Das Aufstehen fiel Hannah am nächste Morgen nicht leicht. Am liebsten wäre sie eine Stunde länger im Bett geblieben und hätte sich alle Details des gestrigen Abends ins Gedächtnis zurückgerufen. Das ging aber nicht. Die Klinik wartete schon auf sie. Zumal heute der letzte Tag vor ihrem Urlaub war. Am Abend sollte ihr 18. Geburtstag nachgefeiert werden. Am Freitag, dem Tag darauf, wäre kein geregeltes Arbeiten möglich gewesen.

Hannah beschloss, sich zusammenzunehmen, stand auf, machte sich fertig, frühstückte kurz und fuhr dann in die Klinik. Zum Glück hielt sich der Arbeitsanfall an diesem Tag in Grenzen, obwohl Donnerstage eigentlich berüchtigt dafür waren, dass an ihnen besonders viel passierte und auch manches schiefging. So hatte Hannah zwischendrin immer mal wieder Zeit, über das nachzudenken, was sie gestern Nacht mit Patrick erlebt hatte.

Sie wusste gar nicht, was sie mehr beeindruckte: Die Offenheit, mit der ihr über seine gleichgeschlechtlichen Erfahrungen berichtete oder die Selbstverständlichkeit, mit der er ihr anbot, den durch seine Erzählung entstandenen Druck in seinem Bett nebeneinanderliegend abzubauen. Immer wenn sie an die finalen Momente ihrer gemeinsamen Übung dachte, verspürte sie wieder das verräterische Ziehen in ihrem Unterleib. Sie hatte keine Ahnung, wohin das noch führen würde. Aber sie wusste definitiv, dass es sich am Abend zuvor sehr gut angefühlt hatte.

Während Hannah also mit leicht eingeschränkter Konzentration ihren letzten Arbeitstag vor dem Urlaub zu Ende brachte, ging Patrick mit Hannahs Freundinnen Verena, Jana und Lea daran, die abendliche Party gründlich vorzubereiten. Das Programm war umfangreich: zuerst wurde sehr großzügig eingekauft (die Eltern hatten sich als Sponsoren nicht lumpen lassen), dann wurden in der großen Küche Salate, Saucen, Vorspeise und Nachtische bereitet und die Sachen zum Grillen fachmännisch eingelegt. Patrick punktete bei den Mädels damit, dass er sich „in Küchendingen“ als absolut sattelfest erwies, genau wusste, wo seine Mutter welche Sachen aufbewahrte und überhaupt mit Freude bei der gesamten Kochaktion dabei war.

Dass die Präparation der Grills, der Sitzgelegenheiten auf der Terrasse und des Partykellers, in dem später getanzt werden sollte, hauptsächlich auf seinen Schultern als „starker Mann“ ruhte, war umgekehrt schon eher zu erwarten. Alles in allem hatten die Mädels den ganzen Nachmittag über viel Spaß mit dem Bruder ihrer , den sie in der Schulzeit ohnehin alle angeschmachtet und angeschwärmt hatten.

Spätestens als parallel zu den allerletzten Handgriffen schon mal die erste Flasche Sekt aufgemacht wurde, lockerte sich die Stimmung zwischen den vieren immer mehr auf. Als Hannah nach Hause kam, präsentierten die vier stolz ihr Vorbereitungswerk. Dann wurde Hannah um Rat gefragt. Nachdem sie sich alle bei der Vorbereitung so ins Zeug gelegt hatten, müssten sie jetzt unbedingt noch duschen, bevor sie sich in ihre Partyklamotten warfen. Und weil Patrick doch so toll mitgeholfen hätte, hätten sie beschlossen, dass er gemeinsam mit ihnen duschen dürfe. Aber zu viert würden sie ja nicht unter die Dusche passen. Was denn jetzt zu tun sei?

Hannah grinste:

„Wieviel Sekt habt Ihr schon getrunken? Echt nur ein Glas? Hört sich nach mehr an. Aber egal. Das Problem ist schnell gelöst. Entgegen der landläufigen Meinung brauchen Mädels nicht immer länger unter der Dusche als Jungs. Bei uns jedenfalls nicht. Patrick steht immer länger unter der Dusche als ich. Also schlage ich vor, Patrick duscht einfach mit allen dreien. Eine nach der anderen. Die Reihenfolge könnt ihr ja auslosen.“

So wurde es gemacht. Lea, Verena und Jana zogen sich noch kurz zur Beratung zurück und einigten sich auf die Devise ‚Gegenseitig einseifen ist okay — mehr passiert aber nicht.‘ Was tatsächlich unter der Dusche geschah, darüber wurde an diesem Abend und auch später von allen Beteiligten strengste Diskretion gewahrt.

Für Hannah zählte ohnedies nur, dass zu Beginn der Party alle frisch und bei bester Laune waren. Ihre Eltern waren so nett gewesen, das gesamte Haus „sturmfrei“ zu stellen. Sie waren kurzerhand mit dem Bus an einen netten Stellplatz an der Isar gefahren, um schon einmal ‚für den Urlaub zu üben‘. Am nächsten Morgen wollten sie zum Frühstück wieder zuhause sein und ausreichend Brezen und Semmeln auch für mögliche fleißige Helfer beim Aufräumen mitbringen. Dass das gesamte Haus am letzten Tag vor dem Urlaub wieder picobello aufgeräumt wurde, war eine Vorbedingung für die Durchführung des Fests, die allen klar und auch völlig unstreitig war. Patrick und Hannah waren in dieser Hinsicht schon immer sehr verantwortungsbewusst gewesen.

Hannah hatte mit ihrem Fest wirklich großes Glück: Begünstigt von allerfeinstem Sommerabendwetter, den köstlichen Salaten und Zutaten und dem frisch gegrillten Gemüse, Fisch und Fleisch von „Grillmeister Patrick“ entstand sehr schnell ein entspannt-beschwingter Stimmungsflow, der den ganzen Abend anhielt. Zu dieser Stimmung trug auch bei, dass alle Gäste sich an den Dresscode hielten, den sich Hannah gewünscht hatte: Jungs in Lederhosen, Mädels im Dirndl. So kam schon Ende Juli so etwas wie Oktoberfest-Feeling auf, was allen großen Spaß machte.

Noch besser wurde es nach Mitternacht, als sich alle in den zur Disko umfunktionierten Partykeller zurückzogen, in dem Jonas zur Begeisterung der Gäste heißeste Musik auflegte. Zweimal machte Jonas Pause. Dann waren Hannah und Patrick und ein andere Mitglieder des ehemaligen Schulchors mit Live-Einlagen gefragt. Hannah hatte auch nach der zweiten Gesangseinlage das Gefühl, dass wirklich niemand das als unliebsame Unterbrechung der Fete empfand, sondern die meisten richtig Spaß an den Einlagen hatte. Sie war sehr stolz auf ihre Gäste. Denn die benahmen sich mustergültig: keine Alkoholleichen, keine anderen Exzesse, keine Belästigungen. Nur gleichbleibend gute Stimmung bis in die frühen Morgenstunden, als sich die Gruppe langsam, aber sicher auflöste.

Am Ende blieben nur noch Jonas, Patrick, Hannah, Lea, Jana und Verena übrig, die erst den Partykeller blitzblank aufräumten und sich dann zum Chillen wieder nach oben an den großen Terrassentisch setzten. Zunächst wurde noch einmal der ganze Abend und die Nacht nachbereitet, dann sprach man über die bevorstehende Urlaubszeit und den bei den Mädels im Herbst anstehenden Studienbeginn. Hannah und Lea wollten in München studieren, die anderen beiden zog es nach Berlin (Verena) und Freiburg (Jana). In einer kurzen Gesprächspause lehnte sich Verena zu Hannah herüber, die neben ihr saß, und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

„Ja klar, warum denn nicht? Fühlt Euch wie zuhause!“

Mit leicht verschämtem Gesichtsausdruck standen Jana und Verena auf und gingen ins Haus. Irgendwie brach danach die Stimmung ein wenig ein. In der nächsten Gesprächspause blickte Patrick auf seine Uhr und sagte:

„Also es ist jetzt kurz vor fünf. Um sieben wollten die Eltern zum Frühstück da sein. Fürs aufräumen und Abspülen brauchen wir nicht länger als eine Stunde, wenn wir zu viert sind. Jonas und ich könnten uns jetzt auch noch ein Stündchen aufs Ohr hauen. Rechtzeitig zum Küchendienst wären wir dann wieder am Start.“

„Alles klar. Dann schlaft mal schön!“ erwiderte Hannah und grinste.

Nachdem sich auch die beiden Jungs nach drinnen verzogen hatten, konnte sich Lea nicht mehr halten:

„Sag mal, wie schräg war das denn jetzt bitte? Dass Reni und Jana ihre Finger nicht voneinander lassen können, habe ich ja inzwischen kapiert. Aber das kann doch gar nicht sein, dass Dein Bruder jetzt seinen besten …“

„Was?“

„Na, mit ins Bett nimmt!“

„Na komm, Mäuschen. Wie oft haben wir denn schon zusammen übernachtet, weil eine von uns nicht mehr heim wollte oder konnte?“

‚Mäuschen‘ war Hannahs Lieblingskosename für ihre beste Freundin. Den gab es schon ganz lange. Jedenfalls lange bevor die beiden sich auf der Abifahrt auch körperlich nähergekommen waren.

„Na klar. Das ist aber doch etwas ganz anderes.“

„Woher weißt Du das denn? Es kann doch gut sein, dass die Jungs einfach nur müde sind.“

„Sein kann alles. So sah es aber nicht aus. Erstens der zeitliche Zusammenhang zu Reni und Jani. Die schlafen jetzt safe nicht. Und zweitens hast Du schon sehr spöttisch gegrinst, als Du ihnen einen guten Schlaf gewünscht hast.“

„Das hast Du wohl etwas überinterpretiert. Ich glaub‘, die pennen schlicht und einfach eine Runde. Aber wenn nicht, kann ich nur sagen: ‚So what! Don’t give a shit! Soll’n sie’s doch machen!‘ Irgendwie regt mich dieses Weltbild und die Erwartungshaltung von ganz vielen Menschen schon auf: Bei uns Frauen gehört es inzwischen fast schon zum guten Ton, dass man irgendwann mal auch etwas mit anderen Frauen hatte. Für das andere Geschlecht bist Du dann noch lange nicht verloren. Bei Jungs ist das anders. Da gibt es nur entweder – oder. Schwul oder hetero. Bisexuelle Männer ist irgendwie ein totales Randthema, oft sogar ein Tabuthema. Das finde ich schade. Genauso wie viele andere Normvorstellungen. Ich hab‘ da kürzlich mal mit meiner Mutter drüber geredet. Früher hing Deine Beliebtheit viel weniger von Äußerlichkeiten ab als heute. Da konntest Du auch mal irgendwo draußen im labbrigen T-Shirt auftreten und keiner hat was gesagt. Heute ist alles so vorgegeben: Die Jungs haben gefälligst ein Sixpack zu bieten, die Mädels immer körperbetonte Kleidung, am liebsten richtig schön ausgeschnitten, damit jeder gleich weiß, was Du so im Angebot hast. Ich sage ja gar nicht, dass es nicht auch mal Spaß macht, sich aufzustylen. Aber dieser Zwang, dieses normative, das stört mich.“

„Ach meine Hannah! Du bist echt ein Geschenk für die Menschheit. Und vor allem für Deine beste Freundin, weißt Du das. Ich freue mich schon so mega auf unsere WG, das kann ich Dir gar nicht sagen. Das wird sooo krass: gute Gespräche führen, Quatsch machen, neue Leute kennenlernen, abfeiern, zusammen kochen.“

„Hmmm, Du hast völlig Recht. Das wird richtig groß mit uns beiden. Und wenn wir beide mal gerade keinen Typen am Start haben und trotzdem Bock, dann wissen wir ja seit Korfu auch, was man machen kann.“

„Genau! Womit wir wieder beim Thema wären. Ich gebe Dir absolut Recht, dass es albern ist, Jungs schief anzusehen und bei Frauen sogar gut zu finden, wenn sie ein bisschen bi sind. Trotzdem fällt es mir schwer, mir das gerade bei Deinem Bruder und bei Jonas vorzustellen. Ich finde, die wirken so was von eindeutig hetero…“

„An dem Image haben sie auch hartnäckig gearbeitet. Also mein Bruder auf jeden Fall. Bei Jonas wüsste ich das nicht so genau zu sagen.“

„Ich schon!“

Hannah guckte Lea jetzt sehr nachdenklich an. Diese musste wohl oder übel reagieren.

„Upps, ist mir jetzt so rausgerutscht. Sorry. Wechseln wir das Thema.“

„No way, jetzt wo es gerade richtig interessant wird, so zum Sonnenaufgang. Ich habe jetzt gerade verstanden, dass Du mal was mit Jonas hattest. Wie weird ist das denn? Meine beste Freundin war mit dem besten Freund meines Bruders in der Kiste und ich weiß von nichts? Geht gar nicht, finde ich.“

„Streng genommen waren wir auch nicht ‚in der Kiste’…“

„Sondern? Habt’s im Auto auf dem Rücksitz gemacht? Oder an der Isar? Oder wie jetzt? Mäuschen, jetzt ist es endgültig zu spät. Jetzt musst Du alles erzählen. Ich will alle juicy details, hörst Du. Schließlich bin ich ja das Geburtstagskind und darf mir was wünschen.“

„Ja, Mutti. Wenn es unbedingt sein muss.“

„Definitiv!“

„Na gut. Du weißt ja vielleicht noch, dass Jonas und ich lange gemeinsam in der Jugendgruppe waren?“

„Bei den Wanderfreunden? Klar weiß ich.“

So war sie, die Hannah. ‚Wanderfreunde‘ passte nicht wirklich. Denn gemeint war eine Jugendgruppe der örtlichen Sektion des Alpenvereins, in der die (erst) Kinder und (dann) Jugendlichen keineswegs nur wanderten, sondern alle Aspekte des Alpin- und Tourensports kennenlernten, vom Kanufahren über Klettern und Bouldern im Sommer bis zum Skitourengehen im Winter. Hannah hatte zeitgleich mit Lea und Jonas in dieser Gruppe angefangen. Sie hatte sich dann nur relativ früh entschieden, sich auf die reine Kletterei zu konzentrieren.

„Wie lustig! Kletterheldin. Aber das bist Du nun mal. Ist schon okay. Also letzten Sommer war Abschlusstour. Hab‘ ich Dir auch erzählt. Pyrenäendurchquerung von Nord nach Süd im Biwak und anschließend Hostel in Barcelona mit Abfeiern bis zum Vormittag. Beim Wandern saßen wir an einem Abend lange zu zweit zusammen und haben gequatscht, während die anderen schon gepennt haben. Erst über unsere jeweiligen Beziehungen, die damals beide schon nicht mehr so ganz traumhaft funktioniert haben…“

„… Super-Mario, ich erinnere mich.“

„Ich mich zum Glück schon nicht mehr so genau.“

„Und Miriam. Die Miri. Die ist ja echt süß. Aber schon auch ein arges Hascherl.“

„Ja genau. Das war auch Jonas‘ Problem. Erstaunlich war nur, dass er mir das an dem Abend so detailgetreu ausgebreitet hat. Also dass Miri im Körperkontakt sehr klare Vorstellungen hatte…“

„..,die aber nicht unbedingt seine waren.“

„Genau das war das Problem. Mehr als ‚Missy‘ war bei Miri nicht drin. ‚Missy-Miri‘. Und der Mund war für Miri nur zum Küssen da. Und zwar ihr eigener wie der ihres Partners. Dabei stand Jonas total auf Oral. Stell Dir vor, aus lauter Frust hat er sogar mal versucht, sich selber in den Mund zu nehmen.“

„Cool. Das hätte ich ja zu gerne gesehen. Hat es geklappt?“

„Das hat er so ganz genau leider nicht verraten. Aber ich tippe mal: ja. Jedenfalls war sein Frust schon ziemlich ausgeprägt. Ich meine, bei mir war’s ja auch nicht der Hit. Mario hatte seinen Spitznamen ja auch nur, weil er der beste Fußballer der Schule war und nicht, weil er es im Nahkampf besonders gut draufgehabt hätte. Jonas hat aber vor allem gestunken, dass Miri — auch außerhalb des Betts — immer so übertrieben schüchtern war. Allerdings meinte er, das sei deswegen besonders blöd, weil er auch nicht der große Held sei. Ganz anders als sein großes Vorbild, dem aus seiner Sicht alles immer ganz spielend gelingt.“

Hannah wurde beim letzten Satz schon wieder etwas unruhig.

„Okay, ich ahne, wer gemeint ist.“

„Natürlich Dein lieber großer Bruder. War ja klar. Ich habe allerdings gesagt, dass mein großes Vorbild mir in Sachen Mut ebenfalls meilenweit voraus ist.“

„Jetzt möchte ich aber gar nicht so genau wissen, wer dieses Mal gemeint ist. So ein Unsinn!“

„Ach komm, Hannah, Du wirst doch nicht ernsthaft bestreiten wollen, dass Du die mit Abstand mutigere von uns beiden bist.“

„Das vielleicht nicht. Aber zum Vorbild tauge ich deswegen noch lange nicht. Ich möchte gar nicht als Vorbild gesehen werden. Da fühle ich mich gleich so verpflichtet.“

„Du warst schon immer mein Vorbild. Schon seit der ersten Klasse wollte ich so sein wie Du. Aber das ist ja auch egal. Jedenfalls hatten wir unser Thema gefunden. Nämlich, dass andere mutiger sind als wir und wir auch gern mutiger wären. Jonas hat es dann allerdings irgendwann fertiggebracht, mich zu fragen, was ich denn jetzt machen würde, wenn ich mutiger wäre.“

„Klingt nicht dumm. Was hast Du gesagt.“

„Erst mal lange gar nichts mehr. Stattdessen habe ich meinen Mund so nah an seinen gehalten, dass er wirklich nicht mehr anders konnte, als mich zu küssen. Dann haben wir erst mal eine halbe Stunde lang rumgeknutscht und uns gestreichelt, mit allen Schikanen. Weil es ja um Mut ging habe ich mir dann irgendwann erlaubt, seine Hose zu öffnen und zu gucken, was da so los war.“

„Und?“

„Riesenbeule natürlich. Kein Wunder, ich war zu dem Zeitpunkt auch schon feucht im Schritt und die Nippel taten auch schon fast weh, weil sie so hart waren und an meinem T-Shirt scheuerten. Dann habe ich nur ganz leise gefragt ‚darf ich?‘. Nachdem er genickt hat, habe ich ihn dann von seinen Boxern befreit und war danach noch mehr beeindruckt. Du musst wissen, in der Nacht war zu allem Überfluss auch noch Vollmond und man konnte schon ganz gut erkennen, dass der junge Mann ein ziemlich stattliches Teil sein Eigen nannte. Da kann man nur sagen ‚Mann, ist der dick, Mann!“

‚Oh Shit‘, dachte sich Hannah, denn diese Geschichte hatte sie ja erst am Abend vorher gehört.

„Und nachdem er mir seine Wünsche und Vorlieben so ausführlich geschildert hatte, habe ich ihn dann auch gleich mal in den Mund genommen. Aber so ganz langsam und möglichst zärtlich, ohne Handunterstützung und so. Er hat es, glaube ich, echt genossen und ziemlich damit gekämpft, dass er absolut ruhig sein musste, um die anderen nicht zu wecken. Als er mir dann irgendwann ins Ohr geflüstert hat, dass er gleich spritzen muss, habe ich einfach nur den Daumen gehoben. Ich sag’s Dir, der hat vielleicht ne Ladung abgeschlossen. Da muss ziemlich Druck drauf gewesen sein. Wir waren ja auch schon fast eine Woche unterwegs zu dem Zeitpunkt. Wahrscheinlich ist er dazwischen nicht dazu gekommen, sich mal zu erleichtern. Na ja, mich hat das ganze auch ziemlich scharf gemacht, muss ich sagen. Jonas ist ja ein ganz sensibler. Der hat das gleich gespürt, mich dann auch von Hose und Slip befreit und seine Zunge mal so richtig ordentlich auf Wanderschaft geschickt bei mir.“

„Und? War es gut?“

„Und wie! Mega! Also bei Miri kann er das nicht trainiert haben. Entweder hatte er vorher schon einige andere oder er ist ein Naturtalent. Ist ja auch egal. Der hat mich echt in der Nacht auf eine andere Ebene gebracht, der Typ. Ich sag’s Dir, ich bin so hart gekommen, ich musste mir in die Hand beißen, sonst hätte ich das ganze Biwak zusammengeschrien.“

„Sehr eindrucksvoll. Und total schön. Ich würde aber sagen, dass das fast schon mehr ist als ‚einmal in die Kiste gesprungen‘. Findest Du nicht?

„Doch. Kann man schon so sagen. Zumal es auch nicht das einzige Mal geblieben ist. Bei der Durchquerung schon. Da hat sich einfach keine Gelegenheit mehr ergeben. Und dann in Barcelona erst mal auch nicht. Im Hostel hatten wir Mehrbettzimmer, und da kam auch keine Tauschstimmung auf. Fand ich schon schade, weil der Erstkontakt ja so richtig krass war.

Aber dann kam unser letzter Abend. Da hatten ein von uns beschlossen, dass wir nicht nur nochmal in die Clubs wollten, sondern zwischendrin auch ans Meer. Einer musste dann seinen Wanderrucksack mitnehmen, den wir mit Handtüchern vollgestopft haben. Irgendwann sind wir dann mit zwei Taxis an den Strand und haben uns dort nackig gemacht. Das war schon mal lustig, weil wir uns als Gruppe eigentlich noch nie so nackt gesehen haben. Also sind alle erst mal ins Wasser gerannt und dann war es auch sehr lustig mit Nassspritzen, Untertauchen und allem möglichen Unsinn. Nachdem wir uns danach abgetrocknet hatten, wollten die meisten nochmal in den Club zurück. Nur Jonas und ich blieben übrig und hatten auch eines von den Handtüchern behalten. Und ich sag’s Dir, die anderen waren noch gar nicht so richtig weg, da sind wir schon übereinander hergefallen wie zwei Ausgehungerte.

Er hatte sofort wieder seine Mörderlatte am Start und ich bin auch ziemlich schnell feucht geworden. Nachdem ich wusste, dass jetzt alles außer ‚missy‘ gefragt war, hab ich mich umgedreht, bin auf die Knie und wir haben es doggy gemacht. So richtig volle Kanne. Der füllt Dich echt aus, der Typ. Mir wird jetzt noch ganz anders, wenn ich daran denke. Na ja, allzu lange hat es nicht gedauert, bis wir beide soweit waren. Übrigens nicht ganz, aber doch fast gleichzeitig.

Dann sind wir noch mal ins Wasser und haben danach ewig rumgeschmust, während hinter uns die Sonne langsam aufging. Richtig voll romantisch. Und nachdem wir dann immer noch ganz allein waren am Strand, habe ich mich am Schluss auf ihn draufgesetzt und ihn ganz genüsslich geritten. Erst so ganz langsam und mit Pausen, dann immer schneller. Das war so genial, dass ich dabei nicht nur einmal gekommen bin.“

„Hey, mein Mäuschen, das hört sich ja richtig, richtig gut an. Jetzt will ich aber nie mehr von Dir hören, dass Du gerne mutiger wärest. Ich finde, viel mutiger als es zweimal am Strand von Barcelona in aller Öffentlichkeit zu machen, geht eigentlich nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich das gebracht hätte. Wahrscheinlich nicht.“

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