Liebe Leser und Leserinnen,
nachdem ersten Teil, in dem ja hauptsächlich die Hintergründe erzählt werden, geht es in diesem Teil schon richtig zur Sache. Ich will euch also nicht lange aufhalten, sondern nur noch kurz eine äußerliche Beschreibung von Fabi einfügen, die im Tagebuch durch einige Fotos gegeben war:
Fabi ist ungefähr genauso groß wie ich. Sie hat glattes, braunes schulterlanges Haar, welches sie manchmal zum Zopf gebunden hat. Das Nasenpiercing wurde ja bereits ausgiebig in den vorherigen Einträgen thematisiert. Sie hat hellbraune Augen und einen dunkleren Hauttyp als ich.
Ihr Gesicht ist insgesamt etwas grober als meines. Unter ihrer Kleidung lässte sich stets ihr großer Busen erahnen. Sie ist meitens sehr lässig gekleidet und bewegt sich auch so. Und Fast jedes Mal, wenn man sie sieht hat sie ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht…
So jetzt könnt ihr euch hoffentlich Fabi ein wenig besser vorstellen.
Jetzt kann es also weiter gehen:
Mittwoch, der 21.09.2011
Liebes Tagebuch,
ich habe eine Frau geküsst! Ja, wirklich, und ich bin nicht stolz darauf.
Ich fange aber besser von vorne an.
Heute ist Fabi bei uns vorbei gekommen. Ich war froh, als ich gesehen habe, dass sie wieder ihr Nasenpiercing herausgenommen hat. Mama hat Spargel gekocht. Natürlich haben sie und Papa Fabi ausgefragt, über die Arbeit und über ihre Schulzeit. Mir war das ziemlich peinlich, aber Fabi hat das alles ganz locker genommen und nett mit ihnen geredet.
Dennoch war ich froh als wir endlich in mein Zimmer gehen konnten. Die Kuscheltiere habe ich nicht vorher weggeräumt, aber Fabi hat nichts darüber gesagt.
Dann haben wir uns wieder unterhalten, erst einfach über Belangloses. Viel Gelächter — gute Laune.
Schließlich habe ich mich getraut von Stefan zu erzählen. Fabi hat mich mit ihren unergründlichem Blick angeschaut und meine Augen fixiert. Sie hat so verständnisvoll gelächelt und genickt. Dann hat sie mich in den Arm genommen, als ich wieder anfangen musste zu weinen. Das war, als ich von Stefans Übergriffen erzählt habe.
Sie sagte etwas, wie: „Hey Mira, du hast alles richtig gemacht! Du musst wissen, dass du ein wundervolles, starkes Mädchen bist. Wenn dich sein Verhalten wütend macht, dann darfst du das auch rauslassen.“
Ich habe ihr zugestimmt und unter Tränen gefragt, warum Stefan so gehandelt hat.
„Hm, du musst wissen, dass Männer nicht nur mit dem Kopf denken, wenn sie eine so hübsche Frau wie dich sehen. Stefan hat sich dich wahrscheinlich schon häufiger nackt vorgestellt, oder wollte mehr mit dir anfangen als nur Küssen.“
Ich: „Aber Stefan hat nie was gesagt? Wenn alle Männer so sind, wie soll ich denn dann jemals einen heiraten?“
Sie legt ihre Finger an mein Kinn und guckt mir lange in die Augen:
„Weißt du, Mira, du wirst in den nächsten Jahren wohl lernen, damit umzugehen. Bisher bist du womöglich kaum mit Männern in Berührung gekommen, die mit dir im Bett liegen möchten, aber das wird dir immer häufiger passieren. Das ist ja auch nicht schlimm, Sex gehört zu unserem Leben und ist vielleicht das Schönste auf der Welt!“
Ich: „Also ist es meine Schuld? Hätte ich Stefan nicht abweisen dürfen?“
Sie: „Nein, das meine ich nicht. Du musst machen, womit du dich wohl fühlst. Wenn du dich von ihm bedrängt gefühlt hast, macht er was falsch.“
Ich: „Hattest du schon… Naja..“
Fabi fängt an zu kichern. „Ja, Süße. Das hatte ich, aber es war nicht immer schön.“
Ich: „Auch mit Männern, die du nicht heiraten wolltest? Weißt du, ich will unbedingt einen Mann lieben, heiraten und dann mich mit ihm.. Naja mich halt fortpflanzen.“
Sie: „Das verstehe ich, aber wie kannst du wissen, dass du jemanden heiraten möchtest, wenn ihr noch nicht ausprobiert habt, ob es auch im Bett gut zwischen euch läuft?“
Ich: „Darum geht es doch nicht. Ich muss ihn lieben und es wäre falsch, wenn ich nicht keusch lebe bis wir heiraten.“
Ich spreche es aus, da fällt mir mein Fauxpas schon auf: „Oh, nicht so wie du denkst. Also ich finde deine Art auch in Ordnung. Also…“
Sie rettet mich aus der peinlichen Situation: „Keine Sorge, Mira. Du darfst deine Meinung haben und ich habe damit kein Problem. Aber dann möchte ich auch von dir erwarten dürfen, dass du meine Meinung akzeptierst und mal drüber nachdenkst, wie es wäre wenn..“
Ich: „Ich bin so froh dich zu haben, Fabi. So eine Freundin wie dich hatte ich vielleicht noch nie. Aber ich finde, dass wir unsere Lebensphilsophie nach der Bibel ausrichten sollten.“
Sie: „Hm, das ist natürlich irgendwo richtig. Aber kannst du mir in einem Satz sagen, was Gott für uns will?“
Ich: „Einfach, dass wir glücklich miteinander leben!“
Sie: „Wie kann es dann sein, dass dies falsch ist…?“
Bei dem Dialog kommt sie mit ihrem Gesicht immer näher. Und dann passiert es:
Ihre Lippen legen sich auf meine. Ich bin total verwirrt, und habe wohl auch das Küssen mit Stefan vermisst, deswegen habe ich in diesem sündigen Moment den Kuss auch eine Sekunde erwidert. Vielleicht sogar zwei Sekunden, in denen ich meine Lippen auf den ihren ruhen lasse.
Blitzartig ziehe ich mich zurück.
Die folgenden Momente habe ich nicht mehr richtig vor Augen. Ich habe wieder angefangen zu weinen und Fabi fortgeschickt. Sie wollte erst nicht gehen, aber ich bin hartnäckig geblieben. Zwischen meinen Kuscheltieren bin ich eingeschlafen. Jetzt, gegen zwei Uhr nachts, bin ich wieder aufgewacht. Fabi ist weg. Ein bitterer Geschmack hat sich in meinem Mund ausgebreitet. Ich hatte gehofft, dass das Schreiben dieses Eintrags meine Gedanken weiter sortiert, aber ich bin immer noch total durcheinander.
Warum hat Fabi mich geküsst? Das war nicht richtig! Ist sie lesbisch? Ich dachte sie wäre meine Freundin, was will sie von mir? Macht sie sich über mich lustig und will mich mit dem Kuss ärgern? Es war kein normaler Kuss, wie wir uns in der Schulzeit manchmal einen Schmatzer aufgedrückt haben, sondern unsere Münder lagen sekundenlang fest aufeinandergepresst.
Erst vergreift sich Stefan an mir und jetzt Fabi? Ich weiß nicht was ich machen soll. Mache ich etwas falsch? Tausend Gedanken kreisen in meinem Kopf. Ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Ich weiß gar nichts mehr. Ich habe Fabi so lieb gewonnen!
Es war nur ein Kuss, aber ein sündiger, falscher Kuss! Nach Stefan hat mich nun auch noch Fabi verraten.
Ich weiß gar nichts mehr.
Verwirrt und verlassen
Deine Mira
Donnerstag, der 22.09.14
Liebes Tagebuch,
der Arbeitstag heute war der Horror! Ich habe von Anfang an Fabi gemieden.
Ich habe versucht ihr so selten wie möglich über den Weg zu laufen, habe liegen gelassene Büroarbeiten erledigt, damit ich nicht Gefahr lief im Haus auf sie zu treffen.
Dennoch ließ es sich nicht immer vermeiden. Jedes Mal, wenn sich unsere Blicke für Millisekunden getroffen haben, sah ich ihre traurigen Augen. Sie hat nicht arrogant oder verwirrt geguckt, sondern einfach nur traurig. Mich verwirrt das nur noch mehr.
Bereut sie ihre Tat? Warum ist sie dann nicht zu mir gekommen und hat sich entschuldigt? Vielleicht habe ich ihr dazu auch einfach nicht die Gelegenheit gegeben. Tut es ihr also Leid? Oder ist sie traurig über meine Reaktion? Hat sie erwartet, dass ich ihren Kuss erwidere? Dachte sie ich sei auch lesbisch? Was hat das nur alles zu bedeuten?
Jedes Mal wenn ich jetzt an Fabi denke, sehe ich ihren traurigen, verletzten Blick. Meine Hand zittert, während ich diesen Eintrag schreibe. Ich wollte Fabi nicht verlieren, aber dies ist wohl der einzig verbleibende Weg. Was soll ich denn sonst tun?
Oh, Fabi, warum musstest du mir das antun?
Weißt du denn nicht, was ich in dir gesehen habe? Ich hatte noch nie eine so gute Freundin wie dich! Oh Fabi, warum können wir nicht einfach wieder Freundinnen sein, wie zuvor?
Wäre das möglich? So zu tun als wäre nichts gewesen? Es waren nur wenige Sekunden, die alles verändert haben. Was wäre, wenn wir die einfach ignorieren? Als wäre alles, wie bisher?
Ich glaube das ist eine gute Idee! Du könntest wieder lächeln und ich mit dir über alles reden… Über Stefan…
Liebes Tagebuch, ich werde jetzt Fabi anrufen! Ich will, dass alles ist wie bisher. Vielleicht können wir alles wieder reparieren? Ich wünsche es mir so sehr…!
Am selben Tag
Liebes Tagebuch,
ich habe grade mit Fabi telefoniert. Sie klang so traurig, ihre Stimme war so dünn und brüchig. Sie hat sich gefreut, über meinen Anruf und hat mich prompt zu sich nach Hause eingeladen. Morgen werde ich bei ihr sein. Schon um 13Uhr. Sie will bei Frau Niehaus für uns beide absagen und kochen!
Das ist die Chance, das alles wieder gut wird. Morgen wird sich alles klären. Danach sind wir entweder wieder Freundinnen oder alles ist für immer kaputt…
Ich bin nervöser als bei meinem ersten Treffen mit Stefan. Ich kann Fabi nicht auch noch verlieren, sonst habe ich gar nichts mehr! Nur noch Jannis blöden Bemerkungen und Mama und Papas neugierige Blicke..
Ich gehe jetzt schlafen. Morgen wird ein wichtiger Tag!
Deine aufgewühlte Mira
Freitag, der 23.09.2011
Liebes Tagebuch,
die Arbeit heute hat sich total lange hingezogen. Nervös, wie ewig nicht mehr, habe ich auf den vorgezogenen Feierabend gewartet. Fabi hat mir nicht erzählt, wie sie Frau Niehaus überreden konnte uns schon um 13Uhr gehen zu lassen.
Es kam mir vor, als würde die Zeit elendig zäh dahinfließen. Meine dauernden Blicke zur Uhr wurden meist von einem verzweifelten Seufzen begleitet. Aber schließlich habe ich es dann doch geschafft.
Bei Fabi angekommen habe ich einige Momente gebraucht, um mich zu trauen auf die Klingel zu drücken. Als sie dann geöffnet hat, konnte ich nicht an mir halten und bin ihr um den Hals gefallen.
Gestern Abend habe ich mir noch gedacht, dass ich erst ihre Entschuldigung abwarte, aber als ich ihr Gesicht in der Tür gesehen habe, musste ich sie einfach an mich drücken.
Fabi war wohl auch ein wenig überrascht. Außerdem schien sie meinen Überschwang nicht ganz zu teilen.
Ich habe ihr gesagt, dass ich mir unsere alte Freundschaft wieder wünsche und den vorgestrigen Tag vergessen möchte.
Sie hat daraufhin geantwortet, dass wir den Tag nicht vergessen sollten. Ich habe das nicht ganz verstanden, aber wir haben uns Essen aufgegeben und damit zu ihr im Schneidersitz aufs Bett gesetzt.
Dabei hat sie dann ihre Sicht der Dinge erzählt:
„Mira, ich habe dich wirklich sehr gern. Und es bricht mir das Herz, dass der Kuss unsere Freundschaft so stark belastet hat, aber ich will ihn nicht zurücknehmen. Ich musste dich küssen, weil ich dich so gern habe und wissen musste, wie du reagierst.“
Ich habe wohl total verwirrt reingeblickt und war sprachlos, also hat Fabi weit ausgeholt:
„Ich bewunder deine Religiösität und wünsche mir, dass du sie dir immer erhältst, aber ich glaube, dass sie dir bei einigen Entscheidungen im Weg steht. Weißt du, es kommt mir vor, als würdest du die Verantwortung über dein Handeln abgegeben, indem du dich auf die Worte in der Bibel stützt. Du hast ein festes Bild über alles Gute und Schlechte in der Welt, und das ist sicherlich auch gut, aber du darfst dir meiner Meinung nach damit nicht von vorneherein Möglichkeiten im Leben verbauen.“
Ich habe daraufhin geantwortet: „Willst du damit sagen, dass ich Dinge tun soll, die offensichtlich schlecht und falsch sind? Liebe zwischen Frauen ist von Gott nicht vorgesehen!“
„Woher willst du das wissen?“ – „So hat Gott durch die Bibel zu uns gesprochen.“
Sie: „Mira, lass mir etwas über meinen Glauben erzählen. Auch ich glaube an Gott und daran, dass man viele Handlungen in schlecht und gut unterscheiden kann. Die Bibel ist für mich nicht das Wort von Gott direkt niedergeschrieben, sondern das Zeugnis von Menschen die an Gott glauben. Die Personen, die die Texte in der Bibel geschrieben haben, haben abhängig von ihrem Umfeld und ihrem Glauben die Worte so gewählt, wie wir sie nun kennen. Die meisten davon sind also zeitlos und auf viele Situationen übertragbar. Zum Teil lassen sich die Aussagen aber nicht auf unser heutiges Leben anwenden. Das ist nicht schlimm, solange wir nicht unser Leben dadurch beschränken, dass wir alten Worten mehr Beachtung schenken als unser eigenes Moralverständnis.“
Ich: „Ich glaube das so nicht. Ich glaube, dass Gott die Worte beeinflusst hat, die niedergeschrieben wurden.
Sie: „Du hast absolut das Recht, dass so zu glauben, aber spielt es eine Rolle? Gott will, dass wir glücklich sind und gut und menschlich handeln. Er hat uns unser Leben und unsere Körper geschenkt, damit wir Gutes tun können und das Leben genießen. Und das ist das Wichtige! Wir sollen genießen, wo wir können, solange wir nicht andere Menschen in den Freiheiten ihres Lebens beschneiden!“
Da musste ich ihr widerwillig zustimmen.
Fabi: „Kannst du mir sagen, warum Selbstbefriedigung Sünde ist?“
Verlegen und nachdenklich blieb mir nur zu sagen: „Es ist einfach nicht richtig!“
Dann hat Fabi nochmal betont, dass sie meine Meinung total respektiere, aber sehr von ihrer Position überzeugt ist. Sie sagte noch: „Eines musst du mir glauben, Mira. Wenn du zum ersten Mal einen Orgasmus hast, dann wird dir klar, dass er genossen werden muss und dass es nicht schlecht ist, sexuelle Befriedigung alleine oder mit einem Partner zu suchen. Solange natürlich alle Beteiligten im freien Willen handeln!“
Ich habe nur genickt und sagte: „Das weiß ich alles nicht. Bitte sei mich nicht böse, aber das geht mir alles zu schnell. Ich war mein Leben lang von der allumfassenden Richtigkeit der Bibel und meinen moralischen Vorstellungen überzeugt. Ich merke, dass ich damit ins Wanken komme, aber ich muss dringend Nachdenken. Ich bin dir für den Kuss nicht böse und will mit dir weiter befreundet sein, auch wenn sich unsere Vorstellungen von richtig und falsch unterscheiden, aber bitte gib mir noch ein wenig Zeit.“
Sie: „Soviel du willst! Ich finde es gut, wenn du nachdenkst und egal zu welchem Schluss du kommst, ich werde es respektieren. Nachdenken ist der Richtige Weg und nicht das blinde Vertrauen in alte Texte. Verstehe mich nicht falsch: Der Glaube ist gut und richtig, aber er soll uns helfen zu sehen und nicht uns erblinden lassen.“
Soviel zu unserem Gespräch über die Ereignisse. Es war zwar nicht alles wie zuvor, aber wir haben wieder zusammen gescherzt und gelacht. Ich habe wieder von Stefan erzählt — er hat wieder neue Nachrichten geschickt und versucht mich anzurufen — und dass ich überlege ihm eine zweite Chance zu geben. So verstrich der ganze Nachmittag und es war wieder sehr schön. Zum Abschied hat mir Fabi einen Kuss auf die Wange gegeben und gezwinkert. Ich bin so froh, dass ich sie habe und dankbar für alles was sie mir gesagt hat!
Zu Hause angekommen, bin ich ziemlich schnell in mein Zimmer gegangen. Dann habe ich lange nachgedacht. Manchmal habe ich in der Bibel geblättert. Weiter gekommen bin ich mit meinen Gedanken über richtig und falsch leider nicht.
Und dann habe ich noch etwas ausprobiert. Ich glaube, dass ich es Fabi gewissermaßen schuldig war. Also habe ich die Tür abgeschlossen und mich auf mein Bett gelegt. Hose und mein Höschen habe ich runtergezogen. So lag ich dann minutenlang auf der Matraze mit entblößter Scheide.
Schließlich habe ich mir ein Herz gefasst und meine Hand auf die Schamlippen gelegt. Eine Erregung hat sich dabei nicht eingestellt. Ich habe noch gerieben, aber das war eher unangenehm als befriedigend. Also habe ich ziemlich schnell aufgegeben. Tatsächlich hat es sich auch irgendwie falsch und schmutzig angefühlt, aber vielleicht habe ich auch etwas falsch gemacht…
Morgen nach der Arbeit gehe ich wieder zu Fabiola. Wir werden weiterreden, dass haben wir uns versprochen. Sie ist eine tolle Person :)
Nach diesem Eintrag werde ich dich wohl noch besser verstecken müssen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn Mama, Papa oder gar Janni dies lesen würde..
Deine Mira — Nachdenklich aber zufrieden
Samstag, der 24.09.2011
Liebes Tagbuch,
ich hasse es am Samstag zu arbeiten. Früher waren schon fünf Tage die Woche in die Schule gehen anstrengend und der Samstag sollte einfach frei bleiben.. Naja, trotzdem habe ich mich heute in den Seniorenstift gequält. Es war gar nicht mal so schlimm, da eine Bewohnerin (Frau Rittering) lustige Geschichten über ihre Kindheit erzählt hat, da haben wir viel gelacht.
Schön war es vor allem wieder mit Fabi herumzualbern. Ich kenne sie zwar erst seit fast drei Wochen, aber sie ist schon eine sehr gute Freundin für mich geworden. Die beste Freundin die ich jemals hatte. Mit meinen Schulfreundinnen hätte ich nie über so viele Dinge geredet, die mir bei Fabi jetzt einfach über die Lippen kommen. So auch heute wieder. Es war sogar noch verrückter:
Nach der Arbeit sind wir wieder zu ihr in die Wohnung gefahren. Unterwegs haben wir asiatische Nudeln gekauft, damit ich mich nicht nocheinmal von Fabi bekochen lassen muss. Bei ihr angekommen, saßen wir wieder auf ihrem breiten Bett und sie hat mich gefragt, ob mein Nachdenken schon etwas ergeben habe. Leider musste ich das verneinen.
Dann hat sie nach Stefan gefragt und ich habe wieder versucht meine Gefühle in Worte zu fassen. Ich war mit Stefan so lange zusammen, dass ich seine Gegenwart vermisse, da ich nicht mehr wirklich weiß, wie es ist ohne Stefan an meiner Seite. Zum Glück habe ich Fabi gefunden, die die Lücke mehr als nur ausfüllt. Trotzdem empfinde ich wohl noch was für Stefan, auch wenn mir seine Handlungen immernoch bitter in Erinnerung sind. Aber da ich mit Fabis Handlungen mittlerweile gut leben kann, haben wir beide beschlossen, dass ich ihn nochmal anrufe. Ich würde ihn ja wohl sonst morgen in der Kirche sowieso sehen.
Also sitzen wir beide auf dem Bett und ich rufe Stefan an. Fabi grinst sich dabei diebisch an und drückt mir die Daumen. Sie trägt ihr Nasenpiercing jetzt übrigens noch nicht mal mehr auf der Arbeit. Manchmal fehlt es mir sogar ein wenig, glaube ich.
Naja, auf jeden Fall habe ich schließlich Stefans Nummer gewählt. Er klang zwar erleichtert, aber auch ziemlich verunsichert. Morgen nach der Kirche gehen wir gemeinsam ein Eis essen (wenn es nicht total kalt oder verregnet wird) und reden über alles.
Nachdem ich aufgelegt habe, hat mich Fabi in den Arm genommen und meinte, dass ich ihm einfach sagen solle, wieso ich seine Handlungen doof fand. Und was dann passiert, liegt an Stefans Reaktion. Außerdem hat sie gesagt, dass Stefan wohl seine Tat nicht wirklich beeinflussen konnte, sondern sein Verlangen nach mir einfach zu groß gewesen sein soll. Das kann ich mir aber eigentlich immer noch nicht vorstellen.
Fabi betont sowieso immer, wie schön ich eigentlich aussehe. Vor allem meine roten Haare und meine helle Haut und meine kleinen Sommersprossen findet sie toll, sagt sie, obwohl ich dafür doch früher in der Schule viele Beleidigungen einstecken musste. Ich glaube Fabis Komplimente machen mich aber selbstbewusster. Im Spiegel finde ich meine Sommersprossen mittlerweile auch ganz hübsch und rotes Haar ist wirklich selten.
Mitten in unserem Gespräch über Frisuren (Fabi hat wohl mal überlegt sich einen Kurzhaarschnitt zuzulegen) muss ich einfach herausplatzen:
„Ich habe gestern versucht mich selbst zu befriedigen!“
Plötzlich musste ich dran denken und wollte unbedingt von Fabi hören, was sie dazu sagt.
Ich gestehe ihr, auf ihre Nachfrage, dass ich nichts dabei empfunden habe. Als sie nachhakt wie ich es gemacht habe, wird mir heiß und ich erröte wohl. Ich stolpere über meine Zunge, bis Fabi mir plötzlich erklärt, wie sie es macht.
Ich habe glaube ich noch nie über so etwas anzügliches geredet, aber ich war sooo neugierig!
Fabi sagte, sie macht es sich immer im Bett gemütlich. Dann fängt sie damit an ihre Brüste und ihre Brustwarzen zu streicheln. Dann werden die ganz hart und steif, wie wenn einem besonders kalt ist.
Scheinbar soll sich das schon toll anfühlen, ich glaube aber nicht, dass bei meinen kleinen Brüsten das auch funktioniert.