Hier nun der zweite Teil der Geschichte um Cora, einer Frau, die sich in ihrem Leben nicht mehr zurechtzufinden schien.
Wir wollen damit keine Kritik üben, sondern nur aufzeigen, dass das Leben manchmal so spielt, wie es eben spielt.
In diesem Kapitel werdet ihr vergeblich heftige oder eindeutig deftige Szenarien suchen. Vielleicht interessiert euch die Geschichte dennoch. Außerdem: In den Fortsetzungen, die ihr hoffentlich auch noch lesen wollt, bleibt nichts unerwähnt . . .
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Es war schon hell, als er erwachte. Cora lag nicht neben ihm, stellte er, von plötzlicher Panik erfüllt, fest. Josh sprang auf und lief, ohne sich zu bekleiden, ins Wohnzimmer. Sie saß in der Küche, in seinen Bademantel gehüllt, mit nackten Füßen auf dem einzigen Hocker vor dem Essplatz, rauchte und lächelte ihn etwas gezwungen an. Sie schien zu frieren und zitterte ein wenig. Auch glaubte er zu erkennen, dass sie geweint hatte.
„Ich konnte nicht mehr schlafen“, sagte sie mit rauer Stimme, „da ich dich aber auch nicht in deinem Schlaf stören wollte, habe ich mich hier in die Küche gesetzt und die Fenster des Hauses gegenüber gezählt. Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Soll ich nicht lieber gehen?“
„Blödsinn“, erwiderte er, vielleicht in einem etwas zu barsch klingenden Ton. „Entschuldige“, fuhr er, besänftigt fort, „aber ich hatte schon Angst, du wärest fort. Nun bin ich beruhigt.“ Mit einem Blick auf die Uhr beeilte er sich, zu sagen: „Ich muss mich leider sputen, wenn ich nicht zu spät ins Büro kommen will“, ging auf sie zu, umarmte sie kurz und küsste sie sanft auf die, im Gegensatz zu ihrem Körper, glühend heiße Stirn.
„Was ist los mit dir? Hast du Fieber? Fühlst du dich nicht wohl?“ Josh beugte sich zurück, hielt sie mit seinen Händen auf ihrer Taille etwas auf Distanz, um in ihre Augen sehen zu können.
„Nein, nein, es ist alles in Ordnung mit mir. Ich fühle mich wohl; na ja, so wohl, wie man sich unter den gegebenen Umständen halt fühlen kann. Mir fehlen die Kinder ganz schrecklich. Ich müsste sie jetzt wecken und für die Schule fertig machen“, beeilte sie sich schnell zu erwidern, seinem Blick ausweichend und umfing ihn ihrerseits mit den Armen.
„Los, beeil dich, geh ins Bad und mache dich frisch. Soll ich dir inzwischen ein Frühstück machen oder frühstückst du im Büro?“
„Lass mal gut sein, mein Brot mache ich mir schon selbst. Aber eine Tasse Kaffee kannst du uns kochen“, und Josh deutete mit der Hand auf die Kaffeemaschine. „Kaffeemehl findest du oben rechts im Schrank.“ Sie hauchte ihm einen luftigen Kuss auf die Lippen, drückte ihn dann entschlossen von sich weg, drehte ihn in Richtung des Bades und verabschiedete ihn mit einem Klaps auf den bloßen Hintern.
Er ließ Cora nur ungern los und ging ins Bad, um seine Morgentoilette zu verrichten. Währenddessen hörte er sie in der Küche hantieren. Sie hatte sich das uralte, abgegriffene Transistorradio, das auf einem Ehrenplatz neben seiner Frühstücksecke stand, angestellt und summte irgendeine der Melodien laut, aber ziemlich falsch, mit.
Nachdem er sich im Bad die Müdigkeit etwas vertrieben hatte, verzog er sich nackt ins Ankleidezimmer, entnahm frische Unterwäsche — er trug sehr Konservative, immer weiß und aus Baumwolle — und Socken, schlüpfte hinein um sich danach zueinander passende Oberbekleidung herauszusuchen. Er zog Hemd, Hose, Krawatte, Schuhe und Jackett an, betrachtete sich noch einmal in dem großen Wandspiegel in antikem Rahmen und war mit sich rundum zufrieden.
Ruhig betrachtete er seine hoch aufgeschossene Gestalt. Schlank und fast hager sah er sein Gegenüber im Spiegel kritisch an. Mit Anfang fünfzig war er körperlich noch ziemlich gut in Schuss. Die Gesichtszüge hatten nichts von dem spöttischen und jugendlichen Charme verloren, der ihn sein ganzes, bisheriges Leben lang begleitet hatte. Wache, grau-grüne Augen hinter einer modernen Brille blickten offen in die Welt. Er trug das dunkelblonde, an den Schläfen schon etwas ergraute Haar sehr kurz, auch, um nicht in Versuchung zu geraten, die sich immer stärker zeigenden Geheimratsecken mit langen Strähnen zu verbergen. Der modische Bart, den er sehr pflegte, erzeugte einen distinguierten Ausdruck in seinem schlanken Gesicht.
Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, eines der aus dem Radio herausplärrenden Lieder mitpfeifend, kehrte Josh in die Küche zurück, wo Cora bereits zwei große Tassen mit dampfend heißem Kaffee auf den Frühstücksplatz hingestellt hatte.
Im Vorbeigehen küsste er Cora auf den Halsansatz, was mit einem Gurren von ihr quittiert wurde, ging zum Kühlschrank, entnahm ihm das Brot, fingerte eine Scheibe aus der Tüte und legte sie auf das Holzbrett seines Platzes. Er bestrich es mit Butter, teilte es und begann zu essen.
Cora betrachtete ihn ausgiebig von oben bis unten mit abschätzendem und kritischem Blick aus etwas zusammengekniffenen Augen. Insgesamt schien sie jedoch mit dem Gesehenen zufrieden zu sein und wandte sich kommentarlos dem vor ihr abgestellten Kaffee zu.
„Wenn du willst, kannst du ruhig hier bleiben“, sagte er über den Rand seiner Tasse Kaffee, der für ihn ungewohnt stark war, hinweg, „ich bin so gegen 18 Uhr wieder hier, wenn nichts dazwischen kommt. Für den Fall, dass du mich erreichen willst, gebe ich dir gleich meine Nummer im Büro und die Handynummer auch. Damit bin ich für dich also immer erreichbar.“ Josh schrieb inzwischen schon die entsprechenden Telefonnummern auf einen gelben Post-it.
„Du kannst von hier aus telefonieren so oft du willst, bist also in der Lage, mit deinen Kindern oder sonst wem zu sprechen,“ fuhr er fort, fügte aber einschränkend, aber schmunzelnd und augenzwinkernd hinzu: „Wenn es nicht gerade in Australien oder Südafrika ist.“
„Fahr du ruhig in deine Firma, ich werde hier nichts anrühren oder etwas durcheinanderbringen. Ich will versuchen, noch ein wenig zu schlafen, danach ein Bad nehmen und mir die Haare waschen. Wenn du willst, kannst du mir noch zeigen, wie dein Fernseher funktioniert, ansonsten komme ich hier schon klar. Ich werde mir wohl eine Kleinigkeit zu essen machen mit dem, was du im Hause hast. Das ist alles. Mach dir keine Sorgen, dass ich etwas entwenden werde, um damit zu verschwinden. Erstens wüsste ich nicht, was ich damit anstellen sollte und zweitens weiß ich auch nicht, wohin ich mich verkriechen könnte. Über alles Weitere lass uns dann heute am Abend in Ruhe reden, wenn du wieder hier bist.“
Sie legte ihm beruhigend ihre Hand auf die Brust und sie küssten sich zum ersten Mal bewusst und innig. Ihr Kuss elektrisierte ihn bis ins Mark – sie verstand es, zu küssen. Wohlige Wärme erfüllte ihn und ihre Lippen verschmolzen noch inniger miteinander. Nach so langer Zeit — seine Ehefrau hatte nie sehr gerne geküsst, sodass er es, von kindlichen Abschieds- und Begrüßungsküsschen einmal abgesehen – nach geraumer Weile mit ihr ganz unterließ. Es kam ihm vor, als würde ihm eine ganz neue Erfahrung zuteil und er genoss jede Sekunde.
Als sie schließlich voneinander ließen, wirkten beide wie betäubt und brauchten eine kleine Weile, in die Realität zurückzukehren.
Wortlos verabschiedeten sie sich voneinander, Josh zog seinen Trenchcoat über und verließ das Haus. Den Geschmack ihres Kusses auf den Lippen machte er sich, reichlich verspätet, auf den Weg in die Firma.
ERSTE KRISE
-1-
Josh schaffte es gerade noch rechtzeitig vor neun Uhr, im Büro zu sein, was er mit den witterungsbedingt herbstlichen Verkehrsverhältnissen entschuldigte. Übermüdet aber fit, glücklich und zufrieden stürzte er sich auf sein Tagewerk.
Die Kolleginnen und Kollegen schienen zu bemerken, dass eine Veränderung in sein Leben getreten war; er bildete es sich zumindest ein, öfter als sonst in lächelnde oder ihm wissend zublinzelnde Augen zu blicken, als dies sonst der Fall zu sein schien.
Am späten Vormittag erreichte ihn der Anruf eines in seinem Wohnort ansässigen Taxiunternehmens. Er war mehr als überrascht, als ihn die freundliche Stimme einer offensichtlich älteren Frau am anderen Ende der Leitung fragte: „Sind Sie bekannt mit einer Frau Langweg?“
Josh stutzte und wollte schon verneinen als ihm, einer inneren Eingebung folgend, einfiel, dass er Coras Nachnahmen nicht kannte, und fragte vorsichtig zurück: „Meinen Sie etwa Frau Caroline Langweg? Worum handelt es sich denn?“
„Ja, richtig“, erwiderte die freundliche Frauenstimme, „es geht nur darum, ob wir eine Lieferung an Ihre Adresse durchführen dürfen. Wie uns Frau Langweg erklärte, hält sie sich zurzeit in Ihrer Wohnung auf und wir sind verpflichtet, Ihre Zustimmung einzuholen, um diesen Auftrag auch ausführen zu dürfen.“
Perplex, von dieser Bestimmung oder Vorschrift noch nie etwas gehört zu haben, stammelte er zurück: „Natürlich erlaube ich Ihnen, den Auftrag auszuführen“, ohne eigentlich genau zu wissen, was er da erlaubte. Nachdem er aufgelegt hatte, grübelte er noch lange über den Anruf nach, vergaß ihn aber über das Tagesgeschäft bis zum Nachmittag wieder. Die Vorbereitungen für ein eintägiges Seminar, das Josh morgen in Hannover durchzuführen hatte, beanspruchte dann doch mehr Zeit, als er veranschlagt hatte und so kam er erst nach acht zurück in seine Wohnung.
Als er die Wohnungstür aufschloss und eintrat, fand er alles Dunkel vor und nahm, mit einer einsetzenden Niedergeschlagenheit an, dass Cora nicht mehr da war. Josh stellte seine Taschen ab und entledigte sich seines Mantels und des Jacketts.
Seine Überraschung war aber groß, als er das Wohnzimmer betrat und Cora, im Halbdunklen auf der Couch sitzend vorfand. Vor ihr stand eine geöffnete Bierdose und als sie ihn erkannte, nahm sie diese auf, um einen tiefen Zug zu trinken.
Mühsam beherrschte Josh die in ihm hochkriechende Enttäuschung. Sollte Cora etwa eine Alkoholikerin sein?
„Komm, mach hier keinen Stress“, sagte sie, als er ihr gegenüber seine Besorgnis äußerte, „ich trinke nun mal gerne Bier“, stand auf, kam ihm lächelnd entgegen und wollte ihn umarmen. Er hielt sie allerdings an den Handgelenken fest, sodass sie ihr Tun nicht vollenden konnte.
„Wenn ich feststellen muss, dass meine Befürchtungen zu Recht bestehen, werde ich unsere gerade erst entstehende Beziehung beenden. Du wirst verstehen, dass ich mit einer Säuferin nicht zusammenleben will.“
„So, jetzt pass mal auf.“ Sie wirkte plötzlich erregt. Mit einer heftigen Bewegung entzog sie sich ihm. „Ich trinke, wenn ich will; oder ich trinke nicht, auch, wenn ich will. Im Moment bin ich in einer Ausnahmesituation und ich habe Lust, zu trinken. Außerdem sind ein paar Bier nicht der Rede wert.“
„Wo hast du das Bier eigentlich her? Du hast doch keinen Haus- oder Wohnungsschlüssel“, fragte er, aber da dämmerte es ihm bereits, dass es etwas mit dem Anruf des Taxiunternehmens zu tun haben musste. „Sag bloß, du hast dir das Bier mit dem Taxi herbringen lassen.“
„Ja und? Was blieb mir denn anderes übrig. Tobias hat mir heute Morgen die Stiefel und das Portemonnaie gebracht“, entgegnete sie trotzig.
„Versprich mir, dass du das nie wieder tust.“
Resigniert wandte er sich ab und murmelte: „Ich brauche jetzt ein Bad“, ließ sie einfach stehen und ging. Er ließ Wasser in die Wanne ein und zog sich dabei aus.
Aus dem Wohnzimmer klangen Gesprächsfetzen herüber; anscheinend telefonierte Cora oder sie führte Selbstgespräche.
Die Wanne war inzwischen gut gefüllt und Josh stellte das Wasser ab. Kaum saß er im Wasser, ging die Tür auf und Cora trat herein. Sie setzte sich auf den Wannenrand und fuhr mit einer Hand durchs Wasser, so, als wollte sie prüfen, ob es warm genug sei.
„Lässt du mich mit in die Wanne?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, stand sie auf und begann, sich zu entkleiden. Ihre Sachen ließ sie auf den Boden fallen, ging nackt zum Spiegelschrank und beugte sich über das Waschbecken. Nun konnte er sie bei vollem Licht betrachten und war erneut wie vom Blitz getroffen, so gut war sie gebaut. Alles an ihr unterstrich ihre Schlankheit, auch die Bewegungen und ihre Gesten. Sie schien nicht wahrzunehmen, dass er sie ausgiebig betrachtete — sie ließ sich jedenfalls nicht davon nicht beeindrucken. Die fein geschwungenen Linien ihrer Taille gingen harmonisch in die sanfte Rundung der Hüfte über. Feste, schlanke Schenkel vollendeten das Bild. Als sie sich auf die Zehenspitzen erhob, um besser und näher zum Spiegel zu kommen, traten die Konturen ihrer Muskulatur zart hervor, begannen an den Fersen um sich über die Waden, die Schenkel, den Po und den Rücken gleichmäßig fortzusetzen. Ihre Haut hatte einen warmen, braunen Schimmer. Alles, was er sah, war gleichmäßig getönt, sodass er unterstellte, dass sie wohl regelmäßig ein Solarium besuchte.
Cora hatte das Abschminken beendet, warf das benutzte Papiertuch in die Toilettenschüssel, klappte den Sitzring herunter, ließ sich darauf nieder und urinierte, während sie sich einen langen Streifen Wischpapier abriss und um die Finger wickelte.
Man konnte wahrlich nicht behaupten, dass Cora Schamgefühl besaß, nahm sie jedoch ihre Nacktheit ganz selbstverständlich und hatte anscheinend kein Problem damit, ihn daran teilhaben zu lassen.
Als sie sich abwischte, schaute sie in sein, wohl ein wenig betreten dreinblickendes Gesicht und schmunzelte ihn an.
„Wenn du ein Problem damit hast, musst du es mir sagen. Ich nehme dann Rücksicht auf dich. Bin ich zu Hause, laufe ich meist nackt oder nur mit einem T-Shirt bekleidet herum, das ist bequemer. Meine Familie hat damit gelebt und es nie kritisiert“, stand auf, betätigte die Spülung und klappte den Sitzring wieder hoch.
„Kannst du mir mal erklären, warum du Deckel und Ring immer hochklappst?“ fragte Josh lachend aus dem warmen Wasser heraus. „Normalerweise klappt man beides nämlich herunter.“
„Ich weiß, ich weiß. Ach, das ist eine alte Angewohnheit von mir. Mein Hund hat nie Wasser aus dem Napf getrunken, immer nur aus dem Klo. Obwohl >Bengel
Dann drehte sie sich um, rieb sich heftig die Hände aneinander, zog kurz ihre Schultern hoch, murmelte: „Kalt hier drin“, und stieg zu ihm in die Wanne. Er setzte sich auf und rutschte so weit wie möglich nach hinten, um ihr etwas Platz zu machen. Für zwei Personen war die Badewanne nicht konstruiert, selbst für ihn allein war sie schon etwas zu kurz und zu schmal.
Als sie mit den Füßen im Wasser stand, entwich ihr mit verzerrtem Gesichtsausdruck ein: „Heiß, wie hältst du das nur aus“, protestierte aber nicht weiter und setzte sich mit angezogenen Beinen ihm vis-à-vis. Wohlige Wärme umfing nun beide, da das Wasser fast bis zum Wannenrand angehoben wurde, als Cora sich vor ihm hingesetzt hatte. Ihre Füße suchten sich einen Weg an den Seinen vorbei, um ihren Körper von soviel warmem Wasser wie möglich umschließen zu lassen.
Sie sahen sich eine Weile, ohne ein Wort zu wechseln, in die Augen und er bemerkte die tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit darin, gepaart mit unerklärlicher Sehnsucht, die aus ihnen leuchteten. Ihre Augen ließen ihn ahnen, dass sie bisher kein einfaches Dasein gehabt haben mochte, gleichzeitig entsprang ihnen aber der Wunsch nach ungebändigter Lust am Leben. Schöne, große und dunkle Augen, die viel gesehen hatten, aber mit einigem, vielleicht auch vielem nicht fertig geworden zu sein schienen. Sicherlich kam die sich zwischen ihren Augen befindliche Kummerfalte nicht von Ungefähr. Ebenso schien sie in ihrem Kummer verstärkt dem Alkohol zugeneigt zu sein; vielleicht trank sie ja nur, wenn sie einen Seelenknick hatte – so hoffte er zumindest.
Mit einem Seufzer lehnte sie sich zurück und begann, sich mit bloßen Händen zu waschen. Josh reichte ihr einen Waschlappen — er hatte immer mehrere an der Wand an einem Haken hängen — und sogleich begann sie sich mit dem Lappen intensiv abzureiben, als würde sie den Dreck der ganzen Welt von sich abwaschen wollen.
„Du musst mich gleich mal rasieren, ja? Ich schneide mich immer so oft dabei“, sagte sie unvermittelt und stand vorsichtig auf, um die untere Körperhälfte einzuseifen. Mit welcher Anmut und Eleganz sie sich bewegte, wie fließend ihre Hände sich über ihren Körper tasteten und ihn mit sanftem Druck reinigten.
Josh genoss jede ihrer Bewegungen und saugte ihr Körperspiel begierig mit den Augen in sich auf, so, als ob er nie mehr etwas Schöneres zu sehen bekommen würde.
Als sie sich ihm gegenüber wieder gesetzt hatte, hielt sie ihm unaufgefordert ein Bein entgegen und sagte nur: „Aber bitte vorsichtig.“
Er entnahm den in einer an der Wand befestigten Schale liegenden Nassrasierer und begann, ihren Unterschenkel zu rasieren. Nachdem er auch das andere Bein behandelt hatte, beugte sie sich vor, hob ihren Arm und hielt ihm ihre Achselhöhle entgegen.
„Hier auch“, sagte sie, einen Schmollmund aufsetzend. Ein weicher, dunkelblonder, kurzhaariger Flaum wurde von ihm vorsichtig und zart, aber gründlich entfernt, auch unter dem anderen Arm. Sie spülte sich die Haarreste unter den Achseln fort, lehnte sich zurück und hob ihm, das Becken mit den Händen abstützend, ihr Geschlecht entgegen.
„Aber ganz behutsam und sehr, sehr vorsichtig, ja?“ ließ sie sich vernehmen, entwaffnend lächelnd. Josh wurde nervös bei dem Gedanken, sie verletzen zu können, wollte ihr gegenüber aber nicht zugeben, dass es für ihn das erste Mal wäre, eine Intimrasur bei einem anderen Menschen als sich selbst durchzuführen. Vielleicht wäre sie dann vor ihm zurückgeschreckt.
Also begann er sehr vorsichtig, ihr das blonde Haar soweit abzurasieren, wie er glaubte, es gerade noch vertreten zu können. Dabei konnte er ihr Geschlecht intensiv betrachten. Bis auf eine kleine Hautirritation auf einer Seite – am Übergang zu ihrem rechten Oberschenkel – war es makellos. Länglich und schlank, wie ihr ganzer Körper, lag ihr Lusteingang, sich immer wieder leicht unter den Bewegungen des Rasierers öffnend, vor ihm und seine eigene Erregung machte sich fast schmerzhaft zwischen den Beinen spürbar.
Oberhalb ihrer Scham ließ er einen senkrechten Streifen Haars stehen, und, nachdem er sein Werk geprüft und für Gut befunden hatte, spülte er mit seinen Händen die letzten Haare von ihrem Körper und drückte einen schmatzenden Kuss zwischen die leicht geöffneten Schenkel. Seufzend zog sie sich, sichtlich entspannt, zurück in die Sitzstellung ihm gegenüber.
„So, jetzt bist du dran“, sagte sie. „Zuerst unter den Armen.“ Bevor er recht protestieren konnte, hob sie seinen Arm hoch und begann unverdrossen, seine Achselbehaarung zu entfernen. Als sie mit ihrem Werk zufrieden schien — sie blinzelte ein wenig, wohl um schärfer sehen zu können — und der andere Arm auch ihrer Behandlung unterzogen war, sagte sie: „Jetzt hebe auch dein Ding aus dem Wasser, ich finde es schöner, wenn du etwas stärker rasiert bist.“
Ihn überkamen fast ängstliche Gefühle und seine Erektion verschwand zusehends. Da er sich aber keine Blöße geben wollte, ergab er sich in seufzend in sein Schicksal und ihre Hände. Sie ging aber ebenso vorsichtig zu Werke, wie er bei ihr und seine Erregung kehrte unmittelbar zurück, was sie mit einem Grinsen quittierte. Nachdem sie mit ihrer Tätigkeit geendet hatte, betrachtete sie das Ergebnis und schien damit zufrieden zu sein.
„Gut so, das gefällt mit so“, sagte sie, mehr zu sich selbst. „Mir wird langsam kalt, ich geh raus“, erhob sich, kletterte aus der Wanne heraus und nahm ein großes Handtuch vom Haken, dass sie sich um den Körper schlang. Sie richtete ihr Haar ein wenig vor dem Spiegel, nahm dann ein zweites, kleineres Handtuch und begann, sich Arme und Beine abzutrocknen.
Derweil rasierte Josh sich noch die Bartstoppeln vom Gesicht, stutzte den Schnurrbart akkurat und wusch sein Haar. Unterdessen hatte Cora das Bad, ohne sich anzuziehen, verlassen und er entstieg der Wanne ebenfalls, zog den Stöpsel, trocknete sich ab, reinigte die Wanne, zog einen Jogging-Anzug über und ging in das nur durch eine Kerzenflamme sanft erhellte Wohnzimmer, in dem sie, auf der Couch sitzend, eine Zigarette rauchte und — wieder Bier trank.
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