Als mich der Wecker aus meinen Träumen riss, wollte ich mich zuerst umdrehen, denn ich hatte noch ein paar Stunden bis George mich abholen würde. Dann erinnerte ich mich an das Gespräch und dessen Konsequenzen mit Lisa.
Also raffte ich mich auf, nach einem kurzen Besuch im Bad war ich vor meiner Workstation.
Es war merkwürdig als ich mich auf das Überwachungssystem von Lisa’s Apartment aufschaltete. Es hatte den Reiz des Verbotenen, obwohl sie es mir ja ausdrücklich erlaubt hatte.
Sie war schon wach und sah einfach toll in ihrem von mir bestimmten Outfit aus.
Sie hatte gerade ihre erste Tasse Kaffee vor sich stehen, während sie auf ihren Toast wartete. Sie ging ihrer Morgen Routine nach, wie scheinbar jeden Tag. Das sie in einem sehr gewagten Outfit durch ihre Wohnung stolzierte, schien sie vollkommen zu ignorieren.
Erst als sie aufstand, um etwas aus ihrer kleinen Küche zu holen, sah ich, das es nicht wirklich so war. Das glasklare Höschen war so eingeschleimt, das es zu einem großen Teil eher trübe wirkte.
Ich prüfte die Naniten in dem Bereich und musste feststellen, das sie mit der Sekretproduktion überfordert waren. Sie konnten nicht soviel verarbeiten wie Lisa produzierte.
Ich kicherte über dieses Wissen und war gespannt, was sie mir noch bieten würde. Ich wusste aus Gesprächen das sie jeden Morgen, bevor sie in die Firma kam, ein wenig Yoga machte. Der Voyeur in mir hoffte, das dieser Part ihres Morgens noch nicht vorbei war.
Ich hatte Glück, nachdem sie gegessen hatte und sich erleichtert, was ansich auch schon eine Show war, wenn ich sie leider nicht mit verfolgen konnte, wegen der fehlenden Kameras, begann sie mit ihren Übungen.
Es war eine erotische Hölle für mich, die High-Heels und der Bodystocking machten die Yoga-Übungen zu einem äußerst unanständigen Genuss.
Danach ging sie ins Bad und stellte sich unter die Dusche.
„Manfred, falls du zuschaust, kannst du zumindest den Catsuit verschwinden lassen, ich möchte Duschen!“
Ihre Stimme hatte einen leicht genervten Unterton und zugleich war da etwas anderes, was ich nicht greifen konnte.
„Nein, ist nicht notwendig, die Naniten kümmern sich schon darum!“
„So wie um das schleimige Debakel in meinem Schritt?“, kam es von ihr nun völlig genervt zurück.
„Sobald du nicht mehr so extrem vor dich hin sabberst, wird dieses Debakel, wie du es nennst, auch verschwinden!“, gab ich ihr flapsig meine Antwort, denn nun hatte ich verstanden. Da hatte jemand Lust und zugleich keine Möglichkeit diese auszuleben.
„Arsch!“, kam es frustriert zurück.
Sie duschte trotzdem, was zu einer äußerst erotischen Optik ihres aktuellen Outfits führte.
Sie sprach mich nicht mehr an, allerdings prüfte sie immer wieder ihre Uhr, ob die Outfits für den Tag verfügbar waren. Es war 7:34 als sie hörbar aufatmete und sofort wechselte sie in das für heute vorgesehene Büro-Outfit.
Es war eine klassische Büro Uniform. Das einzige was etwas ungewöhnlich war, war die Farbe, ein dunkles Rostrot, das leicht schimmerte, als wäre der Stoff durchscheinend und mit schwarz unterfüttert.
Ich beobachtete sie bis sie an der Türe stand, um ihre kleine Wohnung zu verlassen.
„Viel Glück heute und das es nicht zu nervig wird!“, wünschte ich ihr, sie zuckte leicht erschrocken, als sie meine Stimme hörte.
„Danke, schön das jemand auf mich aufpasst!“, mit diesen Worten ging sie durch die Türe.
Ich würde erst in zweieinhalb Stunden abgeholt, also hatte ich noch reichlich Zeit. Die verbrachte ich mit verschiedenen Sachen, die zu erledigen waren. Zuerst meine Scheidung plötzlich konnte dies nicht schnell genug gehen.
Dann ein Telefonat mit Jens, denn ich hatte eine Idee wie wir unsere Büroorganisation und Kommunikation optimieren konnten.
Es war, als würden wir auf exakt denselben Schienen denken. So war das Gespräch innerhalb von Minuten erledigt, nur seine letzte Frage brachte mich aus dem Konzept: „Wie ist es mit Lisa gestern Abend gelaufen?“
„Gut!“, antwortete ich nach einer verräterisch langen Pause, er kicherte und verabschiedete sich. Könnte es sein das dieser schüchterne junge Mann langsam Rückgrat gewann? Ein Gedanke der mich überraschte und zugleich freute.
Nachdem das alles erledigt war, setzte ich mich mit den Naniten Outfits auseinander. Es war einiges zu planen und ich wollte noch ein paar Versicherungen für Lisa habe, die Frau war in den letzten Tagen überraschend wichtig für mich geworden.
Ich war der Letzte den George in seinen Wagen packte. Als ich die anderen sah, konnte ich es nicht greifen, aber alle sahen besser aus.
Auf dem Weg zu dem Steuerberater, wir hatten nicht wirklich viel zu besprechen, denn wir hatten nicht wirklich Ahnung wenn es um geschäftliches ging. Die beiden Menschen, die zumindest die Grundlagen verstanden und wir vertrauten waren nicht anwesend, Lisa und Detlev.
Jens hatte noch das meiste Wissen durch seine Ausbildung zum IT-Kaufmann, aber IT war bei ihm immer größer geschrieben worden, als der Kaufmann.
Aber wir waren uns über verschiedene Sachen einig. Es sollte eine Art Teilhabergesellschaft werden, es sollte die Möglichkeit geben stille Teilhaber zu haben. Was Anna und Sabine 1 wichtig war, dass man klar definiert was bei einem Austritt eines Teilhabers passiert und wie neue Teilhabe integriert würden.
Wir waren alle überrascht, als wir in dem Büro des Steuerberaters ankamen. Es war eines dieser großen Büros, wo man sich einfach einmieten konnte, wenn man ein eigenes Geschäft startete.
Eine junge Frau begrüßte uns und Jens bekam Schnappatmung.
„Wie ihr alle gerade mit bekommt, kennen Jens und ich schon länger. Mein Name ist Sonja Mayer, mein Vater und Jens Vater sind schon lange privat wie auch geschäftlich befreundet.
Jens hat öfters meinen Babysitter gespielt, ich hoffe, dass stört euch nicht!“
Jens war der erste der antwortete: „Ich dachte du steigst bei deinem Vater ein!“
„Bin ich auch, zumindest still, ich habe meine Prüfung vor vier Jahren gemacht und wollte mir erst einmal meinen eigenen Weg gehen bevor ich mich ins Nest setze!“, breit grinsend gab sie dabei Jens die Hand, der einmal tief durchatmete.
Wir anderen schauten uns an und, nickten dann. Sie war jung aber scheinbar hatte sie das Geschäft schon in jüngsten Jahren gelernt.
„Wir sind auf Empfehlung von Jens Vater hier. Wir sind von unserem letzten Arbeitgeber gefeuert worden und die einzige Möglichkeit weiterhin in dem Bereich zu arbeiten, ist es eine eigene Firma zu gründen.
Wir haben einige Ideen, aber keinerlei Ideen wie wir sie kaufmännisch umsetzen sollen.“
„Dafür bin ich ja da. Ich weiß, dass ihr schon einen Vorvertrag abgeschlossen habt, da er von Jens Vater ist, kann ich davon ausgehen, dass er euch nicht festlegt, welche Gesellschaftsform die Firma schlussendlich haben wird. So dann erzählt, was habt ihr vor, dieser Anwalt nimmt seine Schweigepflicht zu genau!“
Wir verbrachten die ersten zwei Stunden damit zu erläutern was wir vorhatten, dann noch einmal eine Stunde damit wie wir uns vorstellten uns auf dem Markt zu platzieren.
Danach sagte sie, dass wir zusammen etwas essen sollten, denn sie müsse Nachdenken und mit einem leeren Magen ginge das schlecht.
Wir gingen in eine Art Schnellimbiss, in dem man überraschend gut sitzen konnte, wie auch das Essen preiswert und lecker war. Während des Essens stellte sie uns allen, wie beiläufig verschiedene Fragen, wie wir unsere Arbeitsweise vorstellten, wie wir unsere verschiedenen Fähigkeiten im Vergleich zu den anderen bewerteten.
Als wir mit dem Essen fertig waren, gingen wir zurück und sie fragte uns über verschiedene Details unserer Ideen aus, um zu sehen, wie sie ins Gesamtbild passten.
Nach sechs Stunden Dauermeeting, was intensiver und produktiver war, wie die meisten die zuvor in meinem Leben gehabt hatte. Strahlte sie über das ganze Gesicht.
„Ich habe das perfekte Konzept für, eine Genossenschaft. Jeder von euch ist ein Mitglied, bzw. die GmbHs die ihr gründen werdet.“
Wir schauten sie an, nicht eine Firma wollte sie gründen sondern acht. Als ich nachfragte, antwortete sie: „Nein neun, denn George’s Ehemann, Detlev war doch sein Name, wird auch eine gründen müssen. Die GmBH’s sind nicht unbedingt notwendig, aber ich empfehle es euch, falls jemand auf die Idee kommt euch zu verklagen. Dann wird die Gesellschaft verklagt und nicht ihr als Person.
Das ist ein Faktor bei Naniten, den ihr nicht unterschätzen solltet. Es ist eine neue Technologie mit noch immer nicht ausgeloteten Möglichkeiten, aber auch Gefahren!
Also ist es nicht unwahrscheinlich, dass es passieren kann das jemand euch für seine Fehler haftbar machen möchte.“
„Warum aber eine Genossenschaft?“
„Einfach, was ihr vorhabt wird den gesamten Markt erschüttern wenn ihr Erfolg habt. Zugleich schafft ihr Standards, wie schützt man solche Standards, das war auch beim Internet eines der größten Probleme. Wenn ihr direkt ein Dach schafft, bei dem man Mitglied werden muss um sich des Standards zu bedienen, dann seit ihr direkt auf der sicheren Seite.
Der andere Vorteil ist es, das so alle Einfluss nehmen können, wenn sie wollen, aber nicht müssen. Ihr könnt die gesamte Verwaltung der Genossenschaft, später entsprechenden Profis überlassen und das machen was euch Spaß macht.“
Die nächste Stunde erläuterte sie uns das Konzept und warum es die beste Lösung sei.
Wir alle hatten keine Probleme die benötigten Summen aufzubringen, Sonja lachte auf, als sie das hörte: „Leute, die meisten meiner Kunden sparen zwei Wochen um ein Gespräch mit mir führen zu können, obwohl es komplett von der Steuer abzusetzen ist, aber ihr habt scheinbar ziemlich dicke Polster ansammeln können.“
Hier wurden wir still und zum ersten mal wurde es uns bewusst um wie viel einfacher wir es mit unserer Gründung hatten wie die meisten Anderen.
Als wir uns verabschiedeten, ging George noch einmal auf Sonja zu: „Kannst du mir einen Grafiker und einen Web-Designer empfehlen?“
Sie nickte und zog ihn hinter sich her.
Unser Fahrer war für eine gute halbe Stunde verschwunden.
Wir schwiegen uns an, wir hatten vieles über das wir nach zu denken hatten und mehr als genug geredet hatten wir auch.
Ich war erschlagen als ich wieder in meinem Wohnklo war. Die Uhr zeigte mir, das Lisa bald wieder zu Hause sein sollte. Bewaffnet mit einem Kübel Tee, setzte ich mich an meine Monitore. Ich öffnete ein kleines Fenster, auf dem ich die Eingangstüre von Lisas Wohnung sah und begann die Ergebnisse des heutigen Tages in meinem Journal zu erfassen. Als ich damit fertig war, war Lisa immer noch nicht zu Hause.
Sie war spät, ich hatte inzwischen mehr als zwei Stunden in den Patches von „Numero Uno“ verbracht zu analysieren, die sie genutzt hatte Linux auf dem Nanitenanzug ans laufen zu bekommen.
Sie war ein Genie, aber lesbarer Code sah anders aus. Den zu debuggen war Folter und selbst das war noch eine höfliche Umschreibung. Ihre Mails mit den Antworten zu meinen Fragen, trugen unsichtbar ihr Kichern mit. Sie war sich vollkommen bewusst, was sie tat. Sie war mir zugleich dankbar, das ich die Qualitätssicherung übernahm, wie auch boshaft erfreut wie schwer es mir fiel, ihren sich selbst verteilenden genetisch selbst optimierenden Code zu verstehen.
Ihr Ton in den Mails änderten sich allerdings sofort, als ich erwähnte, das ich nach einem Weg suchte Lisa besser zu schützen.
Eine Halbe Stunde später erhielt ich ein Update des Codes, von dem ich bisher noch nicht einmal wusste das er existierte. Ich war einfach noch nicht tief genug vorgedrungen.
Es waren zwei API’s, eine für die Überwachung der Lebensfunktionen und die andere zum Aufzeichnen der Umwelt, in einem Verfahren was sogar Gerichtsrelevant war. Diese Frau hatte diese zwei eigentlich nicht wichtigen Bibliotheken gebaut, als sie gehört hatte warum Lisa die Naniten brauchte und dann vergessen uns Bescheid zu geben. Typisch für sie.
Als ich eine rudimentäre Anwendung hatte, um auf die Wahrnehmung der Naniten zuzugreifen, war Lisa vier Stunden überfällig. Ich war beruhigt, als ich sah, dass sie auf einen Monitor starrte. Scheinbar, versuchte der Krake sie direkt schon am ersten Tag mürbe zu machen. Ich sah unendliche Zahlen Kolumnen, die sie scheinbar für ihn aufbereiten musste.
Ich war drauf und dran sie zu kontaktieren, als sie aufsprang und zum Drucker rannte. Ich hatte gar nicht mit bekommen wie sie diesen Druckauftrag gestartet hatte.
Sie hatte ihr Handy in der Hand und mein Telefon klingelte, sie ließ mir nicht einmal die Zeit Hallo zu sagen: „Ich muss die fünfzig Blatt die gerade aus dem Drucker kommen aus der Firma schmuggeln, hast du eine Idee?“
Ich fragte sie nicht, was sie getan hatte, ich startete Blender und machte einige brutale Eingriffe in ihr Outfit.
Zuerst wolle ich eine Art Tasche im Rücken schaffen, aber dann kam mir eine bessere Idee.
„Leg 10 Blätter an deinen linken Unterschenkel, pass auf, dass sie dein Knie nicht bedecken!“
„Was…“, sie wollte wohl fragen was ich vorhatte, aber verkniff es sich und machte worum ich sie gebeten hatte.
Ich ließ die Strümpfe über das Papier wachsen und sorgte das es so aussah, als wäre dort nichts unter ihnen als ihre Haut. Als Lisa den ersten Packen nicht mehr festhalten musste, legte sie den nächsten Packen auf das andere Schienbein. Sie hatte verstanden, was ich vorhatte und machte aus den letzten dreißig Blatt zwei gleichgroße Stapel und legte sie sich auf die Oberschenkel. Wo sich das Spiel wiederholte.
„Danke ich werde nun das Gelände verlassen. Die Ausdrucke werde ich zu einem Freund bringen, der bei der Presse ist und gute Beziehungen zur Kripo hat!“
„Viel Glück, ich werde dich im Auge behalten, nimm ein Taxi!“
„Werde ich machen!“
Sie wurde überraschend intensiv am Ausgang untersucht. Da war jemand Paranoid. Sie ließ sich von dem Taxi zu einem Supermarkt fahren der bis Mitternacht aufhatte und ziemlich in der Nähe ihrer Wohnung lag.
Sie hatte sich auf die Rückbank gesetzt und das erste was sie tat, war sich einen Zettel zu schnappen und zu schreiben: „Wenn du das lesen kannst, lass mich es wissen, ohne das es jemand mitbekommen kann!“
Mir fiel nichts Besseres ein als ihre Pumps durch das selbe Modell zu ersetzen, allerdings mit 12cm Absatz, anstatt den 8 wie bisher. Dafür bekam ich ein: Ferkel, meine armen Füße!“, zu lesen.
„Kannst du das Umfeld beobachten ob mir jemand folgt.“, nach ihrem Kommentar zuvor konnte ich nicht anders, nun trug sie 18cm, wenn auch nur für ein paar Sekunden um wieder bei den 8 zu landen die sie zu Anfangs hatte.
Sie kramte dann kurz in ihrer Handtasche um den Lippenstift herauszufischen. Dann schrieb sie „Danke!“ und setzte mit den frisch geschminkten Lippen einen Kuss drunter, wenn das nicht geflirtet war, dann war ich Jungfrau.
Ich gab mir mühe alles im Blick zu behalten, sah aber keine direkten Verfolger. Die Straßen waren schon ziemlich leer, so würde mir ein direkt folgendes Fahrzeug auffallen, aber es gab da ganz andere Möglichkeiten.
Kurz bevor sie an ihrem Ziel ankam, schrieb sie eine Telefonnummer auf und darunter: „Kannst du ihn anrufen, von mir grüßen und mitteilen wo ich bin.
Wenn er sich sträubt zu mir zu kommen, dann sag ihm, dass sein Chef ihn dafür knutschen wird, dass sollte reichen!“
Diesmal verpasste ich ihr kurz Hautfarbende Nylonhandschuhe, um ihr zu zeigen das ich gelesen und verstanden hatte. Das Wackeln, was darauf in meiner Optik erschien, zeigte mir das sie deswegen kicherte.
Der Anruf war verblüffend, ich meldete mich mit meinem Namen und sagte dem Gegenüber was ich ausrichten sollte. Ich hörte als Verabschiedung: „Danke! Schwesterchen, was hast du schon wieder angestellt?“, der Satz war wohl nicht für mich bestimmt.
Das erste was sie machte als sie diesen Superstore betrat, war die Toilette aufzusuchen.
„Gib die Blätter frei!“, stand auf einem kleinen Zettel was ich auch sofort tat.
Ein paar Minuten später streifte sie durch den Laden und packte verschiedene Waren des täglichen Bedarfs ein, inklusive Toast und etwas Käse. Dann passierte es so schnell, das ich es nur per Zufall mitbekam. Sie hatte das Papier auf den Boden in ihren Korb gelegt. Als ein junger Mann an ihr vorbei ging, legte sie ein Deo hinein und als sie mit der Hand hoch kam, schob sie die Papiere in den Korb des jungen Mannes.
Das Ganze war schnell und wenn meine Beobachtung stimmte, hatten beide Körper die Kameras in dem Geschäft versteckt. Das machten die beiden nicht zum ersten mal.
Danach ging sie in aller Ruhe zur Kasse und bezahlte ihren Einkauf. Sie ließ sich ein Taxi kommen, was mich beruhigte, die Straßen unserer Stadt waren nicht so sicher das eine Frau alleine im Dunkeln durch sie laufen sollte.
Als sie ihre Wohnung betrat, war das erste was sie tat in den Raum zu sprechen: „Was muss ich tun um aus den Heels zu kommen?“
„Du hast mich darum gebeten!“, kam es wesentlich ruhiger rüber als ich war. Ich hatte mich schon bevor sie das zweite Taxi gezahlt hatte in ihre Wohnung eingeklinkt und konnte so sofort Antworten.
„Stimmt, aber warum musst du gerade auf solche Folterinstrumente stehen, wenn ich auch zugeben muss, sie sehen sehr sexy an mir aus!“
Sie war eitler als ich vermutet hatte. Während sie ihren Einkauf wegräumte, sprachen wir nicht. Sie wechselte in ihr zweites Outfit was auf der Uhr verfügbar war und stieß ein Stoßgebet aus: „Wenigstens keine Absätze.“
Sie hatte wohl auf eine Jeans und T-Shirt gehofft und nicht mit einem Hauskleid aus Leinen gerechnet.
In aller Ruhe machte sie sich ihr Abendbrot und ich wartete darauf das sie mich wieder ansprach.
Bevor sie anfing, zu essen klingelte ihr Telefon. Ich verzichte bewusst darauf dort mitzuhören, wenn es mir auch unter den Nägeln brannte.
Was ich hörte, waren nur ihre Antworten, die sehr einsilbig waren. Das Gespräch dauerte nicht lange, vielleicht zwei Minuten.
Aber das Strahlen auf ihrem Gesicht sprach Bände. Das was sie geplant hatte war wohl erfolgreich gewesen.
Sie schaltete den Fernseher auf einen Nachrichtensender ein und setzte sich davor. Sie aß in aller Ruhe, das auch ich mir etwas machte.
Plötzlich hörte ich sie Rufen: „Manfred es beginnt!“
Ich stürmte mit einem Glas Wein und meinen Broten zurück. Im Fernsehen lief ein Live-Bericht wie verschiedene Anwaltskanzleien, Ärzte, Steuerberater und unser alter Arbeitgeber gestürmt wurden.
Die Liste der aufgezählten Verbrechen war lang, Steuerbetrug, Bestechung und vieles mehr. Was hatte diese Frau ausgedruckt, das so schnell so ein Theater veranstaltet wurde.
Nach einer halben Stunde kam eine junge Reporterin mit einem Sprecher der Staatsanwaltschaft ins Bild. Das kurze Interview klärte mich zumindest Teilweise auf.
Die Staatsanwaltschaft war wohl schon zwei Jahren hinter diesem Sumpf her, hatte aber bis heute Abend keine stichhaltigen Beweise gehabt. Der Sender hat genau diese bekommen und der Staatsanwaltschaft zugespielt. Es ging um verwaiste Konten, über das Geld verschoben worden war. Einmalkonten und Kryptowährung. Das Zentrum des Ganzen war wohl der Krake gewesen. Einige Mitarbeiter in der Staatsanwaltschaft wurden wohl aktuell verhört. Vom Kraken fehlte aktuell jede Spur, aber nach ihm wurde schon gefahndet.
Lisa war sehr Kaltschnäuzig gewesen, als sie diese Daten gesammelt und ausgedruckt hatte, das hätte auch schiefgehen können.
Sie strahlte über das gesamte Gesicht und griff nach ihrem Tablett und begann darauf ihre Kündigung zu tippen.
Als der Bericht beendet wurde, stand sie auf und ging ins Bad. Ohne ein weiteres Wort ging sie zum Bett. Ich löschte wieder alle Outfits von der Uhr und verpackte sie ein einem transparenten Negligé und ein paar halterlose Strümpfe. Die Heels ersparte ich ihr heute im Bett.
Ich blieb die ganze Nacht wach und schaute die Nachrichten auf vier verschiedenen Sendern. Ich änderte, während sie schlief ihr Outfit zu Sportschuhen und einem Jogging Anzug, falls sie fliehen musste. So schickte Ich drei unterschiedliche Outfits in die Uhr, so das sie jeder zeit passend gekleidet sein konnte, damit dies möglich war, musste ich an einigen Details sparen so gab es für alle drei nur einen einfachen Sport-BH und die gleichen Schuhe, schlichte Sneaker die auch für das Laufen geeignet waren.
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