oder „Die wundervolle Welt der Schwerkraft“

© MMX by Iron_Duke

Vorbemerkung

Die nachfolgende Geschichte spielt Mitte der 1970er Jahre in einer westdeutschen Großstadt. Für alle, denen das nichts sagt: es war die Zeit, in der fast alle Militärparkas und Jeans mit Schlag trugen und mindestens schulterlange Haare. Manches von hinten erspähte Mädel stellte sich von vorne betrachtet als Kerl mit Fusselbart und Koteletten heraus. Es gab keine PCs, kein Internet, keine Handys, nicht mehr als drei öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme, kein AIDS und etliche Frauen hatten ihre BHs verbrannt. Eine sehr aufregende und spannende Zeit und vor allem: eine Zeit ohne Klingeltonwerbung. Natürlich sind Handlung und Personen frei erfunden, deshalb aber kein bisschen weniger wahrscheinlich.

Teil 1oder »Dieser Papagei ist tot«

01. Eine namens Oliver

Ich ging damals in die 13. Jahrgangsstufe eines wirklich großen, westdeutschen Gymnasiums, welches damals über 1000 Schüler hatte. Mit der Schule kam ich eigentlich ganz gut zurecht, ohne dass ich mich groß anstrengen musste. Abgesehen natürlich vom Sportunterricht. Mit einer Größe von 180cm und einem Kampfgewicht von 93kg war der einzige Wettbewerb, in dem ich meiner Meinung nach reelle Chancen hatte, das verschärfte Kampftrinken. Welches allerdings in keinem Curriculum steht.

Wie man sich leicht denken kann, war ich nicht gerade ein Frauenheld. Nicht dass ich es nicht immer wieder mal versucht hätte, bei einer zu landen. Aber ein leicht schüchterner, hoffnungslos romantischer, langhaariger Fettklops, der zwar einen Führerschein hat, aber kein Auto, der was zu sagen hat, aber nicht weiß, wann er den Mund halten muss, ist eindeutig nicht die erste Wahl, wenn es um einen Partner geht und auch nicht die zweite oder dritte. So weit so schlecht: ich war 18 Jahre alt und, zumindest gefühlt, weit und breit die einzige Jungfrau.

02. Deutschkurs für Fortgeschrittene

Eines Tages sprach mich unser Deutschlehrer, Dr. Winter, nach dem Kurs an: »Oliver, haben Sie eventuell ein Minuten Zeit für mich?«

Das war nichts Ungewöhnliches für mich. Dr. Winter war Tutor unseres Jahrgangs, und da ich als Kurssprecher in der Schülermitverwaltung aktiv war, hatten wir schon öfter miteinander zu tun gehabt. Wir gingen also in die Cafeteria, holten uns einen Kaffee und setzten uns an einen Tisch.

»Oliver, heute geht es einmal nicht um einen Mitschüler, sondern um eine Sonderaufgabe.« Ich nickte kurz und er fuhr fort.

»Wie Sie sicher wissen, wurde unsere Schule mit der Nachbarschule zusammengelegt, um die ‚kritische Masse’ für die reformierte Oberstufe zu vergrößern. Jetzt gibt es nicht nur zwei Schulgebäude, sondern auch zwei Schulbibliotheken. Außerdem hat der Schulverein ein Nachlässe von Ehemaligen bekommen. Alles in allem haben wir jetzt weit über 10.000 Bücher, die sortiert, katalogisiert und bearbeitet werden müssen. Das fällt in den Aufgabenbereich der Fachkonferenz Deutsch. Auf der letzten Sitzung haben wir daher beschlossen, Schüler aus Abiturkursen zu suchen, die sich an der Arbeit beteiligen, und da habe ich an Sie gedacht.«»Na ja«, antwortete ich. »So was habe ich noch nie gemacht …«

»Selbstverständlich werden Sie eingearbeitet. Sie müssten sich allerdings verpflichten, mindestens die Zeit, die Sie sonst in den Deutschkurs gegangen wären, in der Bibliothek zu arbeiten. Als Belohnung für den Einsatz wird der Kurs mit 15 Punkten bewertet. Für Sie keine tolle Verbesserung, aber auch nicht schlecht, da die Kurse ja direkt mit zum Abitur zählen. Wie sieht es aus? Die Einführung ist nächsten Montag Nachmittag ab 14:00 Uhr in der Schulbibliothek, da können Sie sehen, was genau zu tun ist und sich danach entscheiden.«

»Okay«, sagte ich, »Montag passt gut für mich. Tragen Sie mich mal in die Liste ein.«

Fünfzehn Punkte fürs Abi in einem Prüfungsfach und eine halbwegs sinnvolle Arbeit für die Schule, das klang nach einem guten Deal. Außerdem mochte ich Dr. Winter gut leiden und ein paar Pluspunkte bei einem Prüfer im Abitur waren auch nicht wirklich verkehrt.

03. Angelika

Am folgenden Montag war ich pünktlich um 14:00 Uhr in der Schulbibliothek. Dr. Winter und eine knappe Handvoll Abiturienten waren schon da. Die meisten von Ihnen kannte ich nur vom Sehen, außer Thorsten – auch einer der besseren aus meinem Deutschkurs. Dr. Winter wollte gerade mit seiner Begrüßung anfangen, als die Tür aufflog und eine Nachzüglerin hereingestürzt kam.

»Hi«, keuchte sie völlig außer Atem. »Bin ich zu spät?«, schälte sich aus der unvermeidlichen Parka und ließ sich neben mir schwer auf einen Stuhl fallen.

»Nein, Angelika, ich wollte gerade erst anfangen.«

Mir stockte der Atem. Nicht im übertragenen Sinne von wegen ‚atemberaubende Schönheit’ oder so. Sondern schlicht und einfach, weil es schlagartig keine atembare Luft mehr gab. Zum damals fast unvermeidlichen, aber bei ihr extrem aufdringlichen Duft nach Patchouli gesellte sich bei Angelika eine herbe, sehr persönliche Note. Die junge Dame stank buchstäblich zum Himmel und widerlegte drastisch die These, dass nur Jungs gegen Körperpflege resistent wären. Ich zwang mich dazu, ganz ruhig und flach zu atmen. Und das war auch gut so, denn sonst hätte ich in diesem Moment vielleicht laut losgelacht und es gäbe nichts mehr zu erzählen.

Eltern haben echt keine Ahnung, was sie ihren Kindern mit Vornamen antun können. Die Angelika, die da neben mir saß, hatte nun wirklich nichts ‚Engelsgleiches’ an sich. Angelika war vielleicht ein kleines bisschen kleiner als ich, brachte aber ganz sicher meine 93 kg auf die Waage, wenn nicht mehr! Der graue Schlabberpulli mit den deutlichen Schweißringen unter den Armen wölbte sich über einem gewaltigen Paar Brüste und über einem mindestens ebenso gewaltigen Bauch. Die arme Jeans versuchte irgendwie mit einem enormen Hintern fertig zu werden. Sie spannte sich so sehr, dass man befürchten musste, das Teil würde gleich an den Nähten aufplatzen.

‚Walküren heißen Brünhilde oder so, aber ganz sicher nicht Angelika!’, ging es mir durch den Kopf.

Interessanterweise hatte Angelika als Kontrastprogramm endlos lange Modelbeine und zarte, langgliedrige Hände. Um die Beschreibung abzuschließen: verschwitztes, vor Anstrengung gerötetes Bulldoggengesicht mit einem Paar strahlend blauer Augen und schweißlockige, schulterlange, braune Haare.

Inzwischen hatte Dr. Winter eine Menge über das Katalogisieren von Büchern, den Nutzen von Schulbibliotheken, über Schutzfolien, Buchreparaturen, Bücherspenden und solche Dinge erzählt, wovon ich allerdings nicht wirklich etwas mitbekommen hatte, weil ich mich ja im Wesentlichen aufs Atmen hatte konzentrieren müssen. Jeder, der jemals in einem überfüllten Beförderungsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs am Feierabend neben einem körperlich schwer arbeitenden Mitbürger mit Vorliebe für deftige Knoblauchgerichte gestanden hat, weiß, was ich meine. Schließlich zeigte Dr. Winter uns die renovierten Räume der Schulbibliothek.

Man hatte vier große Klassenräume miteinander verbunden. Im ersten hatte man die Klassentür zum Flur gelassen und mit ein paar Schultischen eine Buchausgabe geschaffen. Dabei standen noch ein paar Stühle und kleine Arbeitstische, zwei riesige Karteischränke und jede Menge Bücherregale. Die nächsten beiden Räume waren komplett mit Bücherregalen zugestellt. In den Regalen verloren sich die schon sortierten Bücher unserer bisherigen Bücherei. Der letzte Raum war durch eine Türe von der Bibliothek abgetrennt und, bis auf zwei kleine Arbeitstische, komplett voll mit Bücherkartons.

»So, meine Damen – und meine Herren. Ich denke, jetzt wissen Sie alles Wesentliche und haben einen Eindruck davon bekommen, wie viel Arbeit hier auf uns wartet. Und nur für den Fall, dass sie unser Lager- und Arbeitsraum nicht beeindruckt haben sollte – wir haben noch zwei Kellerräume voll mit Bücherkartons. Ohne Ihre Hilfe geht es einfach nicht.«

Kurze Zeit später hatte Dr. Winter sechs freiwillige Aushilfsbibliothekare. Neben mir noch Thorsten, Sascha, Beate, Ingeborg und Angelika. Bis zum Abi waren es noch ein paar Monate hin und so gingen wir ans Werk.

04. Bücher!

Schon bald zeigte sich, dass aufgrund der Enge des Arbeitsraumes maximal zwei von uns zur gleichen Zeit in der Bibliothek arbeiten konnten. Während der normalen Unterrichtszeiten kamen häufig andere ‚Aushilfsbibliothekare’ dazu und der Ausleihbetrieb in den beiden großen Pausen und eine halbe Stunde nach Schulschluss erzeugte zusätzliche Hektik. Ich habe auch heute noch lieber meine Ruhe. Die Schule selber war bis abends geöffnet, da am Nachmittag immer irgendwelche AGs liefen und danach Volkshochschulkurse. Jeder von uns hatte einen Schlüssel zur Bibliothekstür bekommen, sodass wir nach Belieben kommen und gehen konnten.

Schon nach kurzer Zeit fand ich heraus, dass mir das Ganze ziemlichen Spaß machte – zumal die Hausaufgaben, die mir ohnehin nie besonders schwer gefallen waren, noch viel leichter und schneller fertig wurden. Sie wurden sogar besser, denn wenn man sie in einer Bibliothek schrieb, war man nicht ausschließlich auf Schulbücher und kaum leserliche Matrizenabzüge mit Lehrerskripten angewiesen.

Also fing ich bald an, regelmäßig ganze Nachmittage eingeschlossen in der Bibliothek zu verbringen, möglichst zu Zeiten, in denen ich alleine war. Dass ich dabei erheblich mehr Stunden dort verbrachte, als ich mit dem Deutschkurs einsparte, war mir egal. Ab und zu kam Dr. Winter vorbei, freute sich über Fortschritte, plauderte ein bisschen und half dabei, Bücher zu katalogisieren, die nicht eindeutig in ein bestimmtes Sachgebiet einzuordnen waren.

Möglichst zu Zeiten, in denen ich alleine war – das war gar nicht so einfach, wie man meinen mochte. Wenn meine mich schon für bekloppt hielten, so viel Zeit in der Schule zu verbringen – und das auch noch freiwillig – dann gab es auch die Oberbekloppte: Angelika.

Interessanterweise störte mich Angelikas Anwesenheit insgesamt sehr viel weniger, als man nach unserer ersten ‚geruchsintensiven’ Begegnung meinen könnte. Wenn sie nicht gerade gerannt und dementsprechend verschwitzt war, roch sie zwar immer noch eindeutig nach Angelika, aber es war ohne Atemgerät auszuhalten. Und Patchouli konnte sie genauso wenig ausstehen wie ich – sie war einfach das eines Parfüm-Attentats eines unbekannten Witzboldes gewesen. Zudem war Angelika blitzgescheit, hatte einen knochentrockenen Humor und nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass sie, genau wie ich, ein fanatischer Fan der Monty Python Serie im dritten Programm war. Und: Mit ihrer tiefen, kehligen Stimme hätte sie eine Blitzkarriere in jedem Sex-Hotline Callcenter hingelegt, wenn es so etwas damals schon gegeben hätte.

05. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich Angelika zu der Zeit niemals in einem anderen Pullover gesehen als dem riesigen, unförmigen grauen Ding. Interessanter, als die Frage, ob es immer der selbe war, war auf jeden Fall, was er verhüllte.

Walkürenbrüste! Riesenmöpse! Gigantische Titten! Und immer in Bewegung – Mädels mit BH fand man damals vielleicht in der Klosterschule, aber sicher nicht bei uns. Und dann der feuchte Jungentraum, ich sehe es heute noch so deutlich wie damals: Angelika beugt sich über eine Bücherkiste und kramt darin herum. Man sieht einen dicken, prallen Hintern mit endlos langen Beinen dran, einen deutlichen Kamelhuf im straff gespannten Jeansstoff zwischen den Beinen. Der Schlabberpulli schlabbert haltlos nach unten und gibt den Blick frei auf den runden, weißen Bauch und dahinter schwingen die riesigen Glocken hin und her.

,Merkt sie was?’, grübelte ich. ‚Wenn ich vorgebe, lange und intensiv in einer Abhandlung über Botanik zu lesen, weil ich nicht aufstehen kann, ohne dass sie meinen steifen Schwanz in der Hose sieht? Oh, das möchte ich wirklich nicht erleben – Angelikas Samt- und Seidenstimme, eine halbe Oktave zu hoch, vor Zorn blitzende, tiefblaue Augen und dann Ansagen zum Thema: Spanner! Frauen als Sexobjekt! Männer im allgemeinen und Oliver im besonderen.’ Bei dem Gedanken lief es mir kalt den Rücken herunter. ‚Nein danke! Dann lieber noch ein paar Seiten Kräuterkunde!’

Ein paar Wochen sind vergangen. Ich war eigentlich nur noch in der Bibliothek. Kiste um Kiste wurde geleert, Buch um Buch gestempelt, eingebunden, katalogisiert, beschriftet und ins richtige Regal gestellt. Der Homerun eines Hilfsbibliothekars. Wenn ich Dr. Winter begegnete, strahlte er über ganze Gesicht. Wahrscheinlich würde er mich in der Abiprüfung nach meinem Namen fragen und dann, nach richtiger Beantwortung, als bestanden abhaken.

»Dieser Papagei ist tot!«»Nein ist er nicht, er schläft nur!«»Mausetot!«»Nein, sehen Sie, grad’ hat er sich bewegt«»Sie haben ihn angeschubst«»Nein, habe ich nicht«»Ich hab’s doch eben selber gesehen«

Wenn sonst nichts ging – Monty Python ging immer. Ihre Augen blitzten, wenn sie lachte. Angelika roch nach Angelika. Angelika roch gut – nach Angelika.

‚Vielleicht sollte ich nicht so dicht rangehen, sonst merkt sie noch was’, ging es mir durch den Kopf. ‚Ich glaube, wenn sie sitzt, liegen Ihre Titten direkt auf Ihrem Bauch.’ Oh je, da saß ich nun vor der ‚Bedeutung des Kontrapunktischen in der Zwölftonmusik’ und hatte wieder Aufstehverbot.

06. EX LIBRIS Anton Achenbach

‚Wer schafft eigentlich so einen Schwachsinn für die Schulbibliothek an?’, fragte ich mich. ‚Leistungskurs Musik? Nee – die alte Schwalbach macht Opern bis zum Abwinken, von Zwölftonmusik hat die definitiv keinen Schimmer. Ach, hier vorn steht’s auf einem gedruckten Etikett: EX LIBRIS Anton Achenbach.’ Das war aus einem Nachlass. Eben ein Buch aus der Sammlung von Herrn Achenbach.

Ich habe bis heute nicht herausgefunden, wer Anton Achenbach war oder warum jemand seine Bücher unserem Förderverein gespendet hatte. Aber ich verdanke dem ollen Anton echt viel. Dem alten Schweineigel!

Draußen war es dunkel geworden. Auch die Bibliothek lag still im Dunkeln. Die beiden Arbeitslampen waren die einzigen Lichtquellen und stanzten zwei gelbe Kreise in die Dunkelheit. Angelika hatte einen Bücherstapel vor sich auf dem Tisch liegen und sagte etwas. Eilig überprüfte ich den Peinlichkeitsfaktor in meinen Jeans. Ergebnis: erektionstechnisch bedenklich, aber gerade noch akzeptabel. Ich sah hinüber zu ihr und versuchte, mich auf die Bücher auf ihrem Tisch zu konzentrieren.

»Oliver, komm mal her und schau dir das an!«, sagte sie.Diese Stimmlage kannte ich noch nicht – war sie vielleicht erkältet? Neben ihr stehen ging gar nicht, besser sitzen. Also zog ich meinen Stuhl an ihren Tisch. Angelika roch nach Angelika.

‚Wenn sie jetzt was merkt, ist Schluss mit lustig’, dachte ich mit einem Anflug von Panik. ‚Mann, ist das eng an dem kleinen Arbeitstisch. Was will sie mir eigentlich zeigen? Oliver – jetzt reiß dich mal zusammen und konzentrier dich auf das Wesentliche! Und flach atmen, ganz flach atmen.

»Schau dir das an«, sagte Angelika mir rauer Stimme. Sie hielt mir ein aufgeschlagenes Exemplar des Kamasutra unter die Nase. Das war keine Textausgabe, sondern ein reich bebildertes Werk ohne nennenswerten Text.

»Ein Bildband«, sagte ich lahm.

Ein kehliges Lachen »Ja. Das hab ich auch schon herausgefunden.«

Ich blätterte zur vordersten Seite zurück und schaffte es, Angelika dabei nicht zu berühren. Aber sie roch so gut nach – Angelika, ganz deutlich, so flach konnte man gar nicht atmen. Da war es wieder: EX LIBRIS Anton Achenbach.

»Das muss zu einem der Nachlässe gehören. Ich habe drüben auch grad ein Buch von dem. Allerdings über Zwölftonmusik. Ex Libris ist Latein und bedeutet in dem Fall so was wie: Ein Buch aus der Sammlung von Anton Achenbach.«, gab ich Auskunft. Ich plapperte. Gar nicht gut!

»Übrigens bist du nicht der Einzige, der weiß, was ein Exlibris ist.«

Mein Gesicht wurde heiß. Solange sie nicht hinsah, merkte sie vielleicht nicht, dass ich rot angelaufen war wie eine Tomate.

»Aber ich kann ja meine Frage genauer stellen: Wie würdest du diesen ‚Bildband’ katalogisieren? Mir gefiel dieser besondere Unterton bei ‚Bildband’ nicht wirklich.

»Unter Kunstgeschichte? Biologie? Indologie?« Sie sah mich mit leuchtenden Saphiraugen an. Wenn ich nicht schon puterrot gewesen wäre, dann wäre ich es spätestens jetzt geworden.

‚Gab es eine Steigerung zu rot? Röter? Roter? Was bringen uns die Lehrer eigentlich bei? Sag was, Oliver um Himmels wissen, sag was Gescheites!’

»Tja, weißt du, Angelika«, sagte ich. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir das Buch überhaupt katalogisieren sollen.«

»Nicht?«, fragte Angelika. »Guck mal was ich hier noch habe!« Sie las ein paar Titel vom Stapel vor ihr ab: Die 120 Tage von Sodom, Justine, Josefine Mutzenbacher.

07. Lach- und Sachgeschichten

‚Mann Oliver – du wirst gerade massiv verarscht!’, dachte ich mir. Ein paar Synapsen schalteten im Automatikbetrieb und dann hörte ich mich sagen:

»Jetzt hab ich’s, sorry! Wir schreiben Lach- und Sachgeschichten drauf und geben es an die Unterstufenbibliothek weiter. Dann entschuldigen wir uns bei Doc Winter und warten drauf, wer von uns beiden als erster von der Schule fliegt. Anschließend verkaufen wir die Story erst an die Bild-Zeitung und dann an den Spiegel und mit den Honoraren eröffnen wir eine Herrenboutique in Wuppertal!«

»Na endlich!« sagte Angelika, die auf einmal von innen heraus zu leuchten schien. »And now … for something completely different.«

Sie lachte ihr kehligstes Lachen und schlang ihre Arme um mich. Bevor ich mich versah, küssten wir uns und ich spürte ihre Zunge tief in meinem Mund. Meine Hände fuhren unter das graue Monstrum und ich presste sie an mich so fest ich konnte. Ich spürte ihren Bauch und die Brüste, ihre riesengroßen, wundervollen Brüste.

Wenige Sekunden später waren die Stühle umgekippt und wir lagen eng umschlungen am Boden, küssten, tasteten, streichelten. Meine halbe Erektion von eben wurde knüppelhart und kurz darauf merkte ich, wie ich nach einer kurzen, fast flüchtigen Berührung durch Angelika förmlich in den Jeans explodierte. Schwer atmend ließen wir ein wenig voneinander ab.

»Oliver«, sagte sie »Oliver, du lieber, superintelligenter Volltrottel! Ich dachte schon, Du schnallst es nicht mehr, bevor das letzte Buch im Regal steht und wir keinen Grund mehr haben, uns hier zu begegnen.«

»Ich wusste doch nicht…«, sagte ich völlig benommen.

»Nicht… was?«, fragte sie zurück, »Dass es echt mühsam ist, sich ständig mit gespreizten Beinen und baumelnden Titten tief zu bücken? Bei DEM Gewicht?« Während sie das sagte, zog sie sich den Pullover über den Kopf, griff mit beiden Händen unter ihre Brüste und hielt sie mir hin.

Nippel! Erdbeergroße, dicke, braune Nippel! Stramm standen sie ab von diesen handtellergroßen Höfen. Wenn jemals Brüste zum Saugen geschaffen worden waren, dann diese beiden hier. Und das tat ich. Erst vorsichtig tastend, dann stärker und schließlich mit aller Kraft, fest und fordernd. Den anderen Nippel bearbeitete ich gleichzeitig mit der Hand und wurde schließlich mit einem tiefen und zufriedenen Seufzen belohnt. Ich ließ von ihr ab, sah hoch und blickte tief in ihre saphirblauen Augen.

08. Kleiner Oliver – ganz groß

»Ich habe einen Spiegel zu Hause«, sagte Angelika »Und ich weiß genau, dass ich kein magersüchtiges Model bin. Aber KEINE hat solche Titten wie ich.«

Während sie sprach, hatte sie sich über mich gehockt und öffnete mit ihren langen Fingern geschickt meine Hose.

»Nun will ich aber mal sehen, was der kleine Oliver da eben veranstaltet hat.«»Oh, was für eine Sauerei! Hier ist ja alles ganz glibberig!«, sagte sie. Bevor ich ganz begriffen hatte, was mit mir geschah, hatte sie meinen sich inzwischen schon wieder aufrichtenden Schwanz mit einer Hand fest an der Wurzel und den Eiern gepackt. Die noch vom Samen glänzende Eichel wurde, begleitet von einem wohligen Brummen, tief in ihren Mund geschoben. So warm, so feucht, so gut. Von der Wurzel her begann ein Ziehen.

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