Hinweis: Diese Geschichte ist eine Übersetzung des Textes „Cupid’s Kiss“, der ebenfalls hier auf Literotica zu finden ist.
1
Der Stift kratzte auf den weißen Blättern. Schwarze Worte waren ordentlich darauf geschrieben. Komplizierte Worte beschrieben sie als vollkommen übergeschnappt. Worte, die ihre Erfahrungen ignorierten, hielten sie in einer sterilen Welt gefangen, der es an menschlicher Zuneigung und Wärme fehlte. Abgebrochene Fingernägel kratzten auf dem Tisch und verursachten ein nervendes Geräusch, das ein Paar kalter nussbrauner Augen dazu bringt ihr ins müde Gesicht zu starren. Sie war so schön wie eine verwelkte Rose an einem heißen Sommertag. Traurig und verzweifelt, aber die Dornen waren immer noch da, stachen und schmerzten.
Grüne Augen schauten in die nussbraunen Augen der Psychiaterin und sie klopfte laut auf den Tisch und sagte: „Ich sage Ihnen, was ich diesem Möchtegernpolizist gesagt habe, ich wurde von einem Engel vergewaltigt!“ Die Psychiaterin, die ihr halb zuhörte, schaute auf ihren Stift, der aufgehört hatte zu schreiben, schüttelte ihn und sah dann zu, wie die Tinte auf den weißen Wänden landete. Sie stand von ihrem Stuhl auf, zeichnete mit einem Finger die Tintenspur nach und sagte dann mit zitternder Stimme: „Sein Blut bespritzte die Wände. Es war kirschrot wie Menschenblut und weiße Federn flogen in die Luft wie die, die fliegen, wenn man ein Kissen zerfetzt. Sie flogen wie Schnee, der vom Himmel fiel, um mich herum. Sanft und rot an den Rändern. Ihre Reinheit wurde von diesen Händen zerstört.“
Sie schaute ihre abgenutzten Hände an und fuhr mit belegter Stimme fort: „Ich habe ihn erschossen, aber ich hatte keine Wahl. Es war Vergewaltigung, sage ich Ihnen, obwohl ich seine Aktionen fast schon genoss. Er war ein sanfter Liebhaber, aber er hat es immer ohne meine Zustimmung getan. Das ist Vergewaltigung, oder?“ Ihre verrückten Augen ersuchten eine Bestätigung. Ausdruckslose Augen starrten sie an und eine genau so ausdruckslose Stimme antwortete: „Ja, das hört sich nach Vergewaltigung an, aber erzählen Sie mir, Psyche, wenn Sie ihn erschossen haben, wo ist dann der Körper?“
Seufzend ging Psyche zum Tisch zurück, setzte sich wie eine erschöpfte alte Dame in den Stuhl und flüsterte: „Er starrte mich mit solch gekränkten Augen an, als ob ich ihn betrogen hätte. Ich sah die Liebe und den tiefen Schmerz in seinen porzellanblauen Augen und Tränen, die wie Diamanten funkelten, liefen an seinen Wangen herunter. In diesem Moment wusste ich, dass ich den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht hatte. Ich liebte ihn, aber es war einfach zu spät, verdammt.“
Die Psychiaterin neigte ihren Kopf, drückte den Stift auf das Papier und wiederholte die Frage: „Sie haben gesagt, dass Sie ihn erschossen haben, aber was ist dann mit seiner Leiche passiert?“ Psyche rückte auf dem Stuhl hin und her, räusperte sich verärgert und antwortete: „Hat Ihnen Ihre Mama keine Märchen vorgelesen? Engel sterben nicht, sie leben ewig oder zumindest so lange, bis wir unseren Glauben an sie verlieren.“ Ein Lächeln durchbrach die kühle Fassade und die Psychiaterin fragte ein wenig belustigt: „Also, was ist mit ihm passiert? Hat er sich einfach in Luft aufgelöst?“
Sie wischte mit einer Hand über ihre Augen, atmete tief ein und antwortete: „Nein, er ist aus dem Fenster geflogen.“ Die Psychiaterin kicherte und sagte: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich Ihnen glauben.“ Psyche verschränkte verteidigend ihre Arme unter ihren großen Brüsten und antwortete: „Ich weiß nicht, was passiert ist. Da war ein blendendes Licht. Ich fühlte mich, als würde mein ganzer Körper mit kleinen Nadeln durchstochen und dann wurde ich ohnmächtig.“
„Also halte ich fest, dass Sie nicht wissen, was mit ihm passiert ist.“ Sie schrieb wieder auf ihr Papier, wobei sie feststellte, wie ihre Patientin als Antwort mit dem Kopf schüttelte, doch sie fragte: „Ihrer Zeugenaussage bei der Polizei zufolge gab es noch jemanden, der Sie anscheinend gequält hat, als Sie wieder zu Bewusstsein kamen.“ Psyche verengte ihre Augen und stieß hervor: „Ich bin sicher, dass irgendwo in diesen ordentlichen Papieren der Name steht. Warum stellen Sie mir Fragen, deren Antworten Sie bereits kennen?“
Kennen Sie den Namen der Person, die Sie gequält hat?“ Psyche wusste, dass sie im Grunde in eine Irrenanstalt kam, wenn sie den Namen ihres Peinigers verriet, entschied sich trotzdem dafür, die Ereignisse, die in der Hütte passierten, so wiederzugeben, wie sie geschehen waren. Tief einatmend sagte sie: „Es war Aphrodite, die mich gequält hat.“ Nicht auf die Antwort der Ärztin wartend, schlug sie mit der Faust auf den Tisch und fügte hinzu: „Ich bin nicht verrückt. Das ist wirklich so passiert. Sie erschien mir und quälte mich mit allen möglichen unmenschlichen Foltern.“
Die Augen der Ärztin fielen auf die Narbe auf ihrem Handgelenk. Psyche bedeckt sie mit ihrem Ärmel und flüsterte leise: „Sie hat mir die Pulsadern aufgeschnitten. Ich habe nicht versucht mich umzubringen. Ich will mein eigenes Leben nicht beenden.“ Den Stift an ihre dünnen Lippen klopfend antwortete die Ärztin: „Aber Ihre Schwester – Cybele – sagte, dass Sie, als sie Sie mit dieser Wunde auf dem Boden liegend fand, immer wieder flüsterten, dass Sie nicht mehr leben wollten.“
„Sie hat nicht gehört, was ich noch gesagt habe. Ich sagte, dass ich nicht ohne meine Liebe leben wollte, mein Liebling Amor.“ Sie verschränkte die Arme und wippte vor und zurück. „Aphrodite sagte, dass ich, wenn ich es wagen würde, seinen Namen anzunehmen, Schmerz erfahren würde, als würde Zeus‘ Donner über der Erde toben. Und ich kriege gerade eine schwere Migräne. Ich brauche ein Aspirin.“
Die Ärztin setzte die Kappe wieder auf ihren Stift und schaute die gekrümmte Kreatur an, die auf dem Stuhl hin und her wippte. Sympathie kroch langsam in ihr Herz. Sie war wirklich nicht für diese Arbeit geschaffen. Tag für Tag beschäftigte sie sich mit geisteskranken Menschen und trotzdem hatte sie es nie geschafft, sich von den Schmerzen der Patienten und ihrer Familien zu lösen.
Psyche und ihre Familie waren so ein Fall. Psyche schien schizophren zu sein und war definitiv hypochondrisch. Sie schluckte Schmerzmittel, als ob sie Süßigkeiten wären und verlangte immer mehr. Ihre Familie war niedergeschlagen vor Schuld und ihre Besuche wurden seltener, da sie nicht mit Psyches elender Situation klarkamen.
Sie fragte sich, ob elektrische Schläge Psyches Gehirn wieder auf Normalstand brachten. Sie persönlich hasste es, wenn jemand unter der „Wiederherstellungsmaschine“ landete, wie die Techniker die Maschine getauft hatten. Wie sie elektrische Stöße durch das weiche menschliche Fleisch jagte, erschien ihr barbarisch und sie wollte solch ein zartes Geschöpf nicht dieser extremen Behandlung aussetzen.
Die Ärztin schaute die bemitleidenswerte Figur an und fragte sich, wie sie es schaffen könnte, dass sie wieder klar dachte. Durch den Nebel des Schmerzes und des Leids fühlte Psyche, wie die Ärztin ihren Arm berührte. „Wussten Sie, dass die Polizisten ein paar weiße Federn gefunden haben?“ Das löste ein Licht in den unglücklichen Augen aus und sie flüsterte: „Also wissen sie, dass es wahr ist. Dann müssen sie auch wissen, dass ich nicht wahnsinnig bin.“
Sie nahm die Hand der Ärztin, schaute ihr außer Fassung in die Augen und sagte: „Seine Federn waren zu groß, um von einem Vogel zu stammen. Die haben das bemerkt, oder? Und trotzdem schicken sie mich in eine Klapse. Sie müssen mich hier rausbringen.“
Nägel krallten sich in die Haut und sie sprach flüsternd weiter: „Ich muss die Aufgaben erledigen, die sie mir gegeben hat. Wenn ich das nicht tue, sehe ich ihn nie wieder. Ich muss hier raus. Bitte lassen Sie mich gehen.“ Die Ärztin löste ihre Hand und sagte: „Wir können Sie nicht für immer hier behalten und die Federn sind ein Rätsel. Wie Sie sagten – zu groß um einem Vogel zu gehören. Sie haben sogar Tests durchgeführt und die DNA ähnelt nichts von dem, was wir auf der Erde kennen.“
Psyche schlug ihre Faust gegen den Tisch, was die Ärztin unfreiwillig zusammenzucken ließ. „Idioten! Ihr seid alle verdammte Idioten. Beweist euch das nichts? Was zur Hölle braucht ihr Leute noch? Wollt ihr, dass sich Aphrodite selbst euch Narren zeigt und meine Erlebnisse bezeugt?“ Als sie sah, dass die Ärztin nervös zuckte, versuchte Psyche ihre Wut in die dunkelste Ecke zu schieben und sie mit dem besten Schlüssel, den sie in ihren Gedanken hatte, zu verschließen. Sie rieb ihre Augen mit zitternden Händen und sagte: „Okay, ich werde hier vor Ihren Augen nicht durchdrehen. Irgendwann müssen Sie bemerkt haben, dass in meiner Geschichte ein Körnchen Wahrheit stecken muss. Also warum lassen Sie mich nicht raus und ich beweise es Ihnen. Was sagen Sie?“
Die Ärztin leckte ihre Lippen und Psyche konnte die Berechnungen in ihren Gedanken sehen. Um den Deal noch zu versüßen, fügte sie hinzu: „Transport wird kein Problem sein – mein Privatjet bringt uns zur Hütte.“ Als sie die Überraschung im Gesicht der Psychiaterin sah, lachte sie und sagte: „Mein Vater ist einer der reichsten Industriellen in Amerika, aber ich brauche sein Geld nicht, weil meine Mutter mir einiges vererbt hat, als sie starb. Also, was sagen Sie?“ Ihren Kopf neigend fragte die Ärztin: „Aber Ihre Familie könnte Einspruch erheben und…“
„Und was machen? Ich werde in Ihrer Obhut sein und, glauben Sie mir, Sie werden es nicht bereuen. Sie werden mehr als genug Geld haben um ihre eigene Praxis zu eröffnen. Und jetzt lassen Sie uns das endgültig besiegeln. Wie schnell können wir hier rauskommen?“ Als sie bemerkte, dass sie die Situation nicht mehr kontrollierte, versuchte sie einen Scheinprotest. „Das ist nicht in Ordnung. Sie müssen sich beruhigen und dann reden wir vernünftig darüber.“
Als Tochter eines schlauen Magnats hatte Psyche genug Leute gesehen, die auf Grund der Entschlossenheit ihres Vaters zauderten, und jetzt sah sie den selben verwirrten Gesichtsausdruck bei der Ärztin. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, verschränkte die Arme und sagte mit fester Stimme: „Das ist ein einmaliges Angebot. Die Chance ist sehr klein und wenn Sie sie nutzen, wird sich Ihr Leben verändern. Also verschwenden Sie nicht unsere Zeit. Wie sieht’s aus?“
Als die Ärztin sah, wie ihre Patientin von einem frustrierten Ding zu einer wütenden Tigerin geworden war, war sie sich nicht sicher, wie sie wirklich tickte, aber ihr Angebot war zu gut um es abzulehnen. Sie redete sich ein, dass Psyche harmlos war und dass vielleicht das Rätsel der Federn gelöst werden würde. Das Geld – das wollte sie nicht einmal sich selbst eingestehen – konnte das Sprungbrett für ihre Karriere sein. Sie richtete sich auf, lächelte Psyche an und sagte: „Wann gehen wir?“
Psyche berührte die weißen Knöchel der in Angst und Schrecken versetzten Ärztin und versicherte ihr: „Das wird nicht lange dauern. Adam ist einer unserer besten Piloten. Er hat uns durch die schlimmsten Stürme gebracht und wie Sie sehen können, ist der Himmel heute klar.“ Tief atmend schloss die Ärztin ihre Augen und versuchte nicht an den Lärm der Motoren oder die Geräusche der Räder unter ihnen, die die Startbahn entlangrasten, zu denken. Auf ihre Lippe beißend versuchte sie nicht an den klaren blauen Himmel zu denken, aus dem das Flugzeug ihres Vaters abgestürzt war.
Schweißtropfen rannen ihre Schläfen herunter und sie versuchte das Bild aus ihren Gedanken zu verbannen, in dem das Flugzeug vom Himmel kam, wie eine Ballerina, die außer Kontrolle auf ihren Tod zu tanzte. Ein Winseln verließ ihre Lippen, als das Flugzeug problemlos abhob und dann spürte sie sanfte Finger, die ihre feuchten Finger umschlossen. Erschreckt öffnete sie ihre Augen und sah ein Paar mitfühlender Augen in die ihren blicken. „Es ist nie einfach, sich seinen Ängsten zu stellen. Seinen Vater in einem Unfall zu verlieren war schlimm genug, aber es auch noch mit anzusehen, muss das Schlimmste gewesen sein, was einem zwölfjährigen Kind passieren kann.“
Wut bedeckte ihre Augen und bevor sie etwas sagen konnte, schaute Psyche sie an und sagte leise: „Denken Sie wirklich, dass mein Vater mich mit Ihnen hätte gehen lassen, ohne ihre Lebensgeschichte zu kennen, Melissa? Darf ich Sie Melissa nennen? Der formale Scheiß geht mir die ganze Zeit schon auf die Nerven. Außerdem scheinen Sie nicht mehr als ein Jahr oder vielleicht zwei älter als ich zu sein – vielleicht sind wir am Ende dieser Reise sogar Freunde.“ Spitzbübisch lächelnd fuhr sie fort: „Schauen Sie sich jetzt an, die ganze Wut hat die Angst verdrängt.“ Melissa versuchte gelassen auszusehen und ihren Rock über ihre Knie streichend sagte sie: „Seit wann wissen Sie das von meinem Vater?“
Ein scharfsinniges Lächeln breitete sich auf Psyches Gesicht aus, was Melissa sich fragen ließ, wie zur Hölle sie je hatte denken können, dass diese Frau ein verwundbares Lamm war, dass geschützt werden musste. Sie schien eher in der Lage zu sein, es mit jeder beliebigen wütenden Göttin aufzunehmen. Psyche lehnte sich wieder in ihren Sitz zurück und antwortete cool: „Ich weiß es seit gestern. Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, hätte ich es nicht gewusst, wenn mein Vater mir die Akte nicht ins Gesicht geworfen hätte, damit ich sehen könne, wie instabil sie wegen ihrer Vergangenheit sein könnten.“
Melissa öffnete überrascht ihren Mund, doch bevor sie irgendwas sagen konnte, hob Psyche eine Hand und sagte: „Lassen Sie mich ausreden. Wir müssen ehrlich miteinander sein, wenn wir das durchstehen wollen, was uns erwartet. Es wird für uns beide nicht einfach werden und das Letzte, was wir dann brauchen können, ist die nagende Anwesenheit von Misstrauen. Also gebe ich ihnen die unverhohlene Wahrheit. Gestern, als ich packte, kam mein Vater zu mir und riet mir, eine Psychiaterin zu nehmen, die für ihn arbeitete. Als ich ablehnte, wollte er mir erzählen, dass Sie ein bisschen verzogen sein könnten, weil Sie Ihren Vater in einem Unfall verloren und später von Ihrer Großmutter aufgezogen wurden.“
Seufzend schaute Psyche aus dem Fenster und fuhr fort: „Es reicht wohl, wenn ich sage, dass ich ihn und die Akte hinauswarf. Er konnte nichts tun, da ich ja offiziell aus dem Krankenhaus entlassen worden war und ich weiß, dass er mich sehr liebt, aber manchmal ist Ersticken ein anderes Wort für Liebe. Egal, ich hoffe, Sie können meinem Vater vergeben. Er liebt es genau zu planen. Das hat ihn gleichzeitig reich und unglücklich gemacht.“ Als sie die nachdenkliche Psyche anschaute, fragte sich Melissa, worauf sie sich da eingelassen hatte. Sie war es gewohnt ein ruhiges Leben zu führen. Nicht wie Psyche, deren Leben voll von Dramatik zu sein schien.
Kopfschüttelnd tadelte sie sich selbst dafür, so feige zu sein und fragte Psyche dann: „Wir haben nie wirklich darüber gesprochen, wie Amor in Ihr Leben gekommen war.“ Ein launiges Lächeln breitete sich auf Psyches Gesicht aus. Sie streckte ihre langen Beine aus und antwortete: „Oh, es ist eine lange Geschichte und eine bittersüße noch dazu. Ich habe natürlich alle Zeit der Welt um sie Ihnen zu erzählen, vorausgesetzt, Sie wollen sie hören.“ Melissa lachte leise und sagte: „Ich wäre keine Psychiaterin, wenn ich Geschichten nicht mochte, oder?“ Ein warmes Feuer entzündete sich in den smaragdgrauen Augen und Psyche lächelte zurück, was die schlafende Schönheit in ihr weckte und Melissa tief einatmen ließ.
Leise begann Psyche ihre Geschichte zu erzählen. Mit geschlossenen Augen erzählte sie die Szenen in ihren Gedanken nach, wobei Worte ihren Mund verließen und wieder Schmerz durch ihr verletztes Herz raste. „Es sollte eine Zeit sein, in der mein Herz wieder gesund werden sollte. Mein Vater hatte mich zur Hütte geschickt um über einen Typen hinwegzukommen, der es schaffte, dass ich mich in ihn verliebte und dann Bilder von mir in der Dusche schoss, um sie dann an die Klatschpresse weiter zu verkaufen.“ Sie lachte und schüttelte ihren Kopf, dann fuhr sie fort: „Ich hatte gedacht, mein Leben wäre vorbei. Die Liebe meines Lebens hatte mich betrogen. Was ein Scheiß…Ich war geblendet, aber trotzdem respektiere ich noch die Tränen, die ich über ihn vergossen habe. Ich glaube nicht, dass Sie seinen Namen wissen müssen, da er nicht wichtig ist.“
Ihre Tennisschuhe anstarrend fuhr sie fort: „Die Hütte war immer meine Zuflucht gewesen. Es hat alle modernen Vorteile und hat doch noch einen rustikalen Touch. Dort fühle ich mich eins mit der Natur.“ Ein Lächeln berührte ihre Lippen, sie seufzte und sagte: „Naja, ich war früher mit der Natur im Einklang, wenn ich da war, aber das änderte sich dann ziemlich bald. In der ersten Nacht wusste ich, dass etwas anders war. Meine Träume wurden erotischer und selbst, als ich aufwachte, fühlten sie sich so echt an. Haben Sie das Gefühl nicht auch manchmal, wenn Sie morgens aufwachen? Sie sind noch im Halbschlaf und können die Gefühle immer noch spüren, als wären sie am Tag vorher geschehen und nicht im Unterbewusstsein?“ Melissa nickte, aber unterbrach die Erzählung nicht.
„Naja, meine Träume waren zu real um sie als Träume abzuschütteln, da ich in der ersten Nacht laut keuchend mit einem gigantischen Höhepunkt aufwachte. Ich schüttelte diesen ‚Traum‘ ab, aber am dritten Tag begann ich Angst zu haben. Es war nicht so, als hätte ich ewig lange keinen Sex mehr gehabt und ich liebte die Orgasmen, keine Frage, aber Sie stimmen zu, dass es sehr ungewöhnlich war, oder?“ Bestätigend lächelnd fragte Melissa: „Also waren das richtig echte Träume?“
Lachend antwortete Psyche: „Das ist der Punkt. Es waren keine Träume, sondern es war echt. Wie erkläre ich es Ihnen? Ich wurde im Schlaf immer verführt. Es war ungefähr wie in diesem Film, Entity.“ Melissa hob eine Augenbraue ob dieses Statements und Psyche sagte: „Bitte unterschätzen Sie nicht meinen Intellekt, indem Sie denken, ich habe diesen billigen Film als Vorbild genommen und alles erfunden. Es war nur eine Analogie.“
Sie lehnte sich zurück und fuhr fort: „Es war immer so echt. Ich spürte seine heißen Küsse auf meinem ganzen Körper. Der Zug seiner Lippen an meinen Nippeln, wie sie sie zu steifen Bergen machten. Das Kratzen seiner Zunge, die meine Muschi aufweckte oder diese bezaubernden Hände, die ihre Magie auf meinen Körper legten und mich zu dem Punkt brachten, an dem ich mehr wollte und trotzdem wollte, dass es aufhörte.“
Sie legte ihre Hände auf ihre Schenkel und biss auf ihre Lippen, während sie mehr von den heißen Nächten erzählte: „In den ersten beiden Nächten drang er nicht in mich ein – er verführte mich nur mit seiner Zunge und ich lag einfach da und genoss das Gefühl. Wenn der Morgen kam, fühlte ich mich zufrieden und glücklich, anstatt dem Bastard nachzutrauern, der mich beschissen hatte. Es war eine ziemlich seltsame Situation und ich hatte bereits begonnen zu denken, dass ich langsam verrückt wurde. Ich fing an mich auf die Nächte zu freuen und wünschte mir, dass die Tage schneller vorüber gingen.“
Melissa versuchte ein neutrales Gesicht aufzusetzen und wünschte, dass sie ein Aufnahmegerät hätte, mit dem sie die Erzählung aufnehmen könnte, aber sie wusste, dass Psyche in Verteidigungshaltung stürzen würde. Also versuchte sie so zu tun, als wäre das eine normale Unterhaltung zwischen zwei Menschen. „Wann wurden Sie sich klar, dass er echt war?“, fragte sie. Das Flugzeug flog in ein Luftloch, was sie aufkeuchen und ihre Angst zurückkehren ließ.
Kopfschüttelnd fuhr Psyche fort: „Ich denke, ich habe das festgestellt, als er in der dritten Nacht in mich eindrang. Sehen Sie, wenn ich über Sex geträumt habe, habe ich nie das Eindringen gespürt und wachte immer unbefriedigt auf, aber sein Schwanz fühlte sich so hart und echt in mir an. Die Stöße ließen die Gefühle durch meinen ganzen Körper gleiten und es fühlte sich an, als ob mein ganzer Körper vor Erregung entflammen würde. Es war, als ob ich mehrere Orgasmen in einem hatte. Und ich spürte seinen Körper unter meinen Händen.“
Von der Geschichte fasziniert stellte Melissa sich Psyche mit ihrem leidenschaftlichen Liebhaber im Bett vor. Sie sah Psyches nackten Körper vor sich, wie er auf Pelzen lag und von einem goldenen Gott verwöhnt wurde. Diese Vorstellung ließ ihre Klitoris vor Verlangen anschwellen. Ihre Vorstellung beschwor das Bild der Finger herauf, die den Rücken und die Hüften liebkosten, als das Paar ihren Höhepunkt erreichte. Jetzt fühlte sie sich wie ein Voyeur und konnte Psyche nicht ins Gesicht schauen. Trotzdem wusste sie, dass es normal war, sich so zu fühlen, da Psyche sehr lebhaft und bildlich erzählte.