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Diese Geschichte ist rein fiktiv. Etwaige Ähnlichkeiten zur realen Personen sind Zufall und nicht beabsichtigt.
Es handelt sich hierbei nicht um eine Rein-Raus-Porno-Geschichte, sondern ist durchaus ausschweifend erzählt.
Die Geschichte wurde zu 100% von mir verfasst und darf nicht ohne meine Zustimmung auf anderen Portalen oder in sonstiger Weise veröffentlicht oder verändert werden. Ich bitte hierbei um Verständnis.
Kritik und Anregungen sind wie immer erwünscht.
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Ein harter Schlag riss mich aus meinen Träumen und ich brauchte einige Sekunden, bis ich begriff, wo ich mich überhaupt befand. Eine krächzende Lautsprecherstimme sagte irgendwas über die lokale Zeit und Außentemperatur und ich wusste, dass ich nun endlich in Down Under angekommen bin. Mein Arsch war nach über 20 Stunden Flug dermaßen platt gesessen, dass ich überhaupt nicht mehr sicher war, ob die Durchblutung meines Hinterteils noch ordnungsgemäß funktionierte.
„Oh Gott, das ist doch zum kotzen!“ Im selbigen Moment drehten sich zahlreiche Köpfe zu mir um und starrten mich verwundert an. Beim Gedanken an den Rückflug nach Deutschland und die selbige Tortour, die mir in knapp acht Wochen unweigerlich bevorstehen würde, hatte ich diese Aussage wohl lauter von mir gegeben als eigentlich beabsichtigt. Egal, jetzt ging es erstmal raus aus dem Flugzeug.
Obwohl ich seit etwa 15 Minuten wieder festen Boden unter den Füßen hatte, spürte ich immer noch den Druckunterschied in meinen Ohren, der durch den Sinkflug verursacht wurde. Ich wartete am Gepäckband auf meine Reisetasche und versuchte währenddessen verzweifelt einen Druckausgleich in meinen Ohren herbeizuführen. Vergeblich! Stattdessen machte ich mich zum Affen, denn die anderen Reisenden waren wohl amüsiert über meine verzweifelten Versuche, dieses unangenehme Gefühl los zu werden. Als endlich meine Reisetasche über das Gepäckband ankam, machte ich mich auch sofort auf den Weg nach draußen.
Ausgemacht war, dass meine Cousine mich 30 Minuten nach meiner Landung vor dem Flughafengebäude abholen würde. Nun stand ich mir schon knapp eine Stunde bei 35°C die Beine in den Bauch. Mein Mund war mittlerweile trocken wie der Aralsee, mein Magen schrie nach etwas vernünftigem zu essen und eine Dusche hätte mir ebenfalls ganz gut getan. Am aller schlimmsten war aber immer noch dieser beschissene Unterdruck auf meinen Ohren. Und zu all dem war auf die Unpünktlichkeit meiner drei Jahren jüngeren Cousine Ivette einfach verlass. Meine Stimmung hatte sich in der letzten Stunde asymptotisch dem Nullniveau genähert. Nichtsdestotrotz, eigentlich konnte es ja nur besser werden.
Obwohl ich vor zwei Jahren das Rauchen aufgegeben hatte, spürte ich das unerklärliche Verlangen nach Nikotin und schnorrte mir eine Zigarette von zwei netten Amerikanerinnen, die ebenfalls kürzlich hier gelandet waren und ihre Backpack-Reise durch Australien antreten wollten. Ich setzte mich auf meine Reisetasche und steckte mir die Kippe an. Heftiges Husten war die Folge, denn scheinbar war ich gar nicht mehr an dieses Teufelszeug gewohnt. Trotzdem rauchte ich die Zigarette weiter, da ich sonst nichts besseres zu tun hatte, und dachte darüber nach, wie ich eigentlich nach Australien gekommen bin.
Vor gut einem Jahr hatte meine Cousine beschlossen eine Auszeit zu nehmen und für ein Jahr Work & Travel ans andere Ende der Welt zu gehen. Davon hatte ich jedoch null und gar nichts mitbekommen, bis meine Eltern irgendwann vor 8 Monaten am Frühstückstisch davon redeten, wie es wohl Ivette nun in Down Under gehen möge. Ich dachte noch, dass es ein wenig überzogen wäre von Down Under zu reden, nur weil sie und ihre Eltern ein paar Straßen den Hügel runter in unserer Stadt wohnte, bis ich darüber aufgeklärt wurde, was momentan eigentlich abging.
Das war nämlich nicht immer so. Ivette und ich hatten eigentlich ein verdammt gutes Verhältnis zueinander. Sie war der weibliche, beste Kumpel für mich, den sich so manch einer wünscht. Ich könnte über alles mit ihr sprechen; vor allem was Mädchen anging, war es wie ein Sechser im Lotto Ivette um Rat fragen zu können. Wir hatten verdammt viel miteinander unternommen, sodass schon meine Kumpels der Meinung waren, dass ich etwas mit ihr am Laufen hatte. Eine Freundin hatte sich sogar von mir getrennt, weil sie angenommen hatte, dass Ivette mehr als nur eine Cousine für mich war. So ein Schwachsinn! Nur zu gut, dass ich niemand erzählt hatte, dass wir uns auch ab und zu das Bett geteilt hatten, wenn jemand beim anderen übernachtet hat. Aber das war einfach normal für uns; so normal wie das bezahlen per Kreditkarte in den USA.
Unser Verhältnis hatte sich aber schlagartig verändert, als sie ihren letzten Freund kennengelernt hatte und ihn mir vorstellte. Ich bin gewiss kein vorurteilbehaftetes Arschloch, aber jener Typ war mir beim ersten Erscheinen auf Anhieb unsympathisch, wie er in seinen pastellfarbenen Lacoste Polohemden, dem obligatorisch umgebundenen Kaschmirpullover und akkurat gebügelten Khakihosen herumstolziert war. Ich wusste sofort, dass sich dieser Spasst aus gutem Hause für etwas besseres hält. Ein BWL Student, der nur auf die Übernahme des Familienunternehmens wartete.
Bier, zum Beispiel, war für ihn das Getränk des Proletariats. Nur beste Weine aus Frankreich waren ihm gut genug, bei deren Namen man sich die Zunge bricht beim Versuch sie auszusprechen. Fußball? Das wäre doch der Sport des gemeinen Volkes. Für ihn kam nur Golf oder Polo in Frage. Als ich einmal Ivette und ihren Vollpfosten von Freund mit dem Ford Fiesta meines Kumpels abgeholt hatte, war sich dieser Spasst zu fein in diesem Auto mitzufahren. Dieses Fahrzeug wäre seiner Person nicht angemessen. Ich hätte ihm damals schon in seinen angemessenen Arsch treten sollen, hielt mich aber Ivette zu Liebe zurück. Nur all zu oft, ließ er herablassend herausklingen, dass er normalerweise in besseren Kreisen verkehre und er meine Gesellschaft und die von Ivette’s sonstigen Freunden überhaupt nicht schätzt. Ich geriet so dermaßen oft in Streit mit diesem Möchtegern, wobei meine Cosuine immer wieder Partei für ihren Freund ergriff und mich bat, mich zu mäßigen.
Dies ging eine Weile gut, bis zu jenem denkwürdigen Abend, als ich diesem Vollpfosten einen filmreifen Kinnhaken gab, sodass er bewusstlos zu Boden gesunken war. Ivette hatte sich kurz zuvor auf die Toilette begeben und dieser Vixer nutzte die Gelegenheit mir mitzuteilen, dass er mir den Umgang mit Ivette zukünftig verbieten möchte.
„Hör mal! Ich kann es nicht länger dulden, dass du Ivette in Zukunft weiter sehen wirst. Du bist schlechter Umgang! Ein Bier saufender Prolet aus minderbemitteltem Hause! Nichts für ein Mädchen, dass künftig in die Upper-Class aufsteigen wird.“
„’Upper-Class‘?“, ich musste mich schier wegwerfen vor Lachen. „Welcher Vollidiot nutzt bitte diesen Begriff. Aber eigentlich müsste mich bei dir gar nichts mehr wundern, du versnobbter Spasst!“
„Deine Wortwahl zeigt mal wieder, dass Leute wie du nur neidisch auf mich sind. Überhaupt ist es ein Wunder, dass Leute wie ICH sich mit Frauen wie deiner Cousine abgeben. Eigentlich ist das unter meinem Niveuau, wenn ich sehe aus welcher Sippe sie entspringt! Aber sie ist halt ein geiles, heißes Luder! Sie muss nur noch wie ein Rohdiamant geschliffen werden!“
Dabei nippte dieser Snob herausfordernd an seinem Weinglas. Ich stand nur nickend und grinsend vor ihm. Mir war scheiß egal, was dieser Vixer über mich sagte; da hatte ich schon Heftigeres zu hören bekommen. Aber niemand spricht so herablassend über meine Cousine! Ehe ich es realisiert hatte, suchte meine Faust auf direktem Wege den liebevollen Kontakt mit seinem Kinn. Wie ein Kartoffelsack fiel er zu Boden. Voller Zufriedenheit griff ich gemütlich zu meinem Bier, als ob nichts passiert wäre, und sprach den geschockten Gästen in der Bar „Ein Prosit auf das Proletariat“ zu.
Wie der Zufall es wollte, hatte Ivette nur mitbekommen, wie ich ihren Freund ausknockte. Die Folge war ein wirklich unschöner Streit, in welchem wir uns gegenseitig dermaßen verfluchten, dass wir uns seit diesem Abend nicht mehr sehen wollten. Es schien, als ob ihr Freund trotz allem erreicht hatte, was er wollte. Ich hatte versucht Ivette alles zu erklären, aber sie schaltete entweder komplett auf Durchzug oder wollte mir einfach nicht glauben. ‚Mr Upper Class‘ dürfte ihr nämlich das genaue Gegenteil von meiner Fassung erzählt haben. Das Ende vom Lied war, dass wir uns seit jenem Abend nicht mehr wirklich gesehen und genauso wenig miteinander gesprochen hatten. Es machte wenig Sinn mich weiter in diese Sache zu involvieren. Am Ende hätte ich doch nur den kürzeren gezogen und mich in weitere Probleme gebracht.
Etwa ein dreiviertel Jahr später kam es zu jenem Gespräch am Frühstückstisch mit meinen Eltern. Nach einer durchzechten Nacht mit meinen Studienkollegen, brummte mein Hirn wie ein unrund laufendes Dieselaggregat und ich wollte nur in Ruhe meinen Kaffee trinken. Doch als ich von Ivette und Australien gehört hatte, war ich schlagartig sehr nachdenklich geworden. Das war wohl auch meiner Mutter aufgefallen.
„Schätzchen! Was ist denn los zwischen dir und Ivette? Ihr seid immer wie Pech und Schwefel gewesen und auf einmal redet ihr seit fast einem Jahr kein Wort mehr miteinander!“
„Darüber möchte ich nicht reden, Mam. Bitte akzeptier das! Aber seit wann ist sie denn in Australien?“
„Es müssen nun schon 3 Wochen sein. Hast du denn überhaupt nichts mitbekommen?“
„Nein. Aber das wundert mich auch nicht wirklich. Was mich jedoch wundert, dass ihr versnobbter Freund sich nicht zu schade ist mit einem Rucksack durch das Land zu ziehen und für wenig Geld zu arbeiten.“
„Wer? Karsten?“
„Keine Ahnung, wie dieses Arschloch heißt.“ Ich wurde allein durch den Gedanken an diesen Deppen wieder aggressiv.
„Keine Kraftausdrücke am Tisch!“, hatte meine Mutter mich lautstark ermahnt, sodass sogar mein Vater über Morgenzeitung hinaus spähte, um nachzuschauen, was da gerade vorging. „Unglaublich! Sogar das weißt du nicht! Ivette hatte sich schon vor über drei Monaten von ihm getrennt, weil er sie betrogen hatte. Was VERDAMMT NOCHMAL ist denn zwischen euch passiert?“
„Keine Kraftausdrücke, bitte!“, brummte diesmal mein Vater hinter der Zeitung hervor und meine Mutter lief rot an, weil sie gegen ihre eigene Regel verstoßen hatte.
Amüsiert über die Bemerkung meines Vaters hatte ich den Frühstückstisch verlassen und setzte mich vor den PC. Keine Ahnung, was mich dazu getrieben hatte, aber ich verfasste eine E-Mail an Ivette. Eigentlich nur belangloses Zeug, wie es ihr geht usw. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich darauf überhaupt eine Antwort erhalten würde. Aber schon zwei Tage später hatte ich eine E-Mail von Ivette in meinem Postfach vorliegen.
„Hey Max,
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich die Mail von dir gesehen habe. Ich hätte nie gedacht, dass du jemals wieder mit mir sprechen wirst, nachdem ich mich so asozial dir gegenüber verhalten habe.
Es tut mir so unglaublich Leid! Ich bereue es so sehr, was ich alles zu dir gesagt habe. Und dabei hattest du immer recht, was Karsten anging. Aber ich war blind und dumm! Anstatt dir, meinem Cousin und besten Freund, zu glauben, habe ich dich auf das Übelste beschimpft. Glaub mir bitte! Ich habe mich so schäbig gefühlt, als ich alles realisiert habe, wie es wirklich war. Und ich tue es heute noch. Ich kann kaum noch in den Spiegel schauen, ohne mir Vorwürfe zu machen, wie abscheulich ich mich dir gegenüber verhalten habe. Ich hasse mich heute noch deswegen!
Ich habe es nicht fertig gebracht, dir nochmal unter die Augen zu treten. Ich war zu feige und habe mich einfach abgrundtief geschämt. Ich wollte Abstand von allem. Daher habe ich auch so kurzfristig den Entschluss gefasst nach Australien aufzubrechen. Anstatt mich dir zu stellen, bin ich abgehauen. Es tut mir sooo Leid!
Aber umso mehr freut es mich, dass du dich bei mir gemeldet hast. …“
Ich war wirklich überrascht und verdammt froh über ihre ausführliche E-Mail. Insgeheim hatte ich immer gehofft, dass sich unser Verhältnis irgendwann wieder bessern würde. Aber mit ihrem damaligen Freund bestand keine Aussicht auf den geringsten Funken von Hoffnung.
Im Laufe der nächsten Wochen entstand ein reger E-Mail Verkehr zwischen uns. Ellenlange Mails schickten wir uns im wöchentlichen Rhythmus. Wir begannen wieder offener miteinander zu reden. Unser Verhältnis hatte sich wieder normalisiert und war fast wie früher, nur dass wir ca. 15.000 KM voneinander getrennt waren. So kam es auch dazu, dass Ivette mich nach Australien eingeladen hatte. Der Flug war schnell gebucht und in den folgenden Wintersemesterferien entfloh ich dem kalten Deutschland, um meine Cousine im sonnigen Australien zu besuchen.
Nun saß ich vor dem Flughafen in Perth, meine Zigarette war abgebrannt und ich war ordentlich am ölen, während von meiner Cousine immer noch nichts zu sehen war. Unzählige Minuten strichen ins Land. Die Langeweile, gepaart mit der Erschöpfung der Reise und der ungewohnten schwülen Hitze trieben mich meine Augen zu schließen und vor mich hin zu dösen, bis ich von einer Reihe lautstarker Explosionen aufgeschreckt wurde. Schnell erkannte ich die Ursache: ein ziemlich heruntergekommener VW T1 Bus kam die Straße entlanggefahren begleitet von zahlreichen Fehlzündungen und hielt wenige Meter neben mir. Kopfschüttelnd dachte ich nur, welcher Idiot ein derart kultiges Gerät so verkommen lassen kann. Unglaublich!
Es dauerte eine Weile, bis man die Fahrertür, die sich auf der mir gegenüberliegenden Seite befand, zufallen hörte. Der Fahrer kam um das Fahrzeug herumgelaufen und ich musste zu meiner Überraschung feststellen, dass dieser Idiot ein Rasiermesser scharfes weibliches Gerät in knappen Hot Pants und lockerem schwarzen Top war; haselnussbraune Haut, kastanienfarbene, schulterlange Haare und Beine, die schier endlos erschienen. Ich muss ganz schön dämlich gestarrt haben, denn dieser heiße Feger blieb einfach vor mir stehen und schaute mich durch ihre übergroße Sonnenbrille direkt an. Ich hasse Sonnenbrillen! Ich hasse diese Dinger wirklich! Ich kann die Person mir gegenüber nie einschätzen, wenn ich dessen Augen nicht sehe. Verflucht sei die Erfindung des getönten Glases!
Die Situation wurde mir immer unangenehmer. Mein Starren muss wirklich penetrant gewesen sein, denn auf ihrem Mund verzeichnete sich nicht die Spur eines Lächelns. Ihre Hände in die Hüften gestemmt stand sie mittlerweile eine gefühlte Ewigkeit vor mir und schaute mich einfach nur an. Aber jetzt war es zu spät! Ich konnte meinen Blick nicht mehr einfach von ihr abwenden und auf den Boden gucken wie ein verschämter, unreifer Junge. Dann hätte ich mich vollkommen zum Deppen gemacht. „Gott im Himmel! Scheiß Sonnenbrille! Warum kann ich nicht ihre Augen sehen?!“, dachte ich verzweifelt.
„G’day! Wanna have a ride?“
Wow! Was war das denn? Ich saß da in einem erbärmlichen Zustand nach über 20 Stunden Flug und dieses Mädel macht mich an? „Ich liebe Australien jetzt schon! Wenn ich Mädels nur ungeniert anstarren muss – und darin bin ich wirklich gut – dann werde ich hier noch viel Spaß haben!“, dachte ich mir in einem Anflug von Euphorie. Das heiße Mädel wurde schon ungeduldig, verschränkte ihre Arme vor der Brust und erwartete eine Antwort von mir.
„Ja … ehh … I mean … No … ehh … I mean I would love to ride with you. But … ehh … unfortunately, I am waiting for someone else to pick me up.“
„Sicher? Ich glaube nämlich kaum, dass dich jemand anders hier abholen wird!“
„What? … ehh … was? … Ivette?“ Ich war wirklich überrascht in diesem Moment.
„Ja! Wen hast du erwartet?“
„Ich glaubs einfach nicht! Was ist mit deinen langen, dunkelblonden Haaren passiert? Seit wann wirst du so braun?“
„Willst du mich zur Begrüßung nicht vielleicht einmal drücken?!“
Wie von der Tarantel gestochen stand ich auf und wir vielen uns in die Arme. Minutenlang lagen wir uns in den Armen, denn jedem von uns schien klar zu sein, dass wir uns viel zu lange nicht mehr gesehen hatten. Plötzlich entfuhr mir ein lauter Freudenschrei, sodass meine Cousine und die herumstehenden Leute mich total verwundert anschauten.
„Wow! Du scheinst dich aber wirklich zu freuen mich wieder zu sehen!“
„Nein! Endlich ist dieser beschissene Unterdruck auf meinen Ohren weg! Endlich! … ehh … und klar, ich freue mich natürlich auch riesig dich wieder zu sehen!“
„Du Spinner! Du hast dich doch kein Stück verändert!“
„Wohl war. Aber lass uns jetzt gehen. Ich bräuchte dringend eine Dusche.“
„Ja, da hast du recht. Du stinkst einfach erbärmlich!“ Nach Ewigkeiten konnte ich wieder dieses freche Grinsen auf ihrem Gesicht sehen, soweit es diese verdammte Sonnenbrille zuließ.
„Du hast dich zwar äußerlich extrem verändert, aber deine freche Klappe hast du nicht verloren, wie ich feststellen muss.“
„Wohl war!“, entgegnete Ivette mir mit einem herzhaften Lachen.
Ich schmiss meine Reisetasche in den verrosteten T1 und setzte mich anschließend auf den Beifahrersitz. Wir fuhren durch Perth, welches nebenbei bemerkt eine wirklich schöne Stadt ist, in Richtung Universität. Wie ich mitbekommen hatte, lebte Ivette zur Zeit in einer Studenten WG nahe des Campus und arbeitete in einem kleinem Café als Bedienung. Während der Fahrt erzählte sie mir, was zur Zeit bei ihr abging. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich ihr jedoch kaum folgen. Unwillkürlich musste ich sie mustern. Wie ihre perfekten Beine die Pedalerie des VW Busses bediente, wie ihre Haare durch den direkten Fahrtwind der offenen Safari Fenster umspielt wurden und wie ihre makellose, sonnenverwöhnte Haut durch die einfallenden Sonnenstrahlen glänzte. Ivette war schon immer ein sehr hübsches Mädchen, aber ich habe sie nie in einer sexuell Hinsicht betrachtet. Aber das Leben in Australien schien dieses Mädchen sehr geprägt und verändert zu haben, sodass ich in diesem Moment ein Gefühlschaos durchleben musste. Ich verstand selbst nicht, was für ein Film bei mir gerade am laufen war.
„Was meinst du dazu? Hast du Lust?“
„Ehhh … was?“
„Hast du mir nicht zugehört?“
„Doch, doch. Aber ich bin einfach fertig von der Reise und konnte nicht so ganz folgen.“
„Ok, dann nochmal für minderbemittelte Zuhörer: Hast du Lust heute Abend noch etwas zu unternehmen und meine Freunde kennen zu lernen?“
„Klar, warum auch nicht.“
„Super, dann sag ich allen gleich Bescheid.“ Ein zuckersüßes Lächeln war folglich auf ihrem Gesicht zu vernehmen.
Angekommen in ihrem geräumigen Apartment wurde ich darüber aufgeklärt, dass sie sich diese Wohnstätte mit zwei Studentinnen teilen würde. Die beiden würde ich heute Abend noch kennenlernen. Ivette zeigte mir das Bad, in welchem ich endlich meine wohl verdiente Dusche bekommen würde, die ich auch wirklich bitter nötig hatte.
„Deine Klamotten kannst du mir geben. Diese kommen dann zu meiner Dreckwäsche und ich werde die Sachen die Tage dann waschen.“
„OK!“, war meine knappe Antwort. Ich entledigte mich meines durchgeschwitzten T-Shirts und warf es zu ihr. Ich bemerkte den sonderbaren Blick von Ivette, der auf mir ruhte. Mir wurde die Situation irgendwie unangenehm. Es gab doch sonst nie Probleme, wenn wir uns voreinander entblößten. Wir hatten uns früher sogar nackt gesehen, wenn wir mal im Thermalbad waren und den Sauna-Bereich aufsuchten. Aber in dieser Situation fühlte ich mich total unwohl.
„Ist eure Waschmine etwa kaputt?“
„Was? Wie kommst du denn darauf?“
„Auf Anhieb fiel mir keine plausible Erklärung ein! Ich dachte, deine Mutter hat dich angestellt zu trainieren, damit sie die Wäsche auf deinem Bauch waschen kann.“
„Ahh ja … das ist das Dümmste, aber mit Abstand das Dümmste, dass ich seit Ewigkeiten gehört habe.“
„Whatever! Aber seit wann trainierst du?“