Kapitel 7 — Cybersex am Smartphone

Plötzlich schoss Marion ein unangenehmer Gedanke in den Kopf. Sie hatte ganz vergessen, Roxy eine Nachricht zu schicken, als sie zuhause ankam. Was, wenn sie jetzt traurig und verlassen in ihrem Hotelzimmer liegt, und tief enttäuscht von ihr war?

Sofort gab sie sich einen Ruck, stellte sich schnell unter die Dusche, trocknete sich ab, hüllte sich in einen duftenden, weichen Bademantel und schlang sich ein Handtuch um den nassen Kopf. Im Laufschritt durchquerte sie den großen Wohnbereich und den Flur, um in ihrer Handtasche nach dem Smartphone zu kramen.

Tatsächlich, es waren zwei Nachrichten von Roxy drauf. Die erste ging circa um die Zeit ein, als Marion das Telefonat mit ihrer beendet hatte. „Hallo Schatz, bist du gut zuhause angekommen?“. Das war jetzt über drei Stunden her!

Die zweite war auch schon fast neunzig Minuten alt: „Marion, ich vermisse dich. Was machst du so? Frage-Smiley und Bussi-Smiley“. Ein heftiges Schuldgefühl legte sich auf ihren Brustkorb.

„Roxy mein Liebling. Ich bin gut zuhause angekommen. Ich hab mit meinen Eltern telefoniert und bin noch Laufen gegangen. Ich komme gerade aus der Dusche. Ich musste die ganze Zeit an dich denken. Falls du schon schläfst, wünsch ich dir süße Träume. Ansonsten würde ich mich unheimlich freuen, von dir zu hören. Ich setz mich jetzt noch eine Weile vor die Glotze. Drei Bussi-Smileys.“

Mit dem Absenden realisierte Marion, dass sie fast jeden Satz mit „ich“ begonnen hatte. Sie ärgerte sich, dass sie bei dieser Art von Kommunikation völlig unbeholfen war.

Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, summte das Handy auch schon. Sie bewunderte ihre junge dafür, wie virtuos sie mit dem Gerät umgehen konnte. „Hi mein Schatz. Ich kann nicht schlafen. Ich muss immer nur an dich denken. Oh-Smiley“

Marion war gerührt. Aber fühlte sich auch ein wenig schuldig. „Das ist lieb von dir. Ich denk auch fest an dich. Was machst du gerade?“ Prompt kam die Antwort: „Was denkst du wohl, was ich mache, wenn ich an dich denke?! Hand-vorm-Mund-Smiley.“

Marion musste kurz überlegen. Dann wurde ihr heiß. „Roxy! Du wirst doch nicht etwa…?!? Oh-Smiliey Lach-Smiley“

Roxys nächste Nachricht kam zeitgleich. Es war kein Text, sondern ein Foto. Marion musste schlucken. Es zeigte Roxy im Hotelbett liegend. Ein Selfie von schräg oben. Auch wenn es eine FSK-16-Freigabe bekommen würde, war es hocherotisch. Roxy war ganz nackt, die intimste Stelle nur mit ihrer Hand bedeckt. Aber offensichtlich nicht aus Scham, sondern weil sie sich da streichelte!

Marion musste schlucken. War es denn normal, dass man sich heute gegenseitig solche Fotos schickte? Oh Gott, erwartete Roxy das jetzt auch von ihr?!

Sie konnte sich im Moment kaum vorstellen, dass sie sich das trauen würde. Sie wüsste ja nicht einmal, wie das geht. Ein Foto von sich machen und an eine Nachricht anhängen. Sie kam sich plötzlich so spießig und altmodisch vor. Allein im Badezimmer die ruchlose Impertinenz, aber nach außen alles ordentlich und anständig…

Das Handy vibrierte wieder und riss Marion aus ihren Gedanken. „Du hast mich ja auch ziemlich heiß gemacht und dann unbefriedigt zurückgelassen. Schwitz-Smiley“ War das jetzt ein Kompliment oder ein Vorwurf? Oder beides? „Tut mir leid. Schäm-Smiley“ tippte sie mit leicht zitternden Fingern zurück.

„Muss dir nicht leid tun. Es war wunderschön mit dir! Allein die Erinnerung an dich macht mich heiß… Herz-Smiley und Schwitz-Smiley“. Marions Gedanken begannen zu kreisen. Noch bevor sie eine Antwort überlegt hatte, legte Roxy nach: „Du warst auch noch ganz schön wuschig! Ich glaub nicht, dass du vorhin in der Dusche ganz artig warst… Zwinker-Smiliey“.

Obwohl niemand in der Nähe war, wurde Marion knallrot. Konnte diese faszinierende junge Frau etwa Gedanken lesen?! Was sollte sie darauf antworten. Sollte sie es etwa abstreiten? Nein! Warum denn? „Ertappt! Schäm-Smiliey“ tippte sie mit bebenden Fingern in ihr Smartphone und drückte auf Senden.

„Na hoffentlich ist dein kleiner und Helfer dabei nicht abgeraucht… Zwinker-Smiley“. Sofort stieg Marion wieder das Blut in den Kopf. Woher wusste die kleine Göre, dass sie einen Vibrator benutzt hatte?! Einen Moment glaubte sie wirklich, Roxy könne Gedankenlesen.

Doch dann erinnerte sie sich daran, dass das Gerät ja andersherum in der Schublade lag. Wieder wurde ihr ganz heiß. Sie fühlte sich wie ein kleines Kind, das bei etwas Verbotenem ertappt wurde. Doch dann mischte sich auch etwas Ärger in das beklemmende Gefühl.

„Hast du etwa in meinem Badezimmerschrank gestöbert?“ tippte sie zurück.

Prompt kam die Antwort: „Sorry, ich hab heute Morgen nach einem frischen Handtuch gesucht. Schäm-Smiley“

Sofort wurde Marion wieder warm ums Herz. Sie hatte der Kleinen ja selbst gesagt, sie soll sich wie zuhause fühlen. Und wenn sie ihr Sexspielzeug so offen rumliegen lässt, kann ihre ja nichts dafür, wenn sie darüber stolpert.

Sie wollte gerade eine Antwort formulieren, als Roxy schon wieder geschrieben hatte: „Tut mir wirklich leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe. Bist du arg böse? Kulleraugen-Smiley“.

Marion musste lächeln. „Nein mein Liebling. Alles gut!“ begann sie zu tippen. Sie wollte auch noch die Erklärung, die sie sich gerade selbst in Gedanken gegeben hatte, hinzufügen, wurde sich dann aber bewusst, dass das viel zu lange dauern, und sie Roxy unnötig auf die Folter spannen würde.

Kurzentschlossen drückte sie auf „Senden“ und schickte gleich hinterher: „Blödes Getippe. Können wir telefonieren?“

In Sekundenschnelle kam zurück: „Klar. Skype?“

Marion musste kurz stutzen. Skype? Das war doch der Telefondienst mit Bild? Manche in der Firma hatten das auf dem Handy. Sie etwa auch? Sie hatte es noch nie benutzt.

„Hab ich glaub ich nicht. Ganz normal telefonieren, wenn es das noch gibt? Zwinker Smiley“.

Marion suchte die Telefonfunktion und startete die App. Die Nummerntasten erschienen auf dem Bildschirm. Wie war Roxys Nummer? Da muss es doch eine schnellere Lösung geben. Sie drückte auf Kontakte. Es waren ihre Eltern und einige Kollegen verzeichnet. Roxy nicht.

Sie wechselte wieder zum Messengerdienst und rief erneut den Chat auf. Dann drückte sie auf die drei Punkte neben Roxys Portrait und dann auf „anrufen“. Für einen Moment passierte nichts, dann vibrierte das Gerät. Sie hielt es sich ans Ohr.

„Roxy? Hallo? Bist du’s?“ fragte sie unsicher.

Stille. Dann eine Stimme: „Ich bin Siri, deine persönliche Assistentin. Was kann ich für dich tun?“

Marion fasste sich an die Stirn und murmelte: „Mist, wo hab ich jetzt wieder draufgedrückt?“

„Ich habe dich nicht verstanden. Bitte wiederhole deinen Wunsch.“

Jetzt war sie völlig aus dem Konzept. „Ich will mit Roxy sprechen. Aber du kennst ja ihre Nummer nicht…“

Die Stimme am anderen Ende begann zu kichern. Marion glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Lachte das Gerät sie etwa aus?!

Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Roxy! Du bist sowas von gemein!“

Ein Prusten am anderen Ende, gefolgt von einem herzlichen Lachen. Marion musste mitlachen, obwohl sie sich saublöd vorkam.

Halb lachend sagte Roxy: „Sorry mein Liebling, aber ich konnte nicht widerstehen. Du warst so süß und unbeholfen.“

„Ja, ja — lach mich nur aus. Boomer und Technik“ entgegnete Marion etwas säuerlich.

„Quatsch. Ich meins ernst. Ein kleine Schwächen machen dich unheimlich sympathisch. Wäre doch furchterregend, wenn du alles perfekt beherrschen würdest.“

Wieder so eine unheimlich kluge Lebensweisheit, von der blutjungen Frau so selbstverständlich formuliert, als würde sie über das Wetter plaudern. Marion war ergriffen.

„Du kannst mir ja bei Gelegenheit Unterricht in Sachen Smartphone geben. Ich hab’s bisher fast nie gebraucht. Aber ich will natürlich unbedingt mit dir mithalten. Auch das Skype.“

„Unheimlich gern!“ freute sich die junge Frau am anderen Ende. „Erinnere mich morgen dran, dann richte ich es dir ein!“

Marion wurde wieder warm ums Herz. Roxy hatte irgendetwas an sich, dass sie ihr nicht böse sein konnte. „Danke, das ist so lieb von dir!“

„Keine Ursache, mach ich ja auch nicht ganz uneigennützig. Wär schon geil, wenn du mich jetzt auch sehen könntest…“

Wieder wurde Marion ganz heiß. „Roxy, du kleine Hexe!“

„Und du bist `ne ausgewachsene Hexe mit `nem echt heißen Zauberstab!“

Marion musste kurz überlegen, worauf sie hinauswollte, aber dann fiel ihr ein, bei welchem Gesprächsthema sie vorhin stehen geblieben waren. Wieder schoss ihr das Blut in den Kopf.

„Roxy! Du hast ihn doch hoffentlich gleich wieder weggepackt?!“

Schweigen am anderen Ende.

„Roxy?!“

Kleinlaut kam zurück: „Äh nein, hätte ich?“

Marion musste schlucken. Das kleine Luder hatte sich tatsächlich mit Marions geheimstem Spielzeug befriedigt! Unwillkürlich musste sie sich vorstellen, wie ihre wunderhübsche Freundin nackt auf dem Wannenrand saß, und sich den summenden Vibrator unter lustvollem Stöhnen zwischen ihren heißen Schenkeln einführte.

Dasselbe Spielzeug, das sie sich erst vor ein paar Minuten selbst tief in ihren erregten Körper gestoßen hatte, um einen heftigen Höhepunkt auszulösen! Sofort baute sich der Hunger in ihrem Lustzentrum wieder auf, der ihre nackten Schenkel auseinandertrieb und den knappen Bademantel aufklaffen ließ.

„Oh Gott, Süße, das…“ Marion suchte heftig atmend nach Worten. „… hattest du Spaß?“ Mit der freien Hand tastete sie nach ihrem bereits wieder geschwollenen Kitzler.

„Oh ja, und wie! Ich konnte nicht anders, als mir vorzustellen, was das geile Teil schon alles mit seiner Besitzerin anstellen durfte…“

Marion rieb ihren Kitzler und stöhnte ins Telefon: „Und dann hast du das auch mit deinem Traumkörper gemacht…?“

„Oh ja, ich war so wuschig!“

Marions Finger suchte den Eingang in ihre glitschige Grotte.

Die erregte Stimme am anderen Ende sprach weiter: „Ich war schon so heiß, als ich neben dir aufgewacht bin. Ich hatte so sexy geträumt. Und du hattest da wohl auch gerade einen feuchten Traum…“

In einem Flashback gingen Marion Bilder von der gut gebauten Kriegerin und der nackten Prinzessin durch den Kopf.

„Hmm, ich kann mich erinnern. Deine Tattoos wurden lebendig und waren sehr lieb zu mir…“ Ihr Finger glitt in ihren schon wieder triefend nassen Lustkanal und ihr Becken zuckte ihm entgegen.

„Oh Gott, Marion. Du hast so sexy ausgesehen. Dein Nachthemd war hochgerutscht und du hattest deine Hand zwischen deine starken Schenkel geklemmt. Ich war kurz davor, dich zu berühren…“

Marion wünschte sich, Roxy hätte es getan und führte sich einen weiteren Finger ein.

„Das nächste Mal greifst du bitte zu…“ stöhnte sie in die kleine Mikroöffnung.

„Wahnsinnig gern!“ kam die freudig-erregte Antwort. „Du bist so eine sinnliche Frau, dein Mund hat mich verrückt gemacht. Du warst so schön nass, ich hätte dich unheimlich gern dort geküsst, bis du nochmal gekommen wärst…“

Sie musste die Luft scharf einziehen bei dem Gedanken, Roxys hübschen Mund dort zu spüren, wo sich gerade ihre unanständige Hand zu schaffen machte.

„Uh Süße, bitte hör auf, du machst mich noch wahnsinnig!“ flehte sie, ihre nassen, geschwollenen Schamlippen heftig reibend.

„Nein, ich hör nicht auf. Ich will dich jetzt. Ich brauch dich jetzt und hier. Lass es uns zusammen machen…“

„Oh Gott Roxy, du bist verrückt!“

„Ja ich bin verrückt! Verrückt nach dir!“

„Ich bin auch verrückt nach dir!“ rief Marion unter heftigem Stoßen ihrer Finger zurück.

„Dann lass es uns jetzt machen. Ich will zusammen mit dir kommen, bitte!“

„Ja! Ja! Was soll ich tun?“ formulierte Marions Intuition, denn ihr Verstand war längst ausgeknockt.

Die junge, verrückte Verführerin stöhnte zurück: „Wir fingern uns die Muschi durch bis wir zusammen abspritzen, ja?“

Das Wort „abspritzen“ setzte Marion unwiderstehlich auf eine mächtige, am Kamm schon heftig schäumende Welle.

„Was meinst du, was ich die ganze Zeit schon tu?“ stöhnte sie, während ihr Lustsaft an ihren Schenkeln hinablief.

„Uh ja, geil! Ich bin schon so nass. Und du?“

„Klatschnass und kurz davor…“ Ihre sumpfige Möse schmatzte unter den schnellen Stößen von jetzt drei Fingern.

Am anderen Ende setzte kurz ein Rauschen ein, dann klang Roxys hocherregendes Stöhnen etwas weiter entfernt. Offensichtlich hatte sie das Handy auf Lausprecher gestellt und neben sich gelegt, um beide Hände frei zu haben für ihr Sexspiel. Dem schmatzenden Geräusch nach zu urteilen stieß sie die Finger mindestens einer Hand in hohem Tempo in ihre junge, nasse Muschel.

Die Vorstellung, wie die blutjunge, kunstvoll tätowierte nackt auf ihrem Bett lag, die Beine weit gespreizt, mit einer Hand ihre kleinen aber geschwollenen Brüste knetend, die andere in ihre auslaufende Muschel stoßend, brachte Marion völlig um den Verstand.

„Roxy, jaa, uh, jaa, oohh, ich liebe dich… ich mach’s mir… ich will dich… oh ja… uuh, hmm, mach’s dir… komm, Baby… fick dich… komm mit mir…. Ich komm gleich… ich spritz gleich…“

Ihr Lustgestammel vermischte sich mit den schmatzenden Fingergeräuschen und Roxys völlig ungehemmten Stöhnen.

„Ja Marion… mach’s dir für mich… ich fick meine Muschi für dich… mir kommt’s gleich… oh ja… ich mach gleich alles nass… bitte spritz mit mir…jetzt…uh…oh…ja….ja…ja…jaaaaaaa…..“.

Die Gewissheit, dass ihre junge Geliebte in diesem Moment zum ersten Mal einen heftigen Orgasmus mit ihr teilte, löste auch bei ihr den x-ten Höhepunkt an diesem Abend aus. Ihre Scheidenmuskeln kontraktierten heftig und schleuderten Schwall um Schwall an Lustflüssigkeit auf den Parkettboden und sogar auf die spiegelnde Glasplatte des Wohnzimmertischchens.

„Roxiiiiiiiy…. Oooohhh mein Gooooott…. Jaaaaaaaaaa… uhhhhhhhh… jaaaaa…. Trotz fast unerträglicher Reizüberflutung in ihrem geschundenen Unterleib hämmerte sie weiter drei Finger in ihre klatschnasse, zuckende Grotte.

Eine gefühlte Ewigkeit riefen die beiden Frauen gegenseitig ihre Namen, stachelten sich mit ihrem orgastischen Stöhnen immer wieder gegenseitig an und stimulierten ihre hochsensiblen erogenen Zonen, ihre harten Nippel und Kitzler, ihre triefenden Schamlippen und Scheidenwände immer und immer wieder zu unzähligen weiteren Höhepunkten.

Als Marion schließlich nur noch ein schmerzendes Brennen in ihren Eingeweiden spürte, ließ sie sich in das weiche Sofa zurückfallen und tastete nach ihrem Handy, das sie zwischenzeitlich unachtsam fallen gelassen hatte. „Roxy… Liebling…ich kann nicht mehr… du bist verrückt…“ flüsterte sie erschöpft aber hochglücklich in das Smartphone.

Ein Rascheln am anderen Ende verriet, dass auch Roxy jetzt ihr Gerät wieder zur Hand nahm. Völlig außer Atem meldete sie sich:

„Marion…du bist der Hammer… ich bin völlig fertig… Mann war das geil!“

Marion betrachtete kopfschüttelnd die großen Flecken, die den Bademantel, das Sofa, das Parkett und das Tischchen bedeckten. Leicht besorgt fragte sie sich, ob sie nach diesem extrem unorthodoxen Erlebnis je wieder in der Lage war, halbwegs normalen Sex zu haben…

„Liebling, geht’s dir gut?“ frage Roxy, da Marion eine ganze Zeit lang einfach nur schnaufen konnte.

„Ja mein Schatz. Mir gings nie besser! Du bringst mich komplett um den Verstand. Ich glaub ich hab mein Sofa ruiniert.“

„Mein Zimmermädchen wird sicher auch fluchen“ kam es belustigt zurück. „Ganz ehrlich, so geilen Cybersex hatte ich bisher selten.“

Marions Verstand kam langsam wieder zurück. DAS war also Cybersex. Gemeinsames Wichsen am Telefon. Früher hieß das „Telefonsex“. Hatte sie aber nie. Einmal mehr wurde ihr bewusst, dass diese junge Frau zwar nur halb so alt war wie sie, aber in gewissen Dingen schon doppelt so erfahren.

„Du machst das also öfter?“ sprudelte Marion gleich intuitiv heraus.

„Logo. Fernbeziehung…“ kam es lapidar zurück.

Lara. Sie hätte es sich denken können. Ein Druck legte sich auf ihren Brustkorb. Eifersucht?

„Verstehe“ gab sie unter einem für Roxy natürlich nicht sichtbaren Nicken zurück. Aus ihrem Bauch heraus drängte ein Gefühl von Neugier und Eifersucht, das sie weitersprechen ließ:

„Liebes, darf ich dich `was fragen…?“

„Klar, schieß los!“

„Habt ihr…“ Marion suchte vorsichtig nach Worten…“…ich meine, hast du in der Zwischenzeit mit Lara geskyped?“

Ein verunsichertes Schweigen am anderen Ende spannten Marions Nerven urplötzlich zum Zerreißen an.

„Ja, aber nicht so wie du jetzt denkst…“ kam es überraschend sicher ausgesprochen von Roxy zurück.

„Marion, bitte mach dir keinen Kopf. Ich hab es dir doch versprochen…“

Erleichtert aber irgendwie schuldig entgegnete Marion: „Ich weiß, aber ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob ich das Recht hab, das von euch zu verlangen…“

„Das spielt überhaupt keine Rolle. ICH will das schon so!“

Die Worte überraschten Marion zwar, verstärkten aber nur ihre Schuldgefühle.

„Aber… sie will das sicher nicht…“ Urplötzlich überwältigte sie die dunkle, herzzerreißende Vorstellung wie es wäre, wenn Roxy ihr den Laufpass geben würde. Sie kannte diese Lara nicht, aber sie tat ihr sofort unheimlich leid.

„… ich will mich nicht zwischen euch drängen… bitte mach nicht mit ihr Schluss… nicht wegen mir…“

„Jetzt ist aber gut!“ kam es fast befehlend aber trotzdem einfühlsam zurück. „Nochmal: mach dir keinen Kopf wegen Lara. Die kommt damit bestens klar.“

„Aber… du hast ihr doch von mir erzählt…“

„Na klar. Ich hab schon nach unserem ersten Treffen im September von dir geschwärmt…“

Jetzt kapierte Marion gar nichts mehr. Roxy schien es mal wieder durchs Telefon zu erspüren.

„Ich weiß, das klingt alles sehr verwirrend. Aber ob du’s glaubst oder nicht — Lara hat mich immer wieder ermutigt, an dir dran zu bleiben! Ohne sie wären wir jetzt gar nicht zusammen…“

Die Fragezeichen in Marions Kopf wuchsen noch weiter an, doch genauso schnell fand ihre logiktrainierte rechte Hirnhälfte die statistisch am wahrscheinlichsten erscheinende Erklärung:

„Dann will sie dich also loswerden?!“

„Nein! Blödsinn! Wie kommst du da drauf?!“

„Na, weil…“ Sie musste stocken. Plötzlich schämte sie sich für ihre emotionsfreie, logische Erklärung, mit der ihre selbstsichere Freundin überhaupt gar nichts anzufangen schien. Sie kam sich auf einmal vor wie ein Androide in einem Science Fiction Film, dem man nur Logik, aber keinerlei Intuition einprogrammiert hatte.

Entmutig fuhr sie fort: „…. Ich weiß auch nicht, entschuldige. Ich blick’s mal wieder nicht…“

„Das wird schon noch, glaub mir. Und wenn nicht – auch egal. Ich sag’s ungern ein drittes Mal, aber ich mein es ernst: mach dir keinen Kopf. Du bist so eine wahnsinnig leidenschaftliche Frau. Aber es ist alles andere als einfach, das unter deinem kontrollierten Logikpanzer `rauszukitzeln. Lass dich doch einfach mal fallen. Genieße das Leben. Genieße es mit mir. Oder allein. Oder egal mit wem auch immer. Aber mach dir keinen Kopf. Das ist keine Bitte, das ist ein Befehl!“

Einmal mehr war Marion komplett fasziniert und ergriffen. Genau zu diesem Punkt war sie doch nach dem Laufen und dem langen Nachdenken am Abend auch gekommen. Und während sie dafür Stunden gebraucht hatte, um es dann erst nicht richtig zu verinnerlichen, fasste die faszinierende Roxy das einfach, klar und exakt in ein paar knappen Sätzen zusammen!

Das Leben war doch eigentlich so kompliziert, aber in diesem Moment glaubte sie, Roxy wäre in der Lage, alle Aspekte davon auf einem Beipackzettel zu erklären. Die letzten Worte Roxys noch im Ohr ließ sie jetzt mehr ihr Unterbewusstes die Antwort formulieren:

„Jawohl, Frau Kapitän Leutnant! Ab sofort ist nichts mehr vor mir sicher, das nicht bei drei auf den Bäumen ist!“

Stille am anderen Ende. Marion biss sich auf die Zunge. War sie womöglich gleich wieder über das Ziel hinausgeschossen?

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