Unverhofft kommt oft…

Prolog

Sonntagmorgen, langsam schäle ich mich aus unserem warmen Bett. Ich gehe leise zum Schlafzimmerfenster, schiebe die Gardinen vorsichtig beiseite und blicke in den winterlichen Garten auf der Rückseite unseres Hauses. Wolkiger Himmel und leichter Schneefall, also typisches Februarwetter. Es wäre also nichts zu verpassen.

Ich gehe deshalb vorsichtig wieder zurück zu unserem Bett in Sondergröße um niemanden zu wecken. Ein befreundeter Schreiner hatte es uns nach unseren Wünschen gefertigt. Harald, unser Mann, liegt nicht mehr im Bett zwischen meiner Tochter und mir.

Dafür schläft meine Tochter Sonja noch tief und fest. Ihr dunkelblondes Haar fällt wie ein Schleier über ihr Gesicht. Am unteren Ende der Bettdecke schaut vorwitzig einer ihrer Füße heraus. Für ihre einundzwanzig Jahre sieht sie, zumindest wenn sie schläft, noch sehr zerbrechlich aber auch sehr sexy aus. Ohne die Bettdecke würde man jedoch den Ansatz eines Schwangerschaftsbäuchleins erkennen. Sonja ist im vierten Monat ihrer ersten Schwangerschaft.

Zumindest hat sie diesbezüglich die absolute Ähnlichkeit mit mir, Maria, ihrer . Ich bin 43 Jahre alt und im Moment trage ich ebenfalls einen Schwangerschaftsbauch vor mir her. Ich bin im sechsten Monat schwanger und dies ist meine zweite Schwangerschaft. Während dieser sehr fruchtbaren Zeit hat sich vor allem auch unsere Oberweite angeglichen. Beide tragen wir Brüste, die aufgrund unserer Schwangerschaft ordentlich angewachsen sind und sich jetzt im D-Cup-Format präsentieren.

Damit endet jedoch auch schon die Ähnlichkeit meiner Tochter zu mir. Während sie ein herzförmiges Gesicht mit einer süßen Stupsnase ihr Eigen nennt habe ich ein eher ovales Gesicht und trage meine dunkelbraunen Haare burschikos kurz geschnitten.

Ohne Sonja zu wecken verlasse ich unser Schlafzimmer und suche unseren Mann. Ich finde ihn in der Küche, wo er das Frühstück für uns richtet. Als er mich hört dreht er sich um und nimmt mich in seine Arme. Ich umarme ihn ebenfalls und wir küssen uns innig.

„Guten Morgen mein Schatz“, begrüße ich ihn. „Auch dir einen guten Morgen. Wie geht es euch beiden?“ kommt von ihm zurück. Dabei streichelt er liebevoll und zärtlich über meinen Bauch. Harald ist einen halben Kopf größer als ich, hat blonde kurze Haare, einen durchtrainierten Körper, fast strahlend blaue Augen und ist erst sechsundzwanzig Jahre alt.

Meine Antwort „Gut und schlecht“ entlockt ihm einen fragenden Blick in Form hochgezogener Augenbrauen. „Naja“, fahre ich fort, „unser Baby scheint noch zu schlafen, da ist noch alles ruhig. Aber die leidet unter Entzugserscheinungen. Ich brauche jetzt dringend einen ‚Guten-Morgen-Fick‘ und danach eine schöne Tasse Tee.“

Ohne viel zu fragen oder gar erstaunt zu sein hebt mich Harald hoch, setzt mich auf der Arbeitsfläche der Küche ab und zieht seine Hose aus. Ich habe es einfacher und bin schneller, ich ziehe kurzerhand mein Nachthemd nach oben über die gut gerundete Kugel meines Babybauchs. Seit meiner Schwangerschaft habe ich Gelüste sexueller Art wie lange nicht in der Zeit zuvor. Insofern kommt mein Wunsch für ihn jetzt mit Sicherheit nicht überraschend.

Zärtlich behandelt Harald meine im Zuge der Schwangerschaft praller gewordenen Brüste. Mit seinen Fingern stimuliert er meine fast dunkelbraunen Nippel bis sie hart und vorwitzig vorstehen. Als er dann immer abwechselnd links und rechts an ihnen leckt und saugt läuft meine Muschi gefühlt bereits aus. Dieses sich von meinen Brüsten ausbreitende Ziehen in mir ist einfach ein göttliches Gefühl.

Gemächlich legt er nun meine Beine um seine Hüften und verschränkt meine Beine hinter sich. Dann schiebt er mir sein voll ausgefahrenes bestes Stück langsam und gefühlvoll in meine feuchte und gestern erst wieder frisch rasierte Muschi. Ich stöhne auf, dieses Gefühl des Ausgefüllt seins habe ich seit gestern Abend vermisst. Sein Penis ist zwar nicht rekordverdächtig lange aber dafür ist der Umfang seines Freudenspenders im erigierten Zustand durchaus ansehnlich. Mit ruhigem und entspanntem Rhythmus beginnt er mich zu stoßen bis ich lächelnd protestiere. „Hey, ich bin nicht krank, ich bin nur schwanger. Du kannst mich ruhig ordentlich ficken.“

Ohne ein Wort zu sagen geht er in eine härtere und schnellere Gangart über. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und genieße seine Behandlung. Allmählich breitet sich dieses heiße Gefühl und das Ziehen auch in meinem Unterkörper aus. Ich beginne zu hecheln wie eine läufige Hündin und auch Harald stöhnt leise.

Längere Zeit ist außer diesen Geräuschen und dem Aneinanderklatschen unserer Körper nichts zu hören. Im gemeinsamen Rhythmus ziehe ich ihn mit meinen hinter seinem Rücken verschränkten Beinen immer fester an mich heran und in mich hinein, so dass sein Freudenspender auch wirklich tief und fest in mich stößt. Dann spüre ich, wie sich langsam aber sicher die finale Hitzewelle in mir aufbaut. Als Harald schließlich mit einem lauten Stöhnen in mir zu pumpen und zu spritzen beginnt komme auch ich mit einem Röhren und lasse meinem Orgasmus freien Lauf.

Innerhalb der nächsten zwei bis drei Minuten kommen Puls und Blutdruck wieder auf ein Normalmaß herunter. Sein Schwanz flutscht — nun wieder klein und verschrumpelt — aus mir heraus, gefolgt vom Gemisch meiner Säfte mit seinem Sperma. Mein Gott, ist das eine Menge. hat er das alles über Nacht produziert?

Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich, dass Sonja in der Küchentür steht und anscheinend alles beobachtet hat. „Guten Morgen ihr Zweieinhalb“, beginnt sie lächelnd, „lass‘ mir von unserem Mann bitte auch noch etwas übrig, . Ich benötige auch so eine Sonntagmorgen-Vorzugsbehandlung. Mein letztes Mal Sex war auch schon gestern.“

„Oh mein Gott, womit habe ich diese gierigen weiblichen Wesen verdient?“, stöhnt Harald mit gestellt schmerzverzerrtem Blick zur Decke. „Nun hab‘ dich mal nicht so“, lächle ich ihn lieb an und küsse ihn auf seine Nasenspitze, „du bekommst ja deine Pause bis nach dem Frühstück. Aber dann wird Sonja auch ihr Recht einfordern.“

„Stimmt genau“, ergänzt diese, „schließlich warst du ja einverstanden, uns beide zu deinen Frauen zu nehmen, uns zu lieben, zu ehren, zu schwängern und alle unsere Wünsche zu erfüllen.“ Sie grinst ihn dabei frech an.

Während des Frühstücks sehe ich wieder aus dem Fenster, diesmal auf die Straßenseite hinaus, wo ein einzelnes Reifenspuren in der dichter werdenden Schneedecke gerade noch zu sehen ist. Meine Gedanken triften ab zu dem Tag an dem feststand, dass auch meine Tochter von Harald schwanger war und wir beide, also Sonja und ich, deshalb zu meiner Frauenärztin gingen. Nachdem diese auch eine alte Schulfreundin von mir war – Helena und ich saßen über viele Jahre in einer gemeinsamen Schulbank – bekamen wir kurzfristig einen Termin noch am selben Abend.

Wir waren die letzten beiden Patientinnen im Wartezimmer als uns Helena persönlich in ihr Behandlungszimmer holte. Nachdem sie Sonja untersucht hatte, ihre Schwangerschaft definitiv feststellte und der Baby-Pass für sie soweit möglich ausgefüllt worden war meinte sie, dass es heutigen Tages schon sehr ungewöhnlich sei, dass sowohl Mutter als auch Tochter zeitgleich schwanger wären. Und deshalb wollte sie wissen, wie es dazu gekommen sei. Ich antwortete damals grinsend, dass dies noch nicht einmal das Interessanteste wäre, sondern dass die beiden Schwangerschaften auch noch dazu vom gleichen Mann zu verantworten seien.

Daraufhin meinte Helena nur neugierig, dass sie die Story jetzt erst Recht hören wollte. Ich entgegnete ihr, dass dies eine lange Geschichte sei. Abrupt stand sie auf und ging zu einem verdeckt in ihrem Behandlungszimmer eingebauten Kühlschrank, brachte eine gut gekühlte Flasche Sekt und drei Gläser mit, stellte diese auf ihren Tisch, öffnete gekonnt, schenkte uns allen ein, setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch, lehnte sich zurück und meinte nur lapidar „Ich habe viel Zeit.“

Kapitel 1

Es waren heiße Tage im Juli und August letzten Jahres, mein Mann war bei einem europaweit agierenden Baukonzern als Ingenieur für Baustatik angestellt. Somit war er einen Großteil des Jahres nicht bei uns zuhause. Wir lebten in unserem Einfamilienwohnhaus am Stadtrand der Weltkulturerbestadt in Nordbayern, die vor allem durch ihren Dom, ihr mittig im Fluss liegendes altes Rathaus sowie ihr sehr rauchbetontes Bier bekannt geworden ist.

Wir, das sind neben meinem 46 Jahre alten Heinz noch unsere zwanzigjährige Tochter Sonja, die Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert, sowie ich, Maria, damals gerade noch 42 Jahre alt, Lehrerin für Geographie und Geschichte an einem der örtlichen Gymnasien.

Mein Mann bat mich, für ihn doch einige seiner aufgrund der Hitze verknitterten und unansehnlich gewordenen Anzüge in die Reinigung zu bringen. Standardmäßig ging ich nochmals alle Taschen durch, um eventuell noch enthaltene Stifte, Visitenkarten, Münzgeld und dergleichen vor der Abgabe herauszunehmen. In der Innentasche des zweiten Sakkos, welches ich durchsah, fand ich zu meiner Überraschung ein Schreiben, in welchem Herrn Heinz Baumeister und seiner Frau Maria Baumeister genau für diese jetzige Woche die Buchung einer Junior-Suite in einem renommierten Wellness- und SPA-Hotel im Bayerischen Wald bestätigt wurde.

Zuerst dachte ich noch, ich hätte etwas falsch verstanden und prüfte die Daten nochmal unter Zuhilfenahme eines Kalenders nach. Doch langsam wurde mir klar, dass die Daten korrekt waren und deshalb hier etwas nicht stimmen konnte. In mir baute sich ein Verdacht auf. Schließlich kam ich auf die Idee, in dem Hotel anzurufen und nach meinem Mann zu fragen.

„Guten Tag“, meldete ich mich bei dem netten Herrn, der meinen Anruf entgegennahm. „Können sie mich bitte mit Herrn Heinz Baumeister verbinden? Ich bin die Abteilungssekretärin seines Arbeitgebers“, meldete ich mich geistesgegenwärtig. „Es gibt leider bei einem der Projekte, die Herr Baumeister betreut, ein Problem. Ich müsste ihn dringend einmal sprechen.“ „Es tut mir Leid“, erhielt ich die Rückmeldung via Telefon, „der ist außer Haus. Wenn Sie mir Ihre Kontaktdaten geben, werde ich Herrn Baumeister bei seiner Rückkehr informieren, so dass er zurückrufen kann.“ Ich insistierte „Sie können mir auch gerne seine Zimmerdurchwahl geben, dann werde ich später noch einmal versuchen ihn direkt zu erreichen.“ Doch das half nicht, der Hotelmitarbeiter war nicht gewillt mir die Durchwahlnummer zukommen zu lassen. Ich vermutete, dass man daraus die Zimmernummer ableiten konnte. Ich bedankte mich noch einmal, stellte den Hörer in die Basisstation und sackte zusammen als hätte man die Luft aus einem Ballon gelassen.

Mein Verdacht hatte sich also bestätigt. Ab sofort wusste ich, dass auch ich zu den Frauen gehörte, die von ihrem Mann hintergangen und betrogen wurden. Damit fiel für mich unsere Welt zusammen. Verzweifelt begann ich hemmungslos zu weinen. Wie sollte es jetzt weitergehen? Was sollte ich tun? Sollte ich unsere Tochter informieren? Und wenn ja wann und wie?

Langsam ging meine Verzweiflung zurück und es baute sich dafür Enttäuschung und Wut in mir auf. ‚Herzlich willkommen im Club‘ schluchzte ich mit höhnischer Stimme, als plötzlich unsere Tochter neben mir stand, mich tröstend in den Arm nahm und fragte, ob etwas passiert sei und sie helfen könne.

Stockend begann ich zu erzählen, wurde jedoch vor lauter Wut immer lauter und hektischer. Schließlich schrie ich — als ob sie etwas dafür könnte — meine Tochter nur noch an „Ich fahr‘ da hin und mach ihn fertig! Das lass‘ ich mir nicht gefallen! Nicht nach über 20 Jahren Ehe! Und die Tusse, die beteiligt ist, kann auch was erleben!“

Als ich mir vom Schlüsselbrett den Autoschlüssel angelte nahm Sonja mir diesen umgehend ab, sagte nur bestimmt „Du fährst nicht, ich fahre“ und dirigierte mich in Richtung Beifahrersitz. So ruhig und konzentriert hatte ich unsere Tochter noch nie gesehen wie während dieser Fahrt in den Bayerischen Wald. Blickte man jedoch auf die weiß verfärbten Knöchel ihrer Hände, mit denen sie das Lenkrad wie verkrampft umklammerte, dann merkte man, dass es auch in ihr prodelte.

Kapitel 2

Vor dem Hotel angekommen nahm Sonja die Hände vom Lenkrad als würde sie das höchste Anstrengung kosten. Tief atmete sie durch und fragte mich „Wie willst du vorgehen?“ Da ich nicht fahren musste, hatte ich mir, während sie fuhr, einen Plan zurechtgelegt. „Ich lege an der Rezeption die Reservierungsbestätigung und meinen Personalausweis vor und verlange den Zimmerschlüssel für Herrn und Frau Baumeister. Sollte ich diesen nicht bekommen lasse ich es auf einen Konflikt ankommen. Ich glaube nicht, dass das Hotel gerne Polizei im Haus hat oder Wert auf Aufregung unter den Gästen oder gar auf negative Presse legt.“ „Na dann auf in den Kampf“, meinte Sonja nur lapidar und öffnete ihre Fahrertür.

Hinter der Rezeption stand eine junge Dame, der ich höflich aber bestimmt mein Anliegen darlegte. Bis zu diesem Moment hatte sie hochdeutsch mit mir gesprochen. Doch jetzt rutschte sie in ihren Heimatdialekt ab „Ja mi‘ leckst am Arsch! Des is‘ ja vogelwuid!“ Nach diesem Ausflug in ihre heimatlichen sprachlichen Gefilde blickte sie mir mitfühlend in die Augen und sprach wieder auf hochdeutsch weiter: „Einen Moment bitte, ich hole den Geschäftsführer und den Schlüssel. Nehmen Sie doch bitte in der Lobby Platz. Können wir Ihnen etwas zu trinken anbieten, Frau Baumeister?“ Die antrainierte Höflichkeit hatte nun wieder über ihre Verblüffung gesiegt. Meine Tochter sah erstaunt von der Rezeptionistin zu mir. Sie hatte wahrscheinlich mit längeren oder härteren Auseinandersetzungen gerechnet.

Kurz darauf kam ein älterer Herr mit Anzug und Krawatte auf uns zu und stellte sich als Geschäftsführer vor. Er erklärte, dass es einen Moment länger gedauert habe, da er noch in der Suite angerufen habe, aber niemand ans Telefon ging. Deshalb könne er uns anbieten, mit uns zur betreffenden Junior-Suite zu gehen. Er bat jedoch darum, ihn vorausgehen zu lassen und sich auf jeden Fall zurückzuhalten. Dies bedeute im Bedarfsfall auch, so der Geschäftsführer, dass nur er die Suite betreten würde. Sonja meinte daraufhin nur kurz und knapp. „Ich habe meine Mutter unter Kontrolle.“

Nachdem sich auf mehrmaliges Klopfen an der Türe der Suite niemand meldete öffnete der Geschäftsführer die Tür und rief laut und deutlich „Zimmerservice“, was natürlich nicht ganz der Wahrheit entsprach. Ich drückte mich trotz seiner Ermahnung an ihm vorbei und betrat einen modern und geschmackvoll eingerichteten Tagesraum, von dem zwei Türen abgingen. Eine war geschlossen, wahrscheinlich das Bad. Durch die andere – nur angelehnte – Türe hörte man Geräusche, die eindeutig darauf hindeuteten, dass sich Mann und Frau in sexueller Weise vergnügten.

Ich ging, obwohl mich der Geschäftsführer am Arm zurückhalten wollte, durch diese Tür und sah in einem zerwühlten Bett eine Frau reitend auf einem Mann. Dieser Mann war eindeutig mein Mann. Die Frau hatte lange blonde Haare, die ihr übers Gesicht fielen. Mein Mann hatte seine Arme um sie gelegt und während sie ihn ritt saugte er an ihren Brustwarzen. Beide stöhnten hektisch und schienen kurz vor dem erlösenden Orgasmus zu sein. Sie waren so mit sich beschäftigt, dass sie unser Kommen noch nicht bemerkt hatten. Das ging so drei bis vier Minuten. Meine Tochter und auch der Geschäftsführer standen neben mir und blickten, die eine wütend der andere verlegen, auf die sich ihnen bietende Show.

Plötzlich drückte mein Mann sich noch fester an ihre Brüste, als wollte er darin versinken, und schrie „ich koooommmmeeeee!“. Sie warf ihren Kopf nahezu zeitgleich in den Nacken und stöhnte ebenfalls befreiend ihren Orgasmus hinaus.

Als sich die beiden soweit erholt hatten, dass sie realisierten, das noch andere Personen im Raum waren erschraken sie und schauten uns verdutzt an. Jetzt erkannte ich auch, wer die junge Frau im Bett mit meinem Mann war. Julia Wagner war in diesem Sommer als Vortragende einer anerkannten Umweltschutzgruppe anlässlich eines Aktionstages an meiner Schule gewesen und hatte nicht nur den Stand ihrer Gruppe betreut sondern auch einen — aufgrund ihres engelhaften Aussehens vor allem von den männlichen Schülern stark beachteten — Vortrag in der Aula gehalten. Sie war gerade einmal 25 Jahre alt.

Ich hatte für meinen Mann nur noch Verachtung übrig. Zweiundzwanzig Jahre Ehe einfach nur für dieses Flitchen aufs Spiel zu setzen. Demzufolge war meine Stimme, als ich ihn ansprach, auch kalt wie Eis: „Guten Abend Heinz, wenn du nach Hause kommst hast du eine Stunde um deine Koffer zu packen. Dann bist du ausgezogen. Ich lasse inzwischen das Schloss der Haustüre wechseln und reiche die Scheidung ein. Und Ihnen, Julia, hätte ich einen besseren Geschmack und eine bessere Erziehung zugetraut.“ Ich wendete mich ab, langte meiner Tochter auf die Schulter und führte sie wortlos hinaus.

Als wir wieder im Auto saßen und auf dem Weg nach Hause waren, Sonja fuhr wieder, bröckelte meine Fassade. Ich heulte wie ein Schlosshund und die Anzahl der nassen und zerknüllten Taschentücher nahm proportional zu den zurückgelegten Kilometern zu.

Daheim brachte mich meine Tochter ins Schlafzimmer, zog mich aus, steckte mich ins Bett, brachte mir noch einen heißen Kräutertee und eine Schlaftablette und schickte mich damit ins Land des Vergessens.

Kapitel 3

Zwei Tage später kam Heinz — zu seinem Glück ohne Julia Wagner — nach Hause und packte wortlos seine Koffer zusammen. Als er uns danach verließ, brach ich zusammen, warf mich in mein Bett und heulte dort den Rest des Tages.

Abends kam meine Tochter zu mir, drückte mir einen Notizzettel in die Hand und meinte: „Dein Zustand hilft dir nicht und macht auch mich ganz krank. Ich habe deshalb ein bisschen recherchiert und herumgefragt. Das ist die Adresse von Julia Wagner. Geh zu ihr und mach‘ ihr klar, dass sich Keine — wirklich Keine – ungestraft an deinen Mann bzw. an meinen Papa ranmacht.“

Ich musste wider Willen lächeln. Sonja war eine Tochter wie man sie sich nur wünschen konnte. Und tatsächlich baute sie mich damit auf. Die Verzweiflung rückte in den Hintergrund und mein Wutpegel stieg dafür an. Die Frage, ob ich Heinz jedoch überhaupt wieder zurückhaben wollte, oder ob hier nicht das gesamte Vertrauen einfach verloren war, stellte sich mir momentan nicht.

Am nächsten Morgen, die vorletzte Woche der bayerischen Sommerfeien brach nicht nur für die sondern auch für uns Lehrer an, bereitete ich mich minutiös auf den Besuch bei der angegebenen Adresse vor. Ich stellte fest, dass es sich dabei um ein Haus mit Altbauwohnungen in der Innenstadt handelte, die als WGs an Studenten vermietet waren. Somit sollte ich wohl nicht vor 9.00 Uhr morgens dort klingeln. Wer weiß, ob vorher überhaupt jemand wach war.

Als ich überpünktlich um 9.00 Uhr vor der Wohnungstür im ersten Obergeschoss stand und gerade klingeln wollte, kam ein großgewachsener junger Mann hinter mir das Treppenhaus herauf, in der linken Hand eine gefüllte Papiertüte mit dem Aufdruck einer hiesigen Bäckerei, in der rechten einen Schlüsselbund. Verblüfft über seine Größe, ich musste zu ihm nach oben sehen, registrierte ich wohlwollend seine kurzen blonden Haare, seine blauen Augen, sein offenes und freundliches Gesicht und seinen Waschbrettbauch. Gut sah der aus, der könnte mir glatt gefallen, dachte ich mir.

Auch er sah mich fragend an. Also grüßte ich ihn und tat ihm den Gefallen und fragte, ob hier eine Julia Wagner wohnt. Sein Gesicht verfinsterte sich sofort und er brummte nur „Ja, die ist aber nicht da.“ und sperrte die Wohnungstür auf um hineinzugehen.

So einfach wollte ich mich jedoch nicht abspeisen lassen. Ich versuchte, mich an ihm vorbeizudrücken. Er zog die Augenbrauen hoch, sah mich von oben herab an und fragte „Und wer bist du?“

„Ich bin Maria Baumeister. Ich bin die dumme und unwissende Ehefrau von dem Mann, mit dem Julia Wagner sich gerade außerehelich vergnügt.“ „Ach und jetzt dachtest du, du gehst hier schnell mal vorbei und regelst das im Rahmen des Faustrechts?“, ätzte mich mein Gegenüber an. „Ja klar, so ungefähr“, entgegnete ich, „und wer bist du überhaupt?“ „Ich bin das andere beschissene Arschloch, das ebenfalls von nichts wusste. Mein Name ist Harald. Ich bin dann wohl der jetzt Exfreund von Julia. Also komm rein. Aber lange kannst du nicht bleiben, ich muss ins Bett. Ich habe in der Nachtschicht Taxi gefahren.“

Gerne gelesene Kategorien

Wähle eine Erotik-Kategorie aus, die dich interessiert.