Kapitel IV
Norbert und der Fortschritt
„Wie ich eben mitteilte, war es Norbert, der mich wach rüttelte. Das kam so.
Norbert verbrachte eine Nacht bei Manja. Am Morgen musste er zur Schule und ging ins Bad. Dort stand ich unter der Dusche. Da ich die Badtür sehen konnte, keinen Vorhang benutzte und nicht abgeschlossen hatte, sorgte ich für eine mir sehr unangenehme Situation. Norbert glaubte wohl, dass noch alle schliefen. Licht brauchte ich nicht, denn es war bereits hell und das Wasser lief noch nicht.
Kaum stand ich in der Wanne sah ich Norbert im Adamskostüm und seinen erschrockenen Blick. Dass er nötig auf Toilette musste war zu sehen. Die waagerecht ausgerichtete Morgenlatte richtete sich vor meinen Augen weiter nach oben. Er wollte gerade mit einer leisen Entschuldigung wieder gehen und die Tür schließen.
„Du hast doch schon eine nackte Frau gesehen! Ich werde dir nichts abgucken. Geh pinkeln.“
Mit einer Hand auf sein Problem weisend, zog ich den Vorhang zu und begann mich zu duschen. Er ging danach schnell auf die Toilette und verschwand ebenso geschwind wieder.
Monate später, als Manja sich für Mike entschieden und auf Norbert verzichtet hatte, kam er noch einmal zu Besuch, um seine persönlichen Sachen zu holen. Ich war vom Dienst gerade Heim gekommen und mit ihm allein. Bei einem Kaffee in der Küche, erklärte er mir seinen zukünftigen Weg ohne uns. Er erzählte mir, dass er von Mike wisse und es ihm nichts ausgemacht hat, dass Manja sich nicht so recht entscheiden könne. Und so entwickelte sich ein Gespräch, bei dem wir dann im Wohnzimmer in Ruhe über alles sprachen. So erfuhr ich von ihm sehr viel über euch drei und besonders von dir, Manja.
„Na dann schieße mal los, mein Junge“, begann ich.
„Isabella. Wo soll ich loslegen? Eigentlich war mir die Konstellation sehr angenehm. Ich war in Manja vom ersten Augenblick an verliebt und bin es immer noch. Gut ich bin ein Jahr jünger als sie, aber ich hatte das Gefühl, dass es sie ebenfalls sofort erwischt hat. Sie verschwieg mir nie, dass sie bereits einen Freund hat. Dennoch nahm sie jede meiner Einladungen an und ich lernte sie ziemlich genau kennen. Sie erfuhr von meiner Lebensweise und den nicht wenigen bereits gemachten Erfahrungen im Bett mit anderen Mädchen und das führte dazu, dass wir beide unsere Erfahrungen praktisch austauschten. Irgendwann bemerkte ich, dass sie mit uns beiden unabhängig von einander sehr gerne schlief und sich nicht entscheiden wollte. Mir war das Recht. Ich verzichtete aber fortan auf andere Mädchen und fixierte mich auf Manja. Als sie mir vorschlug, mit Mike gemeinsam Sex zu haben, hatte ich nur gelacht und gemeint, dass mir das nicht unangenehm wäre, wenn sie sich nur dabei wohl fühlen würde. Ich versicherte ihr, dass diese Idee von ihr für mich kein Schock wäre und erwartet wurde. Wenn ich mit zwei Mädchen zu gleich schlafen kann, steht es ihr als Frau auch zu mit zwei Männern ihr Sexleben zu gestalten. Wir sprachen sehr lange und offen darüber und meine Meinung zu ihrer Sexualität, die ich auch in Bezug auf Frauen bei ihr sehe. Ich machte ihr klar, dass ich sie sehr liebe und versuchen würde alles zu tun, damit sie ihr Leben leben kann, wie sie es sich vorstellt.
Leider legte sie mir diese Freizügigkeit für ihr Leben so aus, dass sie meinte, ich würde nur Sex mit ihr wollen und sie nicht lieben. Mike habe sofort kategorisch ihren Wunsch abgelehnt und mit Trennung gedroht, wenn Manja das umsetzen wolle. Damit hatte er Manja unter Druck gesetzt und sie entschied sich, dass Mike eben nicht nur an Sex denkt und ihr treuer sein wird, weil er Manja eben nicht teilen will.
Jetzt sitze ich hier bei dir und kann nicht verstehen, warum sie mich abservierte. Meine Ehrlichkeit hat mich um Manja gebracht. Ich nehme alles ziemlich locker und lebe vielleicht nicht das Leben, was sich ein Mädchen vorstellt. Ich bin ein Rüpel, nach außen. Meine Kumpels dürfen nicht mal wissen, dass ich bei Frauen und Mädchen zum Weichei werde. Aber ich schätze nun einmal das weibliche Geschlecht sehr und das liegt an Pia und Kathja. Wenn die nicht wären, würde ich heute nicht so eine Einstellung haben. War das genug an Beichte, Isabella?“
„Ich hatte ihn angesehen und zugehört. Mein Leben lief vor mir ab. Ich hatte mich für euren Vater entschied und es nie bereut, weil er das war, was jetzt vor mir saß. Ein Mann mit allen Macken, aber ein Liebhaber der Frauen. Es war keine Heuchelei dabei, als er mir sein Verständnis für Mädchen oder Frauen erzählte. Vom ihm kam kein Wort des Verstehens von Frauen, sondern der Liebe zu ihnen. Er versuchte mit keinem Wort mich zu benutzen, damit ich auf Manja zu seinen Gunsten Einfluss nehme. Er betrachtete Pia, unser Nesthäkchen, Kathja unsere zurückhaltend Ernsthafte, mich, die Mutter und Manja, seine Verflossene, mit Augen, die ich nur von eurem Vater her kannte. Nur ein Beispiel, frei nach seinen Worten.“
„Pia und Kathja sind unzertrennlich. Wenn man ihnen etwas böses antun würde, würde es Backenplatten hageln, bis derjenige lacht und dann dafür, dass er lacht. Ohne Pia hätte ich nie gelernt, was es heißt zärtlich zu sein. Zu beobachten, wie distanzlos sie Zuneigung lebt und überträgt, war für mich am Anfang, als Kathja noch nicht da war, ein großes Problem. Zu Hause durfte ich solche Gefühle nicht haben und bekam sie auch nicht. Bei den Kumpels wäre das für mich das Aus gewesen. Erst als Kathja in unser Leben trat und Pia ihr eine unvorstellbare Liebe und Zuneigung entgegen brachte, die jeder sah, konnte ich mit dem jetzt entstandenen Abstand sehen und fühlen, was Pia mir entgegen gebracht hatte. Mein Verständnis für ihr Verlangen nach Umarmung und körperlicher Nähe entwickelte sich ungefiltert in mir. Ich begann die Mädchen mit anderen Augen zu sehen und merkte bald den Unterschied von ehrlicher Zuneigung und Täuschung. Kathja bracht Ruhe in meine eben, weil sie Pia sanft und manchmal u ernst führte. Zuerst verstand ich diese Art der Führung für Pia nicht. Es fiel mir aber auf, dass sie sich unwahrscheinlich ergänzten und wie eine Einheit wirkten. Dass Kathja auch einmal aus der Ruhe gebracht werden konnte, war für mich größtes Erstaunen. Das war Pia in Kathja.
Am schönsten ist es heute für mich, wenn ich in der Schule bin, bei meinen Kumpels stehe, Pia und Kathja in meiner Nähe sind und weiß, dass mir beide immer helfen würden, wenn ich Mist baue. Es verlor sich in den Jahren meine Aggression, mein zwanghaftes Geltungsbedürfnis und ich fand immer mehr Gefallen am nackten Körper von Frauen. Pia war daran Schuld. Die Phase des intensiven riechen Wollens von Pia, schulte meinen Geruchssinn, weil ich wissen wollte was Pia da erkennt. Und dann traf ich Manja und war hin und weg.
In Kürze mache ich mein Abitur. Auch wenn ich beide aus den Augen verliere, was jetzt sehr wahrscheinlich wird, werde ich euch bei mir haben und mich gerne an euch erinnern.“
„Wie? Du kommst uns nicht mehr besuchen?“, wollte ich wissen, und er fügte hinzu, dass er die Schmerzen in sich erst noch verdrängen muss.
„Bitte nicht böse sein, aber hier zu sein, ertrage ich im Moment nicht.“
„Warum nicht?“, wollte ich unbedingt wissen und dann schoss es aus ihm heraus.
„Isabella! Als ich dich im Bad sah, war ich fasziniert. Mein Kleiner hat doch wohl mehr als deutlich reagiert. Oder? Ich sah Manja in reifen Jahren und war bei deinem Anblick erstaunt und entsetzt über meine körperliche Reaktion. Ich wusste augenblicklich, dass meine Zukunft vor mir stand und war davon überzeugt, dass ich Manja glücklich machen werde. Deine Brüste, dein Po, der Schamhügel und alles was dich aus macht und körperlich auf mich wirkte, du als Frau und Mutter mit Intelligenz, Stil, Humor und Charme, waren meine Zukunft mit Manja. Nun ist es vorbei. Du erinnerst mich zu sehr an Manja, Pia zu sehr an meine Gefühle, die ich nicht mehr weiter geben kann, bis ich etwas neues gefunden habe, Kathja zu sehr an meine Ruhe in mir selbst. Während du hier sitzt, sehe ich dich nackt vor mir und es ist Manja. Ja, ich gebe es zu. Sie hat mich sexuell gebunden. Aber das ist eben nicht das Einzige an Manja, was meine Liebe und Zuneigung zu ihr und für sie auslöste. Manja sieht das bekanntlich anders. Sag den Mädels nichts davon und lass mich die nächste Zeit im Gymnasium einfach die Nähe deiner beiden jüngsten Töchter noch genießen. Die Nachhilfe von beiden werde ich nur noch in der Schule oder anderswo machen, aber nicht mehr hier. Es wird schon gut gehen.“
„Er schwieg sehr lange und sah zum Fenster hinaus. Ich war sprachlos. Dann trank er den Kaffee aus und wollte sich erheben. um zu gehen. Ich hielt ihn am Handgelenk fest und bat noch um eine Minute für mich. Dann fragte ich ihn, ob er mir und meiner Erziehung die Schuld geben würde. Er versicherte mir, dass er meine Kraft und den Mut, als allein erziehende Mutter bewundert. Ihm würde nicht im Traum einfallen mir die Schuld zu geben. Es ist nun einmal so wie es ist. Er habe aber das Gefühl, dass ich als Frau für mich nichts mehr mache und er nicht verstehen kann, warum ich so sexy wäre, aber keinen Partner hätte. Ich zog ihn leider damit etwas auf und fragte, ob er mir den Hof mache. Darauf hin stand er abrupt auf, verabschiedete sich höflich und ging ohne ein weiteres Wort. Ich hätte mir, für meine eigene Blödheit, in den Arsch beißen können.“
Während Mam erzählte war es mucksmäuschenstill. Pia streichelte mich unter der Decke und ich fühlte, wie Tränen über meine Brust flossen. Ich konnte mir kaum das Wasser in den Augen zurück halten und Manja weinte leise, aber hörbar, mit versenktem Kopf in den Armen von Mam.
„Na, na, Mädels. Ich wollte hier keine Trauergemeinde gründen. Ihr wolltet wissen, wie es zu meinen Veränderungen kam und wer daran Schuld ist. Jetzt wisst ihr den Hintergrund und nun zum Weg.“
Sie machte eine Pause und sagte etwas energischer:
„Hey, Mädels. Genug geheult. Das ist kein Weltuntergang. Er hatte doch recht. Seine Worte waren eine herbe Kritik und ein sehr gut gemeinter Hinweis für mich. Welche alternde Frau kann von sich behaupten einem Jüngling, nur vom Anblick ihres nackten Körpers, einen Steifen verpasst zu haben. Ich schon und ich habe es aus seinem Mund persönlich. Klar war mein Letzter Spruch saublöd. Aber es hatte etwas gutes. Wie ich schon zu Kathja sagte, hätte ich Norbert nicht von der Bettkante gestoßen. Doch es gab einen sehr entscheidenden Grund seine Meinung über mich nicht für mich auszunutzen. Ich halte Norbert immer noch für meinen Schwiegersohn, auch wenn es schon lange mit Manja vorbei ist. Was wäre ich für eine Mutter, wenn ich aus purem Egoismus nur meine Lust und nicht das Leid anderer sehen würde. Es mag ja „Schwiegermütter“ geben die, aus Neid auf ihre Tochter, den Schwiegersohn verführen. Vielleicht auch noch am Hochzeitstag. Nein, Manja, Das kommt für mich nicht in die Tüte. Ich bin mir sicher, dass er für eine andere Frau der richtige wird und seinen Weg auch ohne uns geht. In uns hat er eine geballte Ladung von Emotionen gesehen. Gute wie schlechte. Blauäugig wird er nicht mehr so schnell in Liebe versinken, aber er wird alles gute von uns suchen und finden. Ich werde es garantiert nicht sein, aber er hatte in mir Spuren hinterlassen.
Ich fing an mich zu betrachten. Die nächsten Monate versuchte ich mich an meine Vergangenheit zu erinnern. Der Spiegel wurde zu meinem Kontrolleur. Mag sein, dass ihr zu wenig von mir hattet. Der Krach mit Manja war ebenfalls nicht schön für uns alle. Dennoch kam mir immer wieder dieser Text in den Sinn, der mich daran erinnerte, dass ich mit meinem aktuellen Leben niemanden glücklich machen würde. Am wenigsten euch und mich!
Und so kam ich auf ein ehemaliges Hobby von mir, dem Tanzen, und zog los. In der Tanzschule ergaben sich dann diverse Kontakte und ich begann mich auszuprobieren. Erst zögerlich und mit erheblichen Zweifeln an mir. Es war ein sehr komplexer Zweifel. Tante Susanne kam eines Tages mal mit zum Tanzkurs. Sie musste lachen, weil ich immer den selben Anfängerkurs neu buchte. Zu viel Fortschritt fand ich nicht gut. Susi war die erste, die von Norbert seiner Meinung über mich erfuhr. Von da an lachte sie nur noch mit mir gemeinsam. Es wurden ganze Wochenenden aus diesem Kurs, die ich sehr aktiv mit Susi verbrachte. Wo schleppte sie mich überall hin? Man, war das ein Stress und doch sehr großes Vergnügen. Selbst in einem Puff waren wir und wollten zwei Männer haben. Bekommen hatten wir sie nicht, aber schön besoffen wurden wir. Susi griff in meine Hausfrauen Garderobe ein und verpasste mir ein modernes Outfit. Nach dem ganzen Prozess von Veränderungen fiel ich kurzzeitig in eine erneute Phase von Zweifeln. Ich ging alleine in ein Sexkino.
Dort beobachtete ich die wenigen Männer und Frauen. Ich stellte fest, dass ich noch nicht das gefunden hatte, was ich wollte. Meine Lust war da, aber nicht so, wie ich sie kannte. Es ging mir nicht nur um Sex, sondern auch um das Gefühl wirklich begehrt zu werden. Denn reiner Sex reicht nicht, um eine ganze Nacht erregt zu sein, wenn nichts weiter zu spüren ist. Rauf, rein, raus, runter und Wasser saufen, war mir nicht genug. OK, eine Beziehung wollte ich nicht, aber eben dieses Begehren sehen, zeigen und fühlen, war entscheidend. Und dann sah ich euch beide genauer an.“
Mam sah zu Pia und mir.
„Da wusste ich es. Ich möchte diese Zuneigung und Liebe spüren, die ihr beide für einander habt. Ich bat Susi um Rat und dann eröffnete sie mir einen Kreis von Menschen, die mir gut taten. Es waren Swinger und sie trafen sich in einem wunderschönen Anwesen, das man nie für einen Swingerclub halten würde. So wurden diese schönen Wochenenden daraus und ich von drei wundervollen Menschen so aufgenommen, als wäre ich für sie der Mittelpunkt der Welt. Wir vier genießen diese Nähe und vermitteln uns gegenseitig dieses Gefühl eines Mittelpunktes zu sein. Glaubt mir. Nicht immer haben wir Sex miteinander. Manchmal sitzen wir nur, streicheln uns, fassen uns auch gelegentlich nur an den lustvollen Stellen an und reden über Gott und die Welt. Schon aus diesem Grund, werde ich meine Welt nicht hierher bringen, denn es wären zu viele Personen, die selbst nicht ihr Leben aufgeben möchten, um diese intime und intensive Beziehung nicht zu zerstören. Ihr sollt aber diese Menschen einmal kennen lernen, damit ihr euch ein Bild machen und vertrauensvoll mein Leben begleiten könnt, bis ich nicht mehr bin. Norbert sorgte dafür, dass ich mich entwickelte und heute sehr gute Fortschritte für mich gemacht habe. Susanne hielt mich auf meinem Kurs.“
„Mam?“
„Ja, Pia.“
„Das war traurig und schön. Zeigst du mir diese Welt auch?“
„Nein mein Schatz! Diese Welt nicht, aber die Menschen darin.“
„Warum nicht? Du hast doch diese Welt hierher gebracht und ich finde sie toll, weil sie meine Freiheit ist. Ich möchte auch Fortschritte machen.“
„Pia, mein Engel. Das ist nicht wie zu Hause. Diese Freiheit, die ich mitgebracht habe, ist dort nicht ganz so vorhanden. Diese meine Freiheit, die du angenommen hast, ist mir für zu Hause empfohlen worden, damit ich zu mir selbst finde und begreife, wer ich bin und war. Du bist da schon lange vor mir angekommen und hast all das, wonach ich so lange gesucht habe, schon um dich herum und in dir. Genieße es, denn es ist sehr kostbar. Deine Fortschritte sind mehr als gewaltig und du darfst mir glauben, dass keiner meiner Sexualpartner schon so weit ist wie du. Alle haben an irgend einem Punkt noch ihre Hemmungen. Von deiner gigantischen Zuneigung und Liebe können sich alle noch eine große Scheibe abschneiden. Im übrigen bist du stets mit dabei. Denn ich habe von dir seit Monaten etwas kopiert und dort hin mitgenommen. Ich habe zurzeit genau die Empfindungen, die denen noch fehlen. Das ist unbedingt von dir. Ich kann bedingungslos lieben und genießen, denn ich bin frei.“
Pia fragte nicht weiter und wir erhoben uns zu einem kleinen Schluck Rotwein. Mam prostete uns zu und rief „Das Leben ist schön. Ich habe meine Mädels wieder zusammen.“
Alle tranken einen Schluck.
Wir lachten laut und kuschelten uns gleich wieder unter unsere Decken. Draußen wurde es langsam Dunkel und kühle Luft kam durch die geöffnete Balkontür des Wohnzimmers. Manja hatte sich zwischen Mam und Rückenlehne gelegt. Als Pia und ich uns wieder zurecht gerückt hatten, sah ich für Sekunden Bruchteile unter die angehobene Decke von Mam und Manja. Ich war mir nicht sicher, aber es sah so aus, als ob Manja ihre rechte Hand von hinten zwischen die leicht geöffneten Beine von Mam gelegt hatte und sie direkt vor den Schamlippen platzierte. Mam hatte sich zuvor aus der Rückenlage nach links, zu uns gedreht. Sie hatte noch einmal kurz das rechte Bein mit der Decke angehoben und ich konnte ihren rasierten Schamhügel sehen. Manjas Hand war weg. Noch bevor deren Decke wieder abgesenkt war, sah ich wieder die Hand meiner großen Schwester, die sich wieder von hinten zwischen die Beine von Mam schob und jetzt eindeutig vor den Schamlippen unserer Mutter lag. Die Fingerspitzen lagen auf dem Schamhügel und verdeckten den Kitzler und das Schambein. Kurz nachdem die beiden endlich ruhig da lagen, zuckte Mam noch einmal kurz auf und lächelte mit leichtem schließen der Augen vor sich hin. Manja lag mit dem Kopf auf der rechten Seite des Oberkörper von Mam, die ihren rechten Arm über Manja gelegt hatte. Ich versuchte mehr zu sehen, aber beide lagen jetzt zugedeckt ruhig in ihrer Position. Endlich wurde die Stille unter uns wieder aufgelöst. Mam flüsterte etwas zu Manja und ich verstand nur: „… darüber reden wir noch, meine Süße.“
Laut fragte sie Manja: „Weißt du denn, wie es bei dir weiter gehen soll?“
„Nein, nicht so richtig. Ich weiß nur, dass ich neu anfangen werde. Das mit Mike war eine sehr schlechte Idee. Ich bin mir sicher, nach dem was du erzählt hast, dass ich eine wunderschöne Beziehung in den Wind geschlagen habe und jetzt lange suchen muss, um etwas ähnliches wiederzufinden. Norbert hatte mich damals sehr gut analysiert und ich fühlte mich entlarvt. Es war mir unangenehm, dass er mich so präzise sah und ich dachte wirklich, dass er mich nur wegen unserem freizügigen und sehr intensiven Sex haben wollte. Ich habe damals einfach nicht verstanden, dass ich bei Norbert genau die Freiheit gehabt hätte, die du oder Pia haben und Mike mir genommen hat.“
„Und was war der Grund für die Beendigung, wenn wir das erfahren dürfen?“, wollte Mam wissen.
„Du hast es ja gerade bemerkt, was der Grund war, Mam.“
„Was hat Mam gerade bemerkt?“, platzte Pia dazwischen.
Manja wurde Rot im Gesicht, bewegte sich ruckartig und holte ihre rechte Hand unter der Decke hervor. Sie legte den Arm über den Körper von Mam und schloss die Augen. Mam indessen zuckte kurz auf, zog die Decke weiter vor ihren Schoß und schwieg, mit leichter Röte im Gesicht.
Pia wollte gerade weiter reden. Ich stoppte sie unter der Decke, indem ich ihr weich über ihren Po strich und leise zischte. Pia begriff sofort und schwieg. Ich sah auf die Hand von Manja und erkannte leichtes Glänzen auf ihrem Daumen. Wenn ich selbst noch nicht die Erfahrungen mit Pia hatte, so wusste ich urplötzlich was passiert war. Immerhin wollte ich das schon von Pia haben und stellte es mir immer wieder vor. Doch wir waren noch Jungfrauen. Mam und ich sahen uns an und ihr Blick sank verschämt nach unten.
Jetzt passte alles zusammen. Manja liebt Mam und sie schlafen miteinander. Die Hand, der Daumen, die Küsse. Sie lieben sich und quälten sich mit der Entscheidung von Manja so viele Jahre. Es muss für beide die Hölle gewesen sein. Ich verstand Manja nur zu gut und dieses Verständnis dehnte sich auf alle aus. Die mir bekannten und vertrauten Frauen liebten wie ich und litten jede aus irgend einem Grund. Pia, oh Pia. Mir ist so einiges klar. Warum müssen wir nur Schwestern sein?
Ich musste an Norbert denken. Erging es ihm denn nicht anders? War diese Situation auch bei Männern vorzufinden? Norbert muss in einer so tiefen Hölle seiner Gefühle stecken. Manja könnte ihn befreien, wenn ihre Tränen aus tiefstem Herzen kommen. Sie liebt ihn garantiert noch und genau so wie Mam.