Auch wenn die Umstände der Herkunft der Imperatorin

nach wie vor ein Mysterium sind, sind wir uns doch

sicher, dass sie nicht vor 200 Jahren in Tunguska

geboren wurde. Vielmehr glauben wir, dass sie aus

einer alternativen Zukunft geschickt wurde, um eine

schwere Katastrophe abzuwenden. Auch wenn ihre Spezies

entsprechend Verehrung als Götter verdient, müssen

wir sie kontrollieren und züchtigen, um sie uns zunutze

machen zu können.

Aus dem Vorwort von Jessica zu dem Handbuch

„Kontrolle durch Lust und Folter bei Vampiren“

Pavonia, Mars 2108

Als sie aufwachte, tat ihr alles weh. Sie lag im Schlamm und war abgesehen von Schmutz und ihrem eigenen Blut völlig nackt. Sie fühlte, dass die meisten ihrer Knochen gebrochen waren. Sie setzte sich auf und sah an sich hinunter. Ihre Haut war angesengt, aber sie regenerierte schnell. Der Schmerz ließ langsam nach und auch ihre Knochen wuchsen wieder zusammen. Sie wusste nicht ob sie über ihre schnelle Heilung verwundert sein sollte, aber innerhalb weniger Minuten alle Wunden, Brüche und auch die Schmerzen loszuwerden fand sie gut.

Sie befühlte ihren Kopf. Keine Haare und offenbar hatte sie keinerlei Erinnerungen daran, was passiert war und wie sie her gekommen war. Oder wer sie eigentlich war. Sie stellte sich auf und sah sich um. Irgendwas sehr seltsames war hier geschehen: Sie war in einem Wald, aber alle Bäume lagen umgeknickt da. Aber im Gegensatz zu ihr waren die Bäume nicht angesengt.

Es war warm und die Sonne schien. So tief wie die Sonne stand vermutlich irgendwann am Morgen. Der Wärme nach zu urteilen Sommer. Sie hörte einen Fluss in der Nähe und beschloss dort hinzugehen und sich zu waschen. Ihre Verletzungen waren verheilt, nichts tat mehr weh. Nur der Schmutz blieb genauso, wie ihre Erinnerungen weiterhin fehlten.

Sie sprang ins Wasser und wusch sich, bis sie der Meinung war, aller Dreck wäre weg. Als sie ihr Spiegelbild im Wasser prüfte, um zu sehen, ob ihr Gesicht sauber war, sah sie sich zum ersten Mal. Sie hatte kurze schwarze Haare. Offenbar hatte die Zeit des Bades ausgereicht ihre Wimpern und Augenbrauen genauso nachwachsen zu lassen, wie ihr Kopfhaar. Mittlerweile dürfte es cirka einen Zentimeter lang sein. Wie lang wohl ihre Harre werden würden wenn sie ihren Haaren erlaubte weiter zu wachsen? Bei dem Tempo würde es nicht lange dauern, bis die Harre bis zu ihren Füßen reichten.

Abgesehen von ihren Kopfhaaren war sie aber nirgends behaart. Weder unter den Achseln noch zwischen ihren Beinen. Der Größe ihrer Brüste nach zu urteilen, war sie aber definitiv erwachsen. Auch sonst fand sie nirgends einen Ansatz von Behaarung. Ihre Arme und Beine waren völlig kahl. Ihre Haut war auch sonst wenig strukturiert. Keine Leberflecke oder Sommersprossen, keine Falten auch keine sichtbaren Adern. Nur glatte helle Haut.

Sie beschloss zu versuchen irgendwo Anzeichen von Zivilisation zu finden. Hier gab es nichts außer zerbrochenen Bäumen. Sie folgte dem Fluss bis er in einen größeren mündete. Und dann folgte sie dessen Verlauf. Menschen wohnten an Flüssen. Irgendwann sollte sie auf die Zivilisation treffen.

—–

Sie war den ganzen Tag gelaufen, mittlerweile war sie in einer Gegend, wo die Bäume standen und nicht umgeknickt waren. So wie ein normaler Wald aussehen sollte. Sie hatte Hunger, war aber ansonsten kaum erschöpft. Gelegentlich war sie auf einen Baum geklettert, um sich zu orientieren. Noch immer keine Zivilisation in Sicht, aber wenigstens konnte sie einige Flussbiegungen auslassen und den direkteren Weg nehmen.

Was auch immer mit ihr geschehen war, musste ziemlich gewalttätig gewesen sein. Zumindest bekam sie nicht mal einen Kratzer, wenn sie von der Baumspitze wieder heruntersprang. Aber jetzt wurde es dunkler und sie beschloss zu rasten. Es wurde nicht richtig dunkel, aber ein Sterne waren zu sehen. Offenbar war sie ziemlich weit im Norden und es war nahe der Sommersonnenwende.

Ihre dichten schwarzen Haare reichten mittlerweile bis zu ihrer Schulter und wuchsen nicht mehr weiter. Die Haare endeten unten ringsum auf einer Höhe und umrahmten ihr makelloses Gesicht. Ihre schwarzen Augen passten perfekt zu den genauso schwarzen Haaren. Wahrscheinlich würde sie in den Augen von Menschen sehr attraktiv wirken, obwohl die Mode sicher erforderte noch längere Haare zu haben. Selene war aber froh, dass ihre Haare nicht noch länger wurden. In dieser Länge wärmte es und diente als Schmuck. Würde es noch länger werden, würde es ihre Beweglichkeit einschränken.

Sie kletterte auf einen Baum und sah sich um. Die schmale Sichel des Neumonds stand im Sternzeichen des Krebses. Bald würde auch er untergehen. Er folgte Mars und wurde von Jupiter mit seinen Monden verfolgt. Es musste der 30. Juni 1908 sein, anders würde diese Konfiguration keinen Sinn machen. Andererseits war sie irgendwo in Sibirien und dementsprechend war es erst der 17. Juni hiesiger Zeitrechnung. Sie fragte sich, was sie so sicher machte, aber sie hatte keine Zweifel an ihrer Schlussfolgerung.

Wieso nur konnte sie sich an nichts erinnern? Sie sah den dunklen Neumond an. Irgendetwas kam ihr bekannt vor. Es hatte mit dem Mond zu tun. Er kam ihr so vertraut vor, als wäre er ihre Heimat. Von dort herunterzufallen würde zwar ihre Verletzungen erklären, war aber völlig albern. Selbst die geringe Schwerkraft des Mondes könnte sie niemals mit einem Sprung überwinden. Aber es gab da etwas Vertrautes. Man hatte sie nach dem Mond benannt. Luna? Nein. Ihr Name war Selene. Sie war benannt nach der Mondgöttin der Griechen. Aber wieso war sie dann mitten in Sibirien?

Selene beschloss zu schlafen, möglicherweise würde ihr etwas aus ihrer Vergangenheit im Traum einfallen. Oder sie würde ihren Hunger vergessen. SELENE. Der Name gefiel ihr. Sie würde ihn behalten. Wer war sie nur?

—–

Selene war in ihrem Traum auf dem Mond und blickte sehnsüchtig die Erde an. Sie sah sich den Sternenhimmel an und spürte plötzlich hinter sich, wie die Temperaturen stiegen. Sie sah sich um und sah direkt in den brennenden Himmel. Die Sterne am halben Sternenhimmel standen in Flammen und breiteten sich weiter aus.

Die Flammen wurden immer hellen und heißer. Auch der Mond begann zu brennen und die Flammen kamen Selene bedrohlich nah. Selene spürte die Hitze auf ihrer Haut und hatte Angst. Dann ein heller Blitz gefolgt von Dunkelheit. Selene wachte vor Schreck auf und war schweißgebadet.

—–

Selene hatte nur kurz geschlafen. Es war noch dunkel, aber sie hatte Wölfe gehört, die sich anpirschten. Vielleicht wollte ihr Albtraum sie warnen und sie machte sich darüber keine Gedanken mehr. Wahrscheinlich wollten die Wölfe Selene fressen. Selene würde kämpfen. Sie war ausgehungert und dementsprechend aggressiver. Eine Flucht war unter ihrer Würde. Sie stand auf und sah wie acht Wölfe sie umringten.

Der erste Wolf sprang auf sie zu, aber Selene reagierte sehr viel schneller. Sie fing den Wolf in der Luft auf, fasste ihn an seiner Hinterpfote und benutzte ihn als Keule um einen zweiten Wolf zu erschlagen. Der Deformation der kollidierten Schädel nach zu urteilen, kam für beide der Tod so schnell, dass sie keine Zeit hatten Schmerz zu verspüren oder auch nur ihren Gegenangriff wahrzunehmen. Selene nutze ihre höhere Kraft und Geschwindigkeit und erschlug kurzerhand auch die restliche sechs Wölfe, bevor diese die Chance hatten zu reagieren.

Erstaunt über ihre viel besseren Kampffähigkeiten als die der toten Raubtiere, betrachtete Selene ihre Hände. Das Blut an ihren Händen war nicht ihres, sondern das der toten Wölfe. Einem Impuls folgend leckte sie das Blut von ihren Händen. Es war genau das, wonach ihr Körper seit Stunden verlangt hatte. Sie wollte mehr von dem Blut um ihren Hunger zu stillen.

Selene griff sich einen der Wölfe und biss in seine Kehle und saugte genüsslich das Blut aus dem leblosen Körper. Auch das Blut von zwei weiteren Wölfen trank sie aus, bevor sie satt war. Dafür musste sie jetzt pinkeln. Während sie sich von der überschüssigen Flüssigkeit aus ihrer Mahlzeit entledigte, betastete sie ihre Zähne mit ihrer Zunge und dann mit ihren Fingern. Ihre Backenzähne waren völlig glatt und für das Zerkauen von Nahrung völlig ungeeignet. Ihre Schneidezähne waren zwar vorhanden und fühlten sich fast menschlich an, aber sie waren nicht scharf, sondern stumpf. Ihre Eckzähne im Oberkiefer waren da ganz anders. Sie waren waren spitz und sie konnte deren Länge bewusst ändern und sie dabei länger und spitzer zu machen. Ideal um einem Blut auszusaugen, aber jegliche andere Nahrung war für sie nicht verwertbar.

Wenigstens wusste Selene jetzt was sie war. Sie sah zwar wie ein Mensch aus, aber sie war keiner. Selene war ein Vampir und brauchte Blut um sich zu ernähren. Sie trank noch zwei Wölfe leer, ließ sich diesmal aber mehr Zeit ihre eigenen Körperfunktionen zu beobachten und um sich das Blut schmecken zu lassen. Offenbar ging nur ein kleiner Teil des Blutes in ihren Mundraum, damit sie es schmecken und riechen konnte. Der weitaus größte Teil wurde von ihren Zähnen wie mit Spritzen eingesaugt und gelangte ohne Umweg durch den Rachen direkt in ihren Magen. Probeweise versuchte sie etwas Blut direkt in ihren Mund laufen zu lassen und dann herunterzuschlucken. Aber das gelang nicht. Es war schon schwierig das Blut eines toten Wolfes überhaupt in ihren Mund laufen zu lassen, aber es dann runter zu schlucken klappte gar nicht. Ihre Speiseröhre schien nur eine Sackgasse zu sein und irgendwo in ihrem Hals zu enden. Sie musste das Blut doch durch ihre Eckzähne aufsaugen.

Selene vermutete, dass sie entweder einer Spezies angehörte, welche von Menschen abstammte und die Speiseröhre und die glatten nutzlosen Zähne Überbleibsel aus dieser Vergangenheit waren, oder dass sie einer Spezies angehörte, welche solche Merkmale entwickelt hatte, um sich als Mensch tarnen zu können. Möglicherweise waren dann Menschen ihre eigentliche Beute. Die Wölfe hatten sie zwar gesättigt, aber das Blut hatte irgendwie falsch geschmeckt. Nicht weil es Blut war, aber irgendeine Note war darin, die ihr nicht zusagte. Und das lag nicht nur daran, dass die Wölfe tot waren

Frisch genährt spürte Selene, dass sie kräftiger wurde. Obwohl sie sich immer noch nicht ernsthaft anstrengte war sie jetzt fast doppelt so schnell unterwegs. Sicher würde sie so bald auf Menschen treffen. Dann könnte sie ihre Theorie testen, dass Menschen ihre eigentliche Beute waren. Sie hatte den Fluss verlassen und steuerte nach Süden. Im hohen Norden Sibiriens gab es ihres Wissens nach keine Siedlungen. Erst ein bis zwei Tagesreisen weiter südlich gab es Siedlungen.

—–

Selene hatte sich die beiden nächsten Tage von Rehen ernährt. Ein Reh einzufangen fand sie aber sehr viel leichter, als es lebend zu fangen und frisches Blut trinken zu können. Aber noch schwerer fiel es ihr ihren Appetit zu zügeln und nur gerade so viel zu trinken, dass ihr überlebte. Erst Reh Nummer elf hatte das Glück Blut spenden zu dürfen und anschließend noch wegrennen zu können. Selene jagte jetzt einfach so oft, dass sie nicht gezwungen war, aus Hunger zu töten. Sie wollte nur dann töten, wenn es wirklich nötig war.

Erst jetzt am dritten Tag fand sie Anzeichen menschlicher Besiedlung. Erst einen Weg und später sah sie eine kleine Siedlung. Sie konnte Menschen hören und sehen. Die Menschengruppe, die sie sah, war bekleidet und unterhielt sich. Nackt würde sie auffallen, also versteckte sie sich im Wald und lauschte den Fremden.

Sie verstand jedes einzelne Wort von ihnen. Sie hatte sogar das Gefühl, dass diese Leute vom Land ihre eigene Sprache weniger gut beherrschten, als sie selbst. Trotzdem war es nicht ihre Muttersprache. Ihre Gedanken waren definitiv in einer anderen Sprache. Neugierig beobachtete sie weiter.

Die Männer waren Jäger auf der Suche nach Pelzen, um sie noch weiter im Süden verkaufen zu können. Schließlich trennte sich die Gruppe und sie gingen einzeln auf die Suche nach Beute. Selene folgte unauffällig dem größten der Jäger. Er war ihrer Meinung nach der Bestaussehendste, aber auch er war ungepflegt und schmutzig. Aber sie wollte schließlich hauptsächlich testen, wie Menschenblut schmeckte.

—–

Selene war dem Jäger unauffällig auf eine Lichtung gefolgt. Wahrscheinlich wollte er sich hier auf die Lauer legen und Beute machen. Sollte sie ihn direkt angreifen oder sollte sie versuchen ihn zu verführen? Sie wollte wissen, ob sie ihn auch ohne Gewalt überreden konnte sie zu ernähren. Er war schließlich nur mit einem Gewehr und Messern bewaffnet und daher keine Gefahr.

Sie nahm sich ein morsches Stück Holz und zerbrach es in ihren Händen. Das Knacken war laut genug, um seine Aufmerksamkeit zu erregen und er drehte sich mit erhobener Waffe zu ihr um. Er zielte auf sie, war aber von ihrem Anblick zu verwirrt, um zu schießen oder sich zu bewegen. Seine Pupillen weiteten sich und sein Mund öffnete sich ohne etwas zu sagen. Er rührte sich kein bisschen, als sie auf ihn zukam und ihm das Gewehr aus der Hand nahm und zur Seite warf.

Selene hatte schon bemerkt, dass sein Penis angeschwollen war, auch wenn er bekleidet war. Wahrscheinlich war sie in seinen Augen schön. Oder er hatte seit Monaten keine Frau mehr gesehen. Einem Impuls folgend, küsste sie ihn und drückte ihn dabei sanft nach unten. Als er am Boden lag, begann er ihren Körper zu streicheln. Sie griff seine Hände und hielt sie fest. Sie wollte sich nicht von ihm anfassen lassen, sondern nur von ihm trinken.

Er versuchte sich gegen ihren Griff zu wehren und sie weiter zu streicheln, aber sie war viel stärker. Schließlich gab er auf und fügte sich. Als Selene schließlich in seinen Hals biss, spürte sie, dass er mit seinem Becken an ihrem rieb. Er war angezogen, also ließ sie ihn. Das Blut von ihm schmeckte sehr viel besser, als das von Wölfen oder Rehen. Sie musste sich zusammenreißen, damit sie nur soviel trank, dass er sich erholen würde.

Selene hatte mittlerweile gelernt, dass sie bei einem Biss mit beiden Eckzähnen in die selbe Blutbahn das Blut filtern konnte. Mit einem Zahn saugte sie und filterte nur die festen Bestandteile, also die Blutplättchen heraus, um anschließend die Flüssigkeit wieder durch den anderen Zahn zurück in ihr Opfer zu entlassen. Viel weniger belastend für ihre Nahrung.

Zum Abschluss flößte sie ihm noch etwas von ihrem Vampirspeichel ein. Ließ die Wunde schneller verheilen. Als sie fertig war, hatte er auch aufgehört zu zucken. Er hatte doch tatsächlich ejakuliert, während sie von ihm trank. Irgendwie eklig. Aber sie nahm es als Kompliment. Ob sie ihn kontrollieren könnte und als Sklaven für sich arbeiten lassen könnte? Sie sollte sich Kleidung zulegen, sie wollte nicht ständig auffallen, sich aber auch nicht ewig in den Wäldern verstecken. Sie wollte unauffällig in Großstädten jagen können und er würde ihr helfen.

„Hat es dir gefallen?“ fragte sie ihn in seiner Sprache. Doch statt zu antworten nickte er nur. Stolz auf sich lächelte Selene ihn an. „Tut es dir noch weh?“ Diesmal schüttelte er den Kopf. Sex schien sein Schmerzempfinden zu beeinträchtigen. Seine Wunde hatte sich geschlossen. Wirklich ziemlich spitz ihre Zähne. Und effizienter Speichel. Ziemlich effizient darin Blut zu bekommen aber auch dünn genug, um schnell verschließende Wunden zu erzeugen. Sie war perfekt ausgestattet um Menschen Blut auszusaugen. Sie war stark genug um jeden im Kampf problemlos zu besiegen und so schön, dass es nie zu einem Kampf kommen musste.

„Gut. Du gehörst jetzt mir. Ab sofort bist du mein und arbeitest für mich. Und wenn du gut arbeitest werde ich möglicherweise noch einmal von dir trinken. Wir werden die Nacht hier verbringen, du wirst uns Feuer machen, ich bringe dir was zu essen. Und morgen wirst du mir was zum Anziehen besorgen.“ sagte Selene freundlich aber so bestimmt, dass er gehorchen würde.

Sie ging kurz in den Wald zurück und fing einen Hasen. Ihr sollte sich stärken und auch sie konnte ein wenig mehr Blut gebrauchen.

—–

Selene ernährte sich immer noch hauptsächlich von Tierblut, aber einmal am Tag fing sie einen weiteren Jäger im Wald und trank von ihm. Menschen regenerierten ihr Blut ziemlich langsam. Wie es schien würde es Wochen dauern, bis ihr erster Sklave erneut Blut hergeben könnte. Sie würde bestimmt hunderte Sklaven brauchen, damit sie sich vollständig von deren Blut ernähren konnte. Jeder ihrer Sklaven hätte es lieber gesehen, wenn sie keine weiteren Sklaven hätte, aber sie akzeptierten, dass Selene sich ständig weitere Sklaven besorgte und diese durch Liebkosungen unterwarf.

Selene wusste jetzt auch, dass ihr Speichel, den sie ihren Opfern vor und nach der Blutspende in die Wunde einflößte eine deutliche Wirkung hatte. Der Speichel am Anfang steigerte ihre Lust und zwang sie endgültig sie zu lieben. Der Speichel, den sie nach einer Mahlzeit einflößte sorgte dafür, dass ihre Wunde sich sofort schloss. Sie war zwar ein Raubtier, aber eines, welches ihre Beute über Jahre hinaus aussaugen konnte. Sie tötete nicht, sondern war ein Parasit.

Selene schien es auch, dass ihr Speichel die Männer stärker machte. Nicht annähernd so stark wie sie selbst natürlich, aber sie schienen gesünder und auch deutlich zielstrebiger zu arbeiten. Wahrscheinlich enthielt ihr Speichel auch einen Anteil, der alle Krankheitserreger tötete.

Selene hatte schon zehn Sklaven und hatte sich von ihnen Kleidung aus Leder herstellen lassen. Sie wollte erst dann die unpraktischen Röcke tragen, wenn sie in einer Stadt war. Sie fragte sich, warum Frauen freiwillig solch unpraktische Kleidung trugen, in denen man nicht richtig kämpfen konnte.

Ihre Sklaven waren zwar ausgebildete Jäger, aber trotzdem war keiner darin wirklich gut. Statt ihre Sklaven jagen zu lassen, fing sie für sich und ihr Gefolge Tiere. Sie trank dessen Blut und ihre Sklaven bekamen das Fleisch und durften die Felle für einen späteren Verkauf säubern. Ihre Sklaven ließ sie lediglich die niederen Arbeiten machen, wie Feuerholz sammeln oder die Lager auf und abbauen.

Selene und ihr Gefolge bewegten sich jeden Tag einige Kilometer weiter nach Südwesten. Zum einen, damit Selene stets neue Beute finden konnte und zum anderen wollte sie die Eisenbahn erreichen, um nach Westen in einen zivilisierteren Teil der Welt zu gelangen.

Der Albtraum ihrer ersten Nacht hatte sich noch einige Male wiederholt, aber seit ihr Gefolge auf fünfzig angewachsen war und sie nach Westen gingen kam er nicht wieder. Sie fühlte sich offenbar in ihrem Gefolge sicherer.

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