Prelude

Ausweglos. Aus. Weg. Los. Mehr geht mir nicht durch den Kopf, nur dieses eine Wort.

Ausweglos. Manchmal benutzt man es belanglos, manchmal so, wie es seiner Bedeutung entspricht.

Ausweglos. Die Bedeutung dieses Wortes ist es, die mich gefesselt hält. Seit geraumer Zeit. Ohne jede Chance, etwas dagegen zu machen. Etwas dagegen machen zu können. Ich bin ausgeliefert. Dir. Deinen Gedanken, deinen Fantasien. Nicht, dass ich diese nicht schätzen würde, nein, auf keinen Fall. Normalerweise genieße ich es immer, wenn du sie auslebst. Denn meist habe auch ich etwas davon, wenn du deiner dominanten Seite freien Lauf lässt.

Ja, ich genieße es, wenn deine Dominanz mich vor dir zu Boden drückt, meine Handlungen nur noch das ausführen, was du bestimmst. Dir zu eigen sein, ein Geschöpf nach deinem Willen — wie oft hast du so schon mit mir gespielt, mir meine Grenzen gezeigt und mich sanft darüber hinaus geführt.

Doch diesmal ist es anders. Vor längerer Zeit haben wir uns über unsere Fantasien ausgetauscht, über Gedanken, die das Kopfkino zum Leuchten bringen. Ich weiß noch, dass du mir davon vorgeschwärmt hast, mich mit minimalen Mitteln so zu fixieren, dass ein Entkommen unmöglich wäre.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir das schon umgesetzt hätten. Ich erinnere mich mit Schrecken daran, als du mir befohlen hast, mucksmäuschenstill da zu stehen. Keinen Finger, kein Körperteil durfte ich bewusst bewegen — wollte ich nicht, dass du dein gemeines, wundervolles Finger-Spiel an meinem Schwanz abrupt beendest.

Ungefesselt da stehen zu müssen, in einer Situation, die erotisch so aufgeladen war wie vor einem heftigen Gewitter — und zu wissen, dass jede noch so kleine Bewegung alles wie von Zauberhand verschwinden lassen würde … Ich glaube, ich habe nie stärker mit mir selbst gekämpft. Und gewonnen, in mehrfacher Hinsicht …

Aber scheinbar war dir das noch nicht genug. Du genießt es — wie hast du es ausgedrückt? Aus mir ein Stück zuckendes Fleisch zu machen, erregt, dir verfallen — und zugleich vollkommen hilflos. So wie jetzt. Hilflos. Ausweglos.

Unsicherheit und Verlangen

Am Anfang dachte ich noch nichts Schlimmes. Die Augenbinde, die ich so sehr hasse. Denn es gibt kaum etwas, was ich so sehr liebe wie den Blick in deine Augen. Diese wunderbaren Augen, die jede Gefühlregung von dir so deutlich zeigen; diese wunderbaren Augen, denen ich so verfallen bin. Aber damit ist jetzt Schluss!

Dass ich mich dann blind ausziehen muss — das regt meine Fantasie eher an als dass es mich verunsichern würde. Blind und nackt führst du mich in unser Spielzimmer, stellst mich ab wie ein Möbelstück und kümmerst dich nicht mehr um mich. Ich nehme nur minimal deine Bewegungen wahr, wenn ein Hauch deines betörenden Parfums mich umweht.

Die Türe schließt sich, du hast den Raum verlassen. Hilflos stehe ich da, dir verfallen, warte darauf, dass du wieder kommst — verspüre langsam, aber auch zunehmend, Unsicherheit. Was hast du vor, warum bist du verschwunden? Reichen dir unsere Spielzeuge hier nicht aus?

Warten. Warten. Die Unsicherheit nimmt zu. Soll ich mich bewegen, darf ich mich bewegen? Meine Gedanken wandern wieder einmal in die Vergangenheit. Du hattest mir damals befohlen, mich im Badezimmer auszuziehen und dich zu rufen, wenn ich fertig bin — du würdest mich dann abholen. Gesagt, getan, gerufen — und gewartet. Gewartet. Gewartet. Hattest du mich vergessen? Hatte ich zu leise gerufen? Hattest du es nicht gehört? Die Unsicherheit nahm mich mehr und mehr gefangen. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus — und trat aus dem Badezimmer, auf der Suche nach dir.

Die Ohrfeigen, die du mir daraufhin versetzt hast, waren sowohl körperlich wie seelisch tiefgreifend. Steht es einem Sklaven zu, die Befehle seiner Göttin infrage zu stellen? Seine Göttin beim Essen zu stören? Nein, nein, und nochmals nein. Diese Lektion habe ich damals schmerzhaft gelernt. Aber jetzt hast du mir doch nichts gesagt, oder?

Meine Rettung — das entfernte Stakkato deiner Absätze, welch herrliches Geräusch. Von Sekunde zu Sekunde steigt die Intensität, als du dich näherst. Ich bin glücklich, dass du wieder da bist — und habe jetzt doch ein wenig Angst davor, was die kommende Zeit bereithalten wird.

Verlangen und Lust

Die Türe öffnet sich, du trittst ein. Zart umweht mich ein Lufthauch, als du an mir vorbei schreitest. Ein, zwei Geräusche, die ich nicht einordnen kann. Dann das Öffnen eines Schrankes, du hantierst mit Spielsachen, die ich nicht sehen kann. Metallisches Scheppern, kombiniert mit der unnachahmlichen Melodie deiner Absätze — du bereitest etwas vor, das dir mit Sicherheit mehr Spaß machen wird als mir.

Ein Traum — du stehst hinter mir und deine zarten Hände tanzen über meinen nackten Körper. So schnell wird aus Unsicherheit Verlangen, Lust. Lust auf mehr. Auf deine Berührungen, die mir so gut tun. Deine Fingernägel bohren sich in meine Brustwarzen, aber das erzeugt mehr Lust als Schmerz. Wie sehr ich dich liebe, deine Berührungen, deine Nähe, all das, was du mir schenkst.

Sanft ziehst du einen Fuß von mir nach hinten, sorgst gleichzeitig dafür, dass ich dennoch das Gleichgewicht halten kann. Mein Fuß verschwindet in einem Schuh — und als ich wieder festen Boden unten den Füßen habe, weiß ich auch, in welchem: die Plateau-High-Heels, die auf der einen Seite so erotisch aussehen, auf der anderen Seite aber extrem restriktiv sind. Denn jeder Schritt damit will bewusst gesetzt sein, um die Eleganz auszudrücken, die du damit stets von mir einforderst.

Du fasst mich von hinten an den Hüften und dirigierst mich durch das Zimmer. Und obwohl ich eigentlich ein gutes Raumempfinden habe, hat mich die lange Zeit der Ungewissheit alles rundum vergessen lassen. Deine Berührung sagt mir, dass ich stehen bleiben soll. Wieder muss ich einen Fuß heben — und etwas erhöht abstellen. Das gleiche geschieht mit dem zweiten Fuß — ich bin froh, dass du mich stützt, damit ich nicht ins Straucheln gerate.

Wie aus dem Nichts berührt etwas meine Arschvotze, begehrt nachdrücklich Einlass. Nachdem sich meine Überraschung etwas gelegt hat, entspanne ich mich — und der Dildo wandert Stück für Stück in mich hinein. Aber nicht so weit, wie ich es sonst manchmal spüren (und genießen) darf. Tja, dann muss ich wohl selbst für etwas mehr sorgen und gehe leicht in die Knie. Wie schön ist das, wenn der Dildo in mich hinein- und wieder herausgleitet.

Dein lautes Lachen lässt mich stoppen — steht es einem Sklaven zu, sich in Gegenwart seiner Göttin selbst zu ficken? Ich glaube, das lasse ich jetzt lieber sein.

Du bedeutest mir mit einer Berührung, erneut einen Fuß zu heben — und als ich ihn anschließend abstelle, ist der Boden plötzlich deutlich tiefer. Als auch der zweite Fuß wieder auf dem Boden steht, habe ich ein großes Stück des Dildos tiefer in mir aufgenommen. So tief, dass es schon wieder schön wird.

Eine kalte Berührung am Hals sagt mir, dass auch hier etwas restriktives zum Einsatz kommt. Das schwere Halseisen? Nein, es ist die Spreizstange, die die Hände auf sicherer Distanz zum Hals hält. Als alle drei Schlösser fixiert sind, nimmst du mir die Augenbinde ab.

Wie sehr ich deinen Anblick liebe, mich danach gesehnt habe! Dein gemeines Lächeln, das deine Augen und dein Mund ausstrahlen. Deine Zufriedenheit. Mit dem, was du geschaffen hast. Denn meine Situation ist jetzt — ausweglos.

Lust und Schmerz

Nicht aufwändig — aber enorm wirksam. Ich stehe in den hohen Heels über einer Dildostange, und der Dildo ist tief in mir verschwunden. Ich kann meinen Unterkörper minimal auf und ab bewegen, bekomme aber nie und nimmer den Dildo aus mir heraus. Und selbst wenn ich die Heels von meinen Füßen bekäme, würde ich mich nur noch tiefer mit dem Dildo penetrieren. Da meine Hände in der Spreizstange fixiert sind — habe ich keinerlei Möglichkeit, dieser Situation zu entkommen. Ausweglos.

Ausweglos. Deinen Fantasien, Wünschen und Vorstellungen ausgeliefert. Diesmal nicht zu deinen Füßen, sondern aufrecht in High Heels vor dir stehend — aber nichtsdestotrotz dein , ohne jede Möglichkeit, seinem Schicksal zu entgehen.

Ich gebe zu, es ist nicht so, dass ich die Situation nicht auch etwas genießen würde. Dein Anblick, das Wissen, welch wundervoller Körper sich unter deiner Kleidung verbirgt. Die Gefühle, die der Dildo in mir auslöst — vor allem, wenn ich mich leicht bewege. All das sorgt dafür, dass meine Erregung, meine Lust nicht zu übersehen ist.

Das ist auch dir nicht entgangen. Langsam kommst du mir wieder entgegen, streichelst meine Brustwarzen, spielst mit meinen Eiern — treibst meine Lust in ungeahnte Höhen. Ich hasse dich. Ich liebe dich. Es ist eine Berg- und Talfahrt, die meine Gefühle, meine Empfindungen in dieser Situation durchleben.

Aber du wärst nicht du, wenn du dem Ganzen nicht noch die Krone aufsetzen würdest. Du gehst wieder zum Schrank, holst mehrfach etwas heraus, das ich nicht sehen kann und hantierst damit eine Weile herum. Als du dich zu mir umdrehst, verschwindet all das, was du in deinen Händen hast, hinter deinem Rücken.

Schritt für Schritt kommst du mir näher. Deiner Bitte, meine Augen für kurze Zeit zu verschließen, komme ich nach. Ich weiß zwar nicht, weshalb — aber deine Nähe bringt mich immer wieder zum Dahinschmelzen, das weißt du genau. Und das nutzt du auch perfide aus.

Zunächst berühren deine zarten Finger wieder meine Brust — und als du sie wegnimmst, baumeln plötzlich zwei schwere Gewichte an meinen Brustpiercings. Tief durchatmen, und langsam lässt der Schmerz nach.

Dann spüre ich deine Finger an meinen Eiern, sie umspielen sie und verpassen ihnen eine feste, aber aushaltbare Bondage. Aber auch hier sorgt dann ein Gewicht dafür, dass mir im ersten Moment Hören und Sehen vergeht. Ganz ruhig stehen, möglichst keine Bewegung, das wäre jetzt gut für mich.

Kurzzeitig hoffe ich, dass es das jetzt mit deinen Gemeinheiten war, als ich die Augen wieder öffnen darf. Doch was ich sehe, lässt mich zweifeln. Du hast einen Masturbator in der Hand, eine Silikonhülle mit einem sehr anregenden Innenleben, mit dem du mich schon öfters in den Wahnsinn (und darüber hinaus) getrieben hast. Er ist an einem stählernen Arm befestigt, den du jetzt an die Dildostange montierst. Gut eingeschmiert rutscht der Masturbator über meinen Schwanz, hält ihn wie mit einem festen Griff.

Schmerz und Bewegung

Du Teufelin in Menschengestalt, du ewiger Quälgeist und Dämon meiner Gedanken — was tust du mir nur an? Womit habe ich das verdient? Du hast mich in eine Lage gebracht, die mehr als ausweglos ist. Gibt es das überhaupt? Ausweglos. Dir ausgeliefert — ja, das hatten wir schon. Aber jetzt drehst du die Schraube noch weiter, maximierst mein Leiden. Denn der Dildo in meinem Arsch und der Masturbator an meinem Schwanz wollen beide nur eines: Bewegung. Bewegung, die die Geilheit anstachelt. Bewegung, die die Lust in immer höhere Sphären katapultiert. Bewegung, die gleichzeitig aber auch die verdammten Gewichte in Schwung setzt — und damit den Schmerz explodieren lässt.

Mir stehen Tränen in den Augen, vor Schmerz, vor Lust. Und du fragst ganz unschuldig, ob ich denn kommen möchte. Nichts lieber als das — oder doch nicht? Es zerreißt mich innerlich. Noch nie in meinem Leben habe ich einen so enormen Zwiespalt der Gefühle erlebt. Schmerz und Lust, Lust und Schmerz — es sind zwei eineiige Zwillinge, den einen gibt es nicht ohne den anderen.

Und das spüre ich, als du hinter mich trittst und mich ganz sanft streichelst. Plötzlich fliege ich, bin dir ganz nah, verschmelze mit dir. Schmerz und Lust sorgen dafür, dass eine immense Explosion mein Innerstes zum Bersten bringt und mich auf einer Wolke im Paradies landen lässt — denn nirgends anders kann mich dieser Höhepunkt hingebracht haben. Auch wenn aus dem Schwanz nur ein dünnes Rinnsal läuft …

Dein Dankeschön: Nachdem du mich befreit hast, darf ich mich an dich kuscheln. Stundenlang. Du fängst mich auf, als ich ganz langsam wieder auf der Erde ankomme. Ob ich überhaupt dorthin zurück will? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines: ich bin dir verfallen, meiner Göttin.

Und ich freue mich so. Auf unser nächstes Spiel. Ich liebe es! Und ich liebe dich!

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