Zuerst vielen Dank für die Kritik meiner ersten Geschichte, ich werde versuchen es besser zu machen :)und wage es mit dieser Geschichte, welche aus mehreren Kapiteln besteht. Über weitere Kritik würde ich mich freuen, nur aus Fehlern kann man lernen und nun viel Spaß beim Lesen!
Die versauten Abenteuer der jungen Elbin Elora
(Ein fiktiver Fantasy Roman. Für alle: Elora und alle hier vorkommenden Personen und Fabelwesen sind 18 Jahre oder älter :).)
Kapitel 1: Elora und Aru, der Gorogne.
Es war ein schöner Tag, die Sonne strahlte auf das Land Ikana und die junge Elbin Elora beschloss die Gunst des Wetters auszunutzen und in den Wald jagen zu gehen. Sie kannte eine besonders gute Stelle, wo bei schönem Wetter viele Wildtiere anzutreffen waren. Es war eine große Lichtung mitten im Wald, dessen Name nur im Flüsterton gesprochen wurde:
G o r o g k a.
Der Name kam nicht von sonst wo, sondern entsprang aus dem Namen des Tiermenschenvolks, welches dort hauste, die Gorognen: Menschenähnliche Wölfe, welche auf zwei Beinen liefen und dennoch wie Wölfe aussahen, mit einem dicken Fell und einer Schnauze. Sie machten den ganzen Wald unsicher und griffen jeden an, der sich in die Nähe ihres Reviers wagte.
Doch Elora hatte keine Angst, sie war eine gute Bogenschützin und ihr junges Frauenherz schlug vor Mut und Ergeiz.
> Mit diesem primitiven Hundevolk werde ich schon fertig,
Elora zog ihre lederne Jagtkleidung an, welche sich eng an ihren schönen jungen Körper schmiegte und ihr viel Bewegungsfreiraum ließ, und schnallte sich den Gürtel samt Köcher um ihre wohlgeformte Taille. Dann schnappte sie sich noch ihren geliebten Eichenholzbogen und jauchzte zufrieden. So ausgerüstet war sie bereit in die Hölle selbst zu marschieren, sie fürchtete nichts!
Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen kletterte sie von dem Baum, wo sie mit ihrer Familie wohnte, und wollte gerade den Pfad in Richtung Wald einschlagen, als die Stimme ihrer Mutter sie zurückhielt.
>> Elora?
Elora blieb genervt stehen und verdrehte die Augen.
>> Elora?!
Seufzend ging Elora zurück zum Fuße des Baumes und umrundete ihn, wo ihre Mutter Kräuter zum Trocknen auf einen Stein ausbreitete.
>> Ja, Mama?
>> Wo will die junge Frau denn hin?
>> Ähm… ich will jagen gehen.
>> Aber doch nicht in DEN Wald oder?
>> Nee — Elora schüttelte heftig den Kopf — ich gehe auf die Wiesen, dort kann man gute Beute machen bei schönem Wetter,
> Nur schnell weg von hier,
>> Sei aber bevor es dunkel wird wieder daheim, hast du mich verstanden?
>> Ja, ja…,
Angespornt von ihrem Elan kam sie schnell voran und erreichte den Waldrand noch vor der Mittagszeit.
> Sehr schön, jetzt habe ich genug Zeit etwas Schönens zu erlegen und vielleicht kommt ja auch ein Gorogne vor meinen Bogen,
Das Unterholz wurde bei jedem Schritt dichter, doch dies war für die flinke Elbin kein Problem und so marschierte sie immer tiefer in den Wald, der Lichtung entgegen.
Kurz bevor sie die Lichtung erreichen konnte, weckte ein lautes Knacken ihre Aufmerksamkeit und so huschte sie schnell hinter einen dichten Busch, von welchem sie den Wald gut beobachten konnte. Zu ihrer Freude sah sie einen dieser widerlichen Wolfsmenschen, wie er auf zwei Beinen gehend, ein totes Reh über den Schultern tragend, durch den Wald stapfte.
> Sehr schön, der bringt mir das Wildvieh direkt mit!
Plötzlich blieb der Wolfsmensch jedoch stehen, noch zu weit entfernt für einen sicheren, tödlichen Schuss und hob die Schnauze.
> Was macht er dort?
In Eloras Kopf rasten die Gedanken und sie sah keinen Ausweg als zu schießen, wollte sie den Überraschungseffekt nicht aufgeben. So trat sie flink aus dem Busch und schoss den ersten Pfeil ab. Noch bevor der erste Pfeil sein Ziel traf, flog auch schon der zweite Pfeil in Richtung Gorogne.
Dieser reagierte jedoch blitzschnell. Sobald Elora aus dem Busch getreten war hatte er sie gewittert und war urplötzlich im Unterholz verschwunden. Die beiden Pfeile der Elbin trafen mit tödlicher Präzision das tote Reh, welches der Gorogne fallen gelassen hatte.
Elora fluchte und suchte den Wald nach dem Wolfsmenschen ab, als sie ein Knurren hinter sich hörte und um die eigene Achse wirbelte.
Nichts.
Das Knurren erklang erneut, wieder hinter ihr. Sie wirbelte zur anderen Seite.
Nichts.
>> Wo bist du, du… du… Vieh?
>> Hier,
Elora kreischte und versuchte den Bogen hoch zu reißen, doch zu spät, der Wolf riss sie mit sich zu Boden und die Elbin schlug mit ihrem Kopf auf einen Stein, welcher sich aus dem Laub bedeckten Boden erhob. Ihr wurde schwarz vor den Augen und sie glitt dahin, in das Reich der Träume.
Der Gorogne packte sie und warf sie einfach über seine Schultern, um Elora, anstatt des Rehs, als Beute zu seinem Stamm zu bringen.
Elora öffnete stöhnend ihre Augen und fasste sich an den Kopf, wo sie eine dicke Beule durch ihre Haare spürte.
>> Verdammte Scheiße…,
Sie befand sich in einer Art Hütte, die Wände bestanden aus Stämmen und lehmartiger Erde. Das Dach war, soweit sie erkennen konnte, mit Laub bedeckt. Sie selber lag auf einer Art Schlafstätte, eine mit Laub und Moos bedeckte Stelle auf dem erdigen Boden. Seufzend setzte sich Elora auf und ließ ihren Blick durch den einzigen Raum der Hütte schweifen. Da kein Fenster vorhanden war und vor dem Eingang ein dickes Fell hing, war es dämmrig im Inneren und so konnte sie ihre Umgebung nur wage erkennen. In der Mitte der Hütte war eine Feuerstelle und an der rechten Wand hingen ein paar Wildschwein- und Rehkeulen, ansonsten war die Hütte leer.
Leise stand Elora auf und huschte zum Eingang, als sie das Fell anhob stand sie einem dieser Gorognen genau gegenüber. Sie schrie erschrocken auf und taumelte zurück. Der Gorogne schien jedoch überhaupt nicht überrascht und grinste nur belustigt, dann folgte er ihr in die Hütte hinein. Das Fell, welches als Tür diente, schlug hinter dem Gorogne wieder in seine ursprüngliche Lage und tauchte den Raum erneut ins Dämmerlicht.
Elora wich bis zur hinteren Wand zurück und drückte sich daran.
>> Bleib weg von mir… du VIEH!
> Es sind wirklich Wölfe die aufrecht gehen, abscheulich! Und zwischen seinen Beinen baumelt ein dicker … Schwanz, widerlich!
Der Gorogne sah es und fletschte die Zähne, dann sprang er einen Schritt auf sie zu, so dass Elora erschrocken die Hände vor ihr Gesicht hielt und in die Knie ging. Ein Lachen, welches sich wie ein kehliges Bellen anhörte, erfüllte den Raum und Elora öffnet vorsichtig ihre Augen und schaute auf. Der Gorogne lachte sie aus! Ein grimmiger Gesichtsausdruck überflog ihr Gesicht und sie stand auf und verschenkte die Arme vor ihren kleinen Brüsten.
>> Blödes Tier
Der Gorogne verzog sein Gesicht und sagte leise:
>> Wäre ich ein Tier, würdest du jetzt sicherlich nicht mehr leben,
>> Du verstehst mich also? GUT! — Elora stampfte mit einem Fuß auf den Boden auf — Ich will hier raus! Ich will nach Hause!
>> Was machst du da?
>> Feuer.
>> Bist du sicher, dass es so geht?
>> Ja.
>> Wirklich?
>> Ja.
>> Na gut
Stille.
Klack, klack, klack.
>> Wirklich?
Der Gorogne knurrte und Elora wich einen Schritt zurück.
>> In Ordnung! Darf ich gehen?
Keine Antwort.
>> Dann geh ich jetzt!
… eine kleine Lichtung im Wald, um die viele dieser seltsamen Hütten standen und in dessen Mitte ein großer, brodelnder Kochtopf um welchen sich an die acht bis zehn Gorognen scharten, die nun alle Elora anstarrten. Die Elbin schluckte und trat eilig wieder in die Hütte zurück.
Klack, klack, klack.
>> Ich bleibe doch noch was…,
Ein Funke sprang über und leise knisternd entfachte das trockene Holz in der Feuerstelle.
Zufrieden schnaufte der Gorogne und stand auf um eine der Fleischkeulen von der Wand zu holen.
>> Darf ich fragen, was du mit mir vor hast?
Der Wolfsmensch spießte die Rehkeule auf und hängte sie über das nun schon beachtlich gewachsene Feuer.
>> Sicher darfst du, du redest ja eh schon ohne Unterbrechung….
>> Ja… und bekomme ich eine Antwort?
>> Nein
>> Wieso?
>> Weil ahnungslose Elben besser schmecken als verängstigte, Angst verdirbt das Fleisch
>> Oh,
>> Jetzt habe ich Angst,
>> Wofür das Reh dann?
>> Für dich
>> Wieso?
>> Oh Weib, sei still!
>> Wi… — aus der Kehle des Wolfsmensch kam ein bedrohliches Knurren — …ok.
>> Iss!
>> Will nicht… will nach Hause!
Der Gorogne setzte sich hin und fing an genüsslich zu essen.
>> Dann geh doch,
>> Echt? Und… die anderen Viecher lassen mich in Ruhe?
Der Gorogne zuckte mit den Schultern. Elora stand auf und ging zum Ausgang, schob das Fell beiseite und schaute hinaus.
>> Wofür ist der große Kochtopf da in der Mitte der Lichtung?
Der Gorogne schmatzte.
>> Hallo?
>> Was denn?
>> Der Kochtopf, wofür ist der?!
>> Na… zum Kochen.
>> Was?
>> Hm?
>> Um was zu kochen?
>> Elben.
>> Hm… Welche Elben?
>> Dich zum Beispiel,
>> Ich dachte ich darf gehen?
>> Darfst du ja auch
>> Aber ich werde nicht weit kommen oder?
>> Wahrscheinlich nicht,
Seufzend ließ Elora das Fell los und setzte sich erneut an die Feuerstelle.
>> Meine Eltern werden sich Sorgen machen,
>> Dazu haben sie auch allen Grund,
Elora sah ihn erschrocken an und fragte:
>> Wieso hast du mich nicht direkt getötet, also da im Wald?
>> Ich? Ich war das nicht, das war Brok.
>> Wer ist Brok?
>> Unser Anführer.
>> Ihr habt Namen?
Der Gorogne schaute sie grimmig an.
>> Natürlich haben wir Namen.
>> Und wie heißt du?
>> Aru.
>> Aru?
>> Ja?
>> Wo ist er?
>> Wer?
>> Brok.
>> Er wird sich für heute Abend vorbereiten.
>> Was ist denn heute Abend?
>> Ein Ritual.
>> Oh, hat das… mit mir zu tun?
Der Gorogne nickte.
>> Inwiefern?
>> Siehst du dann.
>> Tut es weh?
Der Gorogne legte den Kopf zur Seite und blickte sie an.
>> Weiß nicht, wirst du dann sehen.
>> Dauert es noch lange bis es dunkel wird?
>> Es geht.
>> Und was soll ich bis dahin machen?
>> Ruh dich aus, iss und…
>> Ja?
>> … halt bitte den Mund.
Elora seufzte und ging zur Schlafstätte, um sich dort nieder zu legen. Sie hatte Angst und Sehnsucht nach zu Hause. Ihre Eltern würden sie bestimmt schon suchen. Was dieser Brok wohl mit ihr vorhat? Würde er sie töten und dann in den Kochtopf werfen? Gedanken um Gedanken kreisten in Eloras Kopf und schließlich schlief sie, das Schmatzen des Wolfsmensch im Unterbewusstsein hörend, ein.
Es wurde dunkel und Eloras Mutter machte sich große Sorgen, so dass sie sich an Aldon, den stärksten und erfahrensten aller Jäger wandte und ihn bat, Elora zu suchen. Aldon nahm sich der Bitte an und machte sich auf den Weg. Schon bald hatte er Eloras Spur gefunden und folgte ihr, wobei ihm ein Schauder über den Rücken lief, da die Spuren nicht zu den Wiesen, sondern zum großen Wald Gorogka führten.
Elora wachte auf und bemerkte, dass sie sich mitten in dem großen Kochtopf befand und um sie herum diese widerlichen Gorognen standen und sie anstarrten. Plötzlich nahm ein Gorogne ein brennendes Scheit aus einem nahen kleinen Feuer und hielt es an die trockenen Äste unter dem Kochtopf. Schnell entzündeten sie sich und das Wasser im Kopftopf fing an zu blubbern.
Mit einem heiseren Schrei auf den bebenden Lippen wachte Elora nun wirklich auf.
>> Nicht kochen, nicht!
>> Das Ritual …,
Bums, bums, bums… bums, bums, bums…
Eloras Herz stimmte in den Takt mit ein und mit klopfendem Herzen stand die junge Elbin auf und ging langsam auf das Fell zu, welches die Außenwelt vor ihr abschirmte. Vorsichtig drückte sie das Fell beiseite und starrte fassungslos auf das Bild, welches sich vor ihr bot. Die Lichtung war von Fackeln tragenden Gorognen umstellt und in der Mitte, wo am Nachmittag noch der große Kochtopf gestanden hatte, brannte ein riesiges Lagerfeuer. Etwas abseits schlugen sechs Gorognen riesige Trommeln. Elora trat aus der Hütte und die Trommeln verstummten, alle Blicke waren auf sie gerichtet. Unbehaglich verschränkte sie die Arme vor der Brust und wartete.
Zwei Gorognen lösten sich aus dem Kreis der die Lichtung umschloss und kamen auf Elora zu, darunter war auch Aru.
>> Was geht hier vor sich, Aru?
>> Aru, ich habe Angst…,
Elora stolperte hinein und das Fell verschloss den Eingang. Die Hütte wurde von zwei Fackeln erhellt und im Lichtschein sah Elora den wohl größten aller Gorognen, den sie je gesehen hatte. Zugegeben, so viele hatte sie noch nicht gesehen, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie auf dieses Vieh geschossen hatte…, wie dumm musste sie gewesen sein, wie naiv. Der Gorogne saß mit geschlossenen Augen auf einer Art Thron, ein Thron angefertigt aus nachtschwarzen Steinen. Elora trat unruhig von einem Bein auf das andere und lauschte dem erneuten Einsetzen der Trommeln.
>> Ähm… entschuldige, bist du Brok?
Die Lider von Brok öffneten sich und zwei bösartig funkelnde Augen starrten Elora an.
>> Wage es ja nicht noch einmal zu sprechen, ohne das ich dir die Erlaubnis dazu gegeben habe,
>> Bitte töte mich nicht.
>> Du hast es gewagt in unseren Wald zu kommen und du hast es gewagt auf mich… den König aller Gorognen zu schießen, dafür werde ich dich jetzt bestrafen!
>> Zieh deine Kleidung aus,
Elora war baff als sie das hörte und reagierte ohne zu überlegen.
>> Ich glaube du hast sie nicht mehr alle, Köter! Ich werde mich doch nicht vor dir ausziehen!
Brok war mit einem Satz bei ihr, umfasste ihren Hals mit einer Klaue und hob die aufschreiende Elora mit Leichtigkeit in die Luft.
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