Seit letzter Nacht weiß ich, dass mein bisheriges Leben heute ein Ende haben wird. Mitten in der Nacht bin ich aus einem wilden, seltsamen Traum aufgewacht und sah noch die letzten Bilder des Traumes vor mir: Auf einem Motorrad raste ich durch eine einsame Landschaft, mein Körper dicht über dem Motorrad, in schwarzes Leder gehüllt. Ohne es mir erklären zu können, war mir vollkommen klar, dass ich nicht nur einen Traum hatte, dass diese Phantasie schon sehr bald real wird.
Ich stand auf, ging in die Küche, füllte mir ein Glas mit Wasser, und ging das Wasser langsam trinkend wieder zurück in mein Schlafzimmer. Ohne es erklären zu können, war ich kaum überrascht, auf meinem Bett die schwarze Lederkombi zu sehen, von der ich eben noch geträumt hatte.
Sie gehörte nicht mir, ich hatte sie vor dem Traum nie in meinem Leben gesehen — und doch war sie mir vollkommen vertraut, jede Einzelheit kannte ich aus meinem Traum.
Nur um noch eine letzte Bestätigung für mein mir unerklärliches Wissen zu bekommen, ging ich ins Wohnzimmer, sah aus dem Fenster auf die Straße vor dem Haus hinunter — und natürlich stand dort das Motorrad, von dem ich eben erst geträumt hatte. Ich hatte es wie die Lederkombi vorher noch nie gesehen, und doch erkannte ich es sofort wieder, wusste, dass dieses Motorrad meins ist.
Obwohl: Ich bin mir nicht einmal sicher, ob nicht vielleicht ich jetzt dem Motorrad gehöre — oder einfach nur ab jetzt die Lederkombi, das Motorrad und ich untrennbar zusammengehören werden.
Ich bin nicht mehr wieder ins Bett gegangen. Den Rest der Nacht und die meiste Zeit des Tages habe ich im Sessel im Wohnzimmer verbracht, habe den Blick in aller Ruhe über meine Bücher, die Bilder an den Wänden, die Schränke und Regale streifen lassen, habe Fotos angesehen, die vielen kleinen Erinnerungen an mein Leben bis zum heutigen Tag noch ein letztes Mal Revue passieren lassen.
Es beginnt draußen dunkel zu werden, es geht bald los — und ich merke, wie sehr ich mich auf das Neue vor mir freue.
Ich gehe ins Bad, dusche ausgiebig, wasche mich gründlich und rasiere mich am ganzen Körper, im Gesicht, an den Beinen, unter den Achselhöhlen, entferne die Brust- und Schambehaarung — und zum Schluss auch die Haare auf dem Kopf. Kahl und vollkommen unbehaart erkenne ich mich kaum im Spiegel wieder, aber ich bin mir absolut sicher, dass dies einer der wichtigen Schritte zum neuen Leben vor mir ist. Ich putze ich mir noch die Zähne und verlasse das Badezimmer.
Als ich aus dem Bad komme und ins Schlafzimmer zur schwarzen Lederkombi gehen will, bemerke ich im Flur vor der Eingangstür zu meiner Wohnung einen schwarzen Motorradhelm mit einem dunklen Visier und schwarze Motorradhandschuhe daneben. Sie waren mir vorher noch nicht aufgefallen; ich bin mir sicher, dass sie vor dem Duschen noch nicht dort gelegen haben.
Ich halte kurz inne, sehe mir den Helm und die Handschuhe an und gehe dann weiter ins Schlafzimmer zu der ledernen, schwarzen, einteiligen Rennkombi auf meinem Bett.
Ich ziehe mir die enge Lederkombi an, fühle die Lederkombi intensiv auf der frisch rasierten Haut; sie passt mir perfekt, aber auch das hatte ich erwartet. Wie ich die Reißverschlüsse auf der Brust, an den Armen und den Beinen zuziehe, sehe ich wie sich das Leder über den Reißverschlüssen schließt. Ich versuche, ohne eine Hoffnung auf Erfolg zu haben, das Leder über den Reißverschlüssen wieder auseinanderzuziehen; es macht keinen Sinn: Über, oder wie ich eher vermute anstelle der Reißverschlüsse haben sich normale Nähte gebildet. Ohne die Lederkombi zu zerreißen, würde ich sie nicht mehr von meinem Körper bekommen. Aber dass ich das nicht überleben würde, ist mir klar: Die Lederkombi ist schon längst zu einem Teil meines Körpers geworden.
Zwischen meinen Beinen bis zu meinem Bauch geht noch ein letzter Reißverschluss, den ich zum Anziehen nicht brauchte. Ich öffne ihn, und heraus aus der engen, schwarzen Lederkombi rutscht mein Penis: Wie die Lederkombi ist er aus schwarzen, glänzenden Leder, meine Eichel ist perfekt im Leder nachgebildet. Ich stecke ihn wieder in die Lederkombi, fühle, als meine Hand in den Reißverschluss greift, dass meine gesamte Haut innerhalb der Lederkombi um meinem Penis herum zu glattem Leder geworden ist. Die Lederkombi ist nur wenige Zentimeter vom Reißverschluss entfernt direkt auf meinem Körper angewachsen, es ist gerade mal genug Platz hinter dem Reißverschluss für meinen Lederpenis. Ich ziehe den Reißverschluss wieder zu — und anders als die anderen Reißverschlüsse bleibt dieser erhalten.
Ich gehe barfuß zurück in den Flur: Auch wenn vorhin, als ich aus dem Bad kam, nur der Helm und die Handschuhe im Flur gewesen sind, bin ich mir sicher, dass ich nun im Flur das Paar Motorradstiefel finden werde, das ich letzte Nacht in meinem Traum getragen hatte.
Die schwarzen Motorradstiefel stehen auf dem Fußboden direkt vor der Eingangstür der Wohnung.
Ich gehe zur Tür, nehme die Stiefel in die Hände, rutsche mit meinen lederumhüllten Beinen in die Motorradstiefel hinein und schließe die Schnallen an den Schäften der Stiefel. Sie legen sich eng um meine Waden. Fast meine ich zu fühlen, wie sich die Motorradstiefel mit dem Leder der Lederkombi und meinem Körper verbinden. Ich versuche gar nicht erst, die Schnallen wieder zum Test zu öffnen: Es würde nicht gehen. Mit der Verbindung der Motorradstiefel mit meinem Körper sind die von mir geschlossenen Schnallen an den Stiefeln festgewachsen.
Der Motorradhelm liegt neben mir, ich nehme ihn auf, ziehe ihn mir über den Kopf und schieße den Verschluss des Helms. Kaum habe ich den Verschluss des Motorradhelms losgelassen, merke ich, wie sich die Polsterung des Helms an meinem nackten, rasierten Kopf schmiegt. Ich taste nach dem Verschluss und fühle mit meinen Fingern, dass der Verschluss verschwunden ist und der Gurt in einem Stück unter meinem Kinn entlang läuft.
Ein angenehmes Gefühl aus Wärme und Kälte zugleich streckt sich von meinem Hinterkopf aus. Zunächst wundere ich mich über das Gefühl, bis ich begreife, dass der Motorradhelm dort bereits auf meinem Kopf festgewachsen ist. Das Gefühl breitet sich immer weiter aus, zieht sich über meinen Kopf, die Schläfen entlang nach vorne über die Wangenknochen und den Kiefer. Der Motorradhelm ist zur äußeren, sichtbaren Hülle meines Kopfes geworden.
Ich schließe das dunkle Visier — und stelle überrascht fest, dass das Visier vollkommen schwarz und undurchsichtig ist: Ich sehe nichts mehr. Dann beginnt meine Sicht wieder klarer zu werden, es wird langsam heller, meine Augen müssen sich an die geringe Lichtmenge gewöhnt haben, die durch das stark getönte Visier dringt. Wie meine Sicht wiederkehrt und ich zunächst Konturen, dann einzelne Gegenstände und schließlich auch wieder alle Details erkennen kann, merke ich, dass der Helm und das Visier nicht mehr in meinem Gesichtsfeld sind.
Ich hebe meinem Arm zum Kopf hoch, betrachte die noch nackte Hand, die aus dem matt-schwarz glänzenden Arm meines Lederkörpers ragt, führe sie nah an den Motorradhelm und das Visier heran und beginne zu verstehen, was passiert ist: Mein Kopf selber hat sich vollständig mit dem Helm verbunden, die Oberfläche des Helms ist zu meiner neuen, glatten, schwarzen Gesichtshaut geworden — und das dunkle Visier wird mir in Zukunft die Augen ersetzen.
Ohne weiter zu zögern, greife ich nach den Motorradhandschuhen, stecke meine Hände hinein, ziehe sie nach oben, merke ein kurzes Kribbeln und streiche mir dann mit meinen neuen Lederhänden über den Lederkörper der Rennkombi, zu der ich jetzt so sehr geworden bin, wie die schwarzen, ledernen Motorradhandschuhe oder der Motorradhelm zu einem Teil meines Körpers geworden sind.
Ich drehe mich zum Spiegel im Flur um und sehe einen vollkommen in schwarzes Leder gehüllten Motorradfahrer vor mir — mein erster Eindruck von meinem neuen Selbst.
Als ich kurz darauf die Wohnung zum letzten Mal verlasse, nehme ich keine Schlüssel mit und lasse die Wohnungstür einfach hinter mir ins Schloss fallen. Ich weiß, dass ich weder jemals wieder hierher, zu diesem alten Leben zurückkehren werde, noch dass ich es könnte, wenn ich es wollte.
Ich gehe die Treppe hinunter, öffne die Haustür und gehe zu dem schwarzen Motorrad, das auf dem Bürgersteig vor dem Haus auf mich wartet. Es ist eine schlanke Rennmaschine, und wie ich sie schon in der Nacht vom Wohnzimmerfenster aus gesehen habe, sieht sie exakt so aus wie in meinem Traum.
Ich setze mich auf die Maschine und merke, wie die Lederhaut meines Körpers zwischen meinem Beinen am Sattel des Motorrades festzukleben beginnt und ich an dem Motorrad festwachse.
Trotzdem ich nie auf einem Motorrad vorher gesessen oder gar eines selber gefahren habe, lasse ich die Maschine an und rolle langsam los.
Auf der Straße beschleunige ich, schalte hoch und schlage einen Weg ein, der mich und das Motorrad zwischen meinen Beinen rasch aus der Stadt bringt.
An einer Ampel ziehe ich mir den Reißverschluss zwischen meinen Beinen wieder auf, sehe wie mein lederner Penis herausrutscht und auf dem Tank des Motorrades liegt. Als ich wieder anfahre, drücke ich mit meinem Lederkörper meinen Penis fest auf die Maschine.
Ich genieße die sexuelle Erregung, die meinen Körper beim Fahren auf dem Motorrad durchströmt. Fast habe ich das Gefühl, Sex mit dem Motorrad, das zwischen meinen ledernen Beinen an mir festgewachsen ist, zu haben. Ich blicke kurz an meiner Lederkombibrust herab, über meinen ledernen, schwarzen Bauch, und sehe wie mein Penis unmittelbar nachdem er den Reißverschluss der Lederkombi verläasst, im Tank des Motorrades verschwindet.
Der Anblick erregt mich so sehr, dass ich kurz darauf einen Orgasmus habe und spüure, wie sich das Sperma aus meinem Lederpenis in den Tank entleert.
Die Maschine macht einen Satz nach vorne — und ich weiß, dass die Maschine und ich nicht nur eine untrennbare Einheit geworden sind, sondern dass wir auch als autarkes Wesen unabhängig vom Rest der Welt weiterleben werden.
Ich gebe Gas, fühle eine neue Welle der Lust meinen Körper durchfluten und rase über die leere Straße davon.