Alisha – Die 120 Tage von Cefalù

(c) Astrum Argenteum 2021

Vorbemerkung:

Alisha hat im Jahr 2018 damit begonnen, ein Tagebuch zu führen, in dem sie ihre Erfahrungen mit Koprophilie dokumentierte. Schritt für Schritt näherte sie sich diesem Fetisch (wieder) an, experimentierte mit ihm, und hielt jeden ihrer Schritte mit einer fast schon wissenschaftlichen Sorgfalt fest. Dem Buch vertraute sie einige ihrer tiefsten und verruchtesten Fantasien an, wobei es aber natürlich nicht bei Fantasien blieb.

Ich erfuhr von dem Tagebuch und dem, was sich dahinter verbarg, erst als Alisha mich Anfang 2019 damit konfrontierte. Von dort führte ihr Weg zielstrebig in das Pfingstmartyrium, mit dem ihr Alisha überhaupt erst kennengelernt habt. Doch wie bei allem im Leben, gibt es eine Vorgeschichte.

Einen Teil von dieser habe ich bereits berichtet – Alisha hatte, bevor wir uns kannten, bereits intensive Erfahrungen mit jener tabubelasteten Neigung gemacht, die als Koprophilie bekannt ist. Diese „Berührungen“ waren Teil eines Werdegangs, der nicht nur positiv war, sie aber nachhaltig für ihr Leben geprägt hat. Vielleicht ein überraschender Nebeneffekt einer traumatischen Jugend, könnte man sagen. Alisha war damals noch zu jung, um zu verstehen, was mit ihr geschah – und selbst heute ist sie noch dabei, sich selbst über ihr Begehren zu ergründen.

Sie hat zu jener Zeit ihre Neigung kennengelernt, von ihrer bittersüßen Macht gekostet, aber ist dann doch erst einmal davor zurückgeschreckt. Zu stark und verstörend waren die Eindrücke. Erst einige Jahre später konfrontierte sie sich mit diesen Erlebnissen – und beschloss, dass sie sich ihrem Verlangen stellen würde. Und sie wäre nicht Alisha – Transformartyre – wenn sie dies nicht mit hundertprozentiger Konsequenz durchziehen würde.

Dies ist die Geschichte von Alishas Selbsterkundungen mit Scat, Kot, Koprophilie – ein Fetisch, der bei den meisten Menschen auf absolute Ablehnung stößt.

Auch für mich war dies Neuland und mit vielen Zweifeln und Überwindungen verbunden. Ihr Tagebuch hat mir dabei geholfen, nicht nur sie, sondern auch mich selbst besser zu verstehen. Dass Alisha es mit mir geteilt hat, war ein riesiger Vertrauensbeweis, den ich gar nicht hoch genug einschätzen kann. Und so wie es mir geholfen hat, Verständnis zu entwickeln, kann es sicher auch bei anderen zum Nachdenken anregen. Wenn ihr euch traut.

Denn dies ist mehr als nur ein persönliches Tagebuch: es ist der Bericht einer Überwindung.

Alisha hat ihre Aufzeichnungen (und ich veröffentliche diese nicht ohne ihre Einwilligung) dem Andenken an Aleister Crowley gewidmet. Er hat ihr mit seinem Gedicht „Leah Sublime“ die Augen geöffnet und ist zu ihrem spirituellen Lehrer geworden. Aus diesem Grund hat sie diesen Bericht nach seinem unheiligen Tempel in Cefalù benannte. Denn dort praktizierten Crowley und seine engsten Jünger die thelemitischen Exerzitien des Exkrements, aus denen Alisha ihre Inspiration schöpfte.

Was sie beschreibt, mag verstören – doch sage ich ehrlich: wenn Alishas spätere braune Abenteuer euch verstören, so werdet ihr hier eine andere Alisha kennenlernen. Eine junge Frau, die sich nicht scheut, allen gesellschaftlichen Tabus zum Trotz, etwas zu ergründen was ihr eigentlich verboten sein sollte. Und sie tut es vorsichtig, tastend, zärtlich – voller Respekt und Liebe für sich selbst.

Dies ist Alishas Bericht von ihrer Entdeckungsreise in die Abgründe ihres sexuellen Begehrens. Die Entdeckung ihrer Liebe zum Kot.

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Alisha Transformartyre: „Die 120 Tage von Cefalù“

„We can make lust //Drunk on Disgust.“ (Aleister Crowley)

23. Oktober 2018:

Es ist soweit! Ein neues Kapitel beginnt.

Endlich habe ich beschlossen, dass ich es tun werde. Ich werde alles aufschreiben, meine Gedanken und Fantasien, aber auch meine Ängste und Glücksmomente. Was von letzterem wohl überwiegen wird?

Seit ich Crowleys „Leah Sublime“ gelesen habe, bin ich wie verzaubert. Seit Wochen, Tag und Nacht, denke ich nur an diese eine Sache. Es ist unglaublich, fast schon erschreckend, wie stark diese Gefühle sind, die Erinnerungen. Sie kommen aus dem Nichts, überfallen mich. Ich träume davon, in den Vorlesungen schweifen meine Gedanken ab, ich kann mich kaum auf etwas anderes konzentrieren. Als ob eine Macht von mir Besitz ergriffen hat.

Obwohl… ganz aus dem Nichts kommt es ja nicht.

Ich hätte nicht gedacht, dass die Sachen von damals so einen Eindruck in mir hinterlassen haben. Anders kann es doch nicht sein. Etwas ist mit mir passiert. Aber was? Ich verstehe es nicht wirklich. Woher kommt dieser Drang, es tun zu wollen?

Heute nach habe ich geträumt, ich hätte mir in die Hose gemacht. Das Gefühl war so intensiv, dass ich davon aufwachte. Ich musste fühlen, ob etwas da war – natürlich nicht. Aber ich war so erregt, dass ich masturbieren musste, es war ein unglaublich intensiver Orgasmus. Was geschieht mit meinem Kopf? Was passiert mit mir?

Immer mehr Erinnerungen kommen zurück an das was damals passiert war. Obwohl – ist etwas „passiert“? Eher habe ich etwas getan, etwas sehr Spezielles, Wahnsinniges, Wunderschönes. Damals war ich so mutig! Oder leichtsinnig. Vielleicht auch verzweifelt. Auch wenn es mir oft schwerfiel, das einzugestehen. Lieber mit dem Kopf durch die Wand.

Ich spüre es fast körperlich, das Gefühl auf meiner Haut, als meine Hand in das kalte Wasser taucht, meine Finger sich darum schließen, die Erinnerung an den Geruch, alles ist wieder so präsent. Und unfassbare Erregung durchflutet meinen Körper.

Ich möchte es.Wie genau, weiß ich noch nicht, aber ich möchte es.

Dieses Tagebuch wird mir dabei helfen, meine Gedanken zu ordnen und meine Versuche zu dokumentieren. Mir gefällt der Gedanke, dass es ein Experiment ist. Mit offenem Ausgang.

Ich werde es vor X noch geheimhalten, ich bin mir nicht sicher, wie er reagieren wird. Es ist mir noch zu riskant. Erst möchte ich selbst erfahren, worauf ich mich einlasse. Und doch wünsche ich mir so sehr, es mit ihm erleben zu können. Meine Fantasien mit ihm sind überwältigend. Ich glaube es würde ihn zu sehr verstören. Aber eines Tages, ich hoffe es so sehr, werden wir es gemeinsam erleben.

Morgen Abend bin ich alleine, weil X an einer Fortbildung teilnimmt. Dann werde ich es probieren. Ich bin so aufgeregt!

„May the Devil our lord, yourSoul scribble overWith sayings of ordure!Call me your lover!Slave of the gutOf the arse of a slut!“

Ave Sathanas.

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