— Eine weitere Geschichte, die vor rund 15 Jahren schon mal unter anderem Pseudonym im Greyarchive veröffentlicht war. Einzige Änderungen sind ein Rechtschreibfehler, ansonsten habe ich die Geschichte belassen, wie sie damals war.

Das übliche vorneweg: Geschichte und Charaktere sind frei erfunden, der Inhalt richtet sich an Erwachsene. Wer Sex, Gewalt und Science Fiction nicht mag, bitte geht wo anders im www nach eurem Spaß suchen. Allen anderen: viel Spaß beim lesen. —

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©bardo eroticos

August 1997

Angel Station, offiziell Ω3-τ, eine der vielen Verlade- und Raststationen die jeden Sektor netzartig durchziehen. Von den Piloten nach der Verwalterin, Angel Quire, benannt. Als der alte Cull McBarns starb, hatte er ihr den Posten vererbt, sie war seine zweiten Grades, glaube ich jedenfalls. Wie dem auch sei, das ist jetzt zwei Jahre her, und die Station läuft besser denn je. Als sie damals ankam, gerade erst 28 und, wie wir alle dachten, direkt von der Uni. Ein Greenhorn und Landkriecher wie er im Buche steht.

Als sie den Transporter verließ, trug sie ein modisches Kleid von Versage Nuovo, exklusiven, aber unauffälligen Schmuck, und einen Hauch Make-up. Das hübsche Gesicht wurde von einer wallenden Mähne tiefschwarzen Haares eingerahmt, so dunkel, daß es im kalten Neonlicht bläulich schimmerte. Ich fragte mich damals ob es wohl gefärbt sei. Sie war nicht allzu groß, und genau an den Stellen wohlgerundet, an denen es eine Frau sein sollte. Wir wußten sofort, allein schafft die den Job nie. In den ersten Tagen wurde sie dann auch sofort von den Bigwigs, und denen die es gerne wären, umschwärmt wie ein Haufen Scheiße von Fliegen. Alle wollten sie beraten, und alle wollten sie ein Stück vom Kuchen. Die Station war zwar etwas herunter gekommen, aber immer noch profitabel. Und was tat sie?

Sie wimmelte alle ab, ordnete an, die Geschäfte erst einmal wie unter dem alten Cull weiterlaufen zu lassen, und begann sich einzuarbeiten. Wir wußten das dies der Anfang vom Ende war, hätte es auf der Route eine andere Station in der Nähe gegeben, wir wären dorthin ausgewichen. So aber mußten wir bleiben. Nach anderthalb Monaten schließlich erließ sie erste Veränderungen, die den Anfang vom Ende manifestierten. Vom Ende des Schmugglerparadieses Ω3-τ. Heute geht es allen auf der Station besser den je, ausgenommen den Dieben, Hehlern, Schmugglern und dem Schwarzmarkt. Ich will nicht behaupten es gäbe sie nicht mehr, aber im Vergleich zu anderen Stationen spielen sie höchstens noch eine untergeordnete Rolle.

Ich lernte sie im dritten Monat ihrer Anwesenheit persönlich kennen. Vor zwei Tagen war ich mit meinem Schiff, der Milan, wieder auf Angel Station angekommen. Da die Station mein Basislager ist, und ich derzeit nicht über die Geschäfte klagen konnte, hatte ich zwei benachbarte Hangare (ich besaß noch ein zweites Schiff, die Sternspringer) und eine Notlandebahn gemietet. Zwei Flugmannschaften und ein dreiköpfiges Stationsteam arbeiteten für mich. Zwei Monate war ich unterwegs gewesen, hatte ordentlich Gewinn gemacht. Und am nächsten Morgen sollte es weitergehen, mal wieder zur Erde. An diesem Abend wollte ich noch einmal mit ein Kumpels feiern.

Ich traf sie in einer kleinen dunklen Gasse zwischen den Lagerhallen auf Ebene U2, Abschnitt C. Keine Ahnung was sie da wollte, es war bereits dunkel (vor ein paar Jahren hatte irgendwer festgestellt, daß das Stationspersonal weniger oft krank wird wenn ein Tag-Nacht-Rhythmus, inklusive Dämmerung, simuliert wird, und Angel Quire hat diese Erkenntnis umsetzen lassen).

Ich war unterwegs zum Blauen Planeten, meiner Lieblingskneipe. Sie kam mir entgegen, auch wenn ich sie erst später erkannte. Sie war noch vielleicht 50 Meter entfernt, als sich aus einer Seitenpassage plötzlich ein Haufen dunkler Schemen löste und sich auf sie stürzte. Ich hörte Stoff reißen. Ich hatte in den letzten Tagen öfter Gerüchte gehört, man(n) müsse ihr mal eine Abreibung verpassen, sie vermöbeln, sie mal richtig durchficken, eine Frau brauche schließlich ab und zu einen ordentlichen Schwanz zwischen den Beinen, diese ganze Scheiße, die bereits in der Steinzeit veraltet war. Auch ein oder zwei meiner Kumpels hatten so tiefsinnige Ansichten. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht den Umgang wechseln soll. Na ja.

Wie gesagt, ich hörte Stoff reißen. Eigentlich bin ich ein friedliebender Mensch, auch wenn ich nichts gegen eine zünftige Kneipenkeilerei einzuwenden habe. Aber wenn Wehrlose überfallen werden, oder drei oder mehr Kerle über eine Frau herfallen, oder irgendetwas in der Art, dann werde ich schnell ziemlich stinkig. Und ich bin kein Schwächling. Ich spurtete also los, um der Frau zu helfen, doch bis ich da war, lag der erste der Möchtegernangreifer bereits wimmernd am Boden und machte sich Sorgen um seine potentielle zukünftige Vaterschaft.

Als ich einen der Kerle an der Schulter herumriß und ihm die Faust gezielt auf die Nasenspitze krachen ließ, sah ich noch wie sie den nächsten mit einem gekonnten Schulterwurf auf den Stahlboden donnerte und ihn mit einem Volltreffer auf das Brustbein ausknockte. Als sie sich aufrichtete, unter dem Hieb eines dritten wegduckte und ihm mit einem niederen Tritt die Beine wegsäbelte, erkannte ich sie.

Vor lauter Überraschung verpennte ich prompt auf meinen Gegner zu achten und fing mir natürlich eine dicke Lippe nebst Veilchen ein. Danach hatte der Kerl wieder meine volle Aufmerksamkeit und zwei Schläge und einen Tritt später krachte er dermaßen heftig in eine Wand das er davon abprallte, auf die Nase flog und so schnell er konnte das geübte Hasenpanier ergriff. Als ich mich umdrehte sah ich, daß auch die anderen versorgt waren: zwei rannten so schnell ihre zerschlagenen Körper sie trugen, zwei lagen am Boden, der eine fast bewegungslos aber atmend, der andere wimmernd und herumwälzend. Und zwischen ihnen stand Frau Quire wie die personifizierte Rachegöttin.

Langes Haar wirr im Gesicht und um die Schultern, das weiße Cocktailkleid an der Seite unten zerrissen um den Beinen Bewegungsraum zu verschaffen, und der rechte Träger abgerissen; das Gesicht völlig gelassen, als wäre sie inmitten einer ganz normalen Besprechung oder beim Small-Talk. Ich habe keine Ahnung wie lange ich sie so mit großen Augen und offenem Mund anstarrte, aber lange genug für sie um ihr Haar aus dem Gesicht zu streifen und den Träger provisorisch zu flicken. Dann kam sie mit ausgestreckter Hand auf mich zu und sagte mit einem Lächeln:

„Vielen Dank für die Hilfe. Ich bin Angel Quire. Ich denke ich hätte die Kerle auch allein geschafft, aber frau weiß ja nie. Und schließlich zählt der Gedanke. Wie wär’s, ich lad‘ sie zu einem Drink bei mir ein. Da kann ich mir auch ihre Lippe mal anschau’n.“

Irgendwie habe ich es dann doch geschafft meinen Mund zu schließen und dem Großhirn die Kontrolle zurückzugeben.

„Oh, ja, hallo, ich bin Karl Wildner, sehr erfreut, das heißt vielmehr . . . ach Scheiße, klar nehm‘ ich die Einladung an . . . mit meiner Lippe ist alles ok.“

So, oder so ähnlich, habe ich wohl damals vor mich hingestammelt. Bei den Kometen, war das vielleicht peinlich. Mit einem amüsierten Lachen unterbrach sie mich.

„Hast du noch nie eine Frau gesehen die sich selbst verteidigen kann? Oder noch nie einen blanken Busen? Komm, wir müssen da lang.“

Und sie ging los. Etwas indigniert folgte ich ihr.

„Also zu a): selten, und zu b): öfter. Und meine Freunde nennen mich Donnerer.“

„Donnerer?“

„Ich hatte an einem Donnerstag meine Feuertaufe und meinen ersten Feindabschuß. Da das der Tag des Donners und des Thors ist nannten die Kameraden mich den mächtigen Donnerer und meinen Vogel Mjölnir, wie Thors Hammer. Und der Donnerer ist eben hängengeblieben.“

„Gut Donnerer, ich bin Angel. Und da vorn‘ ist ein Schweber den wir nehmen können.“

Also nahmen wir den Schweber, eigentlich eine Sitzwanne auf einem Transportband, und fanden uns einige Minuten später in ihrem Wohn- und Bürokomplex in der Verwaltungsebene wieder.

„Was darf’s denn sein? Scotch, Martini, Amaretto?“

„Vodka, mit Eis bitte.“

Sie schenkte mir ein, nahm sich einen Scotch und setzte sich auf den Schreibtisch. Der Riss in ihrem Kleid klaffte auf, enthüllte ihren langen Schenkel. Wir prosteten uns zu und tranken schweigend. Dann rutschte sie vom Tisch und kam zu mir.

„Ich will mir trotzdem noch deine Lippe ansehen, ich habe eine Sanitätsausbildung. Also: Mund auf.“

Resignierend gehorchte ich, und sie fing vorsichtig an die Oberlippe und die Zähne abzutasten. Sie stand so dicht vor mir das ich ihren Körper fast spüren konnte.

„Scheint so weit fast ok zu sein. Tut das arg weh?“

Sie fuhr mit den Fingern über die aufgeplatzten Stellen. Ich schüttelte den Kopf.

„Und das?“

Sie leckte leicht mit der Zungenspitze darüber. Wieder Kopfschütteln.

„Und was ist hiermit?“

Sie nahm meine Oberlippe zwischen die ihren und saugte vorsichtig daran, legte ihre Hände auf meine Schultern. Meine Antwort bestand darin, sie an mich zu pressen, meine Zunge in ihren Mund wandern zu lassen und den Kuß leidenschaftlich zu erwidern. Sie stolperte langsam rückwärts in Richtung Tisch und zog mich mit. Unsere Lippen lösten sich, nur um sich wiederzufinden, unsere Zungen umspielten einander. Ich löste die Träger ihres Kleides, den geflickten Rechten zu erst, der Linke bot auch nicht mehr Widerstand. Leise raschelnd glitt es zu Boden.

Eine engelhafte Gestalt wurde enthüllt. Sie trug keinen BH, die Brüste waren mittelgroß, fest, hatten große, dunkle Höfe auf dem hellen Fleisch, und als ich sie streichelte und drückte, konnte ich spüren wie sich die Warzen versteiften und hervortraten. Der Slip war hellgrau und mit der Rechten konnte ich spüren wie er zwischen den Arschbacken verschwand und deren pralle Flächen frei ließ. Mit einem kräftigen Ruck riß er, und einen Moment später ließ sie sich rückwärts auf den Tisch sinken. Drückte meinen Kopf zwischen ihre Brüste.

„Ich will das du mich leckst, küßt, von Kopf bis Fuß.“ flüsterte sie, und ihre Finger krallten sich in mein Hemd als meine Zunge anfing ihre Brüste zu umkreisen und sich schließlich zu den erigierten Warzen vorarbeitete. Langsam glitt ich über ihren Leib hinab, verweilte am Nabel und wanderte dann den linken Schenkel hinab. Sie zog mir das Hemd über den Kopf. Ich ließ meine Zunge um ihre Zehen gleiten, über den Knöchel, Schienbein und wieder Schenkel. Ich fuhr die Innenseite entlang, bis fast zu ihrer fruchtbaren Falte. Ihre Schenkel zitterten leicht. Sie beugte sich über mich, streichelte Haar und Nacken. Stöhnte leise.

Ich neckte sie, die Zunge huschte ganz leicht über die Falten, um sie herum, über ihr Arschloch. Und schließlich fuhr ich hinein, sog ihren Geschmack in mich auf. Fand das kleine, harte Knötchen, leckte und sog daran. Bis ich spürte das sie fast soweit war. Ich trug ihren Geschmack zu ihren Lippen als wir uns heftig küßten. Sie öffnete meine Hose und ich ließ sie zu Boden gleiten. Ihre Schenkel schlossen sich fest um meine Lenden als ich in sie eindrang.

Ihre Hüfte hob sich mir entgegen. Ich griff nach ihren Brüsten, ihre Hände strichen über ihren Bauch, Schenkel und meinen Bauch hin und her. Und dann kam sie, stöhnte laut auf, warf den Körper hoch, ihre Nägel krallten sich in meinen Rücken. Und dann kam ich auch. Nachdem es vorbei war blieb sie auf dem Tisch liegen, zündete sich ein Zigarillo an. Die Hälfte der Dinge die zuvor den Schreibtisch bedeckt hatten, lagen auf dem Boden. Ich holte uns beiden neue Drinks.

„Und wie geht es jetzt weiter, Angel of my heart?“ fragte ich, sie erwiderte:

„Nach dem Zigarillo gehe ich duschen, dann schlafen.“

„Das meinte ich nicht.“

„Ich weiß.“

„Also?“

„Du startest Morgen früh, oder nicht?“

„Richtig. Woher . . .?“

„Das ist mein Job, alles in allem. Ich kenne die Schiffe, ihre Besitzer, Piloten, Ziele, Ladungen, etc., etc. . . Ich schlage vor wenn du zurück bist meldest du dich, vorausgesetzt du hast Lust dazu. Du kannst übrigens gerne auch duschen..“

„Danke, werde ich“ auch wenn ich da noch nicht wußte ob ich damit das Duschen meinte. Sie rauchte in aller Ruhe zu Ende, trank ihren Scotch aus, streckte und erhob sich, verschwand in Richtung Bad.

Kurz darauf hörte ich Wasser rauschen. Als sie noch auf dem Tisch lag hatte ich ihren Körper genau betrachtet, wie er da ausgestreckt lag, Unterschenkel über die Kante baumelnd. Die Muskeln waren gut trainiert und die Bewegungen geschmeidig, die Haut wäre fast makellos gewesen, wären da nicht ein paar verblassende Narben auf Armen und Rücken. Das Haar ihres magischen Dreiecks war genauso schwarz wie das Haupthaar.

Ich leerte meinen Vodka und ging ihr nach zum Bad. Sie stand unter dem Duschstrahl und wusch gerade den Schaum aus dem Haar, den Kopf vornübergebeugt, präsentierte mir durch das Glas des Spritzschutzes ihr Hinterteil. Erstaunt bemerkte ich wie sich mein kleiner bereits wieder in Bereitschaft brachte. Leise öffnete ich die Tür und schlüpfte unbemerkt in die Dusche. Als ich das Wasser auf (eis-) kalt stellte quietschte sie überrascht auf und fuhr hoch.

Als meine Hände sich auf ihre Hüften legten und ich sie gegen das Glas der Duschkabine drückte, fauchte sie:

„Laß das gefälligst. Ich mag das nicht.“

Mit meinem Penis über ihre Falten reibend, mit der linken ihre Brust umfassend und mit der rechten die Haare über die Schultern streifend lachte ich.

„Und was wenn nicht?“

Wieder fauchend, dann knurrend, daß es mir Schauer über den Rücken jagte, „Falls du das wirklich wissen willst . . .“

Mit einem eher falschen, nervösen Lachen ließ ich sie los.

„Ok, ok, ich hab verstanden. Du bestimmst die Melodie.“

Mit einem sardonischen Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um und legte mir die Arme um den Hals. Ihre Nase war direkt vor meinem Mund.

„Sooo, ich bestimme also die Melodie? Gut so, ich hätte dich nur ungern geviertelt. Die Dusche ist dann immer so schlecht wieder sauber zu kriegen, und riecht tagelang nach Blut“ meinte sie ironisch (ironisch?), während sie mit ihren Nägeln spielerisch über meinen Nacken kratzte.

„Da bin ich aber froh“ setzte ich falsche Bravour auf.

Unsere Lippen trafen sich. Als meine Zunge in ihren Mund vorstieß, biß sie spielerisch darauf. Ich stellte das mittlerweile unerträglich kalte Wasser wieder auf warm als sie, sich an meinen Schultern stützend, die Beine wieder hochwarf und um meinen Unterleib schlang. Ich verlor natürlich das Gleichgewicht und wäre fast, mit ihr obenauf, in die Duschwanne geknallt. So begnügte ich mich jedoch damit, an den Kacheln halt zu finden und protestierend „Hey“ zu rufen.

„Ich bestimme die Melodie, oder? Also hör auf zu mosern und fick mich schon“ zischte sie, und erstickte meine potentielle Antwort mit ihren Lippen und Zunge.

Was soll man(n) da wohl tun? Keine Ahnung, ehrlich. Ich allerdings, ich kam der Aufforderung nach. Wobei es gar nicht einfach war, die Balance zu halten unter dem fließenden Wasser, auf dem rutschigen Wannenboden, während mir eine zappelnde Angel um Hals und Hüften hing und mir den Buckel zerkratzte.

Anschließend duschten wir gemütlich und dann verabschiedete ich mich, um vor dem Start noch ein Mützchen voll Schlaf zu finden.

In den nächsten drei Monaten, während ich unterwegs war, führte Angel ihre Reformen der Station weiter, sehr erfolgreich. Langsam begannen die Piloten jetzt von Ω3-τ als Angel Station zu reden. Die Schmuggler hingegen verfluchten ihren Namen immer öfter und lauter. Was genau sie alles änderte weiß ich nicht, und es würde auch den Rahmen sprengen, wollte man es aufzählen. Aber alle waren sich einig, daß der Rubel rollte, wie man so schön sagt. Und die meisten dieser Idioten dachten immer noch das sie einfach jede Menge Glück habe, schließlich war sie ja nur eine Frau. Noch dazu jung und äußerst attraktiv. Und immer kreisten die Sprüche vom ordentlichen durchficken, und so weiter.

Allerdings wagte es wohl keiner mehr, wieder Überfall à la wilder Westen zu spielen. Die Geschichte der letzten Kerle hatte sich in der einen oder anderen Version herumgesprochen. Und auch wenn sie steif und fest behaupteten, Angel hätte am betreffenden Abend drei (!) Leibwächter gehabt, so schien ihnen kaum jemand zu glauben.

Ich hatte dieweil auch nicht gefaulenzt, und unterwegs noch ein paar Infos eingeholt, ein paar alte Kumpels angebatscht. Und was dabei herauskam läßt mich nachträglich noch schwach in den Knien werden, wenn ich an die Szene in der Dusche denke. Von wegen direkt von der Uni. Da war sie zwar gewesen, Betriebs- und Volkswirtschaft, hatte aber bereits mit 22 und suma cum laude abgeschlossen. Die letzten 6 Jahre war sie den Special Forces Britannica, Scarlett Eagles Airborne gewesen, der gleichen Einheit wie ich auch ein paar Jahre zuvor. Und nicht etwa als einfacher Luftjockey wie ich, nein viel besser.

Als Kampfmagierin, das Gefährlichste, Seltenste und deshalb Teuerste was das Militär derzeit besitzt. Das alles war schon überraschend genug, aber erst ihr Ruf war es gewesen der mich so erschreckte. Manchmal verspielt, Gegnern gegenüber oft grausam und Drohungen sowie Versprechungen hielt sie meist ein. Ansonsten galt sie als unberechenbar, vor allem im Kampf, wo sie mit dem Gegner solange wie möglich spielte.

Dann war ich wieder zurück, und die verdammte Station summte geradezu vor Leben. Und ich entschied mich, mich gleich bei meiner gänzlich unengelhaften Angel zurück zu melden. Obwohl ich nicht sicher war, daß ich unsere Beziehung (falls man das, was da war, so nennen konnte) aufrecht erhalten oder ausbauen wollte. Irgendwie kam ich mir vor wie die Motte, die um die Kerzenflamme tanzt bis sie sich die Flügel verbrannt hatte.

Also schwor ich mir, genug Abstand zu halten und auf meine Flügel peinlichst genau zu achten. Ich nahm die Kom-Einheit und rief sie an. Auf dem Bildschirm erschien ein blasiert wirkender Typ und quatschte irgendwas von wegen Sekretär, daß Frau Quire nicht da sei, Termin in zwei Wochen, falls es dringend wäre könne ich Namen und Nummer hinterlassen. Tat ich auch. Wäre es eine Sekretärin gewesen hätte ich sie Zimtzicke geschimpft, aber wie nennt man so einen Kerl?

Pestfetzen, beschloß ich. Nun gut, dachte ich mir, kann ich auch gleich ein paar Reparaturen im Schmiersystem der Milan vornehmen. Ich holte folglich Joseph, meinen Stift, und rutschte in die Eingeweide meines Stahlvogels.

Etwa eine halbe, dreiviertel Stunde später. Ich brüllte gerade hektisch nach der mittleren Abklemmzange weil eine Schlauchklemme total verrostet und festgefressen war und kurz vorm abreißen stand. Und was geschah? Dreimal darf geraten werden.

Nichts.

Fluchend über diesen Nichtsnutz von Lehrling wickelte ich Kabelbinder darum und hoffte er würde noch ein paar Minuten halten. Ich kletterte aus der Wartungsluke, . . . und stand im Dustern.

Irgendwer hatte im Hangar das Licht abgestellt, nur meine Arbeitsleuchte nicht. Was ich sofort nachholte. Im Dunkeln lauschend wartete ich, ob sich der zu erkennen geben würde, oder ein Geräusch seine Position verriet. Nichts geschah. Nach ein oder zwei Minuten, eher weniger, entschied ich, dies müsse ein dummer Jungenstreich sein, wahrscheinlich von meinen Mitarbeitern ausgeheckt. Also stieg ich die Leiter herab, nachdem ich die Arbeitsleuchte wieder eingeschaltet hatte. Auf etwa halber Höhe sah ich dann kurz einen Schatten der sich unter dem Frachter bewegte.

„Ok Freunde, ihr habt euren Spaß gehabt, jetzt macht gefälligst das Licht wieder an. Tut bloß nicht so als währt ihr nicht da, ich hab euch schon gesehen.“ Und diese Worte hatten ihre Wirkung. Leider nicht die erwünschte. Kurz erhaschte ich einen Schimmer von hellem Rosa im Schein meiner Leuchte. Dann drehte sich die Welt von Unten nach oben als der Schatten die Leiter wegtrat. Ich fiel, Hals über Kopf, schlug hart auf, rollte mich ab und wollte wieder auf die Füße kommen um mich zu verteidigen. Der Angreifer jedoch war schneller. Mit höhnischem Lachen, wie mir schien, warf ein Tritt mich platt auf den Rücken und ein schwerer Körper drückte mich fest auf die Stahlplatten. Die Lampe rollte durch den Hangar und warf bizarre Schatten bis sie liegenblieb und nutzlos eine Stützstrebe erhellte.

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