Kapitel 14
Nach dem Essen machen wir eine Runde im Park. Es ist ein wunderschöner Ort, so voller Ruhe. Hier kann man wirklich entspannen und Energie tanken.
„Diesen Park haben meine Eltern geliebt“, erzählt Fred.
„Er ist auch wunderschön. Ich habe mich sofort in ihn verliebt.“
„In den Park, nicht in mich?“, spielt er den Enttäuschten.
„Du Dummerchen“, necke ich ihn.
Ich bleibe stehen, ziehe ihn in eine Umarmung und küsse ihn voller Leidenschaft. Ich könnte ewig Zeit mit ihm im Park verbringen. Hier sind wir ganz für uns allein. Mir kommt es so vor, als würde es die Welt da draußen nicht geben.
„Dort hinten hatte meine Mutter einen großen Garten. Nun werkelt dort Katia herum“, meint er, als wir weitergehen.
Ich erkenne eine größere, eingezäunte Fläche. Als wir näherkommen sehe ich, dass sie allerlei Gewürze, Tomaten, Zucchini, Gurken und noch einiges mehr dort anbaut. Da noch eine beachtliche Fläche frei ist, nehme ich mir vor mit Katia zu sprechen. Entweder wir bestellen den Garten gemeinsam oder sie überlässt mir den noch freien Teil. Einen Garten habe ich mir immer schon gewünscht. Allerdings hatte ich bisher nie die Möglichkeiten.
Es wird schon langsam dunkel und wir machen uns auf den Rückweg ins Haus. Das wird meine erste Nacht bei Fred zu Hause. Obwohl es für mich immer noch ungewohnt ist, fühle ich mich irgendwie aber auch angekommen.
„Wann willst du deine Entscheidung im Betrieb bekanntgeben?“, frage ich.
„Ich dachte an morgen.“
„Morgen schon?“
„Mit Ende der Woche verlässt und Hismann. Die Zeit drängt.“
„Du hast ja Recht. Je schneller wir es hinter uns haben, umso besser. Es ist nur so, dass ich mich auch erst an diesen Gedanken gewöhnen muss.“
Fred bleibt stehen und nimmt mich in den Arm. Er drückt mich an sich und hält mich einfach nur fest. Das tut so unglaublich gut und gibt mir Sicherheit. Vertrauensvoll lege ich meinen Kopf an seine Brust. Ich kann seinen Herzschlag hören.
„Du stellst mein Leben auf den Kopf“, sage ich.
„Wie meinst du das?“
„Heute ziehe ich in eine Villa, die ich mich bisher nicht einmal getraut hätte, von außen anzuschauen. Wir haben ein Hausmädchen. Kannst du dir vorstellen, was das für mich bedeutet? Ich und ein Hausmädchen.“
„Du hast die Umstellung bisher doch recht gut gemeistert“; wirft er ein. „Du warst absolut souverän.“
„Kann schon sein, nach außen hin“, gebe ich zu bedenken. „Hast du eine Ahnung, wie es in mir drinnen ausschaut?“
„Nein, das habe ich nicht“, antwortet er. In seiner Stimme liegt unglaublich viel Mitgefühl.
„Ich bin verunsichert und fühle mich, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal mit den Eltern in ein Hotel darf.“
Erneut nimmt er mich in den Arm. Er lächelt aufmunternd.
„Du machst das schon. Ich habe keine Zweifel.“
„Du traust mir im Moment viel mehr zu, als ich mir selbst.“
Wir haben das Haus erreicht und gehen in unser Zimmer. Die neue Umgebung ist für mich noch ungewohnt. Ich habe mich zwar vorhin schon ein wenig umgeschaut. Das war aber nur ein erster Eindruck. Ich bin immer noch überwältigt. Das Zimmer ist in etwa so groß, wie meine gesamte Wohnung. Dabei sind Ankleidezimmer und Bad noch gar nicht dazugerechnet. Die Einrichtung ist modern und gefällt mir.
Fred zieht mich zum Bett, nimmt mich in den Arm und küsst mich. Augenblicklich kehrt die Lust zurück und die sorgenvollen Gedanken an den nächsten Tag verfliegen. Ich lasse mich auf seine Liebkosungen ein. Ich genieße, wie er meinen Rücken streichelt und mir den Hintern knetet. Er macht es sehr liebevoll und will mich wohl beruhigen. Fred ist ein sehr aufmerksamer Mann und hat deshalb meine innere Unruhe bemerkt. Seine Berührungen tun unheimlich gut.
Nach einiger Zeit löse ich mich von ihm und gebe ihm einen leichten Stoß, sodass er auf das hinter uns stehende Bett fällt.
„Pst!“, weise ich ihn an. „Halt einfach still. Du gehörst heute mir.“
Fred, gehorcht natürlich nicht. Er lacht nur und zieht mich zu sich aufs Bett. Sein Angriff komm dermaßen überraschend, dass er mich aus dem Gleichgewicht bringt und ich auf ihn falle. Er packt mich, wälzt sich mit mir im Arm auf die Seite und schon liege ich unter ihm.
„Bitte!“, sage ich flehen.
Fred ist über mir und schaut mir direkt in die Augen. Er überlegt einen Moment, lässt sich dann aber auf die Seite fallen und streckt die Arme von sich.
„Bediene dich!“
Ich wälze mich nun meinerseits auf die Seite, hebe den Kopf an und stütze ihn mit dem Arm ab. Dann betrachte ich ihn eine ganze Zeitlang. Er lächelt nur amüsiert und beobachtet mich. Mit der freien Hand beginne ich sein Hemd aufzuknöpfen und streiche dann über die freigelegte Brust. Ich spiele so gerne mit seinen Härchen, die dort spärlich sprießen.
Als ich mit der Hand über den Bauch zum Bund seiner Hose gleite, hält er die Luft an. Ein leises Zittern geht durch seinen Körper. Ich gehe davon aus, dass es die Vorfreude ist. Doch bevor ich mich intensiver mit seiner Lust befassen kann, muss ich die Hose öffnen. Der Gürtel leistet mir dabei etwas Widerstand. Mit nur einer Hand ist es nicht einfach, ihn zu öffnen. Deshalb kommt er mir mit einer Hand zu Hilfe. Offenbar kann er es kaum erwarten. Als ich mich dranmache, den Knopf an seiner Hose zu öffnen, zieht er den Bauch ein. Ich kann die Spannung in seinen Muskeln fühlen.
Der Reißverschluss bildet kein Hindernis mehr und damit ist der Weg zu einer Männlichkeit frei. Ich lege meine Hand auf den Bauch und streiche, seine Haut nur sachte berührend, nach unten. Ich erreiche den Bund seiner Hose und fahre weiter. Ich erreiche den Bund seiner Unterhose und gleite darunter. Ich erreiche seinen bereits halb erigierten Penis und umfasse ihn mit meinen Fingern. Mit dem Handrücken streife ich den Bund seines Slips nach unten und schon ist sein Glied frei.
Ich betrachte einen Augenblick seinen Lümmel und nähere mich ihm dann mit dem Mund. Auch das mache ich langsam. Ich will den Sex mit ihm voll auskosten und mir Zeit dafür lassen. Freds Blick wird zunehmend glasig. Einerseits erregt ihn mein leichtes Wichsen an seinem Speer, anderseits steigt seine Erwartung, weil er sich ausmalen kann, dass ich ihn gleich mit meinem Mund berühren werde.
Ich zögere den Moment bewusst hinaus, um die Spannung zu steigern. Fred schaut mich voller Erwartung an. Ich kann ihm ansehen, dass er es kaum noch aushält und sich nur mit Mühe zurückhalten kann. Als ich mit meinen Lippen um seine Eichel lege, saugt er gierig Luft in seine Lungen. Es ist schön zu sehen, dass ich eine solche Wirkung auf ihn ausübe.
Sachte lasse ich seinen Pfahl in meinen Mund gleiten und sauge sanft daran. Fred reckt mir gierig sein Becken entgegen. Ansonsten liegt er mit geschlossenen Augen auf dem Bett und genießt. Es ist schön zu erleben, wie bereitwillig er sich mir hingibt. Deshalb bemühe ich mich, ihn besonders zu erregen. Sein empfindlicher Stab ist wie geschaffen dafür. Sein Stöhnen bricht kaum noch ab. Er ist äußerst erregt. Trotzdem mache ich weiter. Als er plötzlich die Luft anhält und sein Becken noch ein Stückchen weiter in die Höhe und damit meinem Rachen entgegen reckt, ist mir klar, dass er kurz vor dem Höhepunkt steht.
Trotzdem mache ich weiter. Ich will ihn über die Klippe bringen und schaffe es auch. Fred kommt mit einem gierigen Keuchen. Er spritzt mir seinen Samen in den Mund und ich schlucke seinen Samen. Fred pumpt sich aus, bis nichts mehr kommt. Als der Orgasmus allmählich abklingt, lässt er sich zurück auf das Bett fallen. Sein Atem ist beschleunigt und seine Brust hebt und senkt sich im Rhythmus.
Ich nehme keine Rücksicht, dass er außer Atem ist, und stimuliere ihn weiter. Sein bestes Stück soll nicht erschlaffen und weiterhin strammstehen. Schließlich habe ich noch einiges mit ihm vor und vor allem will auch ich auf meine Kosten kommen. Es gelingt mir, ihn nicht erschlaffen zu lassen und behende klettere ich über ihn. Ich positioniere die rote Spitze an meinem Eingang und senke mein Becken ab. Sofort bohrt sich die Eichel in meine inzwischen klatschnasse Spalte. Immer tiefer schiebt sie sich in meinen Unterleib, immer mehr weitet er mich mit dem herrlichen Stab und bereitet mir herrliche Empfindungen.
Es fühlt sich einfach göttlich an, als er bis zum Anschlag in mir steckt und ich herrlich ausgefüllt bin. Doch ich zögere nicht lange. Ich beginne ihn sofort zu reiten, damit er nicht doch noch erschlafft und ich am Ende leer ausgehe. Anfangs sanft, dann immer schneller und schließlich hart und fordernd reite ich den Mann, der unter mir liegt. Fred genießt den Ritt genauso wie ich. Seine Augen haben einen glasigen Schimmer.
Doch je länger ich ihn reite und erregter ich werde, umso mehr blende ich Fred aus und konzentriere mich nur noch auf mich und meine Lust. Sie ist zwischen meinen Beinen besonders stark, strahlt aber in meinen ganzen Körper aus. An diesem Punkt gibt es kein Zurück mehr. Ich muss mich zum Höhepunkt bringen. Das ist nicht schwierig. Der Schwanz in mir leistet hervorragende Dienste. Er treibt mein Verlangen stetig nach oben, ich spüre, wie ich auf den Orgasmus zueile, wie ich kurz davorstehe und er schließlich über mich hereinbricht.
Mit einem spitzen Lustschrei komme ich. Es kommt mir so vor, als würde ich mich in einer Wolke aus Lust und Erregung in tausende kleine Stücke auflösen, als würde ich über allem schweben und einfach nur noch dieses unsagbar schöne Kribbeln und Zittern in meinem Körper spüren. Es kommt mir so vor, als würde ich mich auflösen und mit Fred verschmelzen.
Kapitel 15
Ein fürchterlich scheppernder Wecker reißt mich aus meinen Träumen. Ich verfluche ihn, weil er mich von einem Ort zurückholt, an dem ich für immer und ewig hätte bleiben wollen. Ich laufe mit Fred Hand in Hand über einen strahlend weißen Sandstrand. Wir sind umgeben von Palmen, blauem Himmel und einem smaragdgrünen Meer, das mit sanften Wellen gegen das Ufer schlägt.
Doch statt Sonne, Meer und Strand holt mich mit dem Klingeln des Weckers die Realität wieder ein. Natürlich ist es schön, mit Fred in einem Bett aufzuwachen. Ich möchte nicht mehr darauf verzichten, beim ersten Öffnen meiner Augen in sein verschlafenes Gesicht zu blicken. Auch er ist vom Wecker genervt.
„Los, die Arbeit ruft“, meint Fred.
Er klingt dabei zwar wenig überzeugend. Aber er hat im Grunde ja Recht. Ich gebe mir einen Ruck und schlage die Bettdecke zurück. Ich bedaure das im selben Moment. Die kuschelige Bettwärme, die mich bis dahin so wohlig umgeben hat, ist weg. Also kann ich genauso gut auch aufstehen und tue das, wenn auch mit Widerwillen. Ich schleppe mich ins Bad. Nach einiger Zeit kommt Fred nach.
„Heute musst du mir noch zeigen, wo alles ist“, sage ich. „Ab morgen kann gerne auch ich das Frühstück vorbereiten.“
„Das Frühstück?“, erkundigt sich Fred erstaunt.
„Ja, oder zumindest Kaffee kochen.“
„Aber es ist doch schon alles vorbereitet.“
„Von den Heinzelmännchen?“
„Nein von Katia“, grinst er.
„Ach ja“, fällt mir ein. „Daran muss ich mich erst gewöhnen.“
Fred lacht schelmisch. Er hat kein Mitleid mit mir. Er ist es vermutlich von klein auf gewöhnt, dass er Dienstboten hat. Für mich ist das ungewohnt und irgendwie ist es mir sogar peinlich, mich von anderen Leuten bedienen zu lassen.
—
Als wir das Speisezimmer betreten, ist tatsächlich schon alles vorbereitet. Wirklich alles was das Herz begehren könnte, steht auf zwei großen Tischen bereit.
„Ich habe Katia gesagt, sie soll ein schönes Buffet vorbereitet. Ich weiß ja noch nicht genau, was du alles zum Frühstück verspeist.“
„Kaffee und ein Brötchen reicht“, antworte ich schüchtern.
Trotzdem greife ich dann auch beim Schinken und beim Käse zu. Einen solchen Luxus beim Frühstück hatte ich nur die wenigen Male, wenn ich in meinem alten Betrieb zu Kunden musste, die weiter weg ihren Sitz hatten. Dann musste ich auswärts übernachten. Urlaub war für mich bisher nie drinnen.
„Guten Morgen, Katia“, grüße ich, als sie zur Tür hereinkommt.
„Guten Morgen, Amy“ grüßt auch Sie. „Gut geschlafen.“
„Danke, neben Fred macht mich selbst ein fremdes Bett nichts aus“, antworte ich. „Ist Michael noch da.“
„Ja, er muss heute etwas später weg“, meint sie.
Katia wird dabei leicht rot. Ich finde es süß, dass dies einer erwachsenen Frau immer noch passiert.
„Kommt doch zu uns und esst auch ihr vom Buffet. Allein schaffen wir das nie und es wäre eine Sünde, die guten Sachen verkommen zu lassen“, fordere ich sie auf.
„Wir sollen hier frühstücken?“, erkundigt sie sich erstaunt.
„Warum nicht? Es reicht für alle.“
Katia wirft Fred einen fragenden Blick zu. Dieser schaut unsicher von Katia zu mir und dann wieder zurück.
„Amy hat Recht. Kommt doch herein“, meint Fred. „Außer Ihr wollt alleine sein.“
„Nein, nein“, versichert Katia eilig.
Erneut wird sie ein wenig rot. Keine Ahnung, was sie gerade denkt. Auf jeden Fall scheint es nicht jugendfrei zu sein. Um sich aus der Affäre zu ziehen, verschwindet sie in die Küche und kommt wenig später mit Michael im Schlepptau zurück.
„Guten Morgen“, grüßt er schüchtern.
„Guten Morgen“, wünschen auch Fred und ich, wie aus einem Mund.
„Wir sollten das in Zukunft immer so machen, dass wir nur an einem Tisch essen. Ist doch nur doppelte Arbeit, zweimal zu decken“, meint Fred.
Dabei schaut er hilfesuchend in meine Richtung. Ich finde es süß von ihm, dass er sich bemüht, allmählich etwas lockerer zu werden. Auch wenn er dabei noch recht unsicher wirkt.
„Da bin ich ganz deiner Meinung“, pflichte ich ihm bei.
„Immer?“, erkundigt sich Katia. „Auch beim Abendessen und, wenn es eines gibt, beim Mittagessen?“
„Außer Ihr wollt unter Euch bleiben, weil Ihr etwas besprechen oder einfach nur die Zweisamkeit genießen wollt“, präzisiere ich.
„Und, wenn Ihr allein sein wollt?“
„Dann sage ich es.“
Katia schaut mich an. Ich kann diesen Blick nicht deuten. Da Fred sich Kaffee und ein Brötchen holt, tue ich es ihm gleich und verkneife es mir, Katia zu fragen, was sie denkt. Sie ist alt genug, etwas zu sagen, sollte ihr etwas auf dem Herzen liegen.
Bevor wir aufbrechen, muss Fred noch einmal ins Bad und Michael wird von Katia mit dem schmutzigen Geschirr in die Küche geschickt. Damit bleiben wir Frauen allein.
„Du stellst alles auf den Kopf“, meint sie zu mir.
„Ich hoffe, das ist nicht schlimm.“
„Nein gar nicht“, wehrt Katia ab. „Du bringst eine unglaubliche Lockerheit in dieses Haus.“
„Ich mache doch nur das, was ich für richtig halte.“
„Aber ich bin doch nur eine Angestellte.“
„Das bedeutet doch nur, dass du bestimmte Aufgaben hast und dich um den Haushalt kümmerst“, erkläre ich ihr. „Das heißt doch nicht, dass du und Michael in der Küche essen müsst. Ich mag nicht, wenn jemand glaubt, dass er etwas Besseres ist und auf die anderen herabschaut. Nichts und niemand gibt einem Menschen das Recht zu glaube, er sei der Auserwählte.“
„So denken aber nicht alle.“
„Leider!“
In dem Moment kommen Michael und Fred zurück. Sie plaudern angeregt miteinander.
„Siehst du, es geht ja“, flüstere ich Katia zu und grinse.
Sie lächelt zurück.
—
Wir fahren mit Freds BMW auf das Firmengelände. Im ersten Moment beachtet uns niemand. Vermutlich sehen sie nur den Wagen und achten nicht auf die Insassen. Erst als wir gemeinsam aussteigen, sind plötzlich alle Augen auf uns gerichtet. Alle schauen überrascht.
„Wir hätten zumindest heute noch getrennt fahren sollen“, flüstere ich Fred zu.
„Warum?“, meint er. „Wir haben nichts zu verbergen.“
„Trotzdem, mir wäre lieber gewesen, wir hätten die heutige Versammlung noch vorüber gehen lassen.“
„Kopf hoch!“, muntert er mich auf. „Um 11 Uhr ist der große Moment.“
„Wer wird alles dabei sein?“
„Die gesamte IT-Abteilung, Hismann und der Personalchef.“
„Der ist informiert?“
„Wer? Hismann?“
„Nein, der Personlchef.“
„Nein, nur wir beide.“
„Oh Gott!“
Fred aber lacht nur. Insgeheim scheint es ihn zu amüsieren, dass ich mich nicht mehr ganz wohl in meiner Haut fühle.
„Du bist die erste, die Schiss davor hat, Karriere zu machen“, grinst er.
„Du weißt genau warum“, tadle ich ihn.
„Weil du neu bist?“
„Weil ich noch nicht einmal fix angestellt bin.“
„Das ändert sich ab heute.“
„Du hast leicht reden.“
„Bis später, mein Schatz“, meint er vergnügt.
Wir haben den Eingang erreicht. Er küsst mich und interessiert sich nicht die Bohne dafür, dass zahlreiche Angestellte in der Nähe sind und uns anstarren. Mir hingegen ist die Situation fürchterlich peinlich und so küsse ich nur zaghaft zurück. Fred merkt das, grinst aber nur.
„Bis später“, sage auch ich und verschwinde in Richtung meines Büros.
Ich mache noch ein paar Änderungen am Sauerstoffsystem und mache mich dann auf den Weg zu Werner. Dabei fängt mich Kerstin am Gang ab.
„Habe ich das richtig gehört?“, meint sie. „Du bist heute mit dem Chef gekommen?“
„Ja, bin ich“, gebe ich zu. Leugnen hat ja eh keinen Sinn.
„Du bist mit Herrn Meisner zusammen?“
„Wir sind ein Paar.“
„Hast du uns ausspioniert?“, will sie vorwurfsvoll wissen.
„In gewisser Weise schon“, gestehe ich.
„Schämst du dich nicht?“
„Nein, weil ich nur das Beste für die Abteilung will.“
„Ach ja!“
„Das kannst du mir glauben.“
„Dann ist die Ablöse von Hismann auf deinem Mist gewachsen?“
„Es hat indirekt mit mir zu tun, war aber nicht meine Entscheidung.“
„Du hast hier etwas zu entscheiden?“
„Nein, eben nicht“, beteure ich. „Ich habe Fred nur meine Einschätzung gegeben.“
„Ja, ja, das kannst du jemand anderem erzählen“, meint sie. „Das Image des Verräters wirst du nicht mehr los. Das sage ich dir.“
Kerstin ist sichtlich erbost. Sie macht auf dem Absatz kehrt und verschwindet. Das kann noch heiter werden, kann ich mir vorstellen. Vermutlich werden alle so reagieren, wie sie. Da kann ich mich auf etwas gefasst machen.
Doch im Augenblick will ich mich nicht mit Problemen belasten und setze meinen Weg in die Entwicklungsabteilung fort. Werner ist am Telefon und ich muss warten. Dabei habe ich Zeit nachzudenken.
Ich bin die Einzige aus der IT-Abteilung, die ein Modell des Raumschiffes gesehen hat. Das ist doch absurd. Es mag schon sein, dass es Mitarbeiter gibt, die länger hier arbeiten und mehr Anspruch hätten, die Abteilung zu leiten. Doch keiner hat sich bisher besonders hervorgetan und Initiative ergriffen. Hier muss ich wirklich radikal etwas ändern, sonst ist das Unterfangen zum Scheitern verurteilt. Ich werde die Abteilung umkrempeln und tue das nicht für mich, sondern für Fred und für das Gelingen seines Vorhabens.
„Hallo Amy, wie war das Wochenende?“, will Werner wissen.
„Stürmisch!“, antworte ich vergnügt.
„Stürmisch?“
„Ich war auf hoher See.“
„Also war nur das Wetter stürmisch?“
„Nicht nur.“
„Auch Fred?“
„Auch er.“
„Ich habe gehört, du bist heute früh mit ihm gekommen und er hat dich vor allen geküsst.“
„Hat er“, bestätige ich. „Aber warum hast du mir nicht gesagt, wer er ist?“
„Ich hatte den Eindruck, du weißt es nicht. Deshalb wollte ich nicht der sein, der es dir verrät. Das würde mir nicht zustehen.“
„Du kennst Fred schon lange?“
„Wir sind zusammen Schule gegangen.“
„Dann seid Ihr Freunde.“
„So kann man es nennen.“
„Ich hoffe, du bist auch mir ein so guter Freund, wie Fred.“
Werner umarmt mich. Relativ burschikos drückt er mich an seine Brust. Es ist eine herzliche und ehrlich gemeinte Umarmung.
„Das tue ich. Unabhängig von Fred“, versichert er mir. „Amy, ich mag dich, sehr sogar, weil du bist, wie du bist.“
„Das ist lieb von dir. Ich mag dich auch“, versichere ich ihm. „Ich hätte deshalb eine Bitte.“
„Die kann ich dir vermutlich nicht abschlagen.“
„Fred will heute um 11 Uhr die IT-Abteilung informieren, dass ich die Leitung übernehmen soll.“
„Gute Entscheidung vom Chef.“
„Naja, die anderen werden das anders sehen.“
„Da wirst du dich durchbeißen müssen“, meint er. „Aber ich bin sicher, du schaffst auch das, weil du mehr auf dem Kasten hast, als alle anderen zusammen.“