ANMERKUNG: Da ich nun langsam mal die eigentliche Rahmenhandlung schildern muss, fällt der euch nun vorliegende zweite Teil weniger „explizit“ aus als der erste. Hardcore-Freunde darf ich daher jetzt schon einmal auf den dritten Teil verweisen, der wieder spritziger werden wird. Aber ganz ohne Köpersäfte geht es auch diesmal wieder nicht… Gott sei Dank! ;-)

CHARAKTERE:

– Leonardo Da Vinci, verkanntes Genie am Mailänder Hof

– Beatrice d’Este, Ducissa (Herzogin) von Mailand

– Ludovico Sforza („Il Moro“), ihr Mann

– Evangelina, Zofe und Agentin von Beatrice

WAS BISHER GESCHAH:

Da Vinci ist mit der Zofe auf dem Weg zu einem Geheimtreffen mit seiner Herzogin. Da beide Gefahr laufen, von Wachen des Herzogs gefasst zu werden, „opfert“ sich Eva und vernascht die beiden Wachen im Wald, damit sich Leonardo in der Zwischenzeit unerkannt zu ihrer Herrin durchschlagen kann. Nach Vollendung ihres Jobs macht sie sich auf den Weg zum Eingang der Grotte, welche den verborgenen Beginn des Geheimgangs zum Treffpunkt mit der Herzogin darstellt.

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Evangelina stand vor dem dicht bewachsenen Eingang der Grotte. Doch wo war Maestro Da Vinci?

Sie blickte sich um, aber in der Dunkelheit konnte Sie nichts erkennen. Sie bahnte sich mit ihren Händen eine Lücke durch das Gestrüpp, steckte ihren Kopf durch das Dickicht und flüstere halblaut „Maestro Da Vinci?“

Plötzlich spürte sie ein Tippen auf ihrem Rücken. Augenblicklich erstarrte Sie vor Schreck…

„Ich bin hier, meine Liebe!“

„Ihr solltet schon längst bei meiner Herrin sein!“ Sie rang um Fassung, Leonardo hatte sie fast zu Tode erschreckt. „Habt ihr den Eingang nicht gefunden? Was ist passiert?“ herrschte sie ihn an.

„Nuuuun…. Sagen wir, ich kam nicht dazu ihn zu suchen…“ antwortete der Maestro schon fast kleinlaut.

„Als ich mich ins Gebüsch flüchtete, packte mich mein schlechtes Gewissen. Ich konnte euch doch unmöglich eurem Schicksal überlassen! Also bin ich so lange in eurer Nähe geblieben, bis sich die Situation geklärt hat.“

Insgeheim war sie hochzufrieden und stolz, dass ihr spezielles „Talent“ offensichtlich sogar einen als nüchtern und analytisch bekannten Ingenieur und Wissenschaftler in seinen Bann ziehen konnte.

Sie war sich jetzt sicher, dass Da Vinci die zurückliegende Freiluft-Orgie nicht nur beobachtet, sondern im Geiste auch daran teilgenommen hatte. Und der süßlich-herbe Duft männlichen Spermas, den ein leichter Windzug von ihm zu ihr herüber trug, schien sie in Ihrer Vermutung zu bestätigen.

„Soll das etwa heißen, ihr habt mich die ganze Zeit bei meinem … äääh … Ablenkungsmanöver beobachtet? Schämt euch, Maestro! Was ich tat, tat ich nur für euch und meine Herrin!“ sagte sie mit gespielter Entrüstung.

„Bitte seid versichert, dass ich niemandem davon berichten werde“ entgegnete da Vinci inbrünstig, und fügte rasch hinzu:

„Eure Hingabe an eure Mission ist selbstverständlich über alle Zweifel erhaben. Wenngleich man auch nicht verleugnen kann, dass ihr nicht gerade den Anschein machtet, Höllenqualen zu durchleiden. Eure Schreie jedenfalls klangen nicht nach Schmerzen – und wenn dann nach solchen, die sich jeder Mensch sehnlichst wünscht…“

„Nun ja, wie ich bereits sagte habe ich in den vergangenen Missionen einen Weg für mich gefunden, mit den Opfern zu leben, die ich für meine Herrin erbringen muss.“

Die Erinnerung an das Geschehen ließ erneut süßen Saft in ihre Lustgrotte schießen, und in ihrem Unterleib machte sich ein wohliges Kribbeln breit.

„Habe ich euch denn wenigstens ein bisschen gefallen?“ Evangelina hatte sich inzwischen unmerklich – fast wie eine Katze auf der Jagd – bis auf eine Handbreit Abstand an da Vinci herangepirscht. Er spürte, wie sie schon wieder von ihren Erinnerungen motiviert wurde dort weiterzumachen, wo sie vor einer halben Stunde aufgehört hatte.

Ihr heißer, immer schneller werdender Atem schlug ihm einen Anflug herben männlichen Ejakulats ins Gesicht. Obwohl ihm dieser Odor keineswegs unangenehm war, wich er doch ein wenig zurück und sagte hastig:

„Eure Anatomie ist ein Musterbeispiel für einen weiblichen Körper. Eure Proportionen sind perfekt ausbalanciert, keine Frage. Und ich bin mir sicher, dass sich die Männer darum prügeln würden dieses Meisterwerk der Natur so zu sehen wie ich es heute getan habe. Jedoch…“

Dieses letzte Wort stoppte Evangelina in ihrem raubtierartigem, gierigen Vorwärtsdrang augenblicklich. Sie wusste, dass sie von Natur überaus großzügig mit weiblichen Reizen ausgestattet worden war, und über ihre Liebeskünste hatte sich bisher auch noch niemand beschwert. Diese Tatsachen konnte selbst jemand mit soviel väterlicher Distanz zu ihr doch wohl unmöglich in Zweifel ziehen?

„Jedoch, Maestro da Vinci? Was bedeutet dieses „Jedoch“?“ fragte sie leicht gekränkt. Trotz der Dunkelheit hatte sie das Gefühl, dass ihr platonischer plötzlich errötete.

„Ich muss gestehen, dass ich mich mehr den Körpern der beiden Wachmänner gewidmet habe als dem euren.“ Und er beeilte sich hastig hinzuzufügen: „Dies war auch gar nicht anders möglich, denn schließlich waren sie zu zweit… und standen immer genau zwischen euch und mir in meinem Blickfeld… und meine Augen sind nicht mehr die Besten, besonders nicht in der Dunkelheit, und die beiden waren viel größer und daher leichter zu erkennen als ihr….“

Eva kam ein Verdacht. „Welcher der beiden fand denn euer größeres Interesse – der erfahrene, aber grobe Renzo oder der jugendliche Galan Giacomo?“

„Nun ja, beide hatten sicherlich eine interessante Anatomie. Aber kein Mensch kann sich der Anziehungskraft der unschuldigen, noch reinen Jugend entziehen“ entgegnete da Vinci schwärmerisch. „Und es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, mit wie viel Druck ein jugendlicher Körper sein Ejakulat beim Klimax hervorschleudert….“

Nun war er es, den die Erinnerung übermannte. Er schwärmte: „Besonders erstaunt hat mich, dass euch der junge Galan an seinem Anus gewähren ließ, als ihr ihn mit viel Hingabe auf dem Felsen von mir ablenktet. Ihr müsst wissen, ich bewundere jede Form der Experimentierfreude – natürlich nur von Berufs wegen!“

Er blickte sie mit den großen Augen eines Kindes, welches man zum ersten Mal beim Apfeldiebstahl in Nachbars Garten erwischt hatte, Hilfe suchend an. Evangelina beschloss daher, die Situation für ihn zu retten. Sie hatte genug erfahren und schmunzelte in sich hinein.

„Offensichtlich sind eure Augen doch nicht so schlecht wie ihr dachtet, Maestro. Und wie ich bemerke, teilen wir beide eine Vorliebe für junge Knaben – auch wenn ich euch versichern darf, dass auch junge Mädchen ihren ganz eigenen erotischen Reiz ausstrahlen. Kommt nun, alter Freund, meine Herrin wartet schon zu lange auf euch!“

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Eine kleine Ewigkeit später gelangte das ungleiche an das Ende des Tunnels. Nach einer letzten engen Kurve blitzen im Licht der Fackeln die gusseisernen Beschläge einer schweren hölzernen Tür.

„Ihr gestattet, Maestro?“ flüsterte Eva. Sie klopfte rhythmisch an unterschiedliche Stellen der Tür, wodurch sich durch die verschiedenen Resonanzen des hölzernen Materials fast so etwas wie eine Melodie ergab — der Beginn eines bekannten Kinderliedes…

Eine ganze Weile tat sich nichts. Dann, nach einigen Momenten, drang von der anderen Seite der Tür zunächst ein quietschendes Geräusch an die Ohren der beiden. Es hörte sich so an, als ob ein Schrank oder ein großes Regal verrückt werden würde.

Schließlich waren von der anderen Seite ebenfalls Klopfzeichen zu vernehmen. Sie führten die Melodie des Kinderliedes für einige Takte weiter. Unmittelbar danach wurde ein Schlüssel im Türschloss gedreht. Die Pforte öffnete sich.

„Geht hindurch, Signore da Vinci!“ flüsterte Eva.

„Und ihr, meine Liebe? Kommt ihr nicht mit hinein?“

„Nein, ich muss noch endgültig dafür sorgen, dass meine kleine „Rettungsaktion“ von vorhin mich nicht unversehens zur macht. Ich möchte später einmal Kinder, aber im Moment gehört mein Leben ganz und gar meiner Herrin. Ein Balg von Kerlen, die ich nicht einmal liebe, kann ich mir und der Ducissa (Herzogin) im Moment nicht antun. Also muss ich etwas dagegen unternehmen. Inzwischen ist das Ganze für mich sogar schon zur Routine geworden…“ seufzte das hübsche Mädchen.

Leonardo wusste aus den Unterhaltungen mit befreundeten Ärzten und Hebammen, dass in seiner so sinnenfrohen Zeit die Themen Verhütung und Abtreibung ein ebenso verschwiegenes wie gravierendes Problem für die Frauen darstellten. Von den grassierenden venerischen Krankheiten, von denen bekannt war, dass sie fast ausschließlich beim Liebesspiel übertragen wurden, einmal ganz zu schweigen…

Eine der beliebtesten Methoden zur vorsorglichen Schwangerschaftsvermeidung war ein Schwamm, der tief in die Vagina eingeführt wurde, um den Muttermund zu verschließen und so das profunde Eindringen von Sperma in den weiblichen Geschlechtstrakt zu verhindern. Bei der genannten Methode war übrigens nicht der Schwamm das Problem, sondern das ätzende und auf Dauer sogar giftig wirkende Bleiweiß, in welches dieser getränkt wurde, um das männliche Ejakulat abzutöten…

Die Spätfolgen stets in Vorplanung des Verkehrs anzuwendender „Verhütungsmethoden“, die entweder unzuverlässig oder für die Frau sogar gefährlich waren, forderten fast wöchentlich weibliche in Leonardos Bekanntenkreis. Bei dem Gedanken an diese Verluste an wertvollem Leben, hervorgerufen einzig und allein durch den überaus natürlichen menschlichen Fortpflanzungstrieb, fröstelte Leonardo.

Denn nun, da er um den speziellen „Kunstgriff“ wusste, auf den Evangelina bei vielen ihrer Aufträge für ihre Herrin zur Lösung brenzliger Situationen zurückgreifen musste, konnte er beim besten Willen nicht mehr sagen, was für die sinnliche Andalusierin bei ihren geheimen Missionen mehr Gefahr bedeutete — die lüsternen Kerlen, die sie zusammenschlagen oder gar töten konnten, wenn sie ihre „Arbeit“ nicht gut genug machte, oder die archaischen Methoden der Empfängnisverhütung, die Eva vorsorglich anwenden musste, um in Erfüllung ihrer Missionen nicht ungewollt schwanger zu werden.

„Wie macht ihr es? Entschuldigt meine Neugier, aber ich bin Forscher…“

„Nachdem Männer in mir gekommen sind, wasche ich meine Vagina für eine halbe Stunde sehr intensiv in einem Bad mit heißem, hochkonzentriertem Alaun. Mit dem gleichen Mittel erfolgt danach ein Einlauf – ebenfalls in meine Spalte –, den ich nochmals ein bis zwei Stunden liegend, mit erhöht gelagerten Füßen, in mir behalte. Auch gurgele ich damit, um meinen Mund vorsorglich zu desinfizieren.

Dieses Mittel hat mir ein befreundeter maurischer Arzt in meiner Heimat Granada verraten. Zur Durchführung dieser Maßnahmen bleiben mir aber maximal drei Stunden nach dem Geschlechtsverkehr… Ihr seht also, mir wird langsam die Zeit knapp. Geht nun, ich muss mich sputen, sonst müsst ihr bald Taufpate für mich spielen — ach nein, dazu würde mir ja in den Augen der Kirche der Vater meines Kindes fehlen…!“ Lachend schubste sie Leonardo durch die offene Tür und eilte dann schnell von dannen.

„Ich muss etwas für das arme Mädchen unternehmen…“ dachte sich Leonardo. „Und ich habe auch schon eine Idee…“

———————

Die Kammer war schlicht eingerichtet, offensichtlich ein kaum genutzter Nebenraum im Castello Sforza. An einem einfachen Tisch saß eine zierliche weibliche Gestalt von ruhiger, unaufdringlicher Schönheit.

Ihr prunkvolles purpurnes Kleid, der wertvolle Schmuck sowie ihr kostbares perlenbesetztes Haarnetz standen in krassem Kontrast zu der fast spartanischen Einfachheit des Raumes. Das Halbdunkel schluckte den Rest ihrer Konturen.

Sie beugte sich über etwas, was wie ein Stapel Pergamente oder Schriftstücke aussah.

„Meine Herrin! Bitte verzeiht mir die Verspätung, Wachen haben uns den Weg abgeschnitten. Aber Dank Evangelinas Mut und ihrer bemerkenswerten Kreativität konnten wir der gefährlichen Situation doch noch entkommen. Wie kann ein einfacher Mann wie ich euch behilflich sein?“ sprach der Meister, während er eine perfekte höfische Verbeugung machte.

„Ja, meine Eva ist schon etwas ganz besonderes“ antwortete Beatrice d’Este, Ducissa von Mailand. Angesichts der Tatsache, das sie mehr als zwei Stunden auf ihn gewartet hatte – die Kerze fast mehr als zwei Drittel heruntergebrannt -, war Ihre Stimme dabei bemerkenswert sanft.

„Sie ist mir näher und lieber als jeder andere Mensch — manchmal sogar sehr viel näher… Aber dies ist ein anderes Thema. Setzt euch zu mir, Maestro!“

Er tat wie ihm geheißen — und erschrak. Das oberste Pergament zeigte einen männlichen Akt mit großem, erigiertem Penis in lustvoller Verzückung. Der gut gebaute Jüngling befriedigte sich offensichtlich selbst. Er schrie seine Wonne im Moment der Ejakulation mit aller Kraft heraus. Große Mengen Spermas bahnten sich fliegend ihren Weg aus der helmförmigen Eichel seines prächtigen Gliedes in Richtung unbehaarter Brust. Der junge Mann war auch im Intimbereich haarlos.

Signiert war dieser Papier gewordene Orgasmus mit drei Buchstaben: L-D-V. Leonardo kannte diese Unterschrift nur zu gut…

„Woher…“ wollte er ansetzen.

„Ihr seid ein ungemein begabter Beobachter, Meister Da Vinci. Dieser Jüngling ist nicht nur anatomisch korrekt wiedergegeben, sondern ihr schafft es gleichzeitig, seine tiefsten Gefühle einzufangen. Fast meint man, in diesem Moment im gleichen Raum zu sein und alles hautnah zu beobachten. Ich kann seinen Schrei fast hören, seine Körpersäfte beinahe riechen — oh, wie gut er duftet…“

Den letzten Satz flüsterte die Herzogin nur, mehr an sich selbst denn an Da Vinci gerichtet. Sie schloss Augen und zog tief Luft durch die Nase. Fast schien es, als würde sie ein ihr wohl vertrautes Parfüm erschnuppern.

Plötzlich fiel Da Vinci auf, das sie etwas unruhig auf ihrem Schemel hin- und herrutschte. Ihre Augen bekamen einen seltsamen Glanz, während Ihre Finger zärtlich über den abgebildeten Körper strichen.

Ihr Atem wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer, und sie war nun gezwungen heftiger durch die Nase zu atmen, um nicht die Aufmerksamkeit des unmittelbar neben ihr sitzenden Meisters noch mehr als ohnehin schon geschehen zu erregen. Für diesen war es dennoch offensichtlich, dass ihr das Verbergen ihrer Emotion — um welche auch immer es sich handeln mochte – viel Anstrengung kostete. Die lange Schleppe des Kleides ließ jedenfalls keinen Blick zu, was sich auf dem Sitzplatz der Herzogin tatsächlich abspielte…

Plötzlich erschien sie von einer Hitzewelle erfasst, deren Ursprung nicht eindeutig für Da Vinci auszumachen war. Sie bewegte sich immer unruhiger auf ihrem Schemel. Für Leonardo sah es so aus, als würde sie zunehmend körperlich leiden.

„Geht es euch gut, Herrin? Euer Zustand…“

„Es… geht… mir… guuut…“ flüsterte sie mit glasigem Blick im Rhythmus der WBewegungen ihres Körpers. Dem Meister fiel nun auf, dass sich im gleichen Takt auch ihr Becken fast unmerklich hob und senkte.

Ihr körperlicher Zustand war für Beatrice inzwischen offensichtlich so schwierig zu kontrollieren, dass sie sich mit ihrer linken Hand auf dem Schemel abstützen musste, weil sich ihr Oberkörper nun leicht krümmte, wand und dadurch viel Druck auf dem kleinen Schemel lastete. Gleichzeitig streichelte sie mit der anderen Hand noch immer liebevoll den obszönen Akt.

Was ging dort bloß vor sich?

Ihre Liebkosung des Kunstwerks fiel inzwischen so intensiv aus, dass Da Vinci sich langsam mehr Sorgen um das Bild denn um seine Herrin machte.

Plötzlich kniff die Herzogin die Augen zusammen, um sie im nächsten Moment wieder leicht zu entspannen. Sie atmete hechelnd, und ihre Lider begannen wild zu flackern. Zwischen den Wimpernschlägen konnte der Maestro erkennen, dass ihre Pupillen nicht mehr sichtbar waren, sondern sich nach oben gerichtet hatten und nur noch das Weiße des Augapfels sichtbar war.

Ihr Mund stand dabei weit offen, fast wie bei einem Fisch, den man aus dem Wasser gezogen hatte und der lautlos nach Luft schnappte. Mit einem Mal schien ihr Köper sich stark zu verkrampfen, gleichzeitig ließ Ihre Hand nun von dem Bild ab und krallte sich stattdessen mit Vehemenz in Leonardos Arm.

Einerseits war er darüber froh, denn sein Werk schien dadurch zunächst vor einer Beschädigung durch die von Sinnen scheinende Herzogin bewahrt. Andererseits sah er, dass die Knöchel der ihn verkrampften herzoglichen Hand weiß wurden, und sein Arm begann zu schmerzen. Sie lag nun mit ihrem ganzen Oberkörper auf den Bildern, ihr sonst so anmutiges Antlitz war ob der körperlichen Qual zu einer lautlos schreienden Grimasse geworden.

„Herrin….“

Doch sie war in einer anderen Welt und hörte ihn nicht. Sie konnte nicht anders und verlor nun komplett die Kontrolle. Der Schemel unter ihr knarzte inzwischen auf Grund des nunmehr massiven Drucks ihres Unterleibs bedenklich. Auf ihrer Stirn hatten sich nun kleine Schweißperlen gebildet, ihre Haut hatte etwas Fiebriges. Plötzlich brach es aus ihr heraus:

„Ooooooaaaaahhhhh…..“

„Ducissa, oh mein Gott…“

Er wollte gerade aufspringen und Hilfe holen, als er merkte, wie der Arm der Fürstin ihn mit erstaunlicher Kraft wieder auf seinen Schemel zog. Augenscheinlich hatte sie zumindest zum Teil die Gewalt über ihren Körper und Geist zurückerlangt, auch wenn sie sich erschöpft und mit geröteter Haut auf dem Tisch aufstützen musste. Ihr Atem ging zwar immer noch heftig, beruhigte sich aber zusehends.

Leonardo war froh feststellen zu können, dass ihre Gesichtszüge sich mit jedem Atemzug ebenfalls weiter normalisierten. Nur ihr Mund war wohl noch etwas trocken, denn sie befeuchtete mehrmals tief ein- und ausatmend ihre vollen roten Lippen.

Beatrice war nun wieder vollständig bei Bewusstsein, wenngleich sie noch etwas schläfrig wirkte.

„Es geht schon wieder, Maestro. Tut bitte nichts unüberlegtes, wie etwa die Wachen zu rufen. Es ist schon wieder vorbei.“ flüsterte sie ihm erschöpft und leicht keuchend zu.

Sie richtete sich mühsam auf ihrem Sitz auf, und ordnete ihr Kleid sowie ihr Haarnetz. Nachdem sie sich selbst wieder komplett gefangen und hergerichtet hatte, war sie wieder ganz die adelige Herrschaft, die mit nobler Haltung eine gewöhnliche Konversation mit einem ihrer Vertrauten führte.

Allerdings entging Leonardos feiner Nase nicht ein leicht süßlicher Geruch, der bei jedem Heben und Senken ihres Brustkorbs aus ihrem lieblichen Dekollete herausströmte. Er schien von ihrem Schoß auszugehen.

Ohne weiter auf die dramatischen Geschehnisse der vorangegangenen Minuten einzugehen fuhr sie — immer noch leicht ermattet – fort: „Es ist fast so, als ob ihr eine menschliche topographische Karte des Landes „Orgasmus“ gezeichnet hättet, die lebt und atmet… und fühlt… sogar sehr viel fühlt…Es ist Salai, euer — wie bezeichne ich ihn korrekt — , nicht wahr?“

Leonardo brach plötzlich der kalte Schweiß aus. Bislang hatte er immer geglaubt, seine Gönnerin sei ihm wohl gesonnen. Plötzlich war er sich dessen nicht mehr so sicher…

„Seltsam, Maestro Da Vinci, dieses Bild steht in krassem Kontrast zu den — gelinde gesagt — ablehnenden und wenig liebevollen Äußerungen, die Ihr sonst im Bezug auf menschliche Fortpflanzung von euch gebt. Kann es sein, das ihr um jeden Preis versucht, eure wahre Haltung im Bezug auf Erotik zu verbergen?“

„Signora, ich habe im letzten Jahr einen Bilderzyklus fertig gestellt, der Studien zu Charakteren, Grotesken und Leidenschaften enthält. Das Bild, was ihr in Händen haltet gehört, ist sozusagen ein thematischer Zwitter — es heißt „Der gefesselte Adam“ und soll das fatale Wesen menschlicher Leidenschaft verdeutlichen. Ich kann darin nichts Obszönes oder Erotisches entdecken!“ log er.

„Dann muss ich wohl deutlicher werden, Signore. Was sagt euch der Begriff Sodomie?“

Da Vinci sank zu einem Häufchen Elend zusammen. Sodomie — er kannte diesen Begriff nur all zu gut.

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