Ermittlung

Dr. Pluschewski war Psychiaterin im Rahmen einer Sonderkommission der Bundespolizei. Diese Kommision war aufgestellt worden, um in einer Reihe von Vorfällen zu ermitteln, die zu unaufgeklärten und spektakulären Vermisstenfällen gehörten.

Die letzte Vermisstenmeldung war von Selena Setter gekommen. Diese hatte nur zögerlich ausgesagt. Das war verständlich, denn das Milieu, in dem sich der Vorfall ereignet hatte, meidete eher das Licht der Öffentlichkeit.

Die Vermisstenfälle hatten alle aber genau dieses gemeinsame Element dieses Milieus. Es waren bundesweit eine Anzahl von rätselhaften Fällen. Gemeinsam war dabei immer, dass die Vermissten sich in dem sogenannten ‚puppy play‘-Milieu bewegt hatten. Sie hatte es nachgelesen:

Im puppyplay oder dogplay (engl. dog=Hund) werden typische Elemente der Hundehaltung und -erziehung nachgeahmt (Apportieren, an der Leine gehen, aus dem Napf fressen, etc.). Diese Spielart ist einfach umzusetzen, da wenige und relativ preiswerte Utensilien genutzt werden und dementsprechend auch bekannt. Einige sinnbildliche Elemente des Dogplays werden auch im nicht tierrollenbezogenen BDSM verwendet, das Tragen eines Halsbandes oder einer Leine kommen beispielsweise unabhängig vom Petplay in mehreren BDSM-Praktiken vor. Ein wesentlicher Punkt des „Dogplay“ ist die Treue des „Doggys“ zu seinem Besitzer (Owner). Hat sich ein Besitzer (meistens nach einer Probezeit) für einen Dog („Doggy“) entschieden, folgt der Dog seinem Besitzer bedingungslos so lange, bis dieser den Dog wieder frei gibt. Für die Zeit des „Besitzes“ wird ein Dog, zusätzlich zum Halsband (Lederband / Kette) mit einer Hundemarke („Doggy-Tag“) versehen. Vergleichbar mit einer militärischen Erkennungsmarke sind darauf die wesentlichen Punkte (Name des Dogs / Name des Besitzers und Zusatzinformationen) für das Dogplay vermerkt und zeigt aber auch anderen Personen, dass dieser ‚Dog‘ bereits vergeben ist.

In diesem Falle hatte Selena Setter eine Vermisstenanzeige wegen ihrer Geliebten aufgegeben. Das Besondere an diesem Fall war die Tatsache, dass Karin Erdale gleichzeitig ihre Assistentin in der kleinen Firma, wo Selena arbeitete, gewesen war. Die Verwandten von Karin hatten sich nicht gemeldet, aber keiner von denen hatte sie auch nach der Vermisstenanzeige jemals wieder zu Gesicht bekommen. Das hatte Dr. P. durch ihre Kollegen prüfen lassen.

Was sie jedoch stutzen ließ, war das Element der fehlenden Trauer bei Selena Setter. Sie hätte dort eine seelische Regung erwartet, die sie jedoch nicht fand. Nach den obligatorischen Ermittlungen hatten Karin und Selena bereits seit Monaten jeweils am Wochenende zusammengewohnt in deren Haus in Dannenberg. Da hätte sie mehr an Emotionen erwartet als die ziemlich geschäftsmässige Meldung der Vermisstenanzeige. Zudem diese Anzeige auch noch erst dann eingereicht wurde, als nach Aussage von anderen Mitarbeitern der Firma von Selena die junge Frau bereits seit mehr als drei Wochen nicht zur Arbeit erschienen war. Ein weiteres Element war auch nicht stimmig nach ihrer Meinung. Selena hatte nach den Unterlagen der lokalen Behörde vor einer Woche einen Hund zur Steuer angemeldet. Das machte man nicht, wenn die Partnerin erst gerade eben vermisst wurde!

Notizen Selena

Angefangen hatte es mit der Einstellung von Karin Erdale direkt nach ihrem Abitur. Sie hatte als Praktikantin angefangen. Eigentlich wohl nur, um bis zum Studienbeginn etwas Geld zu verdienen. Karins organisatorisches Talent war ihr gleich positiv aufgefallen. Das — und natürlich ihr Aussehen.

Sie trug burschikos kurze Haare, die aber dicht und nussbraun waren. Ihre Augenfarbe war auch braun, allerdings hellbraun mit gelben Fleckchen. Sie war klein, aber kräftig. Eine niedliche Stupsnase zierte ihr Gesicht so wie einige Sommersprossen. Bestimmt kein zierliches Püppchen, sondern eine stämmige Erscheinung. Genauso zupackend wie ihr Aussehen war auch ihr Wesen.

Selena fand sie sympathisch und auch sexuell attraktiv. Gleichzeitig hatte sie genügend Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht, um zu wissen, dass junge Frauen unter zwanzig für eine in ihrem Alter keine gute Wahl waren. Sie hatte sich inzwischen eine Altersdifferenz von maximal zehn Jahren als Limit für sinnvolle Beziehungen gesetzt. Karin war aber beinahe zwanzig Jahre jünger als sie selbst. Also eher etwas für ihren viel jüngeren Frank, falls der irgendwann wieder am normalen Leben teilnehmen konnte.

So behielt sie ihre Distanz ganz natürlich bei. Sie hätte auch nie damit gerechnet, dass sich irgendwann eine Änderung dabei ergeben könnte. Aber wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Im Laufe der Jahre hatte sie eine Neigung zu BDSM-Aktivitäten entwickelt. Meistens lief es aber mit Partnerinnen, die sie kennen lernte, nur für eine kurze Zeit gut. Dann verlief es aus irgendwelchen Gründen immer im Sande. Sie hatte den Verdacht, dass ihre stattliche Figur und ihr Gewicht und ihre Größe da nicht ohne Einfluss waren. Nicht jeder mochte eine Walküre, da war sie sich sicher. So war sie jetzt mit gut 37 Jahren immer noch ohne Partnerin und suchte unverdrossen nach ihrer Seelenverwandten. So allmählich wurde ihre Hoffnung auf Erfolg in dieser Hinsicht allerdings etwas brüchig.

Umso erstaunter war, als sie Karin eine japanische Bildergeschichte über Hundemädchen mit einem Lachen zeigte, weil diese in ihrem Posteingangskorb wegen einer Verwechslung gekommen war. Zu ihrem Erstaunen zeigte Karin eine Reaktion, die Selena nicht erwartet hatte. Deren Augen wurden groß, auch wenn Karin kein Wort dazu sagte, sondern nur etwas verlegen dazu lächelte.

Diese Reaktion war etwas anderes, als das, was sie gewohnt war. Freundinnen, denen sie etwas Ähnliches gezeigt hatte, hatten bestenfalls die Augenbrauen hochgezogen und sie merkwürdig angeschaut, wenn sie nicht gleich geradeheraus gefragt hatten, ob bei ihr noch alles in Ordnung war…

In dieser Hinsicht war ihre Reaktion etwas ungewöhnliches. Es war auch etwas, dass eine gewisse Hoffnung in Selena erweckte. Konnte es sein, dass solche Themen Karin auch faszinierten? Sie begann neugierig zu werden.

Neugierig war sie schon, aber andererseits war der Altersabstand zwischen ihnen beiden so groß, dass sie ihre diskreten Fragen bei Karin in einem sehr allgemeinen Niveau hielt. Sie wollte nicht ungebührliche Aussagen machen, wenn sie sich konkret erkundigte.

Tagebuch Karin

Ich habe schon immer gerne Geschichten über das Hineinversetzen in Tiere gelesen. Wer hat nicht mal als Kind den knurrenden, bellenden Hund gespielt oder das wiehernde Pony? Meistens ist das nur eine gewisse Phase, die dann abebbt und verschwindet. Nun, bei mir nicht ganz – Geschichten über Ponymädchen oder über Hundemädchen fand ich mit steigendem Alter eher faszinierender, als der erotische Aspekt von Unterwerfungsfantasien hinzukam. Auch die Geschichten über Werwölfe konnten bei mir diesen hübschen Schauer der Horrorgeschichten auslösen.

Es ist nicht so einfach zu erklären, was das Lesen von Geschichten über treue Hündinnen an Reiz ausübt. Vielleicht ist es die unbedingte Treue oder dieser eigenartige Kitzel, an einer Hundeleine auf allen vieren geführt zu werden? Dazu gab es noch viele andere beschriebene Situationen, die mich anmachten. Ich hatte jedoch nie daran gedacht, vom Lesen jemals in das Handeln über zu gehen. Jedenfalls nicht, bevor ich Selena traf.

Am Anfang war es nur ein Job — und nicht mehr. Geld gegen Arbeit. Dann kam ihre Förderung — und ihre Anerkennung meiner Arbeit. Sie war mehr als doppelt so alt wie ich und sie war eine gestandene Frau. Natürlich dachte ich nie im Leben daran, dass sie in mein Leben treten könnte. Gut, auf der Schule hatte ich schon mal mit anderen Mädchen herumgealbert, als ich begann mich für das andere Geschlecht zu interessieren. In diesem Rahmen hatte ich auch schon einmal Küssen gespielt mit einer guten , einfach um zu wissen, wie das sein könnte mit einem . Es war angenehm gewesen, aber noch angenehmer war es dann, als ich das erste Mal einen Jungen küsste.

Ihre natürliche Autorität und Freundlichkeit änderten mein Verhältnis zu ihr langsam aber sicher. Sie war kein schlaksiger Teenager wie meine aus der Schulzeit, sondern eine reife Frau in ihren besten Jahren, wie es so schön hieß. Sie war dunkelblond ohne ein einziges, erkennbares graues Haar. Sie war nicht der athletische Typ, sondern hatte eher eine kurvige, stattliche Figur, aber es stand ihr. Sie als durchtrainiert zu bezeichnen, wäre übertrieben gewesen, aber ihre Figur zeigte, dass sie durchaus Sport betrieb. Es war auch nicht schwer zu erraten, was das war, da sie mit einem guten, teuren Fahrrad zur Firma kam.

Der Umschwung kam an dem Tag, als sie mir amüsiert Mangas über Hundemädchen zeigte. Natürlich tat ich so, als ob das ganz neu für mich sei, aber von dem Zeitpunkt an betrachtete ich Selena mit anderen Augen. Langsam aber unaufhaltsam stiegen Ideen in mir auf, wie ich selber ein Hundemädchen für sie sein könnte.

Ja, es war verrückt, aber diese Ideen wurden mächtiger und mächtiger in mir. Intuitiv wusste ich auch, dass Selena auf diese Ideen anspringen würde. Ich hatte keinen Zweifel daran. Es war eine Gewissheit in mir darüber, dass sie diese Neigung hatte.

Aber wie konnte ich das ansprechen, ohne es merkwürdig erscheinen zu lassen? Ich meine, man kann nicht einfach locker und ohne Einführung sagen „Ach wissen Sie, puppy play ist doch ganz cool?“. Wir waren im Stadium, wo sie mich zwar mit dem Vornamen, aber per ‚Sie‘ anredete.

Das funktioniert vielleicht in Spielfilmen, aber garantiert nicht im realen Leben! Das war mir ganz klar. Auf diese Weise hatte ich mal eine gute Freundin verloren, die sich in die Ecke einer Fetischistin gestellt sah, als ich das ganz diskret angesprochen hatte. Das war mir eine Lehre gewesen! Dabei wusste ich von Lora, also dieser Freundin, dass sie durchaus Geschichten über Werwölfe gerne las.

Ich zermarterte mir also den Kopf, wie ich das geschickt und diskret einfädeln könnte. Es erwies sich als nicht einfach. Ich verwarf diverse Ansatzpunkte. Letzten Endes verfiel ich auf eine altmodische, aber hoffentlich sichere Methode. Ein Brief würde es richten müssen. Einen Brief konnte man ignorieren, aber auf einen Brief konnte man auch antworten. Die Methode der Wahl war ein Brief mit einem offensichtlichen Inkognito.

Ein Inkognito, dass sie ohne weiteres erraten konnte, dass sie aber auch ignorieren konnte, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Ein Maxibrief mit einer Hundeleine für ein potentielles Hundemädchen Kara samt einem Mangabild aus der von ihr gezeigten Serie würde ein guter Ansatz sein. Der Denkschritt von Kara zu Karin war vorstellbar, aber eben auch nicht zwingend.

Notizen Selena

In ihrem Eingangskorb auf ihrem Schreibtisch fand sie einen Brief im DIN A4-Format, der nur mit ihrem Namen versehen war — und der auch keinen genauen Absender aufwies, wenn man von dem Namen Kara absah. Sie zog die Augenbrauen hoch. Ihre Eingangspost wurde ihr immer von Karin Erdale in den Korb gelegt. Sie sortierte die ganze eingelieferte Post vor. Der braune, gefütterte Brief war relativ schwer. Das war ungewöhnlich. Waren- oder Mustersendungen legte Karin ihr nie in das Fach, sondern übergab sie Peter Becker. Warum dann diesen Brief?

Sie öffnete den Brief und fand darin zwei Sachen. Eine braune Lederleine mit einem Hundehalsband auf den Namen Kara und ein Bild aus einer Mangaserie, das ein Mädchen im Kostüm einer Hündin zeigte. Sie war mehr als überrascht. Wer konnte ihr so etwas schicken? Und warum gab es keine beigefügte Notiz, die das alles erklärte? Für einen Moment dachte sie daran, dass Karin Erdale die Absenderin sein könnte, aber das war absurd! War es wirklich so absurd?

Das würde sie nur dann herausfinden, wenn sie Karin diskret fragte. Sie konnte schlecht auf sie zugehen und ihr das Halsband anlegen, denn wenn sie nicht die Absenderin war, würde Karin sie dann für verrückt and ausgerastet halten. Andererseits konnte sie das nicht auf sich beruhen lassen. Sie musste es unbedingt herausfinden. Sie rief Karin ins Büro und zeigte auf den geschlossenen Brief.

„Karin, dieser dicke, braune Brief war in meiner Eingangspost. Wissen Sie, ob er mit der Post eingeliefert wurde oder durch einen Boten?“

Karin lief sofort rot an und zögerte mit ihrer Antwort für einige Momente. Nervös strich sie ihren schwarzen Bleistiftrock glatt, bevor sie sich dazu aufraffte:

„Selena, der Brief ist nicht mit der gewöhnlichen Post eingeliefert worden. Ist etwas nicht in Ordnung damit?“

Sie schüttelte schnell den Kopf und versuchte rasch zu überlegen, wie sie auf diese ausweichende Antwort reagieren sollte. So blitzartig fiel ihr aber keine passende Antwort ein, so begnügte sie sich mit der Erklärung, dass sie das nur hatte wissen wollen. Sie ließ Karin weiterarbeiten.

Sie hatte ihre Antwort mit deren Erröten erhalten. Karin war zweifelsfrei die Absenderin. Vermutlich hatte sie der Mut verlassen, als sie den Brief noch verschlossen gesehen hatte. Sie wollte Karin nicht direkt ansprechen, sondern ihr einen Ausweg lassen, falls sie jetzt in Panik war. Sie druckte einen Brief aus, der an ‚Kara‘ adressiert war — und legte ihn signiert in die Ausgangspost.

Tagebuch Karin

Ich war natürlich enttäuscht gewesen, als ihre Reaktion so lapidar gewesen war. Das konnte nur heißen, dass sie den Sprung von Kara zu Karin nicht gemacht hatte oder noch schlimmer, dass sie daran überhaupt nicht interessiert war. Denn auch nach ihrer Nachfrage gab es keinen weiteren Hinweis, dass Selena Setter die Leine beachtet hätte. Vielleicht hatte ich mir das mit ihrem Interesse an solchen Themen nur eingebildet — das Mangabild überinterpretiert?

Dementsprechend war ich an diesem Freitag in leicht depressiver Stimmung. Diese stieg noch an, als sie mir kurz mitteilte, dass sie heute früher Schluss machen würde und ich auch nur noch für die Post zu sorgen hätte. Am Spätnachmittag tütete ich also nach einer Viertelstunde die Ausgangspost ein, als ich plötzlich beim letzten Brief stutzte. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich als Adresse nur in Großbuchstaben ‚KARA‘ las. Mein Herz raste, als ich den dazugehörigen Text las:

16:00 Kara solle ein Set aus Trinknapf und Futternapf besorgen.

Das Set solle spätestens bis 17:00 per Taxi angeliefert werden

Kara müsse das Halsband mitnehmen und benutzen

Die Privatadresse von Selena Setter sei wie folgt:

Unter dem Brief befand sich das Halsband, aber nicht mehr die Leine.

Was sollte ich nun machen? Sollte ich Frau Setter direkt anrufen und fragen, wie das mit dem Halsband gemeint war? Das würde mir eine Antwort garantieren, aber es könnte auch im Büro sehr peinlich werden. Ich meine, wenn jemand von den noch Anwesenden hörte, wie es um einen Hundehalsband ging…

Erst dann fiel der Groschen bei mir so richtig, als mir die unterstrichene und fett gedruckte Lieferzeit und der Lieferort ins Auge stach. Die Adresse befand sich weit außerhalb der Stadt. Das würde mehr als eine Viertelstunde Fahrt heißen. Inzwischen war es schon 16:20. Da blieb nicht mehr viel Zeit für Einkauf und Anfahrt! Für Umziehen und Vorbereiten blieb auch keine Zeit. Hatte sie das so geplant, um mir wenig Zeit für Überlegungen und Bedenken zu lassen?

Es blieb mir aber keine Zeit für Überlegungen! Also stopfte ich rasch das Halsband in meine Handtasche und rief vor dem Büro ein Taxi heran. Ich ließ es an der nächsten Zoohandlung halten, stürmte in den Laden und erstand rasch ein Set aus Keramik mit Hundepfoten als Motiv. Alles wurde in eine Tragetasche aus Papier gestopft und es ging zurück in die Taxe.

Es war kurz nach 17:00, als die Taxe in die lange Einfahrt einbog und an der Vorfahrt einer Art Försterhaus hielt, die der auf einem sehr großzügig bemessenen Grundstück gelegen war. Ich betätigte halb atemlos an der dicken Eingangstür die Klingel. Eilig legte ich noch das Halsband um und wartete mit klopfendem Herzen, als ich Schritte hörte und die Tür sich langsam öffnete. Sie begrüßte mich mit einem breiten Lächeln, als ich sie verblüfft anstarrte. Sie hatte ihre Kleidung komplett geändert. Wo sie im Geschäft grundsätzlich lange, dezente Kleider oder weit geschnittene Hosenanzüge trug sowie eher flache Schuhe, die ihre Größe nicht unnötig betonten, da sah es nun ganz anders aus. Sie trug einen knapp knielangen, engen Lederrock und eine Art Lederkorsett sowie knielange Lederstiefel mit reichlich hohen Absätzen — also ein provokantes Outfit, das eher auf eine Bühne passte als in das Büro. Ich war platt! Es stand ihr in einer unerwartet erotischen Weise. Sie unterstrich damit ihre reife Fraulichkeit. Selena war nicht wie meine ehemalige Schulfreundin. Sie war nicht zierlich schlank in einer Jeans mit kleinem Busen, wie Jenna es gewesen war. Nein, sie strahlte die kurvige Aura einer Fruchtbarkeitsgöttin aus!

Notizen Selena

Natürlich hatte sie gehofft, dass die junge Frau erscheinen würde. So richtig geglaubt hatte sie daran aber nicht. Schließlich erforderte es eine Menge Mut, mit diesen Utensilien in der Hand sich an einer Haustür zu melden, wo sie noch nie gewesen war. Dazu hatte sie noch ziemlich deutlich darauf hingewiesen, dass Karin das Halsband anlegen sollte. Woher sollte Karin wissen, wer dort öffnen würde? Es wäre aber auch ein Zeichen für ihr Vertrauen in sie, wenn Karin doch käme. So wartete sie mit wachsender Nervosität, wie sich die Uhrzeit auf 17:00 zubewegte.

Ihre Hoffnung erlosch, als es 17:01 war. Eine Stunde von 16 Uhr an war reichlich Zeit für eine Taxifahrt, selbst wenn es ein zusätzliche Minuten für den Einkauf der Näpfe geben würde. Karin hatte wohl doch nicht den Mut aufgebracht. Da klingelte es an der Haustür. Rasch ergriff sie zwischen den bereitgelegten Utensilien an der Tür die Leine und öffnete. Sie hatte sich vorher genau überlegt, wie sie Karin begrüßen wollte.

„Schön, dass Du gekommen bist. Du darfst mich Selena nennen, meine Liebe. Ich freue mich sehr, Dich begrüßen zu können!“

Ohne Zögern nahm Selena die junge Frau in ihre Arme und küsste sie voll auf die Lippen. Sie musste einfach von vornherein die Zügel in die Hand nehmen. Also legte sie auch ihre rechte Hand besitzergreifend auf den runden, vollen Hintern von Karin, während ihre linke Hand sie im Nacken hielt. Karin war überrumpelt, als Selena ihre Zunge in den Mund der frisch gebackenen Abiturientin stieß. Es war süß zu spüren, wie devot diese reagierte. Selena wollte danach abrupt den Kitzel einsetzen, der in dieser Situation lag und sprach sie also prompt als Hündin an, während sie leicht auf Karins Schultern drückte:

„Kara, sitz!!“

Für einen Moment hatte Selena Angst, dass sie den Bogen überspannt hatte, als Karin sie überrascht anstarrte, aber dann reagierte Karin errötend und fiel auf ihre Knie. Karin setzte sich dabei auf ihre Hacken. Selena hakte rasch die Leine ein — und nahm sich erst dann die Zeit, Karin zu mustern.

Karin blickte mit ihren braunen Augen zu ihr auf, wobei deren Augäpfel feucht schimmerten und ihr Gesicht tief gerötet war. Ihre weiße Bürobluse wirkte eigenartig in der Kombination mit dem breiten, dicken Hundehalsband mit dem messingfarbenen Etikett. Ihr schwarzer Bleistiftrock war hochgerutscht und die gespannten Kniescheiben unter der feinen Strumpfhose schimmerten weiß. Natürlich mussten die Knie geschont werden, daran hatte sie schon gedacht, aber nicht nur die. Sie hatte noch ehemalige Ausrüstungsstücke von Frank dafür aufbewahrt. Sie holte die Handschützer hervor und zeigte sie ihr, bevor sie das erste Kommando gab, gefolgt von einem zweiten.

„Kara, steh! Rechte Vorderpfote hoch!“

Für einen Moment blickte Karin sie etwas verdutzt an, aber dann beugte die junge Frau sich nach vorne über und war auf allen vieren, bevor sie ihre rechte Hand ausstreckte. Sie befestigte die Lederpolster erst rechts, dann links. Sie wirkten als eine Art Handschuhe, aber sahen wie Hundepfoten aus.

Weitere Geschichten zum Thema

Gerne gelesene Kategorien

Wähle eine Erotik-Kategorie aus, die dich interessiert.