3 Eine unerwartete Wendung

Ich musste offenbar ganz von vorne anfangen. Britta war – das stand ja endgültig fest – nur eine erste Erfahrung in einem wahrscheinlich längeren Prozess, der mir bevorstand. Ich war traurig. Sie war so nett gewesen, nicht weil sie unsere Beziehung innerhalb von Stunden in höchste Höhen katapultiert hatte, sondern weil man sich mit ihr gut unterhalten konnte, weil sie Empathie zeigte und keinesfalls dem ohnehin falschen Klischee vom dummen Blondchen entsprach. Es hatte so schön angefangen. Und jetzt war schon alles wieder vorbei.

Immer wieder ertappte ich mich in den folgenden Tagen auch bei dem seltsamen gruseligen Gefühl, das ich vor Wochen schon im Auditorium hatte. War das jetzt wirklich so, dass meine Gedanken das Hirn anderer Menschen erreichen konnten? Ein Traum, den wohl schon jeder mal in irgendeiner Form gehabt hat – bei mir Realität? Ich war mir auch noch nicht wirklich klar darüber, was das bedeutete, insbesondere auch, wie ich das sinnvoll einsetzen konnte. Mein Fehler, gegenüber Britta das Wörtchen „ich“ in der Gedankenübertragung zu verwenden, zeigte auch, dass ich noch gar nicht geübt bei der Anwendung dieser Fähigkeit war. Ich musste jedenfalls höllisch konzentriert und vorsichtig bei diesen Spielchen sein, sonst konnte ich allerhand Schaden damit anrichten – für mich und andere. Und damit war auch klar, dass es eigentlich keine „Spielchen“ waren. Richtig erschien mir jedoch, dass ich meine Gedanken anonym weitergab und dabei gewissermaßen eine „innere Stimme“ bei meinen „Opfern“ simulierte. Damit überließ ich dem Gegenüber auch eine gewisse Entscheidungsfreiheit.

Meine Traurigkeit über das schnelle Ende der Beziehung zu Britta hinderte mich in den nächsten Wochen daran, konkret über neue Anläufe dieser Art nachzudenken. Von Testläufen hatte ich sowieso erst mal genug. Beim nächsten Mal würde ich wirklich erst mal nach meiner suchen – auch wenn ich dabei unter Umständen trotz aller mentalen Fähigkeiten grässlich scheitern könnte.

Ich ging also wie jeder andere normale zu meinen Lehrveranstaltungen, und die bevorstehenden Klausuren ließen auch nicht zu, dass ich mich dabei wieder nur damit beschäftigte, hübsche Mädels zu finden. Gelegentlich sah ich auch die junge Dame, die als Erste meine außernatürliche Begabung zu spüren bekommen hatte. Aber sie setzte sich immer weit von mir weg und würdigte mich keines Blickes, was ich inzwischen sehr gut verstehen konnte.

Das Semester neigte sich dem Ende zu, und ich konnte alle Prüfungen erfolgreich hinter mich bringen. So fand ich endlich Zeit und Muße, mir zu überlegen, was ich in den Semesterferien machen würde. Alleine durch Südeuropa trampen war die eine Variante. Die andere erschien mir in gewisser Weise reizvoller. Meine zwei Jahre jüngere Selina hatte bei einem Familiengespräch zu Hause durchblicken lassen, dass sie wohl gerne mit mir zusammen zwei Wochen verreisen würde. Meine Eltern waren ganz froh darüber, denn sie mit irgendeinem Gigolo loszuschicken, der sie möglicherweise nur als Urlaubs-Betthäschen benutzen wollte, erschien ihnen weniger gut. Schließlich war sie gerade erst achtzehn und eigentlich noch recht schüchtern und unerfahren. Abgesehen davon hatte sie sich erst vor wenigen Wochen von einem getrennt, der ihr wohl etwas zu nachdrücklich beibringen wollte, was Männer von Frauen erwarten. Unser Verhältnis dagegen war immer gut gewesen, die üblichen Zankereien zwischen und Schwester hatten sich sehr in Grenzen gehalten, und immer wieder hatten wir in den letzten Jahren allerhand gemeinsam unternommen.

Eine komplette Reise allerdings hatte noch nicht auf unserer Agenda gestanden, und ich war etwas erstaunt. Ich selbst war innerlich sofort Feuer und Flamme für diese Idee, zumal unsere Eltern uns die Reise mehr oder weniger spendieren wollten. Aber dass der Vorschlag von Selina kam, war nun doch verwunderlich. Wie stellte sie sich das vor? Zusammen im Doppelzimmer, mit einem Bad, Tag und Nacht im Doppelpack unterwegs? Und was wäre, wenn sie oder ich auf einmal eine nette Urlaubsbekanntschaft machte? Diese Fragen wollte ich allerdings nicht im Beisein meiner Eltern vortragen, das hätte sie womöglich nur darauf gebracht, die Sache doch noch abzublasen. Ich wartete also eine günstige Gelegenheit ab, bei der ich mit ihr darüber sprechen konnte.

Es war zwei Tage später nachmittags, meine Eltern waren noch zur Arbeit, als ich an ihre Tür klopfte.

„Hey Schwesterchen, hast du einen Moment?“

„Ja klar, komm rein!“

„Ich wollte nochmal mit dir über unsere Reise sprechen. Hast du nochmal drüber nachgedacht?“

„Ja klar. Willst du etwa nicht mehr? Also ich denke schon, dass das ganz lustig würde.“

Mit einem Mal wurde ich unsicher. Wenn ich ihr jetzt meine Fragen stellen würde, würde sie dann vielleicht einen Rückzieher machen? Das wäre ja genau das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte. Aber halt! Ich könnte doch …

‚Paul hat bestimmt Angst, dass es dir auf den Nerv geht, wenn ihr Tag und Nacht zusammen seid.‘

Sie wirkte auf einmal irritiert und schaute mich erstaunt an. Ich musste jetzt erst mal normal weiter kommunizieren. „Ich würd mich total freuen, wenn wir das machen. Hast du schon überlegt, wohin es gehen soll?“

Sie schien zu überlegen. „Ist das wirklich ok für dich? Also ich hab da kein Problem, wenn wir zwei Wochen zusammen hocken. Haben uns doch bisher auch immer vertragen.“

„Nee, da seh ich auch überhaupt kein Problem drin. Beim Camping-Urlaub vor zwei Jahren lagen wir doch sogar eine Woche zusammen in einem Zelt.“

‚Vielleicht befürchtet er, dass du da jemand anders kennenlernst.‘

Jetzt wurde ihr Blick regelrecht prüfend. „Ehrlich jetzt? Ich bin ganz froh, wenn wir zwei zusammen fahren. Die Sache mit Ben steckt mir noch in den Knochen. Ich bin froh, wenn ich erst mal keine Typen mehr um mich habe, die mich anbaggern wollen.“

Der Hammer! Meine Strategie war aufgegangen. Sie hatte alle meine Fragen beantwortet als ob es ihre eigenen gewesen wären. „Na, das beruhigt mich ja doch.“ Ich zwinkerte ihr zu. „Wahrscheinlich werden mich alle Leute beneiden, wenn ich mit so einem flotten Feger unterwegs bin.“

Das war total die Wahrheit. Sie war ein hübsches Wesen und entsprach meinem Idealbild absolut. Wenn sie nicht meine Schwester gewesen wäre, hätte ich sie schon längst umworben.

Sie schien tatsächlich ein bisschen zu erröten. „Ey, jetzt hör auf! Verarschen kann ich mich selber!“ Sie knuffte mich mit der Faust auf den Oberarm.

„Sorry, ich meinte das ernst. Aber Quatsch beiseite: ich freu mich genau wie du. Lass uns überlegen, wohin die Reise gehen soll.“

Wir bemühten etliche Reiseportale im Internet, bis wir endlich auf ein preiswertes Last-Minute-Angebot in Salou, südlich von Barcelona, stießen. All-Inclusive, sogar mit Meerblick in einem gerade erst eröffneten Hotel. Natürlich fielen wir abends direkt über unsere Eltern her und bombardierten sie mit unserer Idee. Sie waren gottlob einverstanden, und wir beide brauchten nun von unserer gemeinsamen Ferienreise nicht mehr nur zu träumen.

Es war herrlich. Die warme Sonne, der schöne Sandstrand, abends nett essen gehen und danach noch in einer der zahllosen Garten-Bars abhängen – wir genossen es.

Selina war dabei total ungezwungen, meine Befürchtungen, dass ihr der gemeinsame Aufenthalt in einem Zimmer unangenehm sein könnte, bewahrheiteten sich nicht. Völlig zwanglos lief sie manchmal nur in der Unterwäsche herum und schien sich nicht im Geringsten daran zu stören, dass meine Blicke gelegentlich doch länger auf ihrer tollen Figur ruhten, als es für einen Bruder eigentlich angebracht war. Sie schien es gar nicht zu bemerken, jedenfalls erweckte sie den Eindruck. Ich versuchte natürlich zu verbergen, dass ich dabei ganz schön in Fahrt geriet. Es war schon ganz schön anstrengend, das zu verkraften, ohne so richtig Gelegenheit zu haben sich mal abzureagieren.

Als einzige Möglichkeit dafür schien überhaupt nur die Nacht dafür in Frage zu kommen. Als sie am zweiten Abend unseres Aufenthalts beim Zubettgehen wieder mal halb nackt vor mir her geturnt war, wartete ich deshalb ab, bis ihre regelmäßigen Atemzüge verrieten, dass sie eingeschlafen war. Eine kurze Selbstbefriedigung würde wohl schnell ablaufen, dachte ich mir, denn bei den warmen Temperaturen hatte sie auf die Zudecke verzichtet und lag jetzt mit einem kurzen Höschen bekleidet und leicht gespreizten Beinen dicht neben mir. Das machte mich natürlich noch mehr an.

Meine Hand fuhr also unter die Schlafanzughose und begann mein schon gut aufgerichtetes Glied zu streicheln. Meine Augen ruhten dabei unentwegt auf ihrem wunderschönen knackigen Mädchenkörper. Ich muss zugeben, dass sie für mich in diesem Moment nicht mehr Schwester war. Ich stellte mir vor wie schön es sein könnte, wenn wir uns gegenseitig verwöhnen könnten.

‚Wie gern würd ich dich jetzt streicheln.‘

‚Du bist so schön.‘

Sie winkelte ein Bein an und gab einen leisen Laut von sich, aber sie schlief weiter.

‚Warum können sich nicht auch Geschwister lieben?‘

‚Wir mögen uns doch schon so lange .‘

Nun langte sie zu mir herüber und ließ ihre linke Hand auf meiner Hüfte ruhen. Ich befürchtete zunächst, sie sei wach geworden, aber ihre Augen waren immer noch fest geschlossen. Nun musste ich natürlich die Tätigkeit in meiner Hose erst mal aufgeben, die Bewegungen hätten sie mit Sicherheit geweckt. Leicht frustriert, aber auch gespannt, wie sie am nächsten Morgen reagieren würde, schlief ich ein.

Als die Sonne durch die Jalousie in dünnen Strahlen hereinfiel, wachten wir fast gleichzeitig auf. Ich drehte mich zu ihr um. „Guten Morgen du Schlafralle!“

Sie schlug die Augen auf, lächelte mich an und streichelte über meine Haare. „Guten Morgen“, murmelte sie verschlafen. Sie rückte noch ein Stück näher an mich heran und kuschelte sich fest an mich. „Ist es nicht toll, dass wir noch so viele Tage hier sein können?“

Mir wurde ganz schön warm, als sie so dicht bei mir lag. Ich spürte ihre zarte weiche Haut, und der verführerische Duft ihrer Haare stieg in meine Nase. Ganz langsam begann ich ihr Handgelenk zu streicheln, welches sie auf meinem Bauch abgelegt hatte. „Das kannst du laut sagen! Ich fühl mich so sauwohl hier.“

Sie hob den Kopf und schaute mich mit einem tiefen Blick an. „Und mit dir find ich es nochmal so schön.“ Und völlig unerwartet küsste sie mich auf die Backe.

Ich war total verwirrt. Sie benahm sich ja fast als ob sie meine wäre. Nicht dass ich das abgelehnt hätte, im Gegenteil. Aber durcheinander brachte es mich schon. Ich richtete meinen Oberkörper auf und beugte mich über sie. „Das geht mir genauso.“ sagte ich leise und streichelte über ihr Haar.

„Komm! Lass uns aufstehen! Ich will zum Strand. Und außerdem hab ich einen Bärenhunger aufs Frühstücksbuffet!“ Ich beugte mich wieder zurück und war irgendwie erleichtert, dass sie gewissermaßen eine Art Notbremse gezogen hatte. Ich weiß nicht, wozu ich in den nächsten Minuten noch fähig gewesen wäre.

Beim Duschen und Anziehen verfolgten mich allerdings permanent die Überlegungen, ob ihr Verhalten eine Folge meiner Gedanken in der Nacht gewesen sein könnten. Ich hatte ja obendrein gegen mein Prinzip verstoßen und in der Ich-Form gedacht. Das alles brachte mich ganz schön ins Schleudern. Hatte ich jetzt den Schlüssel dazu in der Hand, dass meine Schwester mit mir eine Beziehung einging? Der Gedanke machte mich regelrecht wuschig, denn – wie ich schon sagte – sie war ein überaus attraktives Wesen und ich mochte sie sehr gern. Andererseits: würde das unsere Geschwisterbeziehung auf Dauer aushalten? Oder würden wir uns eines Tages trennen und gar nichts mehr von uns wissen wollen? Das würde ich keinesfalls wollen.

Solches und Ähnliches ging mir auch noch durch den Kopf, als ich ihr am Frühstückstisch gegenüber saß. Sie schaute mich lächelnd an. „Was ist los? Du wirkst irgendwie abwesend.“

‚Kann es sein, dass Paul dich total hübsch und süß findet?‘

Ich konnte es einfach nicht lassen. Aber irgendwie musste ich ihr doch zu verstehen geben, dass meine Sympathie etwas intensiver als nur geschwisterlich war.

Sie wurde auf einmal ganz rot, schaute mich aber nicht an, sondern widmete sich ihrem Brötchen. Sie wartete meine Antwort auch nicht ab. „Dir geht’s so wie mir, oder? Irgendwie komm ich mir wie in einem schönen Traum vor.“

„Genau so fühle ich auch. Es war glaub ich die beste Idee des ganzen Jahres, dass wir zwei diese Reise machen.“

Den ganzen Tag über warfen wir uns immer wieder den ein oder anderen Satz zu, mit dem wir unsere Zuneigung zum Ausdruck brachten. Aber bis auf ihren Kuss am Morgen blieb alles auf der rein verbalen Ebene. Wir waren beide viel zu gehemmt und unsicher, einen wie immer gearteten nächsten Schritt zu tun.

Im Übrigen taten wir alles, was junge Leute so bei einem Spanien-Urlaub eben machten. Strandtennis, Balgen im Wasser, Lesen, Faulenzen und zwischendurch über alles, was uns bei anderen Touristen auffiel, zu lästern.

Am Abend kehrten wir nach dem Essen wieder in einem der lauschigen Biergärten ein und bestellten uns Cocktails. Es spielte sogar eine Band und wir entschlossen uns, eine Runde zu tanzen. Ich kam mir vor wie im siebten Himmel. Dass ich da mit meiner Schwester unterwegs war, hatte ich komplett verdrängt. Als man dann langsame Musik spielte, wurden mein Gefühlsleben und meine Körperbeherrschung auf eine arge Probe gestellt. Sie schmiegte sich an mich wie ein verliebtes Girl, und ich hatte meine liebe Mühe, diesen engen Körperkontakt nicht bis zu meinem allerbesten Stück vordringen zu lassen. Aber das Gefühl, ihre Oberschenkel bisweilen an meinen Beinen zu spüren, und der Geruch ihrer Haare machten meine Zurückhaltung binnen kurzer Zeit erfolglos. Ich empfand so ganz allmählich schlichte Lust, Lust, dieses Mädel einfach zu packen und nach allen Regeln der Kunst abzuknutschen. Ich merkte jetzt endgültig, dass ich mich rettungslos in meine eigene Schwester verliebt hatte.

Sie löste sich erst Sekunden nach dem letzten Takt der Musik und schaute mich mit leicht erröteten Wangen an. „Komm, lass uns was trinken.“ Sie hatte wieder die Notbremse gezogen, glücklicherweise. Wie schaffte sie das immer nur? ‚Mädels sind doch eine ganze Ecke beherrschter als wir Kerle‘, dachte ich bei mir. Aber sie ließ meine Hand nicht los, als wir zu unseren Plätzen gingen. Ihren Stuhl rückte sie neben mich, setzte sich und ließ ihren Kopf gegen meine Schulter sinken. „Ich fühl mich restlos glücklich“, flüsterte sie selig.

Ich küsste sie auf ihr Haar und streichelte ihren Arm. „Geht mir auch so.“

‚Paul ist total in dich verliebt.‘

Sie presste ihren Kopf noch mehr an mich, wobei sie ihr Gesicht an meiner Brust vergrub. Ihr Arm umschlang meine Hüfte. So saßen wir lange ohne ein Wort zu sagen. Schließlich tranken wir unsere Gläser aus und machten uns auf den Heimweg. Sie hielt meine Hand immer noch fest und ich legte den Arm um sie.

*************************************************

4 Ein Urlaub im Rausch

Sie verschwand im Badezimmer und machte sich bettfertig. Ich stöberte so lange noch ein wenig im Handy herum, konnte mich aber nicht so recht darauf konzentrieren. Was würde jetzt kommen? Würde sie sich wieder dicht an mich schmiegen? Wie würde dann die Nacht ablaufen? Oder würde sie wieder die Bremse ziehen und vielleicht bestenfalls nach einem Küsschen einschlafen?

Endlich kam sie aus dem Bad. „Bad ist frei!“

Ich schlüpfte an ihr vorbei und begann mir die Zähne zu putzen. Ob sie schon eingeschlafen wäre, wenn ich zurückkäme? Nach einer kurzen Katzenwäsche kam ich wieder zurück ins Zimmer.

Irgendetwas packte meine Magenwände und presste sie zusammen. Eine Art kleiner Blitz durchfuhr mich. Sie lag da auf die Seite gedreht, war aber nur mit ihrem Minislip und dem knappen BH bekleidet. Den Pyjama hatte sie heute weggelassen. Ich konnte meine Augen nicht von ihren superschönen Beinen und den blonden Haaren, die ihr hübsches Gesicht umflossen, abwenden. Sie hatte die Augen schon geschlossen, aber als ich mich neben sie legte, öffnete sie sie und schaute mich mit einem müden Lächeln an. „Ich bin ziemlich alle. Wahrscheinlich waren es doch zwei Cocktails zu viel.“ Wieder rückte sie ein Stückchen auf mich zu und küsste mich auf die Wange. „Schlaf gut und träum schön!“

Wie sie das nun wieder meinte, darüber konnte man wunderbar spekulieren. Tatsache war aber, dass meine pessimistische Ahnung eintraf: Sie hatte wieder die Bremse gezogen. Mal sehen, wie lange sie das durchhalten würde. Ich hatte inzwischen derart viele Schmetterlinge im Bauch, dass die Frage, ob man mit der eigenen Schwester überhaupt ein Verhältnis anfangen durfte, weit weit weg lag. Ich begann zu überlegen, wie ich meine Para-Fähigkeiten nutzen könnte, um hier etwas Tempo reinzubringen. Über meine Grübelei schlief ich dann aber selber bald ein.

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Es war Vollmond, und das fahle Licht schien durch die Jalousien auf unser Bett. Was hatte mich geweckt? Ich lag zu Selina hin gedreht und blinzelte zu ihr hinüber.

Sie hatte die Beine leicht angewinkelt und gespreizt und dabei die Knie weit zur Seite gelegt. Ihr Höschen hatte sie bis auf die Knöchel hinuntergestreift. In dem Moment, als ich zu ihr hinschaute, glitt ihre rechte Hand zu ihrem Schamhügel und begann mit den Fingern kreisende Bewegungen zu machen. Mit der Linken hatte sie begonnen, ihre Brust durch den BH zu kneten.

Ich war wie vom Donner gerührt. Noch nie hatte ich eine masturbierende Frau gesehen, und jetzt auch noch diese hübsche Wesen – ich war in Nullzeit auf 180. Aber gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass ich mich jetzt auf keinen Fall rühren dürfte, sonst wäre nicht nur diese Show vorbei, sondern es würde ihr mit Sicherheit auch noch hochnotpeinlich sein. Also stellte ich mich weiterhin schlafend und beobachte durch meine Wimpern, was da neben mir so abging. Ihr Atem wurde nach kurzer Zeit heftiger, sie warf ihren Kopf hin und her, bis sie schließlich ihren Oberkörper nach vorne beugte, ihre Beine fest zusammenschloss und mit einem leisen Stöhnlaut ihr Becken auf und ab zucken ließ.

Mein Penis war inzwischen bretthart und lief quasi aus. Was sollte ich jetzt machen? Solange sie noch wach war, hatte ich keine Chance, mir selbst Erleichterung zu verschaffen. So lag ich noch eine ganze Zeit wach, bis ich den Eindruck hatte, dass sie wieder eingeschlafen war. Ganz leise und langsam zog ich meine Schlafanzughose ein Stück runter und ergriff mein Glied, das immer noch ziemlich angeschwollen war. Ich brauchte nicht lange bis zur Erlösung. Ein Glück, dass ich vorher noch schnell meine Jacke hochgeschoben hatte, denn es spritzte derart weit, dass ich von den Brustwarzen bis zum Hodensack völlig eingesaut war. Um nicht meine Sachen mit meinem Sperma zu beflecken, verrieb ich alles langsam auf meinem Bauch, bis es zu trocknen anfing. Was hätte Selina am nächsten Morgen gesagt, wenn ich lauter weiße Flecken auf meinem Schlafanzug gehabt hätte? Jetzt zog ich die Hose wieder hoch und ordnete den Pyjama.

Vorsichtig drehte ich den Kopf zu ihr hin.

Ein zweites Mal an diesem Abend durchfuhr mich ein Magenkrampf. Sie lag da mit weit offenen Augen, ganz ruhig.

Oh Scheiße, was war das denn jetzt? Hatte sie mich etwa die ganze Zeit beobachtet? Wie peinlich war das denn? Ich hatte das Gefühl, so rot zu werden, dass sie es selbst bei der Dunkelheit sehen konnte. Ich blickte sie tief erschrocken an.

Sie lächelte leise. Offenbar war sie hellwach. Ich wollte gerade etwas sagen, irgendetwas womit ich die peinliche Situation vielleicht ein kleines bisschen entschärfen konnte, als sie einen Finger auf meine Lippen legte und mir damit Redeverbot erteilte. Dann rutschte sie ganz nahe zu mir hin und begann meine Haare zu streicheln. Ich kraulte wieder wie in der vorigen Nacht ihre Hand. Vielleicht war es tatsächlich besser, jetzt erst mal gar nichts zu sagen. Und überhaupt, so dachte ich nach einer Weile, was war schon geschehen? Schließlich gehört Selbstbefriedigung doch zum Leben genau wie Essen und Trinken. Sicher – dass man dies nicht in Gegenwart anderer tat, war auch klar, schon mal gar nicht unter Geschwistern. Aber es war nun mal passiert, und wir hatten ja beide geglaubt, nicht beobachtet zu werden. Mit diesen Gedanken dämmerte ich langsam weg.

Weitere Geschichten zum Thema

Gerne gelesene Kategorien

Wähle eine Erotik-Kategorie aus, die dich interessiert.