„Statistik der sexuellen Aktivitäten von Gernot Stark (30) nach sieben Jahren Beziehung — davon vier Jahren Ehe — mit Annette Stark (28), geb. Mahler:
(Anmerkung: Schätzwerte, +/- 10% Toleranz)
– 500 Nummern incl. Orgasmus. Davon:
– 100 x Blowjob oral,
– 400 x Geschlechtsverkehr vaginal,
– 0 x Geschlechtsverkehr anal.“
Diese Statistik hatte Gernot vor zwei Monaten aufgestellt und abgespeichert. Per Excel. Als Controller war das nun mal sein bevorzugtes Werkzeug.
Einmal pro Woche Sex mit seiner Frau, so seine Schätzung, also sieben Jahre mal zweiundfünfzig. Plus eine Reihe von Zusatzrunden in den ersten ein, zwei Jahren. Zu Anfang ihrer Beziehung waren sie kaum aus dem Bett gekommen — wohl üblich für die rosarote Phase. Inzwischen hatte sich das stabilisiert. Eine Grafik würde für das letzte Jahr eine saubere Linie zeigen. Ein Plateau. Mit kleinen Hochs in den Urlaubsmonaten.
***
Gernot verscheuchte die Zahlen aus seinem Kopf und spürte den Knoten der Aufregung in seinem Magen. Heute würde sich das ändern, mit etwas Glück. Heute würde diese fette, höhnisch grinsende Null in der letzten Zeile auf eine freundliche Eins umschnappen. Endlich!
Er konzentrierte sich wieder auf die linke Brust seiner Frau. Sie lagen gemeinsam im Bett, Annette hielt ihn eng umschlossen und räkelte sich genüsslich, als er den Nippel mit der Zunge antippte, dann zwischen die Lippen nahm, und saugte. Sachte, vorerst. Sie stöhnte, sie wölbte den Rücken und drückte sich ihm entgegen. Mit einer Hand zog er währenddessen große Kreise auf ihrem herrlich flachen, straffen Bauch und spürte den Muskeln und Sehnen unter der zarten Haut nach.
Er liebte den schlanken Körper seiner Ehegattin. Sie hatte praktisch kein Fett auf den Rippen. Das sah nicht nur gut aus und vereinfachte viele Modefragen, sondern er spürte sie auch wirklich, wenn er sie anfasste. Sie selbst, ihren Kern, und nicht nur eine Polsterschicht außenrum.
„Mmhhhmm, komm her, mein Süßer!“
Annette zog ihn hoch. Sie küssten sich, heiß, und sahen sich dabei in die Augen. Im Halbdunkel des Schlafzimmers wirkten ihre dunkelbraunen Pupillen wie schwarze Schächte. Nur die kleine Nachttischlampe brannte, und deren Schirm hatte er vom Bett weggedreht. Seine Frau war ein Ensemble von eleganten Linien und Kurven in dunklen Sepiatönen. Der Akt einer liegenden Göttin vor der weißen Fläche des Lakens.
Sie hielten sich eng umschlungen, drängten ihre nackten Körper der Länge nach aneinander. Seine Hand suchte über ihre deutlich spürbaren Rippen nach oben und umfasste eine kleine Brust. Annette räkelte sich, schwer atmend, und legte ihre Finger in einer zärtlichen Geste auf seine Wange. Sie küssten sich erneut. Mit viel Zunge. Ihr leckerer Speichel vermischte sich mit seinem.
Gernot leckte seiner Frau im Mund herum und presste ihr seine Erektion gegen den Bauch. Ihre Lippen verzogen sich unter seinen zu einem Lächeln. Ihre Hand flirrte hinab und umfasste seinen harten Schwanz. Er lächelte ebenfalls, mit noch ineinander verhakten Blicken.
Freitagabend! Der Tag, an dem sie miteinander ins Bett gingen. Miteinander schliefen. Aufregend, und behaglich zugleich.
Er massierte seiner Frau die Brust mit sanften Kreisen, strich an der verhärteten Knospe entlang. Annette umfasste sein Glied fester und schob die Haut nach unten. Die nackte Eichel rieb an ihrem Leib. Das erzeugte ein wohliges Kribbeln.
***
Einmal pro Woche genügte Gernot durchaus — mit 30 Jahren hatte er die Sturm- und Drang-Zeiten der Jugend hinter sich und trauerte dieser auch nicht hinterher. Stabilität und Berechenbarkeit, das klang doch gut!
Vor ihm und Annette lagen noch mindestens weitere dreißig Jahre, bevor die Libido dann irgendwann endgültig zum Teufel gehen würde. Dreißig mal zweiundfünfzig, das ergab 1560 sexuelle Begegnungen. 1560 mal Umklammern, Herzklopfen, Keuchen, Körperflüssigkeiten. Sie hatten erst ein Viertel des Weges zurückgelegt, und das Beste noch vor sich.
Neue Spalte in der Excel-Datei: Wenn man pro Akt zehn Sekunden Orgasmuszeit annahm, dann ergab das 15.600 Sekunden, oder 260 Minuten. Über vier Stunden durchgehend im siebten Himmel. Das hörte sich doch gar nicht mal übel an, so insgesamt.
Nur die letzte Zeile seines ehelichen Erotik-Controllings bereitete ihm schon lange Bauchschmerzen.
Diese glatte Null in der letzten Zeile.
Diese Leerstelle in ihrem Liebesleben.
Analverkehr!
Endlich voll hinten rein in das enge Loch. Endlich den Widerstand überwinden, und die Stange bis zum Anschlag in den Darm bohren. Ja, ja, ja!! Der Arschfick: Unerreichbarer Stern am Firmament seiner sexuellen Träume und Wünsche. Das Thema seiner Fantasien, seiner heimlichen Recherchen im Internet. Die Geisel seiner verschwommenen Vorstellungen, der bohrende Wurm im Holz seiner Zufriedenheit.
Doch Erlösung war in Sicht. Heute Nacht schon würde sich das wahrscheinlich ändern. Und zwar mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von exakt 82 Prozent.
***
Gernot zog Annette fester an sich, der Zungenkuss dauerte immer noch an. Sie folgte dem Impuls und öffnete die Beine ein wenig. Natürlich nahm er diese Einladung an. Seine Hand glitt über ihren Bauch, spielte mit dem sorgfältig getrimmten Kräuselhaar, und legte sich dann besitzergreifend um ihre Scham.
„Mhmm.“
Sie rieb sich sofort an ihm. Das war das Schöne an der Ehe, ging ihm durch den Kopf. Irgendwann brauchte es keine Zurückhaltung mehr, kein Herumspielen, keine vorgespielte Schüchternheit. Sie hatte Lust, er auch, sie gingen ins Bett. Und wenn er ihr die Finger in der vertrauten Art und Weise auf die Schamlippen presste, dann nutzte sie diese gerne, um sich selbst noch mehr Vergnügen zu verschaffen.
Ihm gefiel dies mindestens ebenso. Er mochte es, wenn sie so dabei war. Manchmal war sie freitagabends so geschafft, dass sich ihm nur ganz faul anvertraute, ihn machen ließ. Doch heute spürte er die Spannung in ihrem Leib, wenn sie das Becken hochstemmte, wenn sie sich in seiner Umarmung wand wie eine große, laszive Schlange.
Er verlagerte den Kuss, leckte sie in einem Mundwinkel. Das mochte sie. Sie schluckte und öffnete die Lippen, ließ sich von ihm liebkosen, anknabbern. Zwei seiner Finger kreisten in der Vertiefung ihres Eingangs, den sie ihm sehnsüchtig entgegen reckte. Er drang nicht tief, noch nicht. Nur bis zum ersten Knöchelchen. So neckte und reizte er sie, halb von außen, halb von innen, und zupfte an den schlüpfrigen kleinen Falten.
Annette hatte von der Natur sehr lange innere Schamlippen bekommen. Schmetterlingslippen. Sie selbst fand das nicht so ästhetisch. Er liebte es. Die dunkel gekräuselten Falten ragten gut sichtbar immer ein wenig heraus. Das gab ihrer Muschi einen Hauch von Verruchtheit, von ständigem Lauern, von lüsterner Bereitwilligkeit. Auch wenn sie nur duschte und er sie beim Rasieren verstohlen beobachtete. Nur seine Vorstellung, schon klar. Doch schließlich schadete es nicht, wenn man die eigene Gattin supergeil fand. Wenn auch aus nicht faktenbasierten Gründen.
„Oh ja, gut…“ seufzte Annette und drehte den Kopf weit zur Seite, hielt ihm den Hals hin.
Natürlich wusste er, was sie wollte. Und gab es ihr nicht gleich. Spielerisch stanzte er mit den Lippen kleine, feuchte Kreise auf ihre Haut, auf die Wange, den Hals, den Haaransatz. Sie schnaufte und spannte sich an, ließ wieder locker, in quälender Erwartung gefangen. Endlich schmiegte er den Mund auf die warme Stelle direkt unter dem Ohrläppchen und saugte leicht, knabberte. Gleichzeitig drang er mit Zeige- und Mittelfinger tief in ihre hitzige Scheidenröhre.
„Ngggaaahhh!“
Sie bäumte sich auf, eingespannt in einem elektrischen Kurzschluss zwischen ihrer Scham und der erogenen Zone am Ohr. Gernot ließ seine Finger drängend in ihr kreisen, und biss ihr nun mit weit geöffneten Kiefern in den Hals wie ein Löwe seiner Beute. Die Beute keuchte kehlig und ergab sich ganz den Zähnen des Raubtiers. Lüstern nagte er an seiner Frau.
Sie war fast soweit. Wenn er wollte, würde er sie demnächst nehmen können. Sie würde begeistert mitmachen und es kaum erwarten können, ihm ihren Unterleib entgegen zu pressen.
Doch heute hatte er anderes vor. Er hatte weiterführende Pläne mit seiner Frau.
Anale Pläne.
***
Vor der Heirat war das Analthema noch gar nicht so wichtig für ihn gewesen. Es gab noch so viel anderes zu entdecken, zu erleben. Gemeinsame Reise, Urlaube, der Bezug der ersten Wohnung zusammen. Vertraute Gespräche, Blicke, Herzklopfen.
Und natürlich Annettes Körper. Ihre erogenen Zonen, Vorlieben, Wünsche. Ihre Reaktionen. Die Art, wie sich die Färbung der Lustlaute veränderte, bevor sie zu einem atemlosen, zitternden Orgasmus kam, meistens still und ganz nach innen gewandt. Wie er sein Liebesspiel anpasste, meistens wartete und sich erst gehen ließ, wenn sie den Point of no Return überschritten hatte.
Da gab es die ganzen Variationen, der natürliche Garten der Lüste. Die verschiedenen Formen und Arten des sexuellen Aufeinandertreffens. Alle Spielarten, die zwei gesunde, verliebte Vertreter der Gattung Homo Sapiens sich nur ausdenken konnten. Er oben, sie oben. Seitlich, rittlings, im Sitzen, im Stehen. Unter der Dusche, in der Badewanne, in der Küche. Im Wald, im Auto, im Hotel, bei Freunden. In der Toilette der Oper, während des dritten Akts von „Othello.“
All das entwickelte sich spielerisch, ganz von selbst. Ein Automatismus, eine zwangsläufige Folge. So einzigartig und wunderbar! Und so selbstverständlich und absolut notwendig für Paare, die es ernst meinten. Die herausfinden mussten, ob es eine Basis für eine lange, lange gemeinsame Zeit gab oder nicht.
Ja, die Kurve zeigte lange Zeit nur aufwärts, wie ein gehypter Börsenwert.
Inzwischen nicht mehr.
***
Gernot verschob das Zentrum seines Knabberns weiter nach hinten, auf den Nacken seiner Frau. Sie ging mit, wandte sich halb ab, damit er besser hin kam. Nicht ohne Bedauern zog er die beiden Finger aus ihrer nassen Höhle und ergriff sie an den Hüften, drehte sie ganz um. Annette kicherte überrascht, doch sie leistete keinen Widerstand. So konnte er sie nach Herzenslust am Hinterkopf küssen und lecken, über den spürbaren Knubbel des obersten Rückenwirbels, und auch links und rechts die schmalen Schultern annagen. Dabei strich seine freie Hand an ihrer Seite von oben nach unten und zurück. So, als würde er ein Tier beruhigen.
„Uh, das ist schön so.“ Annette bettete sich vollständig auf den Bauch und streckte die Arme über den Kopf nach oben. „Ich bin bestimmt ganz verspannt am Rücken, oder? Heute war es richtig hektisch in der Klink.“
„Dann brauchst du wohl eine kleine Massage, mein Herz.“
Er bearbeitete den Rücken parallel mit der Hand und seinem Mund. Sie kicherte nochmals und seufzte dann langgezogen, als sie sich seinen Berührungen ganz hingab. Sorgfältig presste er die Fingerspitzen in die Haut, spürte nach den Muskelsträngen und Sehnen darunter, eine dünne Schicht über den Rippen. Dazu klemmte er ein wenig Haut und Fleisch zwischen die Zähne und zog daran. Das entlockte ihr ein wohliges Murmeln.
Allmählich erweiterte er den Radius. Er küsste sie an den Seiten, bis unter die Arme, und andeutungsweise in die glattrasierten Achseln hinein. Dort roch sie stärker nach Annette. Er mochte auch den Duft ihres Schweißes. Am liebsten hätte er breit in die verlockende Kuhle hineingeleckt. Doch er wusste, sie war da empfindlich und befürchtete schlechte Gerüche. Schnell wechselte er in die Mitte und zeichnete jeden einzelnen Wirbel ihres Rückgrats mit einem Kuss nach. Bis ganz unten, bis auf die harte Fläche des Steißbeins direkt über dem Poansatz.
„Mhmm, schön…“ war alles, was sie flüsterte.
Inzwischen hatte er sich hingekniet, dicht neben sie, und mit beiden Händen ihre gesamte Rückseite in Besitz genommen. Seine linke Hand strich über einen Schenkel und tiefer, massierte eine Wade. Die andere umfasste ihren Nacken, walkte diesen sanft. In der Mitte leckte er sie in dem Tal, den ihre Taille bildete.
Seine Augen hingen an der verlockenden Doppelform ihres Hinterteils. Den zwei straffweichen Backen, dem Einschnitt dazwischen. Dem allerliebsten Po seiner Ehefrau.
Sein Penis ragte steil hoch, zum Platzten angeschwollen.
***
Irgendwann, vielleicht ein Jahr nach der Heirat, hatte sich etwas verändert. Schleichend, anfangs unmerklich war die Steigung abgeflacht, hatten Quantität und Qualität ihres Liebenslebens eher ein Plateau erreicht.
Wahrscheinlich hatte das mit Gewohnheit zu tun. Mit der Art und Weise, wie sie ihr gemeinsames Leben eingerichtet hatten. Dem einfacheren Weg, dem Fluss der Routine.
Er schob von Montag bis Donnerstag Neunstundenschichten im Werksbüro, oft auch zusätzliche Überstunden. Dafür hatte er den Freitag frei, konnte lange ausschlafen, und den Tag für sich nutzen. Sehr gut, denn damit war er ausgeruht und fit für das Wochenende.
Annette hatte sich auch ein Vier-Tage-Modell einrichten können. Sie ging von Dienstag bis Freitag in die Klinik und nahm sich regelmäßig den Montag frei. Ihr war es wertvoller, das Wochenende zu verlängern, und zwar um einen Tag ganz für sich selbst. So hatte auch sie Raum und Zeit für die eigenen Bedürfnisse, unabhängig von ihm.
Der Freitagabend kristallisierte sich als ihr Beischlaf-Tag heraus, als logische Konsequenz. Er selbst war ausgeruht und geil. Seine Frau war erschöpft von der Woche und mehr als bereits, sich hinzulegen, alle viere von sich zu strecken, und sich von ihm nach Strich und Faden verwöhnen zu lassen. Das perfekte Arrangement.
Doch mit der Verstetigung des Termins ließ die Abwechslung nach. Annette entwickelte eine Neigung für die Missionarsstellung. Da brauchte sie am wenigsten tun, sagte sie, konnte sich am besten fallen lassen und entspannen.
Er wiederum liebte es durchaus, den aktiven Part zu übernehmen und sie zu verwöhnen. Anfangs lag sie meist schlaff da, er über ihr turnend. Am Ende aber, wenn er sie nach einem langen, süßen Vorspiel dann richtig durchnahm, da klammerte sie sich an ihn, keuchte ihm ihre Lust in die Ohren, und presste ihm ihre Fersen hart in den Hintern. Ein herrlicher, gemeinsamer Höhepunkt machte fast jeden Freitag den Lohn der Mühe aus. Ein weiterer Stein in der Straße ihres gemeinsamen Weges.
So weit, so gut. Doch trotz dem sehr befriedigenden Sex — rein körperlich betrachtet — entstand bei ihm eine Lücke, ein ungestilltes Bedürfnis.
Warum hatten sie eigentlich nie Analverkehr?
***
„Du bist wirklich ziemlich verspannt, mein Herz.“ meinte er und massierte ihr systematisch den Rücken hinab, mit festen, herzhaften Griffen.
„Ja, ich spür´s. Danke, das ist lieb!“
„Gerne.“
Nach zwei Durchgängen fühlte sich ihr Rücken ein wenig weicher an. So weich sich eine schlanke, zierlich gebaute Frau an der Grenze zur Magerkeit am Rücken anfühlen konnte. Annette musste nie um ihr Gewicht kämpfen — sie blieb einfach dünn, egal was sie zu sich nahm.
Außer am Po. Die einzige Stelle, die deutlich weicher ausfiel, femininer.
Das sah so ungemein appetitlich aus, wenn sie ein Shirt trug, das eng um ihren zierlichen Oberkörper lag. Plus eine Jeans, die Hüftkurven und den Hintern knackig betonte. Ja, Gernot fand sein Weib attraktiv, er stand auf ihr Aussehen. Auch und ganz besonders auf ihrem Hintern.
Er schluckte und verlagerte die Massage Zug um Zug nach unten. Mit gebremster Kraft an ihren Lenden, ihrer Taille. Dann wieder etwas kräftiger, als er die Region ihres Pos in Angriff nahm. Erst einmal nur außen. Er nahm die Polster und ließ das zarte Fleisch zwischen seinen Fingern hin und her gleiten. Ein wenig tiefer, und dann hinab zu den Schenkeln, bevor sie auf falsche Gedanken kommen konnte.
Beziehungsweise die richtigen. Mit trockenem Mund nahm er den herrlich weichen Arsch seiner Frau in Besitz, und die Übergänge zu den Schenkeln, diese berückend zarten Fugen. Ab und zu zog er die Bäckchen zufällig nach außen. Dann öffnete sich die Pospalte ein wenig, ein Schimmer hellerer Haut, ohne jeden Rest von Sommerbräune.
Ahh!
***
Wann hatte es begonnen?
Wann war aus einer Idee, einer bloßen Option, etwas anderes gewuchert? Erst eine Verlockung. Ein Wunsch. Ein Ziel vielleicht. Dann eine Erwartung, zunehmend durchsäuert vom Gift der Enttäuschung. Bis das Bild, wie er Annette in ihren wunderschönen Po fickte, zu einer fixen Vorstellung geronnen war. Zu einer Fata Morgana hinter dem Horizont. Ebenso überlebensgroß wie unerreichbar.
Nicht, dass er es nicht versucht hatte.
Das erste Mal nach einer besonders aufregenden Nummer. Das war im Hotel „Kempinski“ in Berlin gewesen. Sie lagen im Bett, Annette an ihn geschmiegt und schnurrend wie eine Katze nach einem vollen Krug Sahne. Der Schweiß trocknete auf ihrer Haut. Das ganze Bettzeug roch nach Sex.
„Hmmm, das war herrlich.“ Sie furchte die Fingerspitzen durch seine Brusthaare. „Ich bin so glücklich.“
„Ich auch.“ Er hielt sie eng an sich gedrückt und streichelte abwesend ihren Poansatz.
War das der richtige Zeitpunkt? Alleine beim Gedanken, sie zu fragen, galoppierte sein Puls los wie eine Viehherde in der Stampede. Nein, besser nicht. Besser die schöne, romantische Stimmung nicht ruinieren.
Andererseits — wenn es einen richtigen Zeitpunkt gab, dann wohl diesen hier. Er schluckte und nahm allen Mut zusammen.
„Was hältst du eigentlich von, hm, Analsex.“ murmelte er an ihrem Kopf und küsste sie auf die Haare.
„Analsex?“ Sie kicherte. „Du meinst, richtig hinten rein, in den Po?“
„Ja, genau.“
Wieder ihr Kichern.
„Das muss doch total komisch sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das schön sein soll.“
„Mhm.“
Dagegen argumentieren? Weiter fragen? Das Thema auswalzen?
Vielleicht nicht jetzt. Nicht überstrapazieren, das Thema. Vielleicht besser ein anderes Mal.
Er hatte sie nochmals auf den Kopf geküsst. Ja, nächstes Mal.
***
„Ich massiere dir auch noch die Beine richtig, okay? Da scheinst du es auch nötig zu haben.“
„Mh, gerne. Ach, du bist so lieb zu mir!“
Er brummte als Antwort und unterdrückte einen Hauch schlechten Gewissens. War es verwerflich, dass er seine Liebste nur deshalb so aufmerksam verwöhnte, weil er etwas im Schilde führte? Egal! Und wenn er dafür ein wenig auf die dunkle Seite der Macht gehen musste! Heute oder niemals, diese Gewissheit vibrierte in seinen Adern.
Vorsichtig nahm er sie an den Fesseln und schob diese ein Stück auseinander. Dann verlagerte er seinen Platz, bis er zwischen ihren geöffneten Beinen kniete. So konnte er die Hänge auf beide Schenkel legen, ganz oben, die Fingerspitzen am Poansatz, und sie der Länge nach ausstreichen, bis hinunter zu den Fersen.
„Mhmmm…“
Er ignorierte vorläufig die Region ihres Unterleibs, direkt vor ihm, und konzentrierte sich voll auf die Massage. Zuerst umfasste er den rechten Schenkeln mit beiden Händen und ließ diese gegeneinander rotieren. Mit etwas mehr Druck als nötig, oder als sinnvoll. Annette zuckte leicht zusammen. Er setzte ein wenig tiefer an und wiederholte es genauso. Ein Japsen war zu hören.
„Ich glaube, ich brauche ein wenig Öl. Deine Haut ist ziemlich trocken.“ erklärte er den bewusst gemachten Fehler und machte damit den nächsten Schritt auf der sorgfältig geplanten Route. „Das Massageöl steht immer noch da oben im Schrank, oder?“
„Denke schon.“ Annette entspannte sich und gähnte herzhaft.
Er stand auf und ging zum Schrank. Natürlich stand das Öl da. Er hatte das schon vor Tagen überprüft, und heute am Mittag nochmals, bevor Annette heimkam. Sogar die Inhaltsstoffe hatte er gelesen und mit den Angaben auf verschiedenen Webseiten verglichen. Es durfte nichts drin sein, was auf empfindlichen Schleimhäuten brennen oder kitzeln konnte.
Mit fahrigen Händen nahm er das bauchige Fläschchen und huschte zurück auf den Platz zwischen ihren Beinen. Seine Augen hatten sich an das gedämpfte Licht gut gewöhnt, und nun gestattete er sich einen Blick auf die ungeschützte Rückseite seiner Liebsten.