Teil 2: Braut und Bräutigam
Johanna
Max hatte keine Ahnung, was auf ihn zukam.
Ich muss ja zugeben, dass ich erhebliche Vorbehalte gehabt hatte, einen Hochzeitstermin in der Quasi-Öffentlichkeit und unter Androhung und Anwendung körperlicher Gewalt aus ihm herauszupressen. Doch er trug es mit Humor. Mehr Humor als ich ihm zugetraut hatte.
Natürlich legte er mich dafür übers Knie. Er spankte mich mit der flachen Hand, bis ich nicht nur einmal, sondern zweimal gekommen war. Er verbot mir die Anwendung von jeglichen Heilmitteln. Zwei Tage lang konnte ich nicht mehr sitzen.
Aber er fickte mich auch so lange in alle drei Löcher, bis wir beide in ein Koma fielen. Meine Dominanz hätte ihn „sowas von geil“ gemacht.
Naja, ich wusste erstmal nicht, ob die Vor- die Nachteile sosehr überwogen, dass ich mich dieser Behandlung noch einmal aussetzen würde.
Aber als der Hochzeitstermin näherkam, merkte ich, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, was ich ihm schenken sollte. Nachdem Janina und Sanne sich selbst ihren Ehemännern über Kreuz geschenkt hatten, lag die Latte für mich ziemlich hoch. Und es gab wohl nichts außer irgendwelchen ekligen Techniken, was wir beide noch nicht zusammen ausprobiert hatten.
Ich hatte mir tatsächlich einmal die Schamlippen stechen lassen und ein paar Tage lang eine Plakette mit seinem Namen darauf zwischen den Beinen getragen. Im ersten Moment erregend, in allen folgenden Momenten nur störend. Die Löcher hatte ich noch, also konnte ich mir die Ringe wieder hineinfädeln. Aber so der Antörner waren die auch nicht.
Die Katholiken haben wohl recht darin, dass es einen gewissen Reiz hat, sich für die Hochzeitsnacht aufzusparen.
Total verzweifelt rief ich Vanessa an und schilderte ihr die Problematik. Sie sagte nur einen Satz. Facepalm! Darauf hätte ich wirklich selbst kommen können. Aber auf die zweite Hälfte ihres Vorschlags nicht. Was dazu führte, dass ich sofort im Anschluss ein zweites Gespräch führte. Danach rieb ich mir zufrieden die Hände. Mein zukünftiger Ehemann würde eine Hochzeitsnacht erleben, die sich gewaschen hat.
Max
„Musstest du wirklich die ganze Zeit im Rheingau bleiben? Nur für dein Hochzeitskleid?“
Johanna grinste mich auf dem Bildschirm an. „Nicht nur. Ich habe auch eine ganze Menge Sex mit deinen Eltern.“
Ich stöhnte auf.
„Und mit Tom und Anita auch.“
Ich stöhnte noch einmal.
„Ach komm. Du wirst doch bestimmt nicht vernachlässigt.“
„Eigentlich nicht, aaaber …“
„Lass mich raten: Jessica ist bei dieser Konferenz in San Francisco, und Doro lässt ihre dominante Seite raushängen.“
Ich stöhnte zu dritten Mal. „Du hast ja keine Ahnung. Gerade gestern. Beim Abendessen war noch alles normal …
* * *
Doro stand auf und blickt mich mit ihrem Domme-Blick an, den sie kultiviert hatte, seitdem sie hier im Hotel lebte und Jessica oft nicht da war. „Ich erwarte dich um Punkt zehn vor acht in Zimmer dreizehn. Du hast also nur noch —“ kurzer Blick auf die Uhr „— vierzig Minuten um dich vorzubereiten.“
Wohl eher brauchte sie die Zeit. Seit ich damals unvermutet in das Spiel zwischen ihr und Jessica hineingestolpert war, sorgte ich immer dafür, dass ich „präsentabel“ war. Man konnte ja nie wissen. Ich musste also nur duschen, eine schnelle Darmspülung und der Abend konnte beginnen.
Doro hingegen, im achten Monat schwanger, musste schon etwas mehr dafür tun, eine Session vorzubereiten.
Punkt zehn vor acht drückte ich die Klinke von Zimmer dreizehn herunter. Doro begrüßte mich in einem Aufzug, den ich noch nicht kannte. Sie hatte ihre Haare zu einem strengen Dutt frisiert, trug eine glaslose Brille, eine weiße Rüschenbluse und einen engen Rock. In der Hand hielt sie ein Klemmbrett und einen Stift.
„Sehr gut“, sagte sie statt einer Begrüßung. „Zieh dich aus und leg dich aufs Bett.“
Mein Blick schwenkte hinüber. Das Bett sah sehr seltsam aus; wie von einer Art Folie bedeckt. Mein Blick schwenkte zurück und ich runzelte die Stirn.
„Vertraust du mir?“
Scheiße! Jetzt hatte sie sich auch noch diesen Domme-Spruch von Jessica abgekuckt. Darauf gab es halt nur eine mögliche Antwort. „Klar“, sagte ich. „nur —“
„Kein aber. Auf den Rücken.“
Ich zuckte die Schulter, warf den Bademantel — mein einziges Kleidungsstück — auf einen Stuhl und legte mich aufs Bett. Die Oberfläche war weich, aber kühl. Tatsächlich irgendeine Folie. „Und jetzt?“
„Spreiz die Beine etwas. Die Arme auch ein bisschen breiter. Liegst du bequem?“
„Ja, schon—“
„Nicht bewegen!“ Sie hatte eine Fernsteuerung in der Hand, auf der sie jetzt herumdrückte. Ein leises Summen, und am Fußende des Betts erschien eine zweite Folie. Sie war komplett durchsichtig und legte sich über meine Füße, meine Beine, meinen Körper, meine Arme und „Mal kurz Luft anhalten“ über mein Gesicht.
Letzteres jedoch nur kurz, denn über meinen Augen erschien eine Öffnung in der Folie, die sich wie aus Zauberhand vergrößerte, bis sie Augen, Nase und Mund freiließ. Ich spürte, wie die Folie an meinem Körper sich versteifte, sich die zwei Lagen miteinander verbanden. Ich wollte mich bewegen, doch weder Arme noch Beine folgten meinem Befehl.
„Was ist denn das für ein Trick?“, fragte ich.
„Das neueste auf dem Fetisch-Markt“, sagte Doro zufrieden und drückte weitere Knöpfe. Ich fühlte, wie auch mein Schwanz plötzlich freigegeben wurde. „Bondage-Bett. Früher brauchte das noch einen Kompressor, um die Luft abzusaugen, und die Folie musste komplett geschlossen sein. Mit dieser Spezialfolie —“
Sie sprach nicht weiter. Stattdessen ließ sie einen Rahmen an vier Stahlseilen von der Decke herunterschweben. Er traf sich mit einem zweiten, der auf dem Bett lag, und der mir nicht aufgefallen war. Es machte „Klack“, und dann begann ich zu schweben.
„Bevor du fragst, mein lieber Max“, sagte sie, honigsüß grinsend. „Das Ding ist an das Sicherheitssystem des Hotels angeschlossen. Wenn du also dreimal ‚rot‘ sagst, öffnet sich die Verriegelung und die Folien trennen sich voneinander.“
„Und ich falle aufs Bett.“
„Je nachdem“, sagte sie, und der Rahmen begann sich so zu drehen, dass er mich senkrecht hängen ließ. „Auf jeden Fall solltest du dieses Safeword nur im Notfall benutzen. Ansonsten hast du ja noch dein privates.“
Sie blickte mich fragend an.
Miststück! Das war es, was ich damals Jessica geantwortet hatte. Ich wollte nicken, aber da tat sich nichts. Auch wenn mein Gesicht frei war, saß die Folie über meiner Stirn bombenfest. „Ja“, sagte ich. „Das habe ich.“
Der Rahmen driftete jetzt in Richtung Kopfende des Betts und nach ein paar Sekunden hing ich wie ein lebensgroßes Gemälde an der Wand. Nicht ganz an der Wand, sondern in der Luft ein paar Zentimeter davor.
„Versuch dich mal zu bewegen“, sagte Doro.
Noch nicht einmal den kleinen Finger konnte ich abspreizen.
Doro schien extrem zufrieden zu sein.
„Und was hast du mit mir jetzt vor? Willst du mich bis morgen so hängen lassen?“
„Johanna hat gemeint, ich könnte mit dir machen, was ich will.“
„Ich glaube nicht, dass sie das hier gemeint hat.“
„Okay, du hast jetzt die Wahl. Versprichst du, den Mund zu halten oder willst du lieber einen Ballknebel?“
„Nicht noch einmal“, sagte ich. Der bei meinem „Auftritt“ bei der Eröffnungsveranstaltung hatte mir gereicht.
„In dem Fall“, sagte Doro und griff neben sich. Sie hatte einen richtigen Rohrstock in der Hand. „Jede unangemessene Lautäußerung von dir wird bestraft.“
Es mag klingen, als hätte mich die ganze Situation kalt gelassen, aber ich bin nun einmal bei den richtigen Partnern ein bisschen unterwürfig veranlagt. Mein Schwanz stand inzwischen stocksteif nach vorne, und ich fühlte ihn bei dieser Drohung hüpfen.
„Ich verstehe“, sagte ich. Sie runzelte die Stirn, und ich fügte schnell noch ein „Herrin?“ hinzu.
„Nein. Die korrekte Anrede heute Abend ist: ‚Frau Lehrerin‘.“
„Ich verstehe, Frau Lehrerin.“
„Nicht wirklich, aber bald wirst du“, sagte sie kryptisch und drückte auf die Fernbedienung. Von links und rechts kamen deckenhohe Vorhänge und schlossen sich vor mir. Was zur Hölle hatte die Frau mit mir vor?
Ein Dreiklang ertönte, wie von einer Schulglocke, und ich hörte, wie sich die Zimmertür öffnete und wieder schloss.
„Guten Abend, Frau Lehrerin“, sagten zwei Frauenstimmen im Chor.
„Was wollt ihr beiden?“, fragte Doro.
„Meine Klassenkameradin Maria“, hörte ich Joy sagen, „hat Probleme mit Fellatio. Ich dachte …“
„Wir dachten“, fiel ihr Maria ins Wort, „dass Sie, Frau Lehrerin mir dazu eine Nachhilfestunde geben könnten.“
„Soso“, machte Doro, als wäre sie von diesem Wunsch überrascht. Ich war es nicht. Bei mir war der Groschen schon bei dem Wort „Fellatio“ gefallen.
„Das wundert mich nicht“, sagte Doro, und verfiel damit in ihr bestes Dozentendeutsch. „Auch Schülerinnen, die weniger Probleme mit körperlicher Nähe haben als du, fühlen sich manchmal unwohl bei dieser Übung. Das Geschlechtsteil eines Mannes —“ Es summte, und der Vorhang öffnete sich. Joy und Maria knieten auf dem Boden vor Doro. Die beiden hatten sich ihre Haare zu Zöpfen geflochten, trugen kurze Schottenröcke und weiße Blusen, die sie sich unter den Brüsten gebunden hatten. Ich konnte nicht sehen, was sie an den Beinen trugen, doch ich war sicher, dass sie weiße Kniestrümpfe anhatten. Also genau das, was man sich in der Fetischwelt unter „katholischen Schulmädchen“ vorstellt.
Mal abgesehen von dem gravierenden Unterschied in der Hautfarbe hätten sie Schwestern sein können.
Bei meinem Anblick rissen beide Mund und Augen weit auf.
„Das Geschlechtsteil eines Mannes“, dozierte Doro weiter, „kann in seiner voll erigierten Form eine beachtliche Größe erreichen, die noch beeindruckender wird, wenn frau es aus der Nähe sieht, wie es bei der Fellatio zwangsweise geschieht. Außerdem hat so mancher Mann die unangenehme Angewohnheit, nach dem Kopf der die Fellatio ausübende Frau zu greifen und diesen auf sein Geschlechtsteil zu drücken. Man bezeichnet das auch umgangssprachlich als ‚Face-fucking‘. Um dieses Problem gar nicht erst aufkommen zu lassen, habe ich unser Demonstrationsobjekt vollständig immobilisiert. Du, liebe Maria, kannst allein darüber bestimmen, wie nah du diesem Penis kommst.“
„Ich verstehe, Frau Lehrerin.“
Ich hatte eigentlich gedacht, Doro hätte sich etwas extrem Perverses für mich ausgedacht, doch ich kannte Maria, wenn auch nicht sehr gut, und wusste, dass sie durchaus genau die Probleme hatte, die hier diskutiert wurden.
„Joy wird dir die richtigen Bewegungen der Hände und des Mundes vormachen, und du kannst sie jeweils nachmachen. Kniet euch jetzt beide auf das Bett vor den Penis.“
Hey, da hängt jemand hintendran! Ich konnte an Doros Blick sehen, wie Frau Doktor die Situation genoss.
Die beiden Schulmädchen folgten der Aufforderung ihrer gestrengen Lehrerin mit einer Begeisterung, die ich in meiner Schulzeit nie erlebt hatte.
Sie knieten sich so vor mich, dass ich von meinem erhöhten Standpunkt in ihre Dekolletees schauen konnte. Nicht. Denn mein Kopf war so fixiert, dass ich nur einen sehr begrenzten Gesichtsbereich hatte.
Also kam auch die erste Berührung an meinem besten Stück komplett überraschen. Ich holte tief Luft.
„Würde sich das Demonstrationsobjekt bitte ruhig verhalten?“, sagte Frau Doktor Lehrerin hämisch. „Oder muss ich meinen Rohrstock benutzen?“
Ich machte nicht den Fehler, auf diese offensichtlich rhetorischen Fragen zu antworten, sondern genoss lieber die Berührungen an meinem Schwanz.
Die beiden Mädchen tuschelten miteinander, dann schloss sich ein heißer Ring um meinen Schwanz. Gleichzeitig berührte eine Zunge die Spitze. Ich zuckte und machte „Mmmm“.
„Das war kein schmerzhaftes ‚Mmmm'“, erklärte Doro, „sondern ein lustvolles. Schaut mal nach rechts.“
Links von mir wurde es hell; Doro musste den Fernseher dort eingeschaltet haben.
„Hier seht ihr die Lebenszeichen unseres Freundes Max. Die große Zahl oben gibt die Prozentzahl seiner Erregung an. Die Zahl darunter sein Schmerzkoeffizient. Wenn die obere Zahl einhundert erreicht, erfolgt seine Ejakulation. Achtet darauf, dass die Schmerzen immer geringer sind als die Erregung.“
Mein Gott! War ich hier tatsächlich nur ein wissenschaftliches Experiment?
„Und achtet auch darauf“, fuhr Doro fort und grinste mich frech an, „dass die Erregung nicht zu schnell steigt. Männer lieben es, wenn es lange dauert.“
Ich nicht! Doch diesmal hatte Doro keine Jessica dabei, die sie zügeln und anweisen konnte, mich kommen zu lassen.
* * *
„Du Ärmster“, meinte Johanna. „Und die drei haben dich den ganzen Abend hängen lassen?“
„Wortwörtlich ja. Aber sie haben mich dann doch noch zum Höhepunkt gebracht. Sogar mehrfach. Aber vier Stunden …“
„Und zwanzig Minuten“, meinte Johanna.
„WAS?“
„Sagt dir das Wort ‚Livestream‘ etwas?“
„Du — du hast — sollte das eine Rache sein? Ich dachte, aus dem Überwachungssystem des Hotels geht nichts nach draußen.“
„Tut es auch nicht. Doro hat genau dieselben Kameras benutzt, wie du bei mir.“
„Und ihr habt euch köstlich amüsiert. Waren Mama und Papa auch dabei?“
Johanna nickte grinsend. „Und die deVilles auch inklusive der just aus Amerika zurückgekehrten Jessica.“
„Eine große, glückliche Familie.“
* * *
Johanna
Ich erwachte davon, dass mir die Sonne ins Gesicht schien. Mein Mund war ausgetrocknet, meine Zunge tat mir weh und auch sonst noch einiges.
„Guten Morgen, Johanna. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“
„Ich? Wer?“
„Ich bin Galadriel, der neue virtuelle Assistent des Fetisch-Hotels Huberhof.“
„Gala— Wie?“
„Galadriel. Den Namen hat Jessica deVille ausgesucht. Er stammt aus dem ‚Herrn der Ringe‘.“
Ich setzte mich auf. „Jessica! Der traue ich so etwas zu.“
„Hast du irgendwelche Wünsche?“
„Wie spät ist es denn?“
„Elf Uhr vormittags. Deine Stimme klingt rau. Möchtest du ein Glas Wasser?“
„Gerne. Elf Uhr!“ Mein Gott. War ich wirklich so fertig gewesen. Ich grinste vor mich hin. Was für ein Abend!
„Ein Robert ist unterwegs“, fuhr Galadriel fort. „Es interessiert dich vielleicht, dass dein Verlobter Maximilian zurzeit in der Sauna ist.“
„Max?“ Huch! Der wollte doch heute gar nicht herkommen. Und warum war er dann nicht in unser Zimmer gekommen?
Die Tür öffnete sich, und einer der Roberts kam mit einer Flasche Wasser. „Danke“, sagte ich und nahm sie. Max war hier? In der Sauna? Eigentlich eine gute Gelegenheit, ihm etwas zu beichten.
„Ist Max in der Sauna allein?“
„Ja, Johanna. Er ist seit zehn Uhr dreißig dort.“
Ich stand auf, nahm mir einen Morgenmantel aus dem Schrank — ich hatte keine Ahnung, wer von der Familie mir über den Weg laufen würde. Den wenigsten würde es etwas ausmachen, mich nackt zu sehen, aber ich musste es ja nicht drauf anlegen. Die Schmieders hatten sicher auch hier übernachtet.
*
Max lag auf einer der Ruheliegen. Offensichtlich war seine Nacht auch nicht sehr erholsam gewesen, denn er schnarchte leise vor sich hin.
Er öffnete die Augen, als ich näherkam und richtete sich auf. „Hallo Schatz“, sagte er mit Begierde in den Augen.
„Grüß Gott“, sagte ich, und sein Schwanz wurde hart. Ich beugte mich zu ihm — dem Schwanz — herunter, sagte: „Ich habe dich vermisst“ und nahm ihn in den Mund.
Max sog lautstark seinen Atem zwischen seinen Zähnen hindurch.
„Upps!“, machte ich. „Überanstrengt?“
Er wurde doch tatsächlich rot im Gesicht. „Außerdem hatten wir doch ausgemacht, dass wir heute keinen Sex haben wollen.“
„Aber zur Begrüßung küssen darf ich dich doch.“
„Mich, ja.“ Er spitzte seine Lippen.
Ich beugte mich zu ihm herunter, drückte ihn zurück auf die Liege und nahm seinen Mund in Besitz. Erst viel, viel später trennten wir uns und ich richtete mich wieder auf.
Er öffnete die Augen, blickte mich an, dann rutschte sein Blick tiefer, wo sich der Bademantel inzwischen sehr weit geöffnet hatte. Dann runzelte er die Stirn. „Johanna!“, sagte er und holte Luft. „Ausziehen! Pose Fünf!“
Mein Bademantel fiel zu Boden und ich war auf den Knien, bevor ich richtig registrierte, was gerade geschah. Ich spreizte die Beine, verschränkte meine Finger hinter dem Nacken und drückte meinen Oberkörper nach vorne.
Der Blick meines Meisters — und Max füllte diese Rolle im Moment perfekt aus — hatte meine Brüste nicht verlassen. Jetzt kamen auch noch seine Finger hinzu. Erst mit den Fingerspitzen an meinen Brustwarzen, dann strich er über meine beiden Babys und ich erschauerte.
„Keine Implantate“, stellte er sachlich fest. „Was zur Hölle hast du mit denen gemacht?“
Ich schluckte. „Ich— ich kann es wieder rückgängig machen lassen, wenn es dir nicht gefällt.“
„Hmmm, mal sehen. Beug dich zu mir.“
Ich tat es und seine Zähne waren im nächsten Moment an meinem Nippel. „Ohhh!“, entfuhr es mir. „Ich — ohhh!“
Er hörte auf. „So empfindlich? Setz dich hin und erzähl. Die beiden sind doch sicher der eigentliche Grund für deine zwei Wochen im Rheingau.“
Ich holte tief Luft, stand auf und setzte mich zu ihm auf die Liege. „Naja, es hat auch lange genug gedauert, bis Mutter und Vanessa sich auf ein Hochzeitskleid haben einigen können.“
Er lachte auf. „Ich kann mir den Zickenkrieg schon lebhaft vorstellen.“
„Kein Zickenkrieg“, sagte ich, „aber manchmal kurz davor.“ Ich lehnte mich gegen seine Brust und seine Hände fanden umgehend ihre neuen Spielzeuge. „Mhmhm“, machte ich. „Und die Titten — Hast du schon von Hoffmann Pharma gehört?“
Er erstarrte — kurz, dann streichelte er weiter. „Sind das nicht die mit der Sexsklavin, die mit Tom und Anita bekannt sind?“
„Das ist der Seniorchef. Sein Sohn führt jetzt die Firma. Aber es ist schon dieser Kontakt, über den ich in die Studie gekommen bin.“
„Studie, häh?“ Seine Hände umfassten meine Brüste und drückten zu.
„Ohhh!“ Es war wie eine direkte Verbindung zwischen Brust und Muschi. „Es— Es geht um künstliches Bindegewebe. Wiederherstellungsmedizin. Eigentlich. Und eigentlich dauert so eine Behandlung ein halbes Jahr.“
„Und du hast das in zwei Wochen durch?“
„Eine neue Methode. Sie spritzen das Material unter die Haut. Bei mir von hier —“ Ich zeigte auf die Unterseite meiner Brüste und fuhr dann mit meinen Fingern bis hoch zur Schulter. „— bis hier. Normalerweise warten sie dann, bis sich alles von alleine verbindet, spritzen vielleicht nach, holen vielleicht auch wieder etwas heraus.“
„Und die ’neue Methode‘.“
„Ich hatte täglich dreimal eine halbe Stunde Therapie. Bestrahlung und Vibration.“
„Vibration?“
Ich musste mich bei der Erinnerung daran erst einmal beruhigen. „Sie haben jemand gebraucht, dem halböffentliche Mehrfachorgasmen nicht peinlich sind.“
Max brach in homerisches Gelächter aus. „Da sind sie ja bei dir an die Richtige geraten.“
Ich grinste. „Ich weiß gar nicht, wie oft ich gekommen bin. Mutter hat einmal zugeschaut. Sie hat den Mund nicht mehr zugekriegt.“
„Deine Mutter. So, so.“
„Also: Meine Brüste sind nicht größer als vorher, aber bleiben jetzt da, wo sie hingehören. Auch ganz ohne BH.“
„Mir gefällt’s“, stellte er fest und massierte noch einmal. „Fühlt sich komplett echt an und sieht galaktisch aus. Meine Stimme hast du.“
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich drehte mich zu ihm um und küsste ihn noch einmal.
„Kann es sein“, sagte er viel später, „dass deine Zunge nicht ganz auf der Höhe ist? Ich will dir ja nicht nahetreten, aaaber …“
Ich lachte auf. „Ich hatte schließlich gestern meinen Mädelsabend …“
Johanna und der Mädelsabend
Es war Karfreitag. Nicht der üblichste Tag für einen „Junggesellinnenabschied“ aber ich war eh keine Jungfrau mehr, und es kamen auch keine „alten Freundinnen“.
Nachdem die Jungs mit Max in Richtung Hotel Aumann abgedampft waren, trafen wir Mädels uns zu einem ruhigen Abend im Dungeon des Hotels.
Wobei „Mädels“ natürlich auch nicht so der richtige Ausdruck war. Sanne und Janina sind so alt wie ich. Jessica und Doro ein bisschen älter, sahen aber mit ihren Babybäuchen schon eher gesetzt aus, und der Rest gehört schon in die nächste Generation, auch wenn Vanessa und Anita im Herzen jung geblieben sind. Roswitha Schmieder rundete den Kreis ab. Ich kannte sie schon ewig, aber halt nur als Sannes Mutter.