Hände, die mich streicheln,Lippen, die mich küssen,Blicke, die mich begehren,Augen, die sich verzehren.Finger, die sanft tasten,Körper, die vibrieren,Lippen, die leicht gleiten,die höchste Lust bereiten.
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DIE SEX PHOBIE DER LEHRERIN 04
7
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Als ich in das Klassenzimmer trat, merkte ich sofort, dass die Stimmung völlig anders war, als es üblich wäre. Die Jungs waren aufgedreht und fröhlich. Es herrschte eine unterdrückte Karnevalsstimmung. Ich versuchte angestrengt so zu tun, als wäre es eine normale Lateinstunde.
Ich trug dieselbe Jacke, denselben Rock, den enganliegenden Pullover und auch die gleiche unmoderne Brille wie letzte Woche. Meine Haare hatte ich erneut zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Meine Schüler saßen still auf ihren Plätzen und beobachteten mich. Eine solche Ruhe hatte ich lange nicht mehr in meinem Klassenzimmer erlebt.
Heute sollte die nächste Runde meiner Bestrafung folgen. Richtig so!
Der Hass auf meinen Körper war noch gestiegen. Das Ding war schuld daran, dass ich die letzten Tage von einer unbekannten Zahl fremder Männer gefickt worden war. Für dieses Leid musste das Ding bestraft werden. Die Schüler meiner Klasse schienen mir dafür geeignete Kandidaten zu sein. Sollten doch alle diesen Körper ansehen, den ich so sehr hasste.
„Jemand sollte vor der Tür Wache stehen“, sagte ich tonlos in den Raum.
„Wir haben bereits Jonas ausgewählt“, rief Niklas.
„Ich will aber nicht rausgehen“, protestierte Jonas.
Niklas stand auf. Er positionierte sich direkt vor dem Mitschüler und fauchte: „Wenn du nicht sofort nach draußen gehst, verlierst du einige Zähne!“
„Ach, scheiße“, ergab sich Jonas und verließ das Klassenzimmer.
Allen anderen Jungs war klar, was nun kommen würde. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie sie sich vor Begeisterung abklatschten.
Ich erhob mich und ging um das Pult herum. Mit leicht zittrigen Knien stand ich vor der Klasse. Die Jungs starrten mich erwartungsvoll an.
Dann zog ich den Reißverschluss meiner Lederjacke herunter, schlüpfte aus den Ärmeln und legte diese auf den Tisch. Als nächstes ergriff ich den Saum des enganliegenden Pullovers, und zog ihn nach oben. Zentimeter um Zentimeter. Ich musste etwas stärker ziehen, als der Stoff über meine prallen Brüste rutschte. Zum Schluss streifte ich den Pullover über meinen Kopf und warf ihn auf das Lehrerpult.
Das verhasste Ding reagierte. Wie ich meinen Körper verachtete!
Als ich nach unten blickte sah ich, dass sich meine Nippel wieder in die Zwei-Zentimeter-Türme verwandelt hatten. Diese Schande, sich vor den Schüler meiner Klasse zu entblößen, schien das Ding zu erregen.
Alle starrten auf meine entblößten Brüste. Ich fasste mir an den Hinterkopf, zog den Haargummi ab und befreite meine blonde Pracht. Mit dem Schütteln meines Kopfes fielen die Haare wild auf meinen Rücken.
Niklas hob die Hand.
„Ja?“, fragte ich.
„Sie sollten wieder die Muskeln strecken. Das ist gut für den Körper.“
„Das ist wahr.“
Ich streckte die Arme über den Kopf, als würde ich meine müden Muskeln dehnen. Durch diese Körperhaltung wurden meine Brüste noch besser präsentiert. Die steinharten Nippel drückten sich nach vorne.
Anschließend nahm ich eine Haarbürste aus meiner Tasche und fing an, mein weiches blondes Haar zu bürsten. Jede Armbewegung ließ meine prallen Brüste schaukeln und zittern. Ich bürstete noch kräftiger, um meine Titten noch mehr durcheinander zu schütteln.
„Sie sollten etwas durch das Klassenzimmer laufen. So werden ihre Muskeln besser durchblutet“, rief Niklas.
„Das ist auch wahr.“
Also schritt ich langsam durch das Klassenzimmer. Neben jedem Tisch blieb ich kurz stehen und ermöglichte den Jungs, einen Blick aus kürzester Distanz auf meine Brüste die erigierten Nippel zu werfen.
„Das war’s doch, was ihr schon das ganze letzte Jahr sehen wolltet, richtig?“
„Ja.“
„Oh ja.“
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Niklas erneut seinen Arm hob und etwas sagen wollte. Ich blickte ihn an.
„Ja, Niklas?“
„Es gab unterschiedliche Meinungen in der Klasse, Frau Wildschütz.“
„Bezüglich was, Niklas?“
„Der Chris“, sagte Niklas und deutete auf seinen Sitznachbarn, „glaubt, Ihr Busen wäre nicht echt, sondern operiert worden. Ich hielt dagegen. Was sagen Sie dazu?“
„Es ist alles Natur. Ich würde niemals etwas an mir operieren lassen“, antwortete ich.
„Chris bezweifelt das. Sie sollten es meinen Freund überprüfen lassen.“
„Ach ja? Und wie sollte das funktionieren?“, erwiderte ich fragend.
„Ich habe im Internet gelesen, dass man es fühlen könnte, wenn der Busen mit Silikon vergrößert wurde.“
„Du solltest nicht so viel im Internet surfen, Niklas!“
„Das sagt meine Mutter auch ständig. Aber Sie haben das Thema gewechselt, Frau Wildschütz. Sie sollten es beweisen.“
„Und wie?“
„Durch kneten. Chris sollte testen dürfen, ob Ihr Busen echt oder mit Silikon gefüllt ist.“
Ich starrte Niklas zornig an. Er blickte grinsend zurück. Und ich wusste, dieser Zorn, den ich fühlte, gehörte zur Bestrafung. Dieser verhasste Körper, dieses Ding, dass ich so verabscheute, musste Schmerzen empfangen. Also hatte Niklas völlig recht. Meine Titten gehörten geknetet, als Teil der Strafe.
„Ich möchte nicht, dass dein Freund an der Wahrheit meiner Worte zweifelt“, erklärte ich und schritt durch das Klassenzimmer.
Vor dem Tisch der beiden Jungs blieb ich stehen und sah fragend auf Niklas.
„Ich würde vorschlagen, Sie setzen sich auf meinen Platz, Frau Wildschütz“, meinte Niklas und sprang auf. „So kann es besser überprüft werden.“
Ich nickte und ließ mich auf dem Stuhl nieder, auf dem eben noch Niklas gesessen hatte. Auch Chris war von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte sich direkt hinter mir positioniert.
Niklas stelle sich neben mich und blickte auffordernd in die Schulklasse. Dann rief er: „Ihr könnt gerne alle näherkommen. Unsere Lehrerin hat nichts dagegen, wenn ihr den Test genau beobachtet. Das gehört doch zum Lehrplan des Kultusministeriums. Richtig, Frau Wildschütz?“
„Äh. Ja.“
„Habt ihr gehört? Ihr dürft nähertreten.“
Natürlich ließen sich das die Schüler kein zweites Mal sagen. Kurz darauf war ich von den neugierigen Jungs umringt, die aber nur Augen für meine Brüste hatten.
„Und nun der Test. Chris, du kannst beginnen“, sagte Niklas und hielt dabei sein Handy direkt vor mich. Er würde alles filmen!
Chris platzierte sich hinter mich und legte seine beiden Hände auf meine Titten. Dann begann er mit dem Kneten. Der Junge wusste, was er zu tun hatte. Er massierte meine Halbkugeln, und rieb über die erigierten Knospen.
„Seht euch die geilen Nippel an, Jungs“, rief Niklas begeistert und hielt mit dem Handy voll auf meine Oberweite.
„Wie kleine Türme!“, sagte Chris, nahm eine Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger, drehte, drückte und zog daran.
Ich schloss die Augen. Das Ding bekam seine gerechte Strafe, somit konnte mein Geist an schöne Dinge denken. Das wunderschöne Gesicht von Claire tauchte vor meinem geistigen Auge auf. Ich spürte ein warmes Kribbeln in der Magenregion, als ich das Lächeln ihrer Lippen und das Leuchten ihrer Augen sah.
Niklas fotografierte und filmte alles mit seinem Handy. Die Tür war durch den Streber bewacht, es konnte nichts Unerwartetes geschehen.
„Frau Wildschütz!“, unterbrach Niklas meine Gedanken an Claire.
„Ja?“, antwortete ich und öffnete die Augen.
„Kann es sein, dass sie durch die Massage feucht zwischen den Beinen geworden sind?“
„Nein“, antwortete ich, denn die Wahrheit wäre gewesen, dass ich bereits nass war, aber nicht wegen der Brustmassage, sondern aufgrund der Gedanken an Claire.
„Ich glaube, Sie belügen die Schüler Ihrer Klasse, Frau Wildschütz.“
„Äh.“
„Man darf nicht lügen. Daher verstehen Sie sicher, dass wir es überprüfen müssen. Richtig?“
„Hm.“
„Aber Sie können zwischenzeitlich so sitzen bleiben. Chris wird weiter ihre Titten massieren.“
„Ja, Niklas“, sagte ich. „Das Ding gehört weiter bestraft.“
„Hä? Was für ein Ding?“, wollte Niklas erstaunt wissen.
„Egal.“
„Hm“, meinte er nachdenklich, als hätte er etwas Wichtiges erfahren. Dann schüttelte er den Kopf, denn er hatte heute einen anderen Plan.
Er drehte sich zu seinen Mitschülern: „Ihr bildet jetzt eine Schlange. Jeder darf für dreißig Sekunden unter den Tisch kriechen und überprüfen, ob unsere Lehrerin feucht ist, oder nicht. Wie ihr das macht, überlasse ich euch selbst. Aber nach dreißig Sekunden ist der Nächste dran. Kapiert?“
Allgemeine Zustimmung erklang. Es wurde unverzüglich eine Schlange gebildet und der erste Schüler kroch unter den Tisch. Dieser hatte auch die Ehre, mir den Slip herunterzuziehen und in seiner Tasche als Andenken verschwinden zu lassen.
Dann wurden meine Beine gespreizt und ich spürte einen fremden Mund an meiner Möse. Natürlich war ich nass. Die Bilder von Claire vor meinem geistigen Auge hatten mich sexuell erregt. Ich beschloss, zu dieser Taktik zurückzukehren. Ich schloss meine Augen. Diesmal wählte ich das Nacktbild von Claire, dass sie mir per WhatsApp zugesandt hatte. Ich konnte in Perfektion die wundervollen Schamlippen der Richterin sehen. Mein geistiges Auge hatte ich in den letzten Jahren perfektioniert.
Der Junge unter dem Tisch schob seine Zunge in meine Spalte. Ich stellte mir vor, es wäre Claire, die mich oral befriedigte.
Nach dreißig Sekunden folgte der nächste Kandidat unter dem Tisch. Dieser saugte an meiner Klitoris und schob mir einen Finger durch meinen Muskelring in den Darm.
Ja! Das war die gerechte Strafe für das Ding. Noch besser wäre ein harter Schwanz, der in meinen Darm ficken würde. Aber Ficken hatte Niklas noch nicht auf seinem Programmzettel. Wahrscheinlich würde das als Nächstes folgen. Mir war alles egal. Sollten sie doch das Ding bestrafen. Mir waren nur die Bilder von Claire vor meinem geistigen Auge wichtig.
Und die Jungs wechselten sich ab. Einer nach dem anderen durfte an meiner Möse lutschen. Und Niklas filmte alles.
Am gleichen Nachmittag tötete ich auf meiner Terrasse wieder eine Maus. Das Blut verrieb ich auf meinem Busen, dem Bauch und meiner Schambehaarung. Mein Zorn war gestillt, und das Ding war heute ausreichend bestraft worden.
Ich fühlte mich entspannt, nahm mein Handy und schrieb eine WhatsApp an Claire: »Es tut mir leid«
Es dauerte nur wenige Sekunden, dann traf ihre Antwort ein: »Okay«
Ich: »Bist du böse auf mich?«
Claire: »Nein«
Ich: »Liest sich so«
Claire: »Noch immer mit dem Einsamkeits-Trip beschäftigt?«
Ich: »Ich bin mir unsicher«
Claire: »Das wäre ein erster Schritt. Ich habe ein sehr hübsches Lokal entdeckt. Wollen wir Freitagabend dort einen Drink nehmen und reden?«
Ich: »Einverstanden«
Claire: »Ich verspreche dir auch, schön brav zu sein, nicht gleich über dich herzufallen und meine sexuellen Gelüste an dir auszuleben«
Ich: »Da habe ich noch einmal Glück gehabt«
Claire: »Die meisten Frauen würden ihre rechte Brust dafür geben, von mir sexuell genötigt zu werden«
Ich: »Dann solltest du dich mit diesen Frauen treffen«
Claire: »Ich will aber dich!«
Ich: »Wo treffen wir uns?«
Claire: »Ich schicke dir die Anschrift und Uhrzeit über WhatsApp. Okay?«
Ich: »Ja«
Claire: »Ich freue mich sehr, Süße«
Ich: »Gut. Dann bis Freitag«
Mich überkam eine leichte Panik. Ich hatte mich zum ersten Mal in meinem Leben mit einem anderen Menschen verabredet. Mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Handflächen wurden feucht.
Mein erstes Date!
Ob ich es wirklich schaffen würde, die Verabredung am Freitag mit Claire einzuhalten?
Ich war mir noch nicht sicher. Mal sehen.
8
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Ich betrat die Bar am Freitagabend um einundzwanzig Uhr.
Es war ein warmer Sommerabend, schon auf der Straße lag die Luft zäh und schwül auf meiner Haut. Doch in der Bar mit der silbergrau lackierten Bar-Theke und der grün drapierten Bühne haute es mich um. Obwohl ich nur eine dünne weiße Bluse und einen sommerlich kurzen Rock trug, klebte der Schweiß auf meiner Haut.
Ich blickte mich um, konnte Claire aber nicht entdecken. War ich zu früh? Oder hatte mich die Richterin versetzt?
Ich holte mein Smartphone aus der Handtasche, öffnete WhatsApp und überflog den Chat mit Claire.
»Hallo, Süße. Wie vereinbart die Adresse: Hexenhaus 666, Parkstraße 11, 82008 Unterhaching. Freitag um 21h. Okay?«
Ich war pünktlich, wie vereinbart. Na gut, ich beschloss zu warten. Ein paar Minuten Verspätung sollte jeder Frau zugestanden werden. Ich suchte mir eine Position an der Bar Theke, die mir zusagte. Das bedeutete, ich hatte die Wand im Rücken und den Raum vor mir. Ich konnte es nicht ertragen, wenn sich Menschen hinter mir aufhielten. Außerdem wollte ich immer das Geschehen im Blick haben.
„Was darf es sein, Madame?“
Der Bar-Keeper, eine grauhaarige ölige Erscheinung mit flinken Händen und Halbglatze, beugte sich über die Theke. Er blickte mir direkt in den Halsausschnitt und versuchte etwas von der Wölbung meines Busens zu erhaschen.
„Gin mit Tonic“, sagte ich.
„Sehr gut“, erwiderte er, griff nach dem Eiskübel und schüttelte ihn rasselnd. „Hebt die Stimmung und hält frisch.“
Er füllte ein hohes Glas halb mit Eiswürfeln. „Noch nicht viel los jetzt. Aber das wird sich bald ändern.“
Ich kramte in der Handtasche.
„Hoffentlich gefällt es Ihnen“, sagte er.
„Warum nicht?“ Ich holte den Lippenstift hervor und schraubte ihn auf.
Er goss tüchtig Gin ein.
„Sie machen einen seriösen Eindruck, Madame. Unsere Bar ist … manchmal etwas direkt, wenn Sie verstehen“, murmelte er.
Ich hatte im Internet über das Hexenhaus 666 recherchiert. Es wurden zu später Stunde Live Shows auf der Bühne angeboten. Kein Tanz oder Gesang, wie ich anfangs dachte. Nein! Es handelte sich um erotische Darbietungen. Aber auch hier keine sonst Üblichen, sondern entweder der Akt zwischen Männern oder mit Frauen. Das hier anwesende Publikum war entweder homosexuell oder lesbisch veranlagt. Heterosexuelle Gäste waren nicht direkt erwünscht, aber als zahlende Gäste auch nicht ausgeschlossen.
Natürlich war mir der Sinn dieser Bar voll bewusst. Die anwesenden Frauen waren auf der Suche nach weiblicher Begleitung und die Männer suchten einen schwulen Partner.
„Ihr Drink“, meinte der Keeper.
„Danke. Weil Sie trotzdem nett zu mir sind.“
Ich legte einen zwanzig Euro Schein auf die Theke.
„Trotzdem?“, fragte er und zog die rechte Augenbraue empor.
Ich nickte. „Naja, als Mann in dieser Bar werden Sie wohl eher Männer in Ihrem Beuteschema haben. Daher bedankte ich mich, dass Sie zu mir als Frau so nett sind.“
„Ich bin einer der wenigen heterosexuellen Menschen in diesem Raum. Und darüber bin ich dankbar, denn es ermöglicht mir die Freude, wenn ich Ihre perfekte Oberweite betrachte“, meinte er grinsend.
„Sie sind frech!“
„Nur direkt. Es war als Kompliment gemeint.“
„Okay. Danke.“
Er packte einen grauen Lappen und polierte die Theke.
„Ziemlich schlimme Dinge können Sie sich auf unserer Bühne ansehen. Wir sind ein Geheimtipp. Reiche Unternehmer und verzogenes Jungvieh kommen aus der Stadt und dem weiten Umland hierher. Richtig wild sind sie auf die Shows.“
Ich klappte die Handtasche wieder zu. „Dient sicher zur eigenen Stimulanz.“
„Wahrscheinlich“, sagte er und spähte durch das Lokal, ob nirgends ein Glas leer war. „Ich möchte nicht wissen, wer sich hier schon alles gefunden hat. Und nicht nur für eine Nacht.“ Er nickte vielsagend. „Männer und Frauen!“
„Tatsächlich?“
„Ja. Ehrlich.“
„Prost“, sagte ich.
Er nahm den zwanzig Euro Schein und wollte mir herausgeben.
„Nein!“ Ich stoppte das Glas dicht vor meinen Lippen. „Der Rest ist für Sie.“
Dann erst trank ich. Er schielte mich von schräg unten an und leckte sich die Lippen. Erneut starrte er auf die Wölbung meiner Bluse. Meine Titten schienen ihm zu gefallen. Der listige Zug in seinen Augenwinkeln sprach Bände.
„Sind Sie auf der Suche? Ich könnte Ihnen gute Tipps geben, oder Sie vermitteln.“
„Ach ja?“
„So wie Sie aussehen, kein Problem. Sie werden freie Wahl unter den anwesenden Damen haben.“
„Ich bin verabredet. Aber trotzdem nochmals danke.“
„Gerne, Madame. Melden Sie sich einfach bei mir, wenn sich etwas in Ihrer Abendplanung ändern sollte.“
Er nickte mir nochmals zu, dann wandte er sich ab. Hinter meinem Rücken klirrte die Tür zur Straße, ein Trupp junger Männer, der Kleidung und Gestik vermutlich homosexuell, schwärmte in das Lokal. Stühle scharrten über den Boden, es plapperte und alle lachten wild durcheinander.
Langsam entspannte ich mich. Die Bar schien unterhaltsam zu sein. Die Menschen standen weit genug von mir entfernt, sodass sich keine panischen Angstgefühle entwickelten.
Wenig später trat ein athletisch gebauter Südländer — ich vermutete Spanier oder Portugiese — aus dem Durchgang hinter dem Tresen, zog sich seine eng geschnittene Hose zurecht und steuerte an mir vorbei zu den Neuankömmlingen. Ich drehte mich um und sah sie mir an. Warum verhielten sich homosexuelle Männer so eindeutig schwul? Hm.
Und schon wieder quoll ein Schub Menschen in die Bar, diesmal reife Damen in hübschen Kleidern und auffallend geschminkt. Ich spürte die neugierigen und interessierten Blicke der Frauen auf meinem Körper. Ich schien in ihr Beuteschema zu fallen. Oder überlegten sie nur, warum eine hübsche Frau allein an der Bar Theke stand?
Ich blickte auf die Armbanduhr, es war zwanzig Minuten nach einundzwanzig Uhr. Langsam begann mich die Unpünktlichkeit von Claire zu nerven. Eine Viertelstunde war okay, aber diese Grenze hatte sie bereits überschritten. Aber das Lokal faszinierte mich, daher beschloss ich, noch etwas zu warten.
Die schnulzige Musik ging unter im Stimmengewirr, das lauschige Beieinander der vorher höchstens flüsternden Männerpärchen zerbrach im erregten Lärm der die Geilheit überspielenden Neugierigen.
Ich winkte dem Barkeeper.
„Ja, Madame?“
„Wann beginnen die Shows auf der Bühne?“
„Um zweiundzwanzig Uhr.“
„Danke. Bringen Sie mir bitte nochmals den gleichen Drink.“
„Ja, Madame.“
Kurz darauf stand der zweite Drink vor mir. Ich nippte am Glas und beschloss, etwas langsamer zu trinken, da nur wenig Alkohol vertrug.
Dann spürte ich ihre Nähe!
Ich brauchte mich nicht umzudrehen, denn ich wusste es auch so. Claire stand direkt hinter mir. Der feine Duft eines exotischen Parfüms stieg mir in die Nase. Sie berührte mit der Wange sanft meine Haare. Ich hörte, wie sie meinen Geruch einatmete, wie ein Raubtier auf Beutezug. Sie hatte bisher kein Wort besprochen, mich auch nicht bedrängt oder berührt. Ich bekam eine Gänsehaut auf den Unterarmen. Unverändert nahm sie meine Witterung auf, ich hörte ihre leisen Atemzüge.
„Du riechst nach Lust und Liebe“, hauchte sie in mein rechtes Ohr.
Ich drehte das Glas zwischen meinen Fingern und lächelte, denn ich fühlte mich geborgen, trotz ihrer Nähe. Normalerweise wäre ich einen Meter auf Abstand gegangen, da meine Phobie jeden Körperkontakt ablehnte. Aber in diesem Moment verspürte ich keinerlei Fluchtgedanken.
„Ich warte bereits über zwanzig Minuten, Claire“, sagte ich und versuchte etwas Strenge in meine Stimme zu legen.
„Das solltest du als Kompliment betrachten.“
„Wie bitte?“
„Ich lasse meine Verabredungen normalerweise mindestens dreißig Minuten waren. Das erhöht die Vorfreude und Spannung.“
„Weil es unsere erste Verabredung ist, werde ich dir nochmals die Verspätung vergeben. Eine zweite Chance wirst du von mir nicht erhalten. Ich warte maximal fünfzehn Minuten, dann bin ich weg. Pünktlichkeit ist eine Frage der Höflichkeit und des Respekts gegenüber einem anderen Menschen!“
Während diesem Vortrag hatte ich mich um die eigene Achse gedreht. Nun stand Claire direkt vor mir und blickte mir in die Augen. Die grünen Pupillen strahlten mich voller Zärtlichkeit und Zuneigung an. Mist. Das nahm jede Form von weiterer Schärfe. Sie war einfach süß und wunderschön.