Ich hatte für Vatta eine Überraschung besorgt: Im Baumarkt gab es eine große wunderschöne blaue Vase mit einem dauerblühenden Strauch für schlappe 50 Öcken. Passte auf die gelbe Terrasse wie Faust aufs Auge: also: einpacken und hinbringen.

In der Einfahrt stand ein kleiner, roter Irgendwas. Etwas kleiner und er hätte im meinem Kombi hinten parken können. Ich dacht mir nichts dabei, irgendwann hatte er mal was von einer Haushaltshilfe erzählt. Mit 75 war das sicherlich eine lohnende Investition. Ich würde es ja gleich sehen…

Es war zwar etwas eng zwischen Auto und Haus aber ich wuchtete die Vase aus dem Kofferraum und schleppte sie an dem roten Dings vorbei zwischen Garage und Haus zum Gartentor.

Als ich mich aufrichtete und die Tür öffnen wollte, hörte ich seltsame Geräusche aus dem Haus. Ein Seitenfenster war auf und ich hätte schwören können, es hörte sich an, wie ein laut gerufenes: „Ja, ja, ja, ja….“, dazwischen ein poltern, als würden Möbel durch die Wohnung gerückt.

Ich ahnte ja nicht, wie recht ich hatte. Kurz auf die kleine Mauer unter dem Fenster gestellt und durchs Glas gespinxt… Was ich sah, hätte mich beinahe zum Absturz gebracht. Durch die Küchentür hindurch konnte ich den großen Eßtisch sehen, der in kleinen Schüben von links nach rechts durch das Wohnzimmer wanderte. Auf dem Tisch in Rückenlage eine, sich krampfhaft festhaltende und laut „Ja, ja, ja“ rufende, nicht mehr ganz taufrische Frau. Und langsam kam hinter dem Tisch mein alter Herr zum Vorschein. Mit geschlossenen Augen und heftigen Stößen trieb er Tisch und Frau durchs Wohnzimmer. Die hochgehaltenen Beine fast auf der Schulter konnte ich den Papas Prügel bewundern, der kontinuierlich sein Werk tat. Beachtlich, Prügel und Werk.

Wow… Mein alter Herr ….. vögelt die Putzfrau oder Köchin oder wen auch immer auf dem Esstisch und scheint dabei seine helle Freude zu haben. Dieses Bild meines von links nach rechts poppenden Vaters, ausschnittsweise durch die Küchentür gesehen, werde ich wohl nie vergessen…

Kurz drauf war nach rechts verschwunden, die Geräusche wurden leiser, der Tisch stieß wahrscheinlich gegen das Sofa und rutschte nicht mehr weiter. Die Köchin juchzte noch zweimal laut auf (ich schaute mich um, ob die Nachbarn inzwischen hinter mir standen…), ließ ein sonores Brummen hören. Dann war Ruhe.

Kurz darauf wankte von rechts nach links hinter der Küchentür her und am klappern der Türen vermutete ich, daß er mal kurz im Bad war. Die Spülung ging, Wasser rauschte, dann kam er wieder. Mit einem Handtuch in der Hand, aber immer noch nackt, wanderte er entspannt zum nicht mehr sichtbaren Eßtisch und brummte auf seine, ja was, Gepielin ein. Vater ist eine beachtliche Gestalt, 190 groß, immer noch 100 Kilo, mit schneeweißem Vollbart und der sehr tiefen Stimme ist die Assossiation mit Bären nicht weit weg…

Ich kletterte die Mauer herunter, denn inzwischen bekam ich einen Krampf im linken Bein. Ich setzte mich erst einmal, das mußte ich jetzt verdauen. Im Haus war Ruhe eingekehrt. Ich hörte noch mal Wasser laufen, Türen klappern und dann schien der Tisch wieder an seine ursprüngliche Stelle geschoben zu werden. „Dann wollen wir mal sehen, wie weit die Beiden jetzt sind“, dachte ich und öffnete die leise quietschende Gartentür.

Mit dem Topf vor dem Bauch und heftigem stöhnen und poltern wankte ich die drei Stufen zur Terrasse hoch und stellte Topf und Blume vor dem Terrassenfenster ab. Ein Schritt Richtung Tür und ich konnte einen knackigen Hintern in der Flurtür verschwinden sehen. Vater saß auf dem Sofa und hatte bereits eine Hose an. Alles unverfänglich, grinste ich in mich hinein, als ich an die Tür klopfte.

Vater ließ sich nichts anmerken. Er winkte mir zu und stand auf, um die Tür zu öffnen.- „Was hast Du denn da schönes mitgebracht“, begrüßte er mich und umarmte mich kurz. Naja, er stand da noch mit freiem Oberkörper und man konnte deutlich sehen, daß er sich angestrengt hatte.

„Ich dachte, das passt gut auf die Ecke neben der Treppe, Paps“, sagte ich und wies auf die Stelle der Terrasse. Er brummte zustimmend und meinte: „Komme rein, ich hab Bier im Kühlschrank“.

Neugierig folgte ich ihm. Im Sessel sah ich noch kurz etwas Damenwäsche, dann hatte unauffällig eine Decke darüber geworfen. Er zog mich fast in die Küche und setzte sich an den Küchentisch. Mit einer Hand konnte er den Kühlschrank öffnen und zwei Flaschen Bier herausholen. Dann folgte noch eine Flasche und ich schaute ihn verwundert an. Zumindest tat ich so.

„Die ist für Ilse“, sagte er und zeigte auf die Zimmerdecke. „Meine neue Haushaltshilfe, Kommt sofort runter…“. Er erklärte, daß er die Dame bei der AWO kennengelernt hatte. Vater spielte dort seit wahrscheinlich 70 Jahren Skat und sie hatten in der Runde auch einige weibliche Mitspieler. „Sie meinte, so ein großes Haus, könnte ich doch gar nicht alleine in Schuß halten, und da hat sie ja nicht ganz unrecht.“

Ich konnte das eigentlich nicht bestätigen. Vatta hatte das Haus und den Garten gut im Griff und die Nummer gerade eben zeigte ja, daß er noch freie Reserven hatte. Aber zu zweit mach ja so ein Hausputz deutlich mehr Spass… wie man sehen konnte…

Wieder klappten ein Türen, dann öffnete sich die Küchentür. Ich war nicht schlecht erstaunt. Ilse war keine kleine Frau, 174 bestimmt, etwa 70 Kilo, genau an den richtigen Stellen rund und hatte ein ausgesprochen fröhliches Gesicht. Typ Clementine, wenn Sie wissen wen ich meine. Nur größer.

„Oh, hallo, sie müssen das Söhnchen sein, dem Papa wie aus dem Gesicht geschnitten“, sagte sie fröhlich und ich knappste erstmal an dem Söhnchen und dem „Wie aus dem Gesicht geschnitten“. Abgesehen davon, daß man von Papas Gesicht eigentlich nicht viel sehen konnte. Allerdings hatte er mich immer so genannt, nur weil ich mit 180 und 65 Kilo nicht an seine Gewichtsklasse herankam. Ich schaute ihn vorwurfsvoll an und er grinste breit zurück. In seinen Augen blitzte es und ich konnte ihm unmöglich böse sein.

Ilse setzte sich, schnappte sich das Bier. Ein Griff, ein Plopp und nach drei kräftigen Zügen war die Flasche halb leer. Ich staunte nicht schlecht.

„Ich bin Rolf“, stellte ich mich vor, „ohne Sie, sonst fühle ich mich zu Hause nicht angesprochen“. „Und ich bin die Ilse“, lachte sie und griff meine Hand. „Freut mich, Sie.. Dich kennenzulernen. Dein Vater hat mir schon viel von Dir erzählt…“.

„Ich hoffe, nur Gutes“ brummte ich und schaute Vater kritisch in die Augen. „Na, wir werden uns wohl demnächst häufiger sehen“, meinte sie. „Ich denke, Dein Vater ist ganz froh, daß ihm jemand bei der Hausarbeit hilft, oder?“, schaute sie Vater fragend an und Paps nickte so sehr, daß ich leichte Bedenken bekam. „Zu zweit ist das wirklich leichter“, bestätigte er.

Das wollte ich nur zu gerne glauben. Ich stand auf, die Flasche hatte ich leer und meinte: „Ich muß noch los, hat länger gedauert, als ich dachte“, sagte ich, umarmte Papa und gab Ilse die Hand. „Wir sehen uns bestimmt bald wieder“, meinte Ilse und ich brummte irgendwas. Ich wußte ja noch nicht, wie bald und wie intensiv wir uns wiedersehen würden…

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