Teil VII

Marias Weg

Nachdem ich mich mit meiner Tochter nach ihrem Wunsch an mich darauf geeinigt hatte, dass sie ihre Geschichte aufschreibt, hatte ich auch ihrer Schwester Maria angewiesen dies zu tun. Ich habe ihr dazu sogar den größten Teil von Laras ersten Teil ihrer Geschichte zu lesen gegeben, nur die letzten Passagen, dort, wo Lara von meinen geheimen Kräften erzählt, hatte ich weggelassen. Dies einerseits, wie ich ihr erzählte, damit gewisse Passagen nicht doppelt erzählt werden würden, aber auch, damit sie ihre Sichtweise dazu schildern kann, die zum Teil völlig anders war. Dies hatte mich allerdings nicht allzu sehr gewundert, denn auch ohne Marias Gedanken zu lesen, kam ich sehr schnell auf ihr kleines Geheimnis ihre Schwester betreffend. Aber dies soll sie selbst erzählen.

Doch ich finde, dass es wichtig ist, beide Seiten zu schildern, um zu verstehen, wie sich unsere weiterentwickelte. Da beide über einen großen Teil ihrer ganz eigenen Geschichten nicht über meine besonderen Fähigkeiten wussten, habe ich beschlossen, den einen oder anderen Punkt hier in ‚Marias Weg‘ mit eigenen Anmerkungen zu ergänzen, um unsere Familienchronik zu vervollständigen.

Vorwort von Maria:

Hallo, ich heiße Maria. Ich schreibe auf Wunsch meines Vaters meine Geschichte auf. Sie soll Teil unserer Familienchronik werden, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Da er ebenfalls schon daran geschrieben hat und schon vieles, was mich betrifft, festgehalten hat, hat er mir aufgegeben, dass ich damit beginnen soll, als ich von meiner Mutter und ihm damit beauftragt wurde, das Personal für unser neues Anwesen zu suchen. Ebenso sollte ich die Dinge weniger berücksichtigen, die meine Schwester Lara bereits zu unserer Geschichte beigetragen hat, nachdem sie zu uns hinzugestoßen ist. Deshalb werde ich von diesen Vorkommnissen nur erzählen, beziehungsweise nur erwähnen, soweit sie für meinen eigenen Werdegang relevant waren.

Da das, was zuvor geschah, nicht ganz unwichtig war, wie sich mein Leben entwickelte, fasse ich an dieser Stelle noch einmal das Ganze kurz zusammen:

Nun, eigentlich hatte sich mein Leben als kleine Azubine zur Bäckereifachverkäuferin völlig verändert, als ich meinen jetzigen bzw. Adoptivvater kennenlernte und er mir im wahrsten Sinne des Wortes das Hirn herausvögelte. Kaum war ich jedoch mit ihm zusammengekommen, lernte er auch schon meine Mutter kennen, was zu meiner Überraschung dazu führte, dass wir plötzlich in unserer alten kleinen Wohnung im Wohnzimmer zu dritt miteinander vögelten und wir eine Dreiecksbeziehung begannen, die sich wieder völlig anders entwickelte, als ich gedacht hatte. Meine Mutter und ich hatten uns beide dem Willen von ‚Gerfried‘ unterworfen und waren seine Schlampen und Sklavinnen geworden, den wir mit Stolz unseren Herrn nannten. Deshalb konnte ich es auch nicht fassen, als dieser sich plötzlich dazu entschloss zu fragen, seine Frau zu werden und diese auch noch zustimmte. Ich war im ersten Moment völlig schockiert, hatte sie mir damit doch den Mann ausgespannt, den ich nicht nur als meinen Herrn, sondern auch als meinen ansah, den ich in unser Leben gebracht hatte. Doch die beiden machten mir schnell klar, dass ich nun keinesfalls außen vor sein würde und ich auch weiterhin ein wichtiger Teil unserer kleinen ‚Fickfamilie‘ sein würde. Tatsächlich änderte sich zwischen Mama und mir dann erstmal nicht viel. Jedoch wurde mein ‚Herr‘ nun mein ‚Papa‘, den ich auch so nannte und ich wurde von der geilen ‚Sklavenschlampe‘ das ‚gehorsame Ficktöchterchen‘. Ehrlich gesagt, gefiel mir letztendlich das neue Verhältnis mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Hatte das Ganze irgendwie doch etwas Verruchtes, wenn nicht sogar etwas Verbotenes an sich. Da Papa reich war, kündigten Mama und ich dann auch unsere Jobs, einfach um mehr Zeit für unser neues Leben zu haben und dieses auch zu genießen.

Eigentlich war dies nicht immer ganz so einfach, wie es sich hier anhörte. Unser Leben war und ist geprägt von sexuellen Ausschweifungen, wie es sich die meisten gar nicht vorstellen können. Aus der kleinen etwas schüchternen Bäckereiverkäuferin, die ich mal war, war eine devote gehorsame Schlampe geworden, was sich natürlich auch auf mein Privatleben auswirkte. So überwarf ich mich dabei auch mit vielen meiner Freunde, die nichts mehr mit mir zu tun haben wollten. Wobei ich heute rückblickend sage, dass es keine ‚echten‘ Freunde gewesen waren, denn ansonsten hätten sie zu mir gestanden. Und so verzweifelt ich damals deshalb auch war, so froh bin ich heute diesbezüglich darüber, schließlich erfuhr ich so, wer meine ‚echten‘ Freundinnen waren, die weiter zu mir standen.

Damals als meine Mutter und ich Papa kennenlernten, waren wir kurz entschlossen zu ihm gezogen. Allerdings war seine Wohnung, obwohl sie schöner und größer als unsere alte war, nicht wirklich für eine Familie ausgerichtet. Deshalb entschied Papa, dass wir in ein Anwesen umziehen würden, welches auch unserem Reichtum angemessen sein sollte, wie er sich ausdrückte. Das Paps Geld hatte, war ja schon an seiner bisherigen Wohnung zu sehen gewesen, aber niemals hätte ich geahnt, wie reich er wirklich ist. Auch wenn ich keine Zahlen kannte, so wurde mir schnell klar, nachdem wir in das neue Anwesen gezogen waren, dass er und damit nun auch wir zu den sogenannten ‚Superreichen‘ gehörten.

Mama und Papa heirateten übrigens vor unserem Umzug in das Anwesen. Ich erwähne das hier, weil sich damit wieder etwas in meinem Leben veränderte. Bestand Paps bei seinem ‚zukünftigen‘ Töchterchen bis zu diesem Zeitpunkt, dass ich mein Schlampendasein auch in meiner Kleidung ausdrückte, entschied Mama mit seiner Zustimmung nun, dass ich als ‚angemessene‘ Kleidung für eine Tochter aus reichem Hause nun sogenannte Lolitakleider tragen sollte. Kleider also, die eher an ein kleines Mädchen erinnerten, als an die junge erwachsene Frau, die ich nun mal war. Das erste Mal trug ich so ein ‚Kleidchen‘ auf der Hochzeit der beiden, wobei ich es da auch noch ganz witzig fand. Doch zu meiner Überraschung teilte mir meine Mutter bereits nach der Hochzeitsnacht, die wir zu dritt verbracht hatten, mit, dass sie entschieden hatte, dass ich nun immer als ‚kleines Mädchen‘ herumlaufen sollte. Ich dachte erst, dass das nicht wahr sein konnte. Gerade eben hatte ich mich an meinen geilen Schlampenlook gewöhnt, kam nun das. Es kam zu einem Streit, den Papa mit seiner Autorität schnell beendete. Und obwohl es für mich anfangs völlig ungewohnt war als ‚Lolita‘ herumzulaufen, gefiel mir das Ganze so nach und nach immer mehr, hatte es doch als ‚gehorsames Ficktöchterchen‘ einen ganz besonders verruchten Touch. Irgendwie fand ich es toll, nach außen das kleine brave Mädchen zu spielen und trotzdem die geile Schlampe zu sein, die ich nun mal im Grunde meines Herzens war. Gewissermaßen heiratete Papa nicht nur meine Mutter an jenem Tag, sondern auch mich. Denn nach der Hochzeitsfeier fragte Papa mich, ob ich nicht auch ‚offiziell‘ seine Tochter werden möchte und bot mir an mich zu adoptieren. Quasi als Zeichen, dass wir genauso zusammengehörten, wie er und Mama. Da ich sie beide liebte, stimmte ich natürlich erfreut zu.

Nachdem wir dann von den Flitterwochen aus Mallorca zurückgekommen waren, hatte ich mich auch an meinen neuen ‚braven‘ Look gewöhnt.

Kapitel 1 — Personalsuche

Es war kurz vor unserem Umzug ins neue Anwesen. Mama hatte mir noch einmal ein Fotos davon gezeigt und auch, wenn noch nicht viel darauf zu erkennen war, schien es riesig zu sein. Klar freute ich mich schon darauf, dort einzuziehen. Weniger deshalb, weil wir dort einfach mehr Platz hatten, sondern eher deswegen, weil wir dort keine Rücksicht mehr auf irgendwelche Nachbarn nehmen mussten. Schließlich waren wir bei unseren sexuellen Eskapaden nicht immer ganz leise. Aber auch, weil Papa mal durchblicken ließ, dass wir dort viel mehr Möglichkeiten haben würden, unsere Sexualität auszuleben.

Allerdings gab es dabei so eine Sache, von der ich nicht wirklich wusste, was ich davon halten sollte. Dabei ging es darum, dass meine Eltern sich in den Kopf gesetzt hatten, dass wir im neuen Anwesen auch Personal beschäftigen würden. Nicht nur einfaches Personal, sondern welches, dass uns auch sexuell zu Diensten sein sollte! Und das in jeglicher Beziehung, sprich, sie sollten auf Zeit mehr oder weniger unsere Sexsklaven sein. Nicht das ich damit Grundsätzlich ein Problem gehabt hätte, schließlich war ich dem Thema BDSM inzwischen ziemlich aufgeschlossen und praktizierte es ja mit meinen Eltern ebenso. Genauso wenig hatte ich ein Problem damit, dass wir auch mit anderen Sex haben würden, denn das hatten wir bisher auch schon. Allerdings hatte sich das bisher auf gemeinsame Freunde beschränkt, oder auch mal spontan, wenn es sich so ergeben hatte. Dies hier war jedoch eine ganz andere Nummer, denn das Personal sollte dann ständig um uns herum sein. Ja, sie sollten mehr oder weniger mit uns im neuen Anwesen leben. Ehrlich gesagt, hatte ich diesbezüglich schon Bedenken, da der größte Teil des Personals weiblich sein sollte und ich Paps ja schon mit Mama teilen musste. Zwar konnte Papa eigentlich zwar immer, aber wenn dann mehr Frauen da sein würden, so dachte ich, würde er sich auch weniger Zeit für uns nehmen können. Andererseits musste ich Mama natürlich dabei Recht geben, wenn sie meinte, dass wir beide kaum genügend Zeit haben würden, dieses riesige Anwesen alleine in Ordnung zu halten. Außerdem wäre mit festem, uns unterworfenen Personal, welches genügend bezahlt bekäme, die Gefahr geringer, dass unser nicht ganz legales Treiben untereinander herauskäme.

Nun ergab es sich, dass mein — in der Zwischenzeit sah ich ihn auch als diesen an — zu diesem Zeitpunkt auf eine mehrtägige Geschäftsreise gehen musste. Deshalb hatte er es meiner Mutter und mir überlassen, geeignetes Personal zu finden. Ich glaube, es war Mamas Idee, dazu in Hochschulen und Unis auf Suche zu gehen. Da ich ja im Grunde in diesem Alter war, obwohl ich natürlich nie studiert hatte, fand sie, dass ich mich dort mal ‚unauffällig‘ nach geeigneten Kandidatinnen und einem Kandidaten umsehen sollte. Außerdem sollte ich unauffällig von diesen Fotos machen und möglichst deren Namen herausfinden. Alles Weitere würde dann eine von ihr beauftragte Detektei erledigen.

Nun, einige Vorgaben bekam ich natürlich mit auf den Weg. Als erstes sollten die jungen Frauen unterschiedliche Typen vom Äußeren her sein. Als nächstes sollten alle eher schlank und zierlich vom Körperbau sein. Darauf fuhren nämlich meine Mutter und mein Vater ab. Aber ich muss zugeben, dass mir das ebenfalls gut gefiel, zumindest was Frauen betraf. Und als letzter Wunsch, den meine Mutter mir gegenüber formulierte, war dann noch die Vorgabe, dass sie eher einen fraulichen Eindruck machen sollten. Gemeint war damit, dass sie eher keine junge Frau wollte, die ein zu ‚burschikoses‘ Verhalten an den Tag legte. Da dies in meiner Lolitakleidung nicht wirklich möglich war, denn damit wäre ich wie ein bunter Hund überall aufgefallen, durfte ich auf meinen Streifzügen durch die Unis auch wieder mal ‚normale‘ Klamotten tragen. Wobei diese ‚normale‘ Bekleidung trotzdem Hosen ausschloss und zumindest ein Kleid oder ein Rock sein musste. Mama ging mit mir deshalb sogar extra einkaufen, um mir etwas Entsprechendes zu kaufen. Denn in der Zwischenzeit besaß ich eigentlich nur mehr die Sachen, welche die Schlampe, die ich nun mal geworden war deutlich zeigten und eben diese süße Lolitakleider, die ich von Mama bekommen hatte.

Am nächsten Tag wurde ich von meiner Mutter auch schon losgeschickt. Allerdings hatte ich keine Ahnung wie ich das Ganze bewerkstelligen sollte. Von Mama bekam ich auch keine Tipps dazu, außer die Ansage, dass mir da schon was einfallen würde. Gut, wenn ich mich auf einem Campus rumtrieb, war es sicher kein Problem mit meinem Handy ein paar unauffällige Fotos von jungen Frauen zu machen. Aber wie sollte ich die dazugehörigen Namen herausfinden? Klar hätte ich die möglichen Kandidatinnen einfach anzusprechen und sie danach fragen können. Aber spätestens dann wollten diese sicher einen Grund dafür hören. Den Gedanken mich ebenfalls als ‚neue‘ Studentin auszugeben verwarf ich schnell wieder, hatte ich doch überhaupt keine Ahnung vom Studentenleben, noch von den jeweiligen Studiengängen an den Universitäten. Eigentlich sogar weniger als ‚keine‘ Ahnung. Also musste ein anderer Plan her.

Dann hatte ich plötzlich die Idee! Und das Beste war, dass sie mir ermöglichte, nicht nur hübsche Studentinnen zu finden, sondern auch solche, die zumindest einer gewissen Erotik aufgeschlossen waren. Allerdings würde die Umsetzung einiges Kosten, wobei dafür mein Taschengeld allerdings nicht reichen würde. Also klärte ich das schnell mit meiner Mutter ab. Diese meinte, dass Geld sicherlich keine Rolle spielen würde. Natürlich wollte sie nun neugierig geworden wissen, was ich vorhatte. Doch dafür, dass sie mich mit dem Problem der Suche alleine gelassen hatte, vertröstete ich sie grinsend damit, dass sie sich überraschen lassen sollte. Also übergab sie mir Zähneknirschend eine Kreditkarte samt den dazu notwendigen Geheimzahlen. Damit ausgestattet machte ich mich auf den Weg zum PC um ein paar Recherchen zu machen. Es dauerte nicht lange, bis ich die Adresse hatte, die ich benötigte und machte mich auf den Weg.

Als erstes fuhr ich zu der von mir ausgewählten Werbeagentur mit dem Schwerpunkt Internetwerbung. Nach meinen Recherchen machten sie auch Werbung für den Erotikbereich. Zwar wurde ich wegen meines jungen Aussehens dort erstmal skeptisch angesehen, doch als ich sagte, dass ich einen Eilauftrag hätte bei dem die Kosten keine Rolle spielten, nahm sich sogar der Geschäftsführer für mich Zeit.

Ich erklärte ihm, dass ich eine Webseite brauchte, die eine Wahl zum heißtesten Studenten und der heißesten Studentin beinhaltete. Eine Anmeldung dazu mit der Eingabe ein paar persönlichen Daten, wie Alter, Größe, et cetera, wie diverse andere Körpermaße, ein paar persönliche Worte zur Vorstellung und das Hochladen von Fotos mussten sowohl über Internet, als auch über Smartphone möglich sein.

Als Gewinn sollten je zur Hälfte hunderttausend Euro für die Kategorien Männer und Frauen ausgeschrieben werden. Außerdem die Ankündigung zu einer Party bei der die jeweils fünfundzwanzig Erstplatzierten eingeladen werden würden.

„Kein Problem!“, meinte der Geschäftsführer der Werbeagentur, etwas enttäuscht da er sich wohl einen etwas größeren Auftrag erhofft hatte, „Das Ganze wird etwa fünftausend kosten.“

Zumindest solange, bis ich ihm mitteilte, dass das Ausschreibungsende bereits am Donnerstag der darauffolgenden Woche sein sollte und die Webseite bereits am selben Tag online gehen musste. Sein darauf folgendes „Unmöglich“, behob ich, nachdem ich ihm dafür „zehntausend“ bot und außerdem einen Tausender, für zweitausend Werbeflyer, die ich noch am späten Nachmittag abholen würde.

Danach setzte ich mich in ein nahegelegenes Café, um ein paar weitere Recherchen bezüglich den Hochschulen und den Unis im Rheinmaingebiet und Hessen zu machen. Was so viel hieß wie, dass ich mir erstmal die entsprechenden Adressen besorgte und auch ein paar Recherchen zu den entsprechenden Lehranstalten machte.

Da es danach auch schon Mittag geworden war, ging ich noch in einem Bistro etwas Essen. Zum Glück war ich relativ früh dafür dran, denn kaum das ich saß und meine Bestellung aufgegeben hatte, füllte sich die Lokalität mehr und mehr. Während ich auf meinen Hähnchenspieß wartete, ging ich noch einmal meine Notizen durch.

„Entschuldige, ist hier besetzt?“, riss mich plötzlich eine etwas verzweifelt klingende Stimme aus meinen Überlegungen, die ich über meine Aufzeichnungen machte.

„Äh, nein“, erwiderte ich ohne zu überlegen und blickte hoch.

„Ich bin auch alleine hier. Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte mich das vor mir stehende Mädchen. Sie blickte mich unsicher und etwas verloren wirkend an.

„Ja klar, natürlich“, antwortete ich und wunderte mich darüber, dass sie dazu noch extra fragte, obwohl ich ja bereits geantwortet hatte, dass hier frei war.

„Eigentlich genau das was wir suchen“, ging mir durch den Kopf, während ich ihr zusah, wie sie ihre beinahe für ihre Körpergröße zu groß wirkende Tasche am Tisch abstellte und sich dann mir gegenüber hinsetzte. Ich schätzte sie höchstens auf eins sechzig, und sie war überaus zierlich. Ich war mir bei ihrem Anblick sicher, dass meine Eltern auf sie abfahren würden. Alleine ihre langen brünetten Haare, die ihr bis weit über den Rücken gingen, würden Papa gefallen. Schließlich stand er bei Frauen auf lange Haare. Das weiße enge Top verbarg ein paar kleine Brüste, was ebenfalls ihrem speziellen Geschmack entsprach. Einzig und alleine die eher weit geschnittene Jeanshose stand ihr nicht sonderlich gut, wie ich fand. Aber dies war ja etwas, was man ändern konnte.

„Ich bin übrigens Carina. Studierst du auch an der TU hier?“, fragte sie mich schüchtern lächelnd.

„Maria“, stellte ich mich vor, „Und nein, ich studiere nicht hier … das heißt, ich bin keine Studentin.“

„Oh, ich dachte hier kommen nur Leute aus der TU her.“

„Klar, der Campus ist hier ja in der Nähe!“, durchfuhr es mich, da ich daran noch überhaupt nicht gedacht hatte, antwortete aber wahrheitsgemäß, „Nein, ich hatte nur in der Gegend zu tun. Was studierst du denn genau, wenn ich fragen darf?“

„Na ja, eigentlich studiere ich auch noch nicht. Ich will mich aber im Herbst zum Studium anmelden und Architektur als Fachrichtung einschlagen. Deshalb bin ich auch hier, um mich schon mal über alles zu informieren und ein paar Kontakte zu knüpfen. Einfach um zu sehen, was so auf mich zukommen würde“, gab sie zu.

„Sehr vernünftig“, sagte ich zustimmend und begann zu überlegen, wie ich sie in unserer Sache ansprechen konnte. Doch dann kam sie mir beinahe von selbst dabei entgegen.

„Na ja, mal sehen, ob es wirklich klappt. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das finanziell hinbekomme“, seufzte sie.

„Können dich deine Eltern nicht unterstützen?“, hakte ich nach.

„Nun, da mein Vater arbeitslos geworden ist, wohl nicht allzu sehr. Außerdem verstehe ich mich mit ihnen nicht wirklich gut …“ Mehr sagte sie nicht. Was auch verständlich war, wenn man bedenkt, dass ich ja eigentlich eine Fremde für sie war. Dafür war sie eigentlich sehr offen.

„Du wohnst also noch zu Hause?“, fragte ich weiter.

„Nein, ich bin nach meinem Abschluss ausgezogen. Jetzt halte ich mich mit ein paar Gelegenheitsjobs über Wasser. Das macht es ja auch so schwierig. Miete, Essen und was man dann noch so fürs Studium braucht, das summiert sich. Ich frage mich nur, wie ich studieren soll, wenn ich nebenbei arbeiten muss. Ein kleiner Nebenjob wird da nicht reichen.“ Sie seufzte wieder.

„Nun, es gibt ja noch sowas wie Bafög und Stipendien, soweit ich weiß.“

„Für ein Stipendium waren meine Noten nicht gut genug. Und klar werde ich Bafög beantragen müssen. Wobei ich ehrlich gesagt ungerne Schulden mache. Das muss schließlich zumindest zur Hälfte wieder zurück bezahlt werden. Und deshalb werde ich so oder so nicht darum herum kommen, etwas zusätzlich zu verdienen.“ Erneut seufzte sie leise vor sich hin.

„Du scheinst von den Aussichten nicht sehr begeistert zu sein?“, meinte ich mitfühlend.

„Nun ja, meine Familie hatte immer Schulden. Irgendwas war diesbezüglich jedes Mal. Einmal war die Waschmaschine kaputt, ein anderes Mal der Fernseher und so weiter. Deshalb mussten meine Wünsche oft zurückstehen. … Nicht dass ich meinen Eltern einen Vorwurf deshalb mache, sie haben sicherlich ihr Bestes getan. … Aber ich habe es langsam satt. Während sich meine Freundinnen immer alles Mögliche leisten konnten, musste ich immer zurückstecken. Das war nicht immer ganz leicht. Halte mich bitte nicht für oberflächlich oder geldgeil, aber immer nur auf der unteren Ebene des gesellschaftlichen Spektrums zu stehen … ich will einfach da weg!“

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