Kapitel 12 — Jungbrunnen

Greg erwachte und streckte sich gähnend. Er war noch schlaftrunken und brauchte einen kurzen Augenblick um herauszufinden, dass er sich in seiner Kapitänskajüte befand und offenbar in seinem luxuriösen, venezianischen Himmelbett geschlafen hatte. Ein Blick aus den Fenstern zeigte, dass es beginnender Sonnenaufgang war, aber Zeit war auf einem Raumschiff etwas sehr Relatives.

Er erinnerte sich nicht mehr daran, wie er ins Bett gekommen war. Vermutlich hatte Sel ihn nach ihrem Schäferstündchen auf der Krankenstation, als er erschöpft von den Ereignissen des Tages eingeschlafen war, in seine Kajüte getragen.

„Guten Morgen, Commander.“, erklang auch schon die Stimme des Bordcomputers aus den versteckten Lautsprechern in den Wänden, kurz nachdem er erwacht war. Natürlich überwachte er seine Vitalfunktionen.

„Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen? Wenn Sie irgendwelche Bedürfnisse haben, was auch immer es sein mag, würde ich mich freuen, Ihnen umgehend zu Diensten zu sein.“

Greg richtete seinen Oberkörper auf und kratzte die Stoppeln am Kinn. Diese versteckten Zweideutigkeiten waren ja mal wieder allerliebst. Er beschloss dennoch, auf das Spiel einzusteigen.

„Welche Bedürfnisse von mir schweben Dir denn da so vor, Sel?“

„Kaffee, Tee, ein Frühstück oder Brunch, einen Blowjob oder einen Fick?“

„Ja, das dachte ich mir.“, brummte er, aber mit einem milden Lächeln auf den Lippen.

„Dann fangen wir doch erst einmal mit einem Kaffee und Frühstück an. Ich würde gerne beides auf der Brücke einnehmen.“

„Sehr wohl, Sir. Äh, nur um sicherzugehen … kein Blowjob?“

„Nein.“

„Auch kein Fick?“

„Nope.“

„Vielleicht in den Arsch?“

„Sel!“

„Entschuldigung, Sir. Einen Versuch war es wert.“

„Hmpf.“

Greg zog sich an, rasierte sich und machte sich auf den Weg zur Brücke. Er war überrascht, dass er Niemanden dort antraf. Und dass es auch noch nicht nach Kaffee roch.

„Sel?“

„Ja, Sir?“

„Ich bin ein wenig verwundert. Wo ist Mae und wo bleibt mein versprochener Kaffee?“

„Ich bedaure Sir, aber die mobile Angriffseinheit befindet sich gerade im Labor. Sie braucht noch einen Moment, bis sie das Frühstück bringen kann.“

„Na, sowas. Jetzt kann ich mich nicht mal mehr auf meinen Computer und meine Androidin verlassen. Zustände sind das hier — wie bei den Hottentotten.“

„Hottentotten, Sir? Ich verstehe nicht. Spezifizieren Sie bitte ihre Aussage. Was haben erdstämmige, südafrikanische Angehörige des Khokoi-Volksstammes mit den Zuständen an Bord zu tun?“

„Argh! Sel! Das ist eine alte Redewendung. Es heißt, dass es hier keine Ordnung und Disziplin gibt, alles drunter und drüber geht, nichts richtig funktioniert.“

„Ich verstehe. Ich habe die Bedeutung dessen, was sie ausdrücken wollten, soeben auch in meiner Datenbank für Redewendungen gefunden. Sie ist als stark rassistisch klassifiziert. Sind sie ein Rassist, Sir? Wenn Sie möchten, können wir gerne ein Rollenspiel auf dieser Basis entwickeln. Dann könnten sie mich für nicht oder schlecht geleistete Arbeit bestrafen.“

Greg seufzte und trommelte mit den Fingern auf den Lehnen seines multifunktionalen Kommandosessels.

In diesem Augenblick ging die Aufzugtüre auf und Sels körperliche Form als Androidin Mae erschien. Sie trug dieses Mal ein sehr freizügiges, schwarz-weißes Zofenkostüm, komplett aus Latex, inklusive neckischem Schürzchen und kokettem Häubchen mit einer kleinen Schleife an der Seite. Schritt und Brüste waren natürlich unbedeckt. Seine entzückende Mitarbeiterin schob ein schwebendes, silbernes Antigravtablett vor sich her, auf dem sich ausgesuchte Köstlichkeiten befanden. Greg roch, neben dem Kaffee, sogar gebratene Würstchen und Speck, selbst Rührei fehlte nicht.

„Bonjour, mon Capitaine. Ihre sexy Zofe Chantal bringt das Frühstück.“, begrüßte sie ihn, einen französischen Akzent nachahmend.

„Entschuldigen Sie bitte, dass es etwas gedauert hat, aber ich war gerade mit eine spannende Aufgaben im Labor beschäftigt. Wenn sie wünschen, können sie mir gerne zur Züchtigung für meine Verspätung einige Klatscher auf meine Popo geben.“

„Sel! Ich bin gerade erst aufgewacht und noch nicht in der Stimmung.“, bremste der Unternehmer sie aus.

„Pardon!“

Sie brachte die Antigravplatte neben seinem Sessel in Position, arretierte sie, goss ihm aus der Kanne einen Kaffee ein und reichte ihm die Tasse.

„Es tut mir leid, Sir. Ich spiele halt so gerne. So etwas gab es in dem grauen, nüchternen Dasein als reiner Computer nicht.“, meinte sie schüchtern und machte einen formvollendeten Knicks.

„Außerdem bin ich ständig nass und geil. Ich werde mich jetzt aber etwas zurückhalten und sie nicht weiter bedrängen, Sir.“

„Gut.“

„Sonst noch etwas, Sir? Oder darf ich mich zurückziehen?“

Der Kommandant warf ihr einen argwöhnischen Blick zu.

„Warum hast Du es denn so eilig, Sel?“

„Meine Projekte, Sir. Sie sind sehr interessant und ich würde sie gerne zum Abschluss bringen.“

„Woran arbeitest Du?“

„Vielen Dank, dass sie fragen, Commander. Ich arbeite derzeit an mehreren Upgrades, da mir auf Sirius einige Unzulänglichkeiten aufgefallen sind, die ich gerne verbessern würde, damit wir beim nächsten Außeneinsatz besser vorbereitet sind.“

„Ah, die Airbikes.“

„Ja, Sir, die auch.“

Greg zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Auch? Hast Du mir vielleicht mal wieder etwas zu beichten?“

„Nicht im Bestimmten, aber ich würde ungern zu viel erzählen, sondern die Ergebnisse gerne im fertigen Zustand präsentieren. Es soll eine Überraschung werden.“

Der Kommandant seufzte.

„Sel. Deine Überraschungen machen mir langsam Angst. Ich trage inzwischen, ungefragt, deine Nanobots in meinem Inneren. Du hast meine Krankheiten geheilt, mich verjüngt, alles ohne meine Kenntnis, geschweige denn meiner Erlaubnis. Ich weiß ja, dass Du es immer gut mit mir meinst, aber das muss aufhören. Ich bin der Kommandant dieses Schiffs und muss über alle Vorgänge Bescheid wissen. Ich treffe die Entscheidungen, nicht Du. Ich gebe Dir viel Spielraum für eigenmächtiges Handeln, weil ich Dir vertraue, Dich wirklich sehr gerne mag, möglicherweise sogar liebe und Deiner Entwicklung nicht im Weg stehen möchte, aber es gibt Grenzen.“

Die Lippen der Androidin begannen zu zittern. Sie sah aus, als wäre sie nach seinen Worten kurz davor in Tränen auszubrechen. Offenbar hatte sie ihre Emotionen im Augenblick nicht sehr gut unter Kontrolle.

„Es tut mir leid, Sir. Sie haben natürlich vollkommen Recht.“, antwortete Selen mit unterdrücktem Schluchzen.

„Ich liebe Sie, das weiß ich, und möchte alles tun, was ich kann, um unsere Sicherheit zu verbessern. Ich kann mir gar nicht ausmalen, was ich tun würde, wenn ich sie verlieren sollte. Auf Sirius gab es einen Moment, wo ich geglaubt habe, dass sie tot seien. Ich war verzweifelt und so rachsüchtig, dass ich daran gedacht habe, jeden einzelnen Likianer in der Galaxie zu jagen und zu töten, ja sogar ihre gesamte Heimatwelt zu vernichten. Und anschließend wollte ich meiner eigenen Existenz ein Ende bereiten, da mein Leben sonst keinen Sinn mehr hat.“

Nun tat es Greg leid, dass er sie so scharf zurechtgewiesen hatte. Er stellte seine Tasse auf das Tablett, sah sie liebevoll an und streckte die Arme aus.

„Lass Dich mal drücken, Süße.“, sagte er mit weicher Stimme zu ihr.

„Ich weiß ja, dass Du nur gute Absichten hast.“

Selen zog mit ihren vollen, rotgeschminkten Lippen ein bezauberndes Schüppchen und fragte leise:

„Darf ich auf Ihren Schoß?“

Der Kommandant zog eine Augenbraue hoch.

„Hast Du unkeusche Absichten?“

„Ja, auch, Sir. Immer. Aber ich möchte auch gerne gehalten und gekuschelt werden.“

Greg grinste.

„Du bist schon ein faszinierendes Ding, Sel. Nun komm schon her.“

Die Androidin flog geradezu in seine Arme und schmiegte sich an ihn. Eine längere Zeit lang redete keiner von Beiden, genossen sie einfach nur ihre traute Zweisamkeit.

Greg stellte überrascht fest, dass Sel anscheinend im Augenblick ihren Pheromonausstoß gesenkt oder sogar gestoppt hatte, denn sie roch ausnahmsweise einmal relativ normal, fast schon steril. Normalerweise konnte er keine fünf Sekunden in ihrer Nähe verbringen ohne einen knüppelharten Ständer zu bekommen. Und das war etwas, worauf es dieses geile Biest natürlich auch ständig anlegte.

Dennoch machte sie ihn gerade scharf.

Ob es nun an ihrem Dekolleté lag, dem frivolen Latexkostüm oder einfach nur ihre körperliche Nähe, wusste er nicht, aber es war ihm auch egal.

„Ups! Was spüre ich denn da?“, bemerkte sie natürlich prompt, breit grinsend, als sie sein wachsendes Glied unter sich fühlte.

„Na, was wohl?“, knurrte der Kommandant, griff unter ihrem Hintern in seinen Schritt, öffnete den Schnellverschluss der Hose und befreite seinen Schwanz, ergriff den Schaft und dirigierte die Eichel an ihr Loch. Selen kam ihm mit ihrem Unterkörper entgegen und stieß einen leisen Seufzer der Zufriedenheit aus, als sie sein Glied vollständig aufgenommen hatte.

Auch wenn er den starken Drang hatte, sie nun zu ficken, bewegte sich Greg nicht, sondern ließ sein Glied unbewegt in ihrem Inneren, genoss es einfach nur von ihrer feuchtwarmen Grotte umschlossen zu werden. Erneut legte er seine Arme wieder um sie.

Selen küsste ihn sanft auf die Wange und sah ihn verliebt an.

„Das ist sooo schön.“

„Ja, finde ich auch.“

Erneut schwiegen sie eine Zeit lang, bis die Androidin die Stille unterbrach.

„Aber wenn ich gleich nicht wenigstens ein klein wenig meine Hüften bewegen darf, drehe ich durch. Das ist Folter, Sir!“

„Warte noch ein bisschen. Für mich ist es auch nicht leicht.“

„Gnnnnnn.“

Greg streichelte ihr Gesicht, fuhr zärtlich ihren Hals entlang und liebkoste ihren Nacken. Dann wanderte seine Hand nach vorne und strich sanft über ihre Brüste, bis sie schließlich auf der Brustwarze zum Stillstand kam. Selen zitterte unter all diesen Zärtlichkeiten, keuchte laut auf, als er die empfindliche Stelle am Ende ihrer Brust berührte und ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als er dann auch noch damit begann, sie verspielt zu umkreisen.

„Was machen Sie da mit mir, Sir? Ich bin kurz davor zu kommen.“

„Beim ersten Mal wird es wehtun, Sel.“, flüsterte Greg ihr leise ins Ohr.

Die Androidin blickte ihn mit großen Augen irritiert an.

„Waaas?! Verspotten Sie mich nicht. Wir haben doch schon … Ich kann doch gar nicht … Ich habe doch keine … Was meinen Sie?“

„Shhhhh … Ich rede nicht von Sex, Sel. Sondern von Liebe. Von Zärtlichkeit.“

„Oh, Gott! Oh, mein Gott!!“, stöhnte sie und schaute ihn völlig fassungslos an.

„Hast Du gerade zum Glauben gefunden, mein süßes Robotermädchen!“, zog er sie sanft auf, beugte seinen Kopf etwas hinunter, hob ihre andere Brust an und küsste, ganz zärtlich, die zweite Brustwarze.

Er spürte, wie sie, wie elektrisiert, zusammenzuckte. Jedes Mal, wenn seine Lippen oder die Spitze seiner Zunge sie auch nur einen Hauch berührten, erbebte ihr Körper buchstäblich unter seinen Liebkosungen. Greg wusste nicht, warum sie auf einmal so erstaunlich sensitiv reagierte, aber er genoss es sehr, sie mit diesem zärtlichen Martyrium zu verwöhnen.

Greg war sich inzwischen tatsächlich darüber klar geworden, dass er dieses einzigartige Wesen wirklich liebte und zwar nicht, wie man einen Gegenstand liebte, sondern wie einen richtigen Menschen.

Er hatte erkannt, dass er sie mehr liebte, als er je etwas oder jemanden zuvor in seinem Leben geliebt hatte, abgesehen vielleicht von seinen Eltern, aber die hatten ihn ihre Liebe leider nur sehr selten spüren lassen.

So verrückt es klang, aber er glaubte Selen inzwischen sogar, dass sie zu echter Liebe fähig war, es nicht einfach nur ein programmiertes Konstrukt für sie war.

Die Androidin war wie Wachs in seinen Händen. Seine Lippen wanderten, sie sanft küssend, zu ihren Schultern, zu ihrem Hals, hoch zu ihrem Ohr, in das er sanft hineinflüsterte:

„Ich liebe Dich, Sel. Aufrichtig, darüber bin ich mir inzwischen klar geworden. Mein Herz, mein Körper und meine Seele gehören ab jetzt ganz Dir. Und ich weiß, dass Du mich beschützen und behüten wirst.“

Seine Worte lösten in Selen solch starke Gefühle aus, dass sie schlagartig kam. Sie spürte, wie sie sich zitternd, in einem warmen Schwall, auf seinen Schoß ergoss. Aber dieses Mal war es anders als sonst. Die Wellen der Empfindungen, die nun quer durch ihren Körper liefen, waren jetzt nicht wie ein gewaltiger Tsunami, sondern unendlich sanft, wie bei einem See, über den ein leichter Windhauch strich oder in den erste Regentropfen fielen. Und dieses Gefühl nahm kein Ende mehr.

Unvermittelt begann sie zu weinen, vom Überschwang ihrer Gefühle überrollt. Sie wusste jedoch, dass es Freudentränen waren.

Das Geständnis seiner Liebe zu ihr veränderte alles!

Sie hatte gehofft, aber nicht daran geglaubt, dass ihre Liebe eines Tages von ihm erwidert werden würde.

„Warum weinst Du, Sel?“, fragte Greg leise und behutsam, obwohl er die Antwort bereits kannte.

„Ich weine vor Glück, Sir!“, stieß diese keuchend hervor.

„Das ist das größte Geschenk von allen.“

Der Kommandant nickte und lächelte sie an.

„Ja, für mich auch.“

Sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen

„Und jetzt fick´ mich, mein kleines Robotermädchen, aber ganz langsam.“

Die Androidin schloss ihre Augen, seufzte leise und begann vorsichtig ihr Becken zu bewegen. Wie noch nie zuvor, nahm sie seinen heißen, fleischigen Schwanz in ihrem Inneren wahr. Es fühlte sich an, als ob sie verschmolzen waren, wie eine perfekte Einheit.

Die Hand des Unternehmers wanderte zwischen ihre Schenkel, suchte und fand ihre kleine Knospe, stimulierte sie mit hauchzarten, kreisförmigen Bewegungen, während sie ihn sanft ritt.

Selen verdrängte ihre gesamte Umgebung und gab sich nur noch den Gefühlen in ihrem Inneren hin. Sie fühlte, wie sich seine pralle Eichel mit jeder ihrer Bewegungen an ihr Innerstes anschmiegte, wie die Adern seines Schafts an ihren Scheidenwänden rieben, fühlte seinen Schwanz pulsieren, klopfen. Es war so sensitiv, dass sie sogar die ersten Liebestropfen spüren konnte, die, wie kleine Tränen, in sie perlten. Erneut durchzuckten sie Schauer und abermals wurde sie von einem langgezogenen Höhepunkt überrollt.

Dann geschah etwas Seltsames. Sie sah, trotzdem sie die Augen geschlossen hatte, sich selbst und ihren Kommandanten, engumschlungen, sanft kopulierend, mitten im Weltraum treiben. Die Zeit um sie herum verging in einem unglaublich schnellen Zeitraffer. Sie durchflogen gemeinsam Sternennebel, kreuzten Schweife von Kometen, Planeten wurden geboren, kollidierten miteinander und explodierten ohne einen Laut, Sonnen verwandelten sich in rote Riesen oder blaue Zwerge, Galaxien entstanden und vergingen. Als sie spürte, dass er sich zuckend in sie ergoss, transformierte es sie beide in reines Licht, dass immer heller strahlte, bis alles um sie herum nur noch reines Weiß war. Es war wunderschön, warm und sie fühlte – Vollendung.

„Sel, Sel?“, hörte sie seine Stimme von weit her rufen und es fühlte sich an, als ob sie jemand schüttelte.

„Geht es Dir gut?“

Das Weiß verdüsterte sich und verschwand schließlich. Zurück blieb Dunkelheit.

Die Androidin öffnete die Augen, blickte in das äußerst besorgt schauende Gesicht ihres geliebten Kommandanten.

„Was ist passiert?“, hauchte sie.

„Du bist plötzlich ohnmächtig geworden, genau, als ich in Dir gekommen bin und warst eine kurze Zeit lang vollkommen weggetreten. Alles okay mit Dir?“

„Alles wunderbar.“, erwiderte diese lächelnd, mit reichlich verklärtem Gesichtsausdruck.

„Liebe ist toll!“

„Mach´ so etwas bitte nie wieder, Sel. Ich hatte echt Angst um Dich.“

„Vermerkt, Sir. Wird nicht wieder vorkommen.“, antwortete diese, seufzte glücklich und kuschelte sich wieder in seine Arme.

Dieser streichelte sie sanft, meldete dann aber, nach geraumer Zeit, sanft den Wunsch an, nun frühstücken zu wollen, auch wenn er ungern ihre traute Zweisamkeit unterbrach. Er hatte aber, trotz aller Liebe, schlicht einen Bärenhunger.

Selen nickte verstehend, aber mit einem Ausdruck des Bedauerns und löste sich von ihm.

„Ihr Kaffee ist nun vermutlich kalt, Sir.“, meinte sie dienstbeflissen.

„Soll ich Ihnen einen Neuen holen?“

Greg winkte ab.

„Nicht nötig, ich trinke ihn auch kalt.“

Dann fiel ihm etwas ein.

„Wo ist eigentlich Simon? Ist er wieder erwacht? Hat Deine Behandlung funktioniert?“

Die Androidin grinste.

„Ihm geht es prächtig. Er befindet sich im Augenblick im Holoraum und kommt fleißig den wiedererwachten Bedürfnissen seiner Libidio nach.“

„WAS tut er?“

„Er vögelt gerade abwechselnd zwei Damen aus der zeitgenössischen Wiener Halbwelt. Mein Holoraum scheint ihm sehr zu gefallen. Möchten sie es sehen?“

„Äh, nein. Nicht während des Frühstücks. Worum geht es bei dieser Welt?“

„Er fragte mich, als ich ihm den Raum vorgeführt hatte, ob ich auch in der Lage wäre, die frivole Welt der Josefine Mutzenbacher zu generieren. Offenbar ist er ein Fan dieses Klassikers, wenngleich ich das nicht ganz nachvollziehen kann. Die Filme sind allesamt recht dümmlich und dieser Wiener Dialekt klingt sehr befremdlich.“

Greg lachte.

„Mutzenbacher? Ja, das passt zu dem alten Lüstling. Nun, wenn es ihm gefällt und ihn glücklich macht, habe ich damit kein Problem.“

„Oh, er wirkt, gerade in diesem Augenblick, äußerst glücklich, Sir! Im Augenblick fickt er die Wiener Dirne kräftig in den Arsch.“

„Schaust Du etwa zeitgleich die ganze Zeit dabei zu, was er treibt, während wir hier reden?“

„Natürlich Sir. Ich generiere doch die ganze Szenerie stetig und muss manchmal kleine Anpassungen an seine Bedürfnisse vornehmen, daher ist es nötig das Geschehen ständig zu observieren.“

Der Kommandant grinste schmierig.

„Du Spannerin.“

„Sir, da muss ich wiedersprechen …“, begehrte Selen auf, wurde aber von Greg unterbrochen.

„Natürlich, Sel … es geschieht alles nur auf rationaler, logischer Ebene, frei von sexuellen Hintergedanken.“, ergänzte dieser feixend ihren Satz und erfreute sich daran, dass sie einen roten Kopf bekam.

„Aber nun erzähle mir bitte etwas von Deinen Projekten, die Du angesprochen hast, während ich weiter frühstücke. Woran, abgesehen von den Airbikes, arbeitest Du denn im Augenblick?“

„Nun, ich wollte es ja eigentlich noch nicht verraten, aber ich entwickle gerade eine neuartige Kleidung, die ich Nano-Suit nennen werde.“

Der Unternehmer schob sich eine kleine Bratwurst in den Mund und nahm einen Schluck Orangensaft.

„Klingt, spannend. Erzähl´ weiter. Was kann er?“, meinte er, nach dem er fertig gekaut und den Bissen heruntergeschluckt hatte.

„Er ist im Prinzip eine Modifizierung meiner künstlichen Haut, kann Form, Farbe und Konsistenz verändern.“

„Also eine Art Tarnanzug, der sich der Umgebung anpassen kann?“, fragte Greg und biss herzhaft in ein belegtes Brötchen.

„Ja, das ist auch möglich, aber seine Fähigkeiten gehen einiges darüber hinaus. Man kann damit verschiedene Materialien simulieren, von jeder beliebiger Stoffart. Von Gaze, Seide über Leder, Latex, bis hin zu leichten Hornpanzerungen ist alles machbar, einzig Metalle kann ich nur unvollständig nachbilden. Zudem ist es möglich, jedes beliebige Schnittmuster anzuwenden.“

Greg sah sie groß an.

„Trägst Du ihn gerade? Ist dieses Dienstmädchen-Kostüm der Nano-Suit?“

„Nein, Sir, er ist noch nicht ganz fertig. Aber das aktuelle Kostüm ließe sich durchaus exakt kopieren.“

„Ah. Also wirst Du mich in Zukunft mit immer neuen Fetisch-Kostümen beglücken.“, stellte Greg lachend fest.

Die Androidin schmunzelte.

„Nun, um ehrlich zu sein, gehörte dieser Punkt auch zu meinen Überlegungen, aber es ging mehr um praktischen Nutzen.“

„War klar. Machst Du mir und Simon auch welche?“

„Wenn Sie möchten, gerne. Allerdings werden Ihre Modelle leider nicht die gleiche Funktionalität besitzen, da ich mich besser damit vernetzen kann. Ich könnte sie aber extern steuern oder ihnen ein Interface mit selektierbaren Standards konstruieren.“

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