12 Das erste Date

Samstag

Dicke Wolken zogen über die kleine Lichtung mitten im Wald, wo sich fast fünfzig Personen versammelt hatten.

Die meisten waren ältere Herrschaften; jeder aus dem Seniorenstift, der laufen konnte, war hier, und auch eine Anzahl derjenigen, die sich hatten schieben lassen müssen. Bob und Vicky, Peter und ich waren wohl die einzigen unter fünfzig.

Oma war sehr beliebt gewesen, nicht nur bei ihren Liebhabern. Sie hatte eine Lebenslust ausgestrahlt, wie sie nur das Bewusstsein hervorbringen konnte, eine wichtige Aufgabe zu vollster Zufriedenheit aller ausgeführt zu haben. Eine Aufgabe, die sie mir mein ganzes Leben verschwiegen hatte.

Ach Oma, warum hast du mir das nicht früher erzählt.

So war ich in eine Situation hineingestolpert, die mir langsam über den Kopf wuchs. Nicht nur, dass ich mich in meinen Partner und dessen Frau verliebt hatte.

Nein, da war auch noch der Mann neben mir, der seinen Arm um mich, gelegt hatte, und dessen Hand ich hielt, während der Pfarrer seine letzten Worte sprach und ich meinen Tränen freien Lauf ließ.

Peter, mein Adoptivbruder, dessen Gefühle für mich ständig unterschwellig zu spüren waren. Ich war nur froh, dass er meine nicht fühlen konnte.

*

„Lass uns den Tag zusammen verbringen“, sagte Peter zu mir, nachdem die Beisetzung vorbei war, und auch Bob und Vicky sich verabschiedet hatten — mit einem wissenden Grinsen.

Ich starrte ihn an. „Ich weiß nicht …“

„Ich aber. Wir haben uns in letzter Zeit viel zu wenig gesehen. Oder hast du etwas vor?“

„Nein, das ist es nicht …“

„Hast du Angst vor mir? Vor dir? Vor uns beiden?“

Ich blickte ihn an. „Ja, ich glaube, das alles trifft es.“

Er nahm mich in die Arme. „Umso wichtiger ist es, dass wir üben, beisammen zu sein. Was auch immer später daraus wird. Jetzt spielen wir großer Bruder und kleine Schwester.“

Ich blickte hoch zu ihm und sagte nichts. Er hatte recht, und trotzdem …

*

Peter fuhr in seinem Auto vorneweg und ich auf meiner Maschine hinterher. Die ganze Zeit diskutierten Engelchen und Teufelchen in meinem Kopf darüber, ob das eine gute Idee war.

Als wir ankamen, hatte Engelchen verloren, aber Teufelchen würde seinen Willen nicht bekommen, schwor ich mir.

Wir landeten an einem See mitten im Wald, weit weg von der Hauptstraße. Als Kinder waren wir hier gelegentlich gewesen, manchmal mit anderen Kindern und deren Eltern, manchmal auch nur wir beide allein.

Damals hatten wir davon geträumt, wie es wäre, verheiratet zu sein, hatten Ehemann und gespielt — ganz keusch, nur mit gemeinsam kochen, Probleme bereden, und dann in unserem privaten Swimming-Pool baden gehen.

Mit seiner Pubertät war es — zumindest das Eheleute spielen — vorbei gewesen. Dann gingen die Ausflüge an „interessantere“ Orte wie Freizeitparks. Und die Jungs fingen an, vor den Mädchen herumzuscharwenzeln.

Und jetzt waren wir wieder da.

„Weißt du noch …“, sagte Peter, wehmütig lächelnd.

„Klar. Hier war unsere Küche, das Wohnzimmer mit Fernseher.“

„Hier war das Schlafzimmer.“

Ein fast quadratischer Grasfleck hatte unser Ehebett spielen müssen. Wir legten uns hinein, schauten in den Himmel und besprachen „unsere Probleme.“ Halt so wie wir uns ein vorstellten. Wir hatten ja beide keine Familie.

Ich setzte mich auf den Grasfleck. „Lass uns unsere Probleme besprechen“, sagte ich und grinste ihn dabei an.

Er setzte sich neben mich, lächelte mich an. „Mein will mir diesen Monat keine Gehaltserhöhung geben.“

„Dein hat einen Klassenkameraden verprügelt.“

„Ach, jetzt ist es ‚mein Sohn‘.“

„Klar“, grinste ich. „Wenn er eine Eins nach Hause bringt, ist er meiner.“

„Mein Gott“, sagte Peter. „Wie lange ist das her?“

„Und wie einfach waren damals unsere Probleme …“

„Angela, unsere Probleme sind nur so groß wie wir sie uns machen. Heute haben wir beide gar keine Probleme.“

„Peter“, seufzte ich. „Ich …“

„Heute nicht. Hast du Lust tanzen zu gehen?“

Ich muss ihn wohl sehr seltsam angeblickt haben, denn er fing tatsächlich an zu kichern. „Wusste ich doch“, keuchte er, „dass ich es noch schaffe, dich zu überraschen.“

*

Ich erinnerte mich an das Tanzcafé, zu dem Peter mich lotste. Damals, als wir noch Bruder und Schwester waren, als ich gerade meinen Tanzkurs abgeschlossen und meine Unschuld verloren hatte, hatten wir uns gelegentlich samstags getroffen, um zu „schwofen“, wie Oma es nannte.

Ich steckte im Abiturstress und Peter machte ein freiwilliges soziales Jahr ganz in der Nähe. Wir wussten beide, dass wir uns schon bald aus den Augen verlieren würden, also lag damals manchmal eine ähnlich melancholische Stimmung in der Luft.

Diesmal gab Peter sich alle Mühe, mich aufzumuntern, aber immer wieder kamen mir meine Gefühle dazwischen. Meine Lust auf ihn genauso sehr wie die Dunkelheit, die mich bedrückte. Mein Kopf begann sich zu drehen, während meine Füße ganz ohne mein Zutun die richtigen Schritte machten.

Und dann kündigte der DJ auch noch eine langsame Tanzrunde an.

*

Sonntag

Es war kurz nach Mittag, als ich bei Lutz klingelte. Lila öffnete wie immer und strahlte über alle vier Backen als sie mich erkannte, doch da war noch etwas anderes. Besorgnis?

„Der Herr ist nicht da,“ sagte sie.

„Hmmm.“ Eigentlich wollte ich ja mein Training mit den Succubae fortsetzen …

„Komm doch erst einmal herein,“ sagte sie. „Dann kannst du die anderen kennenlernen.“

Sie führte mich in die Küche. Die zwei jungen Frauen, die dort am Esstisch saßen, sprangen sofort auf und verbeugten sich. „Willkommen Herrin,“ sagten sie wie aus einem Mund.

„Ich weiß ja nicht,“ sagte ich stirnrunzelnd, „was euer euch über mich erzählt hat. Aber ich bin ganz sich nicht eure ‚Herrin‘. Also setzt euch hin—“ ich wandte mich an Lila „—auch du, und esst weiter.“

„Soll ich dir—“

„Setz dich hin, habe ich gesagt, sonst kriegst du heute keine Tracht Prügel.“

Die anderen beiden brachen in Lachen aus, während sich Lila schmollend zu ihnen setzte.

Ich holte mir aus dem Riesen-Kühlschrank pro forma eine Flasche Wasser und setzte mich zu ihnen.

„Blue“, so erfuhr ich, hieß eigentlich Charlotte, und war studierte Anwältin. Lutz hatte sie als Firmenbuchhalterin angestellt. Ihr Faible für die Farbe hatte ihr den Spitznamen eingebracht.

„Rosa“ war Rosemarie, Arzt in Ausbildung auf dem Weg zum Doktor, und Lutz‘ Praxismanagerin, und Lila hieß wirklich so.

Keine der beiden anderen hatte eine ähnlich dramatische Vergangenheit wie Lila. Was sie alle verband, war ihre Tätigkeit für Lutz und natürlich auch ihre Bisexualität, aus der sie keinen Hehl machten. Sie schliefen miteinander und mit Lutz, und hatten Spaß daran.

Irgendwann stellte ich ihnen dann die Frage, die mir schon lange auf der Zunge brannte. „Was wisst ihr denn über Lutz — abgesehen von seiner beachtlichen Schwanzlänge?“

Sie kicherten, wurden dann aber schnell ernst.

„Er ist“, sagte Blue langsam, „schon ein bisschen seltsam.“

Die anderen nickten bestätigend.

Ich schnaubte. „Ich bin sicher, ihr wisst mehr. Ihr seid doch nicht doof.“

„Er ist kein Mensch,“ stellte Rosa fest. „Er ist ein … äh …“

„Ein Dämon“, vervollständigte ich. „Stört euch das nicht?“

„Ich glaube nicht“, sagte Blue mit fester Stimme, „dass er aus der Hölle kommt. Auch wenn er sich so nennt wie der Teufel. Das ist mehr ein Witz als alles andere.“

„Er hat Mitgefühl in sich,“ sagte Lila. „Er hätte mich nicht aus meinem Drogensumpf herausziehen müssen. Wäre er eine Ausgeburt des Bösen, dann hätte er doch triumphieren müssen statt mir zu helfen.“

Stille. Alle blickten mich an.

Ich zuckte die Schultern. „Ich weiß auch nicht viel mehr als ihr. Er benutzt eine ganze Menge Namen und Ausdrücke aus der Bibel. Lilith, Luzifer. Meine war angeblich ‚ein Engel‘. Vielleicht ist ja alles, was in der Bibel steht, eine Interpretation der Menschen, als sie seiner Spezies zum ersten Mal begegnet sind.“

Da fiel mir etwas ein. „Irgendjemand hat mir ein Buch geschickt … über Dämonen und Nephilim und all das Zeug.“

Blue nickte. „Ich weiß. Ich habe es im Auftrag des Herrn in einem Antiquariat beschafft.“

„Und wie ist es in meine Wohnung gekommen?“

„Äh … Magie?“ Ich starrte sie an. Sie zuckte die Schultern. „Er sagte, ich solle es einpacken und auf den Wohnzimmertisch legen. Ich habe mich nur kurz umgedreht, und da war es weg.“

Ich zögerte. „Wisst ihr über den Keller Bescheid?“

„Nur dass wir da raus bleiben sollen“, sagte Lila. „Es wäre nicht ganz ungefährlich.“

„Er hat eine Art Portal da unten. In eine andere Welt. Er kann andere Dämonen beschwören.“

„Ach“, meinte Rosa lächelnd. „Da hat er uns an Weihnachten den Sukkubus hergeholt!“

Ich runzelte die Stirn. „Das war aber auch nicht ganz ungefährlich.“

Rosa winkte ab. „Der Herr sagte, die bringen keinen um, selbst wenn man es sich wünscht.“

„O ja“, seufzte Blue.

„Sie hat mich mit ihrem Schwanz gefickt“, sagte Lila. „Gott, war der lang.“

Während die drei in Erinnerungen schwelgten, war ich mit meinen Gedanken plötzlich woanders. Wenn die „echten“ Succubae nicht wirklich gefährlich waren, auch nicht für andere, wozu dann mein „Training“?

Ich merkte plötzlich, dass das Gespräch versiegt war, und die drei mich fragend anblickten.

„Upps“, sagte ich. „Habe ich irgendetwas verpasst?“

„Lutz ist vorher noch nie verschwunden“, sagte Blue, „ohne uns Bescheid zu sagen.“

„Ich kenne ihn weniger als ihr. Ist er denn schon länger weg?“

„Seit Freitagvormittag. Er hat sogar eine Patientin sitzenlassen.“

„Und das ist sonst nicht seine Art?“ Die drei blickten sich an und schüttelten dann die Köpfe.

„Hmmm. Hat er denn irgendetwas zurückgelassen? Eine Notiz?“

„Äh …“, sagte Lila und deutete mit dem Finger auf eine Stelle neben der Tür. „Da ist ein Zettel am schwarzen Brett.“

„Und warum sagst du das nicht?“, fragte Rosa.

„Weil nichts draufsteht“, rechtfertigte sich Lila.

Ich hatte mich umgedreht, und mein Blick wurde direkt von einem weißen Fleck an der Wand eingefangen. Nicht nur weiß. Während ich ihn anblickte, fing er an zu leuchten. Und dann wurde alles schwarz.

*

Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Wohnzimmer auf der Couch, drei besorgte Gesichter über mir.

„Geht’s dir gut?“, fragte Lila. „Du bist einfach vom Hocker gerutscht.“

„J-ja. Ich denke schon“, sagte ich zögernd. „Ich …“ Ich hatte ein Licht gesehen, ein komplexes Muster, weiß leuchtend, das sich in meine Netzhaut eingebrannt hatte. Eine Form wie ein Buchstabe … Nein. Viel komplexer. Wie ein Buch, dessen Buchstaben alle übereinander gedruckt waren, und wo ich doch jedes einzelne Wort sehen und verstehen konnte.

Eine Nachricht von Lutz. Unsichtbar für alle anderen.

„Hast du irgendwas gesehen?“, fragte Blue. „Der Zettel hat sich in Luft aufgelöst.“

„Ich …“ Ich durfte nichts sagen. Ein Teil der Nachricht war eine Aufforderung — ein Befehl, ein Zwang — niemandem etwas zu sagen. Ein anderer Teil war eine Art Gebrauchsanleitung. „Ich muss etwas nachschauen“, sagte ich und stand auf. „Allein. Tut mir leid, Leute, ich würde es euch ja gerne erzählen, aber es ist vertraulich.“

Es widerstrebte mir sehr, die drei jungen Frauen im Dunklen zu lassen, doch es blieb mir nichts anderes übrig. Ich lief die Treppe zum Keller hinunter, durch die erste Tür, durch den Gang mit den Fackeln, die sich scheinbar von selbst entzündeten, zur zweiten Tür.

Ich legte die Hand auf das kalte Metall. „Aperi!“ Was auch immer das Wort bedeutete, die Tür schwang langsam auf.

Die Höhle dahinter leuchtete schwarz, die Luft roch dunkelblau, und ich hörte eine Spur Zimt. Alles war wie immer. Ich hob meine Arme, spreizte die Finger und spürte, wie sich Energie um meine Hände aufbaute. „Veni, Succuba!“

Die Schwärze verstärkte sich, und eine nackte Frau erschien in einem der Zacken des Pentagramms. Rote Haut, langer Schwanz, schwarze Augen, Fangzähne. Sukkubus. Jepp. Passt.

Mit einem Schlag wurde mir klar, was ich gerade getan hatte, und ich begann zu zittern. Ich hatte eine Dämonin beschworen, und das ohne jegliche Sicherheitsvorkehrung.

Abgesehen von denen, die in dieser Höhle sowieso eingebaut waren. Lutz hätte mich niemals hier hereingeworfen, wenn etwas lebensgefährlich für mich war. Sicher?

Wie auch immer Lutz das gemacht hatte, mir das Wissen zu übermitteln; diese Höhle funktionierte tatsächlich so wie geplant.

Ich trat in die Mitte des Pentagramms. „Kannst du mich verstehen?“, fragte ich die Dämonin.

Sie nickte lächelnd.

Ich blickte mich um. Ich brauchte ein Bett. Die Luft flimmerte, und schon stand es da.

„Leg dich auf das Bett“, befahl ich, und die Dämonin gehorchte.

Okay, was genau wollte ich machen? Herauskriegen, ob ich einer Succuba widerstehen konnte. Das meinte, ich musste mich von ihr — nennen wir es doch beim Namen: ficken lassen und herausfinden, wie ich soweit bei Sinnen blieb, dass ich nicht einfach nur „mehr, mehr“ brüllte.

Ich kniete mich über sie und ließ meine Kleidung verschwinden. „Hast du eigentlich einen Namen?“, fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf.

„Du kannst nicht sprechen?“, vermutete ich.

Statt einer Antwort gab sie nur ein Schnurren von sich, das mir durch Mark und Bein fuhr.

Meine Erregung schoss steil nach oben. Sie streckte die Hände zu meinen Brüsten aus, ihre Krallen bohrten sich in meine Haut mit genau der richtigen Menge an Schmerz, der meine Lust noch erhöhte. Wie aus weiter Ferne spürte ich ihren Schwanz in meine Muschi eindringen.

Kurz vor dem Orgasmus fiel mir dann wieder ein, was ich eigentlich tun wollte. Ich schaltete meine eigene Aura ein, lehnte mich zu ihr herunter und küsste sie auf den Mund. Wir stöhnten beide im selben Moment lustvoll auf.

Danach hatte ich mich mehr im Griff, ließ sie meine Aura mindestens in dem Maße spüren, wie sie mich mit ihrer auf Fahrt brachte. Wieder spürte ich die Feedback-Schleife einsetzen, wieder kamen mir Bedenken wie schon bei den männlichen Dämonen.

Diesmal war kein Lutz an meiner Seite, der mich aufforderte weiterzumachen. Aber jedesmal, wenn ich versuchte, die Schleife zu durchbrechen, meine Aura zu reduzieren, spürte ich, wie die Aura der Dämonin stärker wurde und meine Gefühle stärker wurden als mein Verstand.

Doch etwas veränderte sich. Ich öffnete die Augen und sah, wie die Dämonin nicht in rotem, sondern in weißem Licht gebadet wurde, wie sie sich wand, als ob sie Schmerz und Lust gleichzeitig spürte.

Sie öffnete ihre Lippen und stöhnte auf.

Wohlig oder vor Schmerz? Ich wusste es nicht. Ich spürte nur, dass sich das weiße Leuchten wieder einmal selbstständig machte, als würde es von jemand anderem gesteuert.

Meine Lust stieg an, und ich keuchte lauter. Gleichzeitig keuchte auch die Dämonin auf, erstarrte und schrie ihre Lust hinaus. Dann hörte sie auf, sich zu bewegen. Das war anders als mit den männlichen Dämonen, die ich aus unserer Welt verbannt hatte.

Ich beugte mich zu ihr hinunter und spürte Atemzüge. Sie war auch nicht tot, wobei ich Zweifel hatte, ob das überhaupt möglich war.

Ich rollte mich zur Seite und gab ihr Freiraum, doch sie blieb auf dem Rücken liegen. Jetzt hörte ich ein leises Wimmern. Was hatte ich angerichtet?

Ich sprang vom Bett. Im Halbdunkel des Raums sah es aus, als hätte sich die Dämonin verändert. Ich brauche mehr Licht. Kaum hatte ich es gedacht, als der Raum mir schon gehorchte.

Ich keuchte auf. Die Dämonin hatte vorher ziemlich genau dem Klischee einer Succuba entsprochen. Rote Haut, lange tiefschwarze Haare, spitze Zähne und Krallen und diese schnuckeligen Hörner auf der Stirn.

Nicht zu vergessen die im Verhältnis zur Körpergröße riesigen Brüste.

Alles hatte sich verändert. Das — Mädchen musste man sagen — das auf dem Bett lag und immer noch leise wimmerte, hatte leicht gebräunte Haut, kurze, blonde Haare, keine Hörner und maximal Körbchengröße C. Keine Krallen waren zu sehen.

„Was ist passiert?“, fragte ich laut, ohne eine Antwort zu erwarten.

Ihr Kopf drehte sich zu mir, und sie sah mich aus leuchtend blauen Augen an. „Ich weiß nicht“, sagte sie. Dann zuckte sie zusammen, wohl über ihre eigene Stimme erschrocken.

Sie hob ihre Hände und starrte sie an. „Ich — ich habe davon gehört“, sagte sie leise, „dass wir zu Menschen werden können.“ Dann blickte sie mich an. „Aber ich habe das immer für ein Gerücht gehalten.“

Ich schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid“, sagte ich. „Das war nicht meine Absicht.“

Sie grinste und setzte sich auf. „Ich habe kein Problem damit. Ich wollte schon immer mal eure Welt kennenlernen.“

Sie nahm das wirklich locker. Ich hätte wohl im entgegengesetzten Fall mit Panik reagiert. Auf der anderen Seite schien es Dämonen in unserer Welt ja zu gefallen, sonst würden sie nicht freiwillig herkommen.

Ich runzelte die Stirn. „Du bist nicht in Gefahr? Ich meine — Dämonen sind doch unsterblich, oder?“

Sie schüttelte heftig den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich sterben werde, Herrin.“

Jetzt fing sie auch schon damit an. „Wieso nennst du mich so?“

„Du hast mich beschworen; du hast mich verwandelt. Ich bin dir zu Dank verpflichtet.“

Ich stöhnte auf. Jetzt hatte ich mir auch noch eine Ex-Dämonen-Stieftochter angelacht. Vicky würde sich nicht mehr einkriegen. Nein, das konnte ich ihr erst einmal nicht erzählen. Stattdessen …

„Komm mit“, sagte ich. „Ich stelle dich den anderen Frauen hier im Haus vor.“ Die drei sollten sich um die Kleine kümmern, bis das vorbei war, was mir so Angst machte.

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