8. Die Busfahrt

Wir sollten mit einem Reisebus vom Moskauer Flughafen abgeholt werden, wo wir uns zu einem großen Pulk von 80 jungen Frauen versammelt hatten und uns gegenseitig neugierig musterten. Von dort aus sollten wir zu einem 700 Kilometer entfernten Ort in der Region Oblast Saratow gebrachten werden.

Wir alle wussten warum wir hier waren, was die knisternde Spannung erklärte, die spürbar in der Luft lag. Einige redeten miteinander, andere, wie ich, standen etwas schüchtern in der Menge und wussten nicht recht, ob sie den anderen Frauen ausweichen oder sie ansprechen sollten. So etwas wie: „Hi, ich bin die…“

Ich fühlte mich beobachtet und spürte immer wieder prüfende Blicke, mit denen ich gemustert, mit denen mein Aussehen und meine Kleidung beurteilt wurden, was mir furchtbar unangenehm war. Doch auch ich ließ meinen Blick durch die Menge schweifen und versuchte die anderen Frauen so unauffällig wie möglich zu beobachten.

Schließlich würde ich für ein Jahr mit ihnen zusammenleben und wollte mir einen ersten Eindruck verschaffen, was schwierig war, da die einzelnen Frauen in den unterschiedlichsten Aufmachungen erschienen waren.

Einige trugen lange Ledermäntel und andere sogar enge Latexkostüme, bei denen ich mich fragte, ob sie im kalten Moskauer Oktoberwetter auch warm hielten. Eine der Frauen trug sogar eine Schuluniform, was ich etwas unpassend fand, da die Frau schon mitten in den Dreißigern war. Doch ich wollte nicht ungerecht sein. Schließlich hatte ich mir selbst Tagelang den Kopf darüber zerbrochen, was ich für meine Ankunft in Porchow anziehen sollte.

Da es sich bei Porchow in gewissem Sinne um eine Art Schule handelte, hatte ich sogar selbst mit dem Gedanken gespielt, mich wie eine Art zu kleiden. Doch nachdem ich genauer darüber nachgedacht hatte, erschien mir dieses Outfit wie ein schlechtes Klischee. Außerdem wollte ich nicht, dass man mir ansah wie jung ich noch war. Schließlich hatte ich einen akademischen Abschluss und bereits an der Universität gearbeitet. Daher entschied ich mich für ein schlichtes Kostüm, dass zwar meine Figur betonte, dass ich aber auch auf der Arbeit hätte tragen können. Dazu passend suchte ich eine schwarze Seidenstrumpfhose aus. Auch über meine Unterwäsche hatte ich mir Gedanken gemacht. Ich trug einen schwarzen, halbdurchsichtigen Slip und den dazu passenden BH.

Über all dem hatte ich einen langen, schwarzen Mantel angezogen. Das einzig Auffällige und — zugegeben — Unpassende an meiner Erscheinung, waren die leuchtend roten Plateau High-Heels, die mir Emilia geschenkt hatte, was auch der Grund war, warum ich sie trug. Allerdings fielen sie in der bunten Masse unterschiedlichster Kostüme nicht besonders auf.

Eine junge Frau, mit einem feuerroten Lockenschopf, stellte sich plötzlich etwas abseits unserer großen Gruppe auf und brachte die Menge zum Schweigen, indem sie mit lauten Worten auf sich aufmerksam machte.

„Alle mal Ruhe, wenn ich bitten darf“, sagte sie energisch.

Als niemand mehr sprach, lächelte die Frau streng aber zufrieden und ließ ihren Blick hinter den Gläsern ihrer großen, braungerahmten Brille kurz durch die Menge schweifen, um sich zu versichern, dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.

„Mein Name ist Kathrin Lenora, aber ihr werdet mich entweder mit Lenora oder ansprechen. Ich bin eine eurer Lehrerinnen in Porchow und werde euch im Fach BDSM-Literatur unterrichten. Doch momentan bin ich dafür verantwortlich euch auf unserer Fahrt zum Schloss zu begleiten und zu beaufsichtigen. Und ich erwarte, dass ihr euch nicht wie auf einem Urlaubsausflug verhaltet. Sobald euer Gepäck verstaut ist, werdet ihr euch im Bus einen Platz suchen und diesen nicht mehr verlassen. Wenn ihr auf die Toilette müsst, werdet ihr mich vorher um Erlaubnis bitten. Ihr werdet ohne Widerspruch alle Anweisungen befolgen, die ich euch erteile. Sollte mir eine von euch während der Fahrt unangenehm auffallen, werde ich sie angemessen bestrafen. Wir haben eine anstrengende, mindestens achtstündige Fahrt vor uns. Ich rate euch also, euch zu benehmen.“

Herrin Lenora wirkte auf mich wie eine junge, attraktive Lehrerin, die auch an einer ganz normalen Schule hätte unterrichten können.

Besonders durch ihre auffällige Figur und die große Brille, die so gut zu ihrem Gesicht passte, fand ich sie ungemein aufreizend. Trotz ihres relativ jungen Alters — 28, wie ich später erfuhr — strahlte sie eine selbstbewusste Autorität aus.

Niemand traute sich etwas zu erwidern oder zu fragen. Und ohne viel Aufsehen stiegen wir in den Bus ein. Beim Einsteigen wurde mein Blick für einen kurzen Moment von der auffälligen Busfahrerin eingefangen, deren Kopf vollkommen kahlgeschoren war, da sie eine der fest angestellten Sklavinnen in Porchow war, die den gewöhnlichen Betrieb der Anstalt regelten. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich dies noch nicht und sah sie für einen kurzen Moment neugierig an.

Doch ich wandte meinen Blick schnell wieder ab und zwang mich dazu, sie nicht anzugaffen. Allerdings schienen auch die Frauen, die nach mir den Bus betraten, die Busfahrerin mit interessierten Blicken zu mustern.

Das wenige Gepäck, das jede von uns dabei hatte, wurde schnell verstaut und innerhalb weniger Minuten hatte jede von uns einen Platz gefunden. Da ich niemanden kannte, hatte ich nicht darauf geachtet, wo ich mich hinsetzte. Ich hatte auch nicht versucht mich neben eine bestimmte Person zu setzen und daher keinen Einfluss darauf, dass mich gerade die Person ansprach, die ich während meines Aufenthalts in Porchow noch so gut kennen lernen sollte. Sie hieß Marlene, wurde von allen nur Lene genannt, war 1, 65 Meter groß und 24 Jahre alt.

„Ist da noch frei“, fragte sie und sah mich mit ihren hellgrünen Augen und ihrem ewig strahlendem, runden Gesicht begeistert an. So als wenn sie sagen wollte: „Hey, ich weiß jetzt schon, dass wir die besten Freundinnen werden.“

Doch mir fielen vor allem ihre wasserstoffblonden Haare auf, das enge Shirt, auf dem in rosa Schrift das Wort „Zicke“ gedruckt war, und ihre aufgepumpten Brüste, die, wie man schon auf den ersten Blick erkennen konnte, offensichtlich nicht echt waren. Sie war genau die Art Mädchen, denen ich immer aus dem Weg gegangen war. Ich hielt Lene für ein kleines Dummchen, das sich nur über ihr Aussehen profilierte. Im Verlauf der Fahrt sollte sie mir erzählen, dass sie ihr Geld als Internetpornodarstellerin und Escortdame verdiente und dass sie durch die Ausbildung in Porchow hoffte sich einen elitären und finanzkräftigen Kundenkreis — sie sagte: Typen mit richtig Kohle…“ — schaffen zu können. Doch zunächst setzte sie sich zu mir.

„Mir gefallen deine Schuhe“, sagte sie.

„Danke“, antwortete ich zurückhaltend.

Doch ich versuchte nicht unhöflich zu klingen. Da ich noch niemanden kannte, wollte ich es mir nicht gleich mit der ersten Person verderben. Trotzdem versuchte ich zu Lene während der Fahrt eine gewisse Distanz aufzubauen, was nicht gelang, da sie das genaue Gegenteil vorhatte. Ich sah die meiste Zeit aus dem Fenster und dachte an Emilia, während Lene mir ein peinlich intimes Geständnis nach dem anderen machte.

„Die Arbeit vor der Cam, die macht mir zwar Spaß und was die Kerle so schreiben, das macht mich auch echt an, aber verdienen tut man damit leider nicht so viel. Das meiste Geld kriegen die Leute, denen die Seiten gehören… und Escort… wenn die Kerle dann… da steh ich total drauf… aber die, die mir richtig gut gefallen…“

Ich hörte kaum zu, bis Lene mir plötzlich ohne Vorwarnung durchs Haar strich.

„Ich find dein Haar echt super schön“, sagte sie. Ich wandte mich leicht erschrocken zu ihr um.

Lene sah mir mit einem verliebten Lächeln in die Augen, das aussah, als wenn sie mich jeden Moment küssen würde. Meinen irritierten Gesichtsausdruck schien sie nicht zu bemerken.

„Ich…? Danke!“, entgegnete ichschroff, fuhr mir meinerseits durchs Haar und reckte dabei etwas meinen Hals, um Lenes Hand zu verscheuchen und meinen Blick von ihrem lösen zu können. Zumindest verstand sie meine Geste. Denn auch sie wendete ihren Blick ab und sah für den Bruchteil einer Sekunde mit enttäuschten Augen auf die Sitzlehne vor ihr.

Doch es dauerte nicht lange, bis sie munter weiterplapperte.

„Weißt du, ich bin irgendwie nymphoman“, sagte sie, während ich mich innerlich fremdschämte. „War schon immer so, seit ich in die Pubertät gekommen bin. Ich kann einfach nicht ohne, brauch es echt ständig.“

Ob Lenes neues Geständnis von ihr als Entschuldigung gemeint war, war mir egal. Sei still, sei einfach still, dachte ich. Doch da wir unsere Plätze während der Fahrt nicht verlassen durften, hatte ich keine Möglichkeit ihr zu entkommen. Erst als ich vorgab müde zu sein und schlafen zu wollen, ließ sie mich in Ruhe. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe und schloss meine Augen, damit sie gar nicht erst auf die Idee kam ein weiteres Wort zu sagen. Ich dachte wieder an Emilia und daran, was sie wohl gerade machte. Dabei stellte ich mir vor, wie ich mich nackt an sie kuschelte…

Während der Bus in gleichmäßigem Tempo weiterfuhr und nachdem es draußen dunkel geworden war, wurde ich tatsächlich müde und fiel in einen kurzen Schlaf. Ich träumte davon, wie Emilia nackt vor mir stand und mir durchs Haar strich. Doch immer, wenn ich meine Hand nach ihr ausstreckte, um sie zu berühren, verfehlte ich sie.

„Fass sie an“, sagte Emilia in meinem Traum, doch ich schaffte es nicht.

„Na los, komm schon“, ermutigte sie mich weiter, streckte mir ihre Brüste entgegen und streichelte sich selbst.

„Fass mich an“, sagte sie immer wieder, was mich selbst in meinem Traum noch erregte.

Doch wie es Träume an sich haben, blieb die erlösende Befriedigung aus. Ich schaffte es nicht sie zu berühren, so sehr ich auch… Ein lautes Holpern weckte mich unsanft, als der Bus über ein Schlagloch fuhr. Immer noch verschlafen, bemerkte ich nicht, dass ich nicht mehr an der Scheibe, sondern an etwas Weichem lehnte. Doch ich bemerkte die klebrige Feuchte, die sich in meinem Slip ausgebreitet hatte. Ich fühlte mich so erregt, dass ich mir unbewusst fast mit meiner Hand in den Schoß gefasst hätte. Doch als ich langsam die Augen aufschlug, wurde mir klar, dass ich beim Schlafen den Kopf an Lenes Busen gelehnt hatte. Sofort setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen.

„Du kannst dich ruhig weiter anlehnen“, sagte Lene.

„Nein danke, es geht schon. Wie lange habe ich geschlafen?“

„Bestimmt zwei Stunden. Ich bin auch ein bisschen weggedöst. Aber als ich eben aufgewacht bin, hieß es, dass wir gleich einen kurzen Stop machen.“

„Gut“, sagte ich, immer noch etwas verwirrt von der ganzen Situation.

„Du hast übrigens was verpasst“ flüsterte Lene.

„Die beiden Frauen da drüben, siehst du sie?“

Lene deutete durch ein Kopfnicken zu zwei Plätzen auf der anderen Seite des Ganges, zwei Reihen hinter uns, auf denen zwei ängstlich dreinblickende junge Frauen saßen.

„Herrin Lenora hat eine von ihnen dabei erwischt, wie sie ungefragt von ihrem Platz aufgestanden ist, um von einem Mädchen hinter uns eine Flasche Wasser zu holen. Dachte wohl, es würde nicht auffallen. Die andere hat die Schuld sofort auf sich genommen und gemeint, die Flasche wäre für sie gewesen. Doch Herrin Lenora meinte nur, dass sie alle bestrafen würde. Sogar die Frau, von der sie die Flasche holen wollte. Also gleich alle drei.“

„Wie hat sie sie bestraft“, fragte ich und war das erste Mal richtig interessiert an dem, was Lene mir erzählte.

„Hat sie noch nicht“, antwortete sie schnell. Das will sie beim nächsten Halt machen.

Ich sah abermals vorsichtig zu den beiden Frauen herüber. Diejenige, die am Fenster saß, konnte ich nicht gut erkennen. Die andere rieb sich nervös die Hände, während sie stumm auf die Rücklehne vor ihr starrte und peinlich darum bemüht schien nicht aufzufallen und niemanden anzusehen. Doch wegen ihrer lila Kurzhaarfrisur, die an beiden Seiten ihres Kopfes kurzgeschoren und ansonsten mit Gel zerzaust war, war sie kaum zu übersehen. Sie hieß Valerie, wie ich später von ihr erfuhr und war 27 Jahre alt. Ihr schönes Gesicht war von brauen Sommersprossen übersät und mit einem Nasen- und einem Lippenpiercing verziert. Auch wenn alles an ihrem Äußeren dafür sprach, dass sie gerne beachtet wurde, schien ihr die unbeabsichtigte Aufmerksamkeit, die sie nun auf sich zog, sichtlich unangenehm zu sein.

Ich drehte meinen Kopf weg, als mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss, war aber trotzdem neugierig, was mit ihr passieren würde.

Dummerweise brachte der Gedanke daran meinen Schoß noch mehr zum Glühen, was mir in diesem Moment überhaupt nicht recht war. Immer wieder rieb ich meine Schenkel so vorsichtig ich konnte aneinander und hoffte, dass es niemandem — vor allem nicht Lene — auffallen würde. Der Traum war schuld an meinem Zustand… aber nicht nur. Es war auch die ganze Situation: Die andere Frauen, mit denen ich auf so engem Raum zusammensaß; Herrin Lenora deren feuerrote Haare ich so interessant fand; und auch wenn ich es mir damals noch nicht eingestand, war es außerdem Lene, die mich mit ihren intimen Geschichten und ihren großen Silikonbrüsten ganz wuschig machte.

„Meine Damen, wir machen einen halbstündigen Stop. Ihr dürft aussteigen und euch die Beine vertreten, aber ich erwarte, dass alle rechtzeitig wieder auf ihren Plätzen sitzen. Die drei Unruhestifterinnen kommen mit mir, um sich ihre Strafe abzuholen. Allen anderen steht es frei zuzusehen.“

Keine von uns wollte sich die Vorstellung entgehen lassen und ich hatte den Verdacht, dass unser Halt keinen anderen Grund als die Bestrafung der drei Frauen hatte. Denn als ich ausstieg, sah ich nichts außer einem leeren, schwach beleuchteten Parkplatz. Es war weder ein Rasthof, noch eine Tankstelle in der Nähe. Auch ich war neugierig. Und obwohl ich ein schlechtes Gewissen hatte, wie alle anderen zu gaffen, sah ich die Sache pragmatisch. Schließlich wollte ich wissen, was mich in Porchow erwartete und unser vermutlich unplanmäßiger Halt versprach einen Vorgeschmack darauf.

Herrin Lenora hatte die drei Komplizinnen zu einer verwitterten Bank geführt, die am Rand des Parkplatzes neben einer Straßenlaterne stand und von dieser künstlich beleuchtet wurde. Wir anderen standen in einem großen Kreis um die Frauen herum und beobachteten sie gespannt. Es war sehr kalt, doch keine der drei Frauen trug einen Mantel. Valerie hatte lediglich ein dünnes schwarzes Top und eine enge Jeanshose an; die zweite Frau trug einen schwarzen Rock, eine weiße Bluse und eine schwarze Strumpfhose; die Dritte ein graues Damenstrickkleid und ebenfalls schwarze Strumpfhosen. Alle Drei zitterten in der Kälte.

„Macht eure Hintern frei“, befahl Herrin Lenora.

„Ich will eure nackten Ärsche sehen. Und dann beugt ihr euch vor und stützt euch auf der Bank ab.“

In der Menge verbreitete sich ein aufgeregtes Tuscheln und das erregte Interesse schien zum Greifen nah, so als wenn es durch die Reihen der gespannt abwartenden Frauen schreiten würde. Zu sehen, wie drei erwachsene Frauen sich vor einer fremden Menschenmenge entblößten, ihre Intimität aufgaben, und sich den Anordnungen einer einzigen Person fügten, hinterließ ein beunruhigend aufregendes Gefühl in meinem Magen. Ich konnte die nächtliche Szene nicht beobachten, ohne dass sich der furchteinflößende Gedanke in meinem Kopf festsetzte, dass auch ich dort stehen könnte. Trotzdem konnte ich meinen Blick nicht abwenden.

Ich sah, wie Valerie ihre Jeanshose in der Kälte zusammen mit ihrem Schlüpfer herunterstreiften, wie die beiden anderen Frauen dasselbe mit ihren Strumpfhosen machten, sich die eine ihren Rock, die andere den Saum ihres Kleides hochzog und sich alle drei vorbeugten, auf der Bank abstützten und der Menge im Schein der Straßenlaterne ihre nackten Hintern präsentierten.

„Beine etwas weiter auseinander“, bemängelte Herrin Lenora.

„Keinen Buckel machen! Den Rücken durchdrücken! Gut.“

Als sie mit den Positionen der Frauen zufrieden war, holte sie einen zweigliedrigen Lederriemen heraus, der, wie ich später lernen sollte, Tawse genannt und früher an schottischen Schulen zur Bestrafung eingesetzt wurde.

„Weil du, entgegen meiner Anweisung, ohne Erlaubnis deinen Platz verlassen hast, bekommst du zehn Schläge auf deinen nackten Hintern“, sagte Herrin Lenora zu Valerie.

„Da ihr beiden sie dazu angestiftet habt, erhält jede von euch fünf Schläge. Und jetzt stillhalten.“

Herrin Lenora sprach ruhig, aber in einem strengen Ton, der keinen Zweifel an der Gültigkeit ihres Befehls lies.

Sie stellte sich hinter die erste Frau, spannte den Lederriemen zwischen ihren Armen und ließ ihn dann feste auf den nackten Hintern der Ersten knallen.

Die Frau jammerte laut auf und ich konnte es ihr nachfühlen. Dieser Schlag, der sie so kräftig getroffen hatte, musste auf der inzwischen kalten Haut doppelt so stark brennen…Ein zweiter Schlag traf den Hintern nicht weniger feste und wurde abermals mit einem lauten Jammern quittiert, dem ein leiseres Wimmern nachklang, was in der gespannten Stille der Menge von uns allen deutlich gehört wurde. Auch der dritte Schlag knallte auf die nackte Haut der Frau, die dieses Mal laut aufschrie und anschließend weiter gequälte Laute von sich gab.

„Grade halten“, raunte Herrin Lenora die Frau an, nachdem diese ihren Hintern instinktiv etwas weggedreht hatte.

Herrin Lenora hielt einen Moment inne und bot der Gezüchtigten die Gelegenheit ihren Schmerz voll auszukosten, die vor dem nächsten Schlag zitterte. Als das Wimmern der Frau endgültig verstummt war und diese sich wieder beruhigt hatte, schnitten die letzten beiden Schläge unmittelbar nacheinander durch die kalte Luft und trafen erbarmungslos auf die frierenden Arschbacken der ersten Frau. Und wieder hallten klagende Schreie in der Nacht wieder, bevor Herrin Lenora sich der nächsten Frau zuwandte. Doch noch bevor sie ihren ersten Schlag platzieren konnte, wurde meine Aufmerksamkeit von einer jungen Frau abgelenkt, die ein Plätze von mir entfernt mit im Kreis stand und die Szene beobachtete.

Ihr Äußeres erinnerte mich an Emilia. Sie hatte dieselbe hochgewachsene, schlanke Figur und dieselben langen, schwarzen Haare. Auch ihre Gesichtszüge besaßen Emilias strenge Schärfe, die durch ihr junges Alter und ihre Stupsnase allerdings etwas abgemildert wurden. Sie war, wie ich später erfuhr, erst neunzehn Jahre alt, hieß Natascha und hätte vom Aussehen her, ohne viel Phantasie, für Emilias gehalten werden können, auch wenn ihre Brüste etwas kleiner und ihre Augen braun waren, deren Farbe ich zu diesem Zeitpunkt im schwachen Schein der Straßenlaterne allerdings noch nicht erkennen konnte.

Trotzdem schien es mir, als ob unsere Blicke sich für einen kurzen Moment trafen, als auch Natascha sich von der Szene abwandte und in meine Richtung zu sehen schien. Im Nachhinein kann ich nur vermuten, dass ihr Blick auch in diesem Moment schon ihren eitlen Stolz und ihre egoistische Verschlagenheit widerspiegelte; ihre beiden hervorstechendsten Eigenschaften, die mir das Leben noch so schwer machen sollten.

Ein spitzer Schrei riss meine Blick von Natasha und zwang ihn sich wieder den drei Frauen und Herrin Lenora zuzuwenden, die den Lederriemen jetzt genauso unnachgiebig auf den Hintern der zweiten Frau knallen lies. Die Szene wiederholte sich. Den schmerzhaften Schreie, die nicht weniger gequält, sondern nur in veränderter Tonlage in unsere Ohren drangen, wurde wieder gebannt zugehört. Doch diesmal schien es schneller vorüber zu sein. Und als die zweite Frau nach ihrer Strafe jammernd in der Kälte zitterte, waren wir schon alle längst viel gespannter auf Valerie, die, wie wir ja alle wussten, zehn statt nur fünf Schläge bekommen sollte. Sie wimmerte bereits leicht vor Aufregung und zitterte wie die beiden anderen Frauen in der Kälte. Niemand wollte gerne an ihrer Stelle sein, doch alle achteten wir gebannt auf jede von Herrin Lenoras Bewegungen.

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