© Helios53, VII/2019
Alle drei wunderten sich unter der Dusche, warum niemand im Haus war. Sie hatten sogar den versteckten Haustürschlüssel ausgraben müssen, um hinein zu gelangen. Normalerweise wären sie ja einfach über die Straße zu Oma und Opa Becker gegangen, die ja auch mit Reserveschlüsseln versehen waren, aber dazu hätten sie sich erst anziehen müssen. Ausgraben war weniger Aufwand gewesen.
Es war immer noch sommerlich warm, auch wenn der ganze Garten und die Terrasse im Schatten lagen. Sollten sie sich jetzt anziehen und bei Opa Becker nachfragen? Chrissi hielt offenbar nichts davon, denn sie strebte der Küche zu und suchte, ob etwas Essbares für sie vorbereitet war. War aber nicht. Dafür fand Andi einen Zettel, auf dem geschrieben stand, dass Doktor Fagelfitzer morgen heiratete und sie zu den Junggesellen- und Junggesellinnenabschieden von Braut und Bräutigam eingeladen waren. Dr. Fagelfitzer war die Braut. Der Bräutigam, Danyal Chamsikh war Gelegenheitsarbeiter, wie die drei Geschwister wussten. „Ob die Vögelfotze glücklich wird, wenn sie jetzt Gamsig heißt?“, fragte Chrissi respektlos.
„Ach, lass sie doch. Was können sie denn dafür, dass sie so blöde Namen haben?“, versuchte Ben seine kleine Schwester zu beruhigen. „Es kann ja nicht jeder ‚Zober‘ heißen!“
Andi begann haltlos zu lachen. „Hast du dir je darüber Gedanken gemacht, was ‚Zober‘ bedeuten könnte?“
„Nein, keine Ahnung.“
„Ich aber! Ich habe mal nachgeforscht. Im Französischen hat es sehr wohl eine Bedeutung, wenn auch nicht lexikonreif. „Zob, man spricht es ungefähr ‚soob‘ ist der Schwanz und ‚zober‘ ist das dazu passende Verb, also ‚schwanzen‘ beziehungsweise ‚ficken‘. Muss ja nicht jeder wissen, oder?“
„Passt doch bestens, oder?“, rief Chrissi unbeeindruckt. „Das sollten wir gebührend feiern. Los, Ben, einmal geht schon noch! Fick mich hier in der Küche!“
„Und dabei kochst du uns ein leckeres Abendessen?“
„Blödian! Andi, ist wirklich nichts da? Dann bestellen wir uns Pizza!“
„Dann kannst du dich auch gleich vom Pizzaboten ficken lassen, wenn du so geil bist!“
„Mach ich vielleicht auch! Andi bestellst du? Ich möchte eine Diavolo!“
„Bist du noch nicht scharf genug, Chrissi?“
„Red keinen Unsinn, Ben! Zobez moi!“
„Häh?“
„Zobez moi! Fick mich!“
„Na, ob das korrekt ist?“
„Korrekt ist es sicher nicht, seine kleine Schwester zu ficken, aber geil!“
„Chrissi!“
Ben erstickte die Diskussion indem er Chrissi von hinten seinen ‚zob‘ in die ‚con‘ schob und ‚zoberte‘. Chrissi genoss auf Anhieb, sie ließ sich gehen und registrierte trotzdem, dass Andi telefonisch Diavolo, Quattro formaggi und — für Ben — eine Pizza speciale à la casa bestellte. „Dreißig Minuten, maximal!“, verkündete sie dem fickenden Paar. „Da geht sich für mich vielleicht auch noch eine Runde aus?“
„Nicht, bevor sie gekommen ist, mindestens ein Mal. Das bin ich meinem Ruf schuldig!“, rief Ben.
„Pfft! Gestern fast noch Jungfrau und heute schon auf seinen Ruf bedacht! Junge, deine Klappe ist fast so groß wie dein Schwanz!“, versetzte Andi wohlgesonnen und rieb sich die Perle. Zu anregend war das geschwisterliche Schauspiel in der Küche. Chrissi war aber auch sehr auf Show bedacht, hatte ein Bein lang ausgestreckt auf die Arbeitsplatte gelegt und präsentierte ihre glatte rosa Muschi wie ein richtiger Pornostar. Andi wusste zwar, was sie damit bezweckte, stieg aber nicht darauf ein und ließ den Kitzler ihrer Schwester unbeleckt.
„Was haltet ihr davon, wenn wir uns danach einen Film ansehen?“
Ben fickte härter. „Einen Porno, was? Hast du einen?“
„Nein, Porno machen wir schon selber. Aber ich habe eine Komödie, die ich schon länger ansehen wollte. Lachen soll ja soo gesund sein!“
„Von mir aus“, gab Chrissi zu. „Aber wir setzen uns dazu nackt ins Wohnzimmer. Dann kann ich mir immer noch meinen Privatporno gestalten, wenn die Komödie nicht witzig genug ist.“
„Auch einverstanden. Kannst du noch einen Salat vorbereiten, Andi? Passt ja gut zu Pizza. Tomaten müssten da sein und Paprika habe ich auch gesehen.“
„Okay, aber dann bin ich auch dran. Es gibt da einen gewissen Körperteil, der juckt!“
„Das könnte die Nase sein, oder …“
„Halt die Klappe, Chrissi!“ Andi wühlte im Kühlschrank und fand sogar noch eine Salatgurke, ein Päckchen Feta und ein halbvolles Glas Kalamata-Oliven. „Ich mach uns einen griechischen Salat!“
Die sehr laute und urlautvolle Antwort ihrer kleinen Schwester war kaum als Stellungnahme zum Thema ‚Griechischer Salat‘ zu werten, wahrscheinlich auch nicht als solche gedacht. Ben intensivierte seine Bemühungen, Chrissi bemühte sich, nur halblaut zu stöhnen — bei offener Terrassentür war das vielleicht auch besser so — und Andi schnitt Zwiebeln, Gurke, Tomaten, Paprika, fügte Olivenöl, etwas Weinessig, Salz, Pfeffer, Oliven und Oregano hinzu, mischte gut durch und streute Fetawürfel darüber.
„So, fertig! Jetzt könnten die Pizzen kommen.“ Stattdessen kam Chrissi noch einmal, wobei ihr diesmal Ben den Mund zuhielt. Andi setzte sich neben ihrer Schwester auf die Arbeitsplatte, natürlich nicht auf jener Seite, wo diese ihr Bein abgelegt hatte, drückte ihrerseits mit einem Fuß ihren Bruder Ben aus der geschwollenen Spalte ihrer Schwester und dirigierte ihn zu sich. „Los, Ben, aber ich will dich sehen!“
Ben musterte seine große Schwester gründlich und verglich. Sie war um keinen Deut weniger attraktiv als Chrissi. Was hatte er doch für ein Glück, dass zwei solche Bombenweiber auf ihn standen und noch dazu ständig in seiner Reichweite waren.
„Man muss auch gönnen können“, meinte Chrissi gelassen, packte Bens Schwanz und dirigierte ihn sanft in Andis schon ganz erregt pochende Muschi. Beide ächzten wohlig und genossen erst einmal das herrliche Gefühl der Vereinigung. Chrissi genoss dafür den frisch zubereiteten Salat. „Mmmh! Lecker!“
„Wehe, du frisst die halbe Schüssel leer!“, schrie Andi empört. „Und wenn doch, musst du eigenhändig Ersatz zubereiten!“
„Konzentrier du dich lieber auf deine juckenden Körperteile! — Übrigens, Ben, ich bin wirklich beeindruckt, aber, was denkst du, wie oft kannst du an einem Tag oder eben in vierundzwanzig Stunden? Abspritzen natürlich, nicht nur reinstecken!“
Ben war grad richtig in Fahrt, aber die Frage motivierte ihn. „So — lan — ge ihr — zwei — gei -len — Wei — ber — mich — an — heizt — un — heim — lich — oft!“
„Und wie oft wäre dann ‚unheimlich oft‘? Öfter als sechs Mal? Acht Mal?“
Ben schüttelte nur den Kopf. Er konnte eben so oft, wie er konnte und nicht einmal öfter. Basta! Er hatte auch den Überblick verloren, wie oft er an dem Tag schon sein Sperma verschossen hatte. Er überschlug das heutige Geschehen. Eh erst zwei Mal. Einmal am Waldsee und einmal auf der Kreuzung, wenn er sich nicht irrte. Er hatte zwar geplant, am Abend nachzuholen, was er am Morgen durch ‚widrige Umstände‘ versäumt hatte, nämlich eine genussvolle Nummer mit seiner Mutter zu schieben, aber das fiel ja wohl ins Wasser, weil sie nicht da war. Ob sie heute schon überhaupt einmal zu einem Orgasmus gekommen war? Wie potent war eigentlich sein Vater nach einer Nacht mit Schwester Gabi und deren Geburtstagsfeier, die sicher auch einigermaßen frivol abgelaufen war. Und nun noch Polterabend? Sicher hatten die Kumpels von Bräutigam Danyal Chamsikh mindestens eine Stripperin organisiert, unter Umständen auch noch ein paar willige Horizontale. Bens Sorge galt aber eher seiner Mutter, die womöglich mit sexuellem Notstand nach Hause kommen könnte und da wollte er nicht versagen, wenn Not am Mann war. Doch so, wie es aussah, konnte er durchaus noch ein paar Mal seine Schwestern beglücken und trotzdem noch seiner geliebten Mama ein paar glückliche Momente bereiten. Aller Voraussicht nach war sein Typ da sowieso erst am Morgen gefragt und er erinnerte sich freudig an gestern vor dem Frühstück, als er Mama Melanie auf dem Terrassentisch gefickt hatte. Das war klasse gewesen und er lechzte nach einer Wiederholung.
Bens fast philosophisch zu nennende Gedankengänge wurden vom Schrillen der Türklingel unterbrochen. Einen Moment war er irritiert, wer denn jetzt kommen könnte, da wurde er von Andi ins Hier und Jetzt zurückgeholt. „Chrissi! Das wird der Pizzamann sein. Kümmerst du dich darum?“ Dabei war sie gerade soo kurz davor gewesen und wollte nun auch den Rest. Sie zog das Gesicht ihres Bruders zu sich herunter, verschmolz mit ihm in einem langen, heftigen Kuss, während sie ihm die Fersen so heftig auf den Po hieb, dass er kompromisslos die tiefsten Tiefen ihrer Vagina mit seinem Schwanz auslotete. Ab jetzt gab sie Tempo und Heftigkeit vor und das war auf jeden Fall von beidem mehr, als er vorher zu geben gewillt gewesen war.
Aber Ben liebte diese Stellung; sein Schwanz tief in der Muschi und seine Zunge am Gaumen seiner Schwester, das war Sex nach seinem Geschmack. Chrissi sah den beiden noch ein paar Sekunden zu und ging dann zur Haustür. Sie war der Meinung, dass Pizzaboten oft genug von nackten Frauen empfangen wurden, sodass sie diesbezüglich wohl ‚abgehärtet‘ waren. Sicher aber wurden Pizzaboten nicht alle Tage von jemand nackt empfangen, der so aussah, wie Chrissi und dabei noch geil nach Sex roch. Gut, das wurde wohl von den Ausdünstungen der Pizzen — Tomaten, Käse, Oregano, Salami — übertüncht, aber allein der Anblick war außergewöhnlich sexy. Der junge Mann, der da vor der Tür stand, zappelte jedenfalls vor Aufregung herum und stotterte, er bekäme ‚dr-dr-drei-u-u-und-dreiß-ß-ßig z-z-z-zwanzig‘.
Chrissi musterte den Jungen mit trägem Blick. Lang, dünn, ungelenk, pickelig. Sie hatte keinerlei Ambitionen, wollte ihm aber trotzdem was bieten. „Mal sehen, ob ich so viel überhaupt habe“, murmelte sie und schlenderte in die Küche, wo Ben immer noch Andi vögelte. Dabei wackelte sie so aufreizend mit dem Hintern, dass sie sich echt wunderte, dass der Pizzabote an der Tür stehen blieb und nicht hinter ihr herdackelte. Der hätte aber geschaut, wenn er einen Blick in die Küche hätte werfen können! „Hast du dreißig Euro, Ben?“, fragte sie pro forma, denn aus welcher Tasche hätte er es schon ziehen können? Für solche Fälle hing neben der Brotdose ein altes Keramik-Salzgefäß, in dem kleine Scheine und Münzen aufbewahrt wurden. ‚Mal sehen, wie standfest der Kleine ist‘, dachte sie und holte drei Zehner aus dem Depot. Damit wanderte sie zur Tür zurück und drückte sie dem Pizzaboten in die Hand. Chrissi schaute ihm treuherzig ins Gesicht. „Mehr habe ich leider nicht dabei“, flötete sie. „Hand aufs Herz!“ Dabei legte sie nun nicht etwa ihre Hand theatralisch auf die Brust, sondern seine. Und ließ sie nicht eher wieder los, als dass er etwas wie ‚schon recht, passt schon‘ gestammelt hatte. Zögernd drehte er sich um und stakste zu seinem Gefährt, während Chrissi in die Küche flitzte und noch einen Fünfer griff. Mit dem holte sie ihn ein, bevor er nach dem Wenden das Grundstück verlassen konnte. „Hier“, sagte sie, „habe ich noch was gefunden!“, und stopfte ihm den kleinen Schein in die Brusttasche. Dann umarmte sie ihn, drückte seinen mageren Oberkörper an ihre prallen Brüste und gab ihm schmatzend einen Kuss auf die Wange. Dort, wo grad kein Pickel war. ‚Wenn schon, denn schon!‘, dachte sie sich. Es sollte ein unvergessliches Erlebnis für ihn sein. Das war es dann wohl auch. Mit seligem Lächeln brachte er sein Moped mit dem unförmigen Warmhaltekasten wieder in Gang und trollte sich. „Träum schön!“, rief ihm Chrissi nach und winkte. Erst dann eilte sie zurück und hoffte, dass Ben und Andi inzwischen zu einem Abschluss gekommen waren.
Das war aber nicht der Fall. Noch nicht. Als sich aber Chrissi an ihren Bruder schmiegte und ihm „Pizza, Pizza!“ ins Ohr sang, war es soweit. Ein kräftiger Stoß und eine doch ansehnliche Menge Sperma schoss in Andis Muschi. „Ach nee!“, protestierte die kleine Schwester. „Ich wollte auch was davon haben!“
„Dann hol’s dir doch!“, rief Ben und streckte ihr seinen Schwanz entgegen. Chrissi holte sich’s! Zuerst das, was noch am Schaft klebte, dann das, was sie noch zusätzlich heraussaugen konnte und zuletzt stürzte sie sich auf Andis Spalte und fischte mit der Zungenspitze nach dem begehrten Material. Wieder wunderte und freute sich Ben über die ‚perversen‘ Vorlieben seiner Schwestern. Angeblich ekelten sich sogar einige Pornostars vor dem ‚weißen Zeug‘ und ließen sich nicht in den Mund spritzen, von gierigem Auslecken frisch ‚besamter‘ Lustspalten ganz zu schweigen.
Mit verschmiertem Mund bot Chrissi ihrer großen Schwester eine kleine ‚Vorspeise‘ an, indem sie ihr zeigte, dass sie Sperma im Mundraum gesammelt hatte. Andi nahm das Angebot liebend gern an und Ben sah liebend gern zu. Was seine zwei da in bewährter Weise aufführten, schlug jeden Pornofilm! „Chrissi, du bist echt ein verrücktes Huhn!“ Das klang wie ein dickes Lob.
„Warum? Weil ich meine große Schwester so lieb habe?“
„Quatsch! Aber das Ding mit dem Pizzajungen …“
„Oooch, der hatte ja was davon, nicht? Wetten, der steht jetzt wo am Straßenrand und holt sich einen runter!“
„Das hättest du ja auch gleich noch erledigen können.“ Das klang nun aber weniger lobend als mürrisch. War er womöglich eifersüchtig auf rein theoretische Konkurrenz?
„Ach, der war nicht mein Typ. So ein dürres Klappergestell. Nicht mit dir zu vergleichen.“ Und damit leckte sie noch ein wenig Sperma aus Andis Mundwinkel.
Nach diesem Schauspiel trugen die zwei die Pizzen, den Salat und das Besteck auf die Terrasse, Ben eine Flasche Chianti aus dem Keller und drei Gläser. Das Essen verlief in angenehmer Dreisamkeit und endete in einem unterdrückten Rülpser aus Andis Kehle. „So, und jetzt der Film, Andi. Was ist das überhaupt für einer?“
„Bad Teacher.“
„Ach, von dem habe ich gehört. Ziemlich durchwachsene Kritiken, aber cooler Soundtrack“, wusste erstaunlicherweise Ben zu berichten.
„Okay, ich hol ihn. Macht inzwischen den Player klar!“ Andi trabte nach oben. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, machte Ben ein irritiertes Gesicht. „Was ist denn los?“
„Er klemmt! Ich krieg die Lade nicht auf und Gewalt will ich nicht anwenden.“
„Schade, dass mein Zimmer im Dachboden noch nicht existiert. Dort hätte ich dann sicher einen DVD-Player, der funktioniert!“, motzte Andi.
„Holen wir uns doch den aus dem Schlafzimmer“, regte Chrissi an.
„Ohne zu fragen?“
„Merkt ja keiner, wenn wir ihn danach gleich wieder zurückbringen. Ich hol ihn!“ Schon war sie weg. Und auch gleich wieder da. Ben fummelte mit den Kabeln herum und drückte dann die Auswurftaste.
„Da ist eine DVD drin!“
„Was für eine denn?“
„Keine Ahnung. Sie ist ohne Aufdruck und unbeschriftet bis auf eine Zahl. Vier. Das ist alles!“
„Dann schauen wir uns das doch mal an, oder?“
Aber klar. So neugierig war nun wirklich jeder. Andi schaltete den Fernseher ein und Ben startete die DVD. Zuerst kam Flimmern, dann verzerrte das Bild, sodass nichts zu erkennen war. „Wahrscheinlich von einer Kassette überspielt. Muss ja ein alter Film sein. Bin auf den Titel gespannt. Ein Klassiker vielleicht?“, mutmaßte Ben.
„Hoffentlich nicht schwarz-weiß!“, argwöhnte Chrissi. Plötzlich legte sich das Geflimmer und auf dem Bildschirm erschien ein mit weißen Bettlaken zugedecktes Sofa. Von links erschien ein Mädchen, brünett und gut gewachsen, aber sehr jung. Sie trug ein kurzes, blumiges Kleid und Stöckelschuhe, die Haare waren nach oben frisiert. Sie wanderte weiter nach rechts, beugte sich nach unten, wo ein altertümlicher Kofferplattenspieler stand und enthüllte dabei einen mit Blümchen verzierten Schlüpfer. Aus einem Stapel Schallplatten fischte sie eine Hülle und legte die schwarze Scheibe auf den Player. Ein uralter Beatles Hit ertönte. Love me Do! Das Mädchen begann, dazu zu tanzen und zog ihr kurzes Röckchen noch etwas höher.
„Du meine Güte, der Film ist sicher fünfzig Jahre alt, wahrscheinlich sogar noch älter!“, vermutete Andi.
„Wann hat die Dings denn den Minirock erfunden?“, fragte Ben. „Ich glaube, die Beatles-Nummer ist älter als der.“
Chrissi zückte ihr Smartphone und googelte. „Love Me Do ist 1962, der Minirock von 1963, aber erst durch Twiggy wurde er so richtig populär. Das war ein paar Jahre später. Ich schätze, der Film da ist aus der zweiten Hälfte der Sechziger. Fünfzig Jahre kommt da gut hin.“
„Schau mal, jetzt strippt sie. Wer kann denn das sein?“
Das Mädchen im Film zog gerade ihr Kleid über den Kopf und enthüllte entzückende Brüste und deutlich abgesetzte helle Partien auf ihrem Körper.
„Wahnsinn! Die hatte da noch nicht mal einen Bikini!“, rief Chrissi aufgeregt.
„Mit dem wilden Busch hätte das auch sehr merkwürdig ausgesehen“, meinte Andi. „Die Haare stehen ja sogar links und rechts aus ihrem Schlüpfer raus. So etwas trägt man ja auch seit mindestens dreißig Jahren nicht mehr. Außer in alten Filmen habe ich so etwas ja überhaupt noch nie gesehen, geschweige denn etwa getragen!“
Kokett mit dem Hintern wackelnd streifte das Mädchen jetzt diesen Schlüpfer ab, wobei sie der Kamera den Rücken zuwandte. Aber dann drehte sie sich um und legte sich lasziv auf das Sofa. Aus dem Off kam eine Anweisung: „Beine leicht anwinkeln, beide Hände locker hinter den Kopf, Brust raus, Bauch rein — ach so, hast ja keinen! — leicht gedreht, damit man deine Muschi sieht.!“ Unzweifelhaft spielten sie Goyas berühmtes Bild ‚Die nackte Maja‘.
„Oui, Antoine! Gut so?“
„Ja, so ist es gut! Jetzt kommt der Meister!“
Ben sprang wie elektrisiert auf. „Die Stimmen kenn ich doch! Der französische Akzent! Den hat sie immer noch! Zwar nicht mehr so deutlich aber — aber — das ist …“
„Oma Erna!“, riefen seine Schwestern aufgeregt.
„Genau! Und hinter der Kamera, das ist Opa Toni. Ich bin ja gespannt, wer jetzt als ‚Meister‘ auftritt!“
„Glaubst du, die machen BDSM, Ben?“, fragte Andi ein wenig verstört.
„Auf dem Sofa da? Eher nicht! Das ist übrigens das alte, das wir gerade erst weggeworfen haben, das mit der scheußlichen grünen Farbe. Ich erkenn‘ es an den plumpen Füßen!“
„Oma war aber schon ein leckeres Mädchen, alle Achtung!“, outete sich Ben und bemerkte, wie sich sein Schwanz aufrichtete.
„Ihre Schwestern, Großtante Marga und Großtante Emmi haben denselben Akzent, wer sagt denn …“
„Die beiden hatten einen anderen Vater, der im französischen Indochinakrieg gefallen war. Daher hatten Marga und Emmi früher pechschwarze Haare und nicht brünette wie Oma Erna. Das ist Oma! Kein Zweifel! Und wenn das Oma ist, dann ist der Film noch keine fünfzig Jahre alt, denn dann wäre sie da erst dreizehn gewesen und das passt nicht zu diesem Mädchen. Entweder der Film ist höchstens vierzig Jahre alt oder das ist nicht Oma!“
„Na, dreiundzwanzig ist die da aber auch nicht! Aber es ist Oma, eindeutig!“
„Achtung, jetzt kommt einer!“
Von rechts betrat ein junger Mann die Szene. Er trug einen langen farbbeklecksten Mantel, in der linken Hand eine Palette, auf der mehrere Farben zu sehen waren und in der Rechten einen Pinsel. Er trat vor die nackte Maja und studierte offensichtlich ihre Figur und murrte: „Die nackte Maja hatte bei weitem nicht so viele Haare da unten. Und das schon vor mehr als zweihundert Jahren! Du solltest dich mal rasieren, Frangine Ernestine!“
„Ihr Bruder“, stellte Ben fest, „Großonkel François!“
„Mon Dieu!“, empörte sich Andi gespielt und imitierte den französischen Akzent der Familie Durand, der Oma Erna und ihr Bruder entstammten. „Was erwartet uns wohl jetzt?“
Oma Erna griff ihrem Bruder unter den Malerkittel und die Bewegungen, die sie ausführte, waren für ihre drei Enkelkinder eindeutig. „Sie wichst ihn!“ Mit der anderen Hand knöpfte sie den Kittel auf. François schlug den Mantel zurück. Darunter war er erwartungsgemäß nackt. Mit dem Griff des Pinsels berührte er die Schamlippen seiner Schwester und steckte ihn auch ein wenig in die Spalte. Oma Erna schien zu stöhnen, wichste aber tapfer weiter und zog den Schwanz ihres Bruders näher zu ihrem Gesicht. „Sie wird ihm einen blasen!“, prophezeite Andi, eine Vorhersage mit überschaubarem Risiko.
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