001 Der Beginn

Unsere Firma, seit Jahrzehnten Marktführer als Zulieferer der Fahrstuhl-Industrie geriet 2016 in Schwierigkeiten: die Gewinne gingen zurück, Entlassungen und Sparprogramme, Billigkonkurrenz aus Asien – viele von Euch kennen diese Geschichten. Bis die Teppich-Etage sich entschliessen konnte, etwas zu unternehmen, vergingen nochmals zwei Jahre.

Man entschied sich 2018, einen Teil der Produktion nach Süd-China auszulagern und einen neuen Vertriebs-Ableger in Hong Kong zu gründen. Ich wurde angefragt, im Hong Kong Buero zu arbeiten und hie und da in der Produktion nach dem Rechten zu schauen. Ich zögerte keine Minute, mal raus aus Europa und was Neues erleben. Zudem war eine langjährige Beziehung gerade zu Bruch gegangen, weil meine Ex-Partnerin sich plötzlich mehr zu Müsli und Esoterik als zu mir hingezogen fühlte. Wir hatten zwar viel Spass miteinander, ein Mal Doggie, hie und da einen 69-er aber sonst nichts Aussergewöhnliches, aber der Müsli-Trip war nichts für mich.

Meine Freunde waren alle neidisch: sie prophezeiten mir ein Leben in Saus und Braus in Hong Kong, alles von der Firma bezahlt, Hausangestellte, hübsche Asiatinnen als Kolleginnen, gutes Essen und nur zwei Flugstunden von Traumstraenden entfernt. Aber nichts von alledem: ich erhielt eine 35qm 3-Zimmer Wohnung, 90 Bus-Minuten von der Arbeit weg, niemand sprach richtig Englisch und das Essen mundete gar nicht.

Am ersten Arbeitstag fiel mir eine Kollegin auf, die in der Buchhaltung arbeitet. Sie war sehr schlank, ca 1.75 gross und hatte dementsprechend lange Beine, die in ganz engen schwarzen Jeans steckten; kurze Haare, ein nettes, aber keineswegs hübsches Gesicht, irgendwie Asiatisch, aber auch irgendwie Europäisch. Man nannte sie «Mandy», so ein hässlicher Name.

Ich versuchte ein paar Mal, sie in ein Gespräch zu verwickeln, zum Mittagessen oder Kaffee einzuladen, aber nichts fruchtete, sie gab sich professional freundlich, ansonsten kühl. Ich beliess es dabei und widmete mich der Arbeit und am Wochenende den gelegentlichen Tinder-Partnerschaften mit anderen AusländerInnen, die sich in Hong Kong langweilten. Diese Abendessen-, Clubbing-, Sauf- und Vögel-Dates waren irgendwie nett, aber auch nicht das Wirkliche.

Alles änderte sich, als Mandy und ich uns an einer Party unseres Chefs trafen, sie auf mich zukam, sich als Amanda vorstellte und mir erzählte, ihr sei 50% Portugiese und ihre Chinesin. Wir kamen ins Gespräch und verabredeten uns für ein Nachtessen tags darauf. Die Party entwickelte sich zu einem Saufgelage und ich verlor Amanda aus den Augen. Ich musste mich den ganzen Abend beherrschen, nicht andauernd die Frau meines Chefs anzustarren. Sie war 25 Jahre jünger als unser , hatte ein nettes Gesicht, und eine tolle, rundliche Figur, die sie in einem engen, langen Kleid sehr gut zur Schau stellte. Man hätte sagen können, sie sei zu fett, aber bei ihr passten die Rundungen irgendwie bestens, sie schwebte in ihren hohen Hacken und dem engen Kleid über das Parkett, dass es eine Augenweide war.

Am nächsten Abend erschien Amanda in knallengen, schwarzen Hosen, einem schwarzen Pullover und schwarzen Schuhen mit sehr hohen Absätzen. Je länger wir uns unterhielten, desto mysteriöser erschien mir Amanda. Ich schätzte sie auf Anfang dreissig, also ein paar Jahre jünger als ich, sie lebte alleine, ging sehr regelmäßig zur Kirche, trank viel guten und teuren Rotwein, den ich an diesem Abend bezahlte und offenbarte mir, dass sie Single sei (wieso sollte sie sonst mit mir ausgehen….). Nach dem Nachtessen gingen wir getrennt nach Hause – ihre seltsamen Ansichten über Gott und die Welt und ihre langen Beine in den Pumps beschäftigen mich noch eine Weile.

Wir verbrachten viele Abende zusammen, unterhielten uns immer bestens, aber sobald wir die Rechnung bezahlt hatten, verabschiedete sie sich jeweils von mir und ging nach Hause. Schon wieder Handarbeit, grummelte ich jedes Mal in mich hinein; das nervte, aber irgendwie zog mich diese Frau in ihren Bann.

Der erste Schritt

Ob wir nicht ins Kino gehen wollen, fragte sie ein paar Tage später? Ich solle sie doch nach der Arbeit zuhause abholen. Nachdem sie mich in ihre Wohnung hereingebeten hatte, wartete ich im Flur und staunte nicht schlecht, als ich die Sammlung schwarzer Schuhe entdeckte. Pumps und Stiefel alle in schwarz und mit hohen Absätzen. Ich konnte meine Augen kaum von dieser Sammlung abwenden. „Gefällt es Dir, wenn ich schwarze Schuhe mit hohen Absätzen trage?“ Sie erwischte mich kalt mit dieser Frage. Ich konnte bloß ja stammeln und anfügen, dass schöne lange Frauenbeine, so wie ihre es seien, in solchen Schuhen noch viel besser zur Geltung komme. Sie warf mir einen besonderen Blick zu und zog sich ein paar kniehohe, schwarze Stiefel mit Stiletto Absatz über. Später des Abends, nach dem Film, einem guten Essen mit viel teurem Rotwein, Amanda mochte roten Burgunder, setzten wir uns in einer Bar in eine Ecke. Amanda rutschte näher und wir berührten uns mit den Händen und tauschten einige sanfte, zögerliche Küsse aus. Die Küsse wurden länger und intensiver, unsere Zungen fanden sich und sie rückte so nahe, wie es in einer Bar eben geht. Ich liess meine Hände vorsichtig auf Wanderschaft gehen, was Amanda gar nicht mochte. Sie löste sich von mir und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu. Sie sei ‚gar nicht so eine‘ betonte sie, stand auf und verliess das Lokal. Ja was denn jetzt, zuerst verführerisch ihre Beine in hohe Stiefel packen, in einer Bar rumknutschen und dann die keusche Liese spielen…

Tags darauf, es war der Anfang eines langen Wochenendes, stand sie frühmorgens vor meiner Wohnungstür und klingelte so lange, bis ich grummelig aufstand und sie hereinbat. Sie wolle sich entschuldigen für gestern. Ich duschte und rasierte mich und lies sie derweil warten. Als wir beim Kaffee waren, gestand sie mir, dass sie sich in mich verliebt hätte, es enorm genoss, mit mir in der Bar zu knutschen, aber sie hätte noch nie einen gehabt und wollte nichts übereilen. Zudem wolle sie, als strenge Katholikin, als in die Ehe gehen. Ich war fasziniert von dieser Frau, sie war intelligent, der beinahe knabenhafte, schlanke Körper und diese schwarzen Killer-Stilettos… aber auf keinen Fall hatte ich die Absicht, sie zu heiraten, bloss um mit ihr vögeln zu können. So, was denn jetzt??

Sie stand vom Tisch auf, kam zu mir rüber und setzte sich rittlings auf mich und fing an, zuerst zärtlich, dann immer wilder zu knutschen. Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände, liess ihre Zunge in meinem Mund spielen und rückte immer näher an mich heran. Ich legte meine Hände ein wenig unverbindlich um ihre Hüften, ich wollte sie nicht wieder erschrecken, wie gestern Abend. Plötzlich löste sie sich von mir, stand auf, zog panikartig ihren Mantel über und lief mit Tränen-verschmiertem Gesicht auf und davon. So langsam reichte es mir mit dem Gezicke. 30 Minuten später erhielt ich eine Whatsapp, sie entschuldigte sich erneut und bat um Verständnis. Ich schrieb ihr zurück, dass ich mich sehr zu ihr hingezogen fühlte und die Zeit mit ihr gut fände, aber keinerlei Interesse an einer keuschen Beziehung hätte.

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