Sylvie hatte ein Tablett mit dem Frühstück dabei, löste Milvas Fesseln und wies sie an, sich herzurichten, was Milva als Aufforderung verstand, sich in’s Bad zu begeben. Als erstes betrachtete sie sich im Spiegel und staunte, wie wenige Spuren die erst kurz zuvor erlittene Behandlung auf ihrer Haut hinterlassen hatte. Gewiss: ihr Hintern und die Oberschenkel waren gerötet und wiesen -geringe- Verfärbungen auf, die in keinem Verhältnis zu den Empfindungen standen, die die Schläge bei ihr ausgelöst hatten. In der Annahme (gehorche ich jetzt schon ohne Anweisung? fragte sie sich kurz), das werde erwartet, beeilte sie sich mit duschen, schminken und parfümieren und trat nackt wieder hinaus in das Zimmer, wo sie schon von Sylvie erwartet wurde, die sie anwies, sich nun mit dem Frühstück zu beeilen; sie sollte es also offensichtlich nackt einnehmen und setzte sich auf den unbequem-harten Holzstuhl, wo sie spürte, was so wenig zu sehen gewesen war, nämlich die Folgen der empfangenen Hiebe.
Sylvie, wieder in rot gekleidet, jedoch nicht in Leder, sondern Latex, weshalb auch immer, forderte sie auf, die auf der Liege ausgebreiteten Sachen anzuziehen und fügte hinzu: „Bei deiner Figur ist ein BH eigentlisch nischt nötig, aber du wirst schon sehen…Du musst übrigens weiter schweigen und auch isch darf dir nur einiges erklären.“
Sie sah nicht, sondern fühlte, dass der weißlederne BH viel zu eng war, außerdem handelte es sich um einen Halbschalen-BH, der, als ihn Sylvie unter beträchtlicher Kraftanwendung geschlossen hatte, unter den Spitzen in ihr Fleisch schnitt. Der String-Tanga war ähnlich eng und in der Furche aus irgendeinem Stretch-Stoff, sonst ebenfalls ledern. Das Stretch-Teil war nur allzu deutlich bemerkbar, fühlte sich an, als wollte es sich in den unteren Bereich ihres Geschlechts zwängen und in der Poöffnung verschwinden.
Auch das Lederkleid war sehr eng, zudem kurz und offenherzig ; es presste ihre ohnehin in den BH gezwängten Brüste zusammen, so dass sie aus dem Ausschnitt fast schon quollen (ordinär und nuttig, dachte sie), außerdem endete es bereits in der Schenkelmitte, war aber trotzdem auch noch bis fast zur Hüfte geschlitzt, nuttig eben, was sie sich nicht zu sagen traute. Sylvie erklärte, das Kleid sei deswegen weiß, weil sie als Privatbesitz definiert und eingetragen sei (eingetragen? was sollte das schon wieder heißen? doch besser schweigen), hier im Haus sei auch genau festgelegt, was gegenüber Sklavinnen und Sklaven erlaubt ist und was nicht. Bei ihr und den anderen Mädchen und Frauen, Männern natürlich auch, die rote Kleidung tragen, gebe es Karteikarten, woraus sich ablesen lasse, was von ihnen verlangt werden könne. „Meistens so ziemlisch alles“, fügte sie lakonisch hinzu. Der Kleiderfarbe entspreche selbstverständlich die Farbe der Lederbänder um Hals und Gelenke. Bei Milva sei es so, dass die Herrin immer dabei sei, wenn jemand sie benutzen wolle und entscheide, wie weit man gehen könne, unabhängig von der Karteikarte. Das ändere allerdings nichts an der Geltung einiger Grundregeln. Sylvie wollte wissen, ob sie die „Geschichte er O“ kenne, was Milva verneinte.
„Dann müssen isch dir die Regeln nochmals erklären, obwohl du sie zum Teil bereits gehört hast, sonst könnte isch einfach sagen, es ist alles so ähnlisch wie in Roissy. Also nochmals: Du sprichst nur, wenn du gefragt wirst oder die Erlaubnis erhältst. Du schaust auf den Boden, außer — doch das wirst du ja sehen. Unter Sklavinnen und Sklaven besteht natürlisch auch ein absolutes Berührungsverbot. Für Verstöße wird man sofort bestraft. Du solltest disch an die Regeln halten, wenn du nischt ständig Spuren tragen willst, obwohl… du bist ja eine Private, da gelten sowieso die Regeln dessen, der disch eingeliefert hat, aber genug geredet, wir gehen jetzt nach unten.“
Sie schloss Milvas Handfesseln, holte von einem der Haken eine dünne Kette, die sie zunächst in das Halsband klinkte, dann durch die Hand- und schließlich durch die Ösen der Fußfesseln führte, so dass die Gesamtkonstruktion nur kleine Schritte erlauben würde (Milva erinnerte sich an Bilder amerikanischer Gefangener, die ähnlich geschlossen wurden). Von dem schmalen Gang, den sie betraten, führten nur wenige Türen zu anderen Zimmern, vielleicht ebenfalls mit Gefangenen. Treppab musste sie auf ihre Schritte achten, dennoch fiel ihr auf, dass alles einen gediegenen Luxus ausstrahlte: Parkettböden, Marmortreppen, Wände mit Damasttapeten, edle Leuchter. Im Stockwerk darunter gab es eine weniger elegante Variante, eine Gittertütre aus schwerem Stahl verschloss den Zugang zu den Zimmern, das gleiche Bild bot der erste Stock, erst im Erdgeschoß fehlte Vergleichbares.
Sylvie führte sie zu einer schweren hohen Doppelflügel-Türe, die von allein aufschwang. Ein hallenartig großer Raum wurde sichtbar und Milvas Mund war fast so weit vor Staunen aufgerissen wie ihre Augen. Einerseits war die Einrichtung superb: wieder Damasttapeten in zartem rot, schwere Ledersessel auf dicken edle Teppichen, ein großer Kamin, wo ein kleines Feuer schon am frühen Vormittag brannte, aber eben auch Technik, und welche: zwei unübersehbare Flaschenzüge, Böcke und Bänke mit angearbeiteten Lederriemen, so dass sich ihr Zweck sofort erschloss, Vasen ohne Blumen, aber mit Stöcken; Tischchen, auf denen Peitschen aller Art lagen.
Und natürlich waren sie nicht allein, die Herrin, bekleidet wie am Abend, erwartete sie, außer ihr waren noch drei rotgekleidete oder entkleidete Frauen vorhanden und zwei junge Männer, deren rote Latexhosen so eng waren, dass sich beider Phalli deutlich abzeichneten. Ihre ebenfalls roten Hemden waren aufgeknöpft, so dass das Brustpiercing des dunkleren kleineren zu sehen war. Die Männer waren mit Aufräumen beschäftigt, die Frauen saßen auf Hockern, nicht Sesseln, nur eine kniete vor einem Sessel, in dem ein Mann zu sitzen schien, seitlich abgewandt, und ihre Bewegungen deuteten darauf, dass sie dessen Glied im Mund haben musste und dabei war, es zu verwöhnen, nach des Mannes Vorstellungen freilich: er führte mit aufgelegter Hand ihren Kopf.
„Ich hoffe, du hast genug gegafft, das Haus ist noch nicht einmal geöffnet und du verdienst dir schon die erste Strafe!“
Milva erschrak und wusste, dass sie den Blick viel zu spät auf den Boden senkte. Die Herrin befahl Sylvie „auf ihren Platz“ und zog Milva mit sich. Sie sprach leise, aber deutlich und drohend: „ Eigentlich müsstest du dich jetzt schon unter dem Rohrstock winden, und das wirst du auch noch tun. Du kannst dich schon einmal darauf freuen, in der Gästeliste steht ein älterer Herr, der dafür bekannt ist, dass er ein begeisterter und kenntnisreicher Rohrstockliebhaber ist. Ich werde ihm deine Bestrafung vertrauensvoll überlassen, einstweilen zieh das Kleid aus, wir brauchen dich heute und hier nicht angezogen!“
Das ging leicht, sie brauchte es eigentlich nur abzustreifen, nachdem sie von der Kette befreit worden war. Sie hörte ein Surren, dann ein Klirren und ahnte, dass sie unter einem der Flaschenzüge stand. Und richtig: die Herrin nahm ihre gebundenen Handgelenke, das Verbindungsglied hängte sie in einen Karabinerhaken und zog die Arme leicht nach oben, ehe sie befahl, die Beine zu spreizen, „noch weiter, gut“. Erst jetzt sah Milva die schweren Metallringe, die in den Fußboden eingelassen waren. Bereitliegende kurze Ketten vereinten sie schnell mit den Fußfesseln; noch stand sie zwar weit gespreizt, aber halbwegs bequem. Das änderte sich, als der Flaschenzug ihre Arme immer höher zog, die Ketten spannten sich, sie musste mit den Füßen nachgeben, stand plötzlich nur noch auf den Zehenspitzen. Die Herrin umrundete sie, die high-heels klackten auf dem Boden und Milva dachte kurz, dass das dem Parkett kaum gut bekommen würde. Die Herrin klatschte ihr einige Male auf die Flanken, murmelte, das Arrangement gefalle ihr und sie hoffe, den Gästen später auch. Sie trat zurück, jedoch war sich Milva sicher, dass sie unverändert beobachtet wurde. Auch deswegen hütete sie sich, ihren vorherigen Fehler zu wiederholen und die Augen zu heben, begnügte sich mit der Geräuschkulisse.
Derzeit war nur Schimpfen zu hören, eine Männerstimme, die zu wenig Hingabe beanstandete; die Gäste würden sicherlich sehr ärgerlich, wenn so miserabel geblasen werde. Bald folgte für einige Zeit das charakteristische Klatschen, wenn Leder auf Haut trifft. Der sitzende Mann war wohl kein Gast, sondern mochte eine ähnliche Funktion wie die Herrin bekleiden.
Dafür sprach auch, dass er Petra, der Name der knienden Frau, ankündigte, er werde darauf achten, dass sie mehr Training erhalte. Dennoch war kurz darauf leichtes Stöhnen des Mannes zu hören, der den Höhepunkt erreicht zu haben schien. Die Schläge hörten auf.
Milva spürte einen Zug, hörte Schritte, der Club war geöffnet worden. Eine junge helle Stimme rief, was denn hier für eine neue Schönheit hänge, womit er sie zu meinen schien. Sie konnte ihren Instinkt nicht beherrschen und schaute kurz auf, sah einen noch nicht dreißigjährigen mittelgroßen und etwas fülligen Mann mit dunkler Künstlermähne. Schnell blickte sie wieder zum Boden, doch er lachte schon, sie habe es wohl nicht so mit den Regeln. Nun, er werde sie ihr beibringen. Ein Lederriemen klatschte über ihre Pobacken und sie presste die Lippen zusammen, biss auf die Lippen, um nicht zu schreien, nachdem sie sieben oder acht Mal getroffen worden war.
Eine tiefere Stimme meinte, Sven solle sie herunterlassen, auf die Knie, er könne sie dann ja weiter peitschen. So geschah es: der Flaschenzug senkte sich, bis sie sich mit ihren gefesselten Händen auf dem Boden abstützen konnte. Fast im gleichen Augenblick setzten die Schläge wieder ein und ein Glied wurde gegen ihre Lippen gepresst. Sie öffnete den Mund, um die Eichel zu lecken, traf damit nicht die Absicht des Mannes, der seinen Schwanz in sie drängte, bis sie zu würgen begann. Das könne wohl nicht ihr ernst sein, die blödeste Anfängernutte bekomme mehr rein als die Hälfte, musste sie hören, ehe er ihren Kopf packte. Sie bekam keine Luft, das Würgen wurde schlimmer. Da zog er sich ein Stück zurück, sie konnte kurz atmen, ehe er wieder zustieß. Sven, wenn so der andere Mann hieß, peitschte jetzt ihren Rücken, was wesentlich schmerzintensiver als die Schläge auf den Hintern war. Er hörte auf, während der andere sie wieder ein Stück tiefer in den Mund fickte. Sven packte ihre Hüften und sie spürte sein Glied an ihren Lippen, hörte die Stimme der Herrin, das sei ohne Gummi nicht erlaubt, worauf die Antwort folgte: „Das weiß ich, Larissa, ich will mich nur ein bisschen schmieren.“
Jetzt wusste sie den Namen ihrer Beherrscherin, ohne dass ihr dies etwas nützte, denn sie hatte deutlich vernommen, was ihr offensichtlich mit deren Billigung drohte, die Entjungferung ihrer hinteren Öffnung. Der Schwanz in ihrem Mund erstickte den Protest, den sie wahrscheinlich ohnehin zurückgehalten hätte. Der andere glitt in ihr Geschlecht, unwillkürlich schwang sie ihm entgegen, was Gelächter auslöste, sie könne es wohl nicht erwarten. Jetzt zerriss sie ein sengender Schmerz, er hatte tatsächlich nicht die Absicht gehabt, sich ihres Geschlechtes zu bedienen, lediglich und wie angekündigt Gleitflüssigkeit geholt. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie feucht geworden war, was ihr ohnehin nichts nützte: er versuchte nicht einmal, sie zu öffnen, sich das Eindringen zu erleichtern, sondern sprengte die enge Pforte mit einem einzigen Ruck, und nicht nur das: er hatte auch nicht innegehalten, als er in ihr war, oder sich mit tastenden Stößen vorgewagt, vielmehr den Kraftakt durchgehalten, bis er sie mit der vollen Läge seines Schaftes penetrierte. Erst jetzt pausierte er für einen kurzen Augenblick, ehe er sie mit schnell einander folgenden Stößen nahm. Derweil erstickte der andere Phallus ihre gequälten Schreie, hatte sogar das Tempo erhöht und sie ahnte, dass er kurz davor war zu kommen. Ja, er war so weit und herrschte sie an, sie solle nicht wagen, auch nur einen Tropfen seines Samens herauslaufen zu lassen. Sie erstarrte kurz, erinnerte sich des einen oder anderen blow-jobs, den sie mitgemacht hatte, wo es ihr nie in den Sinn gekommen war, das Sperma zu schlucken. Diesmal war es anders — sie spürte, wie sich sein Schwanz zusammenzog, dann traf der heiße Samen ihre Mundhöhle, ihren Gaumen. Es war viel, was er in sie pumpte, viel zu viel, um es in der Kürze der Zeit zu schlucken (auch wenn sie sich nicht so sehr ekelte, wie sie es erwartet hatte), prompt wurde sie wieder mit Strafe bedroht, als einiges aus ihren Mundwinkeln lief. Er beließ es –vielleicht- bei einigen harten Ohrfeigen, die sie mehr demütigten als schmerzten, mochten auch die Wangen brennen, aber wenigstens bekam sie Luft, vielleicht deshalb liefen jetzt auch Tränen, die der immer noch in ihr wühlende Schwanz des anderen verursachte: Sven hielt sie nicht nur an den Hüften fest, sondern lockerte den Griff, wenn er sich halb aus ihr herauszog, nur um dann, wenn er wieder zustieß, fest zuzukrallen und sich ihren Hintern entgegen zu schwingen. So gelang es ihm, jedes Mal die volle Länge seines nicht kleinen Gliedes in sie zu pressen. Er gab sie nur kurz frei, um sie mit der flachen Hand auf die Flanken zu schlagen, was weniger schmerzte als die harten Stöße in die Tiefen ihres Darmes. Nach einigen weiteren Minuten, während sie gestöhnt und gekeucht hatte, wurde ihr bewusst, was ihr Körper bereits umsetzte. Es bedurfte nicht mehr seines zupackendes Griffes, um zu veranlassen, dass ihr Becken im Rhythmus seiner Stöße mitschwang. Es war, als hätte keimende Lust sich immer mehr verselbständigt. Fast hätte sie ihn aufgefordert, sie härter zu nehmen, was sicherlich unerlaubt gewesen wäre, aber ihrer Empfindung entsprach, die sich auch zeigte, sie spürte, wie feucht sie geworden war, so wie er spürte, dass sie sich seiner bohrenden Lanze jetzt willig hingab. Er kommentierte es auch: „Sieh da, die Schlampe findet Gefallen an dem Arschfick“, wobei er seine Bemühungen, falls möglich, noch verstärkte, so als ob er durch ihr Stöhnen allein die Aufforderung, härter vorzugehen, erhalten hätte. Sie drängte sich ihm jetzt unumwunden entgegen, bis er nach einigen weiteren Minuten in ihr verkrampfte, ebenfalls stöhnte und sich in sie ergoss. Erstmals spürte sie, wie heißes Sperma in ihren Darm Schoss, wie ein pochender Schwanz noch den letzten Tropfen in sie presste, ehe er zu erschlaffen begann und zurückgezogen wurde.
Diesmal schlug die flache Hand sie nicht, sondern tätschelte ihren Po wie anerkennend, als ob einem Pferd ein guter Ritt mit lobender Geste gedankt würde. Das empörte sie mehr als die Vergewaltigung, was ihr –zu- spät bewusst wurde, als sie nämlich lauthals gerufen hatte, was er sich erlaube, sie sei doch nicht sein Spielzeug.
„Oh doch, meine Liebe, weniger als das, denn ein Spielzeug bestraft man nicht, wenn es nicht richtig funktioniert, dich für deine unpassende Meckerei schon. Larissa, gibst du mir bitte kurz deine Peitsche?“
Sie hatte sich vorgenommen, die unweigerlich folgende Bestrafung hinzunehmen und nicht zu stöhnen, ehe er begann, die Gerte über ihre gespannte Haut tanzen zu lassen. Sie presste die Lippen zusammen, als die Schläge kreuz und quer auf sie prasselten. Mit der Beherrschung war es vorbei, als er auf die Innenseite der Schenkel zielte und das Leder sogar ihre Lippen streifte. Zuerst kamen die Tränen, dann das Schluchzen und als ein besonders gemeiner Hieb ihr Zentrum traf, war es vollends vorbei, sie schrie auf und danach weiter bei jedem Einschlag auf ihre Haut, so dass sie nicht hörte, als Larissa sagte, es sei genug und der junge Mann die Gerte weglegte. Ihr Körper zuckte unkontrollierbar, die Tränen strömten, das war wesentlich härter gewesen als das, worauf sie von der Herrin vorbereitet worden war, und doch blieb zugleich ein Ziehen, ein Pochen in ihrem Geschlecht, das sie erst später, wenngleich nicht viel später einzuordnen vermochte.
Jedenfalls schwieg sie, wie auch Larissa, als diese sie kurz darauf in das angrenzende Bad führte und ihr befahl, sich frisch zu machen, ihren Unterleib kalt zu brausen und sich neu zu schminken. Anschließend wurde sie in ein kleines Zimmer geführt, wo sie einen Mittagsimbiß einnehmen sollte, woraus sie schloss, dass der Vormittag unter der erlittenen Behandlung viel schneller verstrichen sein musste als sie gedacht hätte. Das Samtpolster des Stuhles reizte ihre misshandelte Haut, was sie nicht hinderte, die kalten Leckereien (Räucherlachs, Rohschinken, Käse, Obst) zu genießen. Jedenfalls wollte man sie nicht verhungern lassen, obendrein überraschte Larissa, die ihr Gesellschaft leistete, sie mit der Bemerkung, für das erste Mal habe sie sich nicht einmal schlecht gehalten. Milvas Fassung geriet ins Wanken, als ihr bewusst wurde, dass das Lob sie erröten ließ: Sie war dankbar dafür, dass man sie gefesselt, versklavt, gepeitscht und vergewaltigt hatte? Was war mit ihr geschehen, was sollte das? Sie war Opfer einer Gewalttat, eigentlich schon mehrerer und freute sich, dass man ihr opfergerechtes Verhalten bescheinigte? Das konnte nicht wahr sein, aber ihre Brustspitzen und die Feuchtigkeit ihrer Scham sprachen eine deutlich andere Sprache.
Am Nachmittag wurde sie nicht geschlagen, musste jedoch eine Maske tragen, wohl weil Gäste gekommen waren, die sie hätten erkennen können. Sie saß jetzt auf einem der Hocker, der ihre Haut und die Scham mit seinem Polster reizte wie der Stuhl im Speisezimmer; ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt. Wenn sie nicht verlangt wurde (was nur drei Mal der Fall war, und jedes Mal begnügten sich die Männer damit, sich von ihr blasen zu lassen – erst der vierte forderte, dass sie sich über den Hocker legte und drang von hinten in sie, was ihr spitze Schreie der Lust entlockte, ehe er das Kondom abstreifte, um sich ebenfalls, wie Sven am Morgen, ihres Hintereingangs zu bedienen, wo er sich schnell entlud), konnte sie erahnen, was um sie herum vorging. „Erahnen“ deswegen, weil wenig gesprochen wurde, sie hörte Gläser klingen, Gelächter, aber auch Stöhnen und Schreien, zumal in Verbindung mit dem Klatschen von Schlägen, gelegentlich schallten Befehle, mit dem jemand eine Sklavin in die verlangte Position brachte, die Äußerungen, die sie hörte, waren selten drastisch, das Unerhörte wurde getan, nicht gesagt.
Das sollte sich auch nicht ändern, als ihr die Maske abgenommen wurde und Larissa erklärte, es bestehe keine Erkennensgefahr mehr, wohl aber könne sie jetzt gleich sehen, was geschehe, wenn sich jemand krass gegen die Regeln verhalte: Sophie habe, vermeintlich unbemerkt, in einer Ecke Carl, einen der Jungen angebaggert, und dieser habe nach anfänglichem Widerstreben mitgespielt, sie seien aufgefallen, als ein Gast nach Carl verlangt und ihn nicht gleich gesehen habe. Sie könne ihn dort am Pfosten sehen, er werde gerade vorbereitet.
Sie erkannte den dunkleren der beiden jungen Männer, die sie vor langem gesehen hatte, er war mit hochgezogenen Armen an einen Pfeiler gefesselt worden, der Oberkörper nackt, die enge Latexhose konnte die runden Pobacken nicht verbergen. Sylvie kniete schräg dahinter und ein ältere Mann, voll bekleidet und bärtig befahl ihr, jeden der hundert Peitschenhiebe laut mitzuzählen, schließlich sei sie die eigentliche Urheberin der Züchtigung, sie sei danach an der Reihe.
Er griff sich nun eine lange Peitsche, wohl ein schmaler Lederriemen, trat einen Schritt zurück und holte aus. Das Klatschen, der Schrei des Opfers und Sylvies „eins“ kamen fast gleichzeitig. Viele Minuten später, als der Rücken mit feuerroten Striemen übersät war, Sylvie gerade mit erstickter Stimme „vierzig“ ausrief, wandte Milva den Blick ab; hatte am Anfang die Aktion eine Erregung in ihr ausgelöst, wie sie sie schon kennengelernt hatte, so wurde es ihr jetzt zu brutal, der Mann wimmerte nur noch unter den gleichmäßig im 10-Sekunden-Intervall auf ihn einprasselnden Schlägen und auch Sylvie schien vom bloßen Zuschauen und Zählen am Ende ihrer Kräfte.
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