Hallo, liebe Leser.
Ich würde empfehlen, zuerst die ersten drei Teile zu lesen, damit ihr Zugang zur Geschichte bekommt. Wer diese kennt, kann natürlich sofort loslegen, auch wenn der letzte Teil ein wenig zurückliegt. Leider habe ich nicht immer Zeit und Muße um zu schreiben.
Auf jeden Fall: Viel Spaß beim Lesen – ich hoffe, die Fortsetzung gefällt euch!
LG, Mr. Unfein
Das Paket
„Aufstehen, Schlafmütze! Du hast lange genug geschlafen.“
Rufus öffnete langsam die Augen und blickte in das grinsende Gesicht seines Meisters.
„Die Sonne steht schon hoch am Himmel. Außerdem haben wir gleich eine Audienz bei den Majestäten. Mach´ Dich mal ein wenig frisch, du duftest wie ein ganzer Harem.“
Der Novize brummte nur und hob die weiche Moosdecke an, um sich über den jetzigen Zustand seiner Genitalien zu informieren.
Diese hatten, den Göttern sei Dank, wieder ihre normale Größe angenommen, waren allerdings etwas gerötet und schmerzten noch ein wenig. Dieser Umstand verwunderte ihn nicht, nach dem, was sie am vergangenen Tag durchmachen mussten. Sein Kopf dröhnte, vermutlich eine Nebenwirkung des Zaubertrankes, den ihm die Königin verabreicht hatte.
Er stand auf und ging schwerfällig zu der bereitgestellten Schüssel mit frischem Wasser und wusch sich ausgiebig.
„Libiadum.“, knurrte er. „Nie wieder!“
„Hast Du was gesagt?“
„Nein! Alles gut.“
Er zog die bereitgelegte und frisch gewaschene Gewandung an, aß ein paar von den Früchten aus der Schale die auf dem Tisch stand und schaute, aus immer noch etwas verquollenen Augen, seinen Meister an.
„Bist Du soweit?“, fragte dieser ihn.
„Ich denke schon.“, brummte dieser. „Solange keine geistreiche Konversation von mir verlangt wird.“
Da klopfte es auch schon an der Türe.
Als sie öffneten stand Ondriel, die Leibdienerin der Königin, vor ihnen. Mit einem höflichen Knicks begrüßte sie die beiden.
„Guten Morgen, Magister Magnus, Junker Rufus. Ich wurde geschickt, um Euch in den Thronsaal zu führen.“
„Vielen Dank, Ondriel.“, erwiderte Magnus freundlich. „Euch auch einen guten Morgen. Wir können sofort aufbrechen.“
Rufus, der immer noch nicht ganz da war, brummelte nur ein: „Morgen.“
Die Dienerin nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
Die Stimmung des Novizen hellte sich zumindest etwas auf, als sie an einigen Elfendamen vorbeikamen, die er in der gestrigen Nacht bei der spontanen Orgie und Massenbesamung beglückt hatte.
Diese verbeugten sich höflich als sie vorbeigingen und lächelten ihn vielsagend an. Eine von ihnen führte sogar lasziv ihre Hand in den Schritt und ließ äußerst erotisch ihre Zunge im Mund kreisen. Es wirkte wie eine Einladung.
Er schenkte ihr ein Lächeln, bedeutete ihr aber mit einer Geste, dass er leider keine Zeit hatte.
„Du scheinst nachhaltig Eindruck auf sie gemacht zu haben, mein Lieber.“, scherzte sein Meister, der das unzüchtige Gebaren ebenfalls bemerkt hatte.
Rufus grinste breit.
„Scheint mir auch so. Schade, dass wir heute schon aufbrechen müssen. Sonst hätte ich die Beziehungen unserer beider Völker weiter vertiefen können.“
Magnus lachte und nickte.
„Ja, darauf wette ich, dass dir das gefallen würde. Vermutlich würdest du als nächstes über die Elfenmänner herfallen.“
„Aber die habt Ihr doch vermutlich schon alle im Gebrauch gehabt, Meister.“, antwortete der Novize frech.
„Dir gehört der Hintern versohlt, Jungchen. Kein Respekt vor dem Alter!“ entrüstete sich der Magier in gespieltem Ernst.
„Ja, das würde Euch so gefallen? Mir den nackten Hintern zu versohlen? Können wir gerne heute Abend ausprobieren …“
„Wir sind da.“, wurden sie in diesem Moment von ihrer Führerin in ihrer lockeren Konversation unterbrochen. Vor ihnen öffneten sich, völlig lautlos, die riesigen Tore.
Sie betraten gemeinsam den riesigen, lichtdurchfluteten Thronsaal, dessen Schönheit Rufus wieder einmal über alle Maße beeindruckte.
Gemessenen Schrittes durchquerten sie ihn und verbeugten sich, als sie an dessen Ende angekommen waren, tief vor dem Herrscherpaar. Die Dienerin knickste noch einmal und huschte schnell davon.
„Erhebt Euch, Master Magnus und auch ihr, Junker Rufus.“, erklang der melodiöse Bariton des Königs. Die Königin lächelte sie huldvoll an, sagte aber nichts.
Rufus sah sich erneut an der Elfenherrscherin satt. Er konnte immer noch kaum glauben, dass er diese unglaublich schöne Frau noch vor kurzem tief und brachial in Fotze und Arsch gefickt hatte. Sie war heißer als die Sonne!
Wobei sie ja eigentlich eher ihn gevögelt hatte.
In ihrem silberfarbenem Gewand und der funkelnden Tiara auf dem Thron sitzend, wirkte sie nun wieder wie eine leibhaftige Göttin.
Sie hatte gestöhnt, gehechelt und geschrien vor Lust, als sie sein monströs angeschwollenes Glied in sich aufgenommen und geritten hatte. Diesen Anblick würde er nie wieder vergessen.
Bei dem Gedanken daran richtete sich sein Penis prompt wieder auf, ohne dass er etwas daran ändern konnte. Und zeichnete sich als deutlich sichtbare Beule in seinen Beinlingen ab.
Lady Irwen bemerkte seine Not und kicherte leise, der König verdrehte die Augen und meinte trocken:
„Es freut mich zu sehen, dass Euch der Anblick meiner Frau offensichtlich sehr erfreut, Junker Rufus. Aber wir haben nun ein paar ernste Dinge zu besprechen.“
Der Angesprochene räusperte sich und blickte verschämt zu Boden.
„Ja, natürlich. Ich verstehe, eure Majestät. Es tut mir leid.“
„Gut. Als erstes müssen wir von Euch, Junker, den Eid abnehmen, dass ihr niemandem über unsere Sitten berichtet, die ihr hier erlebt habt. Seid ihr dazu bereit?“
„Ja, das bin ich.“
„Schwört ihr bei den Göttern, dass ihr niemandem von unserem Geheimnis erzählt, selbst unter schlimmster Folter?“
„Ja, ich schwöre es bei den Göttern!“
„Gut, so sei es. Wir nehmen euren Schwur an. Und wisset: Ihr seid in unseren Hallen stets willkommen und wir werden gerne alles mit euch teilen.“
Bei seinem letzten Satz huschte ein verschmitztes Grinsen über die Lippen des Novizen, er ermahnte sich aber schnell wieder zur Ordnung.
„Nun zu euch, Magister Magnus. Ihr habt den Eid ja bereits vor langer Zeit geleistet. Wir hatten uns nach dem Bankett ja darüber unterhalten, dass wir euch gerne ein Paket mitgeben wollen, da euch eure Reise als nächstes in die Kaiserstadt Gareth führt. Ich muss gestehen, ich war nicht ganz aufrichtig zu Euch. Bei dem „Paket“ handelt es sich um unsere jüngste Tochter Ydret.“
Der Magier riss überrascht die Augen auf.
„Sie soll bei Hofe eingeführt werden.“, fuhr der Elfenherrscher fort. „Ursprünglich wollten wir sie erst in zwei Monaten begleitet von einer großen Eskorte schicken. Wir haben uns nach eurer überraschenden Ankunft aber nochmals beraten, und denken dass es zweckmäßiger ist, wenn sie unauffällig mit euch beiden reist. Seid ihr unter diesen Umständen immer noch bereit, uns diesen Wunsch zu erfüllen?“
„Es wäre uns eine Ehre, eure Majestät. Und wir danken euch für das große Vertrauen, dass ihr in uns setzt.“, antwortete der Magier salbungsvoll und deutete eine weitere Verbeugung an.
Der König winkte ab.
„Bedankt euch nicht zu früh, Magnus. Unter uns: Ydret ist – wie soll ich sagen – etwas schwierig und bisweilen reichlich anstrengend. Und ihre Umgangsformen sind noch ein wenig ungeschliffen. Das ist auch der Grund, warum wir sie an den Hof schicken. Meine Kusine Gwendolyn soll ihr Etikette und Manieren näherbringen. Ihr dürft sie auf dem Weg nach Gareth gerne vorab unterrichten, wenn ihr mögt.“
Magnus runzelte die Stirn und antwortete: „Wenn es nötig werden sollte …“
„Nun denn. Dann ist es beschlossene Sache. Das freut mich. Dann werde ich euch unseren Wildfang einmal vorstellen. Sie ist gerade erst von einer kurzen Reise zurückgekehrt.“
Er klatschte zweimal in die Hände und zwei Elfenmänner, die offensichtlich zur Leibgarde gehörten, führten eine junge Elfendame durch einen Seiteneingang in den Thronsaal.
Rufus Herzschlag beschleunigte sich erheblich, als er sie erblickte. Was für ein Anblick!
Obgleich ihm das kaum möglich erschienen wäre, fand er diese Frau noch eine Spur attraktiver als ihre Mutter. Man konnte sie allerdings nicht wirklich vergleichen, denn sie waren zwei völlig verschiedene Typen.
Lady Irwen wirkte anmutig, zart, edel, fast ein wenig unnahbar. Ihre Tochter jedoch verkörperte die reine Sünde. Sie besaß viel mehr Kurven. Ihre Brüste waren mindestens doppelt so groß wie die der Königin und auch ihr Hintern war nicht gerade klein geraten.
Üppige, kirschrote Lippen luden dazu ein, sie zu küssen, oder, noch besser, etwas zwischen ihnen einzuführen. Eine ungebändigte lange, blonde Löwenmähne umrahmte ihr bezauberndes, ebenmäßiges Gesicht, das allerdings einen ziemlich genervten Ausdruck zeigte.
„Darf ich vorstellen? Meine Tochter Ydret. Ydret, das sind Magister Magnus und sein Novize Rufus. Die beiden werden Dich nach Gareth begleiten.“, stellte der König sie förmlich einander vor.
„Erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen, Prinzessin Ydret.“, meinte Magnus daraufhin galant und deutete eine Verbeugung an.
Rufus, der immer noch von ihrer Erscheinung gefangen war, stand der Mund offen und er glotzte die Tochter der Königin nach wie vor ungläubig an, bis ihm sein Meister unsanft seinen Ellbogen in die Rippen stieß.
„Benimm´ Dich!“, zischte er böse.
Der Novize beeilte sich, sie ebenfalls freundlich zu begrüßen, allerdings nuschelte er mehr als dass er verständliche Laute artikulierte.
Die Prinzessin zog eine Augenbraue hoch, betrachte sie beide mit einem Blick, den man üblicherweise eher lästigen Insekten oder übelriechenden Tieren schenkt, antwortete ihnen nicht sondern wandte sich an ihre Mutter.
„Ist das euer ERNST? Diese beiden sollen mich nach Gareth bringen? Ein steinalter Magier und ein tumber Junge, der noch grün hinter den Ohren ist? Zudem auch noch Menschen!“
Das letzte Wort spuckte sie beinahe aus.
„YDRET!“, brauste der König auf. Die Augen der Königin verengten sich zu gefährlichen kleinen Schlitzen.
„Mäßige Deine Worte! Die beiden sind unsere Ehrengäste und darüber hinaus gute Freunde!“, grollte der König lautstark.
„Ah, dann habt ihr mit ihnen gefickt?! Sind sie so gut?“, antwortete seine Tochter schnippisch.
Rufus Kinnlade klappte herunter. Unglaublich, wie diese Frau ihre Eltern und Gäste des Königshauses behandelte! Und das noch dazu in aller Öffentlichkeit mitten im Thronsaal. Damit zeigte sich, dass die Worte des Elfenherrschers keineswegs eine Übertreibung gewesen waren. Diese Frau war wirklich hochmütig, frech, arrogant, hatte kein Benehmen und nicht die Spur von Respekt.
„Das kann ja heiter werden!“, dachte er und tauschte einen schnellen Blick mit seinem Mentor aus. Dieser schien auch wenig begeistert zu sein.
„Diese Frau verdient eine gehörige Tracht Prügel.“, fand Rufus aber er behielt diesen Gedanken natürlich für sich.
„Noch ein falsches Wort und du wirst die gesamte Reise in Ketten und geknebelt verbringen, Ydret! Das ist mein vollster Ernst. Du beschämst uns und beschmutzt unsere Ehre!“, donnerte der König.
Ein Teil der Selbstsicherheit verschwand aus den Zügen der Prinzessin. Eine solche Behandlung wollte sie wohl nicht riskieren. Zumindest war sie so klug jetzt lieber ihren Mund zu halten. Sie beschränkte sich nun darauf ihre Arme vor der Brust zu verschränken und missmutig dreinzuschauen.
„Ich bitte darum, mich zu entschuldigen.“, sagte der König, der vor Wut immer noch kochte.
„Ich muss mich einmal ernsthaft mit meiner Tochter unterhalten.“
„Bist Du so lieb, unsere Ehrengäste weiter zu instruieren, Liebste?“, wandte er sich an seine Frau.
„Mit Vergnügen.“, erwiderte diese und nickte.
Ohne ein weiteres Wort stand der König auf, ging hinüber zu seiner Tochter, packte sie grob am Arm und führte sie durch den Nebeneingang hinaus. Diese schaute ziemlich erschrocken, denn damit hatte sie offenbar nicht gerechnet.
„Verzeiht uns. Sie ist schwierig, wie mein Mann bereits gesagt hat, aber solch einen Affront hat es noch nie zuvor gegeben. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Die Königin war sichtlich bedrückt über das, was geschehen war. Ihre eigene Tochter erwies sich als weit schlimmere Gefahr für die Ehre des Elfenvolks als ihre Gäste.
„Offenbar haben wir bei ihrer Erziehung ziemlich versagt. Ich hoffe wirklich, dass mein Mann ihr nun nachhaltig ins Gewissen redet und Lady Gwendolyn ihr in Gareth eine anständige Erziehung angedeihen lässt. Da muss sich einiges ändern.“
Rufus hatte Mitleid mit der Königin. Solch eine widerspenstige Tochter hatte niemand verdient, sie am allerwenigsten.
„Es ist schlimm, es zugeben zu müssen, aber Ydret ist eine ausgemachte Schlampe.“, fuhr sie etwas leiser fort und seufzte. „Sie vögelt sich durch alle Betten und macht selbst vor Mischwesen nicht Halt. Ihr sexueller Appetit soll legendär sein, haben mir Vertraute berichtet. Mir wurde sogar zugetragen, dass sie einige reichlich perverse Neigungen hat, auf die ich hier lieber nicht näher eingehen möchte.“
Rufus schluckte. Was für ein Früchtchen
„Sie wird mit Sicherheit versuchen, ihre Reize auszuspielen und euch zu verführen, um Macht über euch zu gewinnen. Bei euch wird sie natürlich, aufgrund eurer Neigung, auf Granit beißen, Magnus, aber euer Novize wird sich gegen ihre Verführungskünste nicht wehren können. Daher habt ihr meine ausdrückliche Genehmigung und auch die des Königs, ALLE erzieherischen Maßnahmen anzuwenden, die ihr für nötig erachtet. Notfalls sogar körperliche Züchtigung.“
Sie wandte sich an den Novizen.
„Ihr werdet ihr nicht widerstehen können, Junker Rufus, das ist mir klar. Aus diesem Grund erlaube ich euch lieber im Vorfeld sie zu nehmen, wann und wie auch immer ihr wollt, denn es wird ohnehin geschehen. Aber seht euch vor und sorgt dafür, dass ihr immer das Ruder in der Hand behaltet! Vögelt sie bis zur Besinnungslosigkeit, zeigt ihr, wo der Hammer hängt, macht sie zu eurer Metze, dann wird sie vielleicht anschließend ruhiger und weniger zickig sein. Aber vor allem achtet darauf, dass euch kein Außenstehender bei eurem Tun beobachtet.“
Rufus nickte verstehend.
„Das ist ja mal ein Auftrag! Ich habe einen Freibrief für die Prinzessin bekommen.“, jubelte er innerlich.
„Gut, das wäre soweit alles. Wir werden euch nach besten Kräften unterstützen. Ihr dürft euch nun entfernen und wir sehen uns dann heute Mittag bei der Abreise.“, beendete Lady Irwen die Audienz.
Magnus und Rufus verabschiedeten sich mit einer Verbeugung von der Königin und verließen den Thronsaal auf dem gleichen Weg, mit dem sie ihn betreten hatten. Ondriel wartete bereits an der Türe auf sie und geleitete sie zurück in ihr Quartier. Keiner der beiden sprach ein Wort, beide hingen ihren Gedanken nach und überlegten, wie sie das Problem Ydret am besten angehen sollten.
„Das wird eine Herausforderung.“, meinte Magnus, nachdem er sich in ihrer Kemenate aufs Bett gesetzt und eine Pfeife angezündet hatte.
„Ja, das sehe ich auch so.“, stimmte Rufus ihm zu.
„Hoffen wir, dass der König ihr passende Worte mit auf den Weg gibt.“
„Ja.“
Zwei Stunden später erschienen zwei Männer der Königsgarde und zwei Dienerinnen, die sie auf verschlungenen Pfaden den riesigen Baum herabführten. Dieses Mal mussten sie allerdings nicht den äußeren Weg benutzen, sondern wurden durch das Innere nach unten geleitet.
Als sie, am Fuß angekommen, ins Freie traten, wartete dort bereits eine ansehnliche Schar Elfen um sie zu verabschieden. In ihrer Mitte standen das Herrscherpaar und ihre jüngste Tochter. Ihre Pferde waren bereits gesattelt.
Es gab kein langes Zeremoniell, der Abschied war kurz aber herzlich. Die Prinzessin verhielt sich auffallend ruhig und vermied es, ihnen direkt in die Augen zu schauen. Offensichtlich hatte sie einen gewaltigen Einlauf von ihrem Vater bekommen.
Kurz bevor sie aufbrachen, trat die Königin noch kurz an Rufus heran und flüsterte ihm ins Ohr:
„Ihr werdet in eurer rechten Satteltasche ein paar Dinge finden, die euch eure Aufgabe erleichtern und euch auch später in eurem Leben mit Sicherheit nutzen werden, Junker. Ich wünsche euch viel Glück auf eurer Reise und hoffe, dass wir uns einmal wiedersehen.“
Der Novize bedankte sich und versprach ihr, dass er sie auf jeden Fall wieder besuchen würde.
Dann zogen sie los.
Der Nachmittag verlief ereignislos. Keiner der drei Reisegefährten verspürte den Wunsch zu reden, daher ritten sie schweigend hintereinander.
Als die Sonne den Himmel bereits in leichte Orangetöne tauchte fanden sie, etwas abseits des Wegs, einen geeigneten Platz für ihr erstes Nachtlager am Rand einer Lichtung.
Zu einem ersten, kleineren Eklat kam es, als Magnus die Elfenfrau bat, Holz für ein Feuer zu sammeln.
„Das kann doch euer Novize machen, so etwas ist keine Aufgabe für eine Prinzessin.“, meinte sie schnippisch.
Rufus war gespannt auf die Reaktion seines Meisters und spitzte die Ohren.
„Ich sehe hier aber keine Prinzessin!“, antwortete dieser ruhig.
„Nur eine verzogene, arrogante Zicke, die sich weigert in der Gruppe mitzuhelfen. Aber wenn ihr es so haben wollt, dann seid ihr nun von der Aufgabe befreit. Dafür bekommt ihr dann aber auch keinen Platz an der Feuerstelle, denn den muss man sich, genau wie Respekt, erst einmal verdienen.“
Sie entgegnete nichts darauf, schnaubte kurz und begann ihr Lager etwas abseits von ihnen vorzubereiten.
Der Novize grinste innerlich. Diese Nacht würde das Mütchen von Ydret buchstäblich kühlen.
„Rufus, wärst Du so lieb Feuerholz zu sammeln?“
„Natürlich, Meister.“
Etwa eine halbe Stunde später prasselte bereits ein kleines Lagerfeuer. Der Novize hatte sogar zwei kleine Baumstümpfe gefunden, die ihm und seinem Meister als Sitzgelegenheit dienen konnten. Sie verzehrten ein wenig von dem reichhaltigen Proviant, den ihnen die Elfen freundlicherweise eingepackt hatten. Rufus nutzte die Gelegenheit, um in seiner Satteltasche nach dem Geschenk der Königin zu schauen.
Zu seiner Überraschung fand er nicht, wie er vermutet hatte, einige Flaschen Libiadum, sondern drei Schriftrollen und einen versiegelten Brief. Er öffnete ihn, zauberte ein kleines Licht und las.
Lieber Junker Rufus,
nun da ihr diesen Brief öffnet und lest, seid ihr bereits auf Eurer Reise. Ich habe mir nach unserem letzten Gespräch reiflich überlegt, womit ich euch eine Freude bereiten kann, die euer Leben zu bereichern vermag. Da ihr Euch in der Ausbildung zum Zauberer befindet, fand ich es naheliegend, diese Bestrebungen zu unterstützen und daher habe ich unsere Magier gebeten, einige elfische Zaubersprüche für euch zu übersetzen. Die Auswahl der Zauber habe ich höchstpersönlich getroffen und ich hoffe, sie werden euch gefallen. Ihr könnt sie, wenn ihr sie richtig anwendet, sehr vielseitig nutzen und sie dürften menschlichen Magiern unbekannt sein. Vielleicht nutzen sie euch auch bei der Erziehung meiner Tochter. Ich habe noch einmal mit meinem Mann gesprochen und auch er ist der Meinung, dass ihr alle nötigen Mittel und Methoden einsetzen dürft, die ihr ein wenig Demut und Respekt lehren. Sie sollte allerdings keine dauerhaften körperlichen oder seelischen Schäden davontragen. Der König hat eurem Meister darüber hinaus eine Schriftrolle übergeben, die genau diese Aussage bezeugt. Und nun wünsche ich euch eine ruhige Reise und dass euch euer Weg bald wieder zu uns führen möge. Auf bald, Mo´al Din.
Der Novize war baff. Sie hatte ihm Elfenzauber geschenkt? Was für ein Schatz! Nun war er natürlich sehr neugierig, worum es sich handelte. Er legte den Brief sorgfältig beiseite, nahm die erste Schriftrolle, öffnete sie vorsichtig und las.
Bei diesem Zauber handelte es sich laut der Kurzbeschreibung um einen echten Gestaltwandlungsspruch, der den Anwender in die Lage versetzte, Teile des Körpers oder den gesamten Körper dauerhaft umzuformen.
Rufus musste grinsen, wenn er an speziellere Anwendungsmöglichkeiten dachte und er vermutete, dass die Königin ähnliche Gedankengänge gehabt hatte. Dieses Luder.