Die kleine Kneipe

Adele sah zu ihrem . Sie waren in die kleine Kneipe gegangen, um sich einmal umzusehen. Adi, wie Adele von ihren Freunden genannt wurde, hatte die Idee gehabt, eine Kneipe, oder etwas Ähnliches zu eröffnen. Sie hatte vor und während ihres Studiums in mehreren Läden gearbeitet, die letzten zwei Semester sogar als stellvertretende Chefin des Ladens. Und jetzt wollte sie ihren eigenen Laden eröffnen. In der Kneipe, in der sie an diesem Tag mit ihrem Freund war, war sie schon früher einmal gewesen. Es war eine kleine Eckkneipe, die, wie sie sah, schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte.

Das Ambiente war noch in Ordnung, auch musste man, wenn man die Kneipe übernehmen wollte, nicht zu viel renovieren. Selbst die Frauentoiletten waren in Ordnung. In die der Männer wollte sie noch sehen. Adi war sicher, dass sie, wenn sie könnte, diese Kneipe wieder hochbringen konnte. Im Moment wollte der aktuelle Besitzer sie nur nicht abgeben.

Einige Wochen später hörte Adi, dass die Kneipe doch zum Verkauf stand. Der Besitzer hatte sich bei etwas verhoben und brauchte dringend Geld. Sie hatte die gewünschte Summe, auch durch geschickte Spekulation an der Börse, zusammen und ging mit ihrem Freund zur Verkaufsverhandlung. Die Papiere waren, so fand Adi, soweit in Ordnung. Sie fragte den Besitzer, wie lange noch der Mietvertrag gelten würde, und ob dieser vom Hausbesitzer eventuell bei einem Betreiberwechsel gekündigt werden konnte. Doch sie hatte Glück, der Vertrag war erst vor kurzer Zeit verlängert worden und konnte nicht so einfach gekündigt werden. „Ihr müsst gleich einsteigen, denn ich kann die Pacht nicht zahlen“, meine der Kneipenbesitzer, was Adi doch aufhorchen ließ.

„Was hast du sonst, was wir übernehmen können? Schnaps, Flaschenbier, Küchenausstattung, Personal?“

„Etwas Schnaps, wenige Kästen mit Bier. Das Personal müsst ihr fragen, aber ich glaube, die würden bleiben. In der Küche ist nichts mehr, wie gesagt, ich bin pleite.“ Adi wurde es mulmig, doch sie sah sich die anderen Verträge, auch mit dem Personal und den Lieferanten an. Der Kneipier hatte dort keine Schulden, was schon einmal nicht schlecht war. Denn so konnten sie ohne zusätzliche offene Rechnungen sofort einsteigen.

Adi unterschrieb den ‚Kaufvertrag‘, die Anwesenden schüttelten sich die Hände und der Notar, den Adi sich ausbedungen hatte, reichte nach ein Minuten jedem seinen Teil des Vertrages. Der Notar würde die Umschreibung der Firma beim Gericht veranlassen. Adi konnte aber mit dem Vertrag schon einmal für einen Neuanfang sorgen. Ihr Freund, der nur beim Betrieb helfen sollte, organisierte das. So war es möglich, ein Teil des Personals zu halten. Nicht alle wollten weiter in einer Kneipe arbeiten, und mit neuen, die alles anders machen wollten, erst Recht nicht. Es musste einige Umbauten an der Kneipeneinrichtung getätigt werden, so war bei der Männertoilette doch einiges zu richten, die Geräte der Küche mussten ausgetauscht werden, und auch die Zapfanlage hatte die beste Zeit schon lange hinter sich, so dass Adi beschloss, die Kneipe eine Woche zu schließen. Zuerst murrte das Personal, doch genossen alle eine Woche. So empfand Adi die Reaktion ihrer neuen Angestellten, als diese die Ankündigung haben sacken lassen. Besonders, als Adi das als Urlaub deklarierte, und die Leute nicht einfach entließ. Die meisten der Übernommenen hatten auch noch genügend Urlaub, bei den anderen wurde eine ‚kreative‘ Lösung gefunden.

Adi stand stolz vor ihrem neuen Leben „Die kleine Kneipe“ stand in neuer Schrift und in einem neuen Leuchtkasten, und alles, was gemacht werden musste, war fertig. Es war Donnerstag, und am Sonnabend wollte sie loslegen.

Am Freitag wurde Adi aufgeschreckt, da ihr Freund ihr ankündigte, dass er sich anders entschieden hatte. „Adi, was du da vorhast, ist mir zu stressig. Es tut mir leid, aber ich kündige.“ Was sollte sie machen? Sie brauchte einen Mann für diesen Job. Sicher, die Frauen, die sie übernommen hatten, konnten den größten Teil machen, doch für diesen Teil einen war noch ein Mann nötigt. Sie hatte schon eine Idee, wie sie das ändern konnte, aber noch brauchte sie einen Mann.

Adi stand vor dem Laden und sah die Lieferanten die bestellten Sachen liefern. Die Lebensmittel für die Küche, die Getränke, besonders das Bier, und ihr fehlte ein Mann. Da fiel ihr Karsten ein. Der hatte doch sicher wieder einmal nichts zu tun, der Tunichtgut. Mit Geld konnte sie ihn sicher ködern.

„Hallo Karsten

Ja, genau die, deine Schwester.

Nein, ich habe keinen Anschlag auf dich vor.

Der ist schon in seiner Umsetzung. Du bekommst Geld von mir.

Wie kommst du darauf?

Du bekommst das Geld, weil du für mich arbeitest.

Ja, genau dabei.

Nein, der hat gekündigt.

Wir? Das freut dich?

Arschloch. Also, ich brauche einen Mann.

Nein, nicht fürs Bett, und wen, dann würdest du auf dem Zettel stehen, den ich schon vorher weggeworfen hätte.

Ich Brüderchen. Hast du für die nächsten Jahre Zeit?

Einmal? Jeden Tag von sechs bis zwei.

Ja, dienstags hättest du frei, und montags nur von zehn bis zwei.

Zehn Uhr abends bis zwei Uhr früh, was denkst du denn?

Ich habe von gehört, dass sie dich rauswirft, wenn du deinen Teil der Miete nicht zahlst, und sie sich einen Mann sucht.

Einen Mann, der zahlt.

Gut, ich erwarte dich in drei Stunden, du kennst die ‚kleine Kneipe‘? Das ist mein neuer Laden. Sei pünktlich.“

Adi war überrascht, dass ihr pünktlich war. Sie war am frühen Abend noch einmal vor ihre Kneipe getreten, um zu sehen, ob am Licht etwas geändert werden musste, als sie plötzlich Arme spürte, die sie von hinten umarmten. „Sieht nicht so schlimm aus, wie ich es gedacht hatte.“

„Hallo Karsten, doch noch gekommen?“ Sie lehnte sich in seine Umarmung. „Für meine Lieblingsschwester mache ich doch alles.“ Sie drückte sich in seine Arme. „Fast alles. Also, was soll ich machen?“

Adi drehte sich um und sah sich ihren Bruder an. Für einen Hallodri und Tunichtgut sah er sehr seriös gekleidet aus. „Mama hat gesagt, ich soll mir etwas anziehen.“

„Sonst?“ Adi lachte über Karstens Gesicht. „Komm, ich zeige dir deine Aufgaben.“ Diese Aufgaben waren nicht wirklich kompliziert, und das mit dem Fasswechsel war etwas, was geändert werden musste.

Die Eröffnungsfeier war ein Erfolg, auch, weil einige der alten Besucher kamen, und ausreichend meckerten, was sich alle geändert hatte. Doch die neuen Besucher kamen nicht ausreichend genug. Was Adi aber freute, dass besonders die Mecker der neuen Umstände trotzdem kamen. Sie stand am Ende eines Abends nach ein paar Wochen neben ihrem Bruder. „Mist, es geht nicht so, wie ich wollte. Was können wir machen?“ Karsten legte einen Arm um seine Schwester. Er war die letzten Wochen stolz auf ‚die Kleine‘ geworden, denn sie legte sich wirklich rein und sie verdiente Erfolg, doch dass es nicht wirklich gut lief, hatte er mitbekommen.

„Wie wär es mit einem Themenabend?“ Adi sah ihn an. „In einer Kneipe wie dieser?“ Karsten fiel etwas ein und er grinste. „Wie wäre es mit einem ‚Oben ohne‘ Abend?“

„Wie, wir Frauen sollen oben nackt servieren?“

„Wer spricht denn davon? Ich meine uns Männer. He, Horst, kannst du mal Peter Bescheid sagen und dann zu uns kommen?“

Horst und Peter waren, mit Karsten, die einzige männliche Bedienung, und alle drei arbeiteten hauptsächlich hinter der Theke, doch alle hatte auch schon davor ausgeholfen. Normalerweise waren vor der Theke nur ‚die Mädchen‘.

„Was gibt’s?“ Peter kam und trocknete sich noch die Hände ab.

„Ich wollte einen ‚Oben ohne‘ Abend vorschlagen.“ Karsten sah zu seinen Kollegen, die ihn fragend ansahen. „Wir Männer servieren einen Abend nur in Hose.“ Die beiden Männer grinsten. Peter schlug Horst auf den Rücken „Und alle sehen deine Wampe.“

„Bierspeicher, mein Lieber, Bierspeicher.“ Doch dann sah er erst zu Karsten und dann zu Adi. „Wirklich?“

„Würdet ihr mitmachen?“ Peter sah erst zu Karsten, dann zu Host und sagte dann „Unter einer Bedingung?“

„Welcher?“

„Ihr zieht euch auch etwas sichtbarer ein. Ein Dirndl muss es nicht sein, aber etwas mehr sollte man schon sehen. Besonders, wenn ihr an dem Abend hinter dem Tresen seid.“ Adi sah zu den dreien „Badeanzug oder Bikini?“ Peter sagte „Bikini“, worauf Horst meine „Das wird bei Susi nicht gehen.“ Alle vier mussten lachen. Susi war die eine Bedienung, die ‚etwas‘ fülliger war. Adi sagte „Die stecken wir an diesem Tag in die Küche. Hier ist es zu eng für sie. Und Susi im Badeanzug, ich weiß nicht.“ So wurden die Frauen gefragt, als Susi hörte, was angezogen werden sollte, fing sie an zu Lachen, und war dann beruhigt, dass sie in ihre Küche konnte. Die Männer überlegten, was sie anziehen sollten, die Frauen machten mehr oder minder brauchbare Vorschläge, bis Peter dann ein Bild mitbrachte, was wieder alle zum Lachen bracht. Doch diese knappen Hosen musste Karsten dann besorgen.

Adi organisierte eine Werbekampagne, die an diesem Abend wirklich den Laden so voll kriegte, dass sie sogar Tische draußen aufstellen mussten. Die Männer in ihren Höschen, Karsten hatte sich Strapse für Männerstrümpfe besorgt, wie sie in den Zwanzigern verwendet wurden. Er lief mit einer sehr knappen Hose und servierte und spürte immer wieder Hände auf seinem Körper. Während der an einem Tisch servierte spürte einer eine Hand, die vorne in seine Hose rutschte und leicht seinen Schwanz drückte. Er sah die Frau neben ihm, die ihn angrinste und ihre Hand aus seine Hose zog. Dass Adi das ebenfalls sah, hatte er nicht bemerkt. Dass Adi dieses sah, war auch nur ein Zufall, denn der Laden war so voll, dass die drei Männer alle Hände zu tun hatten. Die Mädchen hinter der Theke liefen wirklich in ihren Bikinis herum. Immer wieder forderte einer der Gäste die Mädchen auf, doch vorne zu helfen, doch darauf ließ sich keine ein.

Peter, mit seinem Bauch, wurde aber auch umschwärmt. Er war der Erste, der Geldscheine aus seiner Hose zog und in die Büchse mit dem Trinkgeld warf. Horst und Karsten folgten bald nach. Bei den Frauen wollte die Männer ihnen Trinkgeld in die Bikini-Hosen oder -BHs schieben, doch sie hatten bald mitbekommen, dass dieses eher dazu gedacht war, ihnen an den Körper zu gehen, und so passten sie auf.

Der Abend war ein voller Erfolg. Karsten, der vor der Kneipe bedient hatte, hatte um zehn Uhr abends die Bedienung dort eingestellt: Ersten damit die Gäste dort verschwanden, denn sie hatten Angst vor Beschwerden von Nachbarn, und zweitens war es ihm zu kalt geworden. Als die Kneipe um zwei Uhr geschlossen wurde, waren noch viele Gäste da. Holger wurde abgestellt, keinen neuen Gast mehr einzulassen, und die anderen Gäste wurden langsam dazu aufgefordert, die Kneipe zu verlassen. Erst um drei waren die letzten aus dem Laden, und die Menschen in der Kneipe KO. Susi, die schon um eins hätte gehen sollen, war geblieben und hatte zum Schluss für die Mannschaft noch eine warme Suppe gekocht. Horst sagte „Wir hätten Susi um zwei in ihrer Unterwäsche aus der Küche kommen lassen sollen, dann wären der Laden schnell leer gewesen. AUA.“ Horst lachte, als Susi ihn schlug. „Nur einer darf sich über mich lustig machen. Und das bin ich. Alle anderen müssen mich einen Monat im Bett befriedigen, wenn sie das wollen“, sagte Susi und klimperte Horst mit ihren kurzen Wimpern an.

Horst lachte am lautesten.

Adi hatte sich neben Karsten gesetzt und streichelte ihn immer wieder leicht. Wie die Frauen ihn behandelt hatten, besonders die Hand in seiner Hose, hatte sie erregt, und eifersüchtig gemacht. Karsten sagte lieber nichts, denn die leichten Bewegungen irritierten und erregten ihn.

Tage später saßen alle vor dem nächsten Arbeitstag zusammen und besprachen, wie sie das Publikum für ihre Kneipe interessieren könnten. Denn eigentlich wollte Adi keine Kneipe, die von einem Event zum nächsten hechelte, sondern möglichst mit interessierten Kunden, nicht zu vielen interessierten Kunden, und Stammkunden ihr Geschäft machen. Sie wollten ein seriöses Publikum haben. Es gab einige Vorschläge, auch welche, die sich Adi noch besser überlegen wollte, doch alle sahen ein, dass sie noch einige dieser Abende machen müssten. „Damit wir auch für schlechte Abende ein Polster haben.“

Sie hatten ihren dritten ‚Oben ohne Abend‘ hinter sich, und Karsten sagte, als alle anderen weg waren, „mit mir nicht mehr. Die Weiber werden immer aggressiver. Und auch einige Kerle wollten mir an den Sack. Einer hatte mir einen Hunni geboten, wenn er mir einen Blasen dürfte. Und ein Weib wollt, das ich sie fickte. Adi, mit mir darfst du nicht mehr rechnen.“ Adi lehnte sich von hinten an ihren Bruder und legte ihr Arme um ihn. „Ach Karsten.“

„Ich weiß jetzt, mit was für Arschlöchern ihr leben müsst, aber Frauenhände an meinem Schwanz ist ja ganz schön, dass mir eine aber wirklich die Hose runtergezogen hatte „, „WO?“, „um an ihm zu lecken, war der Höhepunkt.“

„Wo, Karsten?“

„Vor der Tür, ihre Freundinnen johlten. Die Männer, die das sahen, grinsten nur frech. Da habe ich das Bedienen da draußen eingestellt.“

„Scheiße, das ist mir noch nie passiert.“

„Das ist auch gut so, der Kerl müsste sich aus der Schnabeltasse ernähren.“

„Karsten, was machen wir?“

„Das mit der Musik läuft doch recht gut. Und auch die Lesungen kommen an. Doch wir müssen die verrücken Weiber loswerden. Die versauen uns nur den Ruf.“

Er drehte sich um und sah seiner Schwester in die Augen. „Wirklich, Kleine.“ Dann beugte er sich vor und küsste sie leicht auf ihre Lippen.

Zur Erleichterung, auch von Horst und Peter, versprach Adi, keine weiteren ‚Oben ohne Abende‘ mehr zu veranstalten. Die Musikabende in der Woche liefen ganz gut, der eine Leseabend am Wochenende auch, aber Adi fragte sich, ob sie noch etwas ändern könnte und fragte nach einem langen Abend wieder Karsten. „Wie meinst du, geht’s?“

„Ganz gut, aber sollten wir nicht Literatur und Musik tauschen? So dass wir am Wochenende mindestens einen langen Musikabend haben? Die Literatur könnten wir doch am frühen Sonntagabend machen? Dann ist es noch nicht so spät für die Leute, die am Montag früh raus müssen.“

„Und die mit Familie?“ Karsten sah Adi an und zuckte mit der Schulter. „Eine Matinee?“

„Dann brauchen wir mehr Leute, und im Moment geht es noch nicht so gut. Die nackten Männer haben eine Menge getragen.“

„Ich weiß, aber ich zeigt mich nie wieder nackt vor mehr als einer Frau.“

Dass Adi erleichtert aufatmete, merkte er nicht.

Langsam ging es mit der Kneipe bergauf. Es kamen auch keine Gäste mehr, die sich verstört umsahen, da sie einen ‚Oben ohne Abend‘ erwarteten. Die Lesenachmittage wurden auch ein Erfolg. Adi hatte, auf Karstens Vorschlag hin, der Bedienung andere Bekleidung besorgt. Bei diesen Veranstaltungen liefen sie nicht wie an den Abenden herum, sondern wirklich mit Bluse, Rock und Schürze. Adi war zuerst verwirrt über den Vorschlag, doch dachte sich, dass nur wenig schiefgehen konnte. Die anderen Frauen waren erst gegen diese ‚Verkleidung‘, doch als dann auch bei einer Besprechung in der Zeitung die ’seriöse Bekleidung des bedienenden Personals‘ lobend erwähnt wurde, machten alle mit. Dieser Zeitungsartikel, bei dem es um Veranstaltungen in der Stadt ging, die sich aus dem Allerlei heraushoben, ließ die Nachfrage so steigen, dass sie wirklich nach mehreren Monaten Reservierungen einführen mussten.

Karsten stand neben Adi, sie hatte an der Fassade wieder etwas geändert, und er sagte „Ich hätte nicht gedacht, das ich es so lange neben dir aushalten werden“ Adi stippste ihn mit einem Ellenbogen „Du hättest nicht gedacht, dass ich es so lange durchhalte.“

„Das auch.“

„Deine Ideen haben geholfen.“

„Bekomme ich jetzt mehr Geld?“ Sie sah ihn an, er wusste, dass er mit den höchsten Lohn hatte, auch weil er immer noch mit am längsten arbeitete, und auch mit die schwierigsten Sachen machte. „Kann ich regelmäßig frei bekommen? Ich möchte mich um die Frau kümmern, in die ich mich verliebt haben.“ Karsten sah seine Schwester an, die ihn erstaunt ansah.

„Du, eine ? Kenne ich die?“

„Freundin ist sie noch nicht, ich habe zu wenig Zeit, deshalb möchte ich ja frei haben.“ Adi wurde es anders, sollte ihr Bruder, trotz der vielen Arbeit, Zeit für eine andere Frau gefunden haben? Doch wen sollte er meinen?

„Du meinst Susi?“, fragte sie, und konnte sich nicht mehr vor kichern halten, denn Karsten hatte angefangen, seine Schwester abzukitzeln. Ihre Idee, wen er meinte, war unmöglich. Sie kicherte und wollte sich befreien, als er seine Arme um sie legte und sie ihm ins Gesicht sah. Dann küsste er sie, nicht wie ein Bruder, sondern wie ein Mann. Adi sah ihn verschreckt an und merkte dann, wie gut es sich fühlte, so von ihm gehalten zu werden. Denn er hielt sie, wie sie es schon lange sich gewünscht hatte. „He, nicht in der Öffentlichkeit, denkt an die Kinder.“ Susi war an den beiden vorbei gegangen, um zu ihrem Arbeitsplatz, der Küche, zu gehen. Karsten griff nach Adis Hand und sie gingen Susi hinterher. Susi wollte in die Küche gehen, als Adi rief „Halt Susi, welche Kinder?“

„Eure. Dass ihr beiden euch jetzt endlich traut, ist schön. Ich will bei der Hochzeit dabei sein.“ Susi war eine der letzten, die wusste, wie es um die beiden stand. Die anderen im Personal hatten sie mit der Zeit ausgewechselt, da die Männer und Frauen etwas anderes machen wollten. Nur Horst war auch noch geblieben. „Ach ja, von wegen Hochzeit, ich möchte euch beide zu meiner einladen.“

„Du heiratest?“

„Ja, nach meiner Bemerkung damals, mit meiner Unterwäsche, hat sich jemand für mich interessiert. So, wie ich bin.“ Karsten und Adi wollte Susi erst fragen wen, doch da kam dieser selber zu ihnen. „Hallo Schatz, hast du es ihnen gesagt?“

„Ja, mein Liebling, ich habe einen Aufhänger gefunden.“

Adi sah zu der Person, die in die Kneipe gekommen war. „Hallo Horst.“ Und dann „DU? Du hast Susi erobert?“

„Ja, Chefin.“ Adi sah zu Karsten und lachte. Dann drehte sie sich wieder zu Susi, und dem neben ihr stehenden Horst. „Das war nicht wegen euch. Obwohl, doch, schon. Horst, du hast Susis Bemerkung ernst genommen?“

„Ja, warum?“

„Ich dachte, das war nicht ernst gemeint.“ Susi sagte leise „War es auch nicht, aber Horst hier, der hat nicht losgelassen. Und, wie ist es nun bei euch beiden?“ Karsten sah zu Adi und küsste diese wieder. Adi legte ihre Arme um seinen Hals und ließ ihn nicht dazu kommen, mit dem Küssen aufzuhören. Als Horst etwas sagen wollte, zog Susi ihn zu sich und sagte „Lass sie doch“, bevor sie ihn ebenfalls küsste.

Die Hochzeit von Susi und Horst war ein Ereignis, das auch Karsten und Adi nicht vergaßen. Auch, weil Adi zu diesem Anlass beschlossen hatte, von Karsten ein Kind zu bekommen. Die beiden waren nach der ‚Freigabe‘ von Susi wirkliche in Paar geworden. Am ersten gemeinsamen freien Tag waren sie nicht aus dem Bett gekommen. In der Folgezeit sprachen Karsten und Adi über vieles, auch wie sie das mit ihrem Verhältnis machen sollten, und wie sie es mit Kindern halten würden. Karsten hatte sie, als sie dieses Ansprach, festgehalten und gefragt „Du willst Kinder?“ Sie hatte Angst, dass er nein sagen würde. Doch dann küsste er sie stürmisch. „Danke, ich hatte Angst, du würdest nein sagen“, sagte Karsten und küsste seine Schwester noch einmal lange. Und zur Hochzeit von Susi und Horst wollte sie ein Kind von Karsten bekommen. Sie hatte die Pille so abgesetzt, dass es der erste geeignete Moment wäre. Als sie bemerkte, dass Karsten bemerkt hatte, was sie gemacht hatte, und dass er sie liebevoll mit seinen Armen Umfang, wusste sie, dass sie ihn nicht überraschen, sondern nur glücklich machen würde. Adi spürte in der Hochzeitsnacht von Susi und Horst, dass sie ihr Kind empfangen hatte. Sie hielt ihren Mann in ihren Armen und war glücklich.

Adeles und Karstens hatte, als sie merkte, was ihre Kinder waren, nur mit ihrem Kopf geschüttelt. „Kinder, das geht doch nicht. Bekomme ich auch Enkel?“

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