Ankunft 12:53 mit dem Nahverkehrszug RE 85, auf die Minute pünktlich.
Der Bahnhof war ein liebevoll restauriertes Gebäude, wie man es auf jeder Modelleisenbahn findet, mit großen Dachüberständen und Geranien vor den Fenstern, es war sonnig und warm.
Auf dem kleinen Platz vor dem Bahnhof stand zu meiner Erleichterung ein Taxi, der Fahrer saß auf seinem Platz und las Zeitung. Als er mich als potentiellen Fahrgast registrierte, grinste er mich an: „Freya-Sanatorium vermute ich mal…“
Ich fühlte mich wie ein Schulbub, in dessen Ranzen die Eltern ein Pornoheft gefunden hatten, versuchte mich aber in einem selbstbewussten Aufritt:
„Sehr gern, wenn´s recht ist.“ Ich schwitzte.
„Na, dann wollen wir die Mädels mal nicht warten lassen…“
Er sprang aus dem Wagen, packte meine Reisetasche in den Kofferraum und hielt mir die Tür auf.
„Bitteschön der Herr…“ Sein Grinsen war andauernd und penetrant.
Während der Fahrt schaute ich auf mein Handy, nur um nicht in irgendwelche Gespräche mit einem neugierigen Taxifahrer verwickelt zu werden, dessen musternde Blicke im Rückspiegel regelrecht zu spüren waren.
Nach 15 Minuten war es ausgestanden, und wir kamen vor einem lang gestreckten Flachbau mit großer Empfangshalle zu stehen.
Der Grinser reichte mir mein Gepäck aus dem Auto, ich dankte, zahlte und steuerte auf den Eingang zu, da rief er hinter mir her:
„Stopp der Herr, für sie geht es da hinten rein!“
Meine Augen folgten seinem Fingerzeig zu einer Glastür etwa 20 Meter neben der Eingangshalle.
„Empfang M“ war in messingfarbener Schrift darüber zu lesen. Stimmt, so stand es auch in dem Einladungsschreiben, das ich vor einem Monat bekommen hatte. Ich gestehe, dass ich völlig neben mir stand, verunsichert, nervös und voller Zweifel, ob das, was ich da angerührt hatte, wirklich eine gute Idee war. Aber nun stand ich hier in diesem Provinzkaff vor diesem Sanatorium und sollte Teil dieses doch sehr exotischen Geschäftsmodells werden. Langsam, wie ferngesteuert ging ich auf besagten Eingang zu.
„Viel Spaß und viel Erfolg!“
Ich drehte mich zum Grinser um und starrte ihn mit leerem Blick an als er mir den hochgestreckten Daumen zeigte. Ich kommentierte es nicht weiter und setzte meinen Weg fort.
Der Eingang M ließ sich nur mit hohem Kraftaufwand öffnen, so, als wollte er signalisieren: Hier kommen nur die Stärksten rein. Als hätte ich nicht schon genug Tests und Checks absolviert.
Der schmale Gang hinter der Tür mündete vor einem Tresen, beladen mit einer gelben Mappe, einer Bonbonschüssel und einer Draufhauklingel. Diese Klingeln betätige ich generell nur, wenn anders gar nichts mehr geht, erwecken sie doch den Anschein von Zeitmangel und unhöflicher Ungeduld. Aber schon nach wenigen Sekunden erschien auf der anderen Seite des Tresens eine junge Frau, etwas untersetzt mit blauem Kittel.
Sie schaute erst mich ganz kurz an und dann ausführlich in die gelbe Mappe.
„Dann sind sie der Herr Schmiedel? Hatten sie eine gute Anreise?“
Und noch ehe ich auf eine ihrer beiden Fragen antworten konnte, drückte sie auf einen Türöffner, und die dazu gehörige Tür rechts des Tresens sprang auf.
„Komm bitte mit!“
Erst siezen, dann duzen, ich war verwirrt und folgte ihr wortlos in ein spartanisch ausgestattetes Büro mit einem Schreibtisch und zwei Stühlen in der Mitte. Sie weis mir einen Stuhl zu.
„Nimm bitte Platz. Die Frau Doktor kommt gleich.“ Sprach´s und verschwand.
Meine Verunsicherung hatte ihren Höhepunkt erreicht und ich begann, Fluchtstrategien zu entwickeln:
„Sorry, hab mir es überlegt, ist wohl doch nichts für mich…“
Nein, das wäre zu einfallslos. Außerdem schoss mir durch den Kopf, dass ich auf dem Rückzug womöglich dem Grinser in die Hände fallen würde. Na, der würde feixen, dieser Triumph sei ihm nicht zu gönnen, ich muss da jetzt irgendwie durch.
Mitten hinein in diese Panikattacke betrat Frau Dr. Stöber das Büro, und von da an ging´s bergauf.
Eine wohl proportionierte Frau in weißem Arztkittel mit kurzen blonden Haaren, mir freundlich zugewandt nahm auf der anderen Seite des Schreibtischs Platz und lächelte mich an.
„Herr Schmiedel, ganz herzlich willkommen im Freya-Sanatorium. Ich freue mich sehr, dass sie da sind!“
Ich lächelte verlegen zurück und brachte irgendwie kein Ton raus.
Frau Dr. überspielte es routiniert und ging auch gleich in medias res:
„Freya, die Namensgeberin unseres Hauses ist ja, wie sie sicherlich wissen, die nordische Göttin der Fruchtbarkeit, und das ist auch unsere Mission: Wir wollen Frauen ihren Kinderwunsch erfüllen. Wir sind spezialisiert auf alle möglichen Formen der natürlichen und künstlichen Befruchtung. Vor zwei Jahren kam die Nachfrage einer Patientin, die einfach nur von einem anderen Mann geschwängert werden wollte, weil es mit dem eigenen nicht funktionierte. Das aber nicht mit irgendeinem Kerl von der Straße, sondern in einer in jeder Hinsicht geschützten Atmosphäre, also gesundheitlich, hygienisch aber eben auch rechtlich. Wir ahnten damals nicht, in welche Marktlücke wir da gestoßen sind.“
Frau Dr. lächelte in sich hinein.
„Wir haben Kapazität für 35 Frauen, die während ihrer fruchtbaren Tage hier wohnen können. Und alle Plätze sind ausgebucht.“
Sie fixierte mich mit ihren hellblauen Augen.
„Und wir haben Platz für ebenso viel ausgesuchte Männer. Und einer davon, Herr Schmiedel, sind sie! Ihre Aufgabe in den kommenden 14 Tagen besteht darin, mit möglichst vielen dieser Damen den Beischlaf zu vollziehen…“
Mein Gesichtsausdruck verriet ihr wohl, dass mich diese Formulierung etwas befremdete, und sie ergänzte nachsichtig lächelnd:
„Sie dürfen und sollen Geschlechtsverkehr haben, so viel sie wollen und können …. verstanden?“
Jetzt war das Eis gebrochen und vor lauter Verlegenheit kicherte ich albern vor mich hin:
„Ja … doch .. glaub schon …“
Dann wurde Frau Doktor Stöber plötzlich ernst und blätterte in der vor ihr liegenden Mappe:
„Alle gesundheitlichen Checks haben sie absolviert, die Qualität Ihrer Spermien ist excellent, über alle rechtlichen Fragen wurden sie informiert und die unterschriebenen Protokolle diesbezüglich liegen vor.“
Jetzt schaute sie mir wieder in die Augen.
„Kommen wir also zu den Spielregeln hier vor Ort, und ich bitte eindringlich darum, diese zu respektieren. Eine Mitarbeiterin wird sie gleich in ihr Apartment bringen und wird ihnen dabei grob die Anlage erklären. Sie können sich auf dem Areal frei bewegen, es gibt Gemeinschaftsbereiche, Pools, alles Mögliche, alles steht ihnen zur Nutzung zur Verfügung, all inclusive in jeder Hinsicht.“
Ihr sachlich strenger Blick wich kurzzeitig einem verschwörerischen Grinsen.
„Sie dürfen auch überall Sex haben, es gibt keine Tabus…“ Sie zwinkerte mir zu um dann allerdings wieder sehr formell zu werden.
„Allerdings gibt es eine klare Regel: Hier herrscht ausschließlich Damenwahl. Unsere Kundinnen suchen sich die Männer aus, mit denen sie Sex haben wollen. Sie als Mann mögen ihre Präferenzen bezüglich Frauen haben, und niemand verbietet ihnen, zu flirten und zu baggern, aber die Frauen entscheiden, wen sie an sich lassen, und ein Nein ist ein Nein, das zu respektieren ist. Sollte sich eine Frau von ihnen bedrängt fühlen, fliegen sie raus. Einzig die Frauen entscheiden, mit wem sie wann, wie und wie oft schlafen wollen. Für alle individuellen Wünsche haben wir entsprechende Räume geschaffen. Und sie erfüllen bitte diese Wünsche, auch wenn es im Einzelfall nicht unbedingt ihren Vorstellungen entspricht! Zweite ganz wichtige Regel: Es geht sie nichts an, warum die Damen sich hier schwängern lassen wollen. Wir haben mit allen intensive Gespräche geführt, sie werden von uns in jeder Hinsicht betreut. Sie sind, wenn sie so wollen, einfacher Dienstleister, Samenspender, nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Klare Ansage.
„Die Frauen werden sich mit ihnen in Verbindung setzen, entweder persönlich oder mit Nachrichten, ganz nach Belieben. Schauen Sie bitte immer mal wieder in die kleine Zettelbox neben ihrer Tür. Elektronische Nachrichten sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht üblich.“
Ich fühlte mich zurück in meine Schulzeit versetzt. Da wurde auch mit Zetteln hantiert: „Willst du mit mir gehn? Ja / Nein / Vielleicht.“
„Selbstverständlich dürfen sie Anfragen auch ablehnen, wenn sie zum Beispiel mal eine Pause brauchen, oder wenn die Frau Ihnen überhaupt nicht behagt. Aber bitte strengen sie sich an, unser Ärzteteam steht ihnen unterstützend zur Seite, wenn sie verstehen. Ihre drei Hauptaufgaben in den nächsten zwei Wochen sind für alle hier anwesenden Männer identisch: Schwängern, schwängern, schwängern… Fragen?“
Die hatte ich massenhaft, verneinte aber dennoch.
„Dann wird Carmen sie in ihr Apartment begleiten und ihnen dabei die Anlage erklären. Herr Schmiedel, ich wünsche ihnen viel Spaß und viel Erfolg!“
Das hatte ich heute schon einmal gehört.
Carmen war die Empfangsdame, die mich schon ins Büro geleitete, jetzt trabte ich hinter ihr her in die Wärme des Spätsommernachmittags. Vor mir erstreckte sich eine weitläufige Parkanlage durchsetzt mit verschiedenen Gebäuden.
„Das große da mit dem Reetdach ist das Hauptgebäude mit verschiedenen Gemeinschaftsräumen, da wird eigentlich ständig gebumst.“
Ich wusste nicht worüber ich mehr erstaunt sein sollte, über die plötzlich so eindeutige Sprache oder über die gespenstische Leere, kein Mensch weit und breit.“
Und Carmen plauderte drauflos, dass ich kaum hinterher kam:
„Du musst dir das so vorstellen: Das ist so was wie ein betreuter Swingerclub. Jede treibt´s mit jedem, in der Öffentlichkeit oder im Zimmer, wie es euch gefällt, nur eben alles ohne Gummi. Eines solltest du dabei beachten: Es gibt hier grob zwei Sorten von Frauen. Die einen sagen sich: Wenn ich hier schwanger werden soll, dann lass ich´s aber auch krachen, dann will ich Spaß haben und lass mich von möglichst vielen Männer mal so richtig durchrammeln. Das andere Extrem sind die, die sich einen Mann aussuchen, mit ins dunkle Zimmer nehmen, die Beine breit machen und warten, dass es schnell vorbei ist. Nicht schön, aber auch die sind zahlende Kundinnen und müssen bedient werden. Du wirst es dir nicht immer aussuchen können.“
Ich unterbrach ihre Redefluss:
„Sag mal, ich seh keinen einzigen Menschen, wo sind die alle?“
Carmen schaute auf ihre Uhr.
„Na, die werden alle in der Scheune sein, da gibt´s grad den wöchentlichen Vortrag über effektives Ficken… mit praktischer Vorführung.“
Ich blieb mit offenem Mund stehen. Carmen lachte.
„Was guckst du so? Wild Rumvögeln kann jeder, aber fürs Schwängern gibts schon ein paar Tricks, damit es besser klappt. Ach ja, ganz wichtige Regel: Ihr dürft hier alles machen, was beiden gefällt, oral, anal, von vorn, von hinten, im Liegen, im Stehen, alles was euch Spaß macht. Nur beim Abspritzen sollte dein Schwanz da sein, wo er hingehört. Sonst wär es ja unnütz.“
Plötzlich fing sie wieder an zu lachen.
„Wir haben immer mal wieder lesbische Pärchen hier, wo eine geschwängert werden soll. Die machen es dann regelmäßig so, dass die eine dem Mann einen bläst, bis er in ihrem Mund kommt. Und dann spuckt sie das Sperma ihrer Freundin in die Muschi, dann müssen sie aber immer noch mit nem Dildo nachschieben, echt krass. Wir hatten mal eine, die hat fünf Männer nacheinander abgemolken. Da mussten wir dann einschreiten, weil ja sonst für die anderen Mädels nichts bleibt. Also wenn du mich fragst, es geht nichts über simples einfaches Ficken.“
So langsam bekam ich eine Ahnung davon, was mich in den kommenden Tagen hier erwarten würde und fühlte erstmalig so etwas wie aufkeimende Lust.
„Übrigens, Neuankömmlinge sind besonders begehrt. Frisch und unverbraucht mit vollen Eiern. Wobei ich persönlich würde mich ja lieber mit frisch produziertem Sperma besamen lassen als mit abgestandenen, aber das muss jede selbst entscheiden. Geh aber mal davon aus, dass du heut noch ran musst. Obwohl…“ Sie schaute über den menschenleeren Park.
„Gleich ist der Vortrag zu Ende, danach sind dann alle derart fickrig, dass sie das Gelernte sofort umsetzen.“
Sie zwinkerte mir zu.
„Rudelbumsen… wenn du dich beeilst…“
Ich hatte einen trockenen Mund.
„Ich fürchte, das würde mich jetzt etwas überfordern.“
Wir standen vor einem kleinen Häuschen mit spitzem Dach.
„Die linke Hälfte is deine, die Nr. 16. Um 18:30 gibt es Abendessen da in der Mensa neben der Scheune.“ Sie deutete auf einen Flachbau mit vielen Fenstern.
„Das ist übrigens der einzige Raum, in dem nicht gevögelt werden darf, wegen der Hygiene. Wenn du noch Fragen hast, darfst du dich gern an den Mädels mit den blauen Kitteln wenden.“ Sie deutete auf sich.
„Wir gehören zum Personal und sind absolut tabu, wenn du verstehst. Na, dann richte dich erst einmal ein.“
Und im Gehen rief sie mir noch zu:
„Ich wünsch dir viel Spaß und viel Erfolg.“ Zum dritten Mal.
Das Apartment, das mich die nächsten 14 Tage beheimaten sollte, bestand eigentlich nur aus einem einzigen, großen, gemütlich eingerichteten Raum mit einem riesigen Bett in der Mitte. So langsam verflog meine Anspannung und ich freute mich auf den Moment, auf dieser Spielwiese die erste Frau zu vernaschen.
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht ahnen, dass ich es sein sollte, der bereits in Stundenfrist auf sehr lustvolle Art vernascht werden sollte, allerdings nicht im Bett.
So packte ich zuerst mal meine Tasche aus und sinnierte über die Wünsche „Spaß und Erfolg“. Spaß … ok. Es ist der Evolution hoch anzurechnen, dass der Mensch wohl als einziges Lebewesen Spaß an der Fortpflanzung empfindet, auch wenn Frau Doktor in ihren Ausführungen vorhin einen etwas freudlosen Eindruck hinterließ.
Aber Erfolg, wie kann man den messen? Selbst, wenn es mir gelänge, in den kommenden Tagen möglichst viele Frauen zu vögeln, werde ich trotzdem nie erfahren, ob die Mädels auch tatsächlich schwanger geworden sind. Und wenn, ist ja immer noch die Frage, ob ich es war, der sie geschwängert hat. Vielleicht beinhaltet der Wunsch nach Erfolg aber auch einfach nur, dass man angesichts dieser ungewohnt exotischen Umständen überhaupt einen hoch kriegt, wobei ich damit in der Vergangenheit noch keine nennenswerte Probleme hatte.
Irgendwann hatte ich alles verstaut und trat vor die Tür.
Immer noch war auf dem riesigen Gelände keine Menschenseele zu sehen. Scheinbar waren alle noch in der Scheune versammelt. Ich ging langsam darauf zu.
„Rudelbumsen“ hatte Carmen gesagt. Die Frau gefällt mir, die nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge beim Namen.
Der Gedanke, dass hinter dem angelehnten Scheunentor in diesen Sekunden in großem Stil Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden, ließ mein Genital anschwellen, es wurde eng in meiner Hose. Mit jedem Meter, dem ich mich dem Gebäude näherte, wurde die Geräusche lauter und eindeutiger. Eine Mischung aus Stöhnen in verschiedenen Tonlagen und Varianten, von angestrengtem Hecheln bis hin zu befreiendem lustvollem Jubilieren war alles dabei, unterlegt von rhythmischen Klatschen und Schmatzen. In diesen billigen, möglichst noch synchronisierten Pornos klingt das alles so künstlich und gespielt übertrieben, aber das hier war alles echt und live.
Jetzt stand ich direkt vor dem Tor. Ich öffnete meine Hose und griff mir wie ferngesteuert meinen steifen Schwanz. Während drinnen unüberhörbar ein Orgasmus den anderen jagte, waberten durch meinen Kopf die schwülsten Phantasien:
Stell dir vor, ich geh da jetzt rein, überall liegen wild rammelnde Paare, und in einer Ecke stehen drei wunderschöne nackte Frauen, die scheinbar keinen Mann abgekriegt haben. Als sie mich sehen, stürzen sie sich auf mich, reißen mir die Kleider vom Leib und prügeln sich darum, von meiner mächtigen Latte gefickt zu werden. Ich aber suche mir die schönste aus, lege ihren bebenden Körper bäuchlings vor mir auf einen Heuballen, und dann schiebe ich ihr ganz langsam und genüsslich von hinten meinen mächtigen Prügel zwischen ihre weit geöffneten und vor Nässe triefenden…
„Das solltest du lieber nicht tun!“
Schreckensbleich zuckte ich zusammen und drehte mich um. Da stand eine Frau, Anfang der Dreißiger, mittelgroß, schlank, blonde halblange gewellte Haare, mit bunter Bluse und weitem hellen Rock und grinste mich an. Und ich stand da, mit herunter gerutschter Hose, den steifen Penis in der Hand, wie ein pubertierender Pennäler, den die Lehrerin auf dem Klo beim Onanieren erwischt hat. Wo ist der alles verschlingende Erdboden, wenn man ihn mal braucht. Sie schaute belustigt auf mein abstehendes Rohr.
„Deinen Samen solltest du besser da drinnen verschießen und ihn nicht einfach hier auf die Erde schütten.“ Und dabei wurde ihr Grinsen noch frecher.
„Nein nein, ich wollte nur …. weil … ich bin grad erst gekommen … also angekommen … und dann hörte ich … und … und“
Ich brach das Gestammel wegen Erfolglosigkeit ab und schaute hilfesuchend um mich. Die Blamage war perfekt.
„Oder ist das hier etwa ne plumpe Anmache…?“
Jetzt stieg Panik in mir auf. Frau Doktor hatte mir eingeschärft, ja keine Frau zu bedrängen. Das wäre die Pleite schlechthin, wenn ich wegen so was rausgeschmissen werden würde, bevor es überhaupt losging.
Geistesgegenwärtig entschloss ich mich zum Gegenangriff:
„Na klar, ich wedele hier mit dem Schwanz, um dir zu imponieren, was glaubst du denn, was ich für einer bin?“
Zu meiner Erleichterung lachte sie mit einem gütigen Unterton, und ich fuhr fort:
„Ich bin vorhin erst angekommen, und dann gleich so etwas.“
Im Inneren der Scheune zeugte gerade ein heiserer Brunftschrei von einem weiteren Samenerguss.
„Macht dich das nicht an?“ Ich schaute die Frau fragend an.
„Ja, doch, ein bisschen schon…“
„Und wieso machst du da nicht mit?“
„Ach, naja … zum einen hab ich mir heute schon ganz früh morgens jemanden ins Bett geholt, und außerdem ist dieses Massengerammel nicht so ganz nach meinem Geschmack. Da wird man schnell mal von jemanden bestiegen, den man eigentlich nicht ranlassen würde, wenn du verstehst…“
„Ja, glaub schon …“
Normalerweise wäre ich jetzt am Zug gewesen, hätte sie fragen müssen, ob sie mich denn ranlassen würde. Aber ich hütete mich vor solch anzüglichen Bemerkungen.
„Ich bin übrigens die Klara.“
Sie streckte mir ihre Hand entgegen. Ich reichte ihr ebenfalls die Hand, natürlich die, mit der ich eben noch meinen Penis bearbeitet hatte, die nächste Peinlichkeit. Im letzten Augenblick zog ich sie zurück um ihr mit einer entschuldigenden Geste die linke hinzustrecken.
Da sagte sie nur: „Ich würde wirklich sehr gern die Rechte nehmen…“
Ich hatte das Gefühl, von einer Ohnmacht in die andere zu fallen, was hatte das denn jetzt zu bedeuten?
„Ja … ok … ich meine ja nur, weil … also … Lars … bin ich …“
Klara griff sich meine kontaminierte Hand mit festem Druck. Meine Gedanken fuhren Achterbahn, aber ich war fest entschlossen, jetzt keinen weiteren Fehler zu begehen, obwohl Klara schon eine Sünde wert gewesen wäre. Und so schwiegen wir uns eine Weile an, während die lustvollen Geräusche aus der Scheune langsam verebbten.
„Du bist also heut erst angekommen?“
„Ja, bin erst ne knappe Stunde hier.“
„Ooh, dann bist du ja noch völlig unverbraucht.“ Sie grinste mich an. Ich musste an Carmens Einlassung denken.
„Ich habe mir vorhin erklären lassen müssen, dass das Sperma der Neuankömmlinge ne abgestandene Brühe ist.“
Klara lachte schallend und ansteckend.
„So ein Blödsinn, das stimmt nicht. Sperma wird ständig nachproduziert, und die Menge macht schon was aus.“
Nach einer Weile fuhr sie fort. „Der Typ zum Beispiel, den ich mir heut morgen geangelt hab, der war unheimlich lieb und hat´s mir auch ganz ordentlich besorgt. Aber seine Hinterlassenschaften in mir waren eher überschaubar. Da denke ich schon, dass ein Mann, der womöglich ein paar Tage pausiert hat, schon mehr zu bieten hat.“
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