Vorbemerkung!
Wichtig! Bitte unbedingt lesen!
Für Menschen, die bei dieser Geschichte nur die schnelle Befriedigung suchen, ist sie NICHT gedacht!
Diese Geschichte beginnt mit diesem ersten Teil ganz langsam und erzählt von Gefühlen, Empfindungen und Gedanken. Mehr nicht!
Wer hier eine schnelle Sex-Stories sucht, sollte daher lieber gleich woanders schauen.
Danke!
*
Teil 1-
Es beginnt an einem Sommerabend
Ich kannte Simone schon lange.
Wie lange? Vierzehn Jahre um genau zu sein.
Eine lange Zeit…
Sie ist meine Tierärztin.
Das heißt, sie ist die Tierärztin von meinem Pferd.
Das war Simone auch schon immer. Seitdem ich mein Pferd habe.
Vierzehn lange Jahre ist das jetzt schon her… Vierzehn lange Jahre…
Damals war sie noch Angestellte in der Praxis.
Dann Teilhaber- und Gesellschafterin. Vollständig übernommen hat sie die Praxis dann vor sechs Jahren. Oder war es doch schon vor neun oder gar zehn…?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau…
Aber was spielt das schon für eine Rolle…!?
Ich mochte Simone jedenfalls von Anfang an und sie mich auch. Das hat sie mir auch nicht nur gesagt, sondern mir auch zu spüren gegeben.
Allerdings muss ich zugeben dass ich sie lange Zeit nicht so wirklich attraktiv fand… Das kam erst so vor ein, zwei Jahren…
Vorher war es mehr ein etwas intensiveres Tierarzt-Kunden-Verhältnis.
Jedenfalls wurden unsere Gespräche im Laufe der Jahre immer privater und vertrauter, was mir lange Zeit ehrlich gesagt gar nicht so auffiel, auch wenn wir uns teilweise nur zweimal im Jahr zum Glück nur zu den Routineuntersuchungen sahen.
Das ganze änderte sich jedoch als Simone mich eines Tages mal nach einem meiner Bücher fragte.
„Du…“, begann sie mit liebevoller Stimme.
„Ich würde so gerne mal was von Dir lesen… Also keinen von Deinen wissenschaftlichen Texten…“
„Klar! Kein Problem!“, antwortete ich ihr mit einem sanften Lächeln und fragte was sie denn gerne lesen möchte.
„Mhm…“, fuhr sie mit einem verliebten Blick fort.
„Du hast mir doch mal was von einer Abenteuergeschichte erzählt die Du vor einigen Jahren mal geschrieben hast…“
„Ja…“, antwortete ich mit einem Lächeln.
„Möchtest Du die lesen?“
„Ja! Wenn es Dir keine Umstände macht… gerne doch!“, lächelte Simone mich freudig an.
„Kein Problem!“, sicherte ich ihr mit einem liebevollen Zwinkern zu.
„Ich schicke das Manuskript, bzw. das Buch noch heute ab!“
„Das ist fein!“, lachte sie freudig und knuddelte mich kurz.
Ich wusste im ersten Moment ehrlich gesagt gar nicht wie mir geschieht… Immerhin war es schon eine geraume Zeit her dass mich eine Frau so berührt hatte…
Doch das ließ ich Simone nicht spüren und sagte es ihr erst recht auch nicht.
Natürlich hielt ich mein Versprechen und schickte das Manuskript zusammen mit einem kurzen, netten Brief ab und begann auf eine Reaktion von Simone zu warten.
Die Tage vergingen…
Kurz vor Weihnachten erhielt ich das Manuskript dann per Post zurück, obwohl ich Simone geschrieben hatte, dass sie das Buch behalten kann.
Dem Buch war noch ein kleiner handschriftlicher Brief mit beigefügt in dem Simone sich bedankte das sie das Manuskript lesen durfte und das sie diese „Geschenk“ nicht annehmen kann, da es ihr zu persönlich war. Unterschrieben war der Brief mit einem großen Herz, das von mehreren kleinen umrandet war.
„Wie süß…“, dachte ich.
Ich lächelte freudig vor mir hin und fragte mich zum ersten Mal nach all‘ den Jahren ob Simone wohl einen Freund hat, wobei ein wohliges Gefühl in mir aufkam.
Die Tage und Wochen vergingen…
Dezember… Januar… Februar… März…
Ende März stand dann auch wieder die erste Routineuntersuchung des Jahres mit Impfen, Rücken und Zähne untersuchen an und, ehrlich gesagt, freute ich mich auch Simone nach gut einem halben Jahr mal wieder zu sehen.
Die Begrüßung war dieses Mal allerdings mehr als herzlich.
„Hey!“, begrüßte sie mich mit einem freudigen Lächeln und umarmte mich kurz.
„Danke noch mal dass ich das Manuskript lesen durfte!“
Ich wusste gar nicht wie mir geschieht und traute mich auch nicht Simones Berührungen zu erwidern.
„Ja… Kein Problem… Freut mich das es Dir gefallen hat…“, erwiderte ich etwas verlegen und fügte noch hinzu, dass sie das Buch auch hätte behalten können.
„Nee… Lass‘ mal…“antwortete Simone mit einem verliebten Lächeln und strich mir für einen kurzen, kaum wahrnehmbaren Moment mit ihrem Handrücken über meine Wange.
„Das ist zwar sehr, sehr lieb von Dir, aber ich kann das nicht annehmen…!“
Und obwohl ich die Antwort ja schon kannte, fragte ich Simone noch einmal nach dem Warum.
Simone seufzte und legte ihre rechte Hand auf meine Schulter.
„Leon…“, begann sie mit ruhiger und verständnisvoller Stimme.
„So gern ich Dich und Dein Pferd auch mag… Ich bin Deine Tierärztin. Und da muss halt leider auch ein gewisses Nähe-Distanz-Verhältnis gewahrt bleiben…“
Verwundert schaute ich Simone an.
„Wie…!?“, begann ich sie verwirrt zu fragen.
„Was hat denn ein Geschenk mit dem Nähe-Distanz-Verhältnis zu tun…!?“
Simone seufzte traurig und senkte ihren Kopf.
„Egal…“, sagte sie traurig und wandte sich von mir ab.
„Wir fangen jetzt glaub‘ ich mal lieber an…“
Ich nickte nur zustimmend und lies Simone gewähren.
Die Untersuchungen und die Impfung verliefen ohne Probleme. Nur die Zähne mussten abgeraspelt werden.
Da Simone die benötigte Ausrüstung zum Zähne abraspeln an diesem Tag jedoch nicht mit dabei hatte und sie sich für so was immer gerne etwas Zeit nahm, machten wir einen weiteren Termin für Mitte April aus.
Und wieder vergingen die Tage und Wochen bis Simone dann am 20. April wieder kam um die Zähne von meinem Pferd zu machen.
Während wir darauf warteten das die Sedierung zu wirken begann, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte Simone, ob sie eigentlich verheiratet ist oder einen Freund im Sinne von Beziehung hat.
Simone lächelte mich an.
„Nee…!“, antwortete sie mit einem enttäuschten Seufzer.
„Da gibt es keinen…“
Ich erwiderte ihr Lächeln und wollte sie fragen, ob die denn gerne einen Freund hätte.
Doch aus irgendeinem Grund schaffte ich es nicht, obwohl mir der Satz schon auf den Lippen lag.
Im Nachhinein ärgerte ich mich natürlich wieder über meine eigene Blödheit, aber was soll’s…
Die Behandlung verlief ohne Probleme und während Simone die Ausrüstung wieder zurück in ihren Wagen packte, nahm ich noch einmal meinen Mut zusammen und sagte zu Simone, ob ich sie mal was ganz persönliches fragen dürfte.
„Ja natürlich!“, sagte sie mit einem liebevollen Lächeln.
„Was möchtest Du denn wissen?“
„Mhm…“, begann ich.
„Wie alt bist Du eigentlich?“
Diese Frage war mir doch irgendwie unangenehm und so scharrte ich nervös mit meinen Füßen auf dem Boden herum.
Simone lachte liebevoll und zwinkerte mir zu.
„Ich bin schon 49…“, antwortete sie mit einem süßen Lächeln und packte weiter ihre Sachen in den Wagen.
Ich erwiderte Simones Lächeln und wusste jetzt auch nicht mehr was ich sagen sollte.
Simone verabschiedete sich mit einem verliebten Lächeln von mir und meinte, dass wir uns dann erst wieder im September wieder sehen, sofern nichts dazwischen kommt.
Und wieder verflog die Zeit… April…Mai… Juni…
Ende Juni erhielt ich dann die Einladung zum jährlichen Sommerfest vom Kreistag.
Ich brauchte nicht lange zu überlegen wen ich denn gerne als Begleitung mitnehmen würde, doch hatte ich wieder einmal nicht den Mut Simone zu fragen ob sie mich begleiten würde.
Und so schob ich die Entscheidung sie zu fragen immer wieder auf.
Drei Tage vor dem Anmeldungsschluss Mitte Juli nahm ich dann doch mal meinen ganzen Mut zusammen und rief Simone an und fragte sie mit zittriger Stimme, ob sie nicht Zeit und Lust hätte mich auf das Sommerfest im August zu begleiten.
Ich sagte ihr auch ganz offen und ehrlich das ich da nicht schon wieder alleine und ohne Begleitung hingehen möchte und das sie sich um das Nähe-Distanz-Verhältnis zwischen uns keine Sorgen machen braucht da es sich bei dem Sommerfest für die Abgeordneten und ihre Begleitung um eine formale und offizielle Veranstaltung handelt.
Simone überlegte kurz und sagte dann, dass sie erst mal schauen muss ob sie an dem entsprechenden Tag überhaupt kann und meinte, dass sie sich noch im Laufe des Tages wieder bei mir meldet.
Enttäuscht und traurig legte ich den Hörer auf.
Diese Ausrede, ich muss erst mal schauen ob ich schon was vorhabe, hatte ich schon all‘ zu oft gehört.
Und so stellte ich mich als das Telefon am späten Abend dann auch klingelte auf eine weitere Absage und Abfuhr ein.
Doch zu meiner Überraschung kam es dann völlig anders als ich gedacht hatte!
Simone sagte nach einigem Zögern und äußern ihrer Bedenken bezüglich dem Tierarzt-Kunden-Verhältnis, dass sie mich zu dem Sommerfest begleitet und mich auch von zu Hause abholt und wieder zurück bringt, da ich zu diesem Zeitpunkt noch kein eigenes Auto hatte. Sie machte mir während des Gespräches aber auch immer wieder unmissverständlich klar, dass außer dem Essen und Gesprächen nichts weiter zwischen uns beiden laufen wird, was mir in diesem Augenblick aber ehrlich gesagt scheißegal war.
Ich freute mich in diesem Moment einfach nur das ich dieses Jahr nicht schon wieder alleine auf das Sommerfest gehen musste und dachte nicht an irgendwelche sexuelle Handlungen oder so.
Ungeduldig zählte ich die Tage auf meinem Kalender:
„15., 16., 17., 18., 19., 20., 21., 22., 23., 24., 25., 26., 27., 28, 29., 30, 31., 1., 2., 3., 4., 5., 6., 7., 8., 9., 10., 11., 12., 13., 14., 15., 16. … dreiunddreißig lange Tage…!“, dachte aufgeregt.
„Dreiunddreißig Tage… so eine lange Zeit…!“
Doch vergingen die Tage zu meiner Überraschung recht schnell. Zumindest kam es mir so vor; wahrscheinlicher ist aber das ich durch meine Arbeit so sehr abgelenkt und beschäftigt war das ich über die verbleibende Zeit nicht so wirklich nachdenken konnte.
Drei Tage vor dem Sommerfest rief Simone noch mal bei mir an und fragte mich wann sie mich denn abholen soll und ob es eine Kleiderordnung bei dem Fest gibt.
„Mhm… nee, nicht das ich wüsste…“, antwortete ich ihr etwas verunsichert.
„Das ist eigentlich immer eine ganz lockere Veranstaltung, auch was die Klamotten angeht. Du solltest da allerdings auch nicht wie nach einer Kolik-OP auftreten… Aber Du kannst auch gerne Dein Ballkleid anziehen!“
Simone lachte und meinte das sie dann wohl in ihrem „lockeren Ausgeh-Dress“ mit Hose und Bluse kommen wird.
„O.K.“, sagte ich.
„Das klingt doch gut! Ich komme im „Chicago Style“. Du… ich freu‘ mich schon so sehr auf Samstag!“
„Ich mich auch! Aber ich muss jetzt erst mal Schluss machen. Wir sehen uns ja am Samstag!“, sagte Simone mit freundlicher Stimme, verabschiedete sich und legte auf.
Die nächsten drei Tage kamen mir dann wie die Unendlichkeit des uns bekannten Universums vor…
Quälendes, unendlich langes Warten und Verlagen…
Doch auch diese Zeit, diese letzten Stunden vergingen irgendwann einmal und dann war der so sehnsüchtig lang‘ ersehnte Samstag endlich da.
Simone holte mich pünktlich um halb fünf ab.
„Hey! Schön das Du gekommen bist!“, begrüßte ich sie mit einem freudigen Lächeln.
„Klar, ich hab’s Dir ja versprochen!“, erwiderte sie meine Begrüßung und umarmte mich kurz.
Ein Schaudern erfasste mich als Simone mich berührte, doch ließ ich es mir nicht anmerken.
Etwas schüchtern folgte ich Simone dann zu ihrem Wagen.
Sie schien meine Schüchternheit zu spüren und fragte mich, was denn los sei und das ich doch sonst nicht so schüchtern sei, was wohl eine Anspielung auf meine Fragen bezüglich ihres Beziehungsstatus und ihres Alters war.
„Mhm… weiß auch nicht…“, antwortete ich ihr etwas verlegen.
„Du bist… Mhm… wie sag‘ ich das denn jetzt am elegantesten… Du bist ja nu‘ über zehn Jahre älter als ich und ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie die anderen darauf reagieren werden…“
Simone hielt kurz an, streichelte mir mütterlich über die Haare und begann zu lachen.
„Na das hättest Du Dir aber vorher überlegen müssen!“, lachte sie und nahm mich wie einen kleinen schüchternen Teenager an die Hand.
„Na ja, mehr als Dich für meine Mutter halten können sie ja nicht…“, lachte ich etwas verlegen.
„Stimmt!“, grinste Simone und führe mich wie ein kleines Kind zu ihrem Wagen.
„Nanu!? Du bist ja gar nicht mit Deinem Privatwagen hier…!“, stellte ich verwundert und überrascht fest als ich ihren T5 auf dem Parkplatz erblickte.
Simone begann zu lachen.
„Ich habe keinen anderen…“, begann sie zu erklären.
„Ich bin so selten mal privat unterwegs, da lohnt sich ein zweiter Wagen einfach nicht…“
Ich verstand, stieg mit einem Lächeln ein und gab Simone die genaue Adresse wo das Sommerfest stattfand.
Simone gab die Adresse in das Navigationsgerät ein und fuhr los.
Schweigend saßen wir nun nebeneinander.
Stille, die nur von der monotonen, befehlsartigen Stimme des Navigationsgeräts unterbrochen wurde.
Dennoch, oder gerade deswegen, verging die Fahrt auch wie im Flug.
„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“, wurde ich mit einem Mal aus meinem Dämmerschlaf entrissen und schaute mich mehr oder weniger verschlafen um.
„Da wären wir!“, lächelte Simone mich an.
„Und wo müssen wir jetzt hin?“
„Erst mal auf den Parkplatz da vorne…“, sagte ich nachdenklich und deutete auf eine von zwei Polizisten flankierte Einfahrt.
Simone fuhr in die Einfahrt wo sie zum Anhalten aufgefordert wurde und ich die Einladung vorzeigen musste. Einer der Polizisten verglich unsere Namen mit einer Liste. Erst danach durften wir auf den Parkplatz fahren.
„Ein normaler Sicherheitsdienst hätte es wohl nicht getan…!“, äffte Simone während sie einen Parkplatz suchte.
„Zu teuer…“, gähnte ich gleichgültig.
„Wie!?“, fragte Simone.
„Zu teuer. Ein privater Sicherheitsdienst für den Abend kostet mehr als der kleine Polizeieinsatz hier…“, erklärte ich Simone.
„Ah, O.K. …“, sagte Simone gleichgültig während sie den Wagen einparkte und stoppte.
Als wir ausstiegen wollte ich wieder ihre Hand nehmen doch Simone wehrte ohne ein Wort zu sagen ab.
Schweigend gingen wir über den Parkplatz zum Torhaus hinüber.
Das Sommerfest fand dieses Jahr auf einem alten Gut aus dem 18. Jahrhundert statt.
Simone war von der Anlage begeistert.
„Wow!“, sagte sie erstaunt als wir durch das historische Torhaus über den Innenhof in Richtung Herrenhaus schritten.
„Das ist ja eine wunderschöne Anlage…!“
„Die kenne ich ja noch gar nicht…“
Wem gehört die denn?“
„Dem Kreis…“, antwortete ich wahrheitsgemäß und lächelte Simone an.
„Wie dem Kreis?“, fragte sie erstaunt weiter.
„Schon seit Ewigkeiten…“, fuhr ich fort.
„Das war hier bis 1867 der Sitz der Vögte und Amtmänner des Kreises…“
„Aha…!“, sagte Simone und fragte weiter, ob die Anlage denn heute noch außer für Feierlichkeiten irgendwie anders genutzt wird.
„Ja…“, begann ich Simone kurz zu erklären.
„Die Anlage ist seit 1871 durchgehend verpachtet und wird auch immer noch landwirtschaftlich genutzt…“
„Interessant…“, sagte Simone und schaute sich weiter interessiert um und fragte mich, wann mein neues Haus eigentlich fertig ist.
„Das wird wohl noch einige Monate dauern…“, antwortete ich mit einem traurigen Seufzer.
„Zieht sich halt doch alles etwas hin. Vor allem der Einbau von den Aufzügen… Aber ich denke mal, dass das alles so zum Spätherbst endlich fertig ist.“
Dann erreichten wir das Herrenhaus; ein zweistöckiger und neunachsiger Bau mit einem Walmdach und einem übergiebelten Mittelrisalit.
Vor der Eingangstreppe standen die Landrätin und der Kreispräsident und begrüßten die Gäste. Jeden einzeln, ganz nach dem Protokoll, weshalb sich vor dem Herrenhaus auch eine doch recht lange Schlange von Wartenden gebildet hatte, weshalb sich die Menschenschlange auch nur sehr langsam vorwärts bewegte.
Schweigend reihten Simone und ich uns in die Schlange der Wartenden ein und lächelten uns gegenseitig an.
Diskret versuchte ich noch einige Male Simones Hand zu nehmen, doch sie wehrte mich immer wieder ohne ein Wort zu sagen ab.
Doch war sie über meine kleinkindischen Annährungsversuche nicht verärgert oder so sondern lächelte mich immer wieder liebe- und verständnisvoll an, so als ob sie mir sagen wollte „Warte noch ein bisschen!“
Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dann endlich an der Reihe.
„Herr Herzberger!“, begrüßte uns die Landrätin herzlich.
„Schön dass Sie gekommen sind, und was für eine wunderschöne Begleitung Sie mitgebracht haben!“, wobei sie Simone die Hand zur Begrüßung reichte.
Simone lief rot an und wusste im ersten Moment nicht so wirklich was sie jetzt sagen sollte.
Ich grinste diskret und stellte Simone wahrheitsgemäß als die Tierärztin von meinem Pferd vor.
„Ja…“, erwiderte Simone der Landrätin etwas verlegen.
„Freut mich auch Frau Landrätin…“
„Fein!“, lächelte uns die Landrätin freudig an und wünschte uns einen wunderschönen Abend.
„Den werden wir haben!“, antwortete ich ebenfalls mit einem Lächeln und ging mit Simone ins Vestibül, wo zum Empfang entsprechende Getränke gereicht wurden.
Während ich mich lediglich mit einem Traubensaft begnügte, nahm sich Simone gleich ein Glas Sekt.
„Mutig, mutig Frau Doktor…!“, grinste ich sie an.
„Wieso!?“, fragte Simone verwundert.
„Na ja…“, begann ich zu antworten.
„Ich weiß nicht ob das so gut ist… also Alkohol und Auto fahren…“
Simone begann zu lachen und wuschelte mir oberflächlich über die Haare.
Verwundert schaute ich sie an.
„Ach Leon…!“, seufzte sie mit einem bemitleidenden Lächeln und strich mir für einen kurzen, kaum wahrnehmbaren Moment über die Wange.
Ein Schaudern erfasste als Simone mich so zum ersten Mal berührte… Nur ein Augenblick und doch eine Ewigkeit, so kam es mir vor…
Ich sah Simone schweigend an.
Sie zwinkerte mir zu und ich verstand. Schweigend folgte ich ihr auf die große Terrasse , wo wir auch die anderen Mitglieder aus meiner Fraktion trafen.
Es folgte das übliche und profane Begrüßungs- und Vorstellungsritual und die ersten belanglosen, oberflächlichen Gespräche.
Pünktlich um 19 Uhr ertönte dann die erste Fanfare.
„Was hat denn das jetzt zu bedeuten?“, fragte mich Simone neugierig.
„Das ist das Zeichen, dass die Veranstaltung jetzt ganz offiziell beginnt.“, erklärte ich ihr mit einem liebe- und verständnisvollen Lächeln.
„Ah, O.K.!“, antwortete Simone, erwiderte mein Lächeln und stellte sich ganz eng neben mich.
Nachdem die Fanfare dreimal hintereinander ertönt war, traten die Landrätin und der Kreispräsident hervor und hielten ihre offiziellen Begrüßungs- und Dankesreden.
Interessiert und aufmerksam lauschte Simone den beiden, während ich mich nach dem Essen sehnte.
Endlich, um 19.30 Uhr waren alle reden gehalten und wir konnten zum Essen übergehen, was die Landrätin und der Kreispräsident auch mit einem freudigen Lachen zum Abschluss noch einmal extra betonten.
Es gab wie jedes Jahr ein großes und reichhaltiges Grillbuffet, das sich direkt unterhalb der großen Terrasse im Park befand.
Simone und ich warteten bis kurz vor acht bis wir zum Grillbuffet herunter gingen, da einfach zu viel los war.
Während wir so warteten, fragte ich Simone ob das Sommerfest bis jetzt gefällt.
„Ja!“, antwortete sie mit großen Augen und einem freudigen Lächeln.
„Das ist alles so aufregend…“
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit standen wir endlich am Grillbuffet.
Neben den üblichen Würstchen, Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch gab es in diesem Jahr auch Wildschwein und Rehwild.
Wir füllten unsere Teller bis zum Anschlag voll und setzen uns an den Tisch zu den anderen Mitgliedern aus meiner Fraktion.