Sabrina Härtwig blickte sich im langen Türspiegel ihres Kleiderschranks an. Ein zufriedenes Lächeln formte sich auf ihren vollen Lippen. Mit ihren 1,72 Meter zählte sie zu den größeren Mädchen in ihrem Jahrgang und zog seit ihrem Wachstumsschub in der achten Klasse den Neid ihrer Geschlechtsgenossinnen durch ihre langen, nie enden wollenden Beine auf sich.
Zu ihrer Leichtathletikzeit hatten diese ihr nur allzu gerne die halbe Sekunde beschert, die sie zum Triumph über ihre Konkurrentinnen benötigte. Seit ihrem 10. Lebensjahr war sie auf den Laufbahnen Deutschlands Zuhause, beendete ihren durchaus vielversprechenden Weg jedoch, sehr zum Leidweisen ihrer Trainer, kurz vor ihrem 17. Geburtstag.
Andere typische Jugendinteressen, aber auch eine nur begrenzte Anteilnahme ihrer Mutter und ihres Stiefvaters sorgten dafür, dass Sabrina oft alleine bei Wettkämpfen war und nur aufgrund ihrer unkomplizierten Art von den anderen Eltern so gut gelitten war, dass sie immer eine Mitfahrgelegenheit hatte.
Zurückgeblieben war ein ohnehin bereits natürlich volles Gesäß, dessen Muskeln durch den Sport besonders ausgeprägt waren und jede Hose gut auszufüllen wussten. Haselnussbraune Haare, meerblaue Augen und ein natürlich bräunlicher Hautton, dessen Ursprung ihrer Familie bis zum heutigen Tage Rätsel aufwirft, rundeten ein Aussehen ab, mit welchem sie sich stets wohl fühlte.
Die enge Jeanshose, welche sie vor einigen Tagen auf einer Abschiedsshoppingtour mit ihrer engsten Freundin Maren gekauft hatte, saß wie angegossen. Ein weißes Top umklammerte ihre schlanke Figur gleichermaßen. Im Hintergrund erblickte sie ihre zwei Reisetaschen, in denen ihr wichtigstes Hab und Gut verstaut waren.
Fünf Jahre hatte sie in der Kleinstadt verbracht, in der sie nach der Scheidung ihrer Eltern zwangsweise mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater gezogen war. Ihre vier Jahre jüngere Schwester Johanna war hingegen mit ihrem Vater mitgezogen. Der Kontakt zu beiden war zunächst regelmäßig, jedoch immer sporadischer geworden, bevor er mit der Geburt ihrer Halbschwester fast gänzlich abgebrochen war. Lediglich an den Feiertagen sprachen sie mittlerweile oberflächlich miteinander. Besonders störte es Sabrina nie, sie hatte weder ihrem Vater noch ihrer Schwester je besonders nahegestanden.
Während ihr Vater zu beschäftigt mit seiner Arbeit und seinen zahlreichen Freizeitaktivitäten wie dem Midlife-Crisis Gewichtheben oder dem Segelfliegen gewesen war, hatte selbst ihre Mutter ihr in einem ruhigen Moment einst offenbart, dass Johanna schon seit Kleinkindtagen den Narzissmus und Egoismus für sich gebucht hatte.
Auch ihre Mutter hatte irgendwann genug von ihrem Vater und trennte sich von ihm. Wenig später lernte sie Sabrinas Stiefvater kennenlernen, der ein völlig anderer Typ Mensch war. Ein herausragender Akademiker und durchaus intelligenter Mensch, der ihre Mutter in Buchclubs und Weinkennertreffen eingeführt hatte und intellektuell wohl eher auf ihrer Wellenlänge schwebte.
Zwar stritten Sabrina und er sich selten, besonderes Interesse hegte er an ihr jedoch auch nicht. Er selbst brachte ebenfalls eine Tochter mit, Christin, die vier Jahre älter und zwar stets nett, aber ebenso desinteressiert war. Verübeln konnte Sabrina es ihr nicht. Als sie hinzugezogen waren, war sie selbst 14 und ihre Stiefschwester 18 gewesen, eine Differenz, die sich naturgemäß in völlig unterschiedlichen Interessen durchaus bemerkbar machte. Mittlerweile war sie für ein Studium ausgezogen und hatte sich seither selten blicken lassen.
Mit ihren mittlerweile 19 Jahren hatte Sabrina kürzlich ihr Abitur erfolgreich abgelegt und wollte nun hinaus in die große weite Welt. Nun, um genau zu sein, zu ihrer besten Freundin Anna und ihrem Vater nach Heidelberg. Trotz Sabrinas Umzug waren die beiden Mädchen, die sich seit dem dritten Lebensjahr kennen, stets in Kontakt geblieben und hatten sich besucht.
Wie der Teufel es wollte, ließen sich ihre Eltern zu einer ähnlichen Zeit scheiden und verzogen mit neuen Partnern in jeweils andere, weit voneinander entfernte Städte. Anna blieb bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter, die diesen Titel mittlerweile nicht mehr innehielt.
Fast jeden Monat hatten die Mädchen sich anfangs besucht, bevor sie aufgrund neuer Freundschaften und Hobbies in ihren jeweiligen Heimatorten zeitlich derartig verplant waren, dass sich Besuche auf alle drei bis vier Monate reduzierten. Der Kontakt riss jedoch nie ab und in besonders schweren Zeiten standen sie sich in nächtlichen Skype-Konferenzen gegenseitig zur Seite. Beneidet hatte Sabrina ihre Freundin schon immer um ihren Vater Georg, der für seine Tochter immer so etwas wie der ruhige Fels in der Brandung war.
Als das „Stiefmonster“, wie Anna und Sabrina die damalige Lebensgefährtin Georgs tauften, anfing, seiner Tochter gegenüber feindselig zu werden, konnte diese kurzerhand ihre Koffer packen.
Georg Sandberg unterstütze seine Tochter, sofern diese es benötigte, ließ dieser jedoch auch zahlreiche Freiheiten. Diese dankte es nicht nur mit einem herausragenden Abitur, welches es ihr erlaubte, wie ihr Vater das Studium der Medizin zu beginnen, sondern auch mit einem in der Regel vorbildlichen Verhalten. Anna Sandberg ging feiern, war jedoch bisher nur ein einziges Mal in ihrem Leben stärker angeheitert gewesen.
Sie hatte Sex, dies jedoch bisher nur mit einem einzigen Jungen, ihrem langjährigen Freund Alex, der sie kurz nach ihrem Abitur jedoch verließ, als sich abzeichnete, dass sie in unterschiedlichen Städten studieren würden. Auch sonst musste man sich um Anna keine Sorgen machen. Sie hatte die „richtigen Freunde“, wie Eltern so schön zu sagen pflegten, blieb ihren Lehrern durchweg positiv in Erinnerung und erlaubte sich nur wenige Fehltritte.
Wenn man einen Makel an ihr finden konnte, dann waren es wohl ihre gelegentlichen Selbstzweifelattacken, aus denen Sabrina sie jedoch immer wieder wusste herauszuholen.
Sabrina selbst lebte ein anderes Leben. Eine schlechte Schülerin war sie nie, immerhin hatte es für sie gereicht, einen Studienplatz im Fach BWL an der gleichen Uni wie ihre enge Freundin zu ergattern. Auch betrunken war sie lediglich ein einziges Mal in ihrem Leben gewesen. Doch schon seit ihrem ersten Mal im Alter von 14 Jahren hatte sie ein anderes Verhältnis zum Thema Sex als Anna.
Wenngleich sie hervorragend wusste, dies zu verstecken, hatte sie bisher mit sechs verschiedenen Jungen geschlafen und mit keinem davon nur einmal. Ein Toiletten-Quickie auf einer Hausparty einer Freundin war ihr ebenso wenig fremd wie Analsex. Insbesondere mit Adrian, mit dem sie nicht nur in einer Stufe war, sondern auch im gleichen Leichtathletikverein, unterhielt sie seit ihrer Ankunft in der neuen Heimat eine recht intensive sexuelle Beziehung.
Durch die Schule und den Sport verbunden fanden die beiden auf zunächst freundschaftlicher Ebene zueinander. Allem Selbstbewusstsein zum Trotz, war er doch recht unbeholfen gewesen, als er ernstere Absichten Sabrina gegenüber bekundete.
Umso überraschter war sie sowohl von ihm als auch von sich selbst, als sie auf ihrem ersten Date im Kino intensive Knutscherei betrieben und sie ihm auf einem zweiten Date, ebenfalls im besagten Kino, in der dunklen Ecke, in der sie saßen, seinen durchaus stattlichen Schwanz derart gut blies, dass Adrian nicht mal mehr Zeit hatte, seinen aufkommenden Orgasmus anzukündigen, sodass sie, den Mund voller Sperma, dies kurzerhand herunterschluckte.
Wenig überraschend fand das dritte Date bei Adrian Zuhause statt, als seine Eltern für ein Wochenende mit Freunden verreist waren. Nach etwas angetrunkenem Mut war Sex die logische Konsequenz des Abends gewesen, der ansonsten das Ansehen schlechter Komödien und das Trinken von, wie sich nachher herausstellte, einer sündhaft teuren Weinflasche enthielt. Adrian war nach Julian, mit dem sie in der alten Heimat ihr erstes Mal erlebt hatte, erst ihr zweiter Sexualpartner, doch das Gefühl, welches sie dabei mit ihm verspürte, war ganz anders als bei den zwei merkwürdigen „Stochereien“ mit Julian.
Auch für Adrian war sie das zweite Mädchen, doch trotz seines ebenfalls begrenzten Horizonts hatte er ein natürliches Talent dafür, die empfindlichen Stellen ihres Körpers zu entdecken.
In der Folge vögelten die beiden regelmäßig miteinander. Es verging kein Treffen zwischen den beiden, welches auf dem einen oder anderen Weg und an dem einen oder anderen Ort nicht mit Adrians Schwanz in ihr endete. Nach einigen Wochen intensiven „Austauschs“ führten beide ein offenes, von Sabrina eingeleitetes Gespräch über ihr Verhältnis zueinander und kamen überein, dass sie keine beziehungsmäßigen Gefühle füreinander hegten, sich jedoch sehr gerne mochten und noch lieber miteinander vögelten.
So wurde Adrian neben Maren ihr zweiter Vertrauter in der neuen Heimat. Sie konnten sich offen über alles austauschen und in jugendlicher Weisheit beratschlagen. Adrian, der durch die Erfahrungen mit Sabrina, aber auch durch seinen trainierten Körper und sein gewinnendes Lächeln Selbstbewusstsein getankt hatte, hatte durchaus stattlichen Erfolg bei den Mädchen in der Gegend, eine Tatsache, die Sabrina nie gestört hatte.
Allem Erfolg zum Trotz schätzte er den Austausch mit Sabrina über das jeweils andere Geschlecht ebenso wie sie selbst. Mehr als einmal hatte sie ihn vor Mädchen gewarnt, die sich durch aufreizendes Verhalten Vorteile erhofften, während er die heimlichen Fremdgänger der Gegend schonungslos offenbarte. Denn, und das wusste Sabrina sehr an ihm zu schätzen, Adrian war bei aller „Playboy“-Manier eine absolut ehrliche Haut, der Betrügereien auf das Tiefste verabscheute.
Die Offenheit zwischen den beiden führte zu einer Vertrautheit, wie sie Sabrina sonst nur mit Anna und Maren kannte. Regelmäßig hatten sie im kleinen Wald in der Nähe von Sabrinas Wohnsitz in einer Lichtung zusammengefunden und stundenlang über Gott und die Welt philosophiert, sich den größten Schwachsinn erzählt, der ihnen einfiel, aber auch ernste Themen behandelt.
Adrian war es auch, dem sie im Alter von 17 Jahren als einzige offenbarte, Interesse an Analsex zu haben. Nach ersten hilflosen Versuchen stahl Adrian kurzerhand Gleitmittel aus dem Schlafzimmer seines älteren Bruders und sorgte so dafür, dass Sabrina auch den Verkehr durch „Tor Nummer zwei“, wie die beiden es scherzhaft nannten, durchaus zu schätzen wusste.
So offen der Austausch mit Anna über die Distanz immer gewesen war, dies waren Dinge, über die sie mit ihr nur äußerst oberflächlich sprach. Schon früh hatte sie die Unterschiede im Umgang mit dem Thema Sex zwischen sich und ihrer besten Freundin bemerkt. Zwar schämte Sabrina sich nicht, wusste jedoch, dass sie in Anna keine ebenbürtige Gesprächspartnerin hatte.
Hier kam neben Adrian hingegen Maren ins Spiel. Das Mädchen mit den langen roten Haaren, der blassen Haut, den ausladenden Hüften und dem molligen Körperbau sollte sie nach ihrer Ankunft auf Anweisung ihrer damaligen Klassenlehrerin bei der Akklimatisierung unterstützen.
Nachdem die Kommunikation zwischen den Mädchen während der Tour der Schule noch etwas verhalten ablief, fanden die beiden bei einem ersten gemeinsamen Eis schnell über einen absolut tiefschwarzen Humor, den die üblichen Freunde und Freundinnen in der Regel als abstoßend empfanden, zueinander.
Seitdem verbrachten sie regelmäßig Zeit miteinander — nun, das war untertrieben. Fast täglich war sie mit Maren unterwegs. Ihre enge Verbindung sorgte gelegentlich für spöttische Kommentare gemeinsamer Freundinnen, doch das störte die beiden nicht im Geringsten. Insbesondere Sabrina hatte, trotz aller Beliebtheit, nie viel von einem großen Kreis an Freunden gehalten, sondern hielt sich lieber an wenige, dafür eng vertraute Personen.
Maren war allseits bekannt und beliebt. Grund dafür war insbesondere ihre offene, freundliche und humorvolle Persönlichkeit, gepaart mit einem unverschämten Selbstbewusstsein, welches ihr mehr Sexappeal verlieh als jedes Paar lange Beine und schöne, blonde Haare dies je tun könnten.
So war auch Maren sexuell kein Kind von Unschuld. Ebenso wie Sabrina gab sie sich keinen festen Beziehungen hin und hatte in Jan so etwas wie den Gegenpart zu Adrian — einen Jungen, mit dem sie regelmäßig vögeln konnte und von dem sie wusste, dass er sich nicht hoffnungslos in sie verlieben würde.
Gleichermaßen ließ auch sie es sich gut gehen und hatten mehrere Sexualpartner gehabt, ohne jedoch jemals als „einfach zu haben“ zu gelten. Diesen Ruf überließen sie lieber dem „Triumvirat der Eitelkeit“, wie die beiden es so schön nannten: Vanessa, Franzi und Kathrin.
Mit Maren konnte Sabrina sich ebenso schamlos über die passenden Tampons, den heimlichen Kauf von Lingerie, widerliche Essensfantasien oder bizarre Berufsvorstellungen unterhalten wie über sexuelle Erlebnisse, Sexpraktiken und Neigungen.
Sie war die einzige Person, die davon wusste, dass Sabrina nachts heimliche gerne die Bockwürstchen ihres Stiefvaters mit einer gehörigen Portion Ketchup und Senf verspeiste. Oder dass sie insgeheim eigentlich selber gerne Medizin studieren würde, aber wusste, dass sie mit ihren Schwächen in den sprachlichen Fächern den NC niemals erreichen würde.
Oder dass sie sich mal heimlich die Kleidungsstücke ihres Stiefvaters angezogen, sich mit einer seiner kostbaren Zigarren in den „Salon“ des Hauses gesetzt und besonders intelligent wirkend eines seiner Lexika gelesen und etwas über das Paarungsverhalten von Mützenrobben erfahren hatte, deren Männchen eine aufblasbare nasale Membran haben, welche sie aus einem ihrer Nasenlöcher heraus zu einem riesigen Ballon aufblasen können und dies bevorzugt während der Paarungszeit tun, um Weibchen durch ein Hin- und Herschwingen ihres Ballons von ihrer Paarungsbereitschaft zu überzeugen.
Mit Maren teilte sie auch ihre drei dunkelsten sexuellen Geheimnisse, von denen weder Anna noch Adrian etwas wussten. Zweimal, im Alter von 17 Jahren, hatten die beiden Mädchen es sich, unerlaubterweise, mit ein paar Flaschen Rotwein aus dem Keller von Marens Eltern gemütlich gemacht, als diese über ein Wochenende verreist waren.
Beide Male hatte der steigende Alkoholpegel dazu geführt, dass sie sich gegenseitig gestanden, sich absolut heiß zu finden — und beide Male waren sie übereinander hergefallen. Stundenlang hatten sie sich intensiv geküsst, ihre Zungen den Mund der jeweils anderen ausgiebig erkundet, ihre Hände kein Stück Haut unberührt gelassen und ihre Zungen den intensiven Geschmack der jeweils anderen Pussy aufgenommen. Mehrfach hatte Maren sie auf den Boden gedrückt, ihr Beine scherenförmig um die ihren geschlungen und ihre Fotzen aneinandergerieben, bis beide intensiv gekommen waren.
Nach stundenlangem Liebespiel waren sie schließlich, nackt wie sie waren, eng umschlungen eingeschlafen, nur, um am nächsten Morgen kein Wort darüber zu verlieren und so zu tun, als sei nichts geschehen.
Das dritte Geheimnis war wohl das Schmutzigste von allen. Es begann genau eine Woche vor dem Beginn der Abschlussfahrt ihres gemeinsamen Deutsch Leistungskurses nach Berlin. Nachdem der gesamte Kurs großen Frust darüber äußerte, dass die ursprünglich geplante Reise nach Barcelona seitens der Leistungskurslehrer nicht abgesegnet wurde, entschloss Maren als eine von drei Stufensprecherinnen sich dazu, das Heft in die Hand zu nehmen und für ein dennoch unvergessliches Erlebnis zu sorgen.
Naturgemäß wurde sie dabei von Sabrina unterstützt, die jedoch der Kreativität ihrer Freundin oft nicht viel hinzuzufügen hatte und nur staunend daneben saß, während Maren einen hervorragenden Ausgleich zwischen Bildungszwang und ausgiebigem Feiern fand.
Nachdem sie ihre Ideen den beiden Leistungskurslehrern, Herrn Bartels und Frau Carsten, sowie Herrn Lobermeier, seinerseits Vater von Vanessa und mitfahrender Elternteil, präsentiert hatte, waren diese derartig begeistert gewesen, dass sie nur noch letzte Details mit ihr besprechen wollten. Hierfür bot Herr Lobermeier ein Treffen in seinem Anwesen an, in welches er sogleich für den Abend desselben Tages zu sich nach Hause einlud.
Nichts ahnend und schon mit der Sorge konfrontiert, Vanessas dumme Visage am Tisch ertragen zu müssen, bat Maren Sabrina, sie zu dem Treffen zu begleiten. Dort angekommen wurden die beiden damit überrascht, dass Vanessa in der Woche bis zum Beginn der Fahrt bei ihrer Mutter hausen würde, da sie im Rahmen der Scheidungsvereinbarung immer abwechselnd für ein bis zwei Wochen beim jeweils anderen Elternteil wohnte.
Das Treffen begann für die beiden Mädchen und ihre Stufenlehrer zunächst mit einer Tour durch das imposante Haus, welches mehr einer Villa gleich.
Die Führung begann im Esszimmer auf der rechten Seite der großen Eingangshalle, welches die beiden Mädchen jedoch zunächst nur flüchtig wahrnahmen. Zwei Flügeltüren verbanden das Ess- und das Wohnzimmer miteinander. Durch diese hindurch erblickte man ein großes, U-förmiges Ledersofa, welches tief in den Boden eingelassen war und einen eckigen Glastisch umrundete.
Der schwarze Teppichboden verlieh dem Ganzen einen loungeartigen Charakter. Exotische Pflanzen in den Ecken des Zimmers wurden sanft beleuchtet. Ein riesiger, an der Wand hängender Fernseher rundete das gesamte Bild passend ab. Nach einem kurzen Einblick führte Herr Lobermeier seine vier Gäste durch eine schmale Tür im Esszimmer hinaus in die Eingangshalle, über sie in das Zimmer gekommen waren.
Links von ihnen befand sich die massive Holztür, die nach draußen führt. Rechts von ihnen war eine breite Marmortreppe, die auf den Stufen mit dunkelroten Teppichen ausgelegt war.
Das Geländer war mit Blumenmustern verziert und hatte an seinem Anfang zwei gemeißelte Köpfe von Personen, die Sabrina und Maren wegen ihrer altertümlichen Optik Cäsar und Kleopatra tauften. Links und rechts von der Treppe führten weitere Gänge zu weiteren Räumen im Erdgeschoss, einen eleganten Salon sowie ein kleines Heimkino, in welches sie ebenfalls kurze Einblicke erhielten. Die Treppe selbst teilte sich nach einigen Stufen nach links und rechts.
Thomas führte sie die Treppe hinauf nach links. „Rechts ist Vanessas Bereich“, erläuterte er kurz und ergänzte „im Sinne meiner Tochter bleiben diese Türen wohl besser verschlossen.“
„Geradeaus befindet sich ein kleiner Gästebereich“, ergänzte Thomas Lobermeier und öffnete die massive Holztür, welche einen Einblick in einen großen Raum mit breiter Fensterfront bot, der elegant und zeitlos eingerichtet war. „Zur rechten ist ein separates Bad und zur linken das Schlafzimmer für den Gast. Sodann schloss er die Türe wieder und führte sie nun zum linken Teil des ersten Stocks.
Durch eine weitere große Tür hindurch standen sie in einer kleinen Eingangshalle, die sowohl geradeaus als auch rechts und links je eine Tür aufwiesen. Er führte sie sogleich geradeaus weiter in einen Raum, der schon beim ersten Blick sein Schlafzimmer sein musste.
Der große Raum war mit einem warmen, weichen, dunklen und vermutlich sündhaft teuren Teppich ausgelegt. Zur linken hin befand sich mittig an der Wand ein riesiges, aus Mahagoni geschnitztes Himmelbett, welches an der Seite mit Seidengardinen versehen war. Daneben befanden sich auf jeder Seite aus dem gleichen Material Kommoden und darauf jeweils altmodische, aber äußerst elegante Nachttischlampen. Zur rechten Seite wiesen mehrere in die Wand eingelassene Türen mit goldenen Knöpfen auf einen begehbaren Kleiderschrank hin.
Die beiden Mädchen staunten nicht schlecht und auch der Neid ihrer Lehrer war ihnen deutlich anzumerken. In den anderen beiden Räumlichkeiten befanden sich ein weiteres Bad, das wohl Größte des Hauses sowie ein Ruheraum mit einer ebenfalls breiten Fensterfront, die einen Ausblick auf den imposanten Vorderhof des Hauses baut.
„Kein Wunder, dass Vanessa so eine verwöhnte Pute ist“, flüsterte Maren ihrer Freundin zu. „Ich weiß nur gar nicht, woher sie ihre Selbstverliebtheit hat“, ergänzte Sabrina in einem seltenen sarkastischen Moment mit Blick auf Herrn Lobermeier.
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