Laue Nacht lag über dem Tal und die Weiden wogen im Wind.
Sachte strich der warme Sommerhauch von den Bergen her über die zarten, grünen Blätter.
Peter und Paul aber auch Saul, sowie Elfriede und Agnes die Dorfschönheiten badeten im Moonriver. Nackt!
Die Nachtigall sang ein süßes Lied und leise ganz leise fiepte eine Vampirfledermaus im blickdichten Gebüsch.
Das Wasser der Passer plätscherte glucksend an den jungen Körpern vorbei, die da schwimmend, sich angespannt verbiegend im Rhytmus der Liebe das warme, im Licht der Luna leuchtende, Schimmernass teilten.
Aus dem mitgebrachten Ghettoblaster summte volkstümlicher Indie-Rock von „Schorschi and the Beast“
Peter und Paul nahmen eines der Mädchen, die vollbusige Blondine Elfriede, in die Zange und bearbeiteten sie von den ungeschützen Flanken her.
Geil stöhnte diese: „Mehr, ihr Tiere!“, durch ihre roten Lippen und züngelte wild und ungehemmt mit den Beiden.
Auch Agnes und Saul rieben sich so doll aneinander, dass den Forellen das Wasser zu heiß wurde.
Seine männlichen Pranken gruben sich in ihre hellrosanen, fleischigen Schenkel und suchten den Weg zu ihrer Weiblichkeit.
Sein pralles und espensteifes Glied (in diesem vertrackte Fall der rechte Ringfinger) rieb an ihrer üppigen Oberweite.
Diese wurde nun völlig hemmungslos und griff seine glühende Fleischpeitsche, um sie bereit für den großen Knall zu machen.
Zwischen ihren Schenkeln köchelte bereits der dampfende Liebessaft und Saul beugte sich hinunter um den köstlichen Nektar zu kosten, nein! Zu verschlingen!
Was dann folgte, konnte man man mit Worten nicht beschreiben.
Only Shakespear could write about sex!
Der weise Adler jedenfalls, der oben über den Bergen kreiste, glaubte gar an ein satanistisches Ritual so aufgeladen und geil drang das Gestöhne und Gegrunze an sein Ohr.
Und verräterisch platschte das Wasser im Takt der Liebe.
Die Wellen wollten sie gar verschlingen, solch makellose Schönheit gaben sie in ihrer unverbrauchten Geilheit dem Lethavian des Gebirges hin, der still und starr verharrend in den Untiefen der zahlreichen Gumpen wachte.
Doch diese schöne Szenerie voll amurösem Eros wurde jäh und just zerstört.
Und zwar von Aqualung, dem alten Mann aus dem Rosengarten.
Seit König Laurins Tod war er damit beauftragt den wundersamen Pflanzen dort Flüssigkeit zu spenden, indem er von den Bergmönchen solange gekitzelt wurde bis er vor Lachen weinte.
Vor dieser Pein floh Aqualung unter den Sellastock.
Und dort blieb er dann auch die nächsten 4000 Jahre.
Aber dann wurden im Zuge der weltweiten Finanzkrise die Dolomiten an einen russischen Geschäftsmann verkauft und nach Sotschi verfrachtet um dort unvergleichliche Winterspiele zu ermöglichen.
So irrte er verloren durch die Weiten von Südtirol auf der verzweifelten Suche nach einer Beschäftigung.
Dem im Weg stand leider Aqualungs Aussehen.
Er hatte giftgrüne Haut, gelbe Zähne, blaue Haare und eine laute krächzende Stimme, die nur mit Altbier ohrenverträgliche Oktaven erreichte.
Aber da er zu Alkohol-Pyhromanie neigte sowie mittlerweile an Simulanten-Diabetis erkrankt war, schied diese Möglichkeit auch aus.
Eine kurze Stelle als Backgroundsänger bei Georg Ringsgwandl verlor er nach einem Disput mit dem Selbigen, als es um die Frage ging ob man in Oberbayern nun „gaid“ oder „goid“ zur Währung sage und Aqualung sich genötigt sah, mit einem Masskrug für schlagende Argumente zu sorgen.
Auf diesem Wege gelangte er an besagte Stelle der Passer, wo die Jugendlichen so ungehemmmt ihre corpores nudos zur Schau stellten.
Er geiferte als er das sah.
Was sich erlaubten diese Jungen von Dorf?
Er nahm seine Pike und marschierte stramm gen Ufer, erhob seine Stimme zu einem furchtbarem Dröhnen und seine Augen waren wie pechschwarze Kohlen als er brüllte:
„Wer wagt es perverse Sexspiele im heiligen Fluss zu praktizieren, ich würde mich genieren!!!“
Erschreckt sprangen die fünf Freunde auf und standen beschämt, wie begossene Nacktmulle vor dem finsteren Alten.
Da klingelte plötzlich Aqualungs Handy und summte: „Ich sah sie irgendwo, allein in Mexico…Anita!!!“
Beschämt drückte er den nervigen Anrufer weg.
Das war bestimmt dieser Reinhold Messner, der interessierte sich ja anscheinend für alles gespenstische 2000. ü. N.N.!
In der Zwischenzeit hatten sich aber auch die jugendlichen Nacktbader von ihrem Schrecken erholt und setzten sich wortreich gegen den alten Störenfried zur Wehr:
„Aqualung, du Nachtdämon. Ich sage ’s nur ein einzig Mal. Weiche, alter Bergesgeist!“
Doch da hatten sie ihre Milchmädchenrechnung ohne den ihm eigenen AndreasHofer’schen Widerstandsgeist gemacht.
Flugs kettete er sich an einen der alten Laubbäume, die das Ufer säumten und zeterte pazifistische Parolen gegen FKK in den Alpen.
Die Situation schien festgefahren und die juvenilen Freikörperfanatiker aus dem rustikal bestimmten nonurbanen Raum waren schon im Begriff sich ihre Slips und Büstenhalter wieder anzulegen, um die zwecklose Schlacht gegen verhängende Konventionen an einem anderen Ort fortzusetzten, da wurde sich Paul eines Bannreimes bewusst, den ihm sein Vater auf dem Sterbebett in’s Ohr genuschelt hatte.
Und siegessicher, wie General Custer in der Schlacht vom Littlebighorn, begann er ihn hinaus in die düstere Nacht zu verkünden:
Es es lebte einst im Grödnertal
ganz nett und gar feudal
ein altes liebes Mütterlein
ganz munterseel’n allein.
Ein Lumpenvagabund aus Klausen
erfuhr davon beim selber lausen
und stieg — nein, wie gemein
einfach bei der Alten ein.
Das was er fand war rar
kein Amulett, kein Diadem
nur Rattenkot und Lehm
im Antlitz der Gefahr.
Schon knallt der Hakenstock
in sein gefleckten Unterock
und während er sich stöhnend
der Untat bitter löhnend
schreiend in der Stube wälzt:
„Horch, unt‘ im Tal da bellts“
Es kam die Oberkrainer Hundestaffel
die machte auch nicht lang Geraffel
buchtete den Strolch gleich ein
und bereitete ihm die größte Pein
Und die Moral von der Geschicht:
Beklaue alte Damen nicht!
Als Aqualung das hörte standen Tränen in seinen rot unterlaufenen Augen und er versprach den fünf Freunden beim Arbeitsamt vorstellig zu werden um endlich Arbeitslosengeld zu beantragen.
Doch daraus wurde leider nichts, Aqualung wurde von Hansi Hinterseer verführt und landete auf dessen Finca in Kitzbühl, wo er immer dann Kaffee kochen musste, wenn Veronica Ferres mal wieder auf einen Sprung vorbeischaute und mit ihrem neuen Sat1-FilmFilm am Samstag prahlte.
Auch die fünf Freunde landeten nie in der geborgenen Heimeligkeit ihres Dorfes.
Eine profilierungssüchtige britische Autorin kidnappte sie und verwendete sie als Titelhelden für eine ihrer Buchreihen.
Und wenn, dann halt schon…
~FIN~