Eva und Klaus, eine liebe die nicht sein soll

Dies ist meine erste Geschichte, bitte um konstruktive und ehrliche Kommentare. Rechtschreibfehler können behalten werden. Ob die Geschichte wahr ist oder nicht kann sich jeder selber vorstellen.

Es war der Sommer im Jahr 2004 Klaus wartete das endlich der Scheidungstermin vor Gericht kam damit er die unglückliche Ehe endlich abschließen konnte, aber das Gericht lässt sich zeit. Er hatte aber abgeschlossen und lebte wieder sein leben.

Endlich Feierabend. Als Service Techniker konnten manche Tage sehr lang werden, Feierabend war immer dann, wenn die Arbeit erledigt war. Oft genug war man nicht nach Hause gekommen und musste im Hotel übernachten.

Klaus freute sich nach einem harten Arbeitstag darauf mal wieder in seiner Wohnung zu sein. Der einzige Wehrmutstropfen war, dass er eine leere Wohnung vorfinden würde. Obwohl, die Trennung seiner Ehe hatte er überwunden, er atmete jedes Mal beim Gedanken daran auf, musste nicht mehr den ganzen Tag daran denken, was seine Partnerin gerade machte, ob sie ihn betrog, doch nur mit einer beim Kaffeetrinken war. Egal, es war zum Ende hin keine schöne Zeit mehr gewesen, er hatte einen Schlussstrich gezogen und man war zwei Jahre nach dem Millennium getrennte Wege gegangen.

Inzwischen hatte er sich ein bisschen ausgetobt, ein kurzes Intermezzo in Salzburg, ein kurzes bei Passau, ein weiteres bei Rosenheim und ein anderes in München. Jetzt einfach nur noch arbeiten, das Leben genießen und abwarten was sich so ergibt. Er musste sich nichts mehr beweisen. Ein schnelles Abenteuer konnte man immer finden. Dennoch — ganz im Hinterkopf war da schon die Sehnsucht nach einem Menschen, mit dem man sich verstehen konnte, eine Beziehung die nicht nur aus Sex besteht, aber so etwas war schwierig, alleine schon wegen seinem Job.

Eine erfrischende Dusche, etwas gegessen, das Fernsehprogramm sah nicht unbedingt interessant aus. Also an den Computer. Kurz ein bisschen Nachrichten gelesen und dann die übliche Runde in den bekannten Kontaktseiten. Irgendwo etwas Neues für ihn? Nein — in seiner Alters- und Interessenklasse, sowie dem akzeptablen Entfernungsbereich war da immer noch die hübsche Blondine, welche ihre Maße angegeben hatte und auf einen wilden Stier wartete, eine sinnliche schwarzhaarige, die verwöhnt werden wollte, eine weitere schwarzhaarige, die sich selber als rassiges Biest beschrieb. Keine Lust darauf, bringt nur Stress.

Dann plötzlich stutzte er. Eine Eva suchte einen „netten Menschen“ zum Chatten und unterhalten. Die Angaben waren sehr dürftig, Klaus hätte das Profil fast übersprungen, nur die Suche nach dem netten Menschen veranlasste ihn genauer hinzuschauen, denn exakt danach sehnte er sich ebenfalls.

Er wusste lediglich, dass Eva knapp 100 Kilometer von ihm entfernt wohnt und einen Mann im Alter zwischen 35 und 45 Jahren suchte. Keine Beschreibung ihrer Vorzüge, keine erotischen Anspielungen, das hätte er schon erwartet. Vor seinem Gesicht baute sich die Frau auf. Trotzdem sie konnte verschieden aussehen. Einfach weiterklicken.

Am nächsten Tag dachte er allerdings wieder an sie. Anscheinend war diese Eva keine Frau die ein Sexabenteuer suchte. Aber warum hatte sie dann dort ihr Profil eingestellt? Oft dachte er im Laufe des Tages an sie, konnte es kaum erwarten nach Hause zu kommen. Sein erster Weg führte ihn an den Computer.

´Hallo Eva, ich bin zwar nicht der Adam, sondern der Klaus und bin wie du, auf der Suche nach einem Menschen, mit dem ich mich austauschen kann. Wohne in München und suche jemand zum Chatten, eventuell auch zum persönlichen kennenlernen. Würde mich freuen, wenn du dich melden würdest.

Erst dann ging er in die Dusche. Da er immer größere Mengen an Essen vorbereitet und eingefroren hatte, konnte er heute mal wieder was schönes essen. Beim Essen dachte er immer wieder an die unbekannte Eva, mehrmals ging er an den Computer fand aber keine Nachricht vor. Endlich erschien auf dem Bildschirm „Neue Nachricht“.

Seine Hand zitterte fast ein wenig als er sie öffnete. Tatsächlich antwortete Eva. Sie freute sich, dass er sich gemeldet hatte und zeigte vorsichtiges Interesse. Sie würde gerne mit ihm chatten, schloss aber auch ein späteres persönliches Kennenlernen nicht aus, wenn die Chemie stimmen würde.

Begeistert antwortete Klaus. Man tauschte sich aus über gemeinsame Interessen, es war interessant mit ihr zu schreiben. Immer wieder wurden Stück für Stück persönliche Infos eingefügt und so erfuhr Klaus, dass Eva mit 37 vier Jahre jünger war als er, unglücklich verheiratet mit einem Mann der im Schichtdienst arbeitete, weshalb die Zeitfenster für Kontakte der beiden sehr eingeschränkt waren.

Gegen 22 Uhr musste Eva den Chat abbrechen da Ihr Mann von der Arbeit kam. Man wollte einen neuen Termin vereinbaren, nicht so einfach da Klaus die nächsten Tage wieder auf Montage musste. Er konnte nie genau sagen, wann er Feierabend hatte und wie der Tag ablief. Also tauschte man die Mailadressen aus, versprach sich zu schreiben.

Am anderen Tag war Klaus um 21 Uhr endlich auf seinem Zimmer. Setzte sich gleich an seinen Lappi und schrieb eine Mail an Eva.

„Der gestrige Chat hat mir sehr gefallen, hätte gerne weiter gemacht. Musste heute länger arbeiten, aber dafür kann ich morgen Abend wieder zu Hause sein. Hoffe das ich um 19 Uhr wieder on sein kann. Gruß Klaus.“

Nach der Mail noch Dienstunterlagen fertig gemacht und an die Firma gesendet. Um 22:30 war endlich alles erledigt und er hat sich ins Bett gelegt.

Am anderen Morgen extra früher angefangen damit nicht noch eine Übernachtung notwendig ist. Die Arbeit ging gut voran und er konnte sich gegen 15;00 Uhr auf den Heimweg machen. Um 17 Uhr war er zurück in seiner Wohnung und ging als erstes an seinen PC um die Mails zu öffnen. Die von Eva wurde als erstes gelesen: „Habe deine Mail heute Morgen gelesen, bin ab 19 Uhr im Chat“

Zwei Stunden bis dahin, das reichte. Erst Mal in aller Ruhe duschen. Danach mal wieder was Frisches kochen. Um 18:45 war er fertig und setzte sich aufgeregt vor den Bildschirm und die Tastatur.

Kurz nach sieben erhielt er eine neue Nachricht. „Hallo, bist du da?“

Natürlich war er. Es entwickelte sich eine kurzweilige Unterhaltung. Nachdem sie beim ersten mal hauptsächlich über allgemeines geschrieben hatten und wenig persönliches, merkte Klaus, dass sie Interesse an ihm hatte. Er gab einige Dinge aus seinem Leben preis und auch Eva gab mehr Informationen über sich heraus. Mit der Zeit erfuhr er von ihr, dass sie im öffentlichen Dienst tätig war, zwei Söhne hatte, sich dazu noch um ihre kümmern musste, die ebenfalls im Haus lebte. Dazu kam noch eine Aktivität in der Kirchengemeinde. Klaus gefiel die Art, wie sie schrieb und er stellte eine gewisse Seelenverwandtschaft fest. Eine Frau, mitten im Leben stehend, freundlich, hilfsbereit, engagiert und doch einsam, da ihr Mann sie nach Strich und Faden betrog und daraus anscheinend nicht einmal ein Geheimnis machte. Er dachte an seine eigene Beziehung.

Erneut trennten sie die Verbindung erst, als Evas Mann von ihr erwartet wurde. Natürlich verabredete man sich erneut zum Chat, immer und immer wieder. Die Unterhaltung ist sympathisch, nie langweilig und mit der Zeit fließen auch erotische Komponenten mit ein.

„Wie wäre es eigentlich, wenn wir einmal zusammen telefonieren?“, fragt Klaus eines Tages.

„Weiß nicht,“ kommt es zurück. „Ist schlecht, wenn du anrufst, da ich nie sagen kann wann ich alleine bin.“

„Du kannst ja auch mich anrufen“.

Lange Zeit keine Antwort. „Du traust dich nicht“, legt er nach.

Wieder keine Antwort.

Klaus gibt einfach seine Telefonnummer ein, aber es erfolgt erneut keine Reaktion.

Überhaupt nicht mehr. Enttäuscht verlässt er an diesem Tag das Programm. Will er zu viel?

Hat sie keine Lust auf ein Telefongespräch?

Mal abwarten ob sie sich meldet. Am nächsten Abend setzt er sich wieder vor den PC. Keine Nachricht für ihn.

Doch etwas falsch gemacht? Warum meldet sie sich nicht?

„Hallo Eva, bist du da?“ gibt er ein.

Keine Antwort. Was ist los?

Dann schreckt ihn das Telefon aus seinen Gedanken. Unbekannter Teilnehmer, zeigt das Display an. Er meldet sich.

„Hallo Klaus, bin schon da und trau mich eben doch“, klingt eine angenehme weibliche Stimme an sein Ohr.

Ihm fällt beinahe der Hörer aus der Hand, er ist so perplex, weiß gar nicht was er sagen soll, muss mehrmals schlucken, bis er ein erfreutes „Hallo Eva“ herausbringt. Sie lacht am anderen Ende der Leitung, spürt vermutlich seine Verlegenheit und amüsiert sich über ihre gelungene Überraschung. Dieses freundliche Lachen ist ihm auf Anhieb sympathisch.

Doch er fasst sich schnell wieder, freut sich noch mehr über diesen Kontakt. Telefonieren ist wesentlich schöner als schreiben und chatten.

Man kommt sich schnell noch näher, tauscht sich auch über die aktuellen persönlichen Verhältnisse aus und Klaus erfährt, dass Eva nicht einmal mehr mit ihrem Mann zusammen in einem Zimmer schläft, die Ehe an sich nur noch auf dem Papier besteht, wegen der Kinder Bestand hat, aber sie sich in ihrem Alter nach Liebe sehnt, die sie zuhause nicht mehr bekommt. Die langen Gespräche werden intensiver, sie lernen sich immer besser kennen, vorsichtig tasten sie sich an erotische Komponenten heran, keines der beiden will das andere abschrecken oder verlieren, sie steigern sich bis hin zum Telefonsex, hören sich beide gegenseitig am Telefon stöhnen. Es macht Spaß und ist einfach schön. Klaus liegt oft da, mit geschlossenen Augen und stellt sich Eva vor, hat keine Ahnung, wie sie aussieht, kennt nur einige Details aus ihrer Beschreibung ………. Haare, Größe, außerdem findet sie sich zu dick, aber das ist bei allen Frauen so.

Irgendwann geht er in die Offensive und schlägt ein Treffen vor, würde zu ihr kommen. Doch sie lehnt sofort ab. „Wenn mich hier jemand mit einem fremden Mann sieht, das ist unmöglich“, argumentiert sie.

Klaus macht einen Vorschlag für ein treffen am kommenden Wochenende da er am Freitag keinen großen Termin hat und so den Samstag frei hat. Eva lehnt ab da Sie an diesem Wochenende einen Termin durch die Kirche hat, es wird die neue Glocke für die Kirche gegossen. Sie sendet ihm eine MMS mit einem Bild wo auch ihre drauf ist als beleg das sie in Passau ist, aber warum? Später kommt eine SMS mit der Frage: Hast mich erkannt? Klaus versteht sofort ihre Frage, sie will sich vergleichen. Seine Antwort: „Wer ist die unscheinbare neben der gutaussehenden kleinen netten Frau?“ Sie schreiben sich am Abend noch ein Mal und vereinbaren das man sich telefonisch am Montagabend ab 21:30 Uhr meldet da ihr Mann Nachtschicht hat.

Am Montagabend um 21:25 ruft Eva an, Er ist gerade fertig mit dem essen da der Tag auf der Arbeit wieder lang war. Beide fangen sofort wieder mit Erotischen Gesprächen an, sie kann sich aber nicht gehen lassen da sie es nicht kennt.

Es wird die nächsten Wochen über fast jeden Abend telefoniert und auch erotischer.

Klaus gibt nicht auf, versucht wieder ein Treffen zu vereinbaren, spürt ihr Interesse daran und dann sagt sie eines Tages überraschenderweise doch zu, nachdem sie sich wieder am Telefon zusammen entspannt hatten. Eva wird nach München kommen. Mittlerweile haben sie auch andere Fotos ausgetauscht. Lächelnd betrachtet er sie auf dem Bildschirm, angeblich ist sie auf diesem Bild schlecht getroffen, findet sich prinzipiell hässlich, aber ihm gefällt was er sieht.

Endlich ist ein Termin gefunden an dem beide Zeit haben. Ein Samstagnachmittag im August — Treffpunkt München Hauptbahnhof — Nordseite, Arnulfstraße, neben dem Taxistand. Eva kommt mit dem Auto, um 14 Uhr will sie da sein. Klaus ist nervös, glaubte sie schon sehr gut zu kennen, vertraut zu sein mit einer Frau mit der er sehr oft spricht, die er aber noch nie gesehen hat. Was erwartet ihn wohl heute, denkt er, am Morgen beim Aufwachen. Natürlich freut er sich ganz toll auf die Begegnung schon seit mehreren Tagen, hat überlegt was sie zusammen machen können, natürlich spielte auch Erotik eine große Rolle bei diesen Überlegungen, aber er wird sie nicht damit überfallen und schon gar nicht bedrängen, dazu ist das erste Treffen einfach zu schade. Klaus fühlt, Eva ist kein Abenteuer mit dem man sich nur zum Sex trifft, für ihn ist sie ein Mensch, der ihm etwas bedeutet. Er will nicht zerstören was sich zwischen ihnen beiden in den vergangenen Wochen und Monaten aufgebaut hat. Höchstens Eva hat Lust auf …….

Aber das glaubt er selber nicht, denn er denkt, dass ihre Gedanken so ähnlich sind wie seine eigenen. Übermäßig in Schale werfen für das erste Treffen? Nein — er will so natürlich wie möglich wirken, einfach der Klaus, welcher bisher mit ihr telefoniert und geflirtet hat und — ja, das kann man schon sagen — ein bisschen in diese Eva verliebt ist.

Es ist ein warmer und sonniger Tag. Der Vormittag will einfach nicht vergehen. Wieder schaut er auf die Uhr. Gerade einmal 20 Minuten vergangen seit dem letzten Blick. Zum Bahnhof braucht er eine knappe halbe Stunde. Aber was ist, wenn die S-Bahn Verspätung hat, oder eine Störung vorliegt? Also macht man sich bereits über eine Stunde früher auf den Weg. Alles läuft glatt und die große Uhr am Bahnhof zeigt ihm an, dass er über 40 Minuten zu früh ist. Einmal durch den Bahnhof laufen zur Senkung der Nervosität, ein Kaffee am Kiosk, immer noch sind es mehr als 15 Minuten. Die werden unendlich lang und als sie abgelaufen sind, ist keine Eva in Sicht. Hat sie ihn versetzt? Das wäre eine riesige Enttäuschung. Vielleicht ist ihr etwas dazwischengekommen. Mit zittrigen Fingern wählt er ihre Handynummer. Erleichterung, er atmet auf. Sie ist gerade im Parkhaus in der Marsstraße. Wird wohl noch 10 Minuten dauern.

Wenigstens ist sie da. Die Vorfreude steigt erneut. Dann müsste sie eigentlich aus dieser Querstraße genau gegenüber seinem Standort herauskommen, den Zebrastreifen an der Ampel vor ihm überqueren und direkt auf ihn zu kommen. Ungeduldig schaut er über die Straße, mustert die Personen, welche auf das grüne Signal warten. Es sind nicht besonders viele an diesem Samstag, um diese Uhrzeit. Aha — es könnte die Frau mit dem schönen blauen Kleid sein. Nein, Eva hat sicherlich keine Einkaufstasche dabei.

Die mit dem Minirock? Haarfarbe könnte passen. Auch Fehlanzeige stellt er beim näherkommen fest. Wiederum warten und schauen. Dann fällt ihm eine Frau in einer weißen Hose und einem hellen Shirt, mit leichten rosa Mustern auf. Das trifft schon eher zu. Er lässt sie nicht mehr aus den Augen. Die Autos halten an, die Fußgängerampel wird grün und Menschen überqueren die Straße. Je näher sie kommt um so sicherer wird er, dass es sich um Eva handeln muss. Sie sieht sich etwas unsicher um, sucht jemanden. Ja das ist sie. Er denkt an das Foto auf seinem Computer, stellt aber fest, dass das Original wesentlich schöner ist. Klaus geht auf sie zu, lächelt, hebt die Hand als sie ihn aus ein paar Metern Entfernung anblickt, dann stehen sie voreinander und strahlen sich an. Der ganze Platz ist plötzlich leer, das was um sie herum passiert registrieren die beiden gar nicht.

„Hallo Eva.“

„Hallo Klaus.“

Er wirkt verlegen. Soll er sie in die Arme nehmen. Küssen? Nein, das traut er sich nicht. Doch auch sie lächelt ihn erwartungsvoll an. Sie gehen aufeinander zu, nehmen sich gegenseitig in den Arm und verharren einen kurzen Moment. Lösen sich wieder und schauen sich ganz fest in die Augen, dann gehen sie einen Schritt auseinander.

Sie sieht für ihn bezaubernd aus. Die Pfunde sind gut an den richtigen Stellen verteilt, Männer schauen immer zuerst auf Becken und Busen, aber genau das mag er dort, wenn man nicht nur Knochen in den Händen hat. Er findet das passt zu dieser Frau, die auf ihn einen sehr guten Eindruck macht, hübsch ist, eine Sicherheit und Ruhe ausstrahlt. Noch mehr fühlt er sich zu ihr hingezogen, als er sie so vor sich stehen sieht. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle gepackt, in die Arme geschlossen, geknuddelt und geküsst, wobei in seiner Hose bereits angesichts dieser Gedanken eine gewisse Enge entstand. Cool bleiben Klaus, cool bleiben, dachte er sich, aber es juckte in seinen Händen es zu tun.

So vieles hat er überlegt, was er ihr zuerst sagen wollte. Aber plötzlich ist alles weg. Er kommt sich auf einmal vor, wie in seiner Schulzeit, das erste Rendezvous mit seiner Flamme aus dem Tanzkurs außerhalb der Tanzschule. Wird er etwa gar noch ein bisschen rot?

Eva lächelt ihn an. Auch sie ist etwas unsicher, dennoch fasst sie sich schneller.

„Was machen wir denn jetzt?“

Klaus zuckt mit den Schultern. „Was würdest du gerne tun?“

„Wenn du nichts anderes geplant und nichts dagegen hast, könnten wir ja einfach mal ein bisschen durch die Stadt bummeln.“

Er nickt. „Ja, gerne.“

Langsam schlendern sie Richtung Stachus. Wie zufällig fasst er nach ihrer Hand und sie greift sofort zu, lächelt ihn wieder an. Klaus fühlt erfreut, da ist mehr zwischen ihnen vorhanden als nur eine Internetbekanntschaft. Sie reden nicht viel, meist belanglose Dinge, dann taucht ein Beate-Uhse Shop auf. Eva steuert drauf zu, bleibt zögernd davor stehen.

„Wollen wir reingehen?“, grinst Klaus leise.

Ein kurzes Zögern, dann Kopfschütteln. Dennoch lächelt sie ihn an, bevor sie weitergehen. Das Gesprächsthema ändert sich, es wird langsam erotisch. Seine Komplimente befassen sich mit ihrem Aussehen und auch mit ihrem Körper und Eva genießt es, denn es klingt ehrlich. Sie hat beim Zusammentreffen sehr wohl die anerkennenden Blicke bemerkt, mit denen er sie ansah, ja sich darüber gefreut, dass seine Augen etwas länger auf ihren Brüsten ruhten und gefühlt, wie ihre Warzen begannen zu kribbeln und sich aufzurichten. Zum Glück hatte sie vorsorglich einen BH angezogen, auf dem sich nicht so leicht etwas abzeichnet, denn auch sie konnte sich vorstellen, dass ihre Erregung eventuell sichtbar werden würde. Am Telefon haben sie bereits ausführlich sexuelle Fantasien ausgetauscht, auch Eva hat sich in den Slip gegriffen und sich gestreichelt, einen Finger ganz tief in die Vagina gesteckt und sich vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, an dessen Stelle das harte Glied ihres Telefonpartners dort zu spüren, seinen Körper auf ihrer nackten Haut. Er hat ihr Stöhnen gehört und seinerseits mit geschlossenen Augen seinen Penis bearbeitet und sich Erleichterung verschafft.

Es war für beide schön und auch wenn sie alleine waren, dachten sie oft an die Beteuerungen und streichelten sich selber in Gedanken an den Partner. Und jetzt liefen sie Hand in Hand durch München waren sich so nah, dachten und wünschten sich beide dasselbe, doch gleichzeitig hatten sie beide Angst, diesen schönen Tag und ihr Beisammensein durch Sex zu zerstören.

Vor einem großen Kaufhaus bleibt Eva stehen, unschlüssig sieht sie Klaus an.

„Wollen wir reingehen?“ errät er ihre Gedanken.

Sie lächelt und nickt. Es ist schön wieder einmal Hand in Hand mit einem netten Menschen einen Kaufhausbummel zu machen. Das hat sie lange vermisst, ungezwungen durch die Stadt zu gehen, einfach nur zu schauen und mit einem leichten Schmetterlingsgefühl im Bauch, wie bei der ersten großen Liebe. Doch die Erinnerung daran verfinstert ihre Gedanken. Weg damit. Momentan ist dieser Klaus neben ihr. Der tut ihr gut, fühlt sie immer mehr als sie zusammen das Kaufhaus betreten.

Die erste Rolltreppe führt in den Keller. Sie sieht ihn während der Fahrt an. Wieso schaut der denn nach oben? Eva folgt seinem Blick. Aha, typisch Mann! Auf der Treppe nach oben steht eine junge Frau im Minirock und darunter sind halterlose Stümpfe, sowie auch noch ein heller Slip zu erkennen. Das ist natürlich ein Augenfang. Sie gibt ihm einen leichten Rempler und holt ihn aus seinen Gedanken zurück. Erstaunt sieht er sie an und wird sogar rot, als Eva ihn anlächelt und dabei vorwurfsvoll den Kopf schüttelt.

„Entschuldige bitte, aber das ist so eine Gewohnheit des männlichen Einzelgängers, der ausgehungert ist nach solchen Dingen“, grinst er zurück.

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