21. Vierzehnter Tag, mittags, Bangkok
„Gibt es schon Nachricht von ihm?“
Hoffnungsvoll betrachtete Maurice seine Gattin, die auf das Display ihres Handys starrte und die soeben eingegangene Nachricht dieses Herrn Na Ajutthajas las. Es war mittlerweile bereits die fünfte, mit jeder hatte die Ärztin ihren anfänglichen Eindruck von diesem kleinen, thailändischen Herrn weiter revidiert. Noch heute Abend würde er ihr die ersten Ergebnisse seiner Ermittlungen übermitteln, hatte er ihr versichert. Sie presste das Mobiltelefon an ihre Brust. Lieber Gott, bitte!!!!
„Maria?“
Die Rechtsanwältin erinnerte sich an die ursprüngliche Frage ihres Gatten, demgegenüber sie ein ziemlich schlechtes Gewissen plagte. Seitdem sie sich so sehr um ihren Sohn sorgte, war ihm nur eine Nebenrolle in ihrem Leben geblieben. Doch sie konnte einfach nicht anders, das einzige von Bedeutung war im Moment das Leben ihres Kindes.
„Heute Abend, Maurice. Er scheint etwas herausgefunden zu haben.“
Der Arzt nickte, zog seine Beine ins Bett und räkelte sich auf der Matratze. Auch seine Gedanken drehten sich unentwegt um Alain, er klammerte sich an die Hoffnung, dass alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände war und ihr Sohn sein Leben irgendwo in der Szene Bangkoks in vollen Zügen genoss. Vielleicht auf eine Art und Weise, die sie verurteilen würden, aber immerhin glücklich und vor allem am Leben.
Er schloss die Augen und versuchte, sich an den letzten gemeinsamen Moment mit seinem Sohn zu erinnern. Lag es am Zwang, dass ihm dieser Augenblick so verzerrt und unwirklich erschien? So arm an Details und keinesfalls tröstend? Mit einem bitteren Beigeschmack im Mund griff er nach dem Wasserglas auf dem Nachttisch. Beinahe wäre es ihm aus der Hand geglitten, als das alte Bakelittelefon zu rasseln begann. Er stellte es zurück auf den Tisch und hob den Hörer von der Gabel.
„Ja bitte?“
„Dr. Silami?!?“
„Am Apparat.“
Eine akzentuierte Stimme klang auf Englisch aus dem Hörer. Maurice erwiderte Marias fragenden Blick, deutete ihr aber, ruhig zu bleiben.
„Bitten sie ihn herauf! Danke!“
Maurice ließ zögernd den Hörer in die Gabel fallen und sah seine Frau verwundert an.
„Ein Berufskollege von dir, wünscht uns zu sprechen.“
Marias angespannter Gesichtsausdruck wandelte sich in Bestürzung. Sie hatte sich zwar angezogen, keinesfalls jedoch für den Besuch eines fremden Menschen ausreichend zurechtgemacht.
„Hätte er sich nicht frühzeitig anmelden können?“
Ihr Mann verneinte.
„Beruhige dich bitte. Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können. Hören wir uns mal an, was er möchte.“
Maria verschwand zögerlich im Bad, wenigstens ihre Haare wollte sie noch aufstecken und etwas Make-up auflegen. Einige Augenblicke später klopfte es auch schon verhalten an der Tür. Maurice erhob sich und öffnete.
Ein älterer Einheimischer von vielleicht fünfzig Jahren zog seinen leichten Sommerhut vom Kopf und streckte Maurice eine sehr gepflegte Hand entgegen.
„Entschuldigen sie bitte die Störung, Herr Dr. Silami! Mein Name ist Dr. Katanaa, Anwalt am hiesigen Gerichtshof und spezialisiert auf Fälle, in die Besucher unseres Landes verwickelt sind. Der Herr Botschafter Dr. Sievers hat mir erst gestern von ihrer Ankunft berichtet und so schaffe ich es leider erst heute, ihnen meine Unterstützung anzubieten, während sie sich in unserem Land aufhalten.“
Maurice musterte den Mann eingehend. Dr. Katanaa wirkte gepflegt und schien elegant im Umgang mit anderen Menschen aufzutreten, führte eine ruhige, selbstbewusste Stimme und hatte muntere Augen, die sympathisch wirkten.
„Treten sie bitte ein. Meine Gattin wird gleich zu uns stoßen, sobald sie sich frisch gemacht hat.“
Der thailändische Jurist zeigte eine bestürzte Miene.
„Entschuldigen Sie bitte, ich hätte meinen Besuch ankündigen sollen. Aber ich weiß, wie sehr man sich in solchen Fällen nach Hilfe sehnt, und ich wollte deshalb keine Zeit verlieren, Ihnen die meine persönlich anzubieten.“
Maria kehrte in diesen Moment aus dem Badezimmer zurück und hielt zielstrebig auf den Mann zu, der immer noch an der Tür stand.
„Jetzt bitte den Herrn doch endlich herein, Maurice!“
Sie reichte ihrem Kollegen die Hand, der diese lächelnd ergriff und eine leichte Verbeugung andeutete.
„Frau Dr. Silami, es ist mir wirklich eine große Ehre, sie kennenlernen zu dürfen. Leider gibt es in Thailand immer noch bei weitem zu wenige Akademikerinnen, obwohl man ja in vielen anderen Ländern sieht, welches geistige Potenzial im weiblichen Geschlecht steckt. Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Jahren deutlich bessern wird, entsprechende Maßnahmen sind hierzulande ja bereits vor einiger Zeit initiiert worden.“
Maria deutete auf einen bequemen Sessel, in dem der Rechtsanwalt dankend Platz nahm.
„Verzeihen sie mir bitte, Herr …,“
Die Ärztin warf ihrem Gatten einen fragenden Blick zu.
„Entschuldigen sie. Katanaa, stets zu ihren Diensten, gnädige Frau.“
Maria lächelte höflich und fuhr fort.
„… wenn mir gerade nicht der Sinn nach Konversation steht, da mein Sohn verschollen und sich vielleicht in diesem Moment in höchster Gefahr befindet.“
Der Jurist schwieg, peinlich berührt durch die nachvollziehbare Gemütslage seiner Kollegin.
„Verzeihen sie bitte, Frau Dr. Silami, es war mein Fehler.“
Maria winkte ab und nahm gegenüber ihrem Berufskollegen Platz, während Maurice sich abwartend hinter sie stellte.
„Ich bitte sie, lieber Herr Dr. Katanaa, uns aufzuklären, wie sie uns zu helfen gedenken.“
Der thailändische Jurist nickte, lehnte sich zurück und ließ seine Finger ineinander greifen. Der Blick seiner deutschen Berufskollegin verunsicherte ihn. Sie schien ihn regelrecht zu durchleuchten.
„Als Anwalt habe ich in der Vergangenheit vielen ausländischen Staatsbürgern bei Konflikten mit den hiesigen Behörden helfen können. Ich verfüge über weitreichende Verbindungen in Bangkok und auch wenn ich kein Spezialist im Auffinden vermisster Personen bin, so hoffe ich doch, ihnen auf irgendeine Weise von Nutzen sein zu können. Botschafter Dr. Sievers ist ein sehr guter Bekannter von mir, ich möchte ihn fast als Freund bezeichnen. Er selbst war es, der mich gebeten hat, sie bei der Suche nach ihrem Sohn und dessen Freunden zu unterstützen.“
Nachdenklich betrachtete Maria Silami ihren Gesprächspartner. Wie es schien, nahm man ihr Problem in der Botschaft nun endlich ernst.
„Eine Frage habe ich an sie, meine lieber Herr Dr. Katanaa. Was versprechen sie sich persönlich davon, wenn sie uns helfen? Wir haben bisher weder über Honorar gesprochen, noch einen Vertrag abgeschlossen.“
Der Anwalt lachte mit einer hellen Stimme auf.
„Verübeln sie es mir bitte nicht, werte Frau Kollegin, aber sie haben ja noch mehr Mühe, die Advokatin zu verbergen, als ich es habe. Aber natürlich bin ich bestrebt, jedwede Unklarheit zwischen uns auszuräumen. Die Aufträge der Botschaft sind sehr lukrativ für mich, das will ich keinesfalls bestreiten, und sollte ihr Sohn oder einer seiner Freunde Beistand benötigen, was mir durchaus denkbar erscheint, würde ich sie darum ersuchen, mich zu konsultieren. Nicht mehr und nicht weniger.“
Maria nickte. Es war ein kleiner Preis für die angebotene Hilfe.
„Sie haben bestimmt schon in der Botschaft einige Details über das Verschwinden unseres Sohnes erfahren. Dürfte ich sie um Ihre Einschätzung der Lage bitten.“
Maurice legte seine Hände auf die Schultern seiner Gattin, die nach der Rechten griff und sie drückte. Sie mussten jetzt ganz fest zusammenhalten, wenn sie diese Zeit durchstehen wollten.
„Ich möchte ganz offen sein. Die Problematik ist in meinen Augen, dass ich mir das plötzliche Verschwinden ihres Sohnes und seiner Freunde nicht wirklich erklären kann. Wären sie verunglückt, hätte man sie in einer derart belebten Stadt wie Bangkok längst finden müssen. Wären sie in einschlägige Kreise gekommen, hätte man sie längst kontaktiert und Lösegeld verlangt. Auch ein Raubmord erscheint mir nicht plausibel. Die Konsequenzen, die eine derartige Tat für den Täter, so man ihn erwischt, nach sich ziehen würde, stünden in keiner Relation zur möglichen Bereicherung. Auch wenn der Durchschnittsbürger unserer Stadt dann doch als eher arm anzusehen ist, wird er sich dreimal überlegen, eine derartige Tat zu begehen. Die Rechtsprechung in unserem Land ist nämlich äußerst rigoros.“
Die Miene des Anwalts verriet dessen Besorgnis. Gedanklich schien er bereits die Möglichkeiten abzuwägen, die den Silamis und nicht zuletzt auch ihm in dieser Angelegenheit weiterhelfen könnten.
„Dr. Sievers hat mir erzählt, dass er Ihnen bereits jemanden vermittelt hat, der nach den Jungs sucht. Hat er denn schon etwas herausfinden können?“
Maria holte ihr Blackberry vom Nachttisch und zeigte dem thailändischen Juristen die letzten E-Mails, die sie von Na Ajjuthaja erhalten hatte. Der Detektiv gab sich in seinen Nachrichten durchaus optimistisch, wenngleich er bislang noch keine konkreten Ergebnisse vorweisen konnte.
„Ich habe von ihm gehört, der Mann verfügt über eine ausgezeichnete Reputation. Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, ihn auch persönlich kennenzulernen. Doch seine beruflichen Erfolge in der Vergangenheit lassen mich darauf schließen, dass sie ihr Vertrauen mit Sicherheit nicht in den falschen Mann gesetzt haben. Das kann ich Ihnen versichern.“
Dr. Katanaa erhob sich.
„Dann darf ich mich jetzt von Ihnen verabschieden und unserer Sache Glück wünschen. Ich werde meinen Teil zur Wiederauffindung Ihres Sohnes und seiner beiden Freunde beitragen, das möchte ich Ihnen versichern. Hoffen und beten wir für einen glücklichen Ausgang.“
Die beiden Deutschen nickten dem Anwalt dankbar zu und geleiteten ihn zur Tür. Dort reichte Dr. Katanaa zunächst Maria, dann Maurice Silami die Hand. Es konnte nur von Vorteil sein, wenn die Anzahl der Helfer stieg. Das könnte, nein, musste Alain helfen.
22. Vierzehnter Tag, nachmittags, Bangkok
„Nein! Du kommst her!“
Nori hatte ihr Handy am Ohr, während sie ihre Blicke über Christian schweifen ließ, der unsicher auf dem Bett saß und zu ihr herüber blickte.
„Zwei Stunden! Mehr nicht!“
Sie drückte die rote Taste ihres Handys, ging zum Bett und setzte sich rücklings in seinen Schoß. Sie griff nach seinen Armen, zog diese um ihren nackten Körper und lehnte sich an seine Brust. Er hatte sie schon einige Zeit nicht mehr provoziert, zeigte sich gefügig, im Großen und Ganzen war sie zufrieden mit ihm.
Die Thai-Domina tastete nach der Fernbedienung des TV-Gerätes, tippte einen Code ein und schaltete auf einen englischen Kanal um, auf dem eine Comedy-Sendung lief. Es war ein Zugeständnis an ihn und sie wollte diesen besonderen Moment mit ihm teilen. Beiläufig drehte sie ihren Kopf, sah ihm ins Gesicht und versicherte sich, dass er die Sendung auch verfolgte. Sie wartete auf die nächste Pointe, tatsächlich, er grinste. Sie würde ihn klein und in ihrem strengen Zwang halten, doch einen Rest an Persönlichkeit wollte sie ihm dabei noch zugestehen.
„Leg dich hin! Ich muss.“
Umgehend ließ der junge Deutsche seinen Oberkörper auf die Matratze sinken, während die Asiatin sich zu ihm umdrehte und auf seinen Mund setzte. Sie spürte seine Lippen gegen ihre Scheide drücken, dann ließ sie ihrem Urin freien Lauf. Er bemühte sich, schnell zu schlucken, wollte so wenig wie möglich in seinem Mund behalten, was ihm tatsächlich auch gelang. Nori seufzte, als seine Zungenspitze durch ihre Spalte fuhr, um auch die letzten Tropfen ihres Harns zu entfernen. Sie erhob sich wieder, nahm ihre ursprüngliche Position wieder ein und wartete darauf, dass auch er sich wieder aufrichtete und sie wieder in seine Arme schloss.
Amüsiert kicherte sie über den nächsten Witz, schmiegte sich an Christians Brust und genoss seine Wärme. Wenn er nur wüsste, wie gut er ihr tat und welche Rolle er in ihrem Leben zu spielen begann. War das vielleicht so etwas wie Liebe? Sie schloss ihre Augen und fühlte in sich hinein.
„Gefällt dir das?“
Christian hatte zwar die Handlung beiläufig verfolgt, den größten Teil seiner Aufmerksamkeit aber ihr gewidmet. Er durfte nichts falsch machen, sie nicht erneut provozieren. Sonst würde sie ihn wieder quälen. Er versuchte diesen Gedanken wieder aus seinem Kopf zu verdrängen, zu groß war die Gefahr, dass er wieder zu heulen beginnen würde. Nori! Nori! Nori!
„Es ist lustig.“
Er roch ihr Haar, spürte die weiche Haut dieser schönen Frau auf der seinen. Sein Oberarm drückte auf ihre blanke Brust, erschrocken stellte er fest, dass Erregung von ihm Besitz ergriff. Je mehr er versuchte, sich zu beherrschen, desto schneller schien sein Glied unter ihr zu erigieren. Er geriet in Panik, Angstschweiß trat aus seinen Poren, sein Atem beschleunigte sich schlagartig. Nori aber reagierte nicht auf seinen steifen Schwanz, der von hinten gegen ihren Rücken drückte.
Sein Herz zog sich zusammen, als sie ihren Kopf langsam vom Fernseher wegdrehte. Er sah sie kurz im Profil, dann richteten sich ihre tot und glanzlos erscheinenden Augen auch schon auf ihn. Dann blickte sie auf sein steifes Glied, griff danach, schob die Vorhaut beinahe vorsichtig zurück und ließ ihren Daumen sanft über seine Eichel reiben.
„Du warst sehr brav in letzter Zeit, Christian. Du darfst mich darum bitten, wenn du mit mir schlafen möchtest.“
Der Junge schloss seine Augen, wusste nicht, wie er auf dieses Angebot reagieren sollte. Sie schien es ernst zu meinen. Er durfte es doch eigentlich gar nicht ablehnen, oder musste er es? Wenn er in seiner Entscheidung irrte, würde sie ihn wieder peitschen, dessen war er sich sicher. Seine Gedanken rasten. Sie hatte sich ihm gegenüber eigentlich immer unmissverständlich gezeigt.
„Ich würde gerne mit dir schlafen, Nori.“
Die Thai-Domina nickte, hob ihre Hände und strich beinahe zärtlich über seine Wangen. Sie würde einige Tage warten, ihn dann erneut prüfen. Sie wollte seine Loyalität, seine Aufmerksamkeit, seine bedingungslose Hingabe. Vielleicht seine Liebe? Sie kannte das Wort, aber konnte sie es auch fühlen?
„Rutsch ein Stück zur Seite und lass mich hinlegen!“
Die nackte Domina legte sich auf den Rücken und öffnete ihre Beine. Sie griff nach der Fernbedienung, dann verstummte der Fernseher.
Christian wusste genau, dass er auch in dieser Situation Regeln einzuhalten, er zunächst an sie, erst dann an sich selbst zu denken hatte. Vorsichtig ließ er seine rechte Hand über ihre Hüfte streichen, ihren Bauch, die weichen, erhabenen Rundungen ihrer Brüste. Seine Fingerspitzen berührten vorsichtig ihre Brustwarzen, dann ließ er sie weiter zu ihrem Brustbein gleiten. Nori öffnete ihren Mund und schloss die Augen.
Kurz verspürte der Deutsche den Wunsch in sich aufsteigen, sie zu überwältigen und zu bezwingen. Doch war sie unberechenbar und kaum einzuschätzen, sodass seine Angst vor den Konsequenzen das Verlangen, sich von ihr zu befreien, umgehend wieder verdrängte. Da! Sie öffnete ihre Augen, blickte zu ihm auf. Nori! Nori! Nori! Nori!
Sie beäugte ihn misstrauisch und legte ihre Stirn für einen kurzen Moment in Falten. Zweifelte er etwa noch immer an seiner, ihm ihrerseits zugedachten Rolle oder nicht?
Zu seiner Erleichterung entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder, ihre beiden Hände glitten in ihren Schoß und zogen die äußeren Schamlippen auseinander.
„Steck ihn rein! Ich möchte dich jetzt spüren.“
Der junge Deutsche setzte seine Eichel an ihrer Scheide an, ließ sie dann vorsichtig durch die Spalte hindurch in das Innere ihres Körpers gleiten. Die Domina unter ihm schloss erneut die Augen und ergab sich diesem intensiven Gefühl.
„Fest und hart, hörst du?!“
Ihr Befehl drang in seinen Kopf und löste intensiven Stress in ihm aus. Sofort verspürte er wieder Angst und Leistungsdruck. In weiten Bewegungen zog er sein Glied aus ihrem Geschlecht, um es wieder abrupt und heftig in ihre Scheide hineinzudrücken. Ihr Körper wand sich unter ihm, ihr Stöhnen drang immer lauter in seine Ohren. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie in eine Körperspannung verfiel, den Atem anhielt und dann ihre Lust noch einmal in dem Raum stöhnte.
Mühsam presste sie die Worte heraus, mit denen sie ihm erlaubte, in ihr zu kommen, ließ ihn dann, nachdem er sich aus ihr zurückgezogen hatte, die Reste seines Ejakulats mit seinem Mund entfernen. Sie betrachtete ihn dabei und achtete darauf, dass er ihr Respekt und Sorgfalt zollte. Sie hatte nichts zu beanstanden, sie war auf ihre Kosten gekommen und fühlte sich gut, sehr gut sogar.
„Komm zu mir hoch!“
Sie packte ihn an seinen Haaren und zog ihn harsch an sich heran. Sie wollte noch ein wenig mit ihm ruhen, bevor sie ihren nächsten Termin wahrnehmen musste. Nori drückte seinen Kopf auf ihre Brust und wartete, bis er wieder zu Atem kam. Er durfte sich in ihren Arm legen, für diesen einen Moment spüren, dass er nichts von ihr zu befürchten hatte. Sie fühlte, dass es für ihn leichter und erträglicher wurde und er sein neues Leben langsam aber sicher anzunehmen begann.
23. Vierzehnter Tag, abends, Bangkok
Dr. Katanaa zwängte seinen Leib durch das sich langsam öffnende Tor und eilte die Auffahrt zum Club Bizarr hinauf. Er hatte nur noch drei Minuten Zeit, um pünktlich bei seiner Mistress zu erscheinen. Grußlos hetzte er an den Dominas, Sklavinnen und Sklaven, die vor dem Gebäude ihrer Kundschaft harrten, vorbei ins Gebäude. Noch eine Minute! Schon war er im Saal mit der Bühne, lief die letzte Sitzreihe entlang zu der schweren Stahltür hin, die sich am anderen Ende des Raumes befand.
„Herzlich willkommen! Schön, Sie wieder einmal bei uns begrüßen zu dürfen, Herr Doktor.“
Aufkommende Übelkeit krampfte den Magen des Rechtsanwalts zusammen. Die Chefin des Clubs! Er hatte sie gar nicht bemerkt. Die recht ansehnliche Mittvierzigerin strebte ihm lächelnd entgegen.
„Es ist wirklich schade, dass wir bisher keine Gelegenheit hatten, uns näher kennenzulernen. Ich habe Sie das letzte Mal mit Nori sprechen sehen, normalerweise lässt sie solch eine Nähe zu ihren Sklaven nicht zu. Ich bin neugierig zu erfahren, warum das in ihrem Falle offenbar anders ist.“
Dr. Katanaa war schon an der Tür. Er stammelte einige entschuldigende Worte, doch Jasmin kannte kein Erbarmen, eilte ihm hinterher und streckte ihm schließlich die ausgestreckte rechte Hand entgegen. Gehetzt blickte der Jurist auf seine Armbanduhr. Die Zeit war um, er würde zu spät bei seiner Herrin erscheinen.
„Wenn Ihr mich bitte entschuldigen wollt, meine Liebe. Aber die Herrin erwartet mich bereits. Und Ihr wisst, wie hart sie solch eine Respektlosigkeit zu vergelten versteht.“
Jasmins Augen blickten ihn neugierig und ungetrübt an.
„Da es ja nun bereits geschehen ist, können wir sicher noch ein paar Worte wechseln. Darf ich fragen, ob Sie in beruflicher Verbindung zu meiner lieben und wertgeschätzten Kollegin stehen? Auch ich könnte ab und an juristischen Beistand gebrauchen, vielleicht dürfte ich Sie ja demnächst einmal kontaktieren?“
Dr. Katanaa blieb stehen, zog die Brieftasche aus seinem Jackett und reichte ihr seine Karte.
„Sie können mich gerne anrufen. Seien Sie mir jetzt aber bitte nicht böse, ich muss wirklich dringend zu Herrin Nori.“
Jasmin lächelte wissend. Das arme Schwein würde gleich ordentlich bluten müssen.
„Sie haben recht. Nori duldet es wirklich nicht, wenn man es ihr gegenüber an Respekt mangeln lässt. Doch sie sind ja erfahren und werden ihr schon genügend Standhaftigkeit entgegenbringen können, da bin ich mir sicher. Und schließlich braucht sie ihren Anwalt ja noch, nicht wahr!?!“
Der Jurist hörte noch das Lachen der Clubchefin, dann drückte der Schließer die Tür auch schon zurück ins Schloss. Er eilte hinunter in den Keller, wo seine Gebieterin bereits auf ihn warten musste. Er kannte sich aus, hetzte im oberen Kellergeschoss den schmalen Gang entlang und zog eine Schiebetür auf, die zu einem kargen Raum mit einer Fläche von vielleicht vierzig Quadratmetern führte. Nori lehnte an der, von der Tür aus gesehenen rechten Wand, hielt die Arme vor ihrer Brust verschränkt und sah ihm emotionslos entgegen. Vor ihr auf einem großen Holztisch lagen vielerlei Gerätschaften, die nur dem einen Zweck dienten, ihn an seinem Leben verzweifeln zu lassen. Vier große Holzsäulen befanden sich im Raum, jede von ihnen versehen mit einer Vielzahl an Ösen, Ringen und Löchern.
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