BellaPorn — Das Lustobjekt 03

Am Montagmorgen war alles wie immer, nur ich fühlte mich anders. Ich beriet Mandanten, prüfte Verträge und setzte neue auf. Meine Gedanken schweiften oft zu dieser außergewöhnlichen Blondine. Gerade weil ich sie nicht als dumme Tussi abhaken konnte, die aus mangelndem Intellekt ihren Körper verkaufte.

Wenn sich die Gelegenheit ergab, diskutierte ich in Gedanken mit ihr über den tieferen Sinn ihres Vorhabens. Ich versuchte ihren Standpunkt einzunehmen. Diesen Perspektivwechsel, beherrschte ich aus Berufsgründen. Dennoch gelang es mir nicht, mich von meiner bisherigen Meinung abzubringen.

Am Abend, saß ich zu Hause an meinem Laptop und durchforstete die Seite von BellaPorn. Anstatt sie anzurufen, wichste ich zu einem ihrer Filme. Es war ein Gang-Bang in Spielfilmlänge, in dem sie mit fünf gut gebauten Kerlen agierte. Diese Typen stellten keine Fragen und diskutierten nicht, sie fickten BellaPorn. Einfach, hart und dominant.

In diesem Film waren ihre körperlichen Veränderungen schon fast auf dem aktuellen Niveau, dennoch wirkte sie sehr jung. Ich schaute mir den Film in voller Länge an und wichste meinen Schwanz eher beiläufig. Zum Finale wurde sie gleichzeitig oral, vaginal und anal gefickt und wichste die Schwänze der zwei verbleibenden Männer mit den Händen. Mir kam es zum Ende nach wenigen ambitionierten Handbewegungen.

Ich wusste nicht, wie viele User ihre Seite besuchten und mit welchen Intentionen diese sich ihre Filme ansahen. Mein intensiver Konsum ihrer Filme war darin begründet, dass ich BellaPorn persönlich kennengelernt hatte. In den Kommentaren, zu dem Film, den ich mir heute angeschaut hatte, schrieb ein User: „Geile Sau! Ich habse schon zweimal gefickt und vollgewichst.“

Dieser Kommentar berührte mich nicht, da es eine haltlose Behauptung war. Ich hatte mit ihr Kaffee getrunken und ansatzweise über den Sinn des Lebens philosophiert, im Anbetracht der unzähligen Geschlechtspartner, die sie nachweislich gehabt hatte, empfand ich meine Erfahrungen mit ihr als exklusiver.

*

Der abendliche Besuch ihrer Seite wurde ein fester Bestandteil meiner Abendgestaltung. Mit jedem weiteren Abend erkannte ich, dass die „Kunst“ von der sie sprach, nicht in einem einzelnen Beitrag zu finden war. Die Kunst lag, nach meiner Meinung, in der Kontinuität und Authentizität, mit der sie den devoten Mittelpunkt dieser Massenorgien bildete und sich in sexuelle Grenzsituationen begab.

Am Montag der darauffolgenden Woche war mein zehntägiger Testzugang abgelaufen. Ich kaufte einen Zugang für weitere vierzehn Tage. Es gab die Option, für ein ganzes Jahr im Voraus zu bezahlen. Ich ging nicht davon aus, dass mich diese Seite ein Jahr lang in ihrem Bann halten konnte. Wie man seines Lieblingsessens überdrüssig wird, wenn es jeden Tag auf den Tisch kommt, würde ich auch hier das Interesse verlieren.

Je mehr Filmmaterial ich von BellaPorn konsumierte, desto mehr interessierte sie mich als Mensch. Während ich ihre Körperöffnungen kannte, soweit die Kamera hineinleuchten konnte, blieben mir ihre tieferen Gedanken verborgen.

Ich wichste zu ihren Filmen und stellte mir zugleich vor, eine gepflegte Unterhaltung in einem angemessenen Ambiente mit ihr zu führen. In einer lauschigen Bar oder einem gemütlichen Restaurant, wo wir uns ungezwungen über Gott und die Welt unterhalten konnten. Anhand der Gespräche, die ich bisher mit ihr geführt hatte, war ich mir sicher, dass BellaPorn eine interessante und anregende Gesprächspartnerin sein konnte.

Es entsprach dem Prinzip, dass man das haben wollte, was man nicht hatte. Üblicherweise unterhielt man sich mit Frauen, um sie ins Bett zu bekommen. Von BellaPorn kannte ich jeden Quadratzentimeter ihres Körpers. Ich wusste, wie sie in den jeweiligen Stadien ihrer Ekstase stöhnte und wie es aussah, wenn sie einen Schwanz lutschte. Ich wusste jedoch nicht wie sie Ihre Freizeit verbrachte, welche Musik sie hörte und zu welchen Filmen sie lachen oder weinen konnte.

Bisher hatte ich mich bei der unüberschaubaren Masse an Pornodarstellerinnen nie für den Menschen — für die Frau — dahinter interessiert. Aber BellaPorn hatte mir die Hand gegeben, mir in die Augen geschaut und mir ihre Nummer hinterlassen. Ich überlegte mehrmals, sie anzurufen, ohne mich dazu durchringen zu können. Zwischen uns stand noch das Thema, weswegen sich unsere Wege gekreuzt hatten und wir würden unweigerlich wieder auf dieses Thema zu sprechen kommen, ohne unsere Standpunkte anzunähern.

Ich fragte mich täglich, ob sie diesen irrsinnigen Plan bereits in die Tat umgesetzt hatte — ob es dieses geistreiche Wesen noch gab, nach dessen Stimme und Gedanken ich mich sehnte.

*

Am Mittwoch, nachdem ich meinen Account verlängert hatte, musste ich an einem abendlichen Geschäftsessen teilnehmen und kam erst gegen 23 Uhr nachhause. Ich schälte mich aus meinem Anzug und schaltete meinen Laptop an. Eigentlich war es zu spät, ich müsste ins Bett, aber ich wollte zumindest einen kurzen Beitrag von BellaPorn sehen, wichsen und ins Bett gehen.

Auf der Startseite prangte ein Video mit dem Titel „das Ende der Unschuld“. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen und klickte es an.

BellaPorn spazierte einen Feldweg entlang. In ihr silberblondes Haar waren Locken gedreht worden und sie trug eine große, rote Schleife auf dem Kopf. Dazu hatte sie ein weißes Rockabilly-Kleid mit roten Punkten und rote Lackpumps an. Ihr Gesicht war dazu passend, in einem hellen Teint geschminkt, die Wangen waren durch Rouge hervorgehoben und ihre vollen Lippen schimmerten knallrot.

Die Szene war mit einer unbeschwerten Melodie hinterlegt. BellaPorn blieb am Wegesrand stehen, nahm ein weißes Kaninchen auf den Arm und streichelte es. Plakativer konnte man naive Unschuld nicht darstellen, einzig die Tätowierungen auf ihren nackten Armen passte nicht in dieses Bild. Sie streichelte das Kaninchen verträumt, bis es ihr vom Arm sprang und im Gebüsch verschwand.

Auf der Suche nach dem Kaninchen fand sie den offenstehenden Eingang zu einem unterirdischen Bunker — vermutlich ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Hintergrundmusik wurde dunkler und tragender. Das naive Mädchen ging natürlich in den düsteren Gang und die Kamera folgte ihr, bis sie einen großen Raum erreichte.

Als sie einmal im Kreis durch diesen Raum gelaufen war und zum Eingang zurückblickte, standen dort zwei Gestalten und versperrten den Rückweg. Diese Gestalten waren vollständig von faltenfrei anliegendem Latex überzogen. Dazu trugen sie futuristische Atemmasken, die ihre Gesichter bedeckten und optisch eine Einheit mit ihren Anzügen bildeten. Auf Höhe des Munds waren Atemschlitze und die dreieckigen Sichtscheiben vor den Augen waren verspiegelt. In der Seitenansicht bildeten die Masken ein perfektes Oval, wodurch die Köpfe ein außerirdisches oder insektenhaftes Aussehen bekamen.

Die Masken kaschierten jede Mimik und machten aus den Menschen dahinter gesichtslose Wesen ohne erkennbare Absichten. Diese Wesen besaßen sowohl weibliche Brüste als auch Schwänze. An den Latexanzügen waren Ausstülpungen, wie Kondome angearbeitet, wodurch die erigierten Penisse nicht direkt zu sehen waren. Ich hielt es für möglich, dass es sich um mittelgroße Männer handelte, die unter ihren Anzügen künstliche Brüste befestigt hatten. Im Umkehrschluss, konnten es sich auch um Frauen handeln, die mit Umschnalldildos bestückt worden waren.

BellaPorn schaute sich nach einem weiteren Ausgang um. Die Kamera umkreiste sie und offenbarte, dass in dem Raum fünf weitere dieser Wesen in Verstecken gelauert hatten.

Diese sieben Wesen bewegten sich langsam auf das blonde Mädchen zu. In BellaPorns Gesicht sah man gut gespielte Angst, als sie, umkreist von den Wesen, auf die Knie sank und nach oben schaute. Die Musik untermalte diese Dramatik.

Sieben aufragende und von schwarzem Latex überzogene Schwänze zeigten von allen Seiten auf sie und die Wesen neigten ihre Köpfe, um das Mädchen zu betrachten. Zaghaft hob sie die Hand und umgriff einen der Schwänze. Nachdem BellaPorn den schwarzen Schaft mehrmals mit ihrer zarten Hand gestreichelt hatte, öffnete sie den Mund. Mit großen Augen schaute sie nach oben und umkreiste die Spitze mit der Zunge.

Sie schloss ihre Lippen und saugte zärtlich daran. Das Wesen legte seine schwarze Latexhand auf ihren Hinterkopf und schob ihr den Schwanz tiefer in den Mund. Mit schwindender Scheu und wachsender Leidenschaft lutschte sie an dem Schwanz.

Sie lutschte reihum alle Schwänze, ohne dass diese abspritzten. BellaPorn schaute nach dieser Blow-Job-Orgie mit feurigen Augen und verschmiertem Lippenstift fragend nach oben. Die Wesen packten sie an den Armen und führten sie aus dem Raum. Hier erfolgt der erste Schnitt des Films.

In der nächsten Szene lag BellaPorn nackt, in Rückenlage auf einem Untersuchungstisch, der in einem kahlen Raum stand. Die Wesen standen um sie herum und streichelten ihren Körper ungeniert. Eines der Wesen griff ihr zwischen die Beine, hielt sich die Hand vor Augen und zeigte den anderen Wesen die Feuchtigkeit auf seinem Handschuh. Das Interesse der Wesen richtete sich daraufhin auf den Bereich zwischen ihren Beinen.

In einer Nahaufnahme sah man ihre feuchte Spalte. Ein schwarzer Finger drang ein und kam nass daraus hervor. BellaPorn wirkte aufgebracht und biss sich erregt auf die Unterlippe. Minutenlang erkundeten wechselnden Finger ihre Körperöffnungen.

Eines der Wesen zog an ihren Beinen, bis sie mit dem Po an der vorderkante des Tischs lag, steckte seinen Penis ihre nasse Muschi und begann sie zu ficken. Zwei anderen Wesen hoben BellaPorns Beine an und hielten sie fest, sodass sie breitbeinig, im Liegen gefickt wurde, während die anderen Wesen weiterhin ihren Körper und vor allem, ihre Brüste streichelten.

Die große, rote Schleife in ihrem gelockten Haar zeugte noch von dem naiven Mädchen, das sie zu Beginn des Films gewesen war. Ihr Gesicht ließ unverhohlene Lust erkennen, während die Wesen um sie herum ausdruckslos hinter ihren Masken agierten. Sie wurde angehoben, klammerte sich mit Armen und Beinen um die Gestalt, auf deren Schwanz sie thronte und hielt still, als sich ein weiteres Wesen hinter sie stellte und in ihren Po eindrang.

In dieser Pose wurde sie herumgereicht und von wechselnden Partnern in beide Löcher gefickt. Diese Szene war ungeschnitten und fast eine Stunde lang. Ich konnte diese Szene nur genießen, weil ich wusste, wie hart BellaPorn im Nehmen war. Während sich die sieben Wesen ihre Kräfte einteilten, war die Blondine mit der roten Schleife im Haar, permanent das Zentrum aller Aktivitäten. In ihrer Mimik war wieder diese weltentrückte Ekstase zu erkennen, die sie nach eigener Aussage dauerhaft anstrebte.

Die Behauptung, jemandem das Hirn raus zu vögeln, fand in diesen Bildern ihre Entsprechung. BellaPorn Erregung steigerte sich bis sie nurmehr trunken vor Lust und mit geschlossenen Augen von vielen Händen gehalten und gefickt wurde.

Willenlos ließ sie sich auf den Untersuchungstisch legen und schaute die schwarzen Gestalten an, die um sie herumstanden und ihre schwarz glänzenden Schwänze wichsten. BellaPorn streichelte ihre Brüste, griff sich zwischen die gespreizten Beine und massierte ihre geschwollenen und geröteten Schamlippen. Sie räkelte sich wollüstig, als der erste Schwall Sperma in ihr Gesicht klatschte.

Die Wesen spritzten unrealistisch große Mengen Ejakulat auf ihren Körper. Diese Massenbesamung wurde in Zeitlupe und aus mehreren Blickwinkeln gezeigt. BellaPorn war nach unzähligen Schüben aus sieben Schwänzen vollständig von der spermaartigen Substanz überzogen. Sie suhlte sich darin und verstrich es auf ihrem Körper. Mit der Hand zwischen den Beinen, massierte sie ihren Kitzler, bis ein Höhepunkt durch ihren Körper peitschte, der sie sekundenlang in der Lache aus Ejakulat erzittern ließ.

Während BellaPorn zur Ruhe kam behielt sie den weltentrückten Blick bei. Die Wesen schauten sich gegenseitig an, als würden sie nonverbal über das weitere Vorgehen beraten.

*

Es war schon weit nach Mitternacht und ich müsste längst im Bett liegen, aber das war für mich im Moment zweitrangig. Der Film unterschied sich deutlich von ihren bisherigen Werken. Zum einen bestand er aus mehreren Szenen, dann waren die Outfits und Szenenbilder viel aufwendiger gestaltet und die Massenbesamung war eindeutig unrealistisch, während Authentizität bisher ihr selbsternanntes Qualitätssiegel gewesen war.

Der Film schien einem Drehbuch oder zumindest einer vorher definierten Rahmenhandlung zu folgen, was bei ihren bisherigen Werken nicht erkennbar gewesen war. Ich nahm ihr diese Kunstgriffe nicht übel, zumal mich die Bildgewalt im Zusammenspiel mit ihren gewohnten Talenten durchaus ansprach.

In der folgenden Szene lag BellaPorn auf dem Untersuchungstisch. Sie war von Kopf bis Fuß in Latex gehüllt. Der Ganzkörperanzug und die Kopfmaske schmiegten sich passgenau um ihre Konturen. Die Maske war an den Augen und um den Mund großzügig ausgespart. Ihre ausdrucksstarken Augen und die vollen Lippen kamen dadurch besonders gut zur Geltung. Sie wirkte nicht mehr ängstlich, eher erregt schmachtend, mit einer Sehnsucht auf das Kommende.

Eines der Wesen legte ihr ein breites Halsband um, an dem eine Metallkette befestigt war. Sie ließ sich das Halsband mit geradezu teilnahmsloser Gelassenheit anlegen. Nachdem sie von der Liege aufgestanden war, ging sie vor den Wesen auf die Knie und schaute sich interessiert um, während sie von vielen Händen gestreichelt wurde.

In einer Überblendung war die Anfangsszene des Films zu sehen, als BellaPorn das Kaninchen streichelte — nun war sie die Gestreichelte. Sie folgte dem Zug der Kette und lief den Wesen auf allen Vieren hinterher, durch eine Tür, in gleißend helles Licht.

Als das Licht die Silhouetten von ihr und den sieben Wesen überstrahlte, endete der Film.

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Als ich das Video schloss, war es nach Ein Uhr in der Nacht. Mein Schwanz war noch hart. Der Lusttropfen, der sich vor einiger Zeit gebildet hatte, war eingetrocknet. Unter dem Film sah ich einen Link: „Wie BellaPorn wirklich zum Lustobjekt wurde.“

Ich klickte den Link an und es startete ein weiteres Video. Man sah BellaPorn ungeschminkt. Sie trug ein mintgrünes Baumwollhemdchen. Es war ein Farbton, der mir aus Operationssälen bekannt vorkam. Im Hintergrund sah ich eine weiß geflieste Wand.

»Sicher schaut ihr euch das hier an, weil ihr meinen neusten Film gesehen habt«, sagte sie in die Kamera, »das war natürlich nicht echt, denn meine echte Umwandlung in ein Lustobjekt ist bei weitem nicht so geil, wie ich es mir in meiner Fantasie ausgemalt habe.«

»Was passiert denn bei dem Eingriff?«, fragte eine verzerrte Stimme.

»Ich werde endgültig und dauerhaft zu einer devoten Fotze — zu einem willenlosen Lustobjekt.«

»Das bist Du doch jetzt schon«, merkte die Stimme an.

»Ich denke noch zu viel.«

»Hast Du Angst davor?«

»Nein, aber ich bin aufgeregt«, gestand BellaPorn etwas nachdenklich ein. Sie hob den Kopf und schaute zuversichtlich in die Kamera, als wolle sie damit jeden Zweifel ausräumen. Auf ihrem Hals, auf Höhe des Kehlkopfs klebte ein Streifen hautfarbenes Klebeband.

»Bleibt mir bitte treu, auch wenn ich nicht mehr BellaPorn bin. Als Lustobjekt mache ich euch bestimmt noch viel Freude. Ich möchte weiterhin gefickt und vollgewichst und benutzt werden und als Lustobjekt wahrgenommen werden. Zeigt dieses Video jedem, der daran zweifelt.«

»Versprochen«, sagte die verzerrte Stimme, »Ich muss jetzt gehen, wenn der MRT-Scanner eingeschaltet wird, geht sonst die Kamera kaputt.«

Der Kameramann ging in einen Nebenraum und dokumentierte durch eine Panzerglasscheibe, wie BellaPorn eine Art Badekappe aufgesetzt bekam, aus der unzählige Kabel herausführten. Zeitgleich legte ihr jemand einen Zugang in die Armvene und schloss einen Infusionsbeutel daran an. Sie bekam eine Beißschiene in den Mund gesteckt und eine weitere Person verabreichte ihr eine Injektion in die Vene des anderen Arms. Alle Personen waren in weiße Overalls mit Kapuzen gekleidet. Die meisten trugen einen Mundschutz und Sonnenbrillen.

BellaPorn wirkte abwesend, während sie mit mehreren weißen Gurten auf der Liegefläche fixiert wurde. Ein Gurt spannte sich über ihre Stirn, damit sie den Kopf nicht mehr bewegen konnte. Sie bekam am Oberarm eine Manschette zum automatischen Blutdruckmessen angelegt, dann fuhr die Liege in die Röhre des MRT-Scanners. Dies Gerät erinnerte mich an eine Industriewaschmaschine und in gewisser Weise würde BellaPorn ja auch eine Gehirnwäsche bekommen.

Ich saß vor meinen Laptop und fühlte, dass mein Kreislauf sehr schwach war. Mein Schwanz war klein und faltig, es war fast zwei Uhr in der Nacht. Ich wusste nicht, wann diese Dokumentation aufgezeichnet worden war. Es lag in der Vergangenheit. Es war bereits passiert!

Unter diesem Film stand in einem Kommentarfeld, dass ab Morgen ein Livestream starten würde, auf dem man „Das Lustobjekt“ rund um die Uhr beobachten könnte.

*

Ich schlief in dieser Nacht unruhig und träumte wirr. Bevor mein Wecker klingelte, war ich aufgestanden, um meinen Laptop zu starten. Auf der Seite von BellaPorn war noch kein Livestream zu sehen. Ich rief ihre Seite auf meinem Smartphone auf und konnte mich mit meinen Zugangsdaten anmelden. Mit der Gewissheit, auch während der Arbeit auf dem Laufenden bleiben zu können, trat ich meinen Arbeitstag an.

Ich war müde und nicht bei der Sache, dennoch verliefen die Vormittagstermine reibungslos. Wenn sich die Möglichkeit bot, besuchte ich die Seite von BellaPorn auf meinem Smartphone. Ich fand keinen Livestream und hoffte, dass dieser Link nicht aufwendig versteckt war. Mit wachsender Unruhe absolvierte ich die Termine des Nachmittags. Meine Assistentin verabschiedete sich um 17 Uhr. Unmittelbar danach schloss ich die Büroräume ab und fuhr nachhause.

Mit Toastbrot und Dosenwurst setzte ich mich an meinen Laptop. Nach dem Log-in sah ich den Livestream. Die Kamera zeigte ein großes rundes Bett, dessen hochwertig wirkender Rahmen mit weißem Leder bezogen war. In der Mitte des Betts, dessen Liegefläche einen Durchmesser von über zwei Metern haben musste, lag BellaPorn schlafend mit angezogenen Beinen in Seitenlage. Ihr Kopf ruhte auf ihren Händen.

Sie erinnerte mich an einen zufriedenen Hund, der in einem überdimensionierten Körbchen schlief. Eine dünne Decke verhüllte ihren Körper bis zu den Schultern. Um die obere Hälfte ihres Kopfs war ein Verband gewickelt, der ihre Augen und Ohren umschloss. Bei längerer Betrachtung konnte ich erkennen, dass sie ruhig und gleichmäßig atmete.

In einem Liveticker neben dem Livestream stand:

„(16:43 Uhr) Das Lustobjekt ist in seinem Zuhause angekommen und muss sich von dem Eingriff erholen. Um die Festigung der neuronalen Strukturen nicht zu stören, muss es bis morgen vor äußeren Reizen abgeschirmt werden.“

Ich wollte die Bezeichnung „Das Lustobjekt“ nicht akzeptieren. Sie war alles, nur kein Neutrum. Eher zufällig entdeckte ich, dass die Kamera mehr als den gezeigten Bildausschnitt streamte. Sie zeichnete ein vollständiges Panoramabild des Raums auf. Als ich das Bild anklickte und bei gehaltener Taste, die Maus bewegte, konnte ich mich in dem Raum umsehen und sogar näher heranzoomen.

Neben dem großen, runden Bett stand ein Sofa, davor lag ein großer Teppich, auf dem ein niedriger Tisch stand. In der hinteren Ecke war ein Bereich durch Glaswände abgegrenzt. Darin erkannte ich ein Waschbecken, eine Eckbadewanne mit Dusche und eine Toilette. Man würde BellaPorn auch bei der Verrichtung der intimsten Bedürfnisse beobachten können.

Auf der anderen Seite des Raums stand ein großer Kleiderschrank mit Spiegeltüren, vor dem auch ein Teppich lag. Der restliche Boden war mit großformatigen, hellgrauen Fliesen ausgelegt. In den Türen des Kleiderschranks spiegelte sich der gesamte Raum nochmals und bot dadurch eine alternative Perspektive — eine totalere Überwachung war mit einer einzelnen Kamera kaum zu schaffen. Der Raum und die Einrichtung wirkten neu und hochwertig. Ich bewegte das Bild zurück zum Bett und zoomte heran. Ihr weißblondes Haar umspielte ihren Kopf, oberhalb des Verbands. Sie sah friedlich und unschuldig aus. Ich fühlte mich wie ein und rief mir ins Bewusstsein, dass es genau das war, was BellaPorn gewollt hatte.

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