– Eine gute Geschichte ist immer eine kurze Flucht aus dem Alltag, ein kleiner Urlaub für die Seele –

Sommerurlaub. Tom lag am Strand, genoss die Sonne auf seinem Körper, lauschte dem leisen Rauschen der Wellen und dachte nach. Endlich einmal Zeit zum Nachdenken. Das war für ihn schon ein beinahe ungewohnter Luxus. Seit einer Woche waren sie bereits hier in Italien. Er selbst, Tom, seine Frau Julia und sein bester Jonas mit seiner Frau Yasmin und ihrer jetzt einjährigen Lisa.

Jonas war eigentlich ein guter Freund seiner Frau gewesen, bis sie sich kennengelernt hatten. Doch die Chemie zischen Jonas und Tom stimmte und so waren sie mit der Zeit das geworden, was sie heute waren, eben beste Freunde. Tom war es auch gewesen, der Jonas mit Yasmin bekannt gemacht hatte. Er und Yasmin waren zusammen zur Schule gegangen, hatten gemeinsam das Abitur gemacht, kannten sich schon ewig. Yasmin und er waren jetzt zweiunddreißig Jahre alt, seine Frau Julia war fünf Jahre jünger und Jonas übernahm mit seinen dreiunddreißig Jahren die Rolle des Alterspräsidenten. Schon lange hatten sie davon gesprochen, einmal gemeinsam Urlaub zu machen. In diesem Jahr hatten sie den Plan endlich in die Tat umgesetzt.

Tom hatte ein stressreiches Jahr hinter sich. Die Firma, in der er arbeitete, hatte sich erheblich vergrößert, was zum einen gut war, weil es seinen Arbeitsplatz sicherte, zum anderen aber auch dazu führte, dass er beinahe jeden Tag vierzehn Stunden hatte arbeiten müssen. Er war also mehr als reif für einen Urlaub gewesen, als sie hier im sonnigen Süden eingetroffen waren. Sie hatten gemeinsam ein kleines Haus in einer Bungalowsiedlung gemietet, ein gemütliches Refugium mit Wohnzimmer, Küche, Bad und zwei Schlafzimmern. Und einer riesigen Terrasse mit eigenem kleinem Pool. Das Haus lag am Hang, in der obersten Reihe einer kleinen Siedlung ähnlicher Gebäude, was den Vorteil mit sich brachte, dass die Terrasse von keiner Seite her einsehbar war, sie sich dort also völlig ungestört bewegen konnten.

Tom genoss einfach alles hier. Die Sonne, das lange schlafen, ein ausgiebiges Frühstück auf der Terrasse. Danach zum Strand um weiterzuschlafen, zu lesen oder worauf sonst er Lust hatte. Auch die Gesellschaft von Yasmin und Jonas war mehr als angenehm. Sie verstanden sich prima, so dass die beengten Wohnverhältnisse sie nicht weiter störten, zumal sie sich doch den größten Teil des Tages draußen aufhielten.

Nur einen Wehrmutstropfen hatte die ganze Sache: Die Wände des Hauses waren sehr dünn, so dass von Privatsphäre in den Schlafzimmern nicht wirklich die Rede sein konnte. Und hier lag das Problem. Wie ihr gesamtes Privatleben hatte natürlich auch Toms und Julias Sexleben sehr unter seiner beruflichen Überbelastung gelitten. Tom hatte gehofft, hier im Urlaub lange Versäumtes nachholen zu können. Das hatten sie auch gleich am ersten Abend versucht. Nachdem sie aber bemerkt hatten, wie dünn die Wände wirklich waren, hatte Julia den Versuch sehr schnell beendet. Sie hatte ein großes Problem damit, dass Jonas und Yasmin mitbekommen könnten, dass sie im Nebenzimmer miteinander schliefen. So war es auch bei diesem einen Versuch geblieben, seither verweigerte sich Julia schlichtweg seinen Annäherungsversuchen, auch wenn sie sich, das spürte Tom, im Grunde sehr nach seinen Zärtlichkeiten sehnte. Aber ihre Hemmungen waren einfach größer als ihre Lust.

Doch auch Yasmin und Jonas schien es nicht anders zu gehen, jedenfalls waren aus ihrem Zimmer des Nachts keine anderen Geräusche zu hören, als das Weinen ihrer kleinen , die noch nicht komplett durchschlief. Überhaupt schienen Yasmin und Jonas ein Problem miteinander zu haben, dessen wahres Ausmaß Tom und Julia erst hatten erfassen können, als ihnen Yasmin vorgestern Abend, nach einigen Gläsern Wein und als Jonas schon zu Bett gegangen war, ihr Herz ausgeschüttet hatte. Seit der Geburt ihrer Tochter hatten sie und Jonas noch kein einziges Mal wieder miteinander geschlafen. Nicht weil Yasmin es nicht wollte, sondern weil Jonas schlicht vergessen zu haben schien, dass diese Möglichkeit überhaupt bestand. Seitdem, erzählte sie, schien er sie nur noch als , nicht mehr als Frau wahrzunehmen. Sie lebten mehr oder minder wie und miteinander. Nach diesem Geständnis war Yasmin sehr schnell ins Bett verschwunden und seither war das Thema nicht wieder angesprochen worden. Yasmin redete nicht oft über ihre Gefühle, und diese Beichte war wohl überhaupt nur durch den Einfluss von mehreren Gläsern Wein möglich gewesen. Gelöst werden konnte das Problem so nicht, andererseits sahen Tom und Julia sich auch nicht in der Situation, dieses Thema mit ihren Freunden weiter zu diskutieren. Jedenfalls hatten er und Julia die Erklärung, warum auch aus dem Nachbarschlafzimmer nachts nichts weiter zu hören war. Somit würde dies wohl ein eher enthaltsamer Urlaub für sie alle werden.

Wirklich verstehen konnte Tom seinen Freund nicht. Sicher, Yasmin war keine zwanzig mehr. Wenn er sich aber hier am Strand aufmerksam umsah, sah Yasmin wiederum auch noch nicht annähernd so aus, wie viele andere Frauen, die vermutlich im gleichen Alter waren. Sie war durchschnittlich groß, hatte ein sehr hübsches, ausdrucksvolles Gesicht mit strahlenden, braunen Augen und schönes, langes und leicht gewelltes dunkelblondes Haar, das hier in der Sonne von Tag zu Tag etwas heller wurde. Sie hatte nach der Geburt ihrer Tochter sehr viel für sich getan, so dass sie recht schnell beinahe wieder ihre alte Figur zurückerlangt hatte. Da sie hier quasi den gesamten Tag im Bikini herumlief, konnte Tom das ganz gut beurteilen. Sie war schlank und schmal gebaut, hatte weibliche Hüften und einen süßen Po. Ihr Bauch war flach, wenn auch nicht ganz so flach, wie vor der Schwangerschaft. Sie hatte relativ kleine aber wohlgeformte Brüste, die, nachdem sie nicht mehr stillte, sehr schnell wieder ihre vorherige Form angenommen hatten. Eigentlich, dachte Tom, war ihr Busen wunderschön in einem Bikinioberteil, was dazu führte, das er es nicht lassen konnte, sie immer mal wieder verstohlen zu beobachten. Alles in allem war sie eine sehr attraktive Frau, so dass Tom nicht nachvollziehen konnte, warum Jonas kein Interesse mehr an ihr zu haben schien. Er, Tom, hätte nicht gezögert, wäre er an Jonas Stelle.

Schnell verdrängte er diese Gedanken aus seinem Kopf. Sie waren befreundet, Yasmin mit Jonas verheiratet und damit gut. Alles weitere ging ihn nichts an. Früher einmal, nach einer rauschenden Stufenparty, war er mit Yasmin händchenhaltend nach Hause gegangen und vor ihrer Haustür hatten sie wild geknutscht. Danach war er heimgegangen und sie hatten nie wieder ein Wort darüber gewechselt. Das war nur jugendliche Neugierde unter Alkoholeinfluss gewesen, nicht mehr. Heute waren sie erwachsen, immer noch befreundet und ab heute würde er auch nicht mehr in ihren Ausschnitt oder auf ihren Po schielen, beschloss Tom — jedenfalls für den Moment. Sie sah aber auch wirklich süß aus in ihrem neuen, weiß rosa türkis gestreiften Bikini, der im Rücken, im Nacken und an den Hüften von schmalen Bändern zusammengehalten wurde und viel Haut freiließ.

Toms Gedanken wanderten zu seiner eigenen Frau, Julia. Sie waren jetzt seit acht Jahren verheiratet, zusammen waren sie schon zwei Jahre länger. Julia war kleiner als Yasmin, hatte schulterlanges schwarzes Haar und die umwerfendste Figur, die Tom jemals gesehen hatte. Schlank und zugleich mit den richtigen Rundungen an den richtigen Stellen, einen süßen, knackigen Po, Brüste in genau der richtigen Größe, tolle, tiefgründige grüne Augen und ein einnehmendes Wesen, das Tom vom ersten Tag an verzaubert hatte. In den ersten Jahren ihrer Beziehung hatten sie kaum voneinander lassen können, waren gerade am Wochenende kaum aus dem Bett gekommen. Doch leider hatte sich auch hier mit der Zeit die Gewohnheit eingeschlichen und mit den Jahren war ihre Leidenschaft abgekühlt, mit dem vergangenen, sehr enthaltsamen Jahr und diesem Urlaub als krönendem Abschluss.

Tom sah an sich hinunter und beschloss, sich für weitere Erinnerungen und Gedanken an den nackten Körper seiner Frau besser auf den Bauch zu drehen. Der bloße Gedanke an ihre süßen, weiblichen Kurven hatte Bewegung in sein Geschlecht gebracht, die sicherlich bald nicht mehr zu übersehen sein würde. Tom war an dieser Stelle gut ausgestattet, das wusste er aus zahlreichen Vergleichen unter der Dusche im Schwimmbad oder nach dem Sport. Das war vermutlich der einzige körperliche Vorteil, den er seinem Freund Jonas gegenüber ins Rennen zu werfen hatte. Jonas war groß, schlank, muskulös, eben durch und durch Sportler — hatte aber ein bemerkenswert kleines Geschlechtsteil. Tom hingegen war zwar weder dick noch absolut unsportlich, aber eben nicht so athletisch gebaut wie Jonas. Dafür hatte er einen ziemlich großen Penis abbekommen, dachte er grinsend.

Vorsichtig blickte Tom sich um, um festzustellen, ob seine Erektion vielleicht schon bemerkt worden war. Doch in seiner Nähe war niemand und auch aus weiterer Entfernung schien keiner von ihm Notiz zu nehmen. Yasmin und Jonas gingen gegen Mittag immer zum Haus zurück, um die Kleine zu füttern und danach zum Schlafen hinzulegen und Julia hatte sie heute begleitet, weil sie nachmittags mit Jonas zum Markt im Nachbarort fahren wollte. Tom waren derartige Menschenaufläufe ein Graus und Yasmin hatte sich freiwillig bereit erklärt, auf Lisa aufzupassen. Tom konnte also ungestört weiter seinen erotischen Tagträumen nachhängen, ohne dass irgendjemand von deren körperlichen Auswirkungen Notiz nehmen würde. Dennoch drehte er sich auf dem Bauch und streckte sich wohlig. Mit sehr genauen Vorstellungen davon, was er gern mit Julia anstellen würde, aber nicht durfte, schlief er ein.

Als er erwachte, wusste er zunächst nicht, wo er war. Er wusste nur, dass ihm warm war, sehr warm sogar. Langsam dämmerte die Erinnerung. Er lag immer noch am Strand, die Sonne war mittlerweile weiter gewandert und so auch der Schatten des Sonnenschirms, unter dem er eingeschlafen war. Er lag in der prallen Sonne, was ihm in der Regel nicht besonders gut bekam. Außerdem hatte er Durst. Er richtete sich auf und griff nach der Wasserflasche in seiner Tasche, musste aber erkennen, dass sie leer war. Und die volle Flasche war in Julias Tasche in ihrem Haus. Tom blickte auf seine Uhr. Er hatte nicht lange geschlafen, es war erst halb zwei. Die Anderen waren erst vor etwas mehr als einer Stunde verschwunden. Der Nachmittag war noch sehr lang, um ohne etwas zu trinken hier auszuhalten. Ein Geschäft gab es weit und breit nicht. Also beschloss Tom, ebenfalls zum Haus zurückzugehen, um eine Kleinigkeit zu essen und mit frischen Getränkevorräten hierher zurückzukehren. Schnell packte er seine Sachen zusammen, streifte Shorts, T-Shirt und Sandalen über und machte sich auf den kurzen Fußweg. Die Siedlung, in der ihr Haus stand, befand sich direkt auf der anderen Seite der Strandpromenade, er brauchte also höchstens fünfzehn Minuten zu laufen.

Als er das Haus erreichte, kamen Julia und Jonas gerade aus der Tür, fertig angezogen, um sich auf den Weg zum Markt zu machen. Das war auch gut so, denn sie hatten nur einen Haustürschlüssel und Tom hatte sich schon den gesamten Weg über Gedanken gemacht, wie er Yasmin auf sich aufmerksam machen sollte, ohne zu klingeln, denn das hätte Lisa unweigerlich wieder aufgeweckt.

„Hallo ihr zwei, ihr seid ja noch hier“, begrüßte er sie.

„Ja, Lisa wollte nicht einschlafen, außerdem haben wir noch schnell geduscht, um den Sand vom Körper zu bekommen“, antwortete Julia. „Aber was machst du hier? Ich dachte, du wolltest den Nachmittag am Strand verbringen?“

„Wollte ich auch, aber du hast mir unsere Getränkevorräte geklaut und ohne wäre ich vermutlich da unten verdurstet“, antwortete Tom lächelnd.

„Oh, entschuldige, darüber habe ich gar nicht nachgedacht.“

„Macht ja nichts, so kann ich kurz eine Kleinigkeit essen und dann frisch gestärkt wieder hinuntergehen und ein Schläfchen halten, während ihr euch mit tausend anderen Menschen über den Markt schieben lasst. Aber den Haustürschlüssel könnt ihr mir geben. Wo ist Yasmin?“

„Die liegt auf der Terrasse und liest“, antwortete Jonas. „Wenn sie Glück hat, lässt Lisa sie mal für zwei Stunden in Ruhe, die war fast zu müde zum Einschlafen.“

Er reichte Tom den Schlüssel.

„So, Julia, einsteigen, wir wollen los. Tschüs, Tom, bis heute Abend und schlaf nicht in der Sonne ein, sonst bekommst Du einen Sonnenbrand“, grinste Jonas und verschwand im Auto.

„Tschüs mein Schatz und sei schön artig, sagte Julia, nahm Tom in die Arme und drückte ihm einen dicken Kuss auf den Mund.

„Sieh du lieber zu, dass Jonas dich nicht gegen Kamele eintauscht, dem ist alles zuzutrauen.“

„Blödmann, wir sind hier in Italien und nicht im tiefsten Orient“, entgegnete Julia lachend und stieg ebenfalls ins Auto.

Tom blickte ihnen hinterher, bis der Wagen um die nächste Kurve verschwunden war, dann drehte er sich um, schloss die Haustür auf und betrat leise das Haus. Vorsichtig, um kein Geräusch zu machen, das Lisa wecken könnte, bewegte er sich durch den Flur, durchquerte das Wohnzimmer und betrat die Terrasse.

Yasmin lag auf einer Liege in der prallen Sonne. Sie hatte die Rückenlehne etwas hochgestellt und las in einem Buch. Tom blieb im Schatten der Terrassentür stehen und beobachtete sie unbemerkt. Die Liege stand leicht seitlich von ihm, so dass er Yasmin im Profil betrachten konnte, ohne dass sie ihn bemerkte. Sie bot einen schönen Anblick, wie sie dalag, in ihrem knappen Bikini, eine Sonnenbrille auf der Nase und völlig in ihr Buch vertieft. Deutlich konnte Tom aus seiner Position ihre ausgeprägten Brustwarzen sehen, die sich keck durch ihr Bikinioberteil abzeichneten. Sein Blick streifte über ihren flachen Bauch und den süßen Bauchnabel zu ihren Hüften, die anmutig in ihre langen, schlanken Beine übergingen.

Er hätte stundenlang hier stehenbleiben und sie betrachten können. Doch irgendwie schien sie ihn bemerkt zu haben. Sie wandte den Kopf und sah ihn an. Durch ihre Sonnenbrille konnte er ihre Augen nicht sehen, so dass er nicht einschätzen konnte, ob sie überrascht war, ihn hier zu sehen oder ob sie ihn schon länger bemerkt hatte und es sich nur nicht hatte anmerken lassen.

„Hallo Tom, da bist du ja auch“, sagte sie zur Begrüßung. „Julia und Jonas sind schon weg. Aber was machst du hier, wolltest du nicht am Strand bleiben?“

„Eigentlich schon“, erwiderte Tom. „Aber Julia hat alle Getränke mitgenommen, als ihr gegangen seid. Und ohne was zu trinken halte ich es bei dieser Hitze nicht lange aus. Also bin ich auch zurückgekommen, um meine Vorräte aufzustocken. Julia und Jonas habe ich gerade noch getroffen, als sie losgefahren sind, daher habe ich auch den Haustürschlüssel.“

Wenn Yasmin aufgepasst hatte, hatte sie die Beiden wegfahren gehört. Dann wusste sie auch, dass er bereits vor zehn Minuten das Haus betreten und seitdem hinter ihr gestanden hatte. Doch sie sagte nichts dazu und wandte sich wieder ihrem Buch zu.

„Möchtest du auch etwas trinken? Ich brauche jetzt dringend ein Wasser“, fragte Tom, schon halb im Weggehen.

„Ja ein Wasser wäre toll — oder würdest du ein Glas Wein mit mir trinken?“

„Jetzt, in der prallen Nachmittagssonne?“

„Ja, warum nicht. Schließlich müssen wir nicht mehr fahren, haben Urlaub und können es uns mal ein wenig gutgehen lassen“, lautete Yasmins Antwort.

Tom überlegte. Eigentlich wollte er nur Getränke holen und wieder zum Strand, andererseits hatte er auch nichts dagegen, hier zu bleiben und sich ein wenig mit Yasmin zu unterhalten. Und danach schien ihr gerade zu Mute zu sein, schließlich hatte sie ihn gefragt, ob er etwas mit ihr trinken würde.

„Überredet“, sagte Tom und begab sich in die Küche.

Dort schenkte er sich zunächst einmal ein großes Glas Wasser ein, um seinen Durst zu stillen. Tat das gut. Dann öffnete er den Kühlschrank, um eine Flasche Rotwein herauszuholen. Er angelte zwei Gläser aus dem Schrank, den Korkenzieher aus der Schublade und ging zurück auf die Terrasse.

Yasmin hatte inzwischen ihr Buch zugeklappt und zur Seite gelegt. Mit dem Fuß schob Tom den kleinen Gartentisch, der neben der Tür stand, nahe an das Kopfteil ihrer Liege heran und stellte Flasche und Gläser darauf ab. Dann zog er eine zweite Liege heran und bugsierte sie auf die andere Seite des Tischchens. Schnell streifte er Shorts und T-Shirt ab, die Badehose hatte er ja noch darunter. Mit einem prüfenden Blick gen Himmel fragte er:

„Du, meinst du nicht, es ist besser, wenn ich den Sonnenschirm aufspanne? Wir liegen hier direkt in der Sonne. Erstens holen wir uns hier blitzschnell einen Sonnenbrand, zweitens, glaube ich, sind Alkohol und Sonne auf dem Kopf keine wirklich gute Kombination.“

„Oh ja, bitte“, antwortete Yasmin. „Ich hätte das auch schon gemacht aber der Schirm ist so schwer. Ich bekomme ihn nicht auf.“

Tom stand auf und wuchtete den großen Schirm ans Fußende der beiden Liegen. Mit einigen Mühen gelang es ihm, ihn aufzuspannen, so dass die Liegen nun vor der direkten Sonne geschützt waren.

„Oh, das ist bedeutend angenehmer“, kommentierte Yasmin, schnurrte wohlig und ließ sich zurücksinken.

Tom setzte sich auf seine Liege, öffnete die Flasche und goss Wein ein, zuerst für Yasmin, dann für sich selbst. Sie prosteten sich zu und tranken. Mit dem Glas in der Hand rutschte Tom in eine bequeme Position. Ja, hier ließ es sich auch aushalten, vielleicht sogar noch besser, als am Strand. Yasmin neben ihm seufzte vernehmlich und leerte ihr Weinglas in einem Zug.

„Schenkst du mir noch mal nach, bitte?“, fragte sie und hielt ihm ihr Glas entgegen.

„Ups, du bist aber schnell!“, kommentierte Tom und leerte sein Glas ebenfalls.

Er schenkte ihnen beiden nach.

„Ja, aber das ist so toll. Die Sonne scheint so schön, mir ist wunderbar warm, die Kleine schläft und ich brauche nur hier zu liegen und kann ein Glas Wein trinken. Davon habe ich den gesamten letzten Winter geträumt.“

Tom konnte gut verstehen, was sie meinte.

„Pass‘ nur auf, dass du nicht zu viel trinkst“, sagte er.

„Nein, keine Sorge, ich pass‘ schon auf.“

Eine Weile schwiegen sie, jeder hing seinen Gedanken nach. Tom dachte gerade daran, sein Glas zur Seite zu stellen und noch ein wenig zu schlafen, als Yasmin sich neben ihm regte und begann, an ihrer Liege herumzuhantieren.

„Aua, So’n Mist…“, hörte er sie fluchen und sah zu ihr herüber.

„Was ist los?“, fragte er.

„Ach, ich versuche, das Kopfteil dieser blöden Sonnenliege herunterzuklappen. Ich möchte mich auf den Bauch drehen und mit hochgeklappter Lehne ist das zu ungemütlich. Aber das Ding klemmt irgendwie, ich bekomm‘ es nicht herunter.

„Laß mich mal sehen“, antwortete Tom, stand auf und umrundete ihre Liege. „Ja, der Mechanismus hat sich verklemmt. Warte mal, das haben wir gleich.“

Tom rüttelte an dem verklemmten Haken herum, bis er ihn wieder bewegen konnte.

„So, das müsste es sein. Lehn dich mal kräftig dagegen, dann müssten wir die Lehne runterklappen können.“

Yasmin stützte sich gegen das Rückenteil und tatsächlich, es gab nach. Mit einem Ruck landete sie auf dem Rücken. Somit kam sie plötzlich in Toms Blickfeld, der bisher hinter der Liege gehockt hatte und sie deswegen nicht sehen konnte. Sie lag immer noch auf dem Rücken und Tom blickte von oben her direkt in ihren Ausschnitt, nur für einen Moment, dann war der Augenblick vorbei. Yasmin lachte, auch, weil sie sich erschreckt hatte, als das Kopfteil so plötzlich herunterruckte.

„Danke dir“, sagte sie.

„Bitte gern“, antwortete Tom, umrundete seine Liege und ließ sich wieder darauf nieder.

Yasmin legte ihre Sonnenbrille zur Seite und rollte sich auf den Bauch. Sie verschränkte die Arme und bettete ihren Kopf darauf. Mit geschlossenen Augen ließ sie wieder ein wohliges Schnurren vernehmen. Verstohlen blickte Tom zu ihr hinüber. Sie war schön, so wie sie dalag. Ihre gleichmäßig gebräunte Haut, nur von dem knappen Bikini bedeckt, die weiblichen Rundungen ihres Po’s, ihr seidiges, langes Haar, das in der leichten Brise flatterte. Tom bemerkte, dass ihr Anblick eine leichte körperliche Reaktion bei ihm hervorrief. Beinahe gewaltsam musste er sich von ihrem Anblick losreißen. Was, wenn sie etwas bemerkte?

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