Sarah lag im Bett und schaute an die Decke.
„Mach jetzt endlich das Licht aus“, quengelte Elaine, „es ist schon spät, wir müssen morgen früh raus“.
„Ich kann es immer noch nicht glauben, aber es ist Wirklichkeit geworden. Ich habe Tim zugesprochen bekommen, die Richterin hat keinen Moment gezögert. Mein Tim ist jetzt endgültig bei uns. Noch eine Woche“.
„Wir fahren morgen fast zwölf Stunden bis nach Portland, mein Schatz, schlafe jetzt endlich“.
„Der Anwalt war einfach genial, nicht wahr“, erwähnte Sarah.
„Ja Schatz, und mach´ jetzt bitte das Licht aus“.
Sarah machte das Licht aus, stöhnte glücklich und kuschelte sich an Elaines Rü-cken.
„Jetzt bist du auch eine Mutter“, sagte Sarah.
Elaine machte die Augen auf. „Das habe ich mir auch schon überlegt“, sagte sie leise.
„Was“, fragte Sarah.
„Bin ich jetzt Mutter oder Vater für Tim“, fragte sie halblaut.
Sarah lachte leise.
„Für mich bist du beides, mein Mann und meine Frau, kommt auf die Stellung an“.
Sie schmunzelten beide.
„Aber jetzt mal ernsthaft“, sagte Elaine, §wie soll er mich anreden§.
„So, wie er es immer schon getan hat§, sagte Sarah.
„Entweder er sagt einfach nur Elaine, oder Tante Elaine“, meinte Sarah.
„Damit kommen wir alle klar. Wichtig ist ja nur, dass er dich akzeptiert, so wie ich dich“, fügte Sarah hinzu.
„Jetzt kann ich nicht mehr schlafen“, sagte Elaine vorwurfsvoll.
Sarah machte die Augen zu und schlief ein.
Nachdem sie gefrühstückt hatten, packten sie die Koffer.
Elaine schloss die Hoteltür ab. Sie gingen zur Rezeption.
Sie bezahlte das Zimmer.
Der Portier hatte bereits die Koffer im Auto verstaut.
„Ich fahre zuerst“, sagt Elaine.
„Ja gut, ich sag dir Bescheid, wenn ich fahren möchte“, erwiderte Sarah.
Elaine steuerte den Wagen durch den dichten Verkehr.
Sarah las in einem Buch.
Ab und an schaute Sarah auf und las die vorüberziehenden Hinweisschilder, die am Highway standen.
Elaine hatte die Sonnenbrille aufgesetzt und die Scheibe heruntergedreht.
„Ganz schön heiß geworden“, sagte Elaine.
Sarah legte nach ein paar Stunden das Buch zur Seite.
„Lass uns wechseln, ich fahre jetzt. Leg dich auf den Rücksitz und döse ein biss-chen“.
„O.K.“, erwiderte Elaine.
Sie fuhr rechts heran und wechselte den Platz mit Sarah.
„Mach die Augen zu und versuche ein wenig zu schlafen“, meinte sie.
Sie fuhr los.
Nach ein paar Meilen schaute sie in den Rückspiegel.
Elaine döste.
Sarah verließ den Highway.
Die späte Nachmittagssonne stand schon tief am Horizont.
Es war eine herrliche Gegend. Die Straße schmiegte sich in weichen Kurve an die Hänge. Auf den endlosen Feldern reifte das Gemüse und manchmal sah sie von weitem einen Traktor durch die Felder fahren.
Sie bog in den Wald. Die Straße führte den Hügel hinauf und senkte sich in Ser-pentinen ins Tal hinab. Die dunkelgrünen Tannen dufteten und Vögel zwitscher-ten in den Bäumen. Die Kirche spähte zwischen den Bäumen hervor. Sarah nahm die letzte scharfe Kurve und fuhr über die Brücke in die Stadt.
Die Häuser links und rechts waren mit bunten Blumenbeeten geschmückt, als hätten sie sich für ein Fest gekleidet.
Elaine war durch das rattern der Räder auf der mit Holzbohlen beplankten Brü-cke aufgewacht.
Sie rappelte sich hoch und schaute sich um.
Du hast dich aber ganz schön verfahren, mein Schatz, murmelte sie. Warum hast du mich nicht geweckt.
Sarah lächelte, „wir sind gleich da“, sagte sie.
„Wo“, fragte Elaine.
„Das hier ist Bearfoot“.
Elaine nahm die Sonnebrille ab und schaute aus dem Fenster.
„Hier wohnen sehr nette, zuvorkommende Menschen. Ich verdanke einigen von ihnen viel. Besonders Jenny, und zu ihr fahren wir jetzt“.
„Das ist die Frau, bei der du gewohnt hast“.
„Ja, genau“.
„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du hier hin willst“.
„Ich möchte dich überraschen“.
„Ich habe vor ein paar Tagen mit ihr telefoniert, ich werde dich ihr vorstellen. Sie hat uns eingeladen“.
Elaine war etwas verblüfft.
„Du bist ganz schön ausgekocht“, sage Elaine. „Du führst was im Schilde“.
„Meinst du“, fragte Sarah.
Elaine kam hinter sie. „Du kleines, süßes Luder, du hast was ausgeheckt“.
Sarah lachte.
„Wir sind da“. Sie parkte den Wagen vor Jennys Laden.
„Komm, wir werden sie überraschen“.
Sarah setzt die Sonnebrille auf und band sich ein buntes Seidentuch um den Kopf.
„Du siehst aus, wie eine Landfrau“, scherzte Elaine.
„Dann ist es ja perfekt“, sagte sie.
Sie betraten den Laden.
Jenny bediente ein Frau und unterhielt sich mit ihr.
Sie schaute kurz auf und redete weiter mit der Kundin.
Sarah ging durch die Regale und schaute sich um.
„Ich komme gleich zu ihnen“, rief Jenny, „einen Moment noch“.
Sarah ging langsam in Richtung Verkaufstresen, an denen Jenny und die Kundin standen.
„Dann hätte ich noch gerne etwas von ihrem selbst gebackenen Brot§, sagte die Kundin.
„Für mich bitte auch“, rief Elaine.
Jenny, die gerade durch die Tür in den Flur zur Küche gehen wollte, blieb ste-hen, drehte sich um und strahlte übers ganze Gesicht.
Sie ging schnell in die Küche, holt das Brot für die Kundin, und machte die Rechnung fertig. Die Kundin zahlte und ging.
Jenny kam langsam hinter dem Tresen hervor, ging auf Sarah zu und umarmte sie fest.
„Hallo mein Kleines“, sagte sie zärtlich.
Elaine stand in der Nähe und sah ihnen zu.
„Ist sie das“, fragte Jenny.
„Ja, das ist sie“.
Jenny lies sie los und ging auf Elaine zu.
„Guten Tag, ich bin Jenny Robertson“, sagte sie und reichte ihre die Hand.
„Elaine Smith“, erwiderte sie den Gruß. „Sarah hat mir viel von ihnen erzählt“, sagte Elaine. „Sie schwärmt von ihnen“.
„Das habe ich über sie auch gehört“, gab Jenny lächelnd zurück.
Elaine schmunzelte.
„Kommt erst mal rein“, meine Kinder, sagte sie, verschloss die Ladentür und drehte das kleine Schild um.
„Jetzt ist Kaffeepause“.
Sie gingen durch den Flur in die Küche.
„Setzt euch“, sagte Jenny.
Elaine schaute sich staunend um.
„Wie bei Oma, als ich klein war“, sagte sie leise.
Jenny setzte heißes Wasser auf.
„Ihr habt sicher Hunger“, meinte sie, und stellte Brot, Wurst und Butter auf den Tisch.
„Probier das Brot“, sagte Sarah zu Elaine.
„Wenn du einmal davon gegessen hast, dann willst du kein anderes mehr essen“.
„Los, greift zu“, sagte Jenny und machte sich ein Brot mit dick Butter darauf.
„Ihr braucht auf eure Figur nicht achten, ihr könnt etwas Butter vertragen, so schlank wie ihr seid“, sagte sie kauend.
„Meiner Figur macht das auch nichts mehr aus, darum esse ich, wie es mir schmeckt“.
„Aber nun erzähl mir, wie es gelaufen ist“, sagte Jenny.
Sarah erzählte ihr, was nach ihrer Abreise passiert war.
Jenny legte eine Hand auf Sarahs und eine auf Elaines Hand. „Ich freue mich für euch, ihr seid bestimmt die glücklichsten Menschen auf der Welt, und ich beneide euch ein wenig“.
„Ich habe euch das Zimmer hergerichtet, Sarah, du weist schon welches“.
Elaine schaute Sarah an.
„Sie weiß es noch nicht“, sage Sarah.
Jenny zog die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen.
„Geht, holt die Sachen herein und bringt sie aufs Zimmer.
„Für eine Weiterfahrt ist es heute sowieso zu spät, egal wie ihre euch entschei-det“.
Elaine schaute Sarah an, diesmal etwas intensiver.
„Ist gut“, sagte Sarah.
Sie holten ihre Koffer aus dem Auto und gingen aufs Zimmer.
„Was weiß ich noch nicht“, fragte Elaine bohrend, während sie Sarah hinterher lief.
„Gleich“, sagte Sarah.
Sie holten die Koffer.
Elaine hastete Sarah hinterher.
Jenny hatte alles frisch überzogen und Blumen auf den Tisch gestellt.
Sie packten das nötigste für die Nacht aus.
„Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig“, sagte Sarah.
„Das glaube ich allerdings auch“, meinte Elaine abwartend.
Sarah setzt sich aufs Bett.
Elaine setzte sich neben sie.
Sarah druckste herum.
Elaine merkte, dass Sarah unsicher war und etwas Angst hatte.
„Du hast schiss es mir zu sagen“, eröffnete Elaine mit fester Stimme.
Sarah sah sie ängstlich an.
Elaine ahnte warum sie hier waren.
„Mein kleines Mädchen heckt etwas hinter meinem Rücken aus, und wenn es drauf ankommt, dann kneift sie den Schwanz ein“. „Wen habe ich mir da bloß angelacht“, wetterte sie.
„Warum sind wir hier, mein Schatz“, bohrte Elaine.
„Ich habe Jenny vor ein paar Tagen angerufen“, versuchte Sarah zu erklären.
„Das sagtest du schon, komm zum Punkt.“
„Du weist, das Jenny hier nicht nur einen Laden hat“, erläuterte sie vorsichtig.
„Allerdings“.
„Ich habe sie gebeten…“
„Was“, fragte Elaine laut.
„Sie soll…“
„Sag es endlich“, drängelte Elaine.
„Du hast mir im letzten Jahr kurz vor Weihnachten gesagt…“
„Ich weiß, was ich gesagt habe“, meinte Elaine kurz.
„Sag es, trau dich Sarah“, drängte Elaine.
„Jenny wird uns trauen, Elaine.“
Elaine schaute sie an.
Sarah wurde blass.
„Da gibt es nur ein kleines Problem, mein Liebes“, sagte
Elaine mit unheilschwangerer Stimme.
„Du hast die Schmuckschachtel in der Frisierkommode liegen lassen“.
Sarah sah erleichtert in Elaines Gesicht.
Du bist mir nicht böse, sagte Sarah.
„Nein“, lächelte Elaine. „Ich weiß doch, wie du dich auf diesen Moment gefreut hast. Und du weist, dass ich zu meinem Wort stehe. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wie du das anstellen willst und ehrlich gesagt, jetzt wo es so weit ist, mache ich mir vor Aufregung fast ins Höschen. Aber ohne Ringe, keine Trauung, mein Schatz“.
Sarah lächelte Elaine an, zog das Herz an der Kette unter ihrer Bluse hoch und öffnete es.
Elaine machte große Augen, als Sarah die Ringe hervorholte.
„Ich habe sie die ganze Zeit bei mir getragen“, sagte Sarah.
„Morgen kannst du ihn mir anstecken, mein Liebling“.
Elaine liefen Tränen über ihre Wangen.
„Mit welchem Glück werde ich beschenkt“, schluchzte sie.
„Mit dem Glück unserer Liebe“, meinte Sarah zärtlich.
„Wir bekommen die Liebe, die wir uns gegenseitig schenken, dass ist unser Glück, und das habe ich in der Zeit hier gelernt. Ich habe mich hier entschlossen zu dir zurückzukehren. Und ich werde hier dein Frau werden, Elaine, wenn du mich willst“.
Elaine schaute sie an.
„Ja, ich will dich, wie könnte ich denn nein sagen. Du bist das Schönste, was meinem Leben passieren kann“.
Sarah nahm Elaine in den Arm.
„Morgen gehören wir einander, und kein Mensch kann uns dann wieder
trennen“.
Jenny klopfte an die Tür.
„Alles klar mit euch§, fragte sie.
Sarah lachte.
„Ja, komm nur rein“.
Jenny öffnete die Tür.
„Bevor wir morgen zur Tat schreiten, muss ich euch noch vorbereiten und euch etwas wichtiges mitteilen“.
Jenny setzt sich auf einen Stuhl vor sie hin.
Elaine putzte sich die Nase.
„Es ist doch noch gar nicht so weit, Kleines, spar dir die Tränen für hinterher auf, dann erst weinen alle Bräute“.
Elaine lachte verhalten.
„Was wir morgen im kleinen Kreis machen werden, verstößt nicht nur gegen ein profanes Gesetz, sondern kann mich auch meinen jetzigen Platz in der Kirche kosten. Aber es ist mir ehrlich gesagt, egal“.
„Nicht ich verheirate euch, sondern ihr bekennt eure Liebe vor Gott und legt sie in seine Hände. Ob den Oberen in Politik oder Kirche dieses nun passt, oder nicht. Ich werde euch in Gottes Namen segnen. Ihr wisst, das heißt für euch, dass ihr nur vor euch selber, vor eurem Gewissen und vor Gott, Rechenschaft ablegen müsst. Er ist die erste und letzte Instanz und sonst niemand.
Wenn er die letzte Seite geschrieben hat und das Buch eures gemeinsamen Le-bens zuschlägt, dann wird eure Liebe vor Gott treten und Zeugnis ablegen. Dann wird er euch erkennen und zu seinen Kindern holen. Ihr werdet morgen um Acht in die Kirche kommen. Um zehn wird eine Taufe sein. Vorher werde ich einige Vorbereitungen treffen. Ich habe Trauzeugen besorgt. Gegen Neun werdet ihr die Kirche verlassen. Macht euch einen schönen Vormittag und um dreizehn Uhr kommt ihr zum Essen. Ich habe ein kleines Festessen vorbereitet.
Bleibt nicht so lange auf. Ihr müsst früh raus“.
„Danke Jenny“, sagte Sarah und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Der liebe Gott hat bestimmt einen Platz für dich im Himmel reserviert“, meinte Sarah.
„Ich hoffe, er ist nicht allzu böse auf mich und holt mich bald wegen dieser Tauung zu einem ewigen Monolog zu sich auf den Olymp“.
Sie mussten lachen.
„Schlaft jetzt. Gute Nacht ihr Süßen, bis morgen.“
„Gute Nacht Jenny“, erwiderten beide.
Sie machten sich für die Nacht fertig und legten sich ins Bett.
Sie kuschelten sich in dem kleinen Bett eng aneinander.
Ihre Augen gewöhnten sich an das schwache Licht der sternenklaren Nacht.
„Du Sarah“, sagte Elaine, nach einer Weile und schaute ihr in die Augen.
„Was ist“, flüsterte Sarah.
„Es kommt mir so vor, als würde jeden Augenblick Misses Jackson die Tür auf-machen“.
Sarah lächelte. „Schlaf jetzt Elaine“, sagte sie.
Der Wecker klingelte.
„Halb Sieben“, murmelte Elaine. „Wir müssen raus“.
Sie standen auf und machten sich im Bad frisch.
Sarah ging als erste zurück ins Zimmer.
Sie packte ein paar Sachen aus dem Koffer und steckte das kleine Reisebügelei-sen in die Steckdose.
Sarah bügelte ihr weißes Sommerkleid auf, in das rosafarbene Blumen eingewo-ben waren. Elaine kam herein und föhnte sich die Haare vor dem Kommoden-spiegel.
Sie beobachtete Sarah.
Sie sprachen nicht.
Sarah nahm ihre Sachen und ging zurück ins Bad.
Sie zog das Kleid an und schaute an sich herab. Sie legte die Kette mit dem Her-zen an und schaute in den Spiegel.
Elaine bürstete sich die kurzen blonden Haare.
Dann stand sie auf, zog ein schwarzes Top und eine schwarze Flanellhose über.
Sie schaute sich im Spiegel an.
Sarah kam ins Zimmer zurück und blieb vor Elaine stehen.
„Du siehst wunderschön in deinem Kleid aus“, sagte Elaine.
„Du solltest öfter Kleider tragen. Es unterstreicht deine Weiblichkeit besonders gut“.
„Meinst du“, meinte sie und sah an sich herab.
„Du bist eine schöne Frau und ich bin glücklich und stolz“.
„Ich bin auch glücklich und froh dir in diesem Leben begegnet zu sein, Liebes“, sagte sie zu Elaine.
Elaine nahm sie in den Arm und drückte sie an sich.
„Nicht so fest, Liebes, du zerknitterst mir das Kleid“, sagt Sarah lächelnd, „und ich will schön sein, für dich“.
„Es ist schon halb acht, lass uns herunter gehen“.
Jenny hatte Kaffee in einer Warmhaltekanne auf den Tisch gestellt und einen kleinen Brautstrauß in einer kleinen Vase.
Sie tranken jeder schnell eine Tasse.
„Ich kann nichts essen, ich bin zu nervös“, meinte Elaine.
„Und ich erst“, lächelte Sarah und nahm die Blumen.
Sie schlossen die Ladentür hinter sich ab und fuhren mit dem Auto zur Kirche.
Das Dorf war noch ruhig. Die sonntägliche Messe begann erst um Zehn mit der Taufe.
Sie gingen hinein.
Greg saß in der ersten Reihe.
Er kam auf sie zu und begrüßte sie.
„Hallo ihr beiden“.
„Hallo Greg“, sagte Sarah, dass ist Elaine.
Greg strahlte.
„Setzt euch“.
Man hatte zwei Stühle nebeneinander gestellt und eine Kniebank davor platziert, über die eine rote Samtdecke ausgebreitet hing.
Greg ging zum Kircheneingang und schloss ihn ab.
Sarah und Elaine nahmen auf den Stühlen Platz.
Greg verschwand durch die Seitentür und rief etwas in den Raum.
Jenny, Greg und Richard Miller, der Officer kamen durch die kleine Seitentür in die Kirche.
Richard ging auf Sarah zu und umarmte sie.
„Das ist also ihre zukünftige Lebenspartnerin“.
Er begrüßte Elaine.
Richard strahlte.
„Greg und ich sind Stolz ihre Trauzeugen zu sein“.
„Schön, dass sie da sind Richard“, sagte Sarah.
Jenny kam im Ornat auf beide zu.
Sie begrüßte sie.
„Kinder, eure Liebe hat euch bis hierhin geführt.
Wenn ihr in wenigen Augenblicken die Kirche verlasst, dann beginnt ein Ab-schnitt in eurem Leben, der in besonderer Weise mit Gott verbunden sein wird.
Ihr werdet euch ewige Liebe vor Gott und den anwesenden Zeugen versprochen haben und Treue bis in den Tod. Steht bitte auf. Ich frage dich, Sarah Caplan, willst du die hier anwesende Elaine Smith zu deinem angetrauten Weibe neh-men, sie ehren und lieben, in guten, wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet, dann antworte mit ja“.
„Ja, ich will“.
„Ich frage dich, Elaine Smith, willst du die hier anwesende Sarah Caplan zu dei-nem angetrauten Weibe nehmen, sie ehren und lieben, in guten, wie in schlech-ten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet, dann antworte mit ja“.
Sie schauten sich an.
„Ja, ich will“.
„Nehmt zum Zeichen eurer Liebe und eures Bundes vor Gott und den Men-schen, diese Ringe und steckt sie euch an“.
Sie steckten sich gegenseitig die Ringe an.
„Bitte kniet euch hin“, sagte Jenny.
Jenny legte ihnen die Hände auf.
„Kraft meines von Gott verliehenen Amtes, segne ich euch, im Namen des Va-ters, des Sohnes und des Geistes und erkläre hiermit den Bund eurer Ehe vor Gott und den Menschen, als geschlossen. Was Gott verbunden hat, ist nunmehr untrennbar. Bitte steht auf und reicht euch die Hand“.
Jenny legte ihre Hand auf die geschlossenen Hände der Beiden.
„Wir wollen beten“, eröffnete sie.:
„Gott unser Vater.
Wir bitten dich um deine Kraft,
für diese zwei Menschen,
die im Vertrauen auf deine Liebe,
sich für ein gemeinsames Lebens entschieden haben.
Hilf ihnen, ihr Kind zu einem Beispiel deiner Liebe zu erziehen. Stärke sie in der Kraft, Zeugnis deiner Liebe zu sein und gib ihnen Mut, ihre Liebe vor den Menschen zu bekennen und die Zuversicht, sich an ihrem leiblichen Ende, in dir wiederzufinden.
Amen“.
Jenny lächelte.
„Ihr dürft euch küssen, wenn ihr wollt“.
Sarah liefen Tränen über die Wangen und lächelte glücklich.
Elaine nahm sichtlich erregt Sarahs Hand.
Sie küssten sich zärtlich.
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Jenny, und alles Gute.
Greg und Richard kamen nach vorne umarmten und beglückwünschten sie.
Greg wischte sich eine Träne ab.
„Das ist der eine Teil“, sagte Jenny.
Sie gingen in den kleinen Anbau.
Jenny öffnete ein Buch.
„Ihr müsst hier unterschreiben“.
„Du hattest mir am Telefon gesagt, du würdest gerne den Namen von Elaine tra-gen. Das geht nur inoffiziell. Ihr müsst dort unterschreiben. Die Trauzeugen werden den Vollzug der Trauung bestätigen“.
In dem Buch standen ihre Namen.
Sarah und Allan Smith.
„Das ist wohl ein Schreibfehler“, meinte Jenny schmunzelnd.
„Greg, erinnere mich bitte nicht bei Gelegenheit, das zu ändern“.
Sarah und Elaine unterzeichneten.
Greg und Richard bestätigten mit ihren Unterschriften.
Sie gingen zurück zur Kirche.
Richard fotografierte sie.
„Und nun geht und feiert euch ein bisschen. Um dreizehn Uhr steht der Braten auf dem Tisch. Vergesst die Zeit nicht und seid bitte pünktlich“.
Greg schloss auf, und beide verließen die Kirche.
Sarah setzte sich ans Steuer und fuhr aus der Stadt die Serpentinen hinauf.
„Jenny hat mir von einem Platz erzählt, wo eine alte Mühle steht. Von dort soll man einen schönen Ausblick über die Ebene haben. In einer halben Stunde sind wir dort“. Elaine schaute nach unten, drehte den Ring an ihrem Finger und wein-te.
Von weitem konnte man die großen Flügel der alten Mühle erkennen. Sie wurde immer größer und baute sich vor der weiten Landschaft, wie ein riesiges Monu-ment aus vergangener Zeit auf. In ihr war im unteren Teil ein kleines Landkaffee untergebracht. Jenny hatte dort für sie einen kleinen Tisch reserviert.
Sie bestellten und ließen sich das Bauernfrühstück schmecken.
Elaine spielte mit ihrem Ring und schaute gedankenverloren.
„Woran denkst du“, fragte Sarah.
„Ich denke an unser Haus, an meine Arbeit, an Tim, an uns beide. Und ich den-ke daran, ob sich nun in unserem Leben etwas ändert“.
Sarah nahm ihre Hand.
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