Diese Geschichte handelt von einem Mann ende Zwanzig und einer Frau mitte Fünfzig. Gegenstand der Geschichte ist in weiten Teilen Sex. Es geht nicht um eine sonderlich anspruchsvolle Dramaturgie aber auch nicht um die schriftliche Niederlegung weltfremder Pornofantasien. Es geht um nichts was es im echten Leben nicht auch gibt aber es geht in dieser Geschichte alles schneller.

Ich freue mich über jegliche Form des Feedback und das meine ich tatsächlich so wie ich es sage. Rückmeldungen motivieren jeden Autor, insbesondere wenn dabei gesagt wird, was der Leserin / dem Leser gefallen hat und was nicht. Darüber hinaus ist es mir wichtig dass meine Geschichten auch Frauen gefallen.

Deshalb an dieser Stelle ein besonderer Dank an all jene, die sich die Mühe machen mir Feedback zukommen zu lassen und natürlich möchte ich damit auch jede/n weiterhin ermutigen, zu dieser Geschichte eine Rückmeldung zu geben.

Kapitel 1

Als ich etwa 18 Jahre alt war ich mit Angelikas Janine sehr gut befreundet. Wir waren bereits zusammen zur Grundschule gegangen. Irgendwann trennten sich unsere Wege dann und im Alter von siebzehn kreuzten sie sich wieder. Janine war ein lebensfrohes, lustiges Mädchen. Man könnte auch sagen dass sie überdreht war, irgendwie verzogen und hyperaktiv. Ein Einzelkind dass es gewohnt war, bei ihren Eltern ihren Kopf durchzusetzen. Trotzdem war sie ein durch und durch liebenswürdiger Mensch. Sie hatte immer mehr männliche Freunde als weibliche, was ihr bei anderen Mädchen in ihrem Alter den Ruf einer Schlampe einbrachte aber das wusste ich besser. Wir waren einfach gut befreundet in einem Alter in dem man gerne zusammen um die Häuser zieht. Trotz ihrer körperlichen Attraktivität hatte sich zwischen uns nie wirklich etwas entwickelt. Zu einem früheren Zeitpunkt hatten wir ein mal miteinander geknutscht aber mehr war nie passiert, geschweige denn dass man von einem ernsthaften Engagement sprechen könnte. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass Janine zum damaligen Zeitpunkt zu einer Beziehung in der Lage gewesen wäre. Geschweige denn ich. Dennoch fand ich sie immer sexy. Das dunkelbraune, fast schwarze Haar, ihre kurvige Figur. Die junge Ausgabe dessen was man als Vollweib bezeichnet. Dazu ihre rotzige Art gegenüber Erwachsenen, Autoritätspersonen und allen anderen Menschen die sie nicht respektierte. Ich war einer der wenigen Menschen den sie respektierte. Und ich? … tja… ich war wahrscheinlich die einzige Vertrauensperson die es damals in ihrem Leben gab.

Ihre Eltern waren die meiste Zeit getrennt. Sie liessen sich zwar nicht scheiden aber es war offensichtlich dass sie kein gemeinsames Leben mehr hatten, falls es sowas denn jemals gab. Ihre , Angelika, war gelernte Bürokauffrau oder so. Nach der Geburt ihrer Tochter hatte sie aber den Rest der Zeit zuhause damit verbracht ihr Kind zu verziehen, mit dem beschriebenen Ergebnis.

Janine und ich kifften gemeinsam und ihre wusste es. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Gras rauchen und rumhängen und unsere Wege trennten sich. Janine hingegen kiffte immer mehr, nahm Speed und Kokain, tanzte Nächtelang mit Amphetaminen im Blut auf irgendwelchen Parties.

Es war der Punkt an dem man sagen kann dass sie abrutschte. Eine Drogenkarriere war im Begriff zu beginnen. Auch wenn wir nicht mehr viel miteinander zu tun hatten, war ich immer der Meinung dass Janine irgendwann die Kurve kriegen würde. Ihre Mutter hingegen machte mich für den Drogenkonsum ihrer Tochter verantwortlich. Sie sah in mir den Verführer. Doch das war Quatsch, Janine hatte mich zum kiffen gebracht und nicht anders herum. Sie hatte ihren Weg selbst gewählt aber ihre Mutter Angelika sah in ihr immer noch ihr unschuldiges kleines Baby und in mir schlechten Einfluss.

Kapitel 2

Zehn Jahre später war ich für einen längeren Aufenthalt im Herbst in meiner Heimatstadt. Am Ende der Straße in der Janine früher gewohnt hatte war eine Apotheke. Ich brauchte Aspirin. Während ich von der Apothekerin das Wechselgeld erhielt, steckte ich die Tabletten in die Hosentasche und verabschiedete mich. Dann drehte ich mich um und ging hinaus. In der Tür kam mir Angelika entgegen. Das gleiche dunkle Haar wie ihre Tochter aber nicht glatt und offen sondern lockig und zurück gesteckt. Ein knielanger Rock und eine kurzärmelige Bluse. Schick und Stilbewusst. Wir sahen uns kurz in die Augen. Mist, jetzt musst du grüßen. „Hallo“ ich lächelte freundlich. Sie sah mich irritiert an. Dann nickte sie mit einem leblosen Gesichtsausdruck und ich ging an ihr vorbei. Im herausgehen hörte ich noch wie sie die Apothekerin begrüsste und ich drehte mich nach ihr um. Während ich sie von hinten sah wie sie an der Theke stand, verglich ich ihre Figur unwillkürlich mit der ihrer Tochter. Oder zumindest mit der Figur die ich von ihrer Tochter in Erinnerung hatte. Im Gehen verschwand sie endgültig aus meinem Blickfeld.

Auf dem Parkplatz der Apotheke sah ich Angelikas Mercedes geparkt. Das selbe Modell wie damals, nur eben der Nachfolger. Die gleiche Farbe, das gleiche Nummernschild mit ihren Initialien. Ich schlenderte weiter und dachte ein wenig an früher. Dass es bereits zehn Jahre waren kam mir irrsinnig vor. Ich war noch nicht so alt. Oder doch?

Wenn du heute auf der Straße von Fremden angesprochen wirst, sagt keiner mehr ‚Junger Mann‘. Sie sagen nur noch ‚Entschuldigen Sie‘ oder sowas.

Zehn Jahre… wieviel Gras wir damals geraucht haben und wie oft wir besoffen waren.

Ich betrachtete die Straße, große Einfamilienhäuser. Keine Villen aber eindeutig Wohlstand. Bäume säumten die Straße zu beiden Seiten, wie eine kleine Allee. Die Stille nur unterbrochen von zwitschernden Vögeln und dem Klappen meiner Flipflops. Ein schöner, warmer Herbsttag. Alles friedlich. Ein Auto näherte sich von hinten, überholte mich. Keine dreißig Meter vor mir kam es zum stehen und die Bremslichter gingen aus. Angelika stieg aus und erst da begriff ich dass es ihr Mercedes war und ich kurz vor ihrem Haus stand. Eine große Hecke, zu beiden Seiten begrenzt von Garagen, unmöglich den Garten einzusehen. Und als Eingang ein verschlossenes Stahltor. Sie sah mich näher kommen und ging an den Kofferraum.

Muss ich etwa nochmal grüßen? Macht man das? Blöde Situation, du hättest einen anderen Weg nehmen sollen, spätestens als sie in der Apotheke stand.

Sie nahm eine Papiertüte mit Lebensmitteln aus dem Kofferraum und zwängte sie sich unter einen Arm. Dann fummelte sie eine zweite Tüte heraus und klemmte sie sich unter den anderen Arm. Noch fünf Meter bis zu ihr. Irgendwie schaffte sie es, mit einer Hand den Kofferraum zuzuklappen. Noch drei Meter. Dann drückte sie auf die Fernbedienung und ich hörte wie die Zentralverriegelung schloss. Noch einen Meter.

Mist, ich muss.

„Hallo“ ich lächelte erneut freundlich und kam mir doof vor, sie zwei Mal zu grüßen. Sie drehte ihren Kopf zu mir herum und entgegnete ein trockenes „Hallo“ während ich an ihr vorbei ging. Ich bemerkte ihr Parfum. Als ich zwei Meter an ihr vorbei war hörte ich ein reißendes Papier, daraufhin Lebensmittel die auf dem Boden landen und anschließend Angelika fluchen. Ich drehte mich um und wollte erst weiter gehen.

Jetzt musst du auch noch höflich sein.

Ich blieb stehen. Die Tüte unter ihrem linken Arm war gerissen. Der Boden war durchgebrochen und jetzt lagen Nudelpackungen und Obst auf dem Bürgersteig. Angelika hielt die unversehrte Tüte unter dem einen Arm und die Fetzen der kaputten unter dem Anderen. In irgendeiner Hand hatte sie noch den Schlüsselbund. Ich ging auf sie zu, sie sah etwas ratlos auf die Einkäufe die verstreut auf dem Boden lagen. Ich bückte mich und sammelte ein Sachen auf. „Oh– danke“ stammelte sie etwas verwirrt. „Kein Problem“ Ich hob die letzte Orange auf und versuchte, ihr die Sachen zurück zu geben. Wohin bloß. Eine Tüte kaputt, die andere voll. „Geht das so?“ fragte ich. „Jaja, das klappt schon“ entgegnete sie schnell und fummelte irgendwie an ihrem Schlüsselbund rum. Bepackt mit Einkäufen. „Warten Sie, ich helfe Ihnen schnell die Sachen reinzubringen“. „Nein, das geht schon“ sie wollte von mir keine Hilfe annehmen. „Wirklich, ist keine große Sache“ höflich drängte ich mich auf.

Du hast nichts wieder gut zu machen. Egal was sie denkt, für Janines Entwicklung damals bist du nicht verantwortlich… nüchtern betrachtet ist sie ein völlig Mensch.

„Ok, danke“ Sie stockte „…ich komme nicht richtig an meinen Schlüssel, könntest du vielleicht das Tor aufschließen?“ „Ja klar“ ich nickte und nahm ihr den Schlüssel ab, auf meinem Arm die Überreste ihrer Einkäufe.

Während ich das Stahltor aufschloss, bemerkte ich die Kamera. Die war neu. Naja, was heisst nach so einer Zeit schon neu. Ich drückte das Tor auf und ging vor ihr hindurch. Es ging noch genauso schwer auf wie früher. Erst folgte sie mir, dann überholte sie mich. Ich ging hinter ihr den gepflasterten Weg durch den Garten zur Haustür.

Ich hörte wie das Stahltor mit einem satten Klicken ins Schloss viel.

Du bist ihr nichts schuldig, es gibt keinen Grund warum du einen guten Eindruck machen müsstest.

An der Haustür angekommen klimperte ich mit dem Schlüsselbund. „Der Rote da ist es“. Ein rot eingefärbter Schlüssel. Ich steckte ihn in das Schloss. Auf den drei Stufen zur Haustür fehlte die Schale mit Katzenfutter. Ich drehte den Schlüssel um und stieß die Haustür auf.

Die Katze ist bestimmt tot. Altersschwäche oder Nervenzusammenbruch wegen anstrengendem Frauchen.

Dieses Mal liess ich sie zuerst durch die Tür. Dann folgte ich. Die Haustür blieb offen.

„Du kannst die Sachen da auf den Küchentisch stellen“.

Sie duzt dich immernoch. Soll ich etwa zurück duzen? Du bist kein Teenie mehr, das geht eigentlich gar nicht, dass sie dich ungefragt duzt.

Ich stellte die Sachen ab wie empfohlen. Sie tat es mir gleich und entledigte sich der Einkaufstüte. Dann stand ich da. In ihrer Küche. Wie vor Ewigkeiten. Die Zeit irgendwie still gestanden und irgendwie auch nicht. Nicht nur ich war älter geworden. Angelika auch. Sie musste jetzt mitte bis ende fünfzig sein.

„Danke“ unterbrach sie meinen Gedankengang. Ich stand im Raum wie ein Portier der auf Trinkgeld wartet. „Kein Problem“ ich lächelte höflich.

Zeit zu gehen.

Mein Blick fiel auf ein gerahmtes Foto das an der Wand hing. Janine. Sie sah wesentlich älter aus als früher, es musste einigermaßen aktuell sein. Ich näherte mich ein bisschen um es genauer zu betrachten.

„Hast du noch Kontakt mit Janine?“ fragte sie mich.

Ich war überrascht über die Frage. „Nein, seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr“ entgegnete ich.

„Wie geht es ihr?“ -„Ach, so lange nicht mehr?“ Sie klang überrascht. Dann fuhr sie fort „Ihr geht es gut. Sie hat nach dem Abitur eine Ausbildung zur Bühnenbildnerin gemacht. Am Theater.“ Das hätte ich ihr nicht zugetraut. Das Abitur nicht und danach auch noch eine Ausbildung durchziehen erst recht nicht.

„Oh, freut mich“ entgegnete ich ehrlich überrascht.

„Ja das hätte man damals nicht unbedingt erwartet.“ Ihre Stimme wurde kalt.

Bevor jetzt irgendwas peinliches passiert, geh lieber.

„Sie hat ja damals ziemlich über die Stränge geschlagen, als ihr zusammen wart“

Jetzt kommt’s

„Janine und ich waren nicht zusammen“ entgegnete ich, es klang wie eine Rechtfertigung.

Hatte sie wirklich so wenig Ahnung vom Leben ihrer eigenen Tochter?

„Nein? Aber ihr seid doch ständig zusammen gewesen, auch hier in … in ihrem Zimmer“

„Jaja, das schon. Nur… wir waren nicht zusammen. Also zusammen im Sinne von ein Paar. Wir waren einfach gute Freunde.“

Jetzt sagt sie bestimmt gleich ‚falsche Freunde‘.

„Hmm.“ Sie nickte. Dann fuhr sie fort „Es hat eine Weile gedauert, bis sie mit der Schule fertig war, wegen der Therapie.“

„Therapie?“ fragte ich.

„Ja. Drogen. Wusstest du davon etwa nichts?“

„Nein“ entgegnete ich ehrlich. „Das tut mir leid. Ich wusste nicht dass sie soviel genommen hat“.

„Ihr habt doch zusammen damit angefangen!“ verächtlich schnaubte sie mich an.

Ohje, jetzt kommt es. Der große Knall.

„Also … ich weiss dass das im Nachhinein jetzt wie eine Rechtfertigung von mir klingt, aber… sie hat damit angefangen. Ich habe mehr …nunja… mitgemacht. Sie war diejenige, die ständig Geld für Gras hatte. Von mir kam nur ab und zu Dosenbier.“

Super, großartig. Rechtfertige das Ganze einfach mit Dosenbier.

Sie sah mich giftig an. Dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Mit einem Mal wirkte sie kraftlos, die Angriffslust verschwand aus ihren Augen, sie lehnte sich gegen den Küchenschrank und seufzte entmutigt.

Auch wenn Janine ihre eigene Mutter immer angeschrien und angezickt hatte, für mich war sie eine Respektperson. Jetzt lehnte diese ehemalige Autorität mit entmutigtem Gesicht hilflos an ihrem Küchenschrank, innerlich zusammengesackt. Ihr verlorener Blick schmerzte.

Dann fasste sie sich. „Will–“ sie stockte wieder, räusperte sich. “ Willst du vielleicht einen Tee?“

Ich war verblüfft.

„Äh…ja. Klar. Ich habe Zeit. Soll ich vielleicht die Haustür zumachen?“ Ich ging auf die Tür zu.

Der letzte Fluchtweg um dir ein peinliches Psychogespräch über ihre verkorkste Tochter zu ersparen.

Sie nickte und schaltete den Wasserkocher ein. „Setz dich doch“ sie deutete auf einen Stuhl am Küchentisch. Ich liess die Tür ins Schloss fallen und nahm an.

„Sie hat vor acht Jahren eine Therapie gemacht. Die Erste hat nichts gebracht. Aber beim zweiten Mal hat es dann funktioniert.“ In ihrer Stimme klang ein schmerzhafter Selbstvorwurf durch. Stille.

Dann fuhr sie fort. „Du hast damals den Absprung geschafft. Sie nicht“ Sie klang traurig. Das Wasser kochte.

„Wissen Sie… ich war auch kurz davor, den Absprung nicht zu schaffen. Sowas ist eine ziemliche Gratwanderung.“

Was soll’s. Vielleicht muss sie mal mit jemandem sprechen, der damals tatsächlich nah dran war. Soviel kannst du tun.

Sie stellte mir meine Tasse hin.

„Danke.“

Sie setzte sich ebenfalls. Dann atmete sie tief durch. Mein Unbehagen über die Situation liess nach.

„Manchmal wusste ich nicht ob sie im Begriff ist, sich totzuspritzen. So weit war sie Gott sei Dank nie, aber das wusste ich nunmal nicht.“

Ich nickte und nahm einen Schluck. „Es ist ein furchtbares Gefühl, mitanzusehen wie einem das eigene Kind so entgleitet weil man … als Mutter … versagt.“

Die letzten Worte verschluckte sie beinahe, die Stimme erstickt.

Ihre Augen wurden feucht.

Du wolltest nur Aspirin kaufen.

Wieder Stille. Dieses Mal war es kein peinliches Schweigen, ich war ehrlich betroffen. Aus einem Reflex heraus griff ich ihre Hand und hielt sie fest.

„Sie…sie haben nicht versagt. Janine war immer ein toller Mensch. Und vielleicht… vielleicht lief nicht alles nach Plan und so wie das gerade klingt gab es in ihrem Leben einige Rückschläge. Aber Janine war immer grosse Klasse. Und ich bin mir sicher dass sie das von Ihnen hat“.

Sie lächelte mit feuchten Augen und erwiderte meinen Händedruck. Für ein paar Minuten saßen wir Schweigsam da. Hin und wieder nahm ich einen Schluck aus meiner Tasse, nicht genau wissend warum ich eigentlich noch ihre Hand hielt, oder sie meine.

Dann unterbrach sie die Stille.

„Komm mal, ich zeige dir was.“ Sie liess mich los und stand auf.

Ich folgte ihr ins Wohnzimmer. Sie blieb vor dem Kachelofen stehen, ich hinter ihr. Darauf ein Kinderfoto, vielleicht neun Jahre alt Janine und ich. Lachend bei ihrem Geburtstag. Ich musste schmunzeln. Kurz nach dem Foto hatte sie ihre Mutter wutentbrannt mit einer Kuchengabel beworfen.

„Manchmal denke ich, ich habe so viel verpasst“ da war sie wieder, die erstickte Stimme. Ich legte meine Hand von hinten auf ihre Schulter.

„Vielleicht ist Ihnen das nicht so klar gewesen, aber Janine hat immer gut von Ihnen gesprochen.“ Sie griff meine Hand und nickte. Zog sie über ihre Schulter näher an sich heran, zog mich näher an sich heran. Dann hielt sie meine Hand fest. Mein Brustkorb berührte ihre Schulterblätter.

Du kommst ihr gerade etwas nahe.

Wir standen vor ihrem Kachelofen. Vor uns der Wintergarten. Friedlich lag draussen der Garten, durch die große Hecke von der Außenwelt abgeschnitten. Irgendwie hing ich zu dicht auf ihr, meine Leisten berührten ihren Po.

Nichts passierte.

Dann bekam ich eine Erektion.

Nein. Nein! -wie unendlich Peinlich! Vielleicht bemerkt sie es nicht.

Einatmen. Ausatmen. Warten.

Ich spürte wie ihre Pobacken zaghaft nach hinten gegen meine Lenden drückten.

Ich wartete auf eine Reaktion. Ein Protest. Ein Aufschrei. Eine Ohrfeige. Nichts passierte. Dann griff sie nach meiner zweiten Hand und hielt sie ebenfalls fest.

Ihr Rücken berührte meinen Brustkorb, ihre Pobacken ruhten auf meinen Lenden. Meine Erektion drückte gegen ihren Hintern. Es bestand keinerlei Hoffnung dass sie es nicht bemerkte. Ich wurde nervös.

Einatmen. Ausatmen. Warten.

Ich spürte wie sich ihr Oberkörper mit jedem Luftzug hob und senkte.

Wieder nichts. Keine Reaktion. Die Stille in ihrer Wohnung wurde nur duch das mechanische Ticken ihrer Wanduhr durchbrochen. Wahrscheinlich waren es nur Sekunden. Für mich fühlten sie sich an wie Minuten, Stunden.

Dann geschah es. Sie schob meine Hand unter ihre Bluse. Ich berührte ihren nackten Bauch.

Passiert das gerade wirklich?

Ich stand bewegungslos hinter ihr, meine Finger auf dem Bauch der vor siebenundzwanzig Jahren meine Kindheitsfreundin Janine geboren hatte. Regungslos. Eingefroren. Bewegungsunfähig.

Meine Hand fühlte sich taub an. Dann spürte ich doch etwas, ihre Finger auf meinen. Sie streichelte meine Hand.

Was tut die da?

Ich sah ihre Augen in der reflektierenden Glasscheibe, den Blick auf das Foto gerichtet, starr, beinahe apathisch. Reglos stand sie da, vorsichtig, ganz vorsichtig streichelte sie mit ihren Fingern über meine Hand die unter ihrer Bluse steckte.

Die will doch nicht ernsthaft dass du sie…

Meine Nervosität nahm zu.

-Tu es einfach!

Ich löste meine Hand von ihrer Schulter und umarmte sie von hinten. Ihr Kinn lag in meiner Armbeuge, mein Ellebogen ruhte auf ihrer schweren Brust. Dicht an dicht standen wir da. Ihr lockiges Haar berührte meine Schläfe.

Im Sekundentakt tickte die Wanduhr.

Einatmen. Ausatmen. Warten.

Vorsichtig tastete ich mit meiner Linken über ihren Bauch. Sie streichelte langsam meine Arme. Mein Gesicht näherte mich von hinten ihrer Wange. Ihr Haar streifte meine Ohren. Ich sog ihr Parfum auf. Vorsichtig liess ich meine Hand unter ihrer Bluse höher wandern. Wieder streichelte ich ihren nackten, warmen Bauch.

Mit zitternden Fingern öffnete ich den untersten Knopf ihrer Bluse. Wieder wartete ich auf eine Reaktion. Wieder passierte nichts. Angelika blieb dabei, langsam streichelte sie meine Arme und stand ansonsten regungslos da. Den Blick starr auf das Foto gerichtet. Ich zog uns beide fest aneinander. Sie atmete tief ein und liess mich gewähren, ich öffnete den zweiten Knopf ihrer Bluse.

Ich ertastete ihren Bauchnabel. Vorsichtig liess ich meine nervöse Hand über ihre nackten weichen Hüften wandern. Keine Reaktion. Noch immer liess sie mich gewähren.

Stück für Stück ertastete ich ihren Bauch, ihre Hüften.

Zentimeter für Zentimeter fuhren meine zitternden Finger nach oben bis meine Fingerspitzen an den unteren Rand ihres BH stießen.

Mit jedem Mal Einatmen spannte sich die Bluse über ihrer mächtigen Oberweite. Ich öffnete einen weiteren Knopf. Ein letzter trennte mich noch vom Ausblick auf ihr Dekolleté.

Ich berührte ihre Schläfe mit meiner Nasenspitze. Zaghaft erwiderte sie es und beugte ihren Kopf für einen kurzen Augenblick in Richtung meines Gesichtes. Unwillkürlich berührte ihre Wange meine Lippen.

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