Originaltitel: ride the sky
Von Ranken am Boden fixiert und umringt von dunklen Kreaturen, die nach ihrem Körper gierten, fühlte die Blaue Königin ihre Kräfte schwinden. Dieser dunkle Wald war nicht so wie sie diese Welt kannte.
»V’nyx! Unterwerfe mich nicht unüberlegt. Ohne mich bist auch du verloren«, rief die Königin.
Mit verschwommenem Blick sah sie einen orangefarbenen Schnabel, der nach den dunklen Kreaturen pickte. Der Vogel stieß grelle Schreie aus, die in den Ohren der Königin schmerzten. Für die unheimlichen Wesen waren die Geräusche unerträglich, sie ließen von der Königin ab und versteckten sich in den Schatten, aus denen sie hervorgekommen waren. Der Vogel ähnelte einem Strauß: Seine langen Beine und der Hals glänzten schwarz. Die Stummelflügel und der Rumpf waren mit glänzenden schwarzen Federn bedeckt, in denen orangefarbene Punkte wie Edelsteine glitzerten. Aus den Augenwinkeln glaubte die Königin, auch kobaltblaue Farbkleckse zu erkennen. Sie streifte die erschlafften Ranken von ihrem Körper und stemmte sich auf die Knie. Der Laufvogel ging einige Schritte zurück und schaute sie mitleidig an.
‚Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich in diese Situation gebracht habe?‘, hörte die Königin in ihrem Kopf, es war die Stimme von V’nyx dem IV. Die Blaue Königin erhob sich vor dem Vogel und strecke den Arm nach oben, um seinen Schnabel zu erreichen. Sie streichelte ungläubig über das Wesen. Abgesehen von ihr, war der Vogel das Einzige, was sie halbwegs mit ihren Erinnerungen an diese Welt vereinen konnte. Der düstere Wald mit den toten Bäumen, und die Wesen, die darin zu leben schienen, waren ihr gänzlich fremd.
‚Steig auf, ich bringe dich an einen schöneren Ort‘, sagte der Vogel und sank vor ihr auf die Knie. die Königin näherte sich unsicher. Dann hob sie ein Bein und setzte sich auf seinen Rücken, direkt hinter den langen Hals. Der Rücken war angenehm weich und bequem, er bot auch ohne Sattel festen Halt — wie für eine Reiterin gemacht. Sie schwankte, als sich der Vogel erhob und die ersten Schritte machte. Jeder Schritt, mit dem er auf dem Boden aufkam, setzte sich als kleine Erschütterung in ihrem Körper fort. Sie fühlte diese Stöße intensiv zwischen den Beinen und lächelte. Nichts in dieser Welt war ohne Sinn, und meistens war dieser Sinn mit sinnlichen Erfahrungen verbunden.
Obwohl ihr die Umgebung unwirtlich und zu dunkel vorkam, fand sie Gefallen an dem Ritt auf diesem seltsamen Vogel, während er, unbehelligt von den lauernden Gefahren, aus dem Dickicht lief. Ihr schwirrten tausend Fragen durch den Kopf, aber sie verstummte vor dem Anblick, der sich ihr bot, als der Vogel den Wald verließ. Sie blickte von einer Anhöhe aus in ein sanft geschwungenes Tal hinab und erkannte die Welt.
‚Halte dich fest!‘, sagte der Vogel.
»Du bist V’nyx, stimmt`s?«
Der Vogel drehte seinen Kopf und blickte sie skeptisch an: ‚Unglaublich, dass du eine Königin bist, du weißt überhaupt nichts.‘
»Dann bring mir doch bei, was ich wissen muss«, konterte die Blaue Königin. V’nyx der IV. schwieg, und sie war zu stolz, um zu betteln. Sie schaute sich verlegen um, während ihr Oberkörper zur Schrittfolge ihres Reittiers schwankte. Im Gefieder von V’nyx dem IV. waren neben den orangefarbenen Sprenkeln tatsächlich auch kobaltblaue Farbkleckse zu erkennen. Abgelenkt durch diese Erkenntnis erschrak sie, als V’nyx der IV. seinen Gang beschleunigte. Die Erschütterungen in ihrem Unterleib wurden intensiver. Sie glich die Bewegungen seiner Schritte mit wippendem Becken aus. Dabei rieb ihre Lustperle sanft über den Halsansatz des Vogels. die Königin hauchte bei jedem Schritt. Dieser Ritt gab dem Begriff Vögeln eine ganz neue Bedeutung.
Der Wind wehte ihr ins Gesicht, als ihr Reittier im vollen Spurt ins Tal hinab rannte. Ihre Brüste bebten, und sie genoss jeden seiner weit ausholenden Schritte. Jede Berührung brachte sie ein Stück näher an den Höhepunkt. Aus ihrem lustvollen Stöhnen wurden ungehemmte Schreie, die sich zu einem wollüstigen Gesang verdichteten, der durch das vor ihnen liegende Tal hallte. Benommen von den Empfindungen, sah sie die ihr bekannten Pflanzen: groß wie Bäume, mit mächtigen Blüten in allen Farben des Regenbogens — friedlich Seite an Seite. Diese Welt war bunt und lebte von der Vielfalt, ein Meer aus Farben explodierte in ihrem Kopf.
***
Als Miriam ihre Augen öffnete, lag sie vor dem Blumentopf in ihrer irdischen Behausung und sah die kraftvoll erstrahlende Blüte — orangefarben mit blauen Filamenten. Während des Besuchs in der Anderswelt hatte sie sich auch in der Realität in die Blaue Königin verwandelt. Ihr Schoß war feucht unter den Hotpants, die sie noch trug. Unterhalb der kurzen ausgefransten Hosenbeine erstreckten sich ihre langen, schwarz glänzenden Beine bis zu den weißen Sneakers, in denen ihre Füße steckten.
Miriam strich mit ihren Händen über die Leinenbluse, die mit ihrer aktuellen Oberweite überfordert war. Sie öffnete die zum Reißen gespannten Knöpfe und streichelte ihre prallen Brüste. Dabei sah sie ihre Finger und erschrak. Über die langen blauen Fingernägel zogen sich kunstvolle Linien in Orange. Der blaue Akzent ihres schwarzen Grundtons wurde um eine weitere Farbe ergänzt. Ihr Weltbild war erschüttert: »Was machst du mit mir?«
‚Das Gleiche könnte ich dich fragen‘, antwortete V`nyx der IV.
»Was waren das für dunkle Kreaturen in dem Wald?«, fragte Miriam, denn solche Wesen waren ihr in der Anderswelt noch nie begegnet.
‚Ich dachte, du wüsstest es‘, antwortete V`nyx der IV.
»Nein«, sagte Miriam nachdenklich. Sie lag mit angewinkelten Beinen auf dem Boden vor der Pflanze und bettete ihren Kopf erschöpft auf den ausgestreckten Arm.
»Das letzte Mal war ich vor einigen Jahren in dieser fantastischen Welt, und so seltsam es dort auch war, ich empfand nie Angst.«
‚Eine Drohne wandelt nur auf den Wegen, die ihre Königin auswählt. Einer Königin stehen jedoch alle Bereiche offen‘, erklärte V`nyx der IV.
»Ich weiß«, hauchte Miriam, denn damals, kurz nach ihrer Inthronisierung, war es ihr für wenige Stunden vergönnt diese Welt als Königin zu besuchen. Allerdings als blinde Königin, die nur mit den Augen ihrer Drohnen sehen konnte.
»Gab es diesen dunklen Wald mit seinen Bewohnern schon immer, ohne dass ich ihn wahrgenommen habe?«, frage Miriam.
‚Woher soll ich das wissen, ich bin gestern erst erwacht!‘, antwortete V’nyx der IV vorwurfsvoll. Miriam atmete enttäuscht aus: »Du bist ein Cerebrat, davor habe ich Angst.«
‚Warum?‘
»Du beeinflusst mich, und ich habe keine guten Erfahrungen mit euch gesammelt.«
‚Wie willst du ohne Cerebrat herrschen?‘
»Ich will nicht herrschen!«
‚Warum bist du dann Königin geworden?‘
»Das hat sich so ergeben«, seufzte Miriam.
‚Warum tötest du mich nicht, solange die Verbindungen noch schwach sind?‘
Miriam schaute zur Flasche mit dem Chlorreiniger. Das Zeug stank widerlich und sie war sich sicher, dass der Inhalt ausreichte, um der Pflanze ein Ende zu setzen.
»Wirst du mich kontrollieren, wenn ich dich am Leben lasse?«
‚Wenn du schwach bist … muss ich die erste Stimme übernehmen‘
»Und, wenn ich eine starke Königin bin?«
‚Eine Königin kann ohne Cerebrate keine echte Stärke erlangen‘, stellte V’nyx der IV. herablassend klar und fragte dann: ‚Hast du all die Jahre als blinde Königin gelebt, ohne den Drang zu verspüren, ein eigenes Königreich zu gründen?‘
»Ja«, seufzte Miriam und schloss ihre Augen. Die zahlreichen Eindrücke der jüngsten Zeit erschöpften sie, und die aufkeimende Pflanze schien ihr jetzt schon rhetorisch und mental überlegen zu sein. Es wäre leicht, dem ein Ende zu setzen, aber wie sollte sie mehr über ihre Art erfahren, wenn sie die vielleicht letzte Chance auf Antworten tötete? Mit dem festen Vorsatz, ihren Kopf heute nicht noch mehr zu martern, stand sie auf und ging in ihr Schlafzimmer. Sie sah sich in dem großen Standspiegel durch den Raum laufen: die Blaue Königin, mit nackten Brüsten, in weißen Jeans-Hotpants und mit weißen Sneakers.
Sie trat näher an den Spiegel und beäugte die neu hinzugekommene, orangefarbene Note in ihrem Gesicht. Der blaue Lidschatten dominierte und zog sich weiterhin bis über die Schläfen, war aber mit einem feinen orangefarbenen Lidstrich unterlegt. Der Übergang ihrer tiefblauen Lippen zum schwarzen Grundton ihres Gesichts wurde durch einen orangefarbenen Schatten sanfter modelliert. Dezent war ihre Erscheinung im mutierten Zustand noch nie, aber mit diesem Farbspiel musste sie sich noch anfreunden. Aus einer Laune heraus verknotete Miriam die beiden Stoffecken ihrer offenen Bluse auf Höhe ihres Bauchnabels. Die Bluse schmiegte sich eng an ihren Oberkörper, ihre Brustwarzen wurden geradeso bedeckt. Sie betrachtete ihren Körper im diffusen Licht der untergehenden Sonne. Ihre schwarze Haut war in der Dämmerung fast unsichtbar. Einzig die weiße Kleidung und die blau-orangen Akzente im Gesicht und an den Hand- und Fußnägeln waren deutlich zu erkennen.
Schon als junge Drohne träumt sie davon, nackt und in ihrer wahren Gestalt, unbehelligt durch eine Stadt zu bummeln. Die Sonne auf der Haut zu genießen, während sie in einem Café saß, einen Milchkaffee genoss und die Leute beobachtete, ohne selbst wie ein Zootier angegafft zu werden. Miriam wusste, dass dieser Traum nie in Erfüllung gehen würde. Die Blaue Königin durfte nur hinter verschlossenen Türen und heruntergelassenen Jalousien leben — das war Teil der Abmachung.
‚Ob Sven mich wieder sehen möchte, wenn er wüsste, wer ich wirklich bin?‘, fragte sie sich und spürte ein angenehmes Kribbeln zwischen ihren Beinen. Die Erinnerung an das leidenschaftliche Spiel, dass sie nach dem Abendessen in dem Fastfood-Restaurant begonnen hatten und das sie so überstürzt beenden musste, ließ ihre Erregung wieder aufflammen.
*
Sie zog ihre Kleidung und die Schuhe aus. Als Königin fühlte sie sich nackt am wohlsten. Mit leicht gedrehtem Kopf sah sie ihr Spiegelbild in der Seitenansicht und ließ die Fingerkuppen verspielt um ihre harten Nippel kreisen.
»Geile Sau«, sagte sie anerkennend zu dem Wesen im Spiegel und hob den Kopf selbstbewusst, bevor sie breitbeinig in die Hocke ging und sich mit einer Hand zwischen ihre Beine griff.
»Komm in meine Welt«, sagte sie dem Spiegelwesen, massierte ihre Spalte und schloss die Augen verlangend.
*
Mit ihrem neu gewachsenen, inneren Auge tauchte sie in die Anderswelt ein und betrat willentlich einen Bereich, der möglichst weit von diesem dunklen Wald entfernt lag. Hier war es jedoch nicht wesentlich heller. Das leicht hügelige Gelände war nur spärlich mit niederen Pflanzen bewachsen und über allem lag ein Schatten. An einer Stelle ragten unterschiedlich große, penisförmige Gewächse aus dem Boden. Als Drohne hatte sie Stunden mit dem Auslutschen dieser fruchtigen Pflanzen verbracht. Sie beugte sich mit durchgedrückten Beinen zu einem der Fruchtkörper herunter und umfasste die sattschwarze Kuppe mit beiden Händen. Aus der Spitze trat Flüssigkeit, wie warmer Sirup aus. Sie verrieb den Saft mit den Händen, bis der aufragende Fruchtkörper ölig glänzte.
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen und die Vorfreude floss an ihren Beinen runter. Die Königin ging über dem Zapfen in die Hocke. Mit angewinkelten Beinen, weit aufgerichteten Mittelfüßen, nur auf den Fußballen ruhend, küsste ihre nasse Spalte die glitschige Kuppe. Langsam teilten sich ihre, von schwarzer Latexhaut überzogenen, Schamlippen und gaben dem Eindringling nach. Der Zapfen, den sie sich ausgesucht hatte, war so dick wie ein Unterarm. Sie senkte ihre Körpermitte mit Bedacht ab und genoss das Gefühl, langsam gedehnt zu werden. Das unbewusste Zucken ihrer Bauchdecke ließ sie für einen Moment unkontrolliert aufstöhnen. Als ihre Kniegelenke soweit angewinkelt waren, dass die Oberschenkel gegen die angespannten Waden drückten, verharrte sie, auf den Fußballen ruhend, um das Zwischenziel zu genießen. Endlich konnte sie sich wieder in dieser Welt nach Herzenslust austoben. Sie hauchte vor Ergriffenheit aus und schaute sich um.
Wenige Schritte von ihr entfernt stand der große Laufvogel und schaute unbeeindruckt auf sie hinab. »Beobachtest du mich schon lange?«, fragte sie mit rolligem Tonfall und vor Erregung geweiteten Pupillen. Die Anwesenheit des Cerebraten war ihr nicht bewusst gewesen. Sie fühlte sich ertappt, sah es aber nicht ein, sich zu rechtfertigen, oder ihr Vorhaben zu unterbrechen.
‚Es ist deiner so unwürdig, sich mit diesen niederen Gewächsen abzugeben‘, sagte V’nyx der IV. anstatt ihre Frage zu beantworten.
»Hast du nichts zu tun?«, fragte die Königin mit lasziv kreisendem Becken, denn ihr stand der Sinn nicht nach Diskussionen.
‚Nein‘, erwiderte V’nyx der IV. spitz, ‚da du nicht einmal im Besitz einer einzigen Drohne bist, habe ich genau genommen überhaupt nichts zu tun.‘
»Das wird auch so bleiben, gewöhne dich daran«, sagte die Königin und senkte ihre aufragenden Mittelfüße langsam ab, bis die Hauptlast ihres Körpers von den Fersen getragen wurde und sie die glitschige Frucht tiefer in sich spürte. Der königliche Lustsaft vereinte sich mit dem Nektar des Fruchtkörpers zu einer betörenden Mischung, deren Duftstoffe einen Mensch in den ekstatischen Wahnsinn getrieben hätten.
»Die Welt ist auch außerhalb dieses schrecklichen Waldes kahl und düster. Wo sind die großen Bäume und die bunten Blüten, die ich vorhin im Tageslicht gesehen habe?«, fragte Miriam und rieb dabei verspielt über ihre geschwollene Lustperle.
‚Das war eine Erinnerung meines Vorgängers – V’nyx dem III. Da musste ich improvisieren, damit du verstehst, dass wir nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Es obliegt dir, diese Welt mit Farben, Formen und Leben zu füllen. Normalerweise tritt eine Königin das Erbe ihrer Vorgängerin an, aber in dieser Welt müssen wir wohl noch einmal von vorne beginnen. Abgesehen von diesem dunklen Wald ist deine Welt leer und kahl.‘
Der Vogel ließ seine langen Beine einknicken und senkte seinen gefiederten Leib ab, bis er, zwei Schritte entfernt von der Königin, auf dem Boden ruhte. Er beugte den langen Hals vor, bis sein Kopf vor dem Gesicht der Königin schwebte. Dann sprach er mit betörender Stimme: ‚Du solltest in einer Königsblüte ruhen, aus der zwei Stempel emporragen, die deine unteren Kommunikationsröhren immerzu tief ausfüllen und dich in einem konstanten Zustand der Euphorie halten. Dein erhabener Leib sollte fortwährend von hundert ergebenen Drohnen geleckt und gestreichelt werden, auf dass keine Stelle deiner makellosen Haut je stumpf oder schmutzig wird.‘
Miriam lauschte der Stimme mit sinnlich geschlossenen Augen. Ihre Lippen spiegelten höchsten Genuss wieder, als würde sie ein Stück feinste Schokolade auf ihrer Zunge zergehen lassen. Dabei wippte sie leicht mit dem Becken und ritt den dickten Zapfen, der ihre tropfenden Schamlippen dehnte und tief ihr steckte. Das war wohl, in den Augen des Cerebraten, eine der beiden Kommunikationsröhren.
»Sprich weiter. Es wird nie so werden, aber die Vorstellung ist berauschend.«
‚Die Sinnesreize deiner Drohnen werden auch deine sein. Du wirst wissen und fühlen was dein Volk lernt und erlebt. Jeder Gedanke von dir ist Gesetzt. Ein Lächeln von deinen Lippen erfüllt jede Drohne mit tiefer Befriedigung und diese Gunst wirst du mehrfach verstärkt zurückerhalten.‘
»Und wenn uns die Menschen dabei erwischen sind wir voll im Arsch«, sagte die Königin, riss die Augen auf und machte: »Buh!«
Der Kopf des Vogels zuckte zurück. Er schwieg irritiert. Miriam schloss die Augen wieder und rollte ihr Becken wollüstig.
‚Dann, nimm dich wenigstens dieser Welt an und beseele sie mit deiner königlichen Gunst‘, sagte V’nyx der IV. mit ungewohnt versöhnlicher Stimme. Die Königin schwieg und verlagerte die Haltung ihrer Beine, bis ihr Gewicht auf den Knien ruhte und ihre Schienbeine gegen den weichen Boden drückten. Ihre ölig schwarz glänzenden Pobacken schoben die angewinkelten Fersen auseinander. Berauscht rang sie ihrem Körper die letzten Reserven ab und presste ihr Becken dem Boden entgegen, bis ihre geweiteten Schamlippen in die kleine Pfütze aus Lust eintauchten, die sich unter ihr, und um den Fruchtkörper herum, gebildet hatte. Noch tiefer konnte sie den brachialen Bolzen nicht in ihre Vagina aufnehmen, aber viel mehr hätte sie auch nicht verkraftet. Sie warf den Kopf in den Nacken, drückte den Rücken durch und krallte die Hände in ihre vorgereckten Brüste. Ihre blonde Mähne ergoss sich, einem goldenen Wasserfall gleich, über den Rücken, bis zum Steiß. Mit Daumen und Zeigefingern rollte sie ihre harten Nippel, bis ihr der ziehende Schmerz Tränen in die Augen trieb.
»Das ist meine verfickte Welt?«, hauchte sie einer Erkenntnis gleich, und neigte den Oberkörper vor. Der Zapfen in ihr, machte diese Bewegung mit und neigte sich, dem Wunsch der Königin entsprechend, bis diese mit Bauch und Brust den Boden berührte.
»Komm zu mir!«, keuchte sie herausfordernd. Sie lag, wie ein Frosch, mit angezogenen Armen und Beinen da und fickte den Pflanzenstiel mit wippendem Becken. Ihre aalglatte Haut rieb nahezu widerstandfrei über den ebenso glatten Untergrund. Sie suhlte sich wie ein glückliches Schwein in dem Saft der von ihr und den Stängeln um sie herum, abgesondert wurde und lachte heißer, als ihr bewusst wurde, welche Kräfte sie heraufbeschwor. Dabei hielt sie sich mit den Händen an zwei Schäften fest, um nicht von dem Zapfen zu rutschen, der tief in ihr steckte.
Kraft ihrer Gedanken, ließ sie einen neuen Spross aus dem Boden wachsen. Einer Spargelspitze ähnlich, aber deutlich dicker und schwarz glänzend, durchbrach die Pflanze den Boden. Sie öffnete ihren Mund und schloss die kobaltblauen Lippen darum. Erst zaghaft, dann zuversichtlich, atmete sie durch diesen Strang, wie durch einen Schnorchel und begann, Ruhig atmend und an beiden Körperenden penetriert, auf dem Flüssigkeitsfilm vor und zurück zu gleiten. Die Lider ihrer geschlossenen Augen verschmolzen mit der schwarzen Latexhaut ihres Gesichts, bis sich nur noch die kobaltblauen und orangen Insignien vom Nasenrückten bis über die Schläfen erstreckten. Sie brauchte heute keine Augen mehr. All ihr Empfinden richtete sich nach innen, auf kontraktierende Muskeln, pochende Schleimhäute und Ströme aus Lust.
Der Boden unter ihr wurde weicher, erreichte eine zähflüssige Konsistenz und sie sank stöhnend darin ein. Der Spross in ihrem Mund versorgte sie mit Luft, als die Masse über ihr zusammenlief und sich zu einer spiegelglatten Ebene schloss. Für einen Moment war die Königin vom Erdboden verschwunden, mit ihrer Welt verschmolzen. Auf der fluiden Oberfläche entstanden kleine, kreisförmige Wellen, als hätte jemand einen Stein in die Mitte geworfen. Die Wellen erschienen neu, im Takt eines kräftigen Herzschlages, der bald als dumpfes Pochen überall in dieser Welt zu hören war. Dann wölbte sich die Ebene. Die weiblichen Kurven des königlichen Leibs zeichneten sich unter einer schwarzen, elastischen Latexschicht ab, bis sie bizarr konturiert, wieder die Oberfläche erreichte. Stumm, taub, blind und nur zu minimalen Bewegungen fähig, wand sie sich vor Lust unter der saugend eng anliegenden Membran. Einzig das unkontrollierte, stumme Zucken ihrer strammen Pobacken ließ die angestauten Emotionen erahnen.
Als alle Lust dieser Welt in der Königin konzentriert war, erbebte sie und gab den orgastischen Rausch vielfach verstärkt an die die Umgebung zurück. V’nyx der IV. sprang ergriffen auf, als der Boden unter ihm, einem Erdbeben gleich, erzitterte. Der Himmel wurde taghell. Das Licht verdampfte alle Schatten und brachte wohlige Wärme. Einzig der dunkle Wald, am Rande des Horizonts, blieb unberührt und trotzte dem Licht der Königin.
*
Es war tiefe Nacht, als Miriam auf dem Boden ihres Schlafzimmers aufwachte. Sie lag in der gleichen, froschartigen Pose vor dem Spiegel, in der sie Anspruch auf ihr Reich erhoben hatte. Ihr war kalt und jeder Knochen tat ihr weh. Dennoch fühlte sie das sanfte Nachglühen des bizarren Höhepunktes zwischen ihren Beinen. Müde kroch sie auf allen vieren ins Bett, zog die Decke über den Kopf und schloss die Augen. Am liebsten schlief sie zwar in ihrem Latexkokon, aber sie war zu müde, um diesen Aufwand zu betreiben.