In den Klauen des Bösen
Kapitel 1
„Um Himmelswillen! Das kann doch nicht dein Ernst sein!“, reagiert mein Chef komplett ablehnend auf meinen Vorschlag. „Du hast ja keine Ahnung, auf was du dich dabei einlassen willst! Das sind brutale Verbrecher.“
„Habe ich eine Wahl?“
„Lass uns nachdenken, wir finden ganz bestimmt eine andere Lösung.“
Wir stehen uns in seinem Büro gegenüber und sind beide sehr angespannt. Er macht sich Sorgen um mich, das finde ich zwar sehr nett von ihm, in dieser Situation brauche ich aber eher seine Unterstützung, als seine Fürsorge.
„Glauben Sie mir, ich habe wirklich lange nachgedacht und mir den Kopf zerbrochen. Es gibt keine andere Möglichkeit“, erwidere ich energisch. „Zumindest keine, die schnelle und effizient genug wäre, um meiner Schwester noch zu helfen. Sie wissen ganz genau, dass jeder Tag – ach was – jede Stunde zählt.“
„Und was ist, wenn Ihr am Ende beide in den Fängen von Pablo endet?“
„Dieses Risiko werde ich wohl oder übel eingehen müssen.“
„Nein, musst du nicht!“, beharrt er.
„Verdammt, Chef! Es geht um meine Schwester und nicht um irgendein Opfer. Können Sie das nicht verstehen?“
Er schaut mir nachdenklich in die Augen. Er hält meinem Blick stand und weicht ihm nicht aus. Er ist eine starke Persönlichkeit, hat aber auch ein gutes Herz. Das schätze ich so an ihm. Bedauern liegt in seinem Gesichtsausdruck. Offenbar weiß auch er keinen anderen Weg. Ich kann in seinen Augen Sorge und Mitleid erkennen. Verdammt! Er glaubt nicht nur, dass es keinen anderen Weg gibt, er glaubt auch nicht daran, dass ich eine Chance auf Erfolg habe. Er sieht überhaupt keine Möglichkeit mehr, meine Schwester zu retten.
„Glaube mir, du rennst in dein Verderben. Deine Schwester befindet sich in den Klauen des Bösen. Fürchterliche Klauen, die nie ein Opfer je wieder losgelassen haben. Das weißt du besser als jeder andere. Du bist schon zu lange an diesem Fall dran, um dir nicht darüber im Klaren zu sein, dass du gegen diese Verbrecher nichts ausrichten kannst. Allein schon gar nicht.“
„Ich bin doch nicht allein!“, protestierte ich.
„Liv, du weißt ganz genau, dass wir für dich da sind, wenn du uns brauchst. Dir muss aber auch klar sein, dass du bei einer solchen Aktion allein in die Höhle des Löwen gehst und wir unmöglich immer genau wissen können, ob es dir gut geht oder ob du in Gefahr bist. Es können immer Probleme auftauchen und es leicht sein kann, dass wir dir mehr rechtzeitig zu Hilfe eilen können.“
„Diese Schweine muss jemand stoppen!“, beharre ich, wie ein trotziges Kind.
„Aber musst das ausgerechnet du sein?“
Ich weiß, dass mein Chef mich schätzt und es eigentlich nur gut meint. Mit meinen 24 Jahren bin ich die absolut Jüngste in seiner Eliteeinheit. Ich habe schon zahlreiche Einsätze erfolgreich zu Ende gebracht und — um ehrlich zu sein — ich habe inzwischen mehr Erfahrung, als so mancher alte Hase, der nur im Büro hockt.
„Wer sonst, wenn nicht ich?“, halte ich trotzig dagegen. „Fakt ist, eine Frau kann sich viel leichter und schneller in die Organisation einschleusen. Wir müssen nur hübsch und willig sein, um weit und schnell bis hinauf zur Führungsspitze vordringen zu können. Wir sind schließlich nur schmückendes Beiwerk und verdrängen niemand von seinem Platz. Wir stellen für niemanden eine Gefahr dar. Ein Mann dagegen bräuchte Monate, wenn nicht Jahre, um in der Hierarchie nennenswert voranzukommen.“
„Da hast du vermutlich Recht“, pflichtet er mir bei.
„Außer mir gibt es doch keine andere Frau, die für diese Operation in Frage kommt und auch bereit dazu ist. Sie darf nicht zu alt sein, sollte halbwegs hübsch und zu allem bereit sein. Sie muss kampferprobt sein und vor allem gut in Selbstverteidigung, da sie keine Waffe bei sich tragen kann.“
Mein Chef wird immer nachdenklicher. Auch wenn er es schon lange wusste, was ich ihm gerade gesagt habe. Mit meinem offenen Ansprechen der Fakten habe ich ihm das aufgezeigt, was er vermutlich die ganze Zeit versucht hat, zu verdrängen oder nicht wahrhaben will. Nur ich habe eine ausreichende Motivation, um das alles zu machen, was dieser Auftrag mir abverlangen könnte und nur ich habe die Voraussetzungen für einen solchen Einsatz.
„Na gut“, meint er schließlich, „Wenn du unbedingt willst.“
—
Ich bin Liv, 24 Jahre alt und in einer Sondereinheit der Polizei. Seit etwa einem Jahr ermitteln wir gegen eine Bande, die junge Mädchen entführt und als Sexsklavinnen an reiche Männer verkauft. Sie sind unglaublich clever und vorsichtig. Keiner weiß, wie lange diese Organisation bereits ihr Unwesen treibt. Niemand kennt die genauen Hintermänner und wie sie ihre Geschäfte abwickeln. Auf sie aufmerksam geworden ist die Polizei, als in mehreren Vermisstenfällen ein Zusammenhang mit einem bestimmten Nachtlokal in München hergestellt werden konnte.
In mühevoller Kleinarbeit sind wir zur Erkenntnis gelangt, dass sie Mädchen im Internet kontaktiert und nach München gelockt haben. Sie müssen sie vorher ausspioniert haben, denn die Opfer sind durchwegs auffallend hübsch und im Alter zwischen 18 und 20 Jahren. Die Typen haben es geschickt eingefädelt und die Mädchen immer in verschiedenen Städten in ganz Deutschland ins Visier genommen. Teilweise waren auch junge Frauen aus Österreich, Frankreich und anderen europäischen Ländern dabei. Deshalb gingen die Behörden lange Zeit einfach nur von Vermisstenfälle in den jeweiligen Städten aus. Dass es einen Zusammenhang gibt, konnten die Ermittler lange Zeit nicht erkennen.
Erst durch einen Zufall wurde zunächst in drei Fällen eine Verbindung mit München hergestellt. In langen Recherchen wurden 21 weitere Fälle ausgemacht, in denen die Spur ebenfalls in München endet. Die einzige Verbindung ist dieses Lokal. Wir haben die Internetprofile überprüft, von denen aus, die Opfer kontaktiert wurden. Es handelte sich dem Anschein nach durchwegs um sehr attraktive, junge Männer. Es waren immer neue Profile und selbst die Plattformen wurden laufend gewechselt. Ein Zusammenhang war echt schwer herzustellen.
Die Typen waren zudem clever. Sie haben nie auf ein Treffen gedrängt, sie haben sich vornehm zurückgehalten und die Mädchen lange zappeln lassen. Erst als diese ein Treffen vorschlugen, schnappte die Falle zu. Die Männer haben die Mädchen in eben dieses Lokal in München gelockt. Teilweise haben sie den jungen Frauen sogar das Geld für die Reise per Post geschickt.
Sobald die Mädchen durch die Tür des Lokals gegangen sind, verliert sich jede Spur. Schon kurz nach dem Betreten wurde das Handy abgeschaltet und ging nie mehr ans Netz. Das ergaben die Auswertungen der Bewegungsprofile. Wie die jungen Frauen aus dem Lokal geschafft wurden und wohin, das ist bis heute ein Rätsel.
Dass sie als Sexsklavinnen an reiche Männer verkauft wurden, ist nicht auch sicher. Das sind lediglich Gerüchte, die uns Informanten zugetragen haben. Wenn ich ehrlich bin, ich glaube nicht, dass die etwas Konkretes wissen. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass die Gerüchte zumindest einen Teil der Wahrheit treffen. Mädchen, die in einem schmuddeligen Lokal verschwinden, werden vermutlich nicht in einem buddhistischen Kloster wieder auftauchen.
Das Schicksal der jungen Frauen berührt mich persönlich. Auch, wenn wir nicht mit Sicherheit wissen, was mit den Opfern passiert, es muss etwas Schlimmes sein und mit Sex zu tun haben. Die Vermutung, dass sie als Sexsklavinnen an reiche Abnehmer verhökert werden, ist mehr als plausibel. Die Mädchen sind durchwegs ausgesprochen hübsch und jung. Sie wurden bewusst kontaktiert und manchmal lange auffallend hingehalten, bis es wie aus heiterem Himmel dann sehr schnell zum Rendezvous kam. Ich hatte immer den Eindruck, als sollten die Frauen nur warmgehalten werden, bis ein passender Abnehmer gefunden wurde.
Gestern ist nun auch meine Schwester Anna verschwunden. Mit ihren 18 Jahren passt sie perfekt ins Beuteschema der Bande. Ob sie bewusst ausgesucht wurde, um sich an mir zu rächen, oder ob es reiner Zufall ist, kann ich nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass die Bande gar nicht weiß, dass ich hinter ihnen her bin. Wir haben uns bei den Ermittlungen immer sehr im Hintergrund gehalten. Unser Ziel war es, die Organisation nicht aufzuschrecken, solange wir nicht konkrete Informationen haben. Unsere Erfolge sind noch viel zu bescheiden, als dass wir die Aufmerksamkeit der Bande auf uns gelenken sollten. Dies würde lediglich unsere Aussichten auf Erfolg gefährdet und die Bande zum Untertauchen zwischen.
Ich hoffe, dass es keine Absicht war und sie meine Schwester einfach nur so ausgesucht haben, denn sonst wird meine Mission echt schwierig. In diesem Fall würden sie mich vermutlich erwarten oder zumindest erkennen. Dann ist das Spiel für mich aus, noch bevor es richtig begonnen hat. Außerdem wäre es in diesem Fall möglich, dass meine Schwester bereits tot ist, da sie ihnen nur als Lockvogel dient. Doch diesen Verdacht verrate ich meinem Chef nicht. Er ist so schon wenig von meiner Idee angetan und würde erst recht nicht zustimmen, dass ich Undercover gehe.
Ich habe schon zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Gedanken gespielt, die Bande zu infiltrieren. Dabei hatte ich allerdings ähnliche Bedenken, wie mein Chef jetzt. Doch nun, da auch meine Schwester betroffen ist, bin ich zum Handeln gezwungen.
Kapitel 2
Ich habe mich im Lokal, das der Bande offenbar als Treffpunkt dient, als Bedienung beworben. Ich soll heute um 18 Uhr dort zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen. Gleich nach dem Gespräch mit meinem Chef habe ich im Lokal, in dem die Mädchen verschwunden sind, angerufen und nach einem Job gefragt. Es hat überraschend schnell geklappt. Entweder sie finden nicht leicht Personal oder sie haben bereits damit gerechnet, dass ich mich melde. Erneut schwirren allerlei Bedenken durch meinen Kopf. Doch wie sollten sie erkennen, dass ich es bin? Das ist doch nahezu unmöglich. Dazu müssten sie meine Handynummer kennen. Das ist zwar nicht ganz auszuschließen aber nicht wahrscheinlich. Meinen Bedenken zum Trotz will nun keinen Rückzieher mehr machen und sage zu. Es geht schließlich um meine kleine Schwester. Ich tue es für Anna!
„Es geht los!“, informiere ich meinen Chef.
„Was geht los?“, erkundigt er sich überrascht.
„Ich habe heute um 18 Uhr ein Vorstellungsgespräch.“
„Als was?“
„Als Bedienung.“
„Scheiße!“ entfährt es ihm.
„Was denn?“
„So schnell schon?“
„Jede Stunde zählt!“
„Das schon“, meint er. Es geht ihm ganz offensichtlich zu schnell. Oder er hatte gehofft, dass ich es nicht schaffe, mit den Typen in Kontakt zu kommen. Doch dann scheint er sich zu fangen. „Na gut, du willst es nicht anders. Lass dich ausstatten.“
„Bin schon auf dem Weg!“
Ich bin erleichtert, dass er mich nicht doch noch im letzten Augenblick ausbremst. Auch wenn er von der Aktion nicht wirklich überzeugt ist oder sich besser gesagt Sorgen um mich macht, so habe ich doch seine Rückendeckung. Auf mich allein gestellt hätte ich tatsächlich keine Chance. Ich beeile mich, mich von den Kollegen der Technik beraten zu lassen. Zunächst wollen sie genau wissen, worum es geht und beraten sich anschließend kurz untereinander. Ich bekomme schließlich einen GPS-Sender, der mir unter die Haut injiziert wird.
„Scheiße, dass du keine Piercings trägst. Wir hätten ein Gerät zum Mithören, das wir auf diese Weise unbemerkt platzieren könnten“, meint einer der Kollegen.
„Ich habe ein Piercing“, stelle ich klar.
„Im Bauchnabel?“, will er wissen.
„Nein!“
„In den Brustwarzen?“, rät er weiter. Dabei grinst er ein wenig schmutzig.
„Nein, ein Intimpiercing“, stelle ich klar.
„Oho“, meint er. „Soll ich es dir wechseln oder machst du das selbst?“
Er grinst dabei schon fast schweinisch und schaut verschmitzt seinen Kollegen an. Auch der grinst versaut und reibt sich bereits die Hände.
„Nein, gib her, das mache ich selbst!“
„Sollen wir nicht kontrollieren, dass es richtig sitzt?“, bohrt der zweite Beamte nach.
„Ich weiß, wie man ein Piercing tauscht“, belle ich ihn an. „Mich würde eher interessieren, wie das Ding funktioniert.“
„Beim Sender brauchst du gar nichts machen. Er sendet ständig alles, was das Mikrophon empfängt“, erklärt der erste inzwischen wieder sachlich. Dabei gibt er mir eine kleine Schatulle. Beim Öffnen erkenne ich ein ganz normales Piercing, das nicht weiter auffällt.
„Das ist der Empfänger“, fährt er fort. Dabei reicht er mir ein Gerät in der Größe einer Schuhschachtel. „Wer an diesem Ende sitzt, hört alles.“
„Wie ist es mit Kleidung?“, erkundige ich mich. „Wenn ich eine Jeans trag, hört man da noch etwas?“
„Das Gerät ist äußerst sensibel und steuert sich selbst. Natürlich nimmt das Gerät mehr auf, wenn es nicht durch Kleidung behindert wird. Aber auch dann reicht es noch bei Weitem aus, um Gespräche sauber zu übertragen. Einen Tipp habe ich allerdings. Es könnte unter Umständen peinlich werden, denn es wird alles übertragen“, ergänzt der zweite. Erneut grinst er süffisant und macht eine eindeutige Handbewegung.
Ich gehe nicht weiter auf seine versauten Gedanken ein. Ich bedanke mich, nehme das Zeug an mich und kehre in mein Büro zurück. Mit dem Piercing mache ich mich auf den Weg zur Toilette und tausche es aus. Auf dem Rückweg gehe ich zum Chef und zeige ihm, was ich an Technik bekommen habe.
„Gut, dann soll Franz das Empfangsgerät nehmen. Er und Günther sollen dich ständig überwachen“, bestimmt er.
„Chef, wäre es möglich, dass zwei Frauen diese Aufgabe übernehmen?“, frage ich vorsichtig. „Es wäre mir peinlich, wenn Franz und Günther in den nächsten Tagen alle meine Geheimnisse mitbekommen.“
„Wenn es bei deinem Einsatz wirklich zur Sache geht, dann dürften die Zuhörer dein kleinstes Problem sein“, erklärt er. „Mir ist lieber, wenn zwei erfahrene Kollegen in deiner Nähe sind und sofort eingreifen können.“
Ich überlege kurz, ob ich ihm widersprechen soll, lasse es aber bleiben. Er hat Recht. Wenn ich in eine brenzlige Situation komme, sind die Zuhörer am Empfänger vermutlich mein kleinstes Problem. Außerdem will ich nicht auf den letzten Metern den Chef dazu bringen, die Aktion doch noch abzublasen. Deshalb akzeptiere ich seine Entscheidung auch, um weitere Diskussionen zu vermeiden.
Kapitel 3
„Guten Abend, ich bin Liv, ich habe einen Termin, um mich vorzustellen. Ich würde gerne hier arbeiten“, sage ich zum Barkeeper.
Pünktlich um 18 Uhr habe ich den Laden betreten und mich kurz umgeschaut. Da sonst niemand zu sehen ist, bin ich direkt zur Theke gegangen.
Der Barkeeper schaut erst hoch, als ich ihn anspreche. Sein Blick ist zunächst gelangweilt, verändert sich aber nahezu augenblicklich.
„Oh, hallo!“, stammelt er. „Oliver kommt gleich. Möchtest du etwas trinken?“
„Nein danke, bin zufrieden.“
„Oder nervös?“
„Eher das“, gestehe ich.
Ich setze mich auf einen der Barhocker und warte. Das Outfit, das ich gewählt habe, ist jugendlich-frech. Ich trage einen unverschämt kurzen Ledermini und ein Shirt, das schon knapp unter den Brüsten endet und meinen perfekt trainierten Bauch freilässt. Wenn ich mich schon, um einen Job in einer zwielichtigen Bar bewerbe, dann sollte die Kleidung angemessen sein. Für meinen Geschmack bin ich etwas zu nuttig angezogen und ich musste mir die Teile erst besorgen. Privat würde ich so etwas nie im Leben anziehen, doch für diesen Laden kommen sie mir perfekt vor.
„Du bist die Neue?“, höre ich eine Stimme aus dem Hintergrund.
Ihr Klang ist rauchig. Ich nehme an, der Mann ist Kettenraucher. Der Tonfall seiner Stimme ist mir auf Anhieb unsympathisch. Als sich der dazu passende Mann aus dem Dunkel des Lokals löst und ich ihn zu sehen bekomme, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Der Typ wirkt arrogant und macht einen brutalen, grobschlächtigen Eindruck. Trotzdem versuche ich mir meine Abneigung nicht anmerken zu lassen. Ich habe schließlich ein Ziel.
„Ja, ich bin Liv. Ich habe mich am Vormittag telefonisch gemeldet.“
Bei diesen Worten stehe ich vom Barhocker auf und bleibe vor diesem stehen. Oliver, der gemächlich auf mich zukommt, mustert mich ungeniert mit eindeutig lüsternen Augen. Sein Blick scannt mich von Kopf bis Fuß. Das Lokal ist noch geschlossen und deshalb sind Oliver, der Barkeeper und ich die einzigen Personen im Raum. Wenn er mich verschleppen möchte, wäre ich ein leichtes Opfer, überlege ich. Ich muss unwillkürlich daran denken, was mit den anderen Mädchen geschehen ist und muss meinen ganzen Mut zusammennehmen, um unbeeindruckt zu bleiben.
„Du weißt, was das für eine Art Laden wir sind. Bei uns gibt es nicht Kaffee und Kuchen“, meint er.
„Das ist mir klar“, antworte ich. „Sehe ich etwa so aus?“
„Bei uns wird es manchmal etwas ruppig. Man kann sich die Gäste nicht immer aussuchen.“
„Ich bin nicht prüde und weiß mich im Fall auch zu wehren, wenn Sie das meinen.“
„Wärst du bereit, dich auch nicht zu wehren?“
„Was meinen Sie damit?“, frage ich überrascht. Dann wird mir klar, was er meint. „Wie weit dürfen die Gäste gehen?“
Inzwischen steht er direkt vor mir und schaut mir geradewegs in die Augen. Ich halte seinem Blick stand und weiche auch nicht zurück. Er nimmt mich am Kinn und dreht den Kopf zuerst nach links und dann nach rechts.
„Hübsches Gesicht“, meint er.
„Der Rest ist auch nicht übel“, halte ich dagegen.
„Lass sehen!“, befielt er.
Ohne auf eine Antwort oder Reaktion von mir zu warten, zieht er mein Shirt nach oben und legt damit meine Brüste frei. Auf einen BH habe ich bewusst verzichtet. Er mustert meine beiden Hügelchen eingehend und zieht das Shirt noch weiter nach oben. Ich strecke bereitwillig die Arme in die Höhe und er zieht mir das Teil aus und wirft es auf den Tresen.
„Du bist kooperativ“, meint er. „Das gefällt mir.“
Ich lasse die Arme sinken, halte sie aber hinter meinem Körper. Auch wenn ich instinktiv dazu neige, meine Brüste bedecken zu wollen, tue ich es nicht. Wenn ich zu prüde rüberkomme, könnte mein Plan scheitern. Und genau das will ich um jeden Preis vermeiden.
„Hast du schon als Nutte gearbeitet?“
„Nein, noch nicht.“
„Du wärst dazu bereit?“
„Hängt von den Kunden ab.“
„Du bist wählerisch?“
„Ich kann es mir leisten“, antworte ich selbstbewusst.
Oliver fährt mir ungeniert unter den Rock. Er legt die Finger auf den Stoff des Tangas, der meine Muschi bedeckt.
„Echt jetzt?“, brummt er. „Ich hätte erwartet, dass du blank bist.“
„Glaubst du, ich laufe auf der Straße ohne Höschen herum? Was ich zu bieten habe, zeige ich nur, wem ich es zeigen will.“
„Mir willst du es zeigen?“
„Wenn du es sehen willst?“
„Natürlich will ich.“
Ich nehme die Arme nach vorne und öffne den Knopf am Minirock, der augenblicklich zu Boden fällt. Zum Vorschein kommt mein winzig kleiner Tanga, der wirklich nur ein ganz kleines Dreieck zwischen meinen Beinen bedeckt. Ich will auch das Höschen ausziehen, da bremst mich Oliver.
„Dreh dich um die Achse“, weist er mich an.
Ich steige aus dem Rock und komme seinem Befehl nach. Als ich eine Umdrehung absolviert habe, gibt er mir mit dem Finger zu verstehen, dass ich mich weiterdrehen soll. Als ich ihm erneut die Rückseite zeige, gibt er mir einen Klapps auf den Hintern.
„Geiler Knackarsch!“
„Danke!“
„Nur die Titten sind etwas klein.“
„Dafür aber stramm und herrlich anzufassen.“
Oliver greift mir ungeniert auf die Brüste und knetet sie etwas ruppig. Inzwischen stehe ich ihm wieder zugewandt da. Er zwirbelt meine Nippel mit sichtlichem Genuss und grinst dabei. Er steigert die Intensität des Drucks und beobachtet mich dabei genau. Er wartet und hofft, dass ich eine Miene verziehe. Doch den Gefallen tue ich ihm nicht und bestehe damit offenbar seine Prüfung. Nach einiger Zeit lässt er los.
„Nicht schlecht. Keine Rieseneuter, aber mir gefallen sie so sowieso besser“, meint er. „Du hast eine gute Körperbeherrschung.“
„Du suchst doch keine Heulsuse.“
„Stimmt!“