Kapitel 26
Kim hat ihre Mutter vom Krankenhaus abgeholt. Vor allem für ihren Vater und ihre Geschwister ist es ein großes Ereignis. Greta und Bruno zeigen ihrer Mutter das Haus und sind ganz aufgeregt. Greta erzählt ihr auch ganz begeistert von unserem neuen Haus in der Nähe von Prag.
Als sich nach dem Essen alle müde zurückziehen, nehme ich wieder eine Flasche Rotwein und zwei Gläser. Mit einem Blick lade ich Kim ein, auf die Terrasse zu gehen und sie folgt mir.
„Danke, dass du die Krankenhauskosten übernommen hast“, haucht sie.
„Reden wir nicht über Geld. Wie geht es dir, du schaust müde aus.“
„An der Uni werde ich angefeindet. Ich würde den anderen nur den Studienplatz, die Männer und die Arbeit wegnehmen und so ähnliche Sprüche machen die Runde. Die Burschen sind anzüglich und bezeichnen mich als hochnäsig, weil ich von ihnen nichts wissen will, die Mädchen sind mir aus anderen Gründen neidisch“, erzählt mir Kim etwas traurig.
„Ist es schlimm?“, frage ich vorsichtig.
„Ach, ich werde es aushalten, aber ich habe mir die Studienzeit schöner vorgestellt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich schon eine Freundin gefunden habe, Caro. Sie wird genauso ausgegrenzt, wie ich. Sie ist einfach nur schüchtern. Ich habe sie eingeladen, morgen mit nach Prag zu kommen“, erzählt sie weiter.
Ich überlege, ob ich etwas machen kann, damit sie von ihren Mitstudenten akzeptiert wird. Da kommt mir auch eine Idee.
Wir sind müde und gehen auch gleich ins Bett. Wir kuscheln noch zusammen und Kim schläft mit dem Kopf auf meiner Brust ein. Dies scheint ihre liebste Stellung zum Schlafen zu sein.
Als ich in der Früh aufwache, merke ich, dass sich etwas oder jemand an meinem Schwanz zu schaffen macht. Ich brauche einige Sekunden, um richtig wach zu werden und zu begreifen, dass Kim schon wieder die Initiative ergriffen hat. Mein Schwanz checkt es schneller und steht schon nach kurzer Zeit kerzengerade.
Kim verwöhnt mich nach allen Regeln der Kunst. Unglaublich, dass die unerfahrene und zurückhaltende Kim in so wenigen Tagen so aufgewacht und schon so geschickt ist. Sex mit ihr ist in allen bisher erlebten Varianten unglaublich geil.
Sie verwöhnt meinen Pfahl auf alle erdenklichen Arten, sie saugt an der Eichel, sie leckt, sie neckt ihn mit den Zähnen, sie saugt ihn tief ein, es ist einfach nur unglaublich geil! Sie ist entschlossen und mir ist klar, dass sie mich bis zum Abspritzen bringen will. Da ist es auch kein Wunder, dass ich nicht lange brauche und mich schließlich in mehreren heftigen Schüben direkt in ihrem Mund ergieße. Sie macht keinen Rückzieher, sie zuckt auch nicht eine Sekunde zurück. Sie schluckt genüsslich mein Sperma und leckt sich sogar noch die Lippen, bevor sie meinen Schwanz sauber leckt.
„Guten Morgen, Schatz. Das muss für heute reichen, ich muss los!“, lacht sie mich an und springt auch schon aus dem Bett.
Auch ich beeile mich, ich möchte noch zusammen mit Kim frühstücken. Wir haben beide viel zu tun und deshalb sind mir die wenigen gemeinsamen Momente mehr als heilig. Ich genieße Kims Nähe und ihre jugendlich-frische Art.
„Ich habe mich tatsächlich geändert. Du hast mich verändert“, gestehe ich Kim.
„Ich will dich gar nicht ändern. Das habe ich nie verlangt und würde es auch nie tun. Das müsstest gerade du verstehen, der seine Sklavin im Geist schon freigelassen hat, noch bevor er sie gekauft hat“ Kim ist regelrecht besorgt über meine Ankündigung.
„Entschuldige, so habe ich es nicht gemeint. Ich habe mich an deinem Beispiel orientiert und bin gestern nicht direkt in den Turm der Macht gefahren, sondern ich habe den allgemeinen Aufzug genommen“, erzähle ich ihr.
„Wow! Und wie war es?“, lacht sie, jetzt wo sie versteht, was ich meine.
„Lach nicht so siegessicher“, grinse ich zurück.
„Und wie war es?“, bohrt sie nach.
„Eigentlich ganz cool. Alle haben nur so geschaut. Sie haben sich nicht wirklich getraut mich anzusprechen“, erzähle ich weiter.
„Ich wette, du hast sie auch nicht angesprochen. Wenn wir heute ins Büro fahren, dann fahren wir zusammen mit dem Aufzug nach oben“, kündigt sie mir an.
„Wieso weißt du immer alles?“, frage ich und spiele den Beleidigten.
„Weil ich dich kenne und weil ich dich liebe!“, haucht sie und küsst mich liebevoll.
Wir frühstücken fertig und fahren gemeinsam ins Büro. Wie angekündigt nimmt Kim den allgemeinen Aufzug, der um diese Zeit brechend voll ist.
„Guten Morgen, wie geht es?“, wendet sie sich gleich an den ersten, der neben ihr steht. Ich glaube, er arbeitet in der Buchhaltung.
„Danke gut, Frau Vizepräsidentin. Und selber“, antwortet dieser.
„Nennen sie mich Kim, und danke der Nachfrage. Es geht bestens, ich arbeite hier wirklich gerne“, kommt ihre Antwort. Jeder glaubt ihr das, was sie sagt.
„Ich habe gehört, sie machen einen echt tollen Job, trotz ihres jungen Alters“, meint der Buchhalter freundlich.
„Danke, aber ich habe einen der besten Lehrmeister, Herrn Grüner“, antwortet sie und deutet dabei auf mich.
Da öffnen sich die Aufzugstüren und der Buchhalter und auch die anderen müssen aussteigen. Kim wünscht ihnen einen guten Tag und alle wünschen ihr und mir ebenfalls einen guten Arbeitstag.
„Wie machst du das? Bei dir wirkt das alles so natürlich, so locker. Ich kann das nicht“, gestehe ich bewundernd.
„Sei doch einfach du selbst, du bist ein ganz toller Mann. Du brauchst dich nicht verstecken“, eröffnet sie mir.
„Das ist nicht so leicht für mich“, werfe ich ein.
„Ich weiß, der Tod deiner Eltern hat Spuren hinterlassen. Seitdem igelst du dich ein, weil du Angst hast, jemanden ins Herz zu schließen, der dann irgendwann weg ist. Mach dir keine Sorgen, du hast gestern und heute die ersten Schritte gemacht. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“
„Ich hoffe sehr, dass du Recht hast.“
„Keine Sorge, ich helfe dir dabei. Allerdings frage ich mich, warum du mich so einfach in dein Leben gelassen hast. Das ist doch sonst nicht deine Art?“, stellt sie eine Frage, auf die auch ich bisher keine Antwort gefunden habe.
„Das kann ich dir nicht sagen. Aber es war Liebe auf den ersten Blick. Deine lockere und natürliche Art hat es mir einfach leicht gemacht.“
Ich küsse Kim und ich löse erst meine Lippen von den ihren, als sich die Aufzugstüren erneut öffnen. Wir gehen gemeinsam durch den langen Flur zu unseren Büros. Kim verabschiedet sich mit einem zärtlichen Kuss.
„Ich muss los nach Prag“, meint sie noch schnell, winkt Anny zu sich und ist schon wieder im Aufzug verschwunden.
Ich gehe nachdenklich in mein Büro. Diese Frau tut mir unglaublich gut. Nicht ich habe sie befreit, sie ist dabei mich zu befreien. Und das ist ein wunderschönes und neues Gefühl. Danke Kim!
„Steffi, verbinden sie mich bitte mit dem Dekan der Wirtschaftsfakultät“, weise ich meine Sekretärin an, bevor ich in meinem Büro verschwinde.
Kapitel 27
Ich komme mir gegenüber Andreas, wie ein Wirbelwind vor. Aber ich habe den Eindruck, auch ihm gefällt das und er nimmt mich, wie ich eben bin. Offen und ein fröhlicher, positiv denkender Mensch.
Anny und ich sind mit dem Aufzug auf dem Weg in die Garage. Noah und Herr Hübner warten bereits beim Auto. Wir holen noch Caro ab und machen uns dann auf den Weg zum Flughafen. Der Flug verläuft problemlos.
Caro ist mehr als irritiert. Ein solches Aufgebot hat sie vermutlich nicht erwartet. Sie fällt aus allen Wolken, dass ich neben einer Sekretärin auch einen Buchhalter und einen Sicherheitsmann dabeihabe. Als wir das Flugzeug besteigen, fallen ihr fast die Augen heraus.
„Wo arbeitest du? Bist du ein hohes Tier?“, meldet sich Caro vorsichtig zu Wort, als wir in der Luft sind.
„Ich arbeite bei der Grüner Holding und bin dort eines von vielen Rädchen in der gesamten Firma“, versuche ich abzulenken.
„Und eines von vielen Rädchen nutzt den Privatjet?“, ist Caro skeptisch.
„Kim ist die Vizepräsidentin und leitet die Bereiche Stahl und Personal“, fällt mir Anny in den Rücken. Sie meint es zwar nicht so, erntet jedoch einen vorwurfsvollen Blick von mir.
„Die Vizepräsidentin?“, kommen diese beiden Worte ganz langgezogen von Caro.
„Sei mir nicht böse, aber irgendwann wäre sie ja auch von selbst drauf gekommen“, meint Anny entschuldigend zu mir.
Den Rest des Fluges bleibt Caro still. Sie muss vermutlich erst diese Information verdauen. Ich nutze die Gelegenheit, Herrn Hübner anzuweisen, die Buchhaltung vor Ort zu prüfen, während ich mich in meinem neuen Büro mit einer Abordnung der Gewerkschaften treffe. Ich hatte Alina gebeten, das Büro des früheren Geschäftsführers für mich leer zu räumen.
Gleich nach der Ankunft fahren wir mit dem Hammer zum Stahlwerk. Ich fahre natürlich selbst und schon am Tor werde ich vom Pförtner, der mich sofort erkennt, freundlich begrüßt. Die Sicherheitsleute wurden alle ausgetauscht. Das hat Noah von Frankfurt aus organisiert. Die Gefahr, dass die alte Sicherheitsfirma zu sehr mit der alten Geschäftsführung verbunden sein könnte, war uns doch zu groß.
Am Treffen mit der Gewerkschaftsabordnung nehmen auch Anny, Alina und Caro als Beobachterin teil. Anny und Caro verstehen nicht viel, da wir Tschechisch sprechen, aber sie zeigen sich recht interessiert. Alina übersetzt ihnen immer wieder Teile des Gesprächs.
Beim Gewerkschaftsvertreter wurden bereits einige Wünsche und Vorschläge deponiert, die fast alle akzeptabel sein dürften. Ich weise Alina an, die Machbarkeit der einzelnen Punkte zu prüfen, damit wir uns beim nächsten Treffen schon über die konkrete Umsetzung unterhalten können.
„Ich kann das doch nicht alles alleine machen. Ich bin nur eine kleine Sekretärin und habe das bisher auch nicht dürfen“, meint Alina.
„Ich halte dich für ein fähiges Mädchen. Du bist auch keine kleine Sekretärin mehr, du bist meine Assistentin. Damit hast du viel mehr zu sagen, als bisher. Wenn du Hilfe brauchst, melde dich bei Anny oder meinem Vater. Der eine oder der andere kann dir sicher weiterhelfen. Was für ein Verhältnis hast du zu den Sekretärinnen der anderen Manager?“, frage ich.
„Die vom Geschäftsführer ist ein alter Drachen, die anderen sind in Ordnung“, mein sie.
„Gut, dann arbeiten die anderen beiden Sekretärinnen für dich. Wie gesagt, du bist ab sofort meine Assistentin. Den alten Drachen entlasse ich heute noch.“
„Danke für Ihr Vertrauen.“, meint Alina. „Das bedeutet mir sehr viel.“
Es ist inzwischen Mittag und wir rufen Hübner und machen uns auf den Weg zur Mensa.
„Du wirkst unglaublich professionell. Welche Funktion hast du hier eigentlich?“, fragt Caro.
„Ich habe vorgestern die Geschäftsführung übernommen.“
„Du leitest ein ganzes Stahlwerk?“, antwortet sie ungläubig.
Als wir die Kantine betreten, werden wir mit frenetischem Applaus begrüßt, als die Männer erkennen, dass ich es bin. Ich stelle mich in der Schlange an und lehne dankend ab, als die Männer mich vorlassen wollen.
„Ich bin hier nicht wichtiger als Ihr. Danke!“, sage ich und meine das wirklich ehrlich.
Als ich sehe, dass es köstliche Spaghetti Bolognese und nachher ein schönes Steak mit Folienkartoffel gibt, ist mir klar, warum die Männer applaudiert haben.
„Das sieht aber lecker aus. Guten Appetit“, rufe ich den Männern zu.
„Das ist auch echt lecker, guten Appetit“, rufen die Männer zurück.
„Du bist hier total beliebt. Ich dachte immer, Bosse mag man nicht“, meint Caro.
„Es hängt davon ab, wie man die Mitarbeiter behandelt“, sage ich ehrlich. Ich meine das auch so.
Wir essen und ich muss sagen, es schmeckt echt super. Ich habe auch wirklich Hunger und haue tüchtig rein.
„Endlich ein junges Mädchen, das mit Appetit isst. Du passt zu uns“, meint ein Arbeiter im Vorbeigehen.
Nach dem Essen gehe ich in die Küche, wo der Koch und der Koordinator die Köpfe zusammenstecken. Sie sehen etwas überrascht drein, als sie mich sehen.
„Das hat wirklich gut geschmeckt. Großes Kompliment an die Küche“, sage ich und schaue sie aufmunternd an.
„Habt Ihr schon Vorschläge für mich?“, frage ich die beiden.
„Ja, nein, noch nicht ganz“, stammeln sie herum.
„Gebt her!“, sage ich. Ich nehme ganz salopp dem Koch die Unterlagen aus der Hand.
Ich schaue mir die Menuvorschläge, die Kostenaufstellung und die Personalplanung durch. Mich überzeugt das durchaus. Ich schaue mich um, wie viele Personen in der Küche sind. Im Plan sind etwa doppelt so viele vorgesehen. Wenn man auch Urlaube und Krankheit rechnet, dann scheint mir das eine sinnvolle Besetzung zu sein.
„Wie viele Arbeiter sind im Werk und wie viele essen hier?“, frage ich den Koordinator.
„Im Werk arbeiten 1.200 Personen, die alle hier essen könnten. Es kommen aber nur rund 800 Personen pro Tag in die Mensa“, antwortet er.
„Gut, einige sind in Urlaub, krank oder sie haben sonst zu tun. Ich würde sagen, wir müssen mit 1.000 Essen rechnen, wenn es so gut schmeckt wie heute. Wenn wir auch Angehörigen erlauben hier zu essen, dann müssen wir auf 1.200 bis 1.400 Essen am Tag aufstocken. Ist das korrekt?“, frage ich den Koch.
„Angehörige? Sie wollen die Kantine auch für Externe öffnen?“, die Überraschung steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„Nicht für Externe, nur für Angehörige unserer Mitarbeiter. Wäre es nicht ein Vorteil für unsere Arbeiter, wenn Kinder oder die Ehefrauen zum Essen hierher kommen können. Das könnte zeitlich und organisatorisch für viele ein Pluspunkt sein?“, frage ich weiter.
„Das wäre sogar super. Ich habe immer Probleme, wo die Kinder essen können, wenn ich arbeite. Oh, Entschuldigung“, platzt eine Frau, die gerade neben mir arbeitet, heraus.
„Nein, kommen Sie her, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Für Sie wäre es also gut?“, frage ich sie und nehme sie beim Arm.
„Frau Kirpal, das wäre eine ganz große Erleichterung für mich und sicher auch für viele andere“, gesteht sie schüchtern.
„Also, was spricht noch dagegen?“, frage ich den Koch und den Koordinator.
„Eigentlich nichts. Wir sind es nur nicht gewohnt….“, meint der Koch.
„Schön, was ist also mit ihren Plänen?“, frage ich.
„Wir müssen noch schauen wo wir streichen können“, meint der Koordinator schüchtern.
„Sie wollen noch streichen?“ frage ich und schaue ihm dabei ungläubig in die Augen.
„Ja, natürlich“, er ist völlig verunsichert.
„Sie wollen streichen und er soll diese Qualität halten und noch mehr Essen kochen?“, frage ich eindringlich.
„Aber die Kosten“, wirft er ein.
„Nehmen Sie ihren Plan, legen sie 10 Prozent beim Personal und bei den Gesamtkosten noch drauf und dann versuchen wir es. Notfalls legen wir noch etwas drauf. Bessern Sie die Unterlagen aus und geben sie alles Alina“, weise ich die beiden an.
„Sind das nicht zu hohe Kosten?“, ist der Koch überrascht.
„Es geht um einen funktionierenden Dienst“, werfe ich ein. Damit ist für mich die Diskussion abgeschlossen. „Wir haben einen Plan.“
„Danke für Ihre Hilfe.“, sage ich zur Frau, die sich so spontan zu Wort gemeldet hat und verabschiede mich von den Leuten in der Küche.
Ich gehe in mein Büro und telefoniere mit einem möglichen Kunden. Es ist einer der größten Stahleinkäufer der Welt. Mit ihm ins Geschäft zu kommen, wäre wie ein Sechser im Lotto. Nach einigem guten Zureden, vereinbaren wir einen Termin für den nächsten Tag.
Scheiße, so zahlt es sich aber nicht aus, heute zurück zu fliegen und morgen wieder her zu kommen. Ich telefoniere mit Andreas, ob es schlimm ist, wenn wir hier bleiben.
„Du wirst mir sehr fehlen, aber mir ist klar, dass dieser Termin wichtig ist. Ich werde es also aushalten müssen“, meint er liebevoll.
„Es ist auch für mich die erste Nacht ohne dich, seit wir uns kennen. Auch du fehlst mir jetzt schon sehr“, gestehe ich.
Ich weise Alina an, alles mit Renate zu klären, damit wir in der Villa übernachten können. Sie soll uns auch ein Abendessen vorbereiten. Anny hingegen koordiniert alles mit dem Piloten und dem Büro in Frankfurt.
Am frühen Nachmittag bringe ich Hübner, Anny, Caro und Noah zur Villa. Sie sollen sich ein wenig entspannen. Ich selbst mache mich mit dem Hammer auf den Weg. Ich will noch jemanden besuchen, Sandra die Frauenärztin, die mich an die Frauenhändler vermittelt hat. Noah will mich nicht alleine fahren lassen.
„Noah, es gibt Dinge, die müssen Frauen alleine machen“, grinse ich ihn an. „Legen Sie sich an den Pool oder entspannen Sie sich anderweitig. Ich glaube, ich stresse Sie schon so genug.“
„Kim, es ist cool mit ihnen. Es war eine Freude zu sehen, wie sie die Leute lieben. Die gehen für Sie durchs Feuer“, antwortet er fast gerührt.
„Sie machen auch einen wirklich guten Job, Noah. Danke!“
Ich klopfe ihm dankbar auf die Schulter und mache mich auf den Weg. Als ich die Tür zum Sprechzimmer öffne, blickt mich eine völlig überraschte Sandra an.
„Hallo Frau Doktor, wie geht es?“, frage ich sie gelassen.
„Kim, dir geht es gut! Gott sei Dank! Wie hast du es getroffen? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht“, antwortet sie.
„Ich bin glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben“, gestehe ich.
„Wie ist es mit Andreas weiter gegangen?“
„Andreas ist der tollste Mann der Welt, ich bin so glücklich! Ich lebe bei ihm und wir sind ein Paar. Ich arbeite bei ihm in der Firma und bin beruflich in Prag. Da dachte ich, ich schaue bei Ihnen vorbei.“
„Sag bitte Sandra zu mir. Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht. Ich wusste nach der Razzia nicht, wie es dir ergangen ist“, erzählt sie.
„Nach der Razzia?“
Jetzt bin ich neugierig! Sandra erzählt, dass gleich nachdem Andreas und ich gegangen waren, die Polizei den Saal gestürmt und alle festgenommen hat. Sie warten nun in Untersuchungshaft auf den Prozess. Ihr selbst wurde angeboten, als Kronzeugin aufzutreten und so kam sie mit einem blauen Auge davon. Sie glaubt, dass unser Freund Gernot die Polizei allarmiert hat und ihr wegen Andreas die Position als Kronzeugin angeboten wurde.
Auch Dimitri wurde verhaftet. Er konnte sich nicht lange an Sonja erfreuen, die er ersteigert hat. Er hatte sie gerade auf den Tisch gelegt und ihr die Beine gespreizt. Voller Entsetzen erzählt Sandra, dass er die arme Frau tatsächlich vor allen ficken wollte, um damit seinen Besitzanspruch klar zu demonstrieren. Zum Glück kam genau in dem Moment die Polizei.
„Wie geht es Sonja jetzt?“, frage ich Sandra.
„Sie ist wieder zu Hause in einem Dorf ganz in der Nähe. Ihr Freund, der sie verkauft hat, wurde ebenfalls verhaftet. Sie selbst hofft nun, einen Job zu finden. Als Bibliothekarin ist das in Prag aber nicht so leicht“, erzählt Sandra.
„Hast du eine Telefonnummer oder Adresse von ihr?“, frage ich.
„Ja, Moment“, meint Sandra und gibt mir beides.
Ich rufe Sonja an und sie hat Zeit, mich gleich zu treffen. Wir vereinbaren einen Termin in einem nahegelegenen Café. Ich verabschiede mich von Sandra und wir versprechen uns, in Kontakt zu bleiben. Anschließend mache ich mich gleich auf den Weg, Sonja zu sehen.
„Hallo Sonja, wie geht es dir?“, begrüße ich sie.
Sonja sitzt schon im Café und macht einen etwas niedergeschlagenen Eindruck. Auf meine Frage hin beginnt sie zu weinen. Scheiße, das wollte ich ganz bestimmt nicht. Aber sie ist nicht mehr zu bremsen und ich höre ihr zu.
Ihr Freund hat sie einfach an die Organisation verkauft. Er hatte Schulden und ihm war völlig egal, was mit ihr passiert. Es ging ihm allein darum, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Er hatte Sonja unter Druck gesetzt, indem er ihre Familie bedroht hat. Nur so konnte er erreichen, dass sie nicht davonlief. Das Schlimmste war dann, wie Dimitri sie ersteigert hat. Er zerrte sie von der Bühne, brüllte herum, dass er dieser Schlampe jetzt seinen Stempel aufdrücken würde.
„Kannst du dir vorstellen, wie erniedrigend das war, als er mich zuerst rücksichtslos abgriff, dann auf den Tisch warf und mir die Beine spreizte. Er war gerade dabei die Hose zu öffnen, da stürmte die Polizei den Raum. Es war zwar peinlich, so nackt und offen da zu liegen, aber immer noch besser, als von Dimitri vor allen vergewaltigt zu werden“, erzählt sie.